)-Die Kupfermuͤnze hat jederzeit, einzelne Ausnahmen abgerechnet, mit den Bank⸗Assignationen immer gleichen Ceurs gehalten. Da nun aber diese schon vor 1810 so bedeutend ge⸗ fallen, so war die Ausfuhr des auf den Fuß von 16 Rubel ge⸗ schlagenen Kupsergeldes, trotz des Verbotes, äußerst vortheilhaft, indessen doch im Reich an solchem kein Mangel. „ 22
3) Die Praͤgekosten der Kupfermuͤnze haben in letzten Zeit etwa nur 4 Kupfer⸗Rubel aufs Pud betragen, d. h. nicht . Rthlr. vom Centner, sondern etwa nur 12 Rubel Papier, also weniger — isch. 1
8 2) Es’n 8, Hresasch., 1,„ so viel Gold und Silber, und darunter namentlich sehr viele kleine Muͤnze, von gleichem Werth wie die grobe, in die Circulation gekommen, daß das klingende Geld, im Gegensatz fruͤherer Zeit die Haupt⸗Landes⸗
82 ptsaͤchlich in der Circulation des gemei⸗ muͤnze geworden ist, hauptsaͤc er. 9 nen Lebens und im innern Handels⸗Verkehr, so daß die Bank⸗ Assignationen mehr in die große Circulation zuruͤckgetreten sind. Es haben naͤmlich die Goldwaͤschereien in 15 Jahren etwa eine Summe von 48 Millionen Goldrubeln (im Cours etwa 3 pCt. mehr als ein Silberrubel) gegeben, wovon allerdings durch die Kriege ein Theil ins Ausland gegangen. Ferner werden jaͤhr⸗ lich aus eigenen Bergwerken etwa 1 Million Silberrubel aus⸗ gepraͤgt und außerdem bringt die guͤnstige Handels⸗Bilanz große Massen edler Metalle ins Land, weshalb sich auch eine Menge guter fremder Gold⸗ und Silbermuͤnze im Umlauf befinden, welche zwar dem Gesetze nach in der Muͤnze gegen Russische Stempel eingewechselt werden sollten, aber, der Vermeidung der Umstaͤnde wegen, in der Stille in die Circulation eingeschwaͤrzt werden, weshalb es auch nothwendig geworden, offizielle Taxen ihres wahren Werthes zu publiziren. Hieraus wird es leicht begreiflich, wie unbedeutend der Einfluß ist, welchen der Ver⸗ fasser senes Aufsatzes der Kupfermuͤnze zuschreibt und wie sehr alles sich zum Manifest vom 1. Juli vorbereitet hatte.
5) Die neue bestimmte Kupfermuͤnze auf Silberwerth soll wieder zu 16 Rubel ausgepräͤgt werden, da nach veraͤnd Geldsystem obenerwaͤhnte Ruͤcksicht auf die Bank⸗Assignationen wegfaͤllt.
6) Der Verfasser irrt sich auch ganz besonders in Hinsicht der kleinen Silbermuͤnze. Rußland besitzt schon seit sehr langer Zeit kleine Silbermuͤnze, wie schon gesagt, in großer Menge, und zwar zu 5, 10, 15, 20, 25, 30 Kopeken von gleichem Schrot und Korn wie die grobe Muͤnze, wobei also die Kupfer⸗Kope⸗ ken hauptsaͤchlich nur die Scheidemuͤnze für die Bank⸗Assigna⸗ tionen bildet.
7) Nicht sowohl die Polnische Kupfermuͤnze, als die Pol⸗ nische Scheidemuͤnze laͤuft abusiv in einigen Graͤnz⸗Gouverne⸗ ments um und wohl nicht aus Mangel an anderen, sondern einerseits aus Gewohnheit, und andererseits, um gegen solche, gute Muͤnze zu verschleppen.
8) Es kann nicht zugegeben werden, daß die Preise der Dinge in Rußland nicht verhaͤltnißmaͤßig mit dem Sinken der Assignationen gestiegen waͤren; in fruͤheren einzelnen Jahren war dies der Fall, weil das Papiergeld uͤberhaupt gewoͤhnlich in Spruͤngen herabgeht; spaͤterhin hat sich dieses nothwendig ausgleichen muͤssen und in der neuesten Zeit um so mehr, weil die Zahlungen im Innern groͤßtentheils mit Gold und Silber berichtigt werden. — Ein solcher Irrthum betrifft das vom Ver⸗ fasser angenommene Maß des Steigens der Assignationen, welche sich in den letzten 15 Jahren nur von 375 auf 350 gehoben
aben. 9) Daß der Bank⸗Rubel 350 und der Silber⸗Rubel 425 gelte ist unrichtig, denn an den Boͤrsen ist hier kein Unterschied.
Seit mehreren Jahren hat sich indessen eine Art von son⸗ derbarem Volks⸗Agio eingeschlichen: Berechnung auf Muͤnze ge⸗ nannt, welches darin besteht, daß man sowohl auf das Silber als auf die Bank⸗Assignationen ein eingebildetes Agio auflegt; z. B. den Silber⸗Rubel zu 4 Rub. 25 Kop. annimmt und den Assignations⸗Rubel statt 190, zu 121 Kopeken, wobei es zuletzt aber immer auf den Boͤrsen⸗Cours herauskommt. Wenn man naͤmlich 10 Rubel Sälber zu den verschiedenen existirenden Cour⸗ sen der Art geradezu in Banknoten umsetzt, so erhaͤlt man im⸗ mer bei einem Boͤrsen⸗Cours von 350 35 Rubel Bank⸗Assigna⸗ tionen und etwas mehr oder minder kleines Geld, natuͤrlich deswegen, weil alle diese Volks⸗Course den Boͤrsen⸗Cours ap⸗ proximativ im Ruͤckhalt haben. Das Kupfergeld spielt uͤbrigens hier gar keine Rolle, da, wie schon gesagt, im gemeinen Leben, in den allermeisten Gegenden fast nur kleine Silbermuͤnze dient.
Es wuͤrde zu umstaͤndlich seyn, jenes allerdings sonderbare Phaͤnomen weiter zu untersuchen und es ist genug, zu bemer⸗ ken, daß diese Agiotage urspruͤnglich von Aufkaͤufern und Klein⸗
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haͤndlern herruͤhrt, welche allmaͤlig die Sache so hoch getrieben haben, weil sie dabei gewinnen, wenn sie beim Eintritt des Zah⸗ lungstermins den auf Kredit genommenen Waaren eine Erhoͤ⸗ hung des Agio’'s vorgeben, also dem Verkaͤufer einige Prozente weniger bezahlen. Diesem Mißbrauch, der sich in nichts We⸗ sentlichem gruͤndet, aber große Verwirrungen und Nachtheile ge⸗ bracht hat, ein Ziel zu setzen, war nun Se einer der Zwecke des Manifestes vom 1. Juli d. J., dessen Haupttendenz aber die ist, das fruͤhere Gesetz aufzuheben, welches zur Stuͤtzung der Bank⸗Assignationen, diese zur Reichszahlmuͤnze erhoben hatte; ein Vorrecht, das nun wieder dem Süber vindizirt wor⸗ den, wo man dann erwarten darf, daß das weiter Noͤthige zu seiner Zeit nicht unterbleiben werde. Unterdessen ist das Mani⸗ fest in allen seinen Verfuͤgungen in Wirksamkeit getreten. ʒ Obige Erinnerungen schienen nothwendig, nicht sowohl fuͤr das groͤßere Publikum, als fuͤr die Kenner des Muͤnzwesens der verschiedenen Laͤnder, welchen es um richtige Daten zu thun ist; doch muß aber uͤberhaupt die Auseinandersetzung des Verfassers einen ungenauen Begriff uͤber die Geldverhaͤltnisse Rußlands
Kupfergeld an, waͤhrend die Hauptsache in dem Reichthum an edlen Metallen liegt. 8
Nachschrift zu der vorstehenden Berichtigung. Der Verfasser der Aufsaͤtze in Nr. 221 und 225 der Allge⸗ meinen Preußischen Staats Zeitung, welche die vorstehende Be⸗ richtigung veranlaßten, hatte, wie der ganze Inhalt derselben zeigt, keinen anderen Zweck, als zur gerechten Wuͤrdigung der
3 ; ü Berl. Stadt-Obl. 4 104 geben, da man leicht denken koͤnnte, es kaͤme hier vorzuͤglich auf
Nothwendigkeit und Zweckmaͤßigkeit der Anordnungen, welche das kaiserliche Manifest vom sten Julius enthaͤlt, bei den Le⸗
russischen Geldwesens, zunaͤchst nur aus den angezognen Auf⸗ saͤtzen in der sehr geachteten und viel gelesnen Hamburger Boͤr⸗ sen⸗Halle, bekannt seyn konnte. Die vorstehende Berichtigung ist, der eignen Angabe nach, nicht sowohl fuͤr das groͤßere Pu⸗ blikum, als fuͤr die Kenner des Muͤnzwesens bestimmt: diesen und denjenigen, unter deren Augen sich die Thatsachen ergeig⸗ neten, worauf es hier wesentlich ankommt, muß allerdings uͤber⸗ lassen bleiben, daruͤber zu entscheiden, ob und worin der Ver⸗ fasser der vorstehend berichtigten Aufsaͤtze wirklich im Irrthume befangen gewesen sey. H.
Dauer der Eisenbahn Fahrten am 5. September. Abgang leitdauer- Abgang Zeildauer
um Uhr M. von um Uhr
von St. Me.
Berlen Berlin Berlin Berlin
[Potsdam 5 Mrg. 1 44 Potsdam S3 » 39 Porsdam 12 Mitt. 42 Potsdam 4½ Nm. — 39 Berlin Potsdam 7 ½ Abds. 56 Berlin Potsdam 8 „ II1I1 Potsdam 9 ½ » Die erste Fahrt von Potsdam mit Pfecvden.
V 2 1
Meteorologische Beobachtung. Mortens Nachmirtage Abends Nach einmaliger
1839. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
5. September.
f . 335,90„Par. 337,10“ Par. 337,61"“„Par. Quellwarme 7,70 R. Lustwärme + 9,8 °R.]+ 12,4° R. + 11,3 0ꝗ R. Flußwarme 13,00 R. Thaupunkt .... + 85° R. + 10,4 ° R. + 8,99 R. Bodenwärime 12,5 0%. Dunstsattigung 90 vECl. 86 pEt. 84 „Ct. [Ausdünstung 0,038“ R!*. Wetter trübe. Regen. heiter. Niederschlag 0,082“ Rb. e“ W. 18. ND. Waͤrmewechsel +. 14.80 Wolkenzug — W. — 7709. Tagesmittel. 336 87“ Par.. *+! 1,20 R. + 9 390 R. 87 pEt. WRNW.
5. 1646 r51 Luftdruck..
vͥ1111““ Amsterdam, 2. September. Niederl. wirkl. Schuld. 541 ⁄2.. 5 % do. 172. 5 % Span. 23. Passive 6. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Piüm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. —. Antwerpen, 1. September. Zinsl. —. Neue Anl. 23 ¼. Frankfurt a. M., 3. September. Oesterr. 5 % Met. 107 ⅞ G. 10 % 25 ¼ Br. Bank-Actien zu 500 Fl. 137 ¼. 197.
Kanz-Bill. 26 1⁄
1834. 1832. Partial-Obl.
1.00820 Loose zu 100 Fl. —.
mino,
11“ “
Präm.-Sch. 69 ¼ G. do. 4 % Anl. 102 ¾ G. Poln. Loose 67 7⁄1 67 1 5 % Span. Aul. 8 ¼. 8 ½. 2 ½ % Holl. 537/18. 53 ⅛. Eisenbahn-Actien. St. Germain 620 Br. Versailles rechtes Ujfer 6890 Br. do. linkes Ufer 335 Br. Strafsburg- Basel 315 Br. Bordeaux -Teste —. Sambre -Meuse —. Leipzig-Dresden 94 Br.
Köln-Aachen 85 Br. Comp.- Centrale 2 Hamburg, 4. September.
Bank-Actien 1520. Engl. Russ. 107.
UeIh Oor Hroo. Den 6. September 1839. Fonds- und gwetd-Cours-Zettel.
8 5 . 2 8 HS 8 eö.g St.-Schuld-Sch. 4] 104 102 % Pr. Engl. Obl. 20. 4 1031˙8 PrämSch.d. Seeh.— 697/12 Kurmürk. Obüg. 34 102 ⁄/8 Neum. Schuldr. 102³1
Imtlicher
Ostpr. Pfandbr. 34 Pomm. do. 3 ½ Kur- u. Neum. do. 32 Schlesische do. 3 Conp. und Zins- Sch. d. K. u. N. Gold al marco Neue Dukaten Friedrichsd'or And. Goldmün- teu à 5 Thl. 125 ⁄⁄ Diskonto .
103 — 1033¼ 103 ½¼ 103 ⁄¼ —
214
96 ½ 215
18 ½ —
13 ½ 13
Königsb. do. 4 feLe Elbinger do-. 3 —
dito. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandhr. Grofsh. Pos. do.
47 ½ 1— 105 ⁄1½ 104 ¾
12 1 8
——
Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 7. Sept. Im Schauspielhause: Die Brand⸗ schatzung, Lustspiel in Akt, von Kotzebue. Hierauf: Der
sern dieser Zeitung beizutragen, welchen der neueste Zustand des erste Schritt, Lustspiel in 3 Abth., von Frau von Weissenthurn.
Sonntag, 8. Sept. Im Öpernhause: Der schwarze Do⸗ komische Oper in 3 Abth. Musik von Auber.
In Charlottenburg: Der Nachschluͤssel, Drama in 3 nach dem Franzoͤsischen, von Vogel. Hierauf: Der
Lustspiel in 1 Akt, von J. R. Miksch.
Montag, 9. Sept. Im Schauspielhause: Don Larlos, Infant von Spanien, Trauerspiel in 5 Abth., von Schiller. (Mad. Clauer: Prinzessin von Eboli, als Gastrolle. Herr Sey⸗
delmann: Philipp II.)
Abth., Ehestifter,
Konigstabtisches Theater. —
Sonnabend, 7. Sept. Der Alpenkoͤnig und der Menschen⸗ feind. Großes romantisch⸗komisches Origmal⸗Zauberspiel mit Gesang, in 3 Akten, von F. Raimund. 1““
Sonntag, J. Sept. Der verzauberte Prinz. Parodie mit Gesang in 2 Akten, von A. Baͤuerle. Musik vom Musik⸗Di⸗ rector Kugler. 1
Montag, 9. Sept. Die Nachtwandlerin, Oper in 2 Akten. Musik von Bellini. (Dlle. Ehnes, K. K. Oesterreichische Hof⸗ Opernsäͤngerin: Armina, als siebente Gastrolle.)
Oienstag, 10. Sept. Zum erstenmale: Witzigungen, oder: Wie fesselt man die Gefangenen. Lustspiel in 3 Akten, nach dem Englischen von W. Vogel.
Markt⸗Preise vom Getraide.
Berlin, den 5. September 18389.
Zu Lande: Weizen 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr., auch 1 Rthlr. 7 Sgr.; große Gerste 1 Rtblr. 2 Sgr. 6 Pf. auch Rihlr.; kleine Gerste 1 Rthle.; Hafer 27 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 26 Sgr. 11 Pf.; Linsen 2 Rthlr. 16 Sgr. 1
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 27 Sgr. 6 Pf., auch 2 Rihlr. 25 Sgr. und 2 Rihlr. 20 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr; große Gerste 1 Rthlr; Hafer 25 Sgr.
v“
Preuss.
4 % 100 /⅞[ G. 2 ½ % 59 ⁄ 6 Br. 151 G. Preuss.
Eingegingen 223 Wispel 23 Scheffel. Mittwoch, den 1. September 1839. Das Schock Stroh 6 Rthlr., auch 5 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.
Ceutner Heu 1 Rihlr., auch 20 Sgr.
Branntwein⸗Preise vom 30. August bis 5 September 1839. Das Faß von 200 Quart nach Tralles 54 pEt., nach Richter 50 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung. Korn⸗ Branntwein 20 Riblr., auch 19 Rthlr. 15 Sgr. Kartoffel „Brannt⸗ wein 18 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 17 Rthlr. 15 Sgr.
Verantwortlicher Redacteur Ar nold.
Gedruckt bei A. W. Hayn. b
“
—.—
Allgemeiner Bekanntmachungen.
elsit brif.
v. M. gegen Mittag mit dem Kaleschwagen und zwei
der Kronenstraße Nr. 8 heimlich davongefahren, noch scheiden. an demselben Abend mit den Pferden, jedoch ohne den J. P. v. Wagen, in Werneuchen gewesen, und hat sich von dort
am aundern Tage wahrscheinlich nach Soldin und end⸗ßere ist 5 Fuß 7 Zoll groß, 8 Jahr alt und hat auf 3 Thlr der Brust die Rarbe einer Fontanellewunde und au Alle verehrlichen Civil⸗ und Militair⸗Behörden des der Rase einen weißen Strich. Das kleinere ist 5 Fuß werden dienstergebenst ersucht, 6 Zoll groß, 10 Jahr alt und am rechten Hinterfuße
lich nach Hamburg begeben.
In⸗ und Auslandes ben 8 b auf diesen Verbrecher zu vigiliren, im Betretungsfalle weiß gezeichnet. ihn verhaften, unter sicherer Bedeckung, wo möglich
mit dem gestohlenen Gute, geschlossen hierher transpor⸗hanfenen Strängen versehen. 8 Regulaire Dampfschifffahrt zwischen Hamburg und Magdeburg.
Die schnellstens fahrenden, durch ihre bedeu⸗ tende Räumlichkeit, höchst elegante und vor⸗ bequeme Einrichtung ausgcezeichneten, it Privat⸗Kabinetten und einer großen
tiren und an die Expedition der Stadtvoigtei⸗Gefäng⸗ nisse abliefern zu lassen. 1 Wir versichern die sofortige Erstattung der Kosten und den Ueeerhe Behörden des Auslandes eine leiche Rechtswillfährigkeit. ende 6 198c ö der hierzu im Stande ist, züglich aufgefordert, vom Verbleib des gestohlenen Gutes demauch mi Gericht Anzeige zu machen, 2 Gesahr aussetzt, als Diebeshehler bestraft zu werden. Berlin, den 5. September 1839.
Anzeiger für
Der zweispännige Kaleschwagen ist roth lackirt, zur Hälfte jedoch nur ein Mal gestrichen und noch nicht lackirt. Die vier Sitze, von welchen der dritte hier zu⸗ Der Dienstknecht Ludwig Hoffmann ist am Llsten rückgeblieben, sind mit rothfarbenem Tuche überzogen.
Der Wagen hat echt Englische Druckfedern, die Deich⸗ Pferden seines Dienstherrn hier von dem Gasthofe in sel Englischen Beschlag und das Geschirr runde Auf dem
widrigenfalls er sich der Anzahl schöner Beiten versehenen Hamburger Dampfschiffe „Leipzig“ und „Hamburg“ ge⸗ hen zu den bekannten billigen Passage⸗Preisen mit Reisenden und Gütern regelmäßig:
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Fußbrette stehen die Buchstaben
396
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Beide Pferde waren mit Silen⸗Plattgeschirren, und schienen und in Berlin zu haben in Oehmigke's
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zelne Bände, excl. 1832, zu 15 sgr.) herabg setzt. Von — Mit einigen Jahrgängen sind nur wenig vorhanden, daher um baldige Bestellung bitten. Leipzig, den 20. August 1839. J. C. Hinrichssche Buchhandlung. Plahnsche Buchhandlung in Berlin, Jägerstraße Mr. 37.
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Der Ludwig Hoffmaunn ist 28 Jahr alt, in Ber⸗ lin geboren, in Teltow wohnhaft gewesen, evangelisch, jed Dienstknecht, 5 Fuß, hagerer Stakur, hat dunkelbrau⸗ nes Haar, einen starken Stutzbart, eine Narbe von einer Stichwunde auf der Stirn, einen sehr biegsamen Brustkasten, spricht den Berliner Dialekt, und kann sei⸗ nen rechten Arm wegen eines Schadens wenig gebrau⸗ chen. Bei seiner Entweichung war er bekleidet mit
einem dunkelgrünen Tuchüberrock, dunkelgrüner Schirm⸗ Die Direclion der Compag!
mütze, mit grüner Tuchweste, grauen Tuchbeinkleidern und laugen über die Knie reichenden Wasferstiefeln.
von Hamburg nach Magdeburg, en Mittwoch und Sonnabend, Morgens 5 Uhr, von Magdeburg nach Hamburg. Meldungen und Auskunft: in Hamburg: am Comtoire des Unterzeichneten, Alter Wandrahm Nr. 58; in Magdeburg: am Comtoire des Herrn August Kühne, Johannisbergstraße Nr. 15.
45 Kr. oder 12 ½l sgr.
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F“ iie in Hamburg. Inltus Kühne.
nate eins erscheint, 2 Thlr. 10 sgr.
11111“
kurze Geographie von Deutschiand; Reiserouten durch alle Theile Deutschlands und die angränzenden Län⸗
Bei Th. Pergav in Aschaffenburg ist so eben er⸗ der; über Münzen, Maße und Gewichte; Verzeschniß schienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und derjenigen Oerter, wo die verschiedenen Handwerker
Potsdam in der Stuhrschen, zu bekommen: Sawitri, eine Indische Dichtung, aus dem Sans⸗ vervollkommnen und auszubilden; Regeln
krit übersetzt von J. Merkel, Prof. und Hof Bibliothekar in Aschaffenburg.
die beste Gelegenheit finden, sich in ihrem Gewerbe zu
sur Erhal⸗ tung der Gesundheit auf Reisen ꝛc. Rebst einer von Gebeten und religiösen Gedichten⸗ it 1 Karte von Deutschland. Geb. 222 sgr⸗
—
Velinp. Gr. 12 mo. Sammlun 2te Aufl.
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Eingegangen 40 Wispel.
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Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Land⸗Bau In⸗
spektor Puppel zu Koͤnigsberg in Pr. zum Regierungs⸗ und Baurathe zu ernennen geruht. 8 “ 8
Se. Durchlaucht der regierende Herzog von Anhalt⸗
Coͤthen und Ihre Durchlaucht die Herzogin, Hoͤchstdessen Gemahlin, sind von Coͤthen hier eingetroffen. 1“ Anzeige, die Kunst⸗Ausstellung betreffend.
Bei der unerwartet großen Anzahl der fuͤr die bevorstehende Kunst⸗Ausstellung angemeldeten Gegenstaͤnde werden die Be⸗ theiligten hierdurch ergebenst ersucht, dieselben unverzuͤglich im Akademie⸗Gebaͤude abliefern zu lassen, indem es sonst unmoͤg⸗ lich fallen duͤrfte, Alles nach Wunsch zu placiren; auch wird darauf aufmerksam gemacht, daß der Eintritt in die Ausstel⸗
lungs⸗Saͤle bis auf Weiteres nur dem mit der Aufstellung der
Kunstwerke beschaͤftigten Personale gestattet werden kann. Berlin, den 7. September 1839. Direktorium und Senat der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste.
““ 1 Bekannntmachung.
Die Ziehung der Praͤmien von den nach unserer Bekannt⸗ machung vom sten Juli d. J. zur Ausloosung bestimmten 9000
Seehandlungs⸗Praͤmienscheinen wird am 15. Oktober d. J. und an den darauf folgenden Tagen, Vormittags von §8 Uhr ab, in dem großen Konferenz⸗Saale des Seehandlungs⸗Ge⸗ baͤudes, unter Zuziehung von zwei Notarien und von zwei vereideten Protokollfuͤhrern stattfinden. Nach Beendigung der⸗ selben wird die Liste der Praͤmien zur oͤffentlichen Kenntniß gebracht werden. Berlin, den 22. August 1839. General⸗Direction der Seehandlungs⸗Societaͤt. Kayser. Wentzel.
Angekommen: Der Herzogl. Anhalt⸗Coͤthensche Ober⸗ Hofmeister, Freiherr von Sternegg, von Coͤthen.
Zeitungs⸗Nachrichten. ID 6u6
RMyßlond un d Polen.
Warschau, 3. Sept. Der Graf Walewski, Mitglied des Staatsraths und Praͤsident des Wappen⸗Amts, ist von Krakau wieder hier eingetroffen.
Das Wasser der Weichsel war gestern fruͤh am Pegel auf 14 Fuß 2 Zoll und heute fruͤh bis auf 11 Fuß 3 Zoll gefallen. Die hiesige Munizipalitaͤt aber hat aus Krakau gestern mit Staffette die Nachricht erhalten, daß das Wasser dort vorgestern schon wieder um 2 Fuß gestiegen war, und daß man ein noch ferneres Anschwellen des Stroms befuͤrchtete. Die Einwohner Warschau's werden daher ermahnt, noch immer auf ihrer Hut zu seyn.
116161“
Paris, 2. Sept. Am 3lsten v. M. nahmen mehrere Offiziere von den Schiffen, die auf der Rhede von Tréport liegen, die ihnen auf Vorschlag des Marine⸗Ministers zuerkann⸗ ten Belohnungen im Schlosse von Eu aus der Hand des Koͤ⸗ nigs entgegen. Dieser trug die Uniform eines Contre⸗Admirals. Nach einer kurzen Anrede, in welcher der Koͤnig sein Bedauern bezeugte, daß er, des unguͤnstigen Wetters wegen, den Offizie⸗ ren die Belohnungen nicht habe am Bord ertheilen koͤnnen, zog er sich zuruͤck, und der Admiral Duperré unterhielt sich hierauf mit den Offizieren in der ungeschminkten und freimuͤthi⸗
gen Sprache eines alten Seemannes, wobei er daran erinnerte,
daß auch er Matrose gewesen sey.
Bei ihrem Einzuge in Bayonne wurden der Herzog und die Herzogin von Orleans von dem Praͤfekten, dem Maire, dem Munizipai⸗Rath und dem General Harispe unter einem Triumph⸗
bogen empfangen. Nach Anhoͤrung und Erwiederung der an sie gerichteten Reden begaben sich Ihre Koͤnigl. Hoheiten nach
der Kathedrale, wo der Bischof sie mit der Geistlichkeit erwar⸗ Dieser hob in seiner Anrede besonders hervor, daß das Gluͤck der Voͤlker seine hauptsaͤchlichste Quelle in der Religion hab⸗ Wenn die goͤttlichen Gesetze beobachtet wuͤrden, so wuͤrden auch die der Gesellschaft „Ich danke Ihnen“, erwiederte der Herzog von Orleans, „daß Sie die Bemuͤhungen des Koͤnigs zur Auf⸗
tete. habe und wesentlich von dieser abhaͤnge. nicht uͤbertreten.
rechterhaltung und Befestigung der Religion so wohl zu wuͤr⸗
digen wissen. Ja, die Religion muß einen heilsamen Einfluß auf die Voͤlker uͤben, wenn diejenigen, welche sie lehren, sich,
wie Sie, innerhalb der Gränzen ihrer heiligen Pflichten hal⸗ ten.“ Eine Deputation des Munizipal⸗Raths von St. Jean de Luz war nach Bayonne gekommen, um gegen den Prinzen ihr Bedauern auszusprechen, daß die Stadt nicht seinen Be⸗ such empfinge. Der Prinz erwiederte, er bedaure sehr, sich der Spanischen Graͤnze nicht mehr naͤhern zu koͤnnen, aber er wolle nicht zu dem Glauben Anlaß geben, daß er durch seine Gegen⸗ wart einen Einfluß auf die Begebenheiten uͤben wolle, deren Schauplatz jetzt die Baskischen Provinzen waͤren.
„Herr von Fonton, Privat⸗Secretair des Fuͤrsten Paske⸗ witsch, ist in diesen Tagen hier angekommen; er ist, wie man sagt, beauftragt, die Geschichte des Fuͤrsten zu schreiben.
Der Courrier francais enthäͤlt folgenden Artikel: „In Ermangelung ernster Reformen sucht das Ministerium sich durch 1“ ““ W
schlechtert.
unbedeutende Maßregeln populair zu machen. Es heißt, Herr Cunin⸗Gridaine werde vom Schlosse von Eu Ordonnanzen mit⸗ bringen, durch welche die Eingangszoͤlle fuͤr einige Artikel herab⸗ gesetzt werden sollen. Es ist ausdruͤcklich von Dampf⸗Maschinen die Rede. Das Ministerium ist ferner gesonnen, durch eine Ordonnanz den Tarif fuͤr leinenes Garn herabzusetzen. Diese Bewilligungen, welche wir noch nicht beurtheilen koͤnnen, wer⸗ den jedenfalls ungenuͤgend seyn. Fruͤher oder spaͤter wird man nicht umhin koͤnnen, sich an die großen Schwierigkeiten unseres Handels⸗Systems zu machen. Im Ministerium befinden sich Leute, welche genug staatswirthschaftliche Kenntnisse haben, um die Sache leicht erscheinen zu lassen, wenn der Wille den Ein⸗ sichten gleichkoͤmmt. Der hauptsaͤchliche Uebelstand des Prohi⸗ bitiv⸗Systems, unter welchem wir leben, ist eine kuͤnstliche Vertheue⸗ rung der Handarbeit und der Arbeits⸗Werkzeuge. Eine Herabsetzung der Steuern auf Eisenwaaren und Vieh muͤßte der erste Ge⸗ danke des Kabinets seyn. Wir begreifen nicht, wie in einem Augenblicke, wo die Franzoͤsischen Eisenfabrikanten mit den
V Englischen Produkten bis ins Koͤnigreich Neapel konkurriren,
man diese Industrie gegen die fremde Konkurrenz durch einen Zoll, welcher auf 80 pCt. anzuschlagen ist, kann beschuͤtzen wollen. In Betreff der Steuer, mit welcher die Vieheinfuhr aus Belgien, Deutschland, der Schweiz und Piemont belegt ist, braucht nur bemerkt zu werden, daß dieselbe den einzigen
Vorwand verloren hat, der zu ihrer Aufrechterhaltung geltend
gemacht werden konnte. Die Franzoͤsischen Viehzuͤchter koͤnnen allein nicht mehr unsere Maͤrkte versehen. Seit 10 Jahren ist der Preis des Fleisches bedeutend aufgeschlagen, und die Beschaffenheit desselben hat sich in gleichem Verhaͤltniß ver⸗ Das Pfund Rindfleisch, welches zu Nizza 4 Sous kostet und 6 bis 7 Sous im Großherzogthum Baden, kostet 15 Sous in Paris. Das Fleisch, welches den Hauptbestand⸗ theil der Nahrung des Volkes ausmachen sollte, ist ein Luxus⸗ artikel geworden. Was wartet man noch, um eine Gesetzgebung zu g welche so traurige und laͤcherliche Resultate nach sich zieht?
Nach einer Berechnung des Herrn Arago gehen jaͤhrlich an der Franzoͤsischen Kuͤste des Atlantischen Meeres und des Kanals im Durchschnitt 88 Schiffe zu Grunde.
Die Korvette „Ariane“ ist am 27sten v. M. in Brest an⸗ gekommen. Sie hat Herrn Roger, Franzoͤsischen Konsul in öö an Bord, der mit einer Mission nach Paris beauf⸗ tragt ist.
Aus Brest wird berichtet, daß, sobald die Quarantainezeit der „Nereide“ voruͤber war, alle Befehlshaber der Schiffe auf der dortigen Rhede dem Sieger von San Juan de Ulloa ei⸗ nen Besuch abstatteten, den dieser erwiederte, bevor er ans Land stieg. Am Nachmittage und Abend empfing er die Gluͤckwuͤn⸗ sche und Besuche der Behoͤrden der Stadt, und am 28sten vo⸗ rigen Monats veranstalteten ihm die See⸗Behoͤrden von Brest ein Gastmahl.
In den ersten 6 Monaten des Jahres 1836 sind in Frank⸗ reich eingefuͤhrt worden: 467,397 Ctr. Weizen, 59,230 Ctr. an⸗ deres Getraide und 2654 Ctr. Mehl, im Monat Juli desselben Jahres 100,952 Ctr. Weizen, 1062 Ctr. anderes Getraide und 440 Ctr. Mehl. Ausgefuͤhrt wurden dagegen in diesen 6 Mo⸗ naten 266,210 Ctr. Weizen, 109,838 Ctr. anderes Getraide und 72,398 Ctr. Mehl.
1 Der Sud Marseillais enthaͤlt folgende naͤhere Angaben uͤber Mehmed Ali's Familie, deren Verhaͤltnisse bei dem Tode Mehmed Alt's von großer Wichtigkeit seyn koͤnnten: „Ibra⸗ him Pascha, obgleich in einer legitimen Ehe erzeugt, ward doch zu einer Zeit geboren, als Mehmed Ali noch nicht Vice⸗ Koͤnig von Aegypten war. Ibrahim Pascha theilte dies Schick⸗ sal mit Ismaël und Tussum, den erstgebornen Kindern Meh⸗ med Ali's, die aber Beide schon seit laͤngerer Zeit gestorben sind. Nun ist es nicht unmoͤglich, daß man, wenn es sich um eine Erbfolge nach Europaͤischen Gesetzen handelt, Grund finden wird, die Legitimitaͤt oder Nichtlegitimitaͤt der Descendenten Mehmed Ali's anzufechten, welches die Ursache zu einem Buͤrger⸗ kriege in Aegypten werden koͤnnte. Um jeden Streit uͤber diesen Gegenstand zu vermeiden, waͤre es wohl zweckmaͤßig, daß der Vice⸗Koͤnig vor seinem Tode eine Erbfolge⸗Akte entwerfen ließe, die von allen seinen Kindern unterzeichnet wuͤrde. Hier folgt die Liste der Prinzen, die die neue Aegyptische Dynastie bilden: Mehmed Ali 71 Jahr, Ibrahim Pascha, sein Sohn 48 Jahr, Sard Bey, sein zweiter Sohn 20 Jahr, Hussein Bey, sein dritter Sohn 17 Jahr, Ali Bey, sein vierter Sohn 15 Jahr. Enkel des Vice⸗Koͤnigs von seinem Sohne Ibrahim Pascha: Mahmud Bey 18 Jahr, Husta Bey 13 Jahr, Jsmael Bey 12 Jahr. Enkel des Vice⸗Koͤnigs von seinem verstorbenen Sohne Tussum Pascha: Abbas Pascha, Gouverneur von Kahira, 30 Jahr. Neffen des Vice⸗Koͤnigs von seinen Schwestern und Bruͤdern: Achmed Pascha 36 Jahr, Ibrahim Pascha 34 Jahr, Hussein Pascha 43 Jahr. Diese 3 Prinzen bekleiden den Rang eines Generals in der Armee und kommandiren die Divisionen in Arabien und Syrien. — Soͤhne Achmed Pascha's sind: Mehmed Bey 16 Jahr und Ibrahim Bey 13 Jahr. Außerdem hat der Vice⸗Koͤnig noch folgende Neffen: Scherif Pascha, Gouverneur in Syrien 43 Jahr, Ismael Bey, General und Schwiegersohn Ibrahim's Pascha 35 Jahr, Hussein Bey 38 und Ali Bey 18 Jahr. Die Descendenten Mehmed Ali's be⸗ stehen also in 4 Soͤhnen, 4 Enkeln und 9 Neffen, im Ganzen aus 17 Prinzen. Sard Bey, derjenige Sohn des Vice⸗Koͤnigs, der nach Ibrahim Pascha zu regieren bestimmt ist, wird viel⸗ leicht bald die Zuͤgel der Regierung ergreifen, da Ibrahim Pascha von einer Krankheit befallen ist, deren Heftigkeit seine Familie schon mehreremal die lebhasteste Unruhe eingefloͤßt hat. Sard Bey ist in Aegypten geboren, seine Mutter ist ein Cir⸗ cassierin. Nachdem seine Tuͤrkische Erziehung vollendet war, hat man ihm eine Europaͤische gegeben, die einem Herrn Koͤ⸗ nig uͤbertragen war. Er spricht und schreibt Franzoͤsisch und Englisch. Fuͤr das Marinewesen, dem sein Vater ihn ganz be⸗ sonders widmen wollte, zeigt er sehr wenig Neigung. Der
dritte Sohn des Vice⸗Koͤnigs, Hussein Bey, zeigt weit mehr Neigung zu den Studien als sein aͤlterer Bruder.“
Zu den letzten Vorgaͤngen in Spanien bemerkt das Jour⸗ nal des Debats: „Seit 3 Monaten hat die constitutionnelle Armee große Fortschritte in den empoͤrten Provinzen gemacht. Die Karlisten schlagen sich nicht mehr, vertheidigen sich nicht einmal. Die Entmuthigung hat sich ihrer bemaͤchtigt; sie schei⸗ nen bei der Ueberlegenheit ihrer Gegner alle Hoffnung aufzu⸗ geben, und anzuerkennen, daß das Ende des Kampfes gekom⸗ men ist. . en sie ohne Kampf die befestigten Linien von Amurio, El⸗Nodio, das Fort Arquiola, die Stadt Durango und eine Haͤlfte Biscaya's aufgegeben. Der General Espar⸗ tero benutzt geschickt die Umstaͤnde, er operirt methodisch, lang⸗ sam, aber seine Methode ist sicher und untruͤglich. Es wuͤrde eine schlechte Taktik seyn, wenn er die Sache zu fruͤh zu Ende bringen wollte und in das Innere des empoͤrten Landes einzu⸗ dringen versuchen wuͤrde. Ein Angriff dieser Art wuͤrde nur dazu dienen, die beiden Karlistischen Parteien gegen den gemeinschaftlichen Feind zu vereinen. Es ist weit kluͤger, Schritt vor Schritt Terrain zu gewinnen, den Kreis immer enger zu schließen und der inneren Zwietracht die Entwickelung zu uͤberlassen. Die Ereig⸗ nisse, deren Schauplatz Spanien war, haben in der That sehr auffallend gezeigt, daß unvorhergesehene Zufaͤlle sich ohne alle berechnende Leitung und gegen die Voraussehungen menschlicher Klugheit in großer Menge ergeben.“
An der heutigen Börs⸗ wurden viele Geschaͤfte in Spani⸗ schen Papieren gemacht; die aktive Rente eroͤffnete mit 24, stieg auf 25 und fiel dann wieder auf 24 ¶.
Großbritanien und Irland.
London, 31. Aug. Die Antwort, welche Lord Melbourne in einer der letzten Oberhaus⸗Sitzungen auf eine an Lord Strangford im Namen Britischer Kaufleute uͤber die von den Franzosen dem Englischen Handel am Senegal zugefuͤgten Be⸗ eintraͤchtigungen gefuͤhrte Beschwerde ertheilte, und die unter der Franzoͤsischen Presse solchen Allarm erregt hat, lautete nach den Parlaments⸗Berichten der Englischen ministeriellen Blaͤtter woͤrtlich folgendermaßen: „Es muß natuͤrlich klar seyn, daß, wenn die Angaben des edlen Lords (Strangford) und die An⸗ gaben in der von ihm uͤberreichten Bittschrift ganz gegruͤndet sind — und ich glaube, daß sie nicht bestritten werden koͤnnen, — daß, sage ich, dann diese Sache von sehr ernster und bedeutender Wichtigkeit ist, und daß sie sehr ernste Folge haben koͤnnte. Es ist eine
Sache, welche die von dem edlen Lord so sehr deprezirten Fol⸗⸗
gen haben koͤnnte, wenn nicht Mittel aufgefunden werden, sie
auf friedliche und billige Weise zu erledigen.“ Lord Strangford hatte naͤmlich gesagt: „Gott verhuͤte, daß ich je einen Bruch des guten Vernehmens zwischen Frankreich und Großbritanien erlebe, denn es ist wohl nicht zu viel, wenn man sagt, daß von diesem Vernehmen das Heil der civilisirten Welt abhaͤngt; aber
Gott verhuͤte auch, daß wir die Fortdauer dieses guten Verneh⸗ mens mit Opfern erkaufen muͤßten, durch welche die Ehre und die Interessen unserer Nation angetastet wuͤrden.“ Der Pre mier-Minister fuhr dann in seiner Erklaͤrung folgender⸗ maßen fort: „Ich halte die Angaben fuͤr wohlbegruͤn⸗ det, und es ist jedenfalls die Ansicht der Britischen Re⸗ gierung, daß in jenem Theile der Welt eine arge Unbill gegen Unterthanen Ihrer Majestaͤt verübt worden, daß ihnen großes Unrecht geschehen, und daß eine starke Verletzung — wenn nicht von Traktaten, mit Bezug auf welche allerdings Zweifel gehegt werden koͤnnen, — so doch eine Verletzung jener allgemeinen Gesetze stattgefunden hat, nach welchen der Handel zwischen verschiedenen Nationen gefuͤhrt wird. Ich kann dem edlen Lord versichern, daß die Britische Regierung es an ernst⸗ lichen Vorstellungen nicht hat fehlen lassen, und daß sie niche geneigt ist, wie der edle Lord es andeuten zu wollen schien, den leichtsinnigen Ministern Karl's II. nachzuahmen. Waͤhrend des ganzen Ganges der Unterhandlung ist kein Zoͤgern, keine Gleich⸗ guͤltigkeit in Bezug auf diese Sache gezeigt worden. Wir glau⸗ ben, daß Britischen Unterthanen von Agenten der Franzoͤsischen Regierung großes Unrecht zugefuͤgt worden ist, die Franzoͤsische Regierung aber will die Sache leider nicht von diesem Gesichts⸗ punkte betrachten. Ich kann jedech versichern, daß die Angele⸗
genheit aufs ernstlichste und feierlichste jener Regierung vorge⸗
stellt worden, und daß man ferner in sie dringen wird. Die Britische Regierung hegt auch die feste Ueberzeugung, daß, wenn die von dem edlen Lord dargelegten Prinzipien im gehoͤrigen Lichte werden betrachtet werden, vollkommener Schadenersatz fuͤr die Unbilden, welche Britische Unterthanen erlitten haben, ge⸗ waͤhrt werden wird.“ 6
Das Oberhaus hat in der nun geschlossenen Session 111, das Unterhaus 133 Sitzungen gehalten.
In Manchester wollen die Konservativen bei der neuen Parlamentswahl, welche durch die Ernennung des Herrn P. Thompson zum General Gouverneur von Kanada dort nothwen⸗ dig wird, Sir G. Murray als Kandidaten aufstellen.
Ueber Lord John Russell's Ernennung zum Kolonial⸗ Mi⸗ nister bemerkt der ministerielle Globe: „Lord John Russell's genaue Kenntniß aller Punkte, die sich auf den Zustand von Kanada beziehen, in Verbindung mit seiner wohlbekannten Ge⸗ schaͤfts⸗Praxis und Hingebung zum Besten des oͤffentlichen Dien⸗ stes, wird hinreichende Buͤrgschaft dafuͤr geben, daß die wichti⸗ gen Interessen der Kolonieen auf einsichtsvolle Weise und mit freisinniger Ruͤcksicht auf die befriedigende Ausgleichung aller Zwistigkeiten, welche die Bewohner jener Kolonie aufgeregt und in Parteien gespalten, daheim aber so große Besorgniß erregt haben, werden verwaltet werden.“ In Bezug auf den in Aus⸗ sicht gestellten Eintritt des Herrn Macaulay in das Kabinet, sagt dasselbe Blatt: „Der Gewinn eines in jeder Hinsicht zur Kraͤftigung des Ministeriums so geeigneten Staatsmannes wird den Freunden einer liberalen Verwaltung zur Freude gereichen.“
Die Ostindische Compagnie will, einer von ihr in Ostindien erlassenen Bekanntmachung zufolge, mit dem Jahre 1840 ihre Agentschaft in China einziehen, sich jedoch die Wiedererrichtung