t
Aintab hat sich sogleich nach — Pascha erge b ie2 21 empstugen⸗ un daß ich Euch alle über die Klinge springen ließe, ich Euch verzeihen.“ 2 2 — befindlichen fremden Offizteren geworden, weiß man nicht genau.
Es wird behauptet, der größ 8 sofern am wünschenswerthesten wäre,
ürden; ei seu ebaben auflösen wird, wäre ihr Leben in beständiger Gefahr.
Ibrabim Pascha wird, wie wir bestimmt versichern können, sie auf
das Beste behandeln, sondern auch Jhuen ist die
ben. dem stolzen Hafiz befolgt wurden,
ein geborner Feldherr zu seyn, lentvolle Gefangenen Konstantinopel zur Armee begaben, befriedigen. Ibrahim hat herzlich gelacht, ihn nun nach Konstantinopel begleiten.
schen Truppen hat sich nach dem Euphrat zu geflüchtet und suchte, da Hasiz unbegreiflicherweise keine Brücken geschlagen, men zu retten. n. Tod. Der bei weitem größte Theil jedoch warf sich nördlich von Aintab, den, Turkomannen, vor
ad von dort nach Arabien geschickt werden. Ein Theil der Türki⸗ sich durch Schwim⸗ den Fluthen ihren sich in die .
wo das Schwert der Beduinen, Kar⸗ Allem 888 Elend und die sie beglei⸗
ende 1 cklichen bald ganz aufreiben werden. iu Krankheiten diese 18.ns ge a. 6,ön
welche die Türkische Armee gegen Ibrahim ergriffen
Gegen 12,000 Mann fanden in
en. Den Einwohnern, ffen
„Ihr verdientet, Iör n Eurer Weiber und Kinder wegen will
Was aus den bei der Türkischen Armee
sagte er:
ßte Theil derselben sey gefangen, was in⸗ als sie dann am sichersten geret⸗
unter der flüchtigen Türkischen Soldateska, die sich
und ihnen auf der Stelle nicht nur die Freiheit, Alles das bewilligen, was sie nur wünschen werden. Riederlage der Türkischen Armee gewiß nicht zuzuschrei⸗ Mau weiß hier sehr genau, daß ihre Rathschläge niemals von der, wie alle Türken, sich einbildete, und daher nur mit Widerwillen ta⸗ fremde Offiziere in seiner Armee sah. Unter den befinden sich auch mehrere Engländer, die sich von bloß um ihre Neugierde zu als er sie sah; sie können Als Mehmed Ali die tele⸗ raphische Depesche erhielt, blieb er eine Zeit lang in sprachlosem Er⸗ aunen auf seinem Divan sitzen. Endlich brach er das Stillschweigen: beschaffen, die mich aus Aegypten vertreiben
ollte, das hätte ich nimmermehr erwartet, und wieder fiel er in tiefes Machdenken, wie wenn das ganze furchtbare Schicksal des Sultans auf seiner Seele lastete. 3
8 war also die Armee
Inhambane 1, Cabinda 1..
20. Mai. Der lebhafte Handel nach der Kuͤste Afrika's unter Portugiesischer Flagge ist bekannt⸗ lich seit einiger Zeit durch die Wachsamkeit der Englaͤnder etwas gestoͤrt; wir haben jetzt auf unserer Rhede vier aufgebrachte Sklavenschiffe. Man kann sich einen Begriff von der Groͤße dieses unerlaubten Handels, — dem, sey es zur Ehre der Bra⸗ silianischen Regierung gesagt, alle moͤgliche Hindernisse in den Weg gelegt werden, — machen, wenn man die Liste der hier aus Afrika angekommenen, im Hafen liegenden Schiffe betrachtet. Darunter kamen aus Benguela 5 uilimane 3, Angola 13,
Zatre 1, Mosambique 2 und
zen also 43 Schiffe
1“ — — Rio Janeiro,
schlechtweg aus Afrika 1
v 8
— — Kottbus, 25. Juli. Am diesjaͤhrigen den 19ten und
20. Juli hier abgehaltenen Wollmarkte waren 299 Zentner
64 ½ Pfd. Wolle auf dem Platze, welche bis auf 33 Zentner 34 Pfd zu 62 ½ Rthlr. bis 75 verkauft wurden.
u &xeh rsi c—he im Jahre 1837 von saͤmmtlichen Preußischen Posten zuruͤckgelegten Meilen. 182 Schnell⸗ und Personenpost⸗Course .. . 707,228 Meilen. 390 Fahrpost⸗Course „ 214 Reitpost⸗Course posten 234,048 236 Kariolpost⸗Course 153,237 385 Botenpost⸗Course 225,334 2,050,680 Meilen.
ee1“] 1407 Post⸗Course
der
der durch die Königlichen
ga hel
Posten erfolgten Sendungen von Gold, Silbergeld, Papiergeld habenden Papieren und Paketen im Jahre 1837.
Sendungen in baarem
Packet⸗Sendungen.
Gelde. Sendungen in Papieren.
In S Rthlr.
In courshabenden Papieren.
Rthlr. (Sgr. Pf.
Gewicht.
Pfund. Loth.
In Papiergeld. Rthlr.
ilber. Stückzahl.
Sgr. Pf.
765673 264927 613026
57792 863229
6179529 2046298 3040034
703490 9295934
15 25 17
V
6252 5300642 13 10356769 24 946037 15 2775355
4421979 2096928 2579692
472015 5505140
397288 207500 287464
50479 500950
9 5 6599] 4 — 6551412 8 9929501]2 9 1394008 8' 10364456
21265287
b8
25646505
F2O5370 DT630005 17758 15075755
B. Portofreie Sendungen In der Kalkulatur⸗Abtheilung 8 e
850235 5 S1773686 1 — 8
19790 811547,—
2 2‧—
5846229 11 12868755 10 2 874307 V
8868975
21287353 3987046 13189802 741892]26 10348828
1178787 885771 1282948 187602 1068013
145634 115207 194194 5 27004 149476
18067547 3398419 6596364
232893
—1 7566173,—
9 20 3 10
11
16 10
P680 20 3
70705750
29555015[223 35861396718 6 631515 46031229
uu““
Rocapitulation.
A. Porteopflichtige Sendungen 21265287 8
25646505 46195136
’ 15075755 6 9
1443681 1603122
631515
25630903 17
39205370 10 10 35861396/ 18
49555015] 22 3
B. Portofreie Sendungen 2109680 20
71841642
2075196
61492300] 5 19678877 15
SF7ñSos3 1
Summa 235374967 28 Dazu in Silber. 71841642 1 In Papiergeld 88760386 3
In Gold, Stlber⸗ und Papiergeld... 18397699613 2
In courshabenden Papiceren 61492300] 5 11 Ueberhauut 245469296] 1
A*8. 28
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 30. Juli.
Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer
um Uhr St. um Uhr St. M.
45 44 44 43 47 59
von von
Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin Berlin
Potsdam otsdam e otsdam Potsdam
— — ⸗ —Sö— ,— 8.8 88
111
— 8 Ss v 887 .
Meteorologische Beobachtung.
Morgens MNachmittags Abends Nach einmaliger
1839. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
30. Juli.
Quellwärme 8,8 0 N. Flußwärme 17,7 9 R. Bodenwärme 14,090 R. Ausdünstung 0,040“ Rh. Niederschlag 0,079“ Rh. W. Wärmewechsel + 13,4 °
334,09“ Par. —1829 R. 4+ 8,890 R. 69 vCt. halbheiter. W.
334 69“ Par.
+ 13,0° R.
+ 820 R 60 pCt. regnig.
336,19“ „Par.
+ 10,29 N.
2,99 R. 77 pCt. bezogen. NW.
Luftdruck... Luftwärme
Thaupunkt.. Dunstsaͤttigung
Span. 185/16. Präm. Sch. —.
Auswärtige Börsen.
v 1“ Amsterdam, 27. Juli. Niederl. wirkl. Schuld 55 ⁄1 6. 5 % do. 102 ⁄1 6. Kanz. BIll. 27 1. Passive —. Ausg. Sch. —. Zual. 51⁄¼. Preuss.
Poln. —. Oesterr. Met. —.
Antwerpen, 27. Juli.
Zinsl. —. Neue Anl. 18 ³.
Frankfurt a. M., 28. Juli. 2 ½ % Holl. 54 ⁄¼4. Bank-Actien 5 % Span. Anl. 3 ¾. Poln. Loose 7671⁄. Taunusbahn-Actien 279 ⁄2.
Hamburg, 29. Juli. Bank-Actien 1520. Engl. Russ. 107 ¾.
London, 26. Juli.
Cons. 3 % 92 1. 103 ¼. Neue Anl. 19 ⅛¼. Passive 4 ¼. Ausg. Sch. S ½. 2772 % Holl. 55 ⁄¼. 5 % 1035¼. 5 % Fort. 3⁴ ½. do. 3 % 21 1. Engl. Kuss. 114 ⁄2. Bras. 79. Columb. 331 ⁄¼à. Mex.
24. Peru 18 ½. Chili 37. Paris, 256. Juli. Rente fin cour. 111. 80. 3 % fin cour. 79. 70. 5 % Neap.
5⁰ ; 8 5 % Span. RKente 19 ⁄1. Passive 4. 3 % Port. —.
au compt. 100. Wien, 26. uli. Bank-Actien —. Anl. de 1834 699. de 1839 271 ¼¼à.
bö“ 8 Donnersta 1. Au Z chauspielhause: ugen 1— ö in 5 Abth., nach dem Roman gleiches Na⸗ mens von Bulwer, von L. Rellstab. ö
Freitag, 2. Aug. Im Schauspielhause: Eine Treppe hoͤher, Schwank in 1 Akt, von A. Cosmar. Und: Das Blatt hat sich gewendet, Lustspiel in 5 Abth., von Schroͤder.
Sonnabend, 3. August. Im Opernhause. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs: Festmarsch, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige zugeeignet von Spontini. Hierauf: Rede, gedichtet von Wollheim, gesprochen von Herrn Rott. Dann: Volksgesang, den Preußen gewidmet von Spontini. Die Soli werden ausgefuͤhrt von den Koͤnigl. Saͤngerinnen Dlles. Gruͤnbaum, Hedw. Schulze, Mad. Moͤser, Dlle. Ferber, den Dlles. Galafré und Wittuhn, so wie von den Koͤnigl. Saͤn⸗ gern Herren Mantius, Schneider, Fischer, Zschiesche und Mick⸗ ler. uͤnd zum erstenmale: Der Schwur, Oper in 3 Abth., nach dem Italiaͤnischen von Gruͤnbaum. Musik von Merca⸗
dante. Ballet von Hoguet. Preise der Plaͤtze: Ein Platz in den Logen des ersten
Ranges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.
Die zu dieser Vorstelung eingegangenen Meldungen um Billets sind beruͤcksichtgt worden, und wird ersucht, solche bis Donnerstag, den 1. August, Mittags Uhr, im Billet⸗ Verkaufs⸗Buͤreau abholen zu lassen, nach welcher Zeit dieselben anderweitig verkauft werden muͤssen. 1
In Charlottenburg. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs: Rede, gedichtet von A. Hein⸗ rich, gesprochen von Herrn Seydelmann. Hierauf, zum ersten⸗ male: Revanche, Lustspiel in 1 Akt, von Louise Fischer. Und, zum erstenmale: Noch ist es Zeit, Schauspiel in 3 Abth., von A. P.
Koͤnigliche
Koͤnigstaͤdtisches Theater. Donnerstag, 1. Aug. Dreiundzwanzigste große akrobatisch⸗ athletische Vorstellung in 3 Abth. Zum Schluß der dritten Abtheilung: Der Raub des Cupido und der Flug der Fama. (neu.) Vorher, zum erstenmale wiederholt: Der Besuch auf dem Lande. (Wie letzten zwei Akte von Iffland's Lustspiel: „Die Hagestolhen) Freitag, 2. Aug. Der Bauer als Milllonair.
Das Maͤdchen aus der Feenwelt, oder: Großes romantisches Original⸗ Zauber⸗Maͤhrchen mit Gesang in 3 Akten, von Ferd. Raimund.
Sonnabend, 3. Aug. Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburts⸗ festes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs. Zum erstenmale: Die Muͤhle. Festspiel in 1 Aufz., von A. Cosmar, mit Musik vom Kapell⸗ meister Franz Glaͤser. (Der Festgesang am Schlusse wird von dem gesammten Saͤngerpersonale ausgefuͤhrt.) Ouverture aus der Oper: „Oberon“, von C. M. von Weber. Hierauf, zum erstenmale: Turandot. Oper in 2 Akten, nach Schiller bear⸗ beitet. Musik von J. Hoven. (Die neuen Decorationen von
die zu dieser Vorstellung bestellten Billets
Es wird ersucht, 1 bis Sonnabend, den 3. August, Mittags 1 Uhr, im Billet⸗Ver⸗ kaufs⸗Buͤreau abholen zu lassen, widrigenfalls dieselben ander⸗
weit verkauft werden. — 8 Verantwortlicher Redacteur Arnold.
Wolkenzug ...... W. 10,0 9. Tagesmittel: 334 99 „Par. 4- 12,2 0 R., + 8,2 R. 69 pEt. W.
Gedruckt bei A. W. Hayn.
Bekanntmachungen.
Oeffentliche Vorladung. 8
leber den Nachlaß des am 3. Juni 1837 in Fort Preußen hierselbst verstorbenen ehemaligen Fürstlich Schwarzburgischen Geheimen Ober⸗Forstraths Carl Heinrich Essen von Wilster ist auf den Antrag des Nachlaß⸗Kurators, Justiz⸗Kommissarius Mottau, der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eröffnet und zur Anmeldung und Ausweisung der Ansprüche der be⸗
sprüche der Gläu tor die nöthigen
Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Pr
Zugleich werden die unbekannten Erben des ꝛc. von Wilster aufgefordert, in dem
ihre eigenen Forderungen an die Masse nebst Beweis⸗ mittein anzugeben und die darüber sprecheuden Dokn⸗ mente vorzulegen. Stettin, den 3. Juni 1839. Königliches
Termine auf die An⸗ biger zu antworten und dem Kura⸗ Data an die Hand zu geben, auch
Damastweberei. — Seidenweberei.
Cbemische Fabriken.
Ober⸗Landesgericht. Wendlandt.
Litera In der Expe
kannten und unbekannten Gläubiger au die Nachlaß⸗ masse ein Termin auf den 30. Oktober 1839, Vor⸗ mittags 11 Uhr, vor dem Deputirten, Assessor Doenni⸗
18 im hiesigen Ober⸗Landesgerichts⸗Gebäude ange⸗
etzt worden. 1 ie unbekannten Gläubiger werden daher aufge⸗
fordert, iu diesem Termine entweder in Person, oder durch einen hiesigen, mit Vollmacht und Information versehenen Justiz⸗Kommissarius, wozu denen, welchen es hier an Bekanntschaft fehlt, die Justizräthe Zitel⸗ mann, Boehmer, Calow, von Dewitz und die Justiz⸗ Kommissarien Hauschteck, Hermann und Krause vor⸗ geschlagen werden, sich einzufinden, ihre Forderung nebst Beweismitteln anzugeben und die darüber sprechen⸗ den Dokumente vorzulegen. b
Die in dem Termine ausbleibenden Gläubiger wer⸗ den aller ihrer etwanigen Vorrechte verlustig erklärt und mit ihren Forderungen nur an dasjenige, nach Befriediaung der sich meldenden Gläubiger von der ꝛc. von Wilsterschen Masse übrig bleiben möchte, verwiesen werden.
zu beziehen:
Herausgegeben v gende Haupt⸗G Augen führen;:
Maschinenwebere schinenbau. —
29 ꝙ
Sachsen in Chemnitz ist neu erschienen und Stuhrsche Buchhandlung zu Berlin und
Industrielle Zustaͤnde Sachsens.
6 Hefte (30 — 40 Bg.). Gr. 8vo. Geh. Preis 2 Thlr. Das erste Heft ist bereits erschienen. Es wird dies Werk seinen Lesern in 6 Heften fol⸗
Ober⸗Erzgebirgische was gebirgische Posamentirweberei. — Kunstweberei
spinnerei. — Kammgarnspinnerei. — Flachsspinnerei.
rische Anze ig en. cation. — Kultur und Gewinnung dition des Gewerbeblattes für durch die
Potsdam Handel u. se w u. s. w.
on der Redaction des Gewerbeblattes für Sachsen. zu haben:
Ueber
egenstände in bunter Reihe vor die
Eisenfabrication. — Ober⸗ Set un i. — Elb⸗Dampfschifffahrt. — Ma⸗ Baumwollspinnerei. — Streichgarn
abgefaßt von
Preis 15 sgr.
eu ßis ch
— Baumwollweberei. — Streichgarn manufaktur. — Kammgarnweberei.
berei. — Strumpfwirkerei. — Petinetw binetmanufaktur. — Spitzenklöppelei. — Bandfabrication. — Kattundruckerei. — — Papterfabrication. — Bu Stein⸗, Kupfer⸗ und Stahldruckerei. — Fabrication von Porzellain und irdenen Waaren. - 1
Spiele und Serventin⸗Waaren. Fabrication. — Eisen⸗ fabrication mit Steinkoblen. — Metallwaaren Fabri⸗ cation. — Musikalische Instrument⸗, der Brenumateria⸗ lien. — Landwirthschaftliche Gewerbe. rei. — Eisenbahnen. — Actien⸗Vereine. und Innungen. — Kunst⸗ und Gewerb⸗Vereine. —
Bei G. P. Aderholz in Breslau und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3)
Evangelischen Kirchenbau. Ein Votum vom Standpunkte der theologischen Wissenschaft und geistlichen Praxis
Ad. Aemil Leonh. Preuß, 8 evangelischen Prediger zu Modelsdorf in Schlesien.
Dem Verfasser dieser kleinen, aber gebaltvollen Schrift ist bereits von den stimmfähigsten Beurtheilern das
en Staaten.
weberei. — Tuch⸗ Verdienst zuerkannt worden, einen wichtigen und viel⸗ — vLeinen⸗ und fach auregenden Beitrag zur Bebauung eines nech Bleiche. — Fär⸗ ganz vernachlässigten Feldes unserer Literatur geliefert irkerei. — Bob⸗ zu haben. Sie verdient dahber die aufmerksamsie Beach⸗ Stickerei. — tung aller bei dem Kirchenbauwesen Betheiligten.
Appretur. — Buch⸗,
in
Bei E. Kummer in Leipzig sind erschienen sb e
allen Buchhandlungen zu haben, in Berlin in
Plahnschen Buchhandlung, Jägerstraße Nr. 82
Aeschyli Tragoediae, in Schol. et Acad. usum rec. et illustr. J. Minekwitz. Pars II. cont. Pro- metheus vinctus. 8vo. 27½ sgr.
Aeschvlos Werke, nachgedichtet von J. Minckwitz. 28 Bdch. Der gefesselte Prometheus. Svo. 12 ¾ sgr.
Gumposch, V. P., über die Logik und logischen Schriften des Aristoteles. S8vo. 20 sgr.
Maria. Eine Novelle vom Verfasser einer „All⸗ tagsgeschichte“. Aus dem Dänischen von W. C Christiani. 8vo. 1 Thlr. 15 sgr.
Minckwitz, J., der Prinzeuraub. liches Schanspiel in
Rabenhorst, L., Flora Lusatica, oder Verzeich- niss und Beschreibung der in der Ober- und Nieder-Lausitz wild wachsenden und häufig kul- tivirten Pflanzen. Ir Bd. Phanerogamen. gr. Svo- 2 Thlr. 5 sgr.
Stürmer, Th., die Mineralquellen in der Natur und in Dr. Struve's Anstalten, das gewöhnliche Trinkwasser und mehrere Arzneistoffe. Jur Ver⸗ mittelung der Extreme in der Heilkunde für Aerzte und Nichtärzte. gr. 8vo. 1 Thlr.
— Holz⸗ und
Uhren⸗ ꝛc. Fabri⸗
— Bierbraue⸗ — Zünste
ist erschienen Ein geschicht⸗
5 Akten. 8vo. brosch. 20 sgr⸗
Allg
Berlin, Aten
Freitag den
—
Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kreis⸗Justizrath von Drabizius zu Zelz den Rothen Adler⸗ ken dem Propst von Golkowski zu Orchowo im Regierungs⸗Be⸗ irk Bromberg und dem Pfarrer Werlemann zu Wersen den
othen Adler⸗Orden vierter Klasse, so wie den Schullehrern Kiehlmann zu Wederau im Regierungs⸗Bezirk Liegnitz und 1 zu Wesel das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
— —
Der bisherige Land⸗ und Stadtgerichts⸗Rath Hoynk zu Attendorn ist zum Justiz⸗Kommissarius beim Koͤniglichen Land⸗ und Stadtgericht zu Emmerich und zum Notarius im Bezirk des Koͤnigl. Ober⸗Landesgerichts zu Hamm bestellt worden.
Zur Feier des Allerhoͤchsten Geburtsfestes Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, ihres erhabenen Protektors, wird die Koͤnigliche Aka⸗ demie der Kuͤnste am 3. August Vormittags 10 Uhr eine oͤf⸗ fentliche Sitzung halten, in welcher zugleich der Preis in der Architektur zuerkannt wird. Die Bewerbungs⸗Arbeiten sind aus⸗ gestellt und die Saͤle werden um 9 ½ Uhr geoͤffast.
Berrlin, den 31. Juli 1839. Direktorium und Senat der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste. Professor Friedrich Tieck, Vice⸗Direktor.
Bei der Vertheilung der akademischen Benefizien un Collation von Untversitaͤts⸗Stipendien ist es Sghe, ns aer daß die akademische Behoͤrde von allen Stipendien Kenntniß erhalte, welche hiesigen Studirenden anderweitig aus Staats⸗ e stuͤdtischen Kassen und Familien⸗Stiftungen verliehen
Die betreffenden Koͤniglichen Behoͤrden, Magistrate und Kollatoren von Benefizien werden zu diesem NZ“ ersucht, von allen Stipendien, welche an Studirende auf der hiesigen Universitaͤt verliehen werden, dem unterzeichneten Officio regelmaͤßige Miuheilung zu machen.
Berlin, den 31. Juli 1839.
Die stellvertretenden Koͤnigl. Regierungs⸗Bevellmaͤchtigten bei hiesiger Friedrich⸗Wilhelms⸗Universitaͤt. Muͤller. F. Krause. G
Bekanntmachu 8S Jahre 1836 1. 212eeen, raneg'verloosbaren reiprozentigen Steuer⸗Kredit⸗ 1 ;
z g betre ftemt. Kassen⸗Scheine
Von den im Jahre 1836 durch Umschreibung der vormals Koͤnigl. Saͤchsischen unverwandelten und unverloosbaren Steuer⸗ scheine ausgefertigten neuen verloosbaren dreiprozentigen Steuer⸗ Kredit⸗Kassen⸗Scheinen laufen im diesjaͤhrigen Michaeli Termin die Zinsbogen ab, und es sollen daher mit dem Eintritt dieses Termins bei der hiesigen Koͤnigl. Haupt⸗Instituten⸗ und Kom⸗ munal⸗Kasse gegen Abgabe der abgelaufenen Talons, neue Ta⸗ lons mit Coupons verabfolgt werden. Indem nun hiervon die Inhaber gedachter Scheine in Kenntniß gesetzt werden, werden dieselben zugleich aufgefordert, bei der diesmaligen Ablieferung
der abgelaufenen Talons auch die Scheine selbst der vorge⸗
nannten Kasse vorzulegen, weil deren Einsicht unumgaͤnglich noͤ⸗ thig ist. Hierbei wird jedoch bemerkt, daß kuͤnftighin die Ver⸗ abfolgung der neuen Zinsbogen gegen alleinige Aushaͤndigung der abgelaufenen Talons geschehen, und die Vorzeigung der Scheine nicht wieder verlangt werden wird.
Merseburg, den 1. Juli 1839.
er Regierungs⸗Praͤsident
Graf Arnim.
Angekommen: Se. Excellenz der Geheime Staats⸗Mi⸗ nister und Chef der 2ten Abtheilung im Ministerium des Koͤ⸗ niglichen Hauses, von Ladenberg, von Kisfingen.
„Der General⸗Major und Direktor des Militair⸗Oekono⸗ 89 Departements im Kriegs⸗Ministerium, von Rohr, von
gtettin.
Der General⸗Major und Commandeur der Iülten Infan⸗ terie⸗Brigade, von Lucadou, von Breslau.
Zeitungs⸗Nachrichten. 111““;
Rußlagd und Polen. “ St. Petersburg, 24. Juli. (St. Petersb
Se. Majestaͤt der Kaiser haben am 28. Mai (9. Juni) „Neh neue Statuten des St. Stanislaus⸗Ordens zu bestaͤtigen und
durch zwei an demselben Tage an das Kapitel der Russischen
Kaiserlichen und Köniali 8 8 2 deren Folgendee Fa glichen Orden erlassene Ukasen unter an⸗
Klasse des St.
eees geruht: 1) Die bisherige vierte e nislaus Ordens wird aufgehoben. Die vor 5 neuen Statuten zu Rittern 89 vierten Klasse 4. vncc, ‿ werden zu Rittern der dritten Klasse, die e 1 1 1gen Klasse aber zu Rittern der zweiten Klasse * 8. . denen vor Erlassung der neuen ee- 1 gs. Sebeh s wetser Klasse verliehen 2 en desselben wie bisher mi
Sterne tragen. 2) In Gemaäͤßheit der in dem 8n Statut des St. Stanislaus⸗Ordens enthaltenen Vorschriften sollen die Gnadenbriefe uͤber Verleihung des Weißen Adler⸗ an Unterthanen des Koͤnigreichs Polen und Auslaͤnder ortan nach der fruͤheren Form nur in Russischer Sprach 1
abgefaßt werdenn. 8 88 sůüsch .“
Auszug aus den Statuten des St. Stanislaus⸗ Ordens. Der St. Stanislaus⸗Orden wird fortan füe Verdienste destimmt, die das allgemeine Wohl des Russischen Katsertbums oder
des mit demselben unzertrennlich verbundenen Königreichs Polen be⸗ „von der Citadelle abgefeuert und gleichzeitig in allen Kirchen
von Warschau das Kaiserliche Manifest in Bezug auf die Ver⸗ maͤhlung des hohen Paares verlesen. Um 4 Uhr gab der Furst Statthalter im Koͤniglichen Palaste ein glaͤnzendes Mahl, und als er den Toast auf das Wohl Ihrer Majestaͤten und der er⸗ lauchten Neuvermaͤhiten ausbrachte, ertoͤnten wieder 101 Kano⸗
fördern. Dieser Orden bat drei Klassen: das Kreuz der ersten Klasse wird an einem 2 ½ Werschok breiten rothen “ mit 88 dop⸗ pelten weißen Einfassung an beiden Seiten, über die rechte Schulter mit einem achteckigen Stern auf der linken Seite der Brust, get agen. — Die zweite Klasse hat zwei Unter Abtheilungen: 1) ein Kreuz von gleicher Gestalt wie das der ersten Klasse, nur kleiner, mit der Kalserii⸗ chen Krone, welche zur Erhöhung des Werthes der zweiten Klasse dient. Dic⸗ ses Kceuzmit der Krone wird an einem gleichen Bande von/ Werschok Brri⸗ te um den Hals getragen. 2) Dasselbe Kreuz ohne Krone an einem gleichen Bande, ebenfalls um den Hals. — Die dritte Klasse hat ein eben solches Kreuz, jedoch noch kleiner wie das der zwenen, und wird im Knopfloch der Uniform oder des Fracks au einem gleichen Bande von ¹=1 Werschock Breite getragen. In der allgemeinen Rangordnung der Russischen Orden folgt der Sr. Stanislaus⸗Orden nach dem St. Annen Orden. Deshalb tragen die Inhaber des St. Stanielaus Ordens ister Klasse weder den Stern noch das Band ditses Ordens, wenn sie den St. Annen⸗Orden erster Klasse haben; um aber den jüngeren Orden anzuzeigen, trägt man das Kreuz desselben, bei dem älteren, am Halse, an dem Bande der zweiten Klasse dieses Ordens. Die Jastguien der zwetten und dritten Klasse des St. Stanislaus⸗Ordens aber wer⸗ den bei keinem anderen Russischen Orden abgelegt. — Der St. Stanis⸗ laus⸗Orden feiert jährlich seinen Stiftungstag am 25. April (7. Mai), welcher Tag auch zur Verleihung der druten Klasse dieses Ordeus durch die Ritter⸗Duma bestimmt wird. Ein Recht auf Erlangung des St. Stautslaus⸗Ordens überhaupt haben alle getreuen Unteriba⸗ nen des Kaiserthums Rußland und des Königreichs Pelen, welche sich durch christliche Tugenden oder ausgezeichneten Eifer für den Dienst in der militairischen Laufbahn, sowohl zu Wasser als zu Lande, so wie auch in der Civit⸗Laufbahn, oder auch im Privatleben durch irgend eine Handlung zum Rutzen der Meuschbeit oder der Gesellschaft, eder der Gegend, wo sie wohnen, oder des ganzen Russischen Reichs her⸗ vorthun, und die besondere Aufmerksamkeit Sr. Majestät des Kasers auf sich ziehen. Dieses Recht erstreckt sich auch auf Geistliche der ausländischen Konfessionen, so wie auch auf alle Militair⸗ und Civil⸗ Personen, auf Edelleute mit und ehne Klasseurang, auf Ebrenbür⸗ ger, auf Kaufleute, und überhaupt auf Dienende und Nichtdienende. Den St. Stanislaus⸗Orden können auch Autländer erhalten, die durch die That, Eifer und guten Willen für das Russische Reich zeigen, und dadurch die Aufmerisamkeit und Erkenntlichken Sr. Ma⸗ jestät des Kaisers auf sich ziehen. — Die Ertbeilung des St. Stanis⸗ laus- Ordens 1ster und 2ier Klasse behalten Se. Majestät der Kaiser Ihrem eigenen Ermessen vor. Die dritte Kiasse dieses Ordens wird von einer besonderen Duma, aus den 12 ältesten in St. Petersburg anwesenden Rittern jeder Klasse des St. Stanislaus Ordens unter Vorsitz des ältesten Ritters der ersten Klasse, zuerkannt. Unter andern können auch Hauslehrer sür ausgezeichneten Dienst in diesem Berufe den St. Stanislaus⸗Orden 3ter Klasse unter folgenden Bedingungen erhalten: 1) Hauslehrer von adeliger Herkunft nach 15jährigem, von versönlichem Adel nach 20jährtgem Dienste, von den übrigen Ständen nach 25jährigen Dienste, von threr Bestätigung im Klassenrange au gerechnet; 2) die Zeit, während welcher solche Lehrer sich außer Dienst als Hauslehrer befinden, wird von der obenbezeichneten Frist abgerechnet; 3) wenn verab⸗ schiedete Militair⸗ oder Civil Beamte Hauslehrer werdeu, so wird die oben festgesetzte Zeit zur Erlangung des Ordens von dem Tage ihres Eintritts in den Dienst als Hauslehrer berechnet. Jede Person, die den St. Stanislaus⸗Orden erhalten hat, wird Ritter dieses Ordens genannt, mit Ausnahme der Geistlichen, welche, ihrer Würde angemes⸗ sen, nicht Ritter genannt, sondern diesem Orden zugezählt werden. Edelleute, die mit dem St. Stanislaus⸗Orden belohnt worden sind, wenn sie auch nicht in Diensten stehen, haben das Recht, an den Ver⸗ bandlungen der Adels⸗Versammlungen ihrer Gouvernements Theil zu nehmen. Von den Unterthanen des Russischen Karseribums erlangen Personen L Standes der ausländischen christl chen Konfessio⸗ neu, mit Ausnahme der Römisch⸗ katholischen Getstlichte t, und Per⸗ sonen, die im Militair⸗Dienst zu Wasser oder zu Lande, oder im Civil⸗Dienste stehen durch Verleihung des St. Stanislaus⸗Or⸗ dens an dieselben, ohne Unterschied ihrer Herkunft, den erblichen Adel des Russischen Kaiserthums unter folgenden Bedingungen: 1) Von den Personen, die den St. Stanislaus⸗Orden seit dem 21. April (3. Mai) 1815 bis zum 17 ⁄ 9. Rovember 1831 erbalten haben, werden nur Diejeuigen im Adelstande des Russischen Katser⸗ thums auerkannt, welche die erste Klasse dieses Ordens haben; li⸗⸗ jenigen Personen aber, welche während jener Zeit niedere Klassen dieses Ordens erhalten haben, fönnen nicht als Edelleute anerkannt werden. 2) Ale christliche Geistlichen, mit Ausnahme der Römisch⸗ katholischen, so wie auch die im Militairdlense zu Wasser oder zu Lande oder im Civildienste gestandenen oder bis jetzt stevenden, welche
den St. Stanistaus Oroen vomn 12/ 9. Rovember 1831, c. h. ven der Zeit der Zuzählung dieses Ordens zu den Russischen Or⸗
den an, ohne Unterschied der Klasse desselben, erbalten haden oder noch erbalten, werden mit ihren Nachkommen im Adelestonde des Rus⸗
sischen Reichs anerkannt, wenn sie auch ihrem Range nach ni⸗ Adel gehörten. — 2 E“ Verleihung des St. Stanielaus⸗Ordens an dieselbe nur die des persönlichen Adels. 8 “
Die Römisch⸗katholische Getstlichkeit ebhäit durch
Das Recht auf den Ael im Königrei Polen, sowobl auf den erblichen als auch persönlichen durch den St. Stanislaus⸗Orden auf Grundtage dos von Sr. Ma⸗ jestät dem Kaiser im Jahre 1836 für dieses Königreich erlassenen be⸗ sonderen Reglements über den Adel erlangt. — Die Noionen und Saitzaungen des im Gouvernement Astrachan und in der Provinz Kaukasien nomadistrenden Kalmüken⸗Volkes die den St. Stanielaus⸗ Orden erhalten, genießen dadurch die Rechte des Rusnsceu Eib⸗ adels. — Die im Baschkiren⸗Heere dienenden Personen erlangen durch den St. Stantelaus⸗Orden nur die Rechte des persönlichen Adels. — Die Kinder von Breamten nicht adeliger Herkunst und von Geist⸗ lichen, welche den St. Stanislaus⸗Orden mit dem Rechte des Erb⸗ adels erhalten haben, werden, wenn sie vor Verkeihung dieses Ordens an ihre Päter geboren sind, gleich den nachher gebornen Kin⸗ dern im Adelsstande anerkannt, mit Ausnahme der Kinder, welche im Stande der Leibeigenen oder Steuerpflichtigen geboren sind. — Per⸗ sonen vom Kausmannsstande, die vem 227⁄½ 9. November 1831 bis zum 1 %˖ 6. April 1832 den St. Stanislaus⸗Orden erhalten haben, werden als persönlich Adelige anerfannt, diejenigen Kaufleute aber, denen dieser Orden vom 1 % 2. April 1832 an verlichen worden ist, erlangen dadurch den erblichen Ehren⸗Bürgerstand.
Warschau, 28. Juli. Nachdem die Nachricht von der gluͤcklich vollzogenen Vermaͤhlung Ihrer Kaiserl. Hoheiten der Großfuͤrstin Marie und des Herzogs Maximilian von Leuch⸗ tenberg hier eingegangen, war der vorgestrige Tag hier der Feier dieses Ereignisses gewidmet. Um 10 ÜUhr sruͤh empfing der Fuͤrst Statthalter die Gluͤckwuͤnsche der vornehmsten Per⸗
sonen des Koͤnigreichs, die sich sodann mit ihm in die Griechische Kathedrale begaben, wo der Bischof Anton den Gottee dienst verrichtete. Waährend des Tedeums wurden 101 Kanonenschuͤsse
nenschuͤsse aus dem am Kanal aufgestellten Geschuͤtz. Militatr⸗
1 Musik und Gesaͤnge erfuͤllten die Luft, und um 7 Uhr eilten die Bewohner der Hauptstadt nach dem Schauplatz der Fest⸗
lichkeiten. Als das Amphitheater vom Publikum schon dicht
gefuͤllt war, erschien der Fuͤrst Statthalter und nahm mit den angesehensten Damen, Generalen und Beamten die ersten Platze ein. Nach einem Ballet „Mars und Flora“ wurde eine von Dmuszewski neu gedichtete und von Kurpinski in Musik ge⸗ setzte Kantate gesungen. Allegorische Vorstellungen solgten dar⸗ V auf, und den Beschluß des Fest⸗Abends, an welchem der Gar⸗ ten des Koͤniglichen Palastes und die Umgebungen desselben praͤchtig erleuchtet waren, machte eines der brillantesten Feuer⸗ werke. Die ganze Stadt war zugleich festlich illuminirt.
E118I1““
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 26. Juli. Un⸗ ter den Butschriften, mit deren Pruͤfung sich die Kammer be⸗ schaͤftigte, befanden sich mehrere, die nach der Bemerkung eines hiesigen Blattes im hohen Grade die Aufmerksamkeit des Bri⸗ tischen Parlaments erregt haben wuͤrden, uͤber wesche indeß die Kammer fluͤchtig hinwegging, und sie nur ganz kurz den Mint⸗ stern uͤberwies. Hierher gehoͤren die Bittschriften wegen besse⸗ rer Vertheilung der Tranksteuer und wegen einer Revision des Gesetzes uͤber die koͤrperliche Haft. Eine dritte beantragte die seit 3 Jahren vertagte Konversion der 5prec. Rente. In einer andern war die Herabsetzung der Baumwollen⸗Steuer gesordert. Ferner kamen mehrere Departements um Vollendung des Py⸗ renäͤen⸗Kanals ein. Dagegen veranlaßte eine andere Petition, wegen Ausdehnung der Amnestie auf alle politische Gefangene, eine aͤußerst lebhafte Eroͤrterung. Der Berichterstatter, Herr von Sivry, beantragte, in Herrach der Ruhe, die in der beim Aufruhr von 1832 betheiligt gewesenen Departements herrsche, die Bittschrift dem Conseils⸗Praäͤsidenten zu uͤberweisen, und es wuͤrde gegen diesen Antrag wohl schwerlich etwas ein⸗ gewendet worden seyn, wenn sich nicht Herr Hennequin zum Apologeten der bewaffneten Revolte aufgeworfen hatte. In der Rede, die er zur Vertheidigung des Antrages hielt, er⸗ klaͤrte er die Aufruͤhrer fuͤr Menschen, welche, durch ihre Ueber⸗ zeugung fortgerissen, geirrt haͤtten. Strenge, meinte er, muüͤsse der Unterschied zwischen politischen Verbrechen und gewoͤhnlichen Verbrechen festgehalten werden. Uebrigens finde sich derselbe auch im Rechte selbst, und wenn man einen von polttischen Lei⸗ denschaften fortgerissenen Menschen mit dem Mitschuldigen eines Lacenaire oder Jadin zusammenwerfe, so begehe man einen juristischen Irrihum. Durch die Anwesenheit pelitischer Ge⸗ fangener koͤnne das Bagno nur wieder zu Ehren kommen. Herr Hennequin schloß seine Rede, welche einen großen Tumult in der Kammer hervorbrachte und oͤftere Unter⸗ brechungen veranlaßte, mit den Worten: „Das poltttsche Schaffot ist fuͤr immer umgestuͤrzt.“ — Gegen die von Herrn Hennequin geaͤuzerten Ansichten nahm der Justiz⸗Minister dos Wort: „Wissen Sie auch“, sagte er, „was das fuͤr Verbrechen sind, die Sie als Jerthuͤmer bezeichnen? Ich frage, ob es ein politisches Verbrechen ist, wenn man sich damit belustigt, einen Rechnungs⸗Beamten auf das Feld zu fuͤhren, und ihn 24 Stun⸗ denlang das Grab graben zu lassen, in welchem er lebendig be⸗ erdigt werden soll? Ich frage, ob es ein politischer Irrihum ist, wenn man einen Greis aus der Mitte seiner Famihe reift,
ihn einem brennenden Feuer naͤhert und hier langsam zu Tode
martert? Koͤnnen solche Abscheulichkeiten jemals durch politische Leidenschaften entschuldigt werden? Und welche Zeit waͤhlen Sie zu einer solchen Sprache? Noch vor wenigen Tagen besudelte ein Verbrechen, welches nicht nur die Regierung, sondern auch die Ge⸗ sellschaft und das Eigenthum anagriff unsere Straßen mit Blut. Unter solchen Umstaͤnden ist das Wort Amnestie fast ein Angriff auf Alles, wat wir achten. In dem Augenblicke selbst, wo Sie die Tridune besteigen, um das zu fordern, was nur eine Gnade seyn soll,
ist man mit der Ausarbeitung einer Ordonnanz beschaͤftigt, welche der Koͤnig mit Ungeduld erwartet, und wesche neue Ver⸗
8
aͤnderungen und Malderungen fuͤr die Strafen bringen sollen, uͤber die Sie sich beklagen. Aber naͤhren Sie nicht die Heff⸗ nung, daß die in unseren Gesetzbuͤchern verzeichneten Strafe ausgestrichen wuͤrden, und daß das politische Schaffot fuͤr im⸗ mer umgestuͤrzt sey. Glauben Sie ja nicht, daß man in Zu kunst ungestraft die nichtswuͤrdigsten Ausschweifungen wird be gehen koͤnnen.“ — Die Kammer beseitigte mit großer. Majori⸗ tat die Bittschrift durch die Tagesordnung. — Der Praäͤsident zeigte hierauf an, daß kein Gegenstand weiter an der Tages⸗ ordnung sey, und die Kammer vertagte sich bis zu dem Augen blicke, wo ihr die Kommissarien des Koͤnigs die Ordonnan wegen Schließung der Session uͤberbringen wuͤrden.
aris, 27. Juli. Heute Morgen um 8 Uhr begab sich eine ves Zahl der Juli⸗Kämpfer, mit dem Juli⸗Orden ge schmuͤckt, nach dem Carroussel⸗Platz, der zum Sammelort be stimmt worden war. Von hier aus zogen sie truppweise nach den Graͤbern der in den Julitagen Gefallenen. Der Koͤnig der Belgier wird sich bis zum 6. August in Frankreich aufhalten, an welchem Tage sich der Koͤnig nach Eu begiebt. Der Herzog von Orleans, heißt es, werde am löten desselben Fenen * Reise nach Algier antreten. Die Pairs⸗Kammer empfing in ihrer gestrige 1 Sitzung die Mittheilung der 2 ennsen. mer angenommenen Gesetz⸗Entwuͤrfe. Die Gesetz Entwuͤrfe uͤber
die Eisenbahn von Paris nach Orleans und von Bordeaux nach
8