litischen Untersuchungen zu Schulden kommen lasse, so wie auch daruͤber, daß die fuͤr ministeriell geltende Englische „Morning Chronicle“ in der letzten Zeit die groͤblichsten Ausfaͤlle gegen die Person des Koͤnigs von Griechenland selbst enthalten habe. i arah d.. n —— — Salzbrunn, 25. Juni. Die schoͤnen ersten Mai⸗ tage brachten uns mit den Baumbluͤthen die ersten Kurgaͤste, aber seit Anfang Juni kamen letztere so zahlreich, daß unsere Liste gegenwärtig schon uͤber 400 Familien⸗- Nummern zaͤhlt. Zahlreich sind daher die Promenaden mit Huͤlfesuchenden bedeckt, aber zahlreich mischen sich auch Gebirgsreisende unter diese, und alle erfreuen sich bei dem herrlichen Wetter unserer freundlichen Anlagen, die wohl keinen anderen nachstehen. An ausgezeichne⸗ ten Personen unter unseren Gaͤsten fehlt es auch nicht, selbst nicht an Auslaͤndern, die sogar einen großen Theil unserer Gaͤste ausmachen, unter denen wir nur den Fuͤrsten Sanguska aus Galizien, und den regierenden Grafen Stolberg aus Wernige⸗ rode mit ihren Familien nennen wollen, und nach den geschehe⸗ nen Meldungen duͤrfen wir nicht nur einer zahlreichen, sondern auch einer glaͤnzenden Saison entgegensehen. Freilich vermissen wir sehr die Allerhoͤchsten Besuche des vergangenen Jahres, aber solches Gluͤck kann nicht alljaͤhrlich wiederkehren.
Die Fremden⸗Wohnungen haben so zugenommen, daß die den Mineralquellen entfernten wohl schwerlich alle besetzt wer⸗ den duͤrften. Eine große Thaͤtigkeit zeigt sich auch bei unserer Versendung, sie uͤbertrifft die aller vorhergehenden Jahre, so daß schon weit uͤber 100,000 Flaschen, und selbst in sehr ent⸗ fernte Gegenden verlangt worden sind.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
London. In der Sitzung der geographischen Gesellschaft verlas der Präsident Herr Greenough ein Schreiben des Profes⸗ sors Adolph Erman in Berlin, welcher der Gesellschaft seine Karte von Kamtschatka übersandte. — Der Capitain Sir James Stir⸗ ling gab eine Uebersicht von dem Fortgange der Entdeckungen in West⸗Australien. Der Doktor Bowring legte die Uebersetzung der in Kahira erschienenen Beschreibung der Reise des Pascha's von Aegypten von Kahira nach Fazoglu, auf dem Blauen Nil, vor und gab eine kurze Uebersicht derselben. Der Pascha verließ bekanntlich am 15. Oktober v. J. Kahira in einem Dampfboote und fuhr den Nil bis zu den Katarakten von Assuan hinauf, wo er am 28. Oklo⸗ ber ankam und ein Dahabeija bestieg, weil das Dampfboot die Strom⸗ engen nicht passiren konnte. Bei Ambukol stieg der Pascha ans Land, ging quer durch die Wüste Bavudeh und erreichte den Nil wteder bei Dschebel Ratwan, von wo die Reise bis Chartum, an der Vereiaigung des Weißen und des Blauen Stromes, fortgesetzt wurde. Dort ver⸗ weilten die Reisenden einige Tage und gingen daun über Wad Me⸗ dinah und Sennaar nach Roseiros, das sie am 25. Dezember erreich⸗ ren. Auf diesem Theile der Reise sahen sie wilde Gaͤnse, Störche, Pelikane, Strauße und andere Vögel in großer Menge. Sie blieben vierzehn Tage in Chartum, brachten die erste Racht nach ihrer Ab⸗ reise in Farusto zu, die zweite in Dschebel, die dritte in Kayar und erreichten am vierten Tage, 13. Januar, die Berge und das Dorf Fazoglu am Westufer des Flusses. Der Pascha verweilte da⸗ selbst einige Zeit und gab Befehl, auf der anderen Seite des Flusses, an einer fast ganz vom Wasser umflossenen Stelle,
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ein Haus für ihn, nebst Proviant⸗ und Munitions⸗Magazi⸗ nen zu erbauen. Von Fazoglu begab er sich nach Fazaugoro, wohin Chosru Efendi und die Herren Lambert und Boreani ihm be⸗ reits voraugegangen waren, um das Land zu erforschen. Nachdem der Pascha sich überzeugt hatte, daß der Bergstrom Chor el Wadi von seiner Quelle bis zu seiner Mündung goldreichen Sand führe, ging er am 31. Januar von den Bergen von Fazangoro in die Ebenen hinab und wählte die Vereinigung des Chor el Wadi mit dem Bahr el Azrek für die Anlage einer neuen Stadt, die den Namen Mehmedopolis führen soll, worin 1500 Familien aus Fazoglu wohnen sollen, um die Gold⸗ niinen zu bearbeiten. Nachdem der Pascha die umwohnenden Scheiks zu sich berufen und sie ermahnt hatte, das Land zu bauen und ihre Kinder zur Erziehung nach Kahira zu seuden, trat er seine Rückreise an. In Chartum erlaubte er den Christen, eine Kirche zu erbaunen, in Doöngola gab er den Indigo⸗Handel frei und ließ Herrn Lambert zurück, um einen Plan zuͤr Anlegung einer Eisenbahn durch die Wüste von Abu Muhammed bis Kurusku und eines Kanals von dem weißen Flusse nach Kordofan zu entwerfen, um die Bewässerung des Landes und den Transport des Eisens aus den dortigen Minen zu erleichtern. Er setzte sodann seine Reise fort und traf am 14. März wieder in Kahira ein. Da ihm bekannt ist, wie sehr man sich in Europa für die Entdeckung der QGuellen des weißen Nils interessirt, so rüstete er eine Erpedition von drei Dahabivah’'s mit 60 Matrosen unter dem Kommando von drei erfahrenen Offizieren seiner Flotte aus, die am 20. September 1838 Kahira verließ. Als der Pascha bei seiner Rückkehr von Fazoglu im Februar 1839 wieder in Charturs eintraf, inspizirte er die kleine Flettille und da er befürchtete, sie möchte von den zu beiden Seiten des weißen Flusses wehnenden Regern belä⸗ stigt werden, so vermehrte er sie noch um vier Schaluppen und 500 Mann regulairer Truppen und erlaubte den Offtzieren Thibaut und Suleiman Kashef, die den Fluß sehr gut kennen, die Expedition zu begleiten.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 2. Juli. Abgang —zeitdauer Abgang Zeitdauer
um Uhr St. um Uhr St. M.
von M. von
Mrg. 55 Potsdam 10 » 40 Y 41 Potsdam 1 Nm. 49 . 56 Potsdam 4 8 41 Berlin † „ 46 Potsdam 8 Abds. 38 Berlin 6 * 46 [Potsdam 9 8 46 Berlin [10⁄Abds. 1 39 Y
Die letzte Fahrt von Berlin mit Pferden.
Berlin Mrg. 51 Potsdam 7 Berlin 57
Berlin Berlin
Meteorologische Beobachtung. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2. Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
1839. 2,. Juli.
337,17 Par. 336,91“"„Par. 336,52 „PNar. Quellwärme 8,90 R. + 920 R. + 13,10 R. +. 10,80° R. Flußwärme 14,5 ° R. + 8,00 R. + 84⁰0 R. + 8§8 °% R Bodenwaͤrme 12,40 R. Dunstsättigung 79 pCt. 69 vCt. 74⁴ pvCt. [Ausdünstung 0,030“ Rh. Wetter regnig. Regen. trübe. Niederschlag 0,208“ Rbh. Winb .......... N. NW. Na. Wärmewechsel +. 13,2 0 Wolkenzug ..... — NW. — + 89,90. Tagesmittel: 336,87“ „Par.. . 11,40 R.. 8,/40 R.. 74pCt. N W.
Luftdruck Lustwärme Thaupunkt
Auswärtige Börsen.
8 Amsterdam, 29. Juni. 88 Niederl. wirkl. Schuld 54 13/16. 5 % do. 102 ¼. Kanz- Bill. 26 1. 5 % Span. —. Passive —. Ausg. Sch. —. Ziusl. —. Preuss. Präm. Sch. 128 ½. Poln. —. Oesterr. Met. — Antwerpen, 2S8. Juni. 9* Neue Anl. 185 ⁄⁄ G. e
Hamburg, 1. Juulil.
ebeA“ London, 26. Juni. 1 Belg. —. Neue Anl. 18 1. 2 ½ % Holl. 55 ¼. 5 % 103. Engl. Russ. —. Bras. 77 ¼4. Cbili
Paris, 28. Juni. 5 % Rente 111. 30. 3 % 79. 15. 5 % Neapl. 99. 55. 5 % Span. Rente 19 ½. Passive —. 3 % Portug. —.
Zinsl. —.
Bank-Actien 1497. 8 8
Cons. 3 % 93 ½¼. Ausg. Sch. 8 1. do. 3 % 20 %. — Mex. 26. Peru 17 ⁄½.
Passive 4 ¼ 5 % Port. 34 Columb. 31 ¼.
5 % Met. 107 à¾. 4 % —. 3 % 82 ½⅞. Bank- Actien 1516. Anl. de 1834 133 ¾. d⁴e 1839 106 ⁄¼.
Koͤnigliche Schauspiele.
Donnerstag, 4. Juli. Im Schauspielhause: Die selt⸗ same Wette, Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen. Hier⸗ auf, zum erstenmale wiederholt: Der reiche Mann, oder: Die Wasserkur, Original⸗Lustspiel in 4 Abth., vom Dr. C. Toͤpfer.
Freitag, 5. Juli. Im Opernhause: Die Vestalin, lyri⸗ sches Drama in 3 Abth., mit Ballet. Musik von Spontini. (Herr Schmetzer, vom Hoftheater zu Braunschweig: Licinius, als erste Gastrolle. Herr Carey, erster Taͤnzer der großen Oper zu Paris, wird im ersten Akte mit Dlle. Polin ein von ihm in Musik gesetztes Pas de deux ausfuͤhren.)
Sonnabend, 6. Juli. Im Opernhause:
8
7
Faust, dra⸗ matisches Gedicht in 6 Abth., von Goethe. 1v
Kodoͤnigstaͤdtisches Theater.
Donnerstag, 4. Juli. Die Schachmaschine. Lustspiel in 4 Akten, von Beck. (Herr Quien, Großherzogl. Hessischer Hofschauspieler aus Darmstadt: Karl von Ruf, als erste, — Herr Simon, vom Theater zu Posen: Baron von Wendheim, als letzte Gastrolle.)
Freitag, 5. Juli. Zum Benefiz des Herrn Michael Ave⸗ rino: Zwoͤlfte große akrobatisch⸗athletische Vorstellung, in 3 Abth. Vorher: Der Vierzehnte. Schwank in 1 Akt, von B. A. Herrmann. “
Sonnabend, 6. Juli. Fra Diavolo, oder: Das Wirths⸗ haus zu Terracina. Komische Oper in 3 Akten. Musik von Auber. (Neu einstudirt.) (Herr Dobrowsky, erster Tenorist vom Stadt⸗ theater zu Frankfurt a. M., und Herr Francke, vom Hoftheater zu Weimar — neu engagirte Mitglieder dieser Buͤhne — der Erstere: Fra Diavolo, der Letztere: Lorenzo, als Debuͤt)
“ Verantwortlicher Redacteur Arnold.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Pr
Louise Pettri
Bekann tmachungen.
Rothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht zu Bromberg.
Das im Inowraclawer Kreise gelegene Allodial⸗sam 13. Januar 1840,
Rittergut Gensewo Nr. 53, landschaftlich abgeschätzt auf der biesigen auf 13,601 Thlr. 24 sgr. 8 pf., soll
an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.
Tare, Hvpothekenschein und Bedingungen können in geantwortet werden.
der Registratur eingesehen werden.
Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufge⸗ welche auf die Pettrichsche Nachlaß⸗Masse aus irgend
fordert, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens einem Grunde eirn in diesem Termine zu melden. nach unbekannten Real⸗Gläubiger:
1) die Emphyteut⸗Besitzer Daniel Rechau,
recht in demselben Johann ssie mit ihren Erb
Becker, Mathias Bohn, Johaun Theuws, Christian den und der Rachlaß als herrenloses Gut dem Fiskus
Radatz und Peter Schedla,
die Kinder des Franz v. Przewoski,
der Anton v. Niewieszezvnski aus Markowo,
der v. Nagurski aus Gizewo,
die Marianna v. Niemojewska, geborne v. Wolska,
die Swentoslaus v. Kownackischen Erben, 7) die Theofila v. Kownacka, 8) der Leopold Anton v. Kownacki, 9) der Alovsius v. Przewoski aus Branno, 10) die Gutsbesitzer Casimir Delertschen Eheleute, werden hierzu öffentlich vorgeladen.
Königl. 2 höö 8
den Geschwistern
chen Tare vom 3
Evdlkt al⸗CEitatlion.
Vpon den Verwandten und Kuratoren ist die To⸗lin Behufs der des⸗Erklärung 1) des Ludwig Ferdinand Muentel, welcher am gabe von Geboten 16. April 1788 in Geidau, woselbst sein Vater tember d. J., Schullehrer war, G Jahren 1806 oder 1807 entfernt hat, zuletzt aber mir auberaumt,
Schillschen Corps gestanden haben soll;
welche am 22. Mai 1789 in Condehnen, woselbst ihr Vater Instmann war, geboren, und welche sich im Jahre 1807 entfernt hat;
der unverehelichten Anna Louise Schoeler, welche
dessen Vermögen etwa 96 Thlr. beträgt, mit der Anweisung hiermit vorgeladen, sich innerhalb neun Monaten, spätestens aber in dem
entweder persönlich einzufinden, oder sich schriftlich öö“ b am 13. Januar 1840, Vormittags um 10 Uhr, melden, widrigenfalls die Verschollenen für todt erklärt 18 und ihr Vermögen ihren nächsten Erben wird aus⸗
Die dem Aufenthalte diesem Termine mit der Aufgabe vorgeladen, ihr Erb⸗ Fischhausen, den 18. März 1839.
Das im Fürstenthum Camminschen Kreise belegene, 1 Meile von Bublitz, à Meilen von Köslin entfernte, Direction der Berün. Sächsischen Eisenbahn⸗Gesellschaft. Rittergut Priddargen, welches nach einer landschaftli⸗ Carl. Mever. Werthes der Forst auf 19,597 Thlr. 27 sgr. 3 pf. ab⸗ Auftrages Eines Königl. Ober⸗Landesgerichts zu Kös⸗
Subhastation gestellt, und es ist ein Termin zur Ab⸗
geboren ist und sich in den Kollegienhause des Königl. Ober⸗Landesgerichts vor
eußischen Staaten.
ch, Namens Johaun Gottlieb Pettrich, in Hinsicht aller anderen Ansprüche aber die Ausschlie⸗ deren Bauten, so wie 65 Achtel weich Brennholz zu
burg, den 13. April 1839. Vormittags 10 Uhr,
7 560 67 ’ S “ Gerichtsstelle anstehenden Termine 8. (EH S.
“] Dagegen werden die unbekann⸗2 u Erbrecht zu haben vermeinen, zu
⸗Ansprüchen werden präkludirt wer⸗
and⸗ und Stadtgericht.
——
2 * . 0 2 astatign6⸗ Pat6n 1. „ mern⸗Verzeichnisse zu verseben.
Berlin, den 26. Juni 1839.
von Braunschweig gehörige Allodial⸗ Bloch. Bode⸗
—.—. ——
1. Oktober 1838 mit Einschluß des auf Ansuchen der Besitzer, in Folge Theilung hierdurch zur freiwilligen
auf den Mittwoch, den 25. Sep⸗nen Hamburger Dampfschiffe Vormittags 11 Uhr, zu Köslin im
Der Königl. Kreis⸗Justizrath von Braun.
welche am 21. September 1800 in Alt⸗Pillau geboren ist und sich mit ihrer Mutter, die sich — mit einem Husaren⸗Piqué von dem damaligen des in Nr. 121 Prinz Württembergschen Regiment verheirathet, im Jahre 1807 entfernt hat;
geboren ist, woselbst sein Vater, Gottlieb Kristahl, am 15. März d.
Schmidt war, und im Jahre 1810 mit einem cinae Georg Wirth, vormals Königlich Hannover⸗
.
Schiffe von Pillau in See gegangen seyn soll; schen Regiments⸗ des Tischler Gottfried Ludwig Kahnau, welcher selbst, welcher zu am 2. Juli 1791 in Wanguscken geboren ist, wo⸗ daselbst ehemals
selbst sein Vater bäuerlicher Wirth war, und in ist. — insbesondere aber die Brüder des Verstorbenen,
E Iv a
Dritte und letzte Bekauntmachung. Durch Proklama vom heutigen Dato sind alle und des Schmidt und Seefahrer Johann Christian jede, welche aus einem Erbrecht oder aus sonstigen Kristahl, welcher am 3. Januar 1791 in Wogram Rechtsgründen Ansprüche haben an den Nachlaß des
kist d. Bl. eingerückten Proklams. Meldungen sind zu bewirken:
ßung von dem Nachlaß erkannt werden wird. 0 Decretum a senatu, Möllen im Herzogthum Lauen⸗ Königl. Forst verabreicht.
W. Hülse, Stadt⸗Secretair.
Mit Bezugnahme auf unsere Bekanntmachung vom L. 8 44 27. April c. machen wir die Herren Juhaber von F 2 Fr be aäc 8 . 8 „ —2 2 8 882 ten Erben, deren Erben oder vächsten Verwandten, Quittungsbogen der Berlin⸗Sächsischen Eisenbahn⸗ Gesell schaft darauf aufmerksam, daß die ausgeschrie⸗ bene vierte Einschußzahlung von 10 Procent oder 8n hern . 20 Thlr. auf den Quittungsbogen an die Gesellschafts⸗ gehörig nachzuweisen, widrigenfalls Kaffe in dem neuen Lokale, unter den Linden Nr. 6, 5 den vV von 9 bis 12 Uhr, in Deutschland, der Schweiz, nach Venedig, Amster-
4 vom 1. bis 15. Juli c. zu leisten ist, und daß auf dam, Brüssel, Kopenhagen, Paris, Petersburg und zugesprochen werden wird. jeden ‚uittungsdogen wiederum die Zinsen à A Pro⸗ Stockholm. Mit ’ d - cent, seit der dritten Einschußzahlung, mit 7 ½ sgr. als Badeorte, der baar gezahlt in Anrechnung zu bringen sind. Zur Beschleunigung der Abfertigung ersuchen wir, 1b die einzureichenden Quittungsbogen mit einem Num⸗ 1839.
Riegulaire Dampfschifffahrt 4. 4 zwischen Hamburg und Magdeburg. Die am prachtvollsten und bequemsten eingerichteten, auch mit einer großen Anzahl schöner Beiten versehe⸗
„Leipzig“ und „Hamburg“ 1; d gehen mit Passagieren und Gütern regelmäßig — aube! wozu ich Kaufliebhaber mit dem Be⸗ jeden Dienstag und Sonnabend, in Wolgast sich aufgehalten und beim damaligen merken einlade, daß die Bedingungen, die Taxe und der Hypothekenschein in meiner Registratur hierselbst der unverehelichten Elisabeth Dorothea Neumann, eingesehen, auch Abschriften davon ertheilt werden können. Kolberg, den 27. Juni 1839.
von Hamburg nach Magdeburg in 2 Tagen, jeden Mittwoch und Sonnabend, Morgens Albr,
von Magdeburg nach Hamburg in 1 Tag. Preise à Person in der ersten Kajüfe 10 Thlr., zur Aen Kajüte 8 Thlr. Preuß. Cour.; für die Hin, und Rückreise zusammen resp. nur 15 und 12 Thlr.: Kinder unter 10 Jabren zahlen die Hälfte.
Familien von 3àà Persouen wird auch für die ein⸗ zelne Tour ¾½ Rahatt an den vollen Preisen bewilligt.
in Hamb f. 5eJs⸗ des Unterzeichneten, Alter andrahm Nr. 58; 1 Süle
in Magdeburg am Comtoire des Herrn August Rade s Sulfehneh.
Kühne, Johannisbergstraße Nr. 15.
Kohlen, Schirrholz und Hammerstiele, unentgeltlich aus Kupferhammer Pregelswalde bei Tapiau in Ostpr., den 6. Juni 1839. Witwe Bartels.
vven,b, nee Aufs As ☚‿ερτ πσπσιννꝙυηπν̃ enn mer 2
Literarische Anzeigen. Bei F. A. Herbig, umter den Linden No. 57, ist so eben erschienen und in allen Buchbandlungen des In- und Auslandes zu haben:
in fidem
Reichard'’s Passagier auf der Reise
esonderer Berücksichtigung der Reise nach dem Harz und KRiesen- gebirge, der Donau- und Rheinfahrt. Ein Reise-Handbuch für Jedermann. 778 S. Svo. Auf feinstem Patent-⸗ Velinp. mit. einer sauber illuminirten Postkarte, gebunden und in Futteral 3 ½ Thlr.
zehn Auflagen! — unstreitig der beste Beweis für die Brauchbarkeit dieses Reise-Handbuches. Es ist als der am zweckmöfsigsten angeordnete und sicherste Führer auf der Reise anerkannt.
“
Bei Unterzeichnetem ist erschienen und durch die Stuhrsche Buchhandlung, in Berlin Schloßplatz Nr. 2, in Potsdam Hohenwegstraße Nr. à, so wie in allen dortigen und auswärtigen Buchhandlungen Deutsch⸗ lands zu erhalten:
Alberti, H., das Leben auf Schulen, oder An⸗ weisung für studirende Jünglinge zu einer zweck⸗ mäßigen Benutzung der Schuljahre und des Gomnasial⸗Unterrichts, in Briefen eines Vaters an seinen das Gymnastum besuchenden Sohn. Ir Band. Kl. 8vo. 1 Thlr. 8
Bromma, A., Erzählungen nach, Sprüchwörtern zur belehrenden und bildenden Unterhaltung der Jugend. 28 Bändchen. Geb. 15 sgr.
Reustadt a. d. O., Juni 1839.
Morgens à Uhr,
I
—
Sonst 10 Thlr., jetzt 3 Thlr.
J. hierselbst verstorbenen Dr. medi. Die Direction der Fluß⸗Hampfschifffahrts⸗ Rabe's neues Huͤlfsbuch fuͤr prakt. Juristen
111656“* “ 8 1 v111“ 98
C1111“
Chirurgs, sväter Stadt⸗Phpsici hier⸗ Göttingen geboren, der Sohn eines wohnhaften Johann Casper Wirth
Compagnie in Hamburg. Inlinus Kühne.
in den Königl. Preuß. Staaten. 3 starke Bände, 134 Bogen, gr. 8vo., ein Werk, welches an Zuverlässigkeit und Vollständig⸗ keit noch unerreicht und dem praktischen Juristen durch⸗
In Folge Absterbens meines Ehegatten werde ich aus unentbehrlich ist, erhält von jetzt ab auch noch
seinem 17ten Jahre mit einem Schiffe von Pillau snämlich Martin, Christian, Friedrich, Casper und meine hiesigen Kupferhammer, wozu 4 Oberteiche, 3 Hu⸗ den Vorzug überaus großer Wohlfeilbeit; ich habe die 8 er deren etwanige Leibeserben, — vorge⸗ fen kulmisch Wald, Wiese und Acker, eine Hufe sepa⸗ Gesammtvorräthe dieses Buches angekauft und seildem von ihrem Leben und Aufenthalte aber laden und befehliget worden, sich bis, spätestens aber rat Pregel⸗Wiese und ein Eigenkathe nebst Gärten den Preis von 10 Thlr. auf 3 Thlr. herabgesetzt.
eeine Seereise unternommen haben soll; Christoph, oder d in termino unico
keine Nachricht mehr von sich gegeben haben, Donnerst
Iin Antrag gebracht. Dieselben werden demnach mit
ihren etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Vormittags 10 Uhr, auf hiesigem Rathshause zu mel⸗ ich darauf reflektirende Käufer ergebenst einlade und den und ihre Ansprüche zu liquidiren, oder aber zu bemerke, wie der Zuschlag bei aune n Hinsicht auf die sich nicht melden⸗ sogleich erfolgen kann. Sämmtliche Werke und Ge⸗ pember 1830 verstorbenen unehelichen Kindes der den Erben anderweitig rechtliche Verfügung ergehen, bäude sind in bestem Zustande, und wird das Holz zu⸗
Erbnehmern, außerdem aber auch 1 6) zugleich die unbekannten Erben des am 5. No⸗ gewärtigen, daß i
½ CCnmumt. 9
ag den 17. Oktober d. J.,
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gebören, im Termine Montag den hierselbst meistbietend verkaufen, zu welchem Behufe Stande, das Bu
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26. August c. Jede Buchhandlung des In⸗ und Auslandes ist im für diesen Preis zu liefern. e“ Klemann,
Berlin. — Burgstraße Nr. 9, 2 Preppen.
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1“ es eh n. .— Ncürn unge, as baree. 111A4XX*“ aaene.e 199 1. 2. . 6886,66882.25,857 85 85 ½
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Wien, 28. Juni. 24
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Nachrichten.
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Pairshof. Sitzung vom 29. Juni. Der Pairshof
b entschied sich gestern dahin, daß dem Antrage des Herrn Arago
auf Aussetzung der Debatten bis zur Insteuction saͤmmtlicher Angeklagten keine Folge zu geben sey. Indeß trat heute noch
ein anderer Incidenzpunkt ein; Herr Dupont trug naͤmlich
darauf an, daß der Angeklagte, Martin Bernard, von den ge⸗
b F Verhandlungen ausgeschlossen werde, weil ihm die
orladung und die Anklage⸗Akte erst am 22. Juni zugestellt,
die Debatten aber schon am 27. Juni eroͤffnet worden, folglich nicht, wie es das Gesetz wolle eine Zeit von 5 Tagen zwischen
beiden Terminen verstrichen sey. — Darauf erwiederte der
Substitut des General⸗Prokurators, Martin Bernard sey am 21. Juni festgenommen worden, und noch an demselben
Tage haͤtte man ihm die betreffenden Aktenstuͤcke zugestellt, wie dies
Herrn Dupont, und bestimmte, daß Martin Bernard zu den gegen⸗ waͤrtigen Debatten hinzugezogen werden solle. Es begann nun das Zeugen⸗Verhoͤr. Barbés machte den Anfang. Vom Praͤsidenten aufgefordert, sich zu erheben, sagte er: „Wenn ich aufstehe, so ist es nicht, um auf Eure Fragen zu antworten, sondern nur, um eine kurze Erklaͤrung abzugeben. Ihr maßt Euch an, meine Richter zu seyn, aber Ihr seyd nur ein politischer Gerichtshof, Ihr seyd meine politischen Feinde, ich Euer Gefangener. Ueber meinen Kopf ist Euch Macht gegeben, aber Ihr werdet auch einsehen, daß ich Euch nichts zu sagen habe. Ich gestehe, daß ich einer der Fuͤhrer der Bewegung war, welche am 12. Mai um Ausbruch kam. Waͤre ich allein hier, so wuͤrde ich kein
ort sagen, aber um mich sehe ich Buͤrger, welche eines Ver⸗ brechens angeklagt sind, das sie nicht begangen haben, und hier⸗ uͤber bin ich zu einigen Erklaäͤrungen verbunden. Am 12. Mai war eine große Zahl der Mitglieder der geheimen Gesellschaf⸗ ten zu einer Musterung zusammenberufen. Erst als sie auf dem oͤffentlichen Platze ankamen, erfuhren sie den Zweck unseres Aufruhrs. Ich habe sie aufgefordert, die Waffen zu ergreifen, ich sie fortgerissen. Was den feigen Mord betrifft, den man mir vorgeworfen hat, so bin ich dessen nicht schuldig. Nur im offenen, ehrlichen Kampf bin ich zu toͤdten im Stande, und die Thatsachen werden, hoffe ich, bezeugen, daß ich nicht der Moͤr⸗ der des Lieutenants Droineau bin. Es ist eine schaͤndliche Ver⸗ leumdung, wenn man mir dies Verbrechen schuld giebt; ich be⸗ klage dasselbe vielmehr, so wie alle anderen Verbrechen, welche sich waͤhrend der Insurrection zugetragen haben.“ Barbes er⸗ klaͤrte hierauf, daß der „Moniteur républicain“ der geheimen Gesellschaft ganz fremd geblieben sey. — Hierauf wurde Mar⸗ tin Bernard aufgerufen, welcher erklaͤrte, nicht antworten zu wollen. Wirklich blieb er seinem Entschlusse treu, und gab, so⸗ wohl wie Barbes auf alle Fragen des Praͤsidenten keine Ant⸗ wort. Dieser nahm sodann das Verhoͤr der Zeugen uͤber Bar⸗ bes und Martin Bernard vor. In Folge dieses Verhoͤrs ge⸗ stand Martin Bernard ein, daß die Statuten der Gesellschaft von ihm eschrieben seyen. Ein Buchdrucker erklaͤrte, daß dies Formu⸗ lar der Gesellschaft mit denselben Charakteren gedruckt sey, wie die Proclamation, welche im Magazin der Gebruͤder Lepage gefunden worden war. — Herr Roux, Posamentier in der Straße Quin⸗ campoix, sagte aus: „Am 9. Mai sey er Barbeés begegnet, welcher ihn angeredet, und ihm einen guten Tag gewuͤnscht. Hierauf habe derselbe zu ihm gesagt, er komme aus seiner Hei⸗ math und muͤsse in Geschaͤften nach Versailles gehen. Sodann ersuchte er ihn, ihm auf 2 oder 3 Tage seinen Koffer aufzube⸗ wahren. Am Tage des Aufruhrs befand sich der Zeuge bei seinem Sohn, als er die Nachricht vom Ausbruche des Auf⸗ standes erhielt und deshalb nicht in der Nacht nach seinem Hause zuruͤckkehrte. Am folgenden Tage war seine Thuͤr gesprengt, und der Koffer, welcher Patronen enthielt, geleert worden. Der Zeuge erkannte Barbes als den Inhaber des Koffers an. — Der Zeuge Bertrand, wohnhaft in der Straße Quin⸗ campoix, sagte aus; vor seiner Hausthuͤr habe ein Haufe der Insurgenten, Barbés an ihrer Spitze, Halt gemacht, nachdem dieser ihnen zugerufen: „hier ist es!“ Einige waͤren die Treppe hinaufgestiegen und hernach haͤtte man die Patronen vertheilt. Auch haͤtten sich die Insurgenten seines Kabriolets bemaͤchtiat und es auf der Straße umgestuͤrzt. Ihn selbst habe man auf⸗ gefordert, sich mit seinem Sohne zu ihnen zu gesellen. Er habe ihnen indessen erwiedert, da sie sich fuͤr die Freiheit schluͤgen, moͤchten sie ihm auch die Freiheit lassen, nicht mitzugehen. Der Zeuge erkannte Barbes als den Fuͤhrer des Haufens. Hierauf wurde der Marechal de logis vernommen, welcher Bardes ge⸗ fangen genommen hatte.
Deputirten⸗Kammer. Sitzun 8 (Nachtrag.) Die Kammer bewilligte einen bedir s 5 zur Beisetzung der sterblichen Ueberreste der Juli⸗Opfer in den unterirdischen Raͤumen der Juli⸗Saͤule. — Hierauf erstattete Herr Cochin Bericht uͤber die Eisenbahn von Paris nach Ver⸗ sailles auf dem linken Ufer der Seine. Aufgefordert, sich uͤber die Vorschlaͤge der erheles, ae erklaͤren, gab er sie folgender⸗ maßen an; Die Anleihe von 5 Millionen, welche die Regie⸗ rung in Vorschlag gebracht hatte, wird verworfen. Es wird ein weiterer Termin von 9 Monaten zur Beendigung der Ar⸗ beiten bewilligt. Die Actionaire erhalten einige andere Zuge⸗
gendes: „ (cher die Zucker⸗Ausfuhr ins Ausland unter jeder Flagge gestattet, ist der Regierung am 27sten d. M. zugekommen. verzuͤglich Maßregeln getroffen worden, um die Wirkungen die⸗ ses Erlasses zu entkraͤften.“ — Zweifel, daß die Maßregel, welche die Wirkungen dieses Erlasses hemmen soll, eine Contre⸗Ordre ist, dennoch glaubt man, daß bis zum Eintreffen derselben 25 Millionen Kilogramme ausge⸗ fuͤhrt seyn werden.
nicht verbergen, Kaffeehandel an sich ziehen muͤsse. keine Leidenschaft erregen, sondern nur zeigen, wie leicht es ist, übertriebene Angaben auf ihren wahren Ausdruck zuruͤckzufuͤh⸗ ren. Bewundern muß man aber,
Fragen der Etikette. anzunehmen, denn de kacto wuͤrde seine Stellung dadurch nicht
meisten durch keinen Widerstand gestoßen.
Auch werden dazu lungen beisteuern. I werden.
—
staͤndnisse. — Hierauf bewilligte die Kammer noch einen Kredit von 272,000 Fr. zur Vollendung des Juli⸗Monuments auf dem Bastilleplatz und einen anderen von 200,000 Fr. zur Feier der Julifeste.
— Sitzung vom 29. Juni. Herr Desmousseaux de Givré verlas eine Proposition, bezuͤglich auf das Reglement der Kammer, welche bezweckt, in allen Faͤllen das oͤffentliche Votum an die Stelle des geheimen zu setzen. Die Kammer bestimmte den zweitfolgenden Sonnabend zur Entwickelung derselben. — Hierauf beschaͤftigte sich die Kammer mit der Pruͤfung von
Bittschriften und Gesetz⸗Entwuͤrfen von geringem Interesse. —
Herr Gouin legte noch auf dem Buͤreau den Bericht der Kom⸗
mission nieder, welche mit der Pruͤfung des allgemeinen Bud⸗
gets fuͤr 1840 beauftragt ist. — Hierauf kam die Eroͤrterung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die Griechische Anleihe an die Reihe.
Paris, 29. Juni. Der heutige Moniteur enthaͤlt Fol⸗ er Erlaß des Gouverneurs von Martinique, wel⸗
Es sind un⸗
Es unterliegt wohl kaum einem
Es ist beim Ministerium heute Morgen eine telegraphische
Devpesche eingegangen, welche sich auf die Orientalischen Ange⸗ das Protokoll bezeuge. — Der Pairshof verwarf den Antrag des e 9 gegangen, sich auf g
legenheiten beziehen und etwas beruhigenderen Inhalts seyn soll. Das Journal des Dobats faͤhrt fort, Partei fuͤr Meh⸗
med Ali zu nehmen: „Die meisten der Beschwerden des Sul⸗ tans“, sagt es, „scheinen mehr die religioͤse Disziplin und die hierarchische Oberherrschaft als wirklich strafbare Handlungen
zu betreffen. Die angefuͤhrten Thatsachen, wie tadelnswerth sie auch dem Lehnsherrn gegenuͤber vom Vasallen seyn moͤgen, sind keine Aeußerungen der Empoͤrung. Wenn Mehmed Ali in den Provinzen seines Reiches regiert, wenn er die Rechte der un⸗ beschraͤnkten Herrschaft anspricht, so ist das ein Vorrecht, wel⸗
sches sich der kleinste Pascha anmaßt, so ist das die unveraͤnder⸗ liche Stellung der Gewalt im Orient. Die Bildung eines Staa⸗ tes in Aegypten ist eine Mehmed Ali eigenthuͤmlich angehoͤrende
Schoͤpfung. Man kann ihn also entschuldigen, wenn er Aegyp⸗ ten als ein erledigtes Lehn betrachtet, als sein Eigenthum und nicht als das der Pforte; auch darf man sich nicht wundern,
daß seine Macht nach einem Zeitraume von dreißig Jahren
fast alle Formen der Koͤniglichen Gewalt erlangt hat. Befrem⸗ dend ist es, daß ihm im Manifest des Sultans ein so großes Verbrechen daraus gemacht wird, daß er einer Abcheilung Eng⸗
lischer Truppen, welche sich in Suez nach Bombay einschiffen
wollten, den Durchzug durch seine Staaten verweigerte. Ein solcher Vorwurf kann gar nicht Gegenstand einer Eroͤrterung seyn. Haͤtte uͤbrigens der Vice⸗ Koͤnig den Durchzug gestattet,
so wuͤrde Aegypten, wo nicht seine Unabhaͤngigkeit, doch seine
Stellung eingebuͤßt haben. Die Stadt Aden im Suͤden von Yemen, welche die Englaͤnder von einem Sultan des Landes gekauft ha⸗ ben, hat nie der Pforte gehoͤrt und, wenn Mehmed Ali daselbst einige Intriguen gegen die Englaͤnder naͤhrte, so vertheidigte er nur seine eigenen Interessen, denn er konnte sich daß die Faktorei zu Aden bald den ganzen Diese Bemerkungen sollen
unparteiische in dem Tehama
mit welcher Geschicklichkeit die geringsten Verstoͤße Mehmed Ali's gegen England als schwe⸗ rere Beleidigungen gegen die Pforte dargestellt werden, als alle Verbrechen, die man ihm gegen den Sultan vorwirft. Was
die drei Artikel, die das Manifest als Ultimatum schließen, be⸗
trifft, so scheinen sie nicht unzulaͤßlich, denn sie beruͤhren nur Wir moͤchten Mehmed Ali rathen, sie
geaͤndert werden. Die Erblichkeitsfrage muͤßte der Zeit uͤber⸗ lassen bleiben. Dadurch wuͤrde der Friede gesichert werden.“ In den Bureaus der Kammer ist der Antrag zur Be⸗ willigung von zwei Millionen fuͤr die Departements, welche am euersbruͤnste, Hagel u. s. w. gelitten haben, auf
Das Kriegsgericht zu Perpignan hat am 2ästen d. M. den General Brossard verhoͤrt; am folgenden Tage sollte das Zeu⸗ gen⸗Verhoͤr beginnen, obgleich noch viele Zeugen abwesend waren.
Mehrere der bedeutendsten hiesigen Kuͤnstler werden zu Gunsten der durch das Erdbeben auf Martinique Beschaͤdigten eine Ausstellung von Gemaͤlden und Skulpturen veranstalten. mehrere Privatpersonen aus ihren Samm⸗ Die Ausstellung wird am 1. Juli eroͤffnet
Der Major Poussin, welcher in Nord⸗Amerika an den
V Eisenbahn⸗Anlagen Theil genommen, hat hier eine Broschuͤre
uͤber die Eisenbahnen in Frankreich erscheinen lassen, in welcher er auch die Gruͤnde beruͤhrt, die alle derartigen Unternehmungen bis jetzt in Frankreich gelaͤhmt haben. Seiner Ansicht nach,
darf man ohne die Mitwirkung der Regierung auf keine Re⸗
sultate rechnen.
Eine von dem Doktor Clot Bey fuͤr den Pflanzengarten zu Paris bestimmte kleine Menagerie ist in diesen Tagen zu Marseille ausgeschifft worden.
Der General Rapatel ist am 25sten d. zu Rennes gestorben.
Gestern hat das Fest stattgehabt, welches die an der ersten Abtheilung der Gewerbe⸗ Ausstellung Theilnehmenden dem Mi⸗ nister des Handels und dem Seine⸗ Praͤfekten gegeben haben. Man bemerkte unter den Gaͤsten mehrere auswaͤrtige Gesandten und andere angesehene Personen.
Die Regierung hat einen Ingenieur⸗Offizier nach Sardi⸗
nien geschickt, um den Plan zu einem Monument fuͤr den Ge⸗ neral Perregaux zu entwerfen, der in diesem Lande an seinen vor Konstantine erhaltenen Wunden gestorben ist.
Aus dem Bericht des Herrn Vivien uͤber die Eisenbahn von Paris nach Orleans geht hervor, daß die bis jetzt veraus⸗ gabten Summen die Hoͤhe von 12,500,000 Fr. erreichen, welche sich indessen auf 10,500,000 Fr. reduziren lassen, wenn man er⸗ 8 waͤgt, daß ungefoͤhr 2 Millionen als Cautionen bei den Behoͤr⸗ den deponirt sind. Nun aber sind bei den Kassen der Gesell⸗ schaft erst 10,534,000 Fr. eingegangen, so daß es, um die Bahnstrecke zwischen Paris und Corbeil zu vollenden, noͤthig waͤre, daß die Actionaire die fehlende Summe nachschoͤssen.
Der Lloyd Nantais meldet, daß Briefe aus Guade⸗ loupe vom 29. Mai die Nachricht enthalten, daß der Gouver⸗ neur dieser Kolonie dem Beispiel des Gouverneurs von Marti⸗ nique wirklich gefolgt sey und die Zucker⸗Ausfuhr unter jeder Flagge gestattet habe. “
Großbritanien und Irland.
London, 28. Juni. Im Oberhause fand gestern eine Diskussion uͤber die Entlassung dreier Beamten der Insel Malta, des Oberrichters, des General⸗Prokurators und des Einnehmers, statt. Sie waren auf den Antrag der Maltesischen Kommission verabschiedet worden, die beiden Ersten, weil ihre Aemter fuͤr bloße Sinekuren erkannt, der Letztere, Herr Cumberland, ein Verwandter des Grafen Ripon, weil er wegen gaͤnzlicher Un⸗ kenntniß der Sitten und Sprache des Landes fuͤr untauglich zu seinem Posten befunden worden, auf welchem er jaͤhrlich 23,000 Pfd. in sehr kleinen Summen von den aͤrmsten Ein⸗ wohnern der Insel zu erheben hatte und den er seit 6 Jahren bekleidete. Graf Ripon war es, der auf Vorlegung von Auf⸗ schluͤssen uͤber diese Entlassungen von Personen, die er als ehe⸗ maliger Kolonial⸗Minister eingesetzt hatte, Imntrug⸗, was auch von dem jetzigen Kolonial⸗Minister, Lord Normanby, nicht ver⸗ weigert wurde, jedoch mit Rechtfertigung der Handlungsweise des jetzigen Kabinets. 1
Im Unterhause wurde an demselben Abend die Resolution hinsichtlich der Bewilligung von 30,000 Pfd. zu Unterrichts⸗ zwecken bei der Berichterstattung daruͤber definitiv genehmigt. Sir Robert Peel wollte sich der Resolution nicht weiter wider⸗ setzen; er hielt die Sache fuͤr hinreichend eroͤrtert, und durch die fruͤheren Abstimmungen uͤber diesen Gegenstand schien ihm auch die Ansicht des Hauses daruͤber genuͤgend festgestellt, da nur 24 Mitglieder nicht an jenen beiden Abstimmungen Theil genommen; statt also das Haus mit einer nochmaligen Abstim⸗ mung zu behelligen, wollte er ohne Weiters in die Annahme der Resolution willigen. Die ministeriellen Blaͤtter meinen, Sir Robert habe sehr klug daran gethan, denn er habe wohl gewußt, daß er durch eine dritte Abstimmung in keine ve Stellung gelangen koͤnne, als die letzte war, wo das Ministerium nur eine Majoritaͤt von 2 Stimmen gegen die Opposition hatte. Dagegen will Sir Robert Peel, wie er gestern anzeigte, das Haus bei einer anderen Frage zu einer Abstimmung auffordern, naͤmlich uͤber die Regierungs⸗Maß⸗ regel in Betreff der Kanadischen Union, falls dieselbe noch in dieser Session zur Diskussion gebracht werden sollte, was jedoch Lord J. Russell's Absicht nicht zu seyn scheint, der sich vielmehr fuͤr jetzt bloß auf die Foͤrderung der anderen Kanadischen Maß⸗ regel, durch welche die dem Gouverneur und seinem Rath ver⸗ liehenen außerordentlichen Vollmachten verlaͤngert werden sollen, beschraͤnken duͤrfte, und der naͤchstens die Maßregeln zu bezeich⸗ nen versprochen hat, die uͤberhaupt in dieser Session noch zu erledigen seyn wuͤrden; es sollen dies nur die dringendsten seyn, und manche wichtige Bill wird bis zum naͤchsten Jahre verscho⸗ ben bleiben, so daß man auf eine baldige Prorogirung des Par⸗ laments rechnet.
Mit 137 gegen 122, also mit einer Majoritaͤt von 15 Stim⸗ men, wurde gegen Ende der gestrigen Unterhaus⸗Sitzung eine nicht ganz unwichtige Reform⸗Maßregel, die auffallender Weise von einem Konservativen, Herrn Gibson, ausging, zum dritten⸗ male verlesen und angenommen. Nach der Reform⸗Bill ver⸗ liert naͤmlich ein Waͤhler, wenn er seine Wohnung wechselt, mag er auch nur in die naͤchste Straße oder in das naͤchste Haus behrn, bis zur naͤchsten Registrirung sein Stimmrecht. Diese
estimmung wurde hauptsaͤchlich deshalb getroffen, damit nicht Waͤhler an Orten stimmen, wo sie nicht wohnen; man hat aber berechnet, daß unter 2000 Waͤhlern im Lauf eines Jahres 260 ihre Wohnung wechseln, worunter sich jedoch nur etwa 10 be⸗ finden, die nicht in demselben Orte bleiben, sondern nach einem anderen ziehen, und um deren willen nun auch die uͤbrigen 190 ihr Wahlrecht mit verloren. Durch die gestern angenommene Bill wird nun jene Bestimmung der Reform⸗Bill in Bezug auf die Veraͤnderung des Wohnsitzes ganz aufgehoben.
London, 29. Juni. Sir Robert Peel hatte erklaͤrt, er werde sich der zweiten Lesung der Bill hinsichtlich der legisla⸗ tiven Union zwischen Ober⸗ und Nieder⸗Kanada durch die ein fache Beantragung der vorlaͤufigen Frage oder des Uebergehen zur Tagesordnung widersetzen muͤssen, nicht sowohl 4 * des Inhalts der Maßregel, als deshalb, weil sie in 868 ession nicht weiter gefoͤrdert, sondern weil durch ihre zweite Verlesung nur ein abstraktes Prinzip aufgestellt werden und dieses dann so lange schweben solle, bis man weiter in der Sache zu ver⸗ fahren fuͤr gut finde. Eine solche Aufstellung von Prinzipien ohne unmittelbare Gesetzgebung hielt Sir Robert aber fuͤr durchaus unangemessen, da sie die freie Bewegung kuͤnf⸗ tiger Legislaturen hemme, und er zeigte an, daß er in jedem aͤhnlichen Falle dem Ministerium entgegentreten wuͤrde. Hierauf hat nun Lord John Russell, wie man schon vermuthete, in der gestrigen Sitzung des Unterhauses Sgnn. digt, daß er die besagte Bill fuͤr jetzt nicht zur zweiten Verle⸗ sung bringen, das heißt also, mit anderen Worten, fuͤr diese Session, die immer aͤrmer an Thaten wird, fallen lassen wolle. Der Minister sprach dabei von neuen Depeschen aus Kanada,
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