trat⸗Armen⸗Kommissarien verlaͤngert werden sollen, beantragte Herr Freshfield noch die Hinzufuͤgung der Bedingung, daß diese Kommissarien die Unterstuͤtzung arbeitsfaͤhiger Armen oder ihrer Familien auch außerhalb der Arbeitshaͤuser nicht sollten hindern duͤrfen. Dies Amendement wurde jedoch verworfen und die Bill angenommen. Hierauf schlug Lord J. Russell vor, die Erwäͤgung der Amendements des Oberhauses zu der Irländischen Munizipal⸗Bill bis zum Montag zu verschieben, und deutete zugleich an, daß der mehr ja³ͤhrige Streit beider Haͤuser uͤber diese Maßregel endlich seiner Ausgleichung nahe seyn duͤrste. Wie die Sachen jetzt liegen, handelt es sich bei dieser Differenz um zwei Punkte, von denen der eine das Wesen, der andere nur die Form beteifft. Iun ersterer Beziehung fordert das Oberhaus: 1) Die Wiederherstellung der vom Unterhause selbst der Bill in allen fruͤheren Jahren einverleibten Klausel, durch welche den Frei⸗ buͤrgern der alten Corporationen der Genuß der parlamentari⸗ schen Rechte, die ihnen vor dieser Bill zugestanden, gesichert werden sollte; 2) die Einfuͤhrung eines Zehnpfund⸗Wahlrechts an die Stelle des niedrigeren fuͤr jetzt vorgeschlagenen und fuͤr die Zukunft in Aussicht gestellten Wahl Census, und 3) die Aus⸗ lassung derjenigen Klauseln, durch welche das Unterhaus die jetzt den großen Juries zustehende Besteuerungs⸗ Voll⸗ macht den Stadtraͤthen uͤbertragen hat (wonach die gestrige umgekehrte Angabe zu berichtigen ist). Da diese letzten Klauseln sich auf eine Steuer⸗Frage beziehen, so ist durch die Verwerfung derselben von Seiten des Ober⸗ hauses nicht nur ein wesentlicher, sondern auch ein formeller Streitpunkt entstanden, indem es sich fragt, ob diese Verwer⸗ sung nicht eine Verletzung der Privilegien des Unterhauses sey. vord J. Russell erklaͤrte nun, es wuͤrde ihm leid thun, wenn eine so wichtige Bill wegen eines formellen Punktes unerledigt bliebe, sobald Aussicht vorhanden waͤre, sich uͤber das Wesent⸗ liche zu einigen. Obwohl er nun die Ansicht festhielt, daß ble erwerfung der Klauseln uͤber die großen Juries eine Privilegien⸗Verletzung sey, so wollte er doch, da er es fuͤr wuͤnschenswerth erachtete, zur Erledigung der Sache in den wesentlichen Punkten nachzugeben, auf denen das Oberhaus durchaus beharren zu wollen schiene, den Vorschlag machen, an die Bill eine andere zu setzen, der das Oberhaus gewiß gern seine Zustimmung geben wuͤrde, insofern man in den Fragen hinsichtlich der Freibuͤrger und des Wahl⸗Census nachgaͤbe und die auf die Privilegien⸗Frage bezuͤglichen Klauseln ganz weg⸗ ließe. Herr Shaw fand diesen Vorschlag sehr angemessen und war bereit, darauf einzugehen. Er wiederholte daher zur Ver⸗ meidung jedes Mißverstaͤndnisses die einzelnen Punkte desselben noch einmal, wie der Minister sie aufgezaͤhlt hatte, und legte besenderes Gewicht auf den in Betreff des Wahl⸗Cen⸗ sus. Lord John Russell gab durch Nicken zu ver⸗ stehen, daß Herr Shaw seinen Vorschlag richtig aufge⸗ faßt habe. Ob indeß das Ministerium diese versoͤhnende Bill noch in dieser Session einbringen oder dieselbe bis zur naͤchsten verschieben will, dies ging aus Lord J. Russell's Erklaäͤ⸗ rung nicht deutlich hervor; am naͤchsten Montage wird man 1 daruͤber wohl naͤheren Aufschluß erhalten. Herr O' Connell äußerte in leisem, unbehaglichem Ton und mit ciwas ver⸗ legener Miene, er wuͤrde sich zwar der neuen Bill nicht gerade widersetzen, aber Irland werde mit solchen tropfenweise ihm zu⸗ fließenden Abschlagszahlungen der Gerechtigkeit nicht zufrieden seyn und nicht eher ruhen, bis es ganz auf gleichen Fuß mit dem Lande gestellt waͤre, an welches die Union es gekettet. (Aus dieser mit Sträuben sich fuͤgenden Aeußerung O'Connell's wollen die Einen entnehmen, daß er lieber eine Forderung aufgeben, als den Sturz des Ministeriums durch ferneren Wi⸗ derstand gegen den Entschluß des Oberhauses herbeigefuͤhrt sehen wolle; Andere halten den ministeriellen Vorschlag fuͤr eine zwischen O'Connell und dem Kabinet unter der Bedingung ab⸗ gekartete Sache, daß der Kanzler der Schatzkammer seine Maß⸗ regel zur Erneuerung des Freibriefes der Irlaͤndischen Bank fahren lasse, damit die Actien Banken Irlands, von denen eine unter O'Connell's spezieller Leitung steht, in den Geld⸗Angele⸗ genheiten dort nach Belieben schalten und walten koͤnnten) Sodann ging die Birminghamer Polizei⸗Bill durch den Ausschuß. Zwei abermals von Radikalen dagegen gerichtete Amendements wur⸗ den verworfen. Der Bericht uͤber die Grafschafts und Distriktspo⸗ lizei-Bill wurde abgestattet und die Vornahme einiger Aende⸗ rungen in derselben beschlossen. Die Bill uͤber die unehelichen Kinder erhielt die dritte Lesung und ging durch, nachdem ein Amendement des Herrn Freshfield, daß die Friedensrichter, wenn sie die Aussagen der Mutter uͤber die Vaterschaft des Kindes genuͤgend fänden, keine andere bekraͤftigende Zeugen⸗ Verhoͤre anzustellen genoͤthigt seyn sollten, verworfen worden war. Die von Lord Palmerston eingebrachte Bill zur Unter⸗ druͤckung des Stiavenhandels passirte in derselben Sitzung drei Stationen, die zweite Lesung, den Ausschuß und die Berichter⸗ stattung. Auch mehrere andere unbedeutendere Bills wurden weiter gefoͤrdert. Als das Haus sich endlich in einen Ausschuß fuͤr die Mittel und Wege verwandeln wollte, Duncombe eine Resolution in Bezug auf den unruhigen Zu⸗ stand des Landes, habe, daß das Ministerium und das Parlament nichts dazu thun, um die politische und soziale Lage des Volkes zu verbese⸗ sern, die Kornpreise herabzusetzen, die Justiz wohlfeil zu ma⸗ chen, das Wahlrecht auszudehnen und durch geheime Abstim⸗ mung zu schuͤtzen, die Kirchensteuern abzuschaffen, fuͤr den Na⸗ tionat⸗Unterricht zu sorgen, die Kanadischen ordnen, 8 b 1 Beschwerden fuͤr die Zukunft hoffen zu lassen. Er meinte, das Parlament koͤnne durch eine hierauf bezuͤgliche energische Reso⸗ lution von seiner Seite viele Uebel abwenden und man⸗ ches Leben retten. Die Zeit, wo die Herren mit ih⸗ ren Konstituenten in den Provinzen zusammentraͤfen, ruͤckte heran, und da wuͤrde die Annahme einer solchen Re⸗ solution das Volk wenigstens einigermaßen zufrieden kellen. Lord John Russell bestritt es, daß die aufgezaͤhlten Beschwerden disher vernachlaͤssigt worden. Was die Korngesetze betreffe, so haͤtten ja die Chartisten selbst gegen eine Abaͤnderung derselben protestirt, und eben so gegen die geheime Abstimmung. In Hinsicht der Kirchensteuern sey allerdings noch nichts geschehen; die Einfuͤhrung einer wohlfeilen Justiz dagegen waͤre schon zur Sprache gekommen und in der näͤchsten Session wuͤrde dafuͤr gesorgt werden. Eben so wenig wollte er zugeben, daß man sede Hoffnung auf die Zukunft abgeschnitten habe. Jetzt sey es vor Allem nothwendig, die Regierung im Innern wie in den auswaͤrtigen Angelegenheiten kraͤftig zu unterstuͤtzen, und er gebe daher seine Stimme dahin ab, daß man sofort zur Berathung der Mittel und Wege uͤbergehe. Nachdem hierauf mehrere Radikalen das Wort genommen, unter Anderen Herr Wakley uͤber die Korngesetze, Herr Attwood uͤber die Geld⸗Verhaltnisse, Herr Villiers uͤber die Nothwen⸗
Stelle der vorliegenden
fuͤr 1000 Personen, lauter persoͤnliche Freunde und
Personen, auf welche Jeder zugelassen wird, der verschafft, die uͤbrigens unentgeltlich ausgetheilt werden; doch duüͤrfen die Zuschauer nur in mitteralterlichem Kostuͤm oder in
Kaͤmpfer aufnehmen lassen.
welcher, wie er behaupte, seinen Grund darin ses Jahr.
Angelegenheiten zu oder wenigstens die Abstellung dieser mannigsaltigen
digkeit, das Wahlrecht auszudehnen, da das gegenwaͤrtige Un⸗ terhaus, seiner Meinung nach, nur partikulare, nicht nationale und allgemeine Interessen vertrete, erhob sich Herr Disraeli, um im Namen der torystischen Opposition das Ministerium an⸗ zugreifen. Er suchte den Grund der Unzufriedenheit des Volks in den Angriffen des Ministeriums auf so viele alte und ver⸗ ehrte Institutionen — auf die Kirche, die Kirchspiels⸗Verwal⸗ tung, die Geschwornen⸗Gerichte und die fruͤhere Vertheilung der Justiz. Die Unzufriedenen, sagte er, häͤtten keinen aner⸗ kannten Führer, aber sie wuͤrden von Ideen geleitet, die ur⸗ spruͤnglich von den Whig Fuͤhrern ausgegangen seyen. Gerade der Mangel an einem solchen Besorgniß erregen, denn es gehe daraus hervor, daß nicht der Ehrgeiz eines Einzelnen diese Bewegungen leite, son— dern daß eine allgemeine, tief eingewurzelte Unzufrieden⸗ heit denselben zum Grunde liege. Lord John Russell habe die Unruhen dem Oostler und der Agitation ge⸗ gen die Armengesetze zugeschrieben; er aber glaube, daß dieselben in einer fruͤheren Zeit ihren Ursprung haͤtten, in einer Zeit, wo 200,000 Maͤnner sich geruͤstet, kommen, um die Berathungen der Lords über die Resormbill zu unterstuͤtzen. Nichts wuͤrde das Land jetzt beruhigen, als diese Versoͤhnung des Volks mit seinen natuͤrlichen Haͤuptern. Es fehle der Nation an einer natuͤrlichen und geachteten Regie⸗ rung. Die Schuld liege nicht an einzelnen Ministern, sondern am Prinzip der Whig⸗Partei. Und jetzt wolle sich das Parla⸗ ment vertagen, gerabe wo die Zeitumstaͤnde sein Beisammenseyn am meisten erforderten. Herr Ewart schrieb den Zustand der aufgeregten Distrikte dem Mangel an Unterricht zu, Herr Ver⸗ ney der Zunahme der Bevoͤlkerung und der Verlegung der Ma⸗ nufaktur⸗Sitze in Distrikte, wo fuͤr den religiöͤsen Unterricht gar nichts geschehen. Herr Hume machte die Minister und ihr Abgeschlossenheits⸗Prinzip, tatoren fuͤr alles Ungluͤck verantwortlich. Die aus 12 besonde⸗
ven Vorschlaͤgen bestehende Resolution des Herrn Duncombe
wurde jedoch schließlich mit 51 gegen 29 Stimmen verworfen, wobei die Konservativen mit den Ministern gegen die Radika⸗ len stimmten.
Mafestaͤt die Koͤnigin ertheilte
London, 10. Aug. Ihre b 1 Marquis
gestern den beiden Ministern Lerd Melbourne und
von Normanby Audienz.
Der Portugiesische Marquis von Saldanha hat sich mit seiner Familie und Gefolge auf dem Dampfboote „Tar“ einge⸗ schifft, um sich wieder nach Portuͤgal zu begeben.
Lord John Russell hat ein Schreiben an den Mayor von Manchester und wahrscheinlich auch an die Obrigkeiten benach⸗ barter Staͤdte erlassen, worin er auffordert, das gesetzwidrige
Verfahren derjenigen zu bestrafen, die es versuchen, durch Ein⸗ schuͤchterungen, durch Androhung von Gewaltthätigkeiten oder
Verlust ihrer Kundschaft Anderen Geld abzudringen, so wie diejenigen, welche das Volk aufreizen, sich der Arheit zu enthal⸗ ten und seine Brodherren zu verlassen. Er fuͤgt das Ver⸗ sprechen hinzu, daß die Obrigkeiten bei der Ausuͤbung ihrer Amtspflicht gegen diese Umtriebe auf den Beistand der Regie⸗
rung rechnen koͤnnten.
Im Unterhause kamen am Dienstag auch wieder einige Bemerkungen uͤber den Handel mit Frankreich und Deutschland vor. Herr Poulett Thomson, Praͤsident der Handels⸗Kammer, erklaͤrte in Beziehung auf den in Berlin versammelten Zoll⸗ Kongreß, er sey nicht ermaͤchtigt, demselben Vorschlaͤge zur Her⸗ absetzung der Abgaben zu machen. Auch sey es schwer, von an⸗ deren Laͤndern Konzessionen zu erhalten, n. einige Artikel, z. B. auf Getraide, hohe Abgaben ließe. Maͤchte, besonders Rußland, seyen jetzt geneigt, ein liberaleres System einzufuͤhren, nur uͤber Frankreich habe man zu klagen,
denn es gehe in seinem Handelssystem eher zuruͤck als vorwaͤrts.
so daß, wenn es so fortfahre, man gezwungen seyn werde, ihm
die Beguͤnstigungen zu entziehen, welche andere Laͤnder genoͤssen. Das Turnier im Schlosse Eglintoun geht nun am 28. d.
in allem Ernste vor sich. Zwei Gallerieen werden errichtet, eine Bekannte des Grafen, so wie fuͤr die Ritter selbst, eine andere fuͤr 2900 sich eine Karte
hochlaͤndischer Tracht erscheinen. Lord Glenlyon hat erklaͤrt, mit hundert Hochloͤndern von seinem Clan sich einstellen zu wollen. Mehrere Ritter von fremden Hoͤfen haben sich als Die Ruͤstungen sind zum Th.⸗ aus alten Ruͤstkammern hervorgenommen worden. Das Kostuͤm der Damen wird im Styl des 15ten Jahrhunderts seyn.
Der Morning Herald bemerkt, es sey ganz ungegruͤn⸗ det, zu glauben, daß durch das Verbot der Einfuhr des Opiums in China der Theehandel erschwert werde; der Thee werde in Canton regelmäaͤßig mit Silberbarren eingekauft. G““
beantragte Herr Bg r
Bruͤssel, 10. Aug. Ein Englisches Blatt berichtet, daß der Koͤnig und die Koͤnigin der Velgier die Koͤnigin von Eng⸗ land in Windsor besuchen werden.
Nie war Ostende von Fremden so zahlreich besucht, als die⸗ Besonders bemerkt man viele Deutsche, die schon
seit mehreren Wochen daselbst sich aufhalten. Am 3. August
haben sie durch ein glaͤnzendes Diner den Geburtstag des Koͤ⸗ nigs von Preußen gefeiert. Es woren ungefähr funfzig bis sechzig Personen zugegen. Eine Bruͤgger Musikbande spielte National⸗Lieder.
Aus Mastricht schreibt man, daß der leidende Zustand des Handels dert immer fühlbarer wird. Die Aufhebung des Be⸗ lagerungs⸗Zustandes, statt die vielen Konsumenten, welche diese Stadt vor 1830 besuchten, wieder zuruͤckzufuͤhren, verschlimmert nur die precaire Lage vieler Detail⸗Haͤndler. 4
Am 4. Oktober d. J. wird die Franzoͤzsche Post⸗Verwal⸗ tung die Lieferung von 22 Millionen Kil. Steinkohlen, die man fuͤr den Dienst der Dampfboͤte im Jahre 1840 braucht, ausbieten. Zwei Millionen Kilogramme muͤssen in Calais ab⸗ liefert werden, die uͤbrigen in verschiedenen Haͤfen des Mittel⸗ meeres, Marseille, Malta, Syra, Athen, Konstantinopel und
11““
Schweden und Nerwegen.
Stockholm, 6. Aug. Amtleche Nachrichten in unserer Regierungs⸗Zeitung scheinen das Geruͤcht, daß der Kronprinz nach St. Petersburg segeln werde, nicht zu bestaͤtigen. Se⸗. Koͤnigl. Hoheit haben unterm 30sten v. M. aus Slitoͤ gemel⸗ det, daß Sie am 1sten d. nach Wisby reisen und von dort zuruͤckkehrend noch denselben Abend nach Karlskrona abgehen wuͤrden, um sich dort zwei Tage aufzuhalten und sodann nach Stockholm zuruͤckzukehren.
Fuͤhrer muͤsse im hoͤchsten Grade
von Birmingham nach London zu
Herr Stanley die Politik der Agi⸗
wenn man selbst auf
Theil
gewesene Sprecher des Bauernstandes auf dem Reichs⸗ tage, Longberg, ist verstorben.
Einem zwar nicht zuverlaͤssigen Geruͤcht zufolge, duͤrfte der bevorstehende Reichstag in Joͤnkoͤping gehalten werden. Das Aftonblad meldet, daß auf demselben Freiherr Anckars⸗ wörd und Herr Richert aufs neue, jedoch in modifizirter Form, ihren schon 1830 in Druck gegebenen Vorschlag zu einer ver⸗ aͤnderten National⸗Revpraͤsentation, begruͤndet auf das Prinzip allgemeiner Wahlen, vorlegen wuͤrden. Gerade jetzt tritt aber auch Freiherr Sprengtporten mit einem anderen Vorschlage zur Repräsentations⸗Aenderung auf, welcher, obigem entgegengesetzt, von Beibehaltung des Stände⸗Prinzips, sowohl bei den Wah⸗ len, als auch zum Theil bei der Entscheidung gewisser Gegen⸗ staͤnde ausgeht, und bereits im Aftonblad einer Pruͤsung aus⸗ fuͤhrlich unterworfen wird.
Die Koͤniglich Franzoͤsische 12. Juli in Hammerfest an. den sich wohl, mit Ausnahme des Herrn Marmier. wollte am löten oder 17ten weiter nach Spitzbergen absegeln, am Schlusse des Augusts zurückkehren und dann noch Tromsde, Drontheim, Bergen und Christiania anlausin.. . ns .5⸗
aI
“ v“ Muͤnchen, 10. Aug. (A. Z.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Louise von Bayern, Gemahlin Sr. Hoheit des Her⸗ 5 In zogs Mox in
Bayern, ist aufchrem Landsitze Possenhofen am Wuͤrmsee von einem Prinzen gluͤcklich enthbunden worden. Ihre Majestaät die Köͤnigin hat auf erhaltene Nachricht
Korvette „Récherche“ kam am
Alle Gelehrten am Bord befan⸗ Man
hiervon
diesen Morgen Nymphenburg verlassen, um die Durchlauchtige Moͤchnerin mit einem Besuche zu erfreuen. — Der Roͤnigl. Preußische Geheime Ober⸗Baurath Schinkel ist gestern hier an⸗
gekommen. —
— — Leipzig, 13. Aug. Nach den Berathungen der homoͤopathischen Aerzte im Vereine am 10. d. M. hier zu schließen, duͤrfte die Forterhaltung der hiesigen homoͤopathischen Heil⸗An⸗ stalt sehr ungewiß seyn. Das Resultat nach einem mehr als sechsjaͤhrigen Bestehen ist nicht sehr guͤnstig, indem in den mit
dem 10. August 1838 geschlossenen sechs Jahren nur 579 Kranke darin behandelt und von je 3 nicht einmal 2 Kranke geheilt worden sind.
Die Personen⸗Frequenz auf unserer Eisenbahn zwischen hier und Dresden betrug vom 4. bis 10. August 11,835 Personen, und die Einnahme 9055 Rthlr. 4 Ge. in 36 Fahrten; die Leip⸗ zig⸗Dresdener Eisenbahn⸗Actien stehen 94 ¾ pCt. im Courszettel. Dem Wagen erster Klasse, in welchem der Koͤnig und die Koͤ⸗ nigin von Sachsen nebst den uͤbrigen Mitgliedern der Koͤnigl. Familie die erste Fahrt auf der Eisenbahn von Dresden nach
Leipzig am 8. April d. J. unternommen haben, ist der Name „Friedrich August von Sachsen“ beigelegt worden. HEE111 Wien, 7. Aug. (Allg. Z.) Ueber Triest sind gestern und heute neue Nachrichten eingelangt, welche hier allem Anscheine nach als hoͤchst wichtig betrachtet werden. In Folge derselben fand diesen Mittag bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser eine laͤngere Berathung statt, nach deren Schluß Se. Durchlaucht der
Staats⸗Kanzler Fuͤrst von Metternich sich zu dem durch Kraͤnk⸗ lichkeit zu Hause gehaltenen Koͤnigl. Großbritanischen Botschaf⸗
ter Lamb verfuͤgte, mit dem Se. Durchlaucht geraume Zeit kon⸗ ferirte. Es heißt, es sollen zwischen heute und morgen Couriere nach London und Paris expedirt werden. Waͤhrend der Abwe⸗ senheit eines Tuͤrkischen Gesandten am hiesigen Hofe wird der vor mehreren Tagen von London hier eingetroffene Tuͤrkische Zotschafts⸗Nath von Maurojeni die Gesandtschafts⸗Geschaͤfte leiten. Aus Syra wird vom 26sten v. M. gemeldet, daß die vereinigte Englisch⸗Franzoͤsische Flotte im Archipel, aus zwan⸗ zig groͤßeren Kriegsschiffen bestehend, bei genannter Insel ange⸗ legt habe.
Bruͤun, 6. Aug. Seit 10 bis 15 Jahren haiten wir nicht so heftige und andauernde elektrische Entladungen, als am 26. Juli und 5. August. Am letzteren Tage entlud sich ein starkes Gewitter mit Schlossen, und Abends und in der Nacht solgte Gewitter auf Gewilter, mit starken Schläͤgen und wolkenbruch⸗ ahnlichem Regen. Den bedeutendsten Schaden litt hierdurch unsere Eisenbahn. In der Gegend von Rohrbach hatte sich das Wasser eines Wolkenbruchs an dem 5 Klafter hohen, hier durch Felder ziehenden Eisenbahndamme bis zu einer Hoͤhe von 3 Klafter geschwellt, und unmittelbar von Rohrbach, eine starke, durchaus aus hartem Materiale erbaute, 2 ½ Klafter weite und üͤber einen Feldweg fuͤhrende Bruͤcke so zerstoͤrt, daß man fast keine Spur von derselben sieht; selbst die Pfosten, auf welchen die Grundmauern ruhten, wurden herausgewuͤhlt, und die Zie⸗ geln nebst dem vom Damme sortgerissenen Erdreiche weit hin fortgefuͤhrt. Die hierdurch entstandene Oeffnung am Eisen⸗ bahndamme, der am Fuße 21 Klafter Breite hat, betraͤgt ungefaͤhr 25 Klafter. Ein zweites beschaͤdigtes Bau⸗Objekt der Eisenbahn befin⸗ det sich etwa eine Viertelstunde weiter, naͤmlich im Hunkowicer Dam⸗ me, wo ebenfalls eine Bruͤcke, die zur Durchfahrt diente, wegge⸗ rissen ward, und die Oeffnung an 12 Kiafter betraͤgt. Die Eisenbahn⸗Direction traf ihre Maßregeln, daß die Fahrten zwischen Bruͤnn und Wien regelmaͤßig fortgehen koͤnnen, indem das von Bruͤnn abgehende Lokomotiv bis in die Naͤhe von Wojkowie faͤhrt, wo die Personen und das Gepaͤck schnell auf Gesellschaftswagen, welche die Direction auf ihre Kosten kommen ließ und unterhaͤlt, aufgeladen und bis zur Schabschitzer Allee gesuͤhrt werden, wo schon der von Wien angekommene Wagen⸗ V zug wartet, und so ein Umtausch der Personen stattfindet.
vI1
Malland, 7. Aug. Am 4ten d. M. ist Se. Durchlaucht der Großherzog von Baden unter dem Namen eines Grafen von Eberstein hier angekommen und gestern Morgen nach Ge⸗ nua abgereist. Rom, 3. Aug. Gestern Nachmittag ist Se. Majestaͤt der Koͤnig von Wuͤrttemberg unter dem Namen eines Grasen von Teck hier angekommen und im Gasthofe „Zu den Britischen Inseln“ abgestiegen. Der Koͤmet, welcher seit dem 14. Juli im Schwanze des Drachen beobachtet worden, ist nunmehr in das Sternbild des Großen Baͤren eingeruͤckt. Anfangs zeigte sich ungefaͤhr im Mirttelvunkte seiner Nebelmasse ein lichter Punkt, der abwech⸗ selnd erschien und wieder verschwand; jetzt aber wird der Ko⸗ met von Tag zu Tag schwaͤcher, und bald wird man die Hoff⸗ nung, ihn wiederzusehen, aufgeben muͤssen. 182,8 .N . e. Madrid, 3. Aug. Es fehlt jetzt nicht an uͤber den Geist, der wahrscheinlich die Majoritaͤt der
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u““ Vermuthungen Cortes be⸗
klaͤrung der Pforte,
8 S““
seelen duͤrfte. Man scheint indeß allgemein darin uͤbereinge⸗ kommen, daß die Deputirten⸗Kammer aus drei voͤllig geschiede⸗ nen Fractionen bestehen wird. Die wirkliche Majoritaͤt gehoͤrt der exaltirten Partei an, von ihr sind jedoch die Ultra⸗Exaltir⸗ ten, die durch die Herren Oseag und Alonzo repraͤsentirt werden, geschieden, und bilden eine Minoritaͤt. besteht aus den Gemaͤßigten. Beide Minoritaͤten koͤnnen nicht mit Vortheil gegen die Majoritaͤt koͤmpfen, weil sie uͤber ge⸗ wisse Fragen nothwendig verschiedener Meinung seyn muͤssen.
koͤnnen, oder doch wenigstens eine erfahren muͤsse. Die meiste Aussich Kammer duͤrfte, dem Vernehmen nach, und man glaubt, dieselbe werde ihm den Weg zur Praͤsident⸗ schaft des Conseils bahnen. In diesem Falle glaubt man, nur zwei Mitglieder des gegenwaͤrtigen Kabinets ihre Porte⸗ feuilles behalten wuͤrden, naͤmlich der General Alair, der von allen Parteien fuͤr unentbehrlich gehalten wird, und her Finanz⸗ Minister Herr Jimenez, der ganz offen fuͤr die Exaltirten thaͤ⸗
tig gewesen ist. Man versichert, daß das neue, auf diese Weise
gebildete Ministerium sofort 15,000 alte Soldaten, deren Dienst⸗ zeit abgelaufen, verabschieden und somit den General Espartero, der dadurch seine festeste Stuͤtze verliere, seines Einflusses berau⸗ ben wuͤrde. 2
Es heißt, die Minister wollten die Cortes bis zum 1. Okto⸗ ber prorogiren und der General Rivera sey deshalb mit 6000 Mann von der Garde nach Madrid beordert, um die Ruhe der Hauptstadt zu schuͤtzen.
In einigen politischen Zirkeln will man wissen, daß Espar⸗ tero einen seiner Adjutanten mit wichtigen Depeschen an die Franzoͤsische Regierung und Don Carlos einen Commissair eben dorthin gesandt habe, mit dem Auftrage, in seinem Namen zu erklaͤren, daß er alle von der Koͤnigin gemachten Anleihen aner⸗ kennen wolle.
Aus dem am 31. Juli beim Kriegs⸗Ministerium eingegan⸗
Pnen offiziellen Berichten ergiebt sich, daß die Nord⸗Armee aus 4 Bataillonen Infanterie, 28 Schwadronen Kavallerie, 45 Frei⸗ aus 98,958 Mann und 4400 Pferden besteht,
Corps, zusammen 2 114 Haubitzen und 43 Moͤrsern. Die dor⸗
mit 533 Kanonen,
ige Karlistische Armee zaͤhlt dagegen nur 40 Batail 86 3 3 u tige Karlistische Armee zaͤhlt dagegen n Bataillone, 8Schwa⸗ — Das Journal des Oesterreichischen Lloyd enthaͤlt
81 Der Reise Bericht des Capitains Marassi, der mit dem Dampfboot „Mahmudie“ am 3ten d. von Syra hier eingetroffen, enthaͤlt uͤber die Aus⸗ lieferung der Großherrlichen Flotte an den Vice⸗Koͤnig von
dronen, 28 Frei⸗Corps, zusammen 32,060 Mann und 890 Pferde, mit 36 Kanonen, 9 Haubitzen und 7 Mörsern.
Der Kriegs⸗Minister des Generolstabes der Armee nachstehenden Koͤnigl. Befehl uͤbersandt: „FExcesienz! In dem Maße als der von der Vorsehung für die Beendigung des brudermörderischen Krieges festgesetzte Zeitpunkt her⸗ annaht, erschöpft die Revolution die verruchtesten Mitsel, um ihren Sturz zu verzögern. Ibre Batalllone, eingeschüchtert durch die un⸗ erschrockenen Anstrengungen der heldenmüthigen Freiwilligen, verlassen ihre Schlupfwinkel nur, um das Eigenthum der friedlichen Bewohner durch Feuer zu zerstören. Einige aus den Provinzen vertriebene Apostaten, in Verzweiflung darüber, daß sie von dem Monarchen ent⸗ fernt sind, der sie von sich stieß, sobald er sie durchschaut hatte, wer⸗ fen die beuchlerische Maskfe ibrer verstellten Anhänglichkeit an die le⸗ gitime Sache ab, und um dieselbe auf eine andere Weise zu vernich⸗
ten, senden sie einen ihrer Koryphäen, der eben so gewandt als ehr⸗
geisis ist, zu einem jungen, neuerdings mit Lorbeern bedeckten General, zessen glühenden Enthustasmus und leidenschaftliche Liebe zu seinem Könige sie benutzen und ihm den Letzteren als der Freiheit beraubt und als von Feinden umgeben schildern, die den Königlichen Ramen miß⸗ brauchten und Maßregein ergriffen, die geeignet seven, den Thron im Geheimen zu untergraben. Sie wollen, daß dieser heldenmüthig: Krieger, überzeugt von dieser Intrigue, sich weigere, der Stimme sei⸗ nes Souverains zu gehorchen, wenn ihm dieselbe durch die angeblich untrenen Orgaue zugehe. Allein sobald die Wahrheit in dem Herzen jenes Anführers die Schatten des Betruges verdrängt hat, so wirb er der Erste sevn, der jene Elenden verabscheut und züchtigt, und erwird wi⸗ bisher seine Anstreugungen mit denen Eiv. Excellen; zur Beendigung des Kampfes vereinigen. Wir haben mehrere Beweise vor Augen, welche diese Wabrheit bestätigen. Die Briefe eines Vertriebenen und des Henerals Cabrera zirkuliren in den revolutsonairen Journalen. Alles, was sie enthalten, ist nur ein Gewebe von Unrichtigkeiten und sie haben feinen anderen Zweck, als Mißtrauen in der tapferen Armet zu verbreiten und die zum Siege so nuerläßliche Einigkeit zu ver⸗ bannen. Unsere Feinde haben über die Verwenduna der für unfere lopa⸗ len Vertheidiger bestimmten Fonds die unrichtigsten Behauptungen zu ver⸗ breiten und das Königl. Ansehen herabzuwürdigen gesn cht. Diese si rafbaren Manöver mußten die Aufmerksamfeit des Sonverains befonders in Anspruch nehmen, und um den Resultaten vorzubeugen, welche die Circnlation so vieler Unrichtigketten unter seiner sopalen Armee und unter seinen getreuen Unterthauen in diesen Provinzen bervorrnfen könnte, hat, der König mir befohlen, Ew. Excellenz zu sagen, daß Se. Majestät ein so schändliches Mittel durchans mißbilligt und die geeigneten Maßregeln ergreifen wird, um diejenigen zu zücchtigen, die das gute Einverständniß und das VPertranen zu erschcarern Ffuchen. Ew. Excellenz werden Ihre Thätigkeit verdoppeln, nicht nur um die Circulation und die Verbreitung solcher Täuschungen zu verhindern, sondern auch ein wachsames Auge auf diejenigen zu haben, die, un⸗ eingedenk ihrer Pflicht, als Soldaten und als Vafallen, an ähnlichen Machinationen, die Se. Maäjestät verabschent nnd zu strafen weiß könnten Theil genommen haben. Gott erhalte Ew. Ercellenz noch piele Jahre. Hauptquartier Osate, den 18. Juli 1839. ] Montenegro.“
Der Herzog von Vitoria hat die Nummern der NMadrider „¶Hof⸗Zeitung⸗ „welche die aufgefangenen Briefe Cabrera's und Teijeira's on Don Carlos enthielten, unter Couvert an Maroto gesandt.
9 e 9 ; g. Heseneg⸗ die gut unterrichtet zu seyn behaupten, versichern, daß Don arlos noch eine sehr wichtige Mittheilung von Bal⸗ naseda erwarte, bevor er entscheidende Maßregeln ergreife, und daß es ihm daher gar nicht unlieb sey, wenn seine Minister und 91 bis dahin noch Manches thun, was sie voͤllig in
- Achtung des Volkes und der Armee herabsetzt.
Spanische Graͤn dan schrei -
G 1 aͤnze. Man schreibt aus Tolosa vom
Augusss „Am isten ist Don Carlos nebst der Prinzesin von eira und Gefolge hier angekommen. Die Reise ist in großer
bar Stille zuruͤckgelegt worden, denn mit Ausnahme des in Alegria
zeßen. die Minister erhobenen Geschreis, hat das Volk sich über⸗ Ihen le chealeig verhalten und nirgends sich die geringste hatte die Aebacht sich den Enthusiasmus gezeigt. Don Carlos wan ihn 7¹ 8 1 nach Estella zu begeben, allein jetzt zwingt derjeni 8 eolosa zu bleiben, weil diese Stadt den Zwecken gen, die ihn beherrschen, am besten entspricht.“ “ “ Lürkei. tung, mne is h Juli. (Allg. 3.) Die Verach⸗ n.eEngss . v; Ali das Entgegenkommen Chosrew’ s Broß⸗Wesirs verlangt, hat nun eine foͤrmliche Er⸗ die man hier mit Chosrew fuͤr so ziem⸗ rvorgerufen — eine Erklaͤrung, die Jeden, 7 1.gcs. des Orients zu thun ist, mit Freude nd die sich auf den gewiß im Ernst gefaßten
lich synonym haͤlt, her dem es um die Paci erfuͤllen muß,
Eine zweite Minerität
t auf die Praͤsidentschaft der
daß
Don Carlos hat dem Chef des V
11“
943
Beschluß basirt, fernerhin keinen Schritt ohne Wissen der fuͤnf Maͤchte thun und nichts ohne ihren Rath mehr unternehmen zu wollen. Dies sind genau die letzten Worte, die Sultan Mah⸗ leider einen Augenblick außer Acht gelassen zu haben scheint. Nun naͤhrt man hier die Ueberzeugung, daß die Maͤchte, durch die Verwirrung und Zerruͤttung, die uͤber den Orient hereinzu brechen drohten, erschreckt, auf den Punkt gediehen sind, mit Auf⸗ seyn muͤs gebung ihrer besonderen Neigungen uͤber die allgemeinen Grund⸗ Nan glaubt uͤbrigens ziemlich allgemein, daß das Ministerium lagen der Herzustellenden Oroͤnung sich zu vereinigen; insbeson⸗ bei einer so zusammengesetzten Kammer sich nicht werde halten 1t n.
mud vor seinem Tode an Abdul Medschid richtete und die
den zu seyn scheint.
kein Hinderniß mehr im Weg. Doch politischen Horizont nicht als heiterer als er in der Mirklichkeit ist. wieder drohende Gewitterwolken, und fuͤgen zu muͤssen, daß es in anderer rigkeiten genug zu uͤberwinden giebt.
moͤchte geschildert
ich glaube hinzu Richtung Schwie Beispieleweise:
dere da jetzt durch den vom Vice⸗Koͤnig an sei So theilweise Umgestaltung 8. “ die Aegyptischen Lve r es Euphrats zuruͤckzuziehen, was, im Vorbei sa ni Herr Calatrava haben, der Raͤumung c Narasch zwar den Willen des Vice⸗Koͤnigs kundgiebt, sich in die Wuͤnsche der Maͤchte zu fuͤgen, das Einschreiten zu Lande unnoͤthig gewor⸗ 2 — Hiermit siele die wichtigste unter den moͤglichen Veranlassungen zu Uneinigkeit und Streit weg und es staͤnde dem einmuͤthigen Einschreiten der fuͤnf Mäͤchte ich den 1 haben, Noch zeigen sich hin und
7
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die
Pforte wird sich zur Entlassung Chosrew Pascha's nicht ver⸗ stehen, und welcher Freund moͤchte ihr die Ergreifung einer
so demuͤthigenden Maßregel zumuthen? Der Pascha von Aegyp⸗
ten will die Ottomanische Flotte bis zu einem vollstaͤndigen Ar
rangement als Unterpfand zuruͤckzubehalten; die Pforte hi g . zur ; die 2 ingegen betrachtet ihre Ruͤckkehr in den Dardanellen⸗Kanal als Vorbe⸗
dingung der anzuknüͤpfenden Vergleichsversuche, und nicht nur Lord Ponsonby, sondern auch der Admiral Roussin haben ihr⸗ Geschwader angewiesen, die Tuͤrkische Flotte von Mehmed Alt Dann aber kommt erst die Schwierigkeit eines endlichen Uebereinkommens selbst zu beruͤcksichtigen. Dem sey
zu revindiziren.
uͤbrigens, wie ihm wolle, das Richteramt uͤber die wichtigste Angelegenheit unserer Zeit ist in die Haͤnde der Europaͤischen
Maͤchte gelegt; ihr Beruf ist, alle diese V cJ Z9egelegt; che He 12 iese Verwickelungen; wirren. G gen zu ent
unter Triest vom 6. August Folgendes:
Aegypten noch folgende naͤhere Angaben:
seic „Bekanntlich wurde Kapndau Paschg, nachdem er mit der Tür⸗ kischen Flotte die Dardanellen verlassen, bei Tenedos vom Französt⸗
schen Admiral Lalande mit 21 Kanonenschüssen begrüßt und bis Mi⸗ 8 tylene begleitet, von wo das Französische Geschwader gegen Vurla nnd das Türkische nach Alexandrien segelte. Sobald Kapudan Pascha vor letzterem Hafen angelangt war, begannen die Unterhandlungen wischen ihm und Mehmed Ali mittelst des Dampfbootes „Ril“ das 8 viele Hin⸗ und Rückfahrten machte, bis beide Theile verständigt und 7 Türkische Linienschiffe, 11 Fregatten mit A kleineren Kriegs⸗Fahr⸗
waren. neren Schiffen, deren Kommandanten len wollten, segelten sogleich gegen Konstantinopel zurück.
General⸗Konsuln der Großmächte suchten vereint
vier med Ali’'s Rechtsgefühl anzuregen und ihn
den Verrath vicht
zeugen, bei Marabut einlaufend, zu Mehmed Ali's Befchi gestellt
Drei Linlenschiffe, mehrere Fregatten, sammt einigen klei⸗ thei⸗ Meh⸗ V Ali; tsg — zux Zurüuüͤckweisung der Türkischen Flotte zu vermögen; er aber erklärte, sie so lange behalten zu wollen, bis die Erbfolge seines Stammes mit dem ungb⸗
machtlosen Feinde gegenuͤber seinem ungemessenen Ehraeia 8 erreichbar duͤnken setczem cgesn n 180s e Mb Griechenland. Athen, 27. Juli. (A. 3.) Der Preußische Geschcs⸗ traͤger, Herr Brassier de Saint Simon, ist von dem hier ein⸗ heimischen Fieber befallen worden, befindet sich aber bereits auf dem Wege der Besserung. — Der Franzoͤsische Minister⸗Resi⸗ dent, Herr von Lagréns, wird uns auf einige Zeit verlassen um auf Urtaub nach Frankreich zu gehen. Waͤhrend seiner Ab⸗ wesenheit wird der Graf Sartige die Geschaͤfte der Misston be⸗ sorgen. — Unverbuͤrgten Geruͤchten zufolge, sollen in Albanien Unruhen ausgebrochen seyn und ein Haufe Griechischer Insur⸗ genten die Gelegenheit benutzt haben, um Volo zu uͤberfallen. . Es herrscht hier diesen Sommer eine außerordentliche Hitze 86 manchmal jaͤhem Wechsel der Temperatur, was vieie Krank⸗ verursacht. Besonders stellt sich der Nordwind häu⸗
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Erdmannsdorf, 11. Aug. Am 9ten d. M. Abends ge⸗ 28 S Se. Majestaͤt der Koͤnig auf dem hies⸗ — se an. Sleichzeitig langten auch Ihre Koͤnigl. Ho⸗ er Prinz und die Prinzessin Friedrich der Nieder⸗
ande ein, und heute Nachmittags um 2 Uhr Ihre Durchlaucht 8 Frau Fuͤrstin von Liegnitz. — Gestern Morgen fand die “ Dominiums Schildau, in der Naͤhe von Hirsch⸗ berg, das fuͤr Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Friedrich der Niederlande gekauft worden ist, im Beiseyn Sr. Majestaͤt de
87 8 der gegenwaͤrtigen Besitzerin nebst Hoͤchstihrem Ge .
— — Stettin, 13. Aug. — Baͤder. — Die See⸗ und So zu Kolberg sind in diesem Jahrs wiederum vabibelch von “ Bis zum 3lsten v. M. waren daselbst bereits 136 Familien, aus 358 Koͤpfen bestehend, eingetroffen Das Seebad zu Swinemuͤnde erfreut sich einer ganz besondern Freguenz; die gedruckten Badelisten weisen bis zum Ulten d. M. 1093 Badegaͤste und 810 Fremde nach. Außerdem sind viele laͤndlichen Ortschaften und namentlich die Fischerdoͤrfer laͤngs der Seekuͤste von Badegaͤsten besucht. In Polzin haben sich zum Gebrauche des dortigen Mineralbads 37 Kurgaͤste einge
sunden.
— Schifffahrt und Handel. In den Hafen Swinemuͤnde liefen vom 26. Juni bis 25sten v. M. 148 be ladene und 27 geballastete, zusammen 175 Schiffe ein, von de nen 74 aus Ost⸗ und 101 aus Nordseehaͤfen kamen. In See gingen 210 Schiffe, von welchen 37 geballastet und 54 mit Nutz⸗ holz, 62 mit Getraide, 1 mit Spiritus und 56 mit sonstigen Waaren beladen waren. In Stettin kamen im Laufe des Juli 136 Schiffe, einschließlich 121 beladene, an und 151 Schiffe, davon 127 beladen, gingen stromabwaͤrts aus. Im Handel Stettins war, wie gewoͤhnlich um diese Jahreszeit, Stille vor⸗ herrschend. Getraide ging in seiner Nachfrage und Preisstel⸗ lung allmaͤlig zuruͤck. Nur in Gerste dauerte die Nachfrage sort, und die Preise von Rappsamen und Ruͤbdl gewannen mehr Festigkeit. In Norwegischen Fettheringen fanden ziem⸗ liche Zufuhren und gleicher Absatz statt. Die Schiffsfrachten neigten sich zwar mehr zum Sinken, doch dauerte die fruͤhere Lebendigkeit im Schiffsbau fort.
hängigen Besitze Aegvptens, sammt Syrien bis Koniah und Marasch
ihm verbürgt und sein persönlicher Gegner, Chosrew Pascha, verbannt
sevn werde. Der Kapndan Pascha beschönigte seine Abtrünnigkeit durch den
Vorwand, Sultan Mahmnd sey durch die Feinde der Reform getöd⸗ tet worden, und nur um seinen Herrn zu rächen, schließte er sich an
die Aegyptische Macht, mit welcher vereint er nach Konstantinopel zu
rückkehren und den jungen Sultan gegen dessen übelgestunte Umge⸗
völlige
ve. Um jedoch B -* 61 Föül- Sewegnüse ᷣ 1 1. opliche Iosf 5
alle Besorgniffe vor anfrührerischen Bewegungen von Seiten der älteren liche Bestaͤtigung erhalten.
bungen schützen wolle. In Konstantinopel herrscht insgeheim
Entmuthignug, zugleich aber die größte öffentliche Ruhe.
Partei zu zerstreuen, wurde der Pascha von Widdin mit 10,000 Mann 8
ach der Residenn b . gieg E111A“ . gegen Kontah und die fortwährende Desertion im Türkischen Heere gemeldet. Man sieht daher mit Lingst und Spannung der Rückkehr neuen Sultans überbrachte und das am Losten bei den Dardanelien vorben fam, folglich am 2isten in Konsantinopel cingerr on wird Rach kurzem Anfemhalte vor Vuria leate si vor die Mündung der Dardanesten, wo wird, welche nach Aussage eines Griechischen Captt v. M. aus den Gewäffern von 26 tain Zencovich mit dem *
sich die Französische
Samos nördlich segeite.
r 4½ Uen
Dampfboctes entgegen, weiches Mehmed Ali die Friedens⸗? t des
en seyn wird. Fletie
auch die Englische erwaztet;
tains am 24ůsten XA ;24674 . 2 . 2 Cagpi⸗ 1 Oesterreichischen ampfboote „Lodovico“ auf seine MWeae bvouncg † 89 PTETEETEbEETT1— anl seinem Wege von Konstantinopel nach Spra in den Dardanellen an.
der Französischen Fiotte vorübersteuerte, schickte Admiral Lalande ein Boot mit einem seiner Ofsiziere an ihn ab, um den Capitain um Auf⸗
Hlüsse l den S9 8 . schlüsse über den Stand der Dinge in der Residenz zu ersuchen. Aus
des 241. langen Unterredung an den Capitain gerichteten Fra- an 4 2 8 4 See. 11“
88 Hg. schließen, daß das salsche Gerücht von einer Lan⸗ ung Russischer Truppen in Konstantinopel auch zum Admiral Lalande
gedrungen war.“
— Die Allgemeine Zeitung bemerkt, daß es ein Irr⸗
Breslau, 13. Aug. (Schles. Thr.) Bei einer zu Domslau stattgefundenen Zusammenkunft mehrerer Ritterguts⸗ und Rustikal⸗Besitzer des Breslauer Kreises ist die Errichtung eines Vereins zur Praͤmien⸗Ertheilung an laͤndliche Dienstboten, welche durch eine Reihe von Jahren bei einer und derselben Herrschaft treu gedient haben, beschlossen worden. Die zweck⸗ und sachgemaͤß entworfenen Statuten haben bereits diß erfor⸗
8 1“
8 vW14“ In dem in Nr. 206 dieser Zeitung angezeigten Werke— die Bevölkerung des preußischen Staats ꝛc. — und zwar in dem derselben angehoaͤngten Verzeichnisse der einzelnen landraͤth⸗ lichen Kreise und der Städte in denselben, mit Angabe der Bo⸗ enflaͤche, der Einwohnerzahl und des Viehstandes, ist Seite 288 die Durchschnittszahl der Einwohner Civil⸗Standes auf der geographischen Auadratmeile fuüͤr die Rheinprovinz durch einen in den Abdruck uͤbergegangnen Schreibfehler in der Rein⸗ schrift des Manuscripts “ irrig angegeben zu 5995 statt daß sie nach richtiger Berechnung nur betraͤgt 4995 Um den aus diesem sinnentstellenden Fehler, bei oberflaͤch⸗ licher Benutzung der erwaͤhnten Schrift, entstehenden Irrthuͤ⸗ mern moͤglichst vorzubeugen, wird die Verlags⸗Handlung den noch nicht abgesetzten Exemplaren die Anzeige dieses Fehlers auf einem beizubindenden Blatte beifuͤgen. .“
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3 —10 8 Se . † 8 thum ist, wenn einige Berichte das durch die Kaͤmpfe mit den
Parthern beruͤhmt gewordene Nisibis als Schlachtort anneh⸗ unweit des
men. Nisibis (Nisibin) liegt in Mesopotamien,
Tigris, waͤhrend Nezib (Nazib, Nisib, Nesbi), wovon jetzt die
Rede ist, in Syrien auf dem rechten Euphrat⸗ Ufer, am „ 2 2 2 7 der Gebhirge liegt und nur ein Dorf zu seyn scheint.
Aeghptern.
Alexandrien, 17. Jull.
Pascha, nachdem er seine Entsetzung erfahren, mit dem ganzen Rest des Tuͤrkischen Heeres zu Ibrahim Pascha üͤbergegangen seyn. Zu gleicher Zeit berichten Briefe und Reisende aus Bagdad, Churschid Pascha sey mit 20,000 Arabern vor Bassora erschienen, um, gegen baar Geld, Lebensmittel fuͤr sein Heer
dies gestattet, sondern ihm auch die Stadt uͤbergeben, welches Ereigniß in Bagdad die freudigste Zustimmung fand. Der Ka⸗ pudan Pascha, der bei seiner Landung dem Vice⸗Koͤnig durch
Umarmung zuruͤckempfing, traͤgt bereits Aegyptische Uniform und ist der Held des Tages. Ihm zu Ehren woat die Bevoͤlkerung
zum anderen, und nur Einer brutet still uͤber große Gedanken. ihn zu großen Dingen berufen, und winte ihm auf allen We⸗
gen, durch Waffengluͤck und Verrath, auf eine schwindelnde Hoͤhe, welche bei seiner Kraft zu Land und See einem muth⸗ und
der Stadt unter unaufhoͤrlichem Freudenschießen von einem Feste
Fuße
(Oest. Lloyd.) Waͤhrend Mehmed Ali's Seemacht, durch den Abfall des Kapudan Pascha um 7 Linienschiffe, 11 Fregatten, 2 Korvetten und 2 Briggs verstaͤrkt, zu einer bedenklichen Groͤße angewachsen ist, soll Hafiz
anzuschaffen, und der Tuͤrkische Gouverneur habe ihm nicht nur
Uebergabe seines Degens huldigte, den er mit einer herzlichen
Kein Wunder, wenn Mehmed Ali waͤhnte, das Schicksal habe
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
ö Gasispiele an einer Bühne, wenn nur das durchaus Mittelmäßige ausgeschlossen bleiht, werden immer wiltkommen seyn, sowohl um der Abwechselung willen, welche sie dem Publikum darbi⸗ ten, wie um des Rutzens, den die Theater⸗Mitglieder selbst daran ziehen können. Die Gesetze der Kunst sind zwar überast dieselbs aber an jeder einzeinen Bühne wird sich immer, mehr oder minder elwas Herkömmliches, Provinzielles und Lokales daran hängen, durch den Eiufluß verehrter Ueberkteferungen, domtufrender Talente und örtlicher Eindrücke bestimmt. Bliebe nun eine Bühne eine Zeit lang von jeder Berührung mit anderer Art und Weise abgeschlossen, nähme sie nicht von Zeit zu Zett, theils dauernd, theils vorübergehend, fremde Zalente in ihren Kreis auf und sendete dagegen abwechselnd die eige⸗ nen in die Ferne, so würde auch unter den günstigsten Verbältnissen allmälig der Kunst sich Manier beimischen. Ein reger, wechselseitiger Verkehr zwischen den verschiedenen Bühnen Deutschlands kann ber nur wünschenswerth seyn. Es wird dadurch einer einseitigen künst lerischen Richtung vorgebengt; man wird inne, daß auch in dieser Kunst das Schöne in sehr mannigfacher Form sich darstellen kann und die Gegenüberstellung des Eigenen und Fremden lehrt. deutlicher und schärfer, was man selbst noch zu erstreben, was zu vermeiden hat. Unter den Gästen, welche wir im Laufe eines Jahres auf der biesigen Königlichen Bühne gesehen, ragten zwei vor allen Anderen als Meister berver, und doch waren Beide in denselben Rollen sehr verschieden, so verschieden, wie der Nord⸗Deutsche vom Süd⸗Deut⸗ schen: wir meinen Emil Devrient aus Dresden und Lüwe aus Wien. Bei Ersterem herrschte die Reflexion vor, die sich in jebem Augeunblick ganz in ihrer Gewalt hat, die Alles mäßigt und dealte et wir bewunderten seine Kunst, die stets mit der Wahrheit gec Hand ging, und wir fühlten uns geistig emporgehoßen d 8 cdlen Charaktergebilde. Mehr dem unmitteldaren Gefühls durch seine bend n füdii bsFi znbe ühlserguß sich hin: gebend, von südlicher Lebhaftigkeit, aber auch von eben s 4 licher Grazie durchdrungen, rasch und feurig i du9 hiete⸗ „ feurig in Sprache und Action