nahme des Forts San Juan de Ulloa zehabt hat.
allein nach Algier geht,
dere Deputirte ihn begleiten werden. leicht fuͤr die Kolonie nicht ohne Folgen bleiben.
kehrt ist, schien jetzt nicht geneigt, ein
befriedigend. die in dieser 6 gluͤcklichsten Resultate gehabt.
in einem guten Vertheidigungszustand; den dort stationirten Trup⸗
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Kauͤstenorte inne, und die Eingebornen sind genoͤthigt, Handels⸗ verbindungen mit uns anzuknuͤpfen.
drei andern Arabern, die ihre Gefaͤhrten waren, von dem Kriegsgericht zum Tode verurtheilt worden.
8
hiieerrher zuruͤckgekehrt.
8
zung vom 15. Juli.
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geruͤckt und fuͤr die Annahme derselben wenig Aussicht vorhan⸗
b
das Publikum wohl
den damit verbundenen Geschaͤften widme.
11 8 Eben so
wird die Ausruͤstung des Linienschiffes „ anti⸗Petri“, des Dreideckers „Montebello“ und der Kriegs⸗Korvette „la Victo⸗ rieuse“, — alle drei fuͤr die Levante bestimmt, — eifrigst be⸗ trieben.“
Es scheint nunmehr gewiß, daß der Marschall Clausel nicht gria,enaceh 65 die Herren Billaudil,
Barbe ibi zarcius, Lassayer und mehrere an⸗ arbet, Cibiel, Angeville, Garcius, 8. Ee In einem Privatbriefe aus Algier heißt es: „Der Mar⸗ schall Valée hat Nachrichten aus Konstantine empfangen, die bis zu den letzten Tagen des Juni reichen. aegieseen tenar b on seiner Expedition na etif zuruͤckge⸗ enant Galbais, der von se 8 veaen Heldzug zu unter, nehmen; er ließ seine Truppen ausruhen. Die Hitze war außer⸗ 9 88 doch war der Gesundheitszustand der Garnison ö’Alles war ruhig. — Die letzten Expeditionen, Provinz unternommen worden sind, haben die Milah und Selif sind von den
Unsrigen besetzt, und diese beiden wichtigen Punkte besinden sich
pen fehlt es an nichts. Die Araber, welche im Innern der Pro⸗
vinz Konstantine leben, und sich noch nicht unterworfen haben,
cheinen bereit, dem . thun; Uebrigens sind nur wenige Staäͤmme noch in diesem Falle,
2 denn jede 8
General⸗Lieutenant Vergleichsvorschlaͤge zu Expedition unterwirft uns eine gewisse Anzahl von Stämmen, so daß wir unsere Herrschaft in dieser Provinz auf eine dauerhafte Weise befestigen. Wir haben alle bedeutende
Wir haben auch Nach⸗
richten von dem uͤber die Verschwoͤrer in Konstantine gefaͤllten
Urtheile. Die Kadis von Sahel und von Milah sind mit Die jungen Ara⸗ ber, welche sich laͤngere Zeit in Paris aufhielten, sind wieder
Großbritanien und Irland.
Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ Lord Brougham beantragte heute
bend die zweite Verlesung seiner Unterrichts⸗Bill, deren Grund⸗ age das freiwillige Prinzip bildet, und nach welcher ein Cen⸗ tral Unterrichts⸗Kollegium zur Beaufsichtigung aller Schulen des Landes errichtet werden sollte. Der Bischof von Chichester widersetzte sich dieser Bill, und da auch Lord Melbourne, wenngleich dieser gegen den Plan selbst nichts einzuwenden hatte, doch bemerklich machte, daß die Session wohl zu einer gehoͤrigen Eroͤrterung einer solchen Maßregel schon zu weit vor⸗
den sey, so nahm Lord Brougham die Bill wieder zuruͤck, wo⸗ bei er jedoch erklaͤrte, daß sie der Geistlichkeit keinesweges die Kontrolle uͤber den Volks⸗Unterricht entzogen, sondern ihr viel⸗ mehr noch groͤßerer Spielraum zur Foͤrderung desselben gegeben haben wuͤrde.
Sitzung vom 15. Juli. Als die Bill uͤber die Polizei der City zum drittenmale verlesen war, schlug Herr Mackinnon zu der 7ten Klausel derselben, wonach der Chef dieser Polizei nicht Parlaments⸗Mitglied seyn soll, noch ein Amendement vor. Er wollte näͤmlich, daß dieser Beamte nur nicht die City oder einen der anderen Hauptstadt⸗Distrikte sollte vertreten duͤrfen. Bekanntlich ist Herr D. W. Harvey zu jenem Posten, mit welchem ein Gehalt von 1200 Pfd. verknuͤpft ist, in Vorschlag gebracht, und seine Freunde wollen ihm gern beides sichern, dies Amt sowohl wie einen Sitz im Parlamente. Herr Hume, der das Amendement unterstuͤtzte, fuͤhrte an, daß bisher nur mit Aemtern, die von der Krone, nicht mit solchen, die vom Volke verliehen wuͤrden, eine Ausschließung aus dem Parlamente verbunden gewesen sey. Sir J. Graham machte dagegen aber bemerklich, daß das Amt eines Polizei⸗Chefs der City nicht bloß vom Volke, sondern unter Bestaͤtigung von Seiten der Krone vergeben werde und von letzteren wieder genommen werden koͤnne. Der Hauptgrund fuͤr die Ausschließung dieses Beamten aus dem Parlamente schien ihm jedoch der bedeutende Einfluß, der mit seiner Stellung verbunden seyn wuͤrde und den derselbe zu Wahlzwecken mißbrauchen koͤnnte. Auch duͤrfe ordern, daß der Inhaber eines so wichti⸗ gen Postens und eines so ansehnlichen Gehalts seine Zeit ganz Auf den ersten Ein⸗
wand Sir J. Graham's entgegnete Herr D' Israeli, es sey
Unterhaus.
bis jetzt noch nie ein Beamte bloß deshalb vom Parlamente
ausgeschlossen worden, weil zu seiner von einer anderen Be⸗ hoͤrde vorzunehmenden Ernennung die Koͤnigliche Bestaͤtigung erforderlich gewesen, und Herr Villiers meinte, wenn die bei⸗ den letzten Einwendungen des ehrenwerthen Baronets gelten sollten, so duͤrfte auch kein Lord⸗Lieutenant einer Grafschaft und kein Friedens⸗Richter Parlaments⸗Mitglied seyn. Herr Harvey selbst bediente sich derselben Argumente. „Hat nicht auch“, sagte er unter Anderem, „der Richter des Admiralitaͤtshofes (ein Posten, zu welchem kuͤrzlich Dr. Lushington ernannt wurde) zahlreiche Geschaͤfte zu verrichten, empfaͤngt er nicht ein Gehalt von 4000 Pfund? Und doch vertritt er das Volk im Unter⸗ hause und unterstuͤtzt das Ministerium. Moͤgen die schlummern⸗ den Gesetzgeber dieses Hauses bedenken, daß in der Munizipal⸗ Bill keine Klausel sich befindet, wodurch selbst die Polizei⸗Kon⸗ stabler vom Parlamente ausgeschlossen wuͤrden. Nach der vor⸗ liegenden Bill aber soll in der City ein Konstabler in eine Geldbuße von 100 Pfd. verfallen, wenn er nur bei einer Wahl mitstimmt. Warum will man gerade die Buͤrger der Stadt London solcher Ausschließung unterwerfen? Wenn Jemand deshalb vom Par⸗ lamente ausgeschlossen seyn soll, weil er viel zu thun hat, dann frage ich, wie Advokaten, die den ganzen Tag uͤber vor den Gerichtshoͤfen und Abends in ihren Wohnungen be⸗ schaͤftigt sind, Mitglieder dieses Hauses seyn koͤnnen? Mit dem Amendement war Herr Harvey noch nicht zufrieden; er wollte, daß gar keine Ausnahme gemacht und dem Polizei⸗Chef der City auch die Repraͤsentation fuͤr diese oder fuͤr einen an⸗ deren Hauptstadts⸗Distrikt gestattet wuͤrde. Sir Robert Peel erklaͤrte sich mit den Ansichten J. Graham's einverstan⸗ den. „Warum“, sagte er, „sind die Schottischen Richter vom Parlamente lausgeschlossen? Weil man einen Parlamentssitz mit einem Sitz auf der Richterbank fuͤr unvertraͤglich hielt und der Meinung war, daß die Rechtspflege besser dabei fahre, wenn die Kriminal⸗ und Civil⸗Richter des Landes nicht auf den Wahl⸗ geruͤsten erschienen. Ich glaube, das Parlament hat das Recht, bei Creirung eines neuen Amtes 2 erwaͤgen, ob es fuͤr die Interessen derjenigen, die es bezahlen, und die davon Nutzen ziehen sollen, angemessen ist, daß der Inhaber desselben im Parlamente sitze. Im vorliegenden Falle
laͤchter.) Hierauf wurde zur Abstimmung geschritten und die Bill
Fortdauer der Armengesetz⸗Kommission. Der Zweck dieser Bill sst, ein ploͤtzliches Aufhoͤren
42 ies nicht fuͤr angemessen, denn es köoͤmmt viel daß derselbe kein Parteimann sey, da er 500 Mann unter seinen Befehlen haben soll.“ Auch Lord J. Russell sprach gegen das Amendement, und es wurde dasselbe mit 108 gegen 32, also mit einer Majoritaͤt von 76 Stimmen verwor⸗ fen, worauf die Bill durchging. Herr Harvey wird daher ent⸗ weder auf den ihm zugedachten Posten verzichten oder mit die⸗ ser Session seine parlamentarische Laufbahn beendigen muͤssen. Die Tagesordnung fuͤhrte nun zur dritten Verlesung der Ir⸗ laͤndischen Munizipal⸗Bill, der noch auf dieser Station Sir R. Inglis den Antrag auf gaͤnzliche Verwerfung entgegen⸗ stellte, weil, wenn sie durchginge, binnen sechs Monaten keine Spur mehr von der Dubliner Corporation vorhanden seyn wuͤrde, und weil die Bill nur ein der antiprotestantischen Partei gemachtes Zugestaͤndniß sey. Unter dem allgemeinen Ruf: Zur Abstimmung! versuchte H'Connell sich noch Gehoͤr zu verschaffen, um zu erklaͤren, daß ihn die vorliegende Bill keines⸗ weges zufrieden stelle, weil darin nicht auf der Stelle der Eng⸗ lische Wahl⸗Census auch fuͤr die Irlaͤndischen Munizipalwahlen eingefuͤhrt sey, sondern in den ersten drei Jahren ein anderer und hoͤherer Census dort gelten solle. Er protestirte gegen die⸗ sen Unterschied; sollte aber gar, fuͤgte er hinzu, die Bill mit einer noch groͤßeren Beschraͤnkung des Wahlrechts, und waͤre es auch nur um ein Jota, aus dem Oberhause zuruͤckkehren, so wuͤrde er an beide Laͤnder dagegen appelliren. (Hoͤrt! und Ge⸗
alte darauf an,
mit 97 gegen 21, also mit einer Majoritaͤt von 76 Stimmen an⸗ genommen. Eine laͤngere Diskussion veranlaßte den Antrag Lord J. Russell's auf die zweite Vorlesung der Bill uͤber die
der den Armen⸗Kommissarien ver⸗ liehenen Vollmachten zu verhindern und zur Eroöͤrterung einer etwa nothwendig erscheinenden neuen Maßregel oder einer Ver⸗ aͤnderung in dem bestehenden Gesetze die erforderliche Zeit zu gewaͤhren. „Es moͤgen“, sagte der Minister, „unter der jetzi⸗ gen Akte einige Mißbraͤuche vorkommen, aber jeder solcher Fall wird denn auch ungemein uͤbertrieben, um der Feindseligkeit ge⸗ gen die Kommissarien und das Ministerium Luft zu machen, wogegen unter dem alten System, wenn in einem kleinen Kirchspiels⸗Arbeits⸗ hause die Armen uͤbel behandelt wurden oder sonst ein schreiender Miß⸗ brauch vorkam, die Sache immer nur als eine unbedeutende Lokal⸗ Angelegenheit dargestellt ward, die man weder in den oͤffent⸗ lichen Blättern noch im Parlamente zur Sprache brachte.“ Oberst Sibthorp, der sich der Bill widersetzte, forderte die Radikalen geradezu auf, das Ministerium im Stich zu lassen und mit den Tories gegen die vorgeschlagene Erneuerung zu stimmen, da sie ja ebenfalls oft genug uͤber den Druck des neuen Armen⸗Gesetzes geklagt haͤtten. Dies half ihm jedoch nicht viel, denn obgleich einige Radikale, darunter Th. Attwood, Th. Duncombe und Wakley, dieser Aufforderung wirklich Folge leisteten, so stimmten doch andererseits sehr viele Tories bei die⸗ ser Frage mit den Ministern, und der Antrag Lord J. Russell’s wurde mit 120 gegen 35, also mit einer Majoritaͤt von 85
Stimmen, angenommen.
London, 16. Juli. Der Fuͤrst und die Fuͤrstin von Lei⸗ ningen haben vorgestern von der Koͤnigin Abschied genommen
und ihre Ruͤckreise nach dem Kontinent angetreten.
Aus dem Ton, in welchem die Tory⸗Blaͤtter uͤber die Re⸗ duction des Penny⸗Porto sprechen, schließt man, daß das Ober⸗ haus die in dieser Hinsicht vom Unterhause zu gewaͤrtigende Bill verwerfen werde. Sir R. Peel wird sich uͤbrigens ver⸗ muthlich auch im Unterhause dieser Maßregel auf ihren weite⸗ ren Stationen noch widersetzen, denn er hat erklaͤrt, er wolle eher aus dem oͤffentlichen Leben ganz zuruͤcktreten, als dem mi— nisteriellen Plane seine Zustimmung geben. Lord Brougham hat dagegen versichert, er wisse ganz bestimmt, daß Sir R Peel, wenn er ein Ministerium zu Stande gebracht haͤtte, ganz dieselbe Maßregel als einen seiner ersten Plaͤne dem Unterhause habe vorschlagen wollen. Die ministeriellen Blaͤtter schenken natuͤrlich dieser Versicherung vollen Glauben, um dem Fuͤhrer der konservativen Partei Inkonsequenz und Parteisucht vorwer⸗ fen zu koͤnnen.
In Ipswich hat wider Erwarten bei der schriftlichen Ab⸗ stimmung doch der Tory⸗Kandidat Sir Thomas Cocherane den Sieg uͤber seinen Gegner, der von den Tories zu den Refor⸗ mern uͤbergegangenen Herrn Gibson, der sich deshalb einer neuen Wahl unterworfen hatte, den Sieg davongetraten. Der Erstere hatte 8 Stimmen mehr, als der Letztere, naͤmlich 620 und dieser 612. Die Liberalen messen dies Resultat den aͤrg⸗ sten Bestechungen und Umtrieben von Seiten der Tories bei. Die Wahl soll durch die unwuͤrdigsten Auftritte beschmutzt wor⸗ den seyn. Betrunkener Haufen von Maͤnnern und Weibern stuͤrzten auf das Wahlgeruͤst zu und trieben die Partei des Herrn Gibson in die Enge und dabei bediente man sich bestaͤn⸗ dig der Kirche und der Religion als Losungswort zu Gunsten des Tory⸗Kandidaten. Herr Gibson will uͤbrigens eine Peti⸗ tion gegen die Wahl einreichen und hofft damit beim Unter⸗ hause durchzudringen.
Herr Thomas Attwood, Parlaments⸗Mitglied fuͤr Birming⸗ ham, hatte an die dortigen Reformer einen Brief gerichtet, mit dem Motto: „Friede, Gesetzlichkeit, Ordnung, Eintracht“, der in der vorigen Woche in jener Stadt an die Straßenecken an⸗ geschlagen wurde. Niemand mehr als er, sagte er darin, sey von der Nothwendigkeit einer aufrichtigen und edelmuͤthigen Eintracht zwischen der Mittel⸗- und unteren Volksklasse uͤber⸗ zeugt. Ohne dieselbe koͤnne keine nuͤtzliche Veraͤnderung, weder durch moralische Mittel noch durch Gewalt, vor sich gehen. Er empfahl Aussoͤhnung ohne Vorbehalt zwischen den Handwerks⸗ leuten und ihren Meistern. Die Meister, sagte er, muͤßten den Handwerksleuten die Hand reichen und an die Pforte der Mi⸗ nister klopfen, mit den Worten: „So ist unsere Lage; hier seht Ihr die Hindernisse und den Jammer, die uns umgeben. Wo sind die gerechten und billigen Belohnungen unserer Ar⸗ beitsleute? Wenn Ihr fuͤr ein rechtschaffenes Geschaͤst keine anstaͤndige Existenz verschaffen koͤnnt, so seyd Ihr nicht faͤhig, in England zu regieren. Ihr muͤßt Euch dann zuruͤckziehen und Euren Platz besseren Maͤnnern uͤberlassen.“ Schon hatten sich 7000 Unterschriften zu diesem Briefe gefun⸗ den, großentheils Mitglieder der ehemaligen politischen Union. Die Chartisten schienen sich indeß durch diesen Rath in ihrem ce Treiben nicht beschwichtigen lassen zu wollen. Sie beraumten auf gestern eine neue Versammlung an, und man befuͤrchtet Unruhen. Diese Besorgniß hat sich auch als nur zu gegruͤndet erwiesen. Birmingham ist gestern von neuem der Schauplatz wilden Unfugs der Chartisten geworden, welche sich diesmal nicht mit aufruͤhrerischen Reden und laͤrmenden Versammlungen begnuͤgten, sondern an ihren Gegnern thaͤtliche Rache zu nehmen versuchten. Es war dabei hauptsaͤchlich auf die⸗ jenigen Kraͤmer abgesehen, welche sich bei den letzten Unruhen als
besonders eifrig in der Mitwirkung zur Herstellung der Ord⸗ nung bewiesen hatten. Schon gestern fruͤh wurde durch Aus⸗ rufer in den aͤußeren Theilen der Stadt eine Chartisten⸗Ver⸗ sammlung angesagt und allgemein verkuͤndet, daß es sich um eine gewisse Demonstration handele; die Stadt wurde dadurch waͤhrend des ganzen Tages in Aufregung gehalten. Die Versammlung fand in Holloway statt, von wo die Poͤbelhaufen gegen Abend sich in die Mitte der Stadt zogen und sogleich die Wohnungen und Laͤden der ihnen verhaßten Kraͤmer angriffen und pluͤnderten; damit aber noch nicht zufrieden, sammelten sie geraubte und zer⸗ truͤmmerte Gegenstaͤnde in Haufen, zuͤndeten sie an und setzten dadurch eine Anzahl der von ihnen erbrochenen Laͤden in Brand. Um 9 ½ Uhr fand sich die Polizei ein und griff mit blanker Waffe an; dasselbe thaten auch Dragoner und Jaͤger, die eben⸗ falls mit Gewalt die Straßen saͤuberten und das Volk nach allen Richtungen auseinandersprengten. Vor ein Uhr Morgens, heute fruͤh, gelang es auch, das Feuer zu loͤschen, und bei Ta⸗ ges⸗Anbruch zogen sich die Truppen zuruͤck. Letztere wurden jedoch schon um 8 Uhr Morgens wieder zum Patrouilliren be⸗ ordert. Nach Berichten, die heute um 2 Uhr auf außerordent⸗ lichem Wege in London eingetroffen seyn sollen, haͤtte der Poͤbel am heutigen Vormittage die Brandscenen erneuert, es waͤre zum Gefecht mit der Polizei gekommen und 30 Polizei⸗Beamte waͤ⸗ ren getoͤdtet worden. Man haͤlt indeß diese Nachricht fuͤr uͤber⸗ trieben. Der in Birmingham angerichtete Schaden an Eigen⸗ thum wird auf 3 — 4000 Pfd. St. geschaͤtzt. Die Zahl der vorgenommenen Verhaftungen soll sich auf 90 belaufen.
Die erwaͤhnte Maßregel der Bank besteht darin, daß die Direktoren in einer neulich gehaltenen Sitzung beschlossen ha⸗ ben, einen Theil der Bank-Fonds, welche unter dem Namen Dead⸗Weight bekannt sind, zu verkaufen und selbige von Zeit zu Zeit an den Markt zu bringen, noͤthigenfalls bis zu einem Betrage von 4 Millionen Pfd. In Gemaͤßheit dieses Be⸗ schlusses hat der Maͤkler der Bank schon am Freitage einen Anfang gemacht mit dem Verkauf von 10,000 Pfd. langer Annuitaͤten oder 140,000 Pfd. Kapital.
Der gestrige Courier macht in seinem Boͤrsen⸗Artikel dar⸗ auf aufmerksam, daß alle Ruͤckstaͤnde von Steuern und Abga⸗ ben am oder vor Sonnabend den 20sten dieses bezahlt werden muͤssen, um den Wäͤhlern des Reichs das Recht zu sichern, bei der naͤchsten Wahl mitstimmen zu duͤrfen.
Die Getraidepreise sind in der letzten Zeit hier fortwaͤhrend gefallen, besonders die von Weizen; der Mittelpreis der mit dem 5ten beendigten Woche war unter 69 Sh. gewichen. Der Eingangs⸗Zoll ist demnach auf 16 Sh. 8 Pe. gestiegen. Gestern wurde indeß feiner Englischer Weizen wieder 1 Sh. hoͤher bezahlt, und nach fremdem war zu den Preisen der vorigen Woche etwas mehr Begehr. In der Nacht von Freitag auf Sonnabend hat in Spi⸗ talfields, einem der Quartiere dieser Hauptstadt, eine heftige Feuersbrunst gewuͤthet, wodurch sechs Haͤuser gaͤnzlich in Asche gelegt und zwanzig andere stark beschaͤdigt worden sind. Das Feuer war in der Fabrik der Herren Ookley und Comp. ent⸗ standen. 8 8 Das von Franzoͤsischen Blaͤttern verbreitete Geruͤcht, daß die verwitwete Koͤnigin von Spanien und Don Carlo's gleich⸗ zettig Spanien verlassen wollten, um den beiden Parteien eine Gelegenheit zu einem friedlichen Vergleich zu geben, wird vom Courier fuͤr ein Maͤhrchen gehalten.
Die Portugiesischen Minister haben, nach Lissaboner Berichten vom 9. Juli, den Cortes erklärt, daß die Session nicht vor Erledigung des Budgets und des Gesetzes uͤber die fremde Schuld geschlossen werden wuͤrde.
Das Comité der Inhaber Chilischer Fonds hat den auf die Regulirung der Ruͤckstaͤnde in den Zinszahlungen bezuͤgli⸗ chen Vorschlag der Chilischen Regierung zuruͤckgewiesen. Es soll derselben dagegen der Vorschlag gemacht worden seyn, die ruͤckstaͤndigen Dividenden zu kapitalisiren und dann gleich der Hauptschuld mit 6 pCt. zu verzinsen.
Briefe aus Bombay vom 18. Mai bestaͤtigen die Nach⸗ richt, daß Kandahar von der Britisch⸗Indischen Armee einge⸗ nommen worden. Sie melden ferner von einem Treffen zwi⸗ schen den Bewohnern Kandahars und der Brigade des Gene⸗ rals Sale, welche Letzterer die Afghanen zuruͤckschlug und ih⸗ nen 9 Kanonen nahm. Aus Lahore vom 29. April hat man die Nachricht, daß Rundschit Sing's Leben nur noch an einem Faden hing, und daß er sich einem Deutschen Homoopathen anvertraut hatte. Herat war bis jetzt noch nicht wieder von den Persern belagert. Aus Rangun in Birma reichen die Nachrichten bis zum 14. April; sie bestaͤtigen die Vermuthung, daß es zu keinem Bruche zwischen der Ostindischen Com⸗ pagnie und jenem Staate kommen werde. Der Oberst Benson hatte unter dem Vorwande, daß seine Gesundheit es erfordere, den Hof von Ava verlassen und sich auf dem Dampfboote „Ganges“ nach Kalkutta eingeschifft. Der wahre Grund sei—⸗ ner Abreise war indeß, fernere Instruktionen von der Indischen Regierung einzuholen. Der Kapitain Makleod, der an der Stelle des Obersten die Gesandtschafts⸗Geschaͤfte versieht, hatte eine Audienz bei dem Koͤnige von Birma gehabt und werth⸗ volle Geschenke fuͤr sich und sein Gefolge erhalten. Er hatte vor einigen Jahren sich die Freundschaft Tharawaddi's erwor⸗ ben, und der Koͤnig hegt eine hohe Meinung von dem Charak⸗ ter des Kapitains. In den erwaͤhnten Briefen wird als wahr⸗ scheinliche Ursache, weshalb der Oberst Benson niemals eine Audienz bei dem Koͤnige von Birma gehabt hat, Folgendes angege⸗ ben: Als der Oberst eine halbe Stunde vor seiner Abreise von Rangun nach Ava dem Gouverneur anzeigen ließ, daß das Britische Kriegsschiff die uͤbliche Salve abfeuern werde, ersuchte ihn derselbe, das Salutiren zu unterlassen, weil die Religion der Birmanen waͤhrend der Fastenzeit das Schießen verbiete. Da dessenungeachtet die Salutschuͤsse abge⸗ feuert wurden, so erhielt der Oberst Benson folgendes Schrei⸗ ben von dem Gouverneur: „Ihr seyd als Freund und von einer befreundeten Macht gesandt, in unser Land gekommen; es betruͤbt mich indeß sehr, daß ich jetzt, da das Abfeuern der Salutschuͤsse aus Verachtung gegen unsere Religion und Ge⸗ braͤuche und gegen meinen ausdruͤcklichen Wunsch stattgefunden hat, anzunehmen genoͤthigt bin, daß Ihr vor unserer Regie⸗ rung nicht diejenige Achtung habt, die derselben nach den Re⸗ geln der Hoͤflichkeit gebuͤhrt. Meiner eigenen Sicherheit wegen bin ich genoͤthigt, meinem Koͤnige hiervon Anzeige zu machen, denn die Birmanen sagen, Ihr haͤttet mehr als ein Herrscher, denn als Gesandter gehandelt.“ Dies wird fuͤr die Ursache ge⸗ halten, weshalb der Oberst keine Audienz gehabt hat. Bei sei⸗ ner Nuͤckkehr nach Rangun feuerten die drei dort vor Anker liegenden Britischen Schiffe die Salutschuͤsse ab, ohne den Gou⸗ verneur davon in Kenntniß gesetzt zu haben, doch gen den Willen des Obersten geschehen seyn.
soll dies ge⸗
abgeschafft.
der herrschenden Schmiegsam und gewandt, wußte er sich stets
hung des jungen d Versoͤhnung anzuschließen. Auf die Erzie⸗ Einfluß geuͤbt haben
Niederla
Aus dem Haag, 16. Juli. Heute Mittag um 2 Uhr sind Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erbprinz und die Lnn,2 düce von Oranien im Landhaus des Koͤnigs eingetroffen.
Nach dem „Avondbode“ hat der Koͤnig zu einigen vor⸗ bereitenden Arbeiten fuͤr die Errichtung von Befestigungen an der oͤstlichen Graͤnze seine Autorisation gegeben.
1 Das Handelsblad bringt eine Abschieds⸗Adresse, welche von einer Deputation der hoͤheren katholischen Geistlichkeit von
Nord⸗Brabant am 12ten d. dem Prinzen von Oranien uͤber⸗ reicht ward, und worin dieselbe die ganze Liebe und Verehrung ausspricht, welche den katholischen Klerus der Provinz fuͤr den Koͤnig und sein ganzes Haus beseele, so wie seine Dankbarkeit gegen Se. Koͤnigl. Hoheit den Prinzen Feldmarschall fuͤr die besondere Sorgfalt, die derselbe fortwaͤhrend fuͤr die katholischen Interessen der Provinz an den Tag gelegt.
Maestricht, 13. Juli. Aus Ruremonde erfaͤhrt man, daß der Instizbeamte J. de Zantes und der Commis⸗Greffier J. J. Panten, welche den aufs neue geforderten Eid der Treue nicht leisten wollten, des Vorrechts verlustig erklaͤrt sind, anfangs und bis daruͤber ein Näͤheres bestimmt seyn wird, in Function zu bleiben, so wie dies allen in Limburg angestellten und akti⸗ n Befagten durch Se. Majestaͤt Beschluß vom 12. Juni be⸗ willigt ist. 1
ET1ö1ö111““
Bruͤssel, 15. Juli. Der Ritter Depoucques Duperi Secretair der Belgischen Kommission zu Utrecht, i 2
angekommen, um dem Finanz⸗Minister die durch die beidersei⸗ tigen Kommissionen festgestellte Arbeit in Betreff des Uebertra-⸗
ges vorzulegen. Herr Depoucques Duperi h .
ln 9 dcsenegeen q perich wird morgen nach Im Sonntag wurde der Graf von Seckendorff, Koͤni
Preußischer Geschaͤftstraͤger, durch den v 8
Antwerpen, 15. Juli. In Vließingen ist das Engli Antwer 8 8 glische Schisf „Antilope“ gezwungen worden, tro 1. Traktate, 1- Belgischen Piloten zu entfernen und nur Hollaͤndische zu neh⸗ ” ““ hat 8 bei dem Englischen onsul Protest eingelegt. asselbe ist no zeu⸗ gen widerfahren. ““
Schweden und Norwegen.
Christiania, 10. Juli. Das Odelsthing, welches damit beschaͤftigt hatte, den Bericht der 8. eh dge nne 8 † Vorschlag zu einem neuen Kriminal⸗Gesetzbuche vorlaͤufig durch⸗ zugehen, kam damit gestern zu Ende, und sandte den Entmurf an die Comité zur weitern Fortsetzung zuruͤck. Einem Vor⸗
schlage des Probst Biddervold zufolge, ward beschlossen, daß
das intendirte Gesetzbuch erst mit dem 1. J 841 i as G Januar 1841 in Kraft treten solle. Das 25. Kapitel des Entwurfs, welches
„ von Druckschriften und desgleichen“ handelt, soll nach einem
“ wegfallen. „Man liest im Morgenblatt: „Es kann in unsern nor⸗ 8 Reichen kein anziehenderes Schauspiel W“ wie Storthing Norwegens mit Genauigkeit die Militair⸗ und 18 L sammt dem Ausgaben⸗Budget bestimmt, uͤber den eenh Fegeecfst des Koͤnigreichs verhandelt, ein Handwerker⸗ schllcs⸗ egruͤndet auf das Prinzip der Gewerbefreiheit, be⸗ 8 ossen hat u. 2 w. Aus einem solchen consequent durchge⸗ hg Peünzis wich 88 allgemeime Wohlstand sicherer her⸗
. er Oeffnung aller Silbe se Land in seinem Schooße birgt“7. v“
VBaeant schlanb.
Kiel, 13. Juli. Der Praͤsident der Schleswig Holstein⸗
Lauenburgischen Kanzlei, Staats⸗Minister Graf von Moltke zu
Kopenhagen, unternimmt naͤchstens eine Reise durch Schleswig
1 . 7 . b nd Holstein, um, wie verlautet, an Ort und Stelle Kenntniß
von Personen und Sachen zu nehmen. EHh.
— — Wien, 15. Juli. Die Sonntag Morge eingetroffene Tuͤrkische Post brachte Nachrichten aus tinopel bis zum 3ten d. M. Der heutige Oesterreichische Beobachter, auf den ich Sie verweise, enthaͤlt eine Darstellung der hauptsaͤchlichsten Maßregeln, welche die neue Regierung er⸗ griff. Vergleicht man diesen Thronwechsel mit den meisten der vorangegangenen, so kann man sich der Betrachtung nicht erweh⸗ ren, . die Regierung Mahmud's eine große Veraͤnderung in 6 itten der Bewohner der Hauptstadt hervorgebracht hat. 12 erinnere sich der blutigen Scenen, welche fast jede Thron⸗ esteigung bezeichneten und noch bei Sultan Muhmud's Gelan⸗ Lung zur hoͤchsten Gewalt die Hauptstadt und das Reich in
Fa han und Trauer versetzt haben. Von alle dem war bis 70” 3. Juli nichts vorgefallen. Abdul Medschid hat den Thron 1e Vaͤter unangefochten bestiegen, die Großen des Reiches holdigten ihm, das Volk draͤngte sich um die Leiche seines Va⸗ ter SS Kanonenschuͤsse in das Geschrei der Ausrufer, dann ging lles ruhig seinen Geschaͤften nach. Es fragt sich nun, ob 8 g Provinzen die Nachricht von dem Ableben Mahmud's 8 hig hinnehmen werden. Hierauf kommt Vieles an. Daß ie Krisis ohne Krieg voruͤbergehen werde,
Abgang der Post allgemein geglaubt. Die merkwuͤrdigste der
neuesten Nachrichten ist offenbar die Ernennung Chosrew Pascha's Bekanntlich wurde diese Stelle von Mahmud II.—
zum Großwesir.
Die erste Maßregel der Raͤthe Abdul Medschid' war, sie ins Leben zuruͤckzurufen und sie Chosr der hervorragendsten Persoͤnlichkeit Pee da ee. en
Mahmud bekaͤm 1 ;
D d bekaͤmpften Ideen. Dies muß die Zukunft lehren. Sosahrig⸗ Chosrew Pascha die große Rolle snc8 er, Mahmudege Phasen der an Wechseln reichen Regierungszeit kand 8 sich die Gunst des Sultans zu bewahren wußte, ben. . die Wendung der Dinge einigen Aufschluß ge⸗ Ostens Sgge wird seit langer Zeit der Talleyrand des
starren Wider — war er steds standes, Pertew Efendi vertreten wurde,
stimmen d 1 harrlich abgeneigt. Alle Briefe aus Pera Aegypten dien uͤberein, daß Chosrew Pascha an die großen Geß zum Frieden reichen werde, und daß bereits sich dem Werke d andtschaften die Aufforderung ergangen sey,
Sultans soll Chosrew in den letzten Jahren
ward in Pera bei
ling von lebhaftem Geiste und, nach Tuͤrki 1 gezeichneter Erziehung geschildert. ischen Begriffen, aus⸗
Preßburg, 12. Juli. (Nuͤrnb. Kor.) S
Zeit war man wegen der heftigen Ausfäͤlle des Se Pronay gegen die Koͤnigl. Tafel, so wie uͤberhaupt wegen des schlechten Ganges der Reichstags⸗Verhandlungen, einer Koͤnigl Botschaft gewaͤrtig. Gestern in einer gemischten Sitzung wurde das Allerhoͤchste Reskript publizirt, in welchem Se. Majestaͤt Ihr Mißfallen uͤber die Ereignisse des 3ten und 4. Juli kund n. und zugleich die Reichsstaͤnde ernstlich ermahnt, in die
erhandlung der Koͤniglichen Propositionen unverweilt einzu⸗ gehen. Der Gewohnheit gemaͤß, verlangte der Personal die Mittheilung des Reskripts fuͤr die Staͤndetafel, wo es auch noch⸗ mals verlesen, und der Druck angeordnet wurde. In derselben gemischten Sitzung kam der Erzherzog Palatin den Wuͤn⸗ schen der Staͤnde zuvor, und uͤbergab dem Landrichter die Akten der Reichs⸗Deputation hinsichtlich der Truppen⸗Ver⸗ pflegung, die auch von demselben verlesen wurden. sehr umfangreich, und ihre Vorlesung dauerte uͤber eine Stunde.
Spanien.
Die Morning Chronic i W3
in icle enthaͤlt ein Schreiben ihres in Madrid vom 6. Juli, worin es . erem heißt: „Die Hofzeitung faͤhrt in ihren Mittheilungen
bringt sie zwei Schreiben an Don Carlos, eines von Cabr ü- andere von Arias Teijeiro, dem ehemaligen . 8 on Carlos, der bekanntlich zur Zeit der auf Maroto's Befehl in Estella vollzogenen Hinrichtungen die Flucht ergriff. Es ergiebt sich aus diesen Briefen, daß Don Carlos und Cabrera eine ge⸗ heime Korrespondenz unterhalten, daß Maroto das Vertrauen des Don Carlos verloren hat, der ihn nicht nur — “ seseees als Verraͤther tet 1 aß es auf seinen Sturz abgesehen ist. Di beweist auch die Reise des W“ e Cabrera, so wie, daß die Briefe Beider nicht an Don Carlos Seh.et Kriegs⸗ Minister, sondern an den Finanz⸗Minister — Larco⸗ del Pont gerichtet sind, der also das Vertrauen des Don Carlos in hoͤherem Grade zu besitzen scheint, als Maroto. V In dem Schreiben Cabrera's heißt es unter Anderem: „„Mein Freund Teijeiro hat mir Alles mitgetheilt, was ich zu wissen noͤthig hatte. Mein Herz blutet bei dem Gedanken an die un⸗ Behandlung, die ein der tiefsten Hochachtung und erehrung so wuͤrdiger Fuͤrst erfahren hat, und es gewaͤhrt mtr daher um so groͤßere Freude, durch meinen Freund Ew. Majestät Koͤniglichen Willen, dem allein hier gehorcht zu vernehmen.“% In Bezug auf einen Vergleich 88 Cabrera: „Ich habe zugleich das Vergnuͤgen, Ew. Majestaͤt zu benachrichtigen, daß die Armee, welche ich komman⸗ dire, nicht durch treulose Gesinnungen beflekt wird, daß ihre Reihen laͤngst von denen gesaͤubert sind, die nicht von derselben Treue und Reinheit der Gesinnung beseelt waren, wie wir, die wir entschlossen sind, eher zu sterben, als dem Feinde das ge⸗ ringste Zugestaͤndniß zu machen, damit Ew. Majestaͤt sich Ihres Thrones mit voͤlliger Freiheit und dem geziemenden Glanze er⸗ freuen, und ohne die geringste Beschraͤnkung und irgend eine andere Ruͤcksicht, als die Ihres Willens, herrschen, und diesem ungluͤcklichen Lande den wahren Frieden und die wahre Wohl⸗ fahrt wiedergeben moͤgen.“”“ Indem er noch einmal auf die Gefangenschaft zuruͤckkommt, in der Don Carlos von Maroto und dessen Partei gehalten wird, sagte er: „„Sollte mir ein Befehl zugehen, der mit den Grundsaͤtzen der Treue, die ich gegen Sie hege im Widerspruch staͤnde, oder dessen Ausfuͤhrung nur im Min⸗ desten den absoluten Rechten Ew. Majestaͤt nachtheilig seyn koͤnnte, so werde ich demselben nicht gehorchen, bis ich auf eine Weise, die mein ganzes Vertrauen verdient, von Ihrem Koͤnig⸗ lichen Willen in Kenntniß gesetzt worden bin.“““ Weiterhin heißt es: „„Ich handle jetzt in voͤlliger Uebereinstimmung mit dem Grafen d'Espanag und werde ihn, wenn es noͤthig ist, bei seinen militairischen Operationen unterstuͤtzen.““ Der Schluß des Briefes lautet folgendermaßen: „„Sire! Ich will Ihre Koͤnigliche Aufmerksamkeit nicht laͤnger ermuͤden, aber ich kann nicht unterlassen, zu wiederholen, daß Ew. Majestaͤt keinen treueren Vasallen haben, als mich, und daß meine Armee Bajonette genug hat, um Ew. Majestaͤt die freie Aus⸗ uͤbung Ihres Koͤniglichen Willens zu sichern und Sie ge⸗ 8n Feinde jeder Art zu schuͤtzen; denn mit der Huͤlfe Gottes, in den ich mein ganzes Vertrauen setze, und der mich so auffallend beguͤnstigt und beschuͤtzt, hoffe ich, in kurzem Sie im Triumphe nach Madrid zu fuͤhren, wo Sie, ruhig und von den Sorgen befreit, die jetzt Ihr edles Koͤnigliches Herz be⸗ truͤben, in Freiheit und Sicherheit als Souverain herrschen moͤgen. Der Ex⸗Minister Teijeiro beginnt sein Schreiben an Don Corlos mit der Nachricht, daß er, als Catalonischer Karlist verkleidet, bei Cabrera angekommen sey, den er als den treusten Anhaͤnger des Don Carlos schildert. Er habe, sagt er dace gcsee gece bfdeh afe aftens die sich auf Gleichheit der r —— erde unter dem Befehl desselben als
Spanische Graͤnze. Dem Morning Chroniecle wir aus San Sebastian vom 4. Juli 88 g früh ist hier die Nachricht eingegangen, daß die Karlisten ihre Ka⸗ nonen nebst Munition und anderen Vorraͤthen aus Andoain und einigen anderen Plaͤtzen entfernt und nach Navarra ab⸗ gefuͤhrt haben, um, wie man glaubt, dieselben in oder bei Estella aufzustellen. Die Karlisten sind naͤmlich uͤberzeugt, daß die ge⸗ genwaͤrtigen Operationen Espartero's und sein schon so lange
rew gedrohter Angriff gegen Durango nur den 3 1 de 9 1ae acgesh. 1 ff gegen D 9. n Zweck haͤtten, seine wahren Viele sahen in dieser Wiederherstellung der E“ .-eahaeeeen;, des g dhes
des alten Systemes ein Symptom der Ruͤckkehr zu den von
Leon an einem gewissen Punkte abwarte, um ploͤtzlich gegen E marschiren. — Die Verhandlungen der Sesan V.. ten⸗Kammer in Bezug auf eine wirksamere Unterstuͤtzung der Christinos hat große Bestuͤrzung unter den Karlisten verursacht und man giebt sich alle Muͤhe, diese Nachricht vor dem Volke in den Provinzen geheim zu halten. — Maroto soll erklaͤrt ha⸗ ben, daß er hinreichend vorbereitet sey, die Landstraße zwischen Orduna und Bilbao zu behaupten, und daß er sowohl, als seine Soldaten, entschlossen seyen, die Stadt Areta bis aufs aͤußerste zu vertheidigen. — Der Oberst Clabaria, welcher das Regiment 29neen enang, h E ernannt wird Chef de eneralstabes der Armee von . neral O'Donnell begleiten.“ “
Serbien
Von der Serbischen Graͤnze, I1. Juli. F zingehenden Nachrichten aus Belgrad vom WA8 5 8
Sie sind
aus der aufgefangenen Karlistischen Korrespondenz fort. Heute
betrach⸗
ging eine Serbische Deputation nach Bu 1 gern Bruder des Verstorbenen, 8 — Michob. Uebernahme der Regierung abzuholen. Man fuͤrchtet daß zur neue Sultan die Erblichkeit in der Familie Milosch nicht 8 erkennen werde. Andererseits ist man begierig, ob der ⸗ Fuͤrst einwilligt, seinen Lieblingssohn nach Belgrad zu schicken. Uebrigens herrscht bis heute Ruhe in ganz Serbien. Der aus Konstantinopel vom 3ten d. durchpassirte Courier bringt die Nachricht, daß daselbst alles ruhig sey. Das Geruͤcht von der Aufhebung der Quarantaine⸗Anstalt bedarf der Bestätigung.
Türkei. 8
Die Leipziger Zeitung enthält folgende Privat⸗Mittheilu aus Konstantinopel, 3. Juli, uͤber den der — ig der Hauptstadt: Der jetzt regierende Sultan Abdul Medschid ist bis wenige Tage vor dem Ableben seines Vaters unter der Obhut seiner Mutter, der jetzigen Sultanin Valide, die stets 8. großen Einfluß auf ihren Kaiserl. Sohn ausuͤbte, geblie⸗ 8 Erst seit drei Monaten hatte der Sultan in der Naͤhe b . des Mustafa Nuri Efendi bei Begler⸗Bei ein
P. aice errichten lassen, um dort seinen Thronerben zu installi⸗ sawes 8 ist sehr schuͤchtern, von sanftem Charakter und sehr 8 aͤchlicher Natur. Es ist eine seltene Thatsache, daß unter 8 lebenden hinterlassenen Kindern des Sultans, naͤmlich 6 Geschwister, der regierende Kaiser und sein Bruder Nizamu⸗ V din nebst vier Schwestern, die Prinzessinnen Saliha, Gemahlin des Halil Pascha, Hadidje, Adile und Kairéé, von Einer
Mutter abstammen. Sultan Mahmud hatte egen 500 Wei⸗ ber in seinem Harem, allein im eigentlichen Sinne nur eine Gemahlin, naͤmlich eine Armenierin, welche ihm das haͤusliche Gluͤck im Europaͤischen Sinne gewaͤhrte. Sie war es, welche die bekannte Armenische Nonne Maria in ihren Harem berief als der jetzige Kaiser von einer Lungen⸗Entzuͤndung befallen und fuͤr rettungslos erklaͤrt wurde. Der einzige Bruder des Sultans, Nizamudin, von derselben Mutter, ist seit 14 Tagen gleichfalls von seiner Mutter getrennt und in oben erwaͤhntem SS v worden. 1 ogleich nach dem Ableben des Sultans Mahmud in den Armen seiner Tochter der Prinzessin 8.mah Ven ahiin Halil Pascha's, verschieden ist, versammelte sich der Divan in Permanenz. Am 2ten d. wurde dem diplomatischen Corps offi⸗ ziell mitgetheilt, daß die neue Regierung des Sultans Abdul Medschid nach den naͤmlichen Prinzipien der Reform, der Maͤ⸗ ßigung und des Friedens zu verfahren gedenke. Dieselbe Po⸗ litik des Fortschreitens beseele den Divan und saͤmmtliche Mi⸗ nister der hohen Pforte, bei welchen nicht die geringste Mei⸗ nungs⸗Verschiedenheit uͤber den ferneren Gang der Regierung in den inneren und aͤußeren Fragen obwalte. Dies sind die Worte des Ministers des Aeußern, Nuri Efendi, wobei er hinzusetz⸗ te, daß die Pforte zu einem definitiven Arrangement mit Aegypten die Hand boͤte, und deshalb Befehle gegeben habe, die Feindselig⸗ keiten zu Wasser und zu Land einzustellen. Europa koͤnne sich jedoch nicht verhehlen, daß der bisherige Status quo die Pforte an den Rand des Abgrunds gebracht haͤtte. Die Europäͤischen Minister der Großmaͤchte wurden auf heute zu einer Konferenz mit den tuͤrkischen Ministern in den Pfortenpalast geladen, V welche heute stattfkand. Man weiß bereits, daß sie ihre Ver⸗ mittlung zu diesem vorgeschlagenen Arrangement angetragen haben, und es ist sonach Hoffnung, daß die orientalische Frage
binnen Kurzem definitiv geordnet sein wird. Rußland scheint sich der jetzt Europaͤisch gewordenen Vermittlung nicht wider⸗ setzen zu wollen. Dieser Stand der Dinge in der Hauptstadt V beschaͤftigt alle Gemuͤther, und man spricht kaum mehr von der Armee Hafiz Pascha's in Syrien. — In Syrien soll Aufstand nach Briefen vom 21. Juni kraͤftig entwickelt
Die Allgemeine Zeitung berichtet in einem Schreiben aus Dalmatien, 1. Juli, von Scharmuͤtzeln, die den Albanesern und Montenegrinern stattgefunden. Bie Erstern G unter Anfuͤhrung Bakir Bey's einen Einfall in das Ge⸗
iet der Montenegriner gemacht und die Felder dieses kriegeri⸗ schen Gebirgsvolks zerstoͤrt, so wie mehr als dreißig Wohnge⸗ baͤude verbrannt. Die Montenegriner wurden in zwei Schar⸗ muͤtzeln geschlagen und gezwungen, sich auf allen Seiten zu⸗ ruͤckziehen, bis es ihnen im dritten 1LS. bedeutenden Gefecht gelang, den Tuͤrken eine gaͤnzliche Niederlage beizubringen, drei Fahnen zu erbeuten und die Angreifer aus ihrem Gebiet zu werfen. Gegen 400 Albaneser blieben todt auf dem Kampf⸗ platz. Unter den Getoͤdteten befindet sich auch ihr Anfuͤhrer Bekir Bey. Die Montenegriner sollen gegen 50 Mann und drei Weiber auf dem Schlachtfeld verloren haben.
I1
Koͤnigsberg, 18. Juli. (Koͤnb. Z. zu unse 1 jaͤhrigen Wollmarkte sind im Ganzen 2200 Nen gen tec⸗ bracht worden, von denen bereits etwa 5000 Ctr. schon im vo⸗ rigen Winter verkauft waren. Sie wurde im Durchschnitt 5 bis 10 Thlr. pro Ctr. billiger gekauft als im vorigen Jahre obgleich in der ersten Zeit des Markts einzelne Kaͤufe zu gleichem und einige sogar zu einigen Thalern hoͤhern Preisen als im vorigen Jahre abgeschlossen sind. Im Durchschnitt wurde ge⸗ zahlt 80 bis 85 Thlr. fuͤr die feine, 60 bis 75 Thlr. fuͤr die mittelfeine und 50 bis 60 Thlr. fuͤr die ordinaire Sorte.
en juͤn⸗
— — Oppeln, 18. Juli. In dem Staͤdtchen Ziegenhals, Neißer Kreises, lebt ein invalider Grenadier vom ehemaligen Infanterie⸗Regiment von Kalkstein, mit Namen Gottfried Schubert, welcher gegenwaͤrtig das 100ste Lebensjahr zuruͤck⸗ gelegt hat. Er ist bereits ganz taub und sehr alterschwach, namentlich ist das Gedaͤchtniß ihm fast ganz entschwunden; dennoch treibt er einige Handarbeiten in Gemeinschaft mit sei⸗ nem 70jaͤhrigen Sohne, welcher in der dort stationirten In⸗ validen⸗Compagnie steht.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Verhandlungen der Akademie der Wissen⸗ schaften im Monat Juni. In der Gesammt⸗Sitzung der Aka⸗ demie am 6. des wurden auf den Vorschlag der physikalisch⸗mathe⸗ matischen Klasse zu Korrespondenten der Akademie gewählt, die Herren
Professor Göppert in Breslau, Sir W. R. Hamilton in Dublin Doktor Kummer in Liegnitz, Professor Sim. Ge. Ohm in Rürnberg, Capitain Morin in Metzt und Ritter Pambour in Paris. Hierauf 889 Herr v 8* “ l Exemplare eines Abdrucks sei⸗ ner in einer früheren Ge ammt⸗Sitzung vorgelesenen A über die Ausführbarkeit von Eisenbahnen in enge. i der Sitzung der L“ chen Klasse am 10. Juni legte err Eichhorn eine Prüfung der Gründe vor, aus welchen in der
ihn fruͤher fuͤ „Der Sultan selbst wird jetzt, nachdem m schwach, ja bloͤdsinnig b; als 98 Juüng⸗
lunge Fuͤrst Milan von Serbien in der Nacht vom 7 fem 8ten d. in Belgrad verschieden. Ee. ha0 en Larf
neuen Sammlung der Deutschen Geschichtsquellen (MMonumenta Ger-
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maniae historica-auspiciiÜs societatis aperiendis fontibus rerum Ger-
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