1839 / 237 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

militairischen Punkte der ganzen Regentschaft; denn es deck auf der einen Seite die nur zwei Tagemaͤrsche entfernten sogenannten eiser⸗ nen Thore (Biban) und auf der andern beherrscht es das Thal des Isser, so daß man von hieraus leicht die Kabylen des Isser und des Dschebel⸗Dschurgura im Zaume halten kann. Auch ist es nur zwei Tagemaͤrsche von Titteri und Medeah entfernt. Zur Zeit der Tuͤrkischen Herrschaft wurde daselbst eine kleine Besatzung unterhalten, und der unter ihrem Schutze dort resi⸗ dirende Kaid hing unmittelbar von Algier ab. Das Fort amscha hat ein einziges Thor. Die Festungswerke sind im alten Styl erbaut, aber ziemlich stark und noch in gutem Zu⸗ stande; sie bestehen aus einer starken Mauer ohne Thuͤrme und Bastionen, an welche die gewoͤlbten Kasernen fuͤr die Besatzung angebaut sind. Graͤben waren entweder nie vorhanden oder sind seit langer Zeit wieder verschuͤttet. Es sollen sich noch einige schlechte, i. J. 1830, nachdem die Tuͤrkische Besatzung den Platz ver⸗ assen hatte, von den Kabylen aus der Umgegend vernagelte Kanonen dort befinden. Seit dieser Zeit hat sich auch wahrscheinlich nie eine ste⸗ hende Besatzung dort befunden. Erst in neuester Zeit hat Ab⸗ del Kader davon Besitz genommen und einige Truppen hinein⸗ gelegt, obgleich durch die neulichen Zusatz⸗Artikel zu dem Ver⸗ trag an der Tafna Hamscha mit Gebiet zu den Franzoͤsischen Besitzungen geschlagen worden ist. Die beabsichtigte Expedition hat daher den Zweck, davon foͤrmlich Besitz zu nehmen und zugleich die Treue und die Staͤrke Abdel Kader's auf die Probe zu stellen. Sollte er es wagen, Widerstand zu leisten oder der Expedition Hindernisse in den Weg zu legen, so wuͤrde ein foͤrmlicher Bruch mit ihm die wahrscheinliche Folge davon seyn. Dies ist jedoch um so weniger zu fuͤrchten, da Abdel Kader nach den neuesten Nachrichten unter den ihm ergebenen Stoͤm⸗ men selbst bedeutend an Einfluß verloren haben soll und noch an den Nachwehen der verungluͤckten Unternehmung gegen Ain⸗ Mayds zu leiden hat, welche selbst auf seine Persoͤnlichkeit und sein moralisches Wesen sehr nachtheilig zu wirken scheinen. Ein zwei⸗ ter Versuch gegen Ain⸗Maydsè ist bei ihm eine fixe Idee gewor⸗ den, welche ihm kaum Zeit laͤßt, an einen abermaligen Bruch mit Frankreich ernstlich zu denken. Das Einzige, was er thun koönnte, um die Franzosen bei ihrem Zuge gegen Hamscha zu beunruhigen, waͤre, daß er die in dieser Richtung wohnenden Kabylen aufwiegelte, welche die Ebene von Hamscha mit vielem Fleiße bebaut haben. Dem Fort zunaͤchst wohnt der Stamm der Aribs, welcher, in vier Duars getheilt, etwa 1500 Koͤpfe zaͤhlen soll. An eigentliche Gefahren ist daher bei diesem Zuge gar nicht zu denken, zumal da Hamscha nur zwei Tagemaͤrsche von hier entfernt ist und der Weg dahin keine sonderlichen Schwierigkeiten darbietet.

Großbritanien und Frland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Siz⸗ zung vom 20. August. Der Marquis von Westminster zeigte an, daß er in der naͤchsten Session die Versorgung der Hauptstadt mit gesundem Wasser, so wie eine Untersuchung des Zustandes der oͤffentlichen Abzugs⸗Kanaͤle in London und der Eisenbahnen beantragen werde. Nachdem Lord Brougham eine Petition eines Herrn Roberts vorgelegt hatte, der ein Verfahren, die todten Koͤrper vor Faͤulniß zu bewahren, erfun⸗ den haben will, bat er um Erlaubniß, dem Premier⸗Minister einige Fragen in Bezug auf die Orientalischen Angelegenheiten vorlegen zu duͤrfen.

„Wenn es sich“, sagte er, „mit den Resultaten der Feindseligkei⸗ ten zwischen Mehmed Alt und dem Sultan wirklich so verhält, wie berichtet worden ist, so muß ich glauben, daß man nicht so nachdrück⸗ liche und aufrichtige Versuche zur Erhaltung des Friedens zwischen Beiden gemacht hat, wie man Euren Herrlichkeiten sagte. Der Friede wurde von der Pforte und nicht von Mehmed Ali gebrochen, und es ist durchaus unbegreiflich, wie man der Pforte den Rath geben fonunte, den Kampf mit Mehmed Ali zu wagen, da sie so schlecht darauf vor⸗ bereitet war. Ich wünschte daher nicht nur zu wissen, eb jene Re⸗ sultate richtig sind, sondern auch, ob es wahr ist, daß mein edler Freund (Lord Ponsonbp) bei der Pforte weniger kräftige Maßregeln zur Verhinderung von Feindseligkeiten ergriffen hat, als er gesollt hätte. Man behauptete immer, daß die Armeen der, bei⸗ den Mächte sich gerade in der umgekehrten Lage befänden, als es der Fall war. Man sagte, die Türkischen Truppen seyen vor⸗ trefflich disziplinirt, und es sey fast absolut gewiß, daß sie die Aegyp⸗ tischen schlagen würden. Ich frage daher, ob es wahr ist, daß das Ministerium von unseren Unterhändlern die Nachricht erhalten hatte, daß Alles zum Vortheil der Türken und zum Nachtheil der Aegypter ausfallen werde? Ob die Nachrichten, daß die Türkische Flotte sich Mehmed Ali unterworfen hat, und daß die Türkische Armee von der Aegyptischen geschlagen worden ist, gegründet sind? Ob mein edler Freund noch der Meinung ist, daß zuvor Alles gethan worden, um den Ausbruch der Feindseligkeiten vorzubeugen? Ob Versuche gemacht worden sind, die Fortsetzung der Feindseligkeiten zu verhindern? Ob und welche Hoffnung man hat, die Macht des Sultans zu erhalten? Endlich ob die erhaltenen Berichte über den Zustand der beiderseitigen Armeen von der Art gewesen sind, daß der plötzliche Beginn und Beschluß des Feldzuges die Regierung überrascht hat.“

Lord Melbourne erwiederte hierauf:

„Ich kann nicht leugnen, daß meine Erwartungen in Bezug auf diese Angelegenheit nicht in Erfüllung gegangen sind. Welche Um⸗ stände die Feindseligkeiten veranlaßt, oder von welcher Seite diejeni⸗ gen Maßregeln ausgegangen sind, die zum Kriege führten, darüber eine Erklärung zu geben, ist nicht meine Sache, auch scheint es mir in der That unnütz, dies zu untersuchen. Die von meinem edlen und gelehrten Freunde erwähnte Niederlage hat ohne Zweifel stattgefun⸗ den, aber aus den der Regierung zugegangenen Berichten geht hervor, daß der Steg nicht so vollständig gewesen ist, als er anfangs darge⸗ stellt wurde. Es ist ebenfalls wahr, daß die Türkische Flotte von Konstantinopel geflohen ist und sich dem Pascha von Aegvpten erge⸗ ben hat. Auf die Frage meines edlen und gelehrten Freundes, welche Hoffnungen man hat, die Macht des Sultans aufrecht zu erhalten, erwiedere ich, daß unsere Hoffnungen, die Macht des Sultans und die Integrität des Türkischen Reiches aufrecht zu erhalten, sich vor⸗ züglich darauf gründen, daß die füuf großen Mächte in dieser Be⸗ ziehung völlig einig und zu diesem Zwecke gemeinschaftlich und auf energische Weise zu handeln entschlossen sind. Was das Benehmen derjenigen betrifft, die Ihre Majestät in jenem Theile der Erde reprä⸗ fentiren, so muß ich erklären, daß zu solchen Gerüchten, wie sie mei⸗ nem edlen und gelehrten Freunde zu Ohren gekommen sind, durchaus kein Grund vorhauden ist, daß sie vielmehr ihrerseits redlich Alles gethan haben, um den Feindseligkeiten vorzubeugen, und daß der Re⸗ gierung kein Bericht zugegangen ist, worin ein von dem wirklich ein⸗ getretenen verschiedenes Resultat als wahrscheinlich oder gewiß wäre dargestellt worden.“ b

Lord Brougham bemerkte, daß diese von dem Premier⸗ Minister gegebene Erklaͤrung in Bezug auf das Benehmen der Repraͤsentanten Ihrer Majestaͤt ihn zufriedengestellt, und der Herzog von Wellington sagte, daß die von Lord Broug⸗ ham an den Minister gerichteten Brhgen ihn keinesweges uͤber⸗ rascht haͤtten, denn er selbst habe einen Bericht uͤber die Schlacht gelesen, den schoͤnsten Schlacht⸗Bericht, der ihm jemals zu Ge⸗ sicht gekommen, und der nur den einen Fehler gehabt, daß nicht ein Wort wahr daran gewesen. (Gelaͤchter.) Lord Brougham zeigte hierauf an, daß er wegen Abwesenheit des Marquis von Salisbury die Bier Bill erst in der naͤchsten

Session, dann aber so fruͤh wie moͤglich, einbringen wolle. Dann ging die Bill wegen Errichtung einer Polizei fuͤr Man⸗ chester durch den Ausschuß; der Herzog von Wellington hatte seine Opposition gegen dieselbe aufgegeben. Mehrere an⸗ dere Bills von untergeordnetem Interesse wurden ein Stadium weiter gefoͤrdert.

Unterhaus. Sitzung vom 19. August. In der Ein⸗ leitung zu den Resolutionen uͤber die Fundirung der 4 Millio⸗ nen Schatzkammerscheine vertheidigte Herr Spring Rice sich gegen die verschiedentlichen Einwendungen, welche Kauf⸗ leute und Financiers gegen die Art und Weise seines Verfah⸗ rens in dieser Angelegenheit erhoben haben. Er rechtfertigte das System der Konkurrenz durch Gebote gegen einen unbe⸗ kannten Preis und versicherte, es sey durchaus nichts an dem Geruͤchte, daß schon vor dem Eingang des Gebots der Bank eine Communication zwischen ihr und der Regierung stattge⸗ funden habe. „Fruͤher“, sagte er, „war es uͤblich, in solchen Faͤllen einen Preis festzusetzen, der alsdann oͤffentlich angezeigt wurde, und zu welchem die Inhaber von Schatzkammerscheinen dieselben gegen Consols auswechseln konnten. Dies gereichte jedoch oft zum großen Vortheil der Kapitalisten und daher zum Nachtheil des Staates, wie z. B. im Jahre 1827, als 3 Mil⸗ lionen Schatzkammerscheine unter so guͤnstigen Bedingun⸗ gen fundirt werden sollten, daß mehr als der sechs⸗ fache Betrag augeboten wurde; denn es ergab sich ein Profit von 2 pEt, der fuͤr das Publikum verloren ging. Man zog daher dieses Mal den Licitationsweg vor. Die Bedingun⸗ gen sind bekannt, so wie, daß die Bank 500,000 Pfd., und zwar zum Preise von 91 ½ pCt. in 3proc. Consols genommen, waͤhrend die Regierung mit 90 Pfd. 18 Sh. 2 Pce. (110 Pfd. Consols fuͤr 100 Pfd. Schatzkammerscheine) zufrieden war. Das

Haus Rothschild wollte freilich nur zu 90 Pfd. 3 Sh. 10 Pce.

und die Schottische Handels⸗Bank nur zu 90 Pfd. 1 Sh. 10 Pee. geben. Nun betrug der Durchschnittspreis der Con⸗ sols fuͤr die 64 letzten Börsentage am 16ten d. 92 Pfd. 4 Sh. 3 ½ Pce. und der Schlußpreis am Sonnabend vor der An⸗ leihe 91 Pfd. 12 Sh. 6 Pee., folglich gewaͤhrte das Regie⸗ rungs⸗Maximum noch immer einen Profit vondetwa pCt. uͤber den Schlußpreis.“ Uebrigens zeigte der Minister an, daß seitdem noch Anerbietungen zum Belauf von etwa 700,000 Pfd. gemacht worden, und daß zu erwarten stehe, der gesammte Be⸗ trag werde in wenigen Tagen gezeichnet seyn. Sir John Rae Reid, der Gouverneur der Bank, bestaͤtigte die Widerlegung des Ge⸗ ruͤchts von fruͤheren Unterhandlungen mit der Bank und aͤußerte seinen Unwillen uͤber die Beschuldigungen, welche die „Times“ gegen die Bank⸗Direktoren vorgebracht. „Was diesen Gegen⸗ stand betrifft“, sagte er, „so sind der Kanzler der Schatzkam⸗ mer und ich Leidensgefaͤhrten; es giebt nicht zwei Menschen, die schaͤrfer arbeiten und schaͤrfer mitgenommen werden.“ (Ge⸗ laͤchter). Herr Herries fragte, warum eine Maßregel von dieser Wichtigkeit nicht in einer fruͤheren Periode der Session vorgetragen oder wenigstens angekuͤndigt worden sey, zu einer Zeit, wo eine angemessene Anzahl von Mitgliedern gegenwaͤrtig gewesen waͤre. Aus der Rede des Kanzlers der Schatzkammer ginge augenscheinlich hervor, daß er schon lange diesen Schritt im Auge gehabt habe, und daher haͤtte er in der Angabe des Budgets mit angezeigt werden muͤssen. Eine sehr ernsthafte Betrachtung, die sich daran knuͤpfe, sey, daß derselbe eine fort⸗ dauerndeLast erzeuge, ohne dieser Last durch eine fortwaͤhrende Vorkeh⸗ rung zu begegnen, und dies sey nicht das gewoͤhnliche Verfahren der Finanz⸗Minister bisher gewesen. Die konservative Opposition, fuhr er fort, habe niemals versucht, Allarm zu erregen, und auch er wolle dies nicht in diesem Augenblick, aber das Ver⸗ fahren der Regierung sey ganz dazu geeignet, ihn zu erzeugen. Nichts koͤnne in der That gefaͤhrlicher seyn, als die Rechnung so scharf zuzuschneiden, daß keine Ueberschuͤsse der Einnahmen uͤbrig blieben, um unvorhergesehenen Erfordernissen zu begeg⸗ nen. Die jetzige Regierung habe die Ausgaben des Landes bis zur aͤußersten Graͤnze seiner Einkuͤnfte getrieben, und die Fol⸗ gen einer solchen Politik duͤrften ihrer Sicherheit sehr gefaͤhr⸗ lich werden. Herr Spring Rice aͤußerte in seiner Antwort, daß er sich auf den Zustand des oͤffentlichen Kredits verlasse, der hoͤher als je stehe; auch bezog er sich auf die Anhaͤufung des Vermoͤgens, welches seit 10 und 20 Jahren immer mehr zuge⸗ nommen habe und dem Staatsglaͤubiger eine noch groͤßere Si⸗ cherheit gewaͤhre. Er habe sich wohl gedacht, daß Einige ihn wegen der spaͤten Vorbringung gegenwaͤrtiger Maßregel ta⸗ deln wuͤrden, doch habe er es fuͤr angemessen gehalten, alle von der Regierung beabsichtigten mit Ausgaben verbundenen Maßregeln, z. B. die fuͤr Kanada vorgeschlagene Mehr⸗Ausgabe und die Herabsetzung des Briefporto erst zur Kunde zu bringen, ehe er mit einem Plan, die fundirte Schuld zu vermehren, zum Vor⸗ schein kaäͤme. „Aber warum“, fragte Sir T. Fremantle,

endeckten Sie uns nicht auf jeden Fall Ihre Absicht, fundiren

zu wollen, zu derselben Zeit, als Sie uns mit jenen andern Maßregeln wegen Kanada's und des Briesporto’'s bekannt mach⸗ ten? Sie haͤtten eben so gut Ihren Plan zur oͤffentlichen Kunde bringen koͤnnen, als Sie Ihr Budget eroͤffneten, oder wenig⸗ stens doch ein paar Tage nachher, anstatt so lange da⸗ mit zu warten. Der oͤffentliche Kredit ist ohne Zweifel auf einen hohen Standpunkt, aber die Handlungsweise der Re⸗ gierung hat eine beklagenswerthe Tendenz, ihn herunterzubrin⸗ gen. Es duͤrfte sich fuͤr uns ziemen, bei Zeiten uns warnen zu lassen und nicht weiter zu gehen in dem Princip, die Ver⸗ pflichtungen zu vermehren, ohne fuͤr die Deckung zu sorgen. Wuͤrde solch' ein System noch ein Jahr laͤnger befolgt, so wuͤrde es noͤthig seyn, in Friedenszeiten eine Huͤlfsquelle in Anspruch zu nehmen, die fuͤr den Fall eines Krieges aufbewahrt bleiben sollte, naͤmlich eine Vermoͤgenssteuer.“ Die beantragten Reso⸗ lutionen wurden sodann ohne Abstimmung angenommen.

Unterhaus. Sitzung vom 20. August. In der Morgensitzung, die um 12 Uhr begann und ziemlich lange dauerte, nahm O'Connell Gelegenheit, sich uͤher eine Mitthei⸗ lung auszusprechen, die am Tage zuvor im Oberhause von dem ersten Lord der Admiralitaͤt gemacht worden war. Dieser hatte naͤmlich erklaͤrt, daß, einem Berichte des Britischen Gesandten in Rio⸗Janeiro zufolge, am Bord eines von Britischen Kreu⸗ zern genommenen Portugiesischen Sklavenschiffes Briefe der Rheder an ihre Agenten auf der Afrikanischen Kuͤste gefunden worden seyen, durch welche denselben befohlen wurde, einige Faͤsser vergifteten Wassers oder Weines auf den Verdecken der Sklavenschiffe bereit zu halten, damit die Mannschaft der Eng⸗ lischen Kreuzer, denen die Sklavenschiffe in die Haͤnde fallen moͤchten, daran ihren Tod faͤnden, da man nur auf solche Weise dieser laͤstigen Feinde los werden koͤnne. O'Connell erklaͤrte es nun fuͤr die Pflicht der Regierung, nicht nur von dem Portugiesi⸗ schen Kabinette zu verlangen, daß es die Urheber dieses diabo⸗ lischen Attentates zur Rechenschaft ziehe, sondern auch darauf

1“

zu sehen, daß die Strafe begen dieselben unnachsichtlich vollzo⸗ gen werde. Den groͤßten Theil der Morgensitzung nahm dann die Berathung uͤber die Amendements der Lords zur Bill uͤber die Hauptstadts⸗Polizeigerichte in Anspruch, die angenom⸗ men wurden. In der Abendsitzung, die nur von 5 bis 8 ½ Uhr dauerte, beschaͤftigte man sich fast ausschließlich mit der Bill wegen Verlaͤngerung des Privilegiums der Bank von Irland.

Der hartnaͤckige Widerstand O'Connell’'s gegen dieselbe hatte

endlich die Regierung zur Nachgiebigkeit gezwungen, zumal da

sich nicht mehr eine hinlängliche Anzahl von Mitgliedern des 3

Hauses in London besinden, um die Bill mit einer genuͤgenden Majoritaͤt durchzusetzen. Der Kanzler der Schatzkammer

zeigte daher an, daß er die eingebrachte Bill nur pro forma

durch den Ausschuß bringen wolle, damit die Details derselben zur Publizitaͤt gelangten; dann aber wolle er die Bill vorlaͤu⸗ fig fallen lassen und um Erlaubniß nachsuchen, eine andere ein⸗ zubringen, durch welche das Privilegium der Bank nur bis zum 5. Januar naͤchsten Jahres, statt auf vier Jahre, ver⸗ laͤngert werden solle, unter Hinzufuͤgung einiger anderer pro⸗ visorischer Bestimmungen und der Fundirung von 900,000 Pfund Schatzkammer⸗Scheinen, welche sich in der Irlaͤn⸗ dischen Bank befinden. Diese neue Bill brachte denn der Kanzler der Schatzkammer auch am Schlusse der Sitzung ein, und sie wurde zum erstenmale verlesen; vorher jedoch hatte O'Connell seine Opposition gegen die fruͤhere Bill auf den Grund der Schaͤdlichkeit des Monopols der Bank von Irland nochmals ausfuͤhrlich vertheidigt.

London, 21. Aug. Man will wissen, daß die Praͤlimi⸗ narien der des Prinzen Albert von Sachsen⸗Koburg mit der Koͤnigin Victoria jetzt dem Abschlusse nahe seyen. Der

Besuch des Koͤnigs der Belgier zu Anfang des naͤchsten Mo⸗ nats soll den Zweck haben, die definitiven Anordnungen zu

treffen. Es ist wieder ein Mann festgenommen worden, der sich der Koͤnigin in den Weg warf und ihr eine Bittschrift uͤber⸗

reichen wollte. Er heißt Heyward, ist ein aus St. Helena ge⸗ buͤrtiger Handwerker und verlangt Unterstuͤtzung, um dahin

zuruͤckzukehren.

Der Herzog Ferdinand von Sachsen⸗Koburg, Vater des

Koͤnigs von Portugal, ist mit seiner Familie von Lissabon wie⸗ der hier eingetroffen und im Buckingham⸗Palast abgestiegen. Der Ingenieur Brunel hat in diesen Tagen dem Lord⸗ Mayor erklaͤrt, jede Gefahr und Schwierigkeit in den Arbeiten des Themse⸗Tunnels sey jetzt voruͤber, und er hoffe, in einer Woche das jenseitige Ufer zu erreichen. In den Schottischen Staͤdten, namentlich in Edinburg und

Glasgow, hat die Aufforderung des Chartisten⸗Vereins, einen

National⸗Festtag zu feiern, fast gar keinen Anklang gefunden.

Herr O'Connell hat unter dem 15. August ein Schreiben

erlassen, worin er die Bewohner von Dublin lobt, daß sie sich den Umtrieben der Chartisten nicht angeschlossen haͤtten.

Bei dem Prozesse gegen den Geistlichen Stephens, einer

der wildesten Volksredner zu Chester, war der Gerichtssaal von

Neugierigen uͤberfuͤllt. Die Anklage lautete, daß Stephens in einer naͤchtlichen Versammlung von 3000 zum Theil mit Flin⸗

ten bewaffneten Menschen bei Fackellicht, welche am 14. No⸗ vember 1838 tumultuarisch und ordnungswidrig zu Hyde abge⸗

halten wurde, durch aufruͤhrerische und gesetzwidrige Reden die

versammelten Personen zur Empoͤrung anzureizen versucht habe. Der General⸗Prokurator entwarf eine ausfuͤhrliche Schilde⸗ rung der Rolle, die Stephens bei jener Versammlung spielte,

und bedauerte, daß ein Mann von guter Erziehung, daß ein

Geistlicher sich so weit vergessen konnte, zum Aufstande und zur Revolution aufzufordern. Er sey zwar uͤberzeugt, daß Stephens sich gewandt vertheidigen werde; wenn es ihm aber nicht ge⸗ linge, die schwere Anklage gegen ihn zu entkraͤften, so wuͤrde es die Pflicht der Jury seyn, ihr Schuldig uͤber ihn auszu⸗ sprechen. Mehrere Zeugenaussagen wurden hierauf vernommen, worauf eine fuͤnfstuͤndige Vertheidigungsrede des Angeklagten folgte, worin er mit vieler Geschicklichkeit durch eine Menge von Gruͤnden sein Verfahren zu rechtfertigen suchte und be⸗ hauptete, daß er das Volk bloß zur Wahrung und noͤthigenfalls zur Erkaͤmpfung seiner unbestreitbaren Rechte aufgefordert habe. Am Schlusse seiner Rede forderte er die Jury auf, mit Unbefangenheit uͤber seine Schuld oder Unschuld sich auszusprechen. Donnernder Beifall erscholl von der Zuhoͤrermenge im Saale, dem jedoch die Beamten so⸗ gleich ein Ende machten. Nachdem der General;⸗ Prokurator noch einmal fuͤr die Anklage gesprochen und bemerkt hatte, daß alle Ausfluͤchte und; Ableugnungen des Angeklagten durch die

Zeugenaussagen hinlaͤnglich widerlegt wuͤrden, zog sich die Jury

zuruͤck, und sprach nach einer Berathung von einigen Minuten ihr „Schuldig“ aus, worauf der Gerichtshof ihn, wie schon berichtet worden, zu 18 Monaten Gefaͤngniß verurtheilte. Herr Stephens bat, ihm den Gebrauch von Schreibmaterialien zu gestatten, was das Gericht auch genehmigte, und wurde hier⸗ auf dem Gewahrsam der Beamten uͤbergeben.

In Manchester ist gestern bei einem Manne, Namens Book, eine Auantitaͤt Munition gefunden und weggenommen worden, und zugleich eine in vielen Exemplaren unter die Soldaten ver⸗ theilte Proclamation, in welcher dieselben aufgefordert werden, gemeinschaftliche Sache mit dem Volke zu machen, besonders gegen die Polizei. Die Behoͤrden sind dadurch aufs neue zur Wachsamkeit veranlaßt worden. Die Wegnahme von 5000 Ge⸗ wehren in Chester erweist sich nur als eine provisorische Maß⸗ regel der dortigen Behoͤrden; es wurden jene Waffen naͤmlich nur deshalb bei den Waffen⸗Fabrikanten in Beschlag genommen, um sie den Haͤnden der Chartisten zu entziehen, deren heiliger Monat eine solche Vorsichts⸗Maßregel noͤthig machte.

Die Anerbieten wegen Konvertirung der Schatzkammer⸗ scheine sollen sich gestern auf nicht einmal 100,000 Pfd. belau⸗ fen haben, so daß im Ganzen jetzt erst 1,300,000 Pfd. der gan⸗ zen Summe von 4,000,000 Pfd. uͤbernommen waͤren. Der un⸗ guͤnstige Stand des Wetters und die dadurch erregten Besorg⸗ nisse wegen der Aerndte sind auf diese Sache nicht ohne Ein⸗ fluß geblieben.

Die Times bemerkt uͤber die Fundirung der Schatzkam⸗ merscheine: „Herr Spring Rice, dem sein beabsichtigter Kon⸗

rakt mit den Großhaͤndlern mißlungen ist, hat nunmehr einen Laden fuͤr seine eigene Rechnung eroͤffnet, worin er den naͤmli⸗ chen Artikel im Detail verkaufen und sich den Beduͤrfnissen und Wuͤnschen einer jeden Art von Kaͤufern fuͤgen will. Noch am vorigen Donnerstag erklaͤrte er den Herren Rothschild, daß er jedes Anerbieten fuͤr weniger als 500,000 Pfd. ablehnen wuͤrde, und zwei Tage spaͤter besagt ein Anschlagzettel in der Bank daß selbst Subscriptionen von 1000 Pfd. nicht zuruͤckgewiesen werden sollen. Herr Spring Rice haͤtte diesen Weg nur von Anfang an einschlagen sollen, da er bei der Schatzkammer durch

alle Praͤcedentien sanctionirt wird.“ Dasselbe Blatt meint auch,

men man einem noch etwas groͤßeren Dampfschiffe als die

lich ein Ausbruch erfolgen duͤrfte.

vpoon Waldeck im Schloß Pyrmont, wie man berichtet, auf die

und wohl zuruͤck 8 1 ickgekehrt. In verwichener Nacht sind mehrere Couriere durch unsere Stadt passirt. 1 b

sin Wilhelm von Pr bst G b

Reise nach Baden de-. nebst Gefolge kam gestern auf ihrer ü hier an und nahm ihr Absteigequartier i Gasthof zum Koͤnig von Wuͤrttemberg. 59

8 2 89 22. 4

den souverainer Her ü 8 ter Herzog zu Nassau ꝛc. ꝛc. fügen hiermit zu wissen: dat der gottlichen Vorsehung gefallen, Unseres geliebten be Ksg Leben a 8 18 den souverainen Herzog Wilhelm, gestern aus diesem und de zuxnsen, und Wir haben nach den Gesetzen Unseres Hauses nunmeh; erfassung Unseres Herzogthums die bisher von Unseres Feng a n Gott ruhenden Herru Vaters Gnaden gefuüͤhrte Regie⸗ ugetreten. Indem Wir dieses Ereigniß Unseren Dienern und

daß die Warnungen, welche die Regierung gestern bei der De⸗ batte uüͤber diese Maßregel von Herrn Herries und Sir Tho⸗ mas Fremantle erhalten habe, ihre Wirkung im Lande nicht

verfehlen wuͤrden. 8 Gestern gaben die Direktoren der Britischen und Amerika⸗

nischen Schifffahrts⸗ Gesellschaft ihren Freunden an Bord des Dampfschiffs „Koͤnigin Victoria“ ein glaͤnzendes Fest, wobei die Gesundheit der Koͤnigin und gleich darauf die des Präͤsi⸗ denten der Vereinigten Staaten ausgebracht wurde, dessen Na⸗

„Victoria“ beizulegen gedenkt, welches auf dem Stapel liegt.

Der Courier macht darauf aufmerksam, daß der von Eng⸗ land abgewiesene Persische Gesandte, Hussein Chan, durch die außerordentliche Artigkeit getroͤstet worden sey, die man ihm am Franzoͤsischen Hofe erzeigt habe. „Sollte hierunter“, meint dies Blatt, „eine tiefere Bedeutung liegen? Derselbe Gesandte hat sich in England mit den Tories viel zu schaffen gemacht und ihnen allerlei Material an die Hand gegeben, um Lord Pal⸗ merston in der naͤchsten Session anzugreifen.“

In Lissabon hieß es, den letzten Nachrichten zufolge, daß in kurzem wohl neue Unterhandlungen in Betreff der Ausfuͤh⸗ rung des mit England abgeschlossenen Traktats zur Unterdruͤk⸗ kung des Sklavenhandels in London wuͤrden eroͤffnet werden, und man hoffte, daß diese Frage dann endlich zu beiderseitiger Zufriedenheit erledigt werden wuͤrde. Der Traktat, welchen Portugal mit Spanien wegen freier Beschiffung des Douro abschließen will, ist bis zur naͤchsten Session der Cortes ausge⸗ setzt worden. 88 Zu Portsmouth sind Nachrichten aus Halifax vom 2ten d. eingegangen. In Kanada herrschte tiefe Ruhe, und die Leute waren des Buͤrgerkrieges so uͤberdruͤssig, daß i nter schwer⸗

Ndoa

Aus dem Haag, 21. Aug. (Amst. Handelsbl. 1 diesen Tagen ist Herr Sevenhoven, Rath 88 Indien, C7 In gekommen. Es verdient bemerkt zu werden, daß sich jetzt drei Naͤthe von Indien hier in Holland befinden, Herr van Seven⸗ hoven, Herr J. C. Reynst und der General⸗Major Nahuys van Burgst. Das Eintreffen dieser drei Raͤthe gewinnt um so mehr an Wichtigkeit, als man dasselbe in Zusammenhang bringt mit den vielfachen Beschwerden, zu denen die gegenwaͤrtige In⸗ dische Haupt⸗Verwaltung Anlaß zu geben scheint. ge

Pelglien.

22. August. Der Koͤnig hat die Schreib empfangen, durch welche der Sultan Lobar ne dsch 88 * seines Vaters und seine eigene Thronbesteigung noti⸗ zirt.

Der Baron de X Serklaes, außerordentlicher Gesandter bei mehreren Deutschen Bundesstaaten, ist am 9. d. von Sr. Durchlaucht dem Fuͤrsten von Lippe⸗Detmold im Schloß Schlieder, und am 12. d. von Sr. Durchlaucht dem Fuͤrsten

schmeichelhafteste Weise empfangen worden.

Am Montag ist hier mit Depeschen fuͤr die Regierung der Baron Gustav Van Zuylen van Nyevelt aus London ange⸗ kommen; an demselben Tage traf auch der Baron Van Zandt, Oberst in der Englischen Armee, hier ein, der eine Mission an den Koͤnig von Hannover hat.

Herr Duͤbüs de Gisignies, der als der kuͤnftige Gesandte Belgiens im Haag bezeichnet worden ist, wird, wie es heißt, morgen sein Schloß verlassen, um sich in diese Hauptstadt zu begeben, wo er bei dem Koͤnig der Niederlande eine Audienz haben wird. Von dem Resultat dieses Besuchs wird die An⸗ nahme jener Gesandtschaft von Seiten des Herrn Duͤbuͤs ab⸗ haͤngen: sobald der Koͤnig der Niederlande, der die groͤßte Achtung fuͤr ihn hegt, erklaͤrt, daß es ihm angenehm seyn wuͤrde, ihn Belgien vertreten zu sehen, so wird Herr Duͤbuͤs 5 G tragen, diesen Dienst seinem Lande zu

isten.

Ueber den Schifffahrtszoll von Terneuzen (s. d. gestre

d. St. Ztg.) liest man im Messager 8 n Ple den „Die Hollaͤndischen Behoͤrden verlangen, den Instructionen gemaͤß, die sie aus dem Haag bekommen zu haben behaupten außer dem Tonnengeld von 1 Fl. 50 Cents, das die Schiffe die auf dem Kanal von Terneuzen ins Meer gehen oder vom Meer kommen, zahlen muͤssen, noch die Schifffahrtszoͤlle, die durch den T 1830 festgesetzt sind. Nun betragen aber diese Zoͤlle nicht 1s 38 E, sondern 54 C. pro Tonne hin und zuruͤck, was zusammen 2 Fl. 4 C. giebt. Jedenfalls sind die Forderungen Hollands in dieser Beziehung durchgus nicht gegruͤndet; sie sind offenbar dem 9ten Artikel des Vertrages vom 19. April der Auslegung zuwider, welche die Konferenz vcen zachurge des Herrn Van de Weyer diesem Artikel ge⸗

Im „Ami de l'Ordre“ von Namur liest man: Quelle vernehmen wir, daß der Abbe Ih 7 Aachen und jetzt Pfarrer zu Gymmenich, Kanton Aubel, Did⸗ zese Luͤttich, zum gpostolischen Vikar fuͤr die Hansestaͤdte ernannt worden sey und seine Residenz zu Hamburg haben wird.“

8 ä8 Müuüͤnchen, 21. Aug. (Allg. Z.) Die Probefahrten a er Muͤnchen⸗Augsburger Eisenbahn werden, wie 4 hgen 8 S rmuthend aͤußerte, vor der Hand noch nicht statthaben. 8 eine Kommission von Sachverstaͤndigen von hier ab, T Bahnstrecke pruͤfend zu untersuchen hat, em Ausspruche dieser Kommission wird es dann ab⸗ Magern, 85 jene Versuche beginnen sollen. Diese Vorsichts⸗ ge g Koͤnigl. Kreis⸗Regierung verdient unstreitig allen zank. Geheimer Rath von Klenze ist gestern Abend gesund

Stuttgart, 21. Aug. Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzes⸗

Nassau, 23. Aug. Das Verordnungs⸗Blatt des

1. Landesherrliches Edikt. „Wir Adolph, von Gottes Gna⸗

sehen Wir Uns zu denselben, geleisteten Eides

Unterthanen eröffnen, Uns und Unserem Hause die Treue, Liebe und Anhänglichkeit bewei Unserem nunmehr in Gott ruhenden Her Wir aber werden Uns bestreben, gung aller Unserer Kräfte das Wohl Unseres L dessen Verfassung zu handhaben und die auf Uns Rechte zum Besten Aller auszuüben. August 1839. Graf von Walderdorff.“ 2. General⸗Befehl. „Bieberich, 2 lichen Truppen wird hie Vorsehung gefallen h Herzog Wilhelm zu 2 sonach nach den Gese Herzogthums die Re dieses unter dem Gest. Gnaden wird wege sämmtliches gimenter we Hutcordons, so wie werden gleichfalls mit zter⸗Corps trägt währe Dienstbriefe werden schr Für gleichlautende Abschr 3. „Wegen tödtlichen und Herrn, Herrn Wilhelm ist auf ein halbes Jahr eine allgem Das Trauergeläute wird in sechs Wochen, vom 20sten d. M. auf die übliche Weise stattfinden. Herzogliches Staats⸗Ministerium. Graf von

1 daß sie den pflichten gemäß Uns eben sen werden, mit welchen sie ern Vater zugethan waren. ist, mit Anstren⸗ andes zu befördern, übergegangenen Re⸗ n. Gegeben Bieberich, Herzog zu Nassau, vdt.

August 1839. Unseren sämmt⸗ rmit bekannt gemacht, daß es 88 at, Unseres geliebten Herrn Vaters Gnaden, den Kassau, aus diesem Leben abzurufen, und Wir Hauses und der Verfassung Unseres Landes angetreten haben. Hintritts Unseres Herren Vaters albjährigen Trauer für Unser erordnet: 1) die Fahnen der Re⸗ ugt; 2) Porte⸗Epées und herpen und Fangschnüre der Offiziere, em Flor umzogen; 3) das ganze Offi⸗ een Flor am Oberarm; ℳ) alle Adolph, Herzog zu Rassau. der Ge⸗neral⸗Kommandant von Pretn.“ Hintritts des Durchlau erainen Herzogs

so weit es an Uns

tzen Unseres gierung des vsen erfolgten wegen Anlegung eine Militair Nachstehendes v schwarzem Flor behängt;

d dieser Zeit einen arz gesiegelt.

chtigsten Herzogs zu Nassau ꝛc. ꝛc., eine Landestrauer veranstaltet wor⸗ allen Gemeinden des Herzogthums Mittags bis 1 Uhr 1, den 21. August 1839. Walderdorff. vdt. Stein.“

an von 12 Uhr Wiesbaden,

Frankfurt a. M., 23. Aug. der Prinz August von Preußen, Genebal⸗ der Artillerie, ist gestern unter dem Name getroffen und im Gastha Gestern empfing Se. hoͤheren hiesigen Koͤnigl. taatsdiener und geruhte, Morgen werden Hoͤchstdies gl. Preußische Bundestags⸗ hatte seine Abreise nach b

Mansfeld hier ein Hof abgestiegen. die Aufwartung de vil⸗ und Militair⸗S Tafel zu zi

von Schoͤler,

Heute gab der Bundes— Muͤnch⸗Bellinghausen, uͤblich schen Gesandten bei dem D Ehren, ein großes diplomatisches Diner chem auch die beiden re Stadt beiwohnten. sandte war, Diner zu erscheinen, tags⸗Gesandte, der Bundes⸗ abgereist und also heute hier nicht anw nigl. Belgische Gesandtschaft S. „Gesandtschafts Secretair

Praͤsidial⸗Gesandte, Herr Graf von erweise dem neuen Koͤnigl. Belgi⸗ nde, Herrn Lebeau, zu in Galla⸗Uniform, wel⸗ r unserer freien Bundestags⸗Ge⸗ igem hervorgeht, verhindert, bei dem Niederlaͤndische Bundes⸗ f von Gruͤnne, war gestern nach der der nach dem Rheingau Die hiesige Koͤ, außer dem Gesandten, aus Gesandtschafts⸗

eutschen Bu

gierenden Buͤrgermeiste Der Koͤnigl. Preußi

wie aus Ob und der Koͤnigl. Herr Gra Versammlung wie

und zwei

Die Nachricht von dem Tode Durchlaucht hat auch hier vielfaches hohe Leiche wird wahrsch Bieberich hier durchpassiren.

Der Baron Salomon von Rot verweilt noch hier; der Chef de mes von Rothschild, wird in den auch hier erwartet. werden jetzt von den Fremden stark tretene Landestrauer tritt ohnedies selbst ein, allein die Witterun viele auf eine beabsichtigte Na wird es in unserer Stadt jetzt taͤglich l koͤnnen die Menge der Fremden nicht a vatwohnungen sind schon von den M Meßgeschaͤfte nehmen naͤchsten Mitt zwar unter eben nicht sehr guͤnstigen Auspi

Beriot und Thalberg haben unsere sondern sind von Wiesbaden rheinabwaͤrts berg hat versprochen, im naͤchsten Fruͤhjahre Wien unsere Stadt zu besuchen.

Von dem Boͤrsengeschaͤfte ist name Hollaͤndischen Fonds, durch den Impul hier in den letzten Die uͤbri halten sich fest.

des Herzogs von Nassau vie Bedauern erregt. morgen auf dem Wege nach

hschild, Chef des Wiener Hauses,

Pariser Hauses, Baron Ja⸗ chsten Tagen von Kissingen zunaͤchst die Taunusbaͤder, verlassen. Durch die einge⸗ es jetzt eine große Stille da⸗ g ist auch so unfreundlich, daß zichten muͤssen, dagegen Die Gasthoͤfe lle fassen und viele Pri⸗ eßfremden besetzt. ihren Anfan

Die Baͤder,

tadt nicht beruͤhrt, auf der Reise nach

ntlich zu melden, daß die s der Amsterdamer Boͤrse, Tagen und noch heute wesentlich gewichen

Fonds, namentlich die Oesterreichischen,

ö“

Wien, 21. Aug. (Oest. Beob.) ternich ist am Montag den 12ten d. tisch⸗katarrhalischen Fieber befallen worden.

nahm ihren regelmaͤßigen Verlauf. Der vollkom Zustand des Fuͤrsten am achten Aufregung beim Beginn des ne erfreulichste die Abna

tritt der Rekonvalescenz.

Ofen, 10. Aug. uͤndete am 29sten v. M. um 11 1 kandmann, der allein zu Hause geb eigenen Hauses an,

Zu Velkenye, im Goͤmoͤrer Komitat hr fruͤh ein geisteszerruͤtteter

ause geblieben, das Strohdach seines 1— und weil die Einwohner, mit der Aerndte beschaͤftigt, nicht sogleich zur ben, 18seh0n, so She htaigete sich d ngehindert mit der groͤßten Schnelligkeit, so daß in einer ben Stunde uͤber 70 Haͤuser, 90 8 40 Sch sammt Kirche und Schulhaus gleich einem Feuermeer bedeckt waren, und jetzt außer zusammenstuͤrzenden Mauern nur ein Huͤterhaus den Ort, wo Velkenye gestanden, dem Geistesirren, welcher das 1 ten noch 2 5jaͤhrige Kinder. Mehr als 500 Obdach, Lebensmittel und Kleidung.

Ktal

Rom, 14. Aug. Der Bischof von Algier hat an das Centr

es Kollegiums de propaganda fide ein das in den Notizie del Giorno vollstaͤndig sem Schreiben zufolge, wohnen in 1 Katholiken, ungerechnet die Truppen Occupations⸗Armee belaͤuft si groͤßtentheils katholischen Glaubens. Umgebungen fehlt es noch sehr an Gotteshaͤ Geistlichen. Bugia, eine kleine, Arabischen, sammengebaute und

ingluͤck verursacht hat, verbrann⸗

Menschen sind ohne

Sendschreiben gerichtet, abgedruckt ist. Die⸗

der Garnison. Die ganze 50,000 Mann, llgier und seinen usern, wie auch an aus Truͤmmern der Roͤmischen, 1 und Genuesischen Herrschaft in einer uͤppig fruchtbaren Gegend tadt, welche zu den neuesten Frar

ch auf ungefaͤ

Spanischen

oͤsis⸗ B hat vielleicht vor ülh, 2g

schaft die Wohlthaten einer christlichen Colonisation s

Waͤhrend der Belagerung wurden 1200 Haͤuser zerstoͤrt. Eine

sorgfaͤltig ausgemalte Huͤtte, die noch vor kurzem als T diente, ist jetzt in eine christliche Kapelle 222 42 schof hat in dieser Stadt fuͤr die Soldaten der Europäͤischen Garnison und fuͤr die Kinder einen Geistlichen placirt, der zu⸗ gleich das Amt eines Schullehrers verwaltet. Die junge Ko⸗ lonie Philippeville an der Bai von Stora (dem Numidischen Golfe), welche uͤber die Truͤmmern von Russiscada emporbluͤht, zaͤhlt bereits gegen 1000 wackere und thaͤtige Kolonisten, die bis jetzt unter Zelten wohnen. Der Bischof gedenkt daselbst eine Barracke aus Brettern errichten zu lassen und sie als proviso⸗ rische Kirche einzuweihen.

Spanien.

Spanische Graͤnze. Bayonne, 18. Aug. Briefe aus

ax vom löten melden, daß die zwei Compagnieen vom 5ten 8 die zwei Compagnieen vom 12ten Navarresischen Bataillon, 2 che eber⸗ besetzt hatten, diesen Platz wieder geraͤumt haben, 8 8 ompagnieen vom IIten Navarresischen Bataillon, die 8 188 des Don Carlos (oder Maroto's) treu geblieben, Buipuzcoasche Elite-Compagnieen gegen sie anruͤckten. 5 Streitkraͤfte wurden von dem Obersten Aldare befehligt 5* vier Insurgenten⸗Compagnieen zogen sich nach Vera zuruͤck. Ana von ihnen gegen das Fort von Landibar unternommener schehten 88— durch die Festigkeit des Gouverneurs Irribaren ge⸗ 8 ert. Elio soll morgen mit 5 Bataillonen und 2 Artillerie⸗ tuͤcken die zu Vera konzentrirten Insurgenten angreifen, wo⸗

fern sie sich nicht in Guͤte unterwer 8 S Konigt. Soheit V 5 82 werde, erfen. Man hofft, daß es nspektor und Chef stinos haben sich waͤhrend aller dieser Vorfaͤll 8 n eines Grafen von der Stelle geruͤhrt; sie scheinen e u ven 8 us zum „Russischen tracht noch groͤßere Fortschritte in den eihen der Karlistischen Hoheit noch Preußischen Ci⸗ heute dieselben zur [ben unsere Stadt Gesandte, Herr dem Niederrhein ver⸗

Blutvergießen zu verhuͤten. Die Chri⸗

ruppen gemacht habe. Don Carlos war am 16. zu San⸗ Esteban. Er hat uͤber die ihm treu gebli a2 8 Uitzama⸗Thai Nerschem Sedee gebliebenen Bataillone im Tuürke

Die Leipziger Zeitung enthaͤlt ein Priv Konstantinopel vom 7. Au del Nac W1

enst, . August, welches Nachstehendes im Widerspruch mit den Versicherungen Fchnzs chch Bianer be⸗ richtet: „Die Botschafter von England und Frankreich haben einige Tage nach Abgang des Herrn von St. Anselm und Sa⸗ rim Efendi den Admiralen der vereinigten Franzoͤsischen und Englischen Flotte, welche bei Tenedos weitere Befehle erwarte⸗ ten, die Order ertheilt, sich nach Alexandrien zu begeben und im Falle die Tuͤrkische Flotte nicht schon vor ihrer Ankunft vom Vice⸗Koͤnig von Aegypten zuruͤckgegeben ist, sie mit Gewalt ab⸗ zuholen. Sarim Efendi nahm naͤmlich die offene Ordre des Sultans an Mehmed Ali mit, die Tuͤrkische Flotte unverzuͤg⸗ lich nach Konstantinopel zuruͤckzuschicken. Beide Admirale se⸗ geln in Folge dieses Auftrages mit sechs Brandern nach der Kuͤste von Aegypten ab. Sollte Mehmed Ali Widerstand

leisten, so werden beide vereinigte Flotten Wi Wi eist . 5 gemeinschaftlich ope⸗ riren. Somit beginnt bereits jetzt die bewaffnete Europaͤische

Intervention.“

Koͤnigsberg, 23. Aug. Die Weichsel ist bei Thorn

8 g. am 15. und 16. August um 6 Fuß, bei Dirschau am 8 August innerhalb 24 Stunden um 6 Fuß 5 Zoll gestiegen. Bei Za⸗ wichost (in der Naͤhe von Warschau) war am 12. August der JE“ Fuß 1 hoffte in Thorn und Dir⸗

1 eigen der Weichsel nicht weiter b n

ohne Nachtheil erfolgen wuͤrde. G ö“

Insterburg, 19. August. Pferderennen. Am heutigen Tage ward zum erstenmale die fuͤr die Provinz Lit⸗ thauen das Centrum der Preußischen Pferdezucht durch das Direktorium des Vereins fuͤr Pferderennen und Thierschau in Preußen mit Bewilligung der hohen Staatsbehoͤrden gestif⸗ tete Rennbahn eroͤffnet. Der hiesige am Pregelthal belegene Exerzierplatz des 1. Dragoner⸗Regiments und die daran stoßende feste Pregelwiese gewaͤhrten zu diesem Zweck ein Terrain, wel⸗ nichts zu wuͤnschen uͤbrig ließ. Um halb 3 Uhr Nachmittags begannen die Rennen wie folgt: 1) Subscriptions⸗Ren nen. Pferde aller Laͤnder. 800 Ruthen auf freier Bahn Doppelter Sieg. 4 Dukaten Einsatz. Sieger war des Herrn Majors von Auerswald⸗Faulen br. H., Jerth; der Preis der Einsaͤtze und das Ehrengeschenk der Ein⸗

wohner Insterburgs, eine geschmackvolle silberne und ver⸗ Der Fuͤrst von Met⸗ M. von einem rheuma⸗

Die Krankheit uf men fieberfreie Tage und die geringe Fieber⸗ unten Tages bezeugen auf das hme der Krankheit und den baldigen Ein⸗

goldete Schale mit hippologischen Emblemen, das zweite Pferd der Einsaͤtze⸗ II. Subscriptions⸗Rennen. Rennen auf freier Bahn. ¼ Meile. Doppelter Sieg. Vollblut ausgeschlossen. Pferde jedes Alters und Landes. 2 Frd'or Einsatz. Sieger

des Herrn von Keudell⸗Gilgudischken F. H. Fra Diavolo. III.

Subscriptions⸗Rennen. Saͤmmtliche Offiziziere des Dragoner⸗ Regiments 28 an der Zahl. Die große Anzahl der Konkur⸗

renten machte es nothwendig, daß in zwei Gliedern abgeritten wurde. Der Herr Major von Gerhard auf der (Tra⸗

kehner) Fuchsstute Juno siegte und erhielt eine Jagd⸗ peitsche mit silbernem Knopf. IV. Subscriptions⸗Rennen. ¼ Meile auf freier Bahn. 3 Dukaten Einsatz. Pferde aller

auf ihren Feldern Laͤnder, Fehler und Gewicht unberuͤcksichtigt. Herren reiten. zur Hand seyn konn⸗ . veesagtr echhs;, 28 as verheerende Element

Der Sieger, des Herrn von Schoͤn⸗Kleinhof⸗Tapiau brauner Hengst Herod erhielt die Einsaͤtze. V. Trab⸗Rennen. 250 Ru⸗ then in 2 Minuten, ohne einen Galloppsprung zu machen. Preis ein kleines Andenken von der Stadt Insterburg. Sie⸗ ger des Herrn Simpson's Schimmelwallach. VI. Subscrip⸗

noch tions⸗Rennen. Jagd⸗Rennen. ¾ Meile. Herren reiten. zeigt. Außer Einsatz 2 Fr.d'or. Fuͤr die Einsäͤtze erhielt der Sieger, Herrn Majors von Auerswald⸗Faulan brauner Hengst Jerth, ein

Andenken.

Aachen, 19. Aug. Bei der großen Ausdehnung, welche

1

in neuerer Zeit der Schleichhandel an der Hollaͤndischen un al⸗Con⸗ Belgischen Graͤnze erlangt hat, ist es nothwendig geworden, die 1 n durch polizeiliche Mitwirkung zu unterstuͤtzen. Zu diesem Zweck Algier gegenwaͤrtig 10,000 sind mit Allerhoͤchster Genehmigung in den bedrohtesten Graͤnz⸗ kreisen der Regierungsbezirke Duͤsseldorf und Aachen Landpoli⸗ zei⸗Kommissartate eingerichtet worden, deren Bestimmung es ist, gegen die gewerblichen Schleichhaͤndler jener Gegenden diejenigen Maßregeln in Ausfuͤhrung zu bringen, welch durch das Regulativ vom 12. Januar d. J. vorgeschrieben worden sind.

ickung desselben bestehenden Anordnungen auch

Aachen, 22. Aug. (Aach. Z.) Da Se. Majestaͤt de

Koͤnig dem Gesellschafts⸗Vertrage uͤber die Bildung des Ver