1839 / 250 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Berliner Börs Den 7. September 1839.

ffmtlicher Foands- und Geltd-Cours-Zaltel.

1036

Frankfurt a. Oesterr. 5 % Met. 107 6 G % 25 ½ Br.

Fr. Tour. 8 Geld 8 8

8 Brief.

r. Uour. Brief.] SGeld.

Präm.-Sch. 69 ⅛1 G.

103 /1 [Oztpr. Pfandbr. 2⁷ 102 % Pomm. do. 1 69 ¼h1 Kur- u. Neum. do. 1017⁄8 Schlezische do- 3

2 Coup. und Lias· V Sch. d. K. u. N., Gold al marco Neue Dukaten Friedrichsd'or Aud. Goldmüu- zeu à 5 Thl. Diskonto

St.-Sebald-Seh. 4 103 5% Pr. Ragl. Obl. 20. 4 1031 PramSch. d. Sech. —697/12 Kurmärk. Oblig. 102 1 Neum. Schuldv. 102 1 Berl. Stadt-Obl. 104 Königsb. do. Elbinger do-. dito. do. Danz. do. in Th. Westpr. Pfandbr. Grofsb. Pos. do. 4

47 ⁄½ 102 % 105½

104½¼

7 34 103 5G

102 2. 8

Ufer 600 Br.

103 ¼ Ae Bordeaux-Teste —.

103 ¾ 103 ½¼

96 ½2 215

18 ½

13 ½

95 ⁄2 214

13³

8 8 Hamburg, London, Belg. —.

Cons. 30 % 91 ¾. Holl.

Ausg. Sch. 9 ¾. 2 ⁄½ % do. 3 % 19 ¾³. ungl. Mex. 28. Peru 18. Chili 32.

12 ½ 12 ½ 3 4

mecdhse!t CournF.

Pr. Tour. Thl. nu 30 Sgr. Brief.† Geld.

Paris, 2.

250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk. . 1 LSt. B 6 300 Fr. 150 Fl. 150 Fl. 100 Thl.

Amsterdam .. do. Hamburg

Breslau

Leipaig .. Fraukfurt a. M. MZ Petersbarg

140 ¾ 139

5 % Met. 108 ½. 4 %

1525 Bank-Actien 1534.

.4 % 100 Bank-Actien 1828. Loose zu 500 Hl.“ 136 1. 136 ⅛. do. 4 % Anl. 102 ¾¼ G. 5 % Span. Anl. 8 ¼. 8 . 2 ½ % Holl. 53 ⅛¼. 531/16. Eisenbahn-Actien. St. Germain 620 Br. do. linkes Ufer 335 Br. Sambre - Meuse —. Leipzig- Köln-Aachen 85 Br. Comp.-Centrale —.

Bank-Actien 1520. Engl. Russ. 107. 8

Russ. —.

5 % Rente fin cour. 112. 50. 3 % fin cour. 80. 85 5 % Neapl.

fin cour. —. 5 % Span. Rente 24. Passive 6. 3 % Port 21 %. Wien, 2. 101. Anl. de 1834 —.

M., 4. September.

Br. 2 ½ % 59 86 Br. 1826. Partial-Obl. 151 G. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Poln. Loose 67 ¾¼ G. Versailles rechtes Lustspiel in 1 Strafsburg-Basel 315 Br. resden 94 Kr.

5. September. Weissenthurn.

8 8 Passive 5. 5 % Port. 29 ¹¼.

Columb. 32.

I Neue Anl. 22 ½¼.

54. 5 % 103 ½¼.

ras. 78.

September. September. 8 8

3 % 81 ⁄. 2 ½

1503¾ 47—2 21 80 12

102

6 20 1 1839. September.

Morgens

101 ¾ 6 6 Uhr. 2 Uhr.

Meteorologische Beobachtung. Nachmittags

Abends 10 Uhr.

Nach einmaliger

rektor Kugler. Beobachtung.

Luftdruck. y337,60“" „Par. Luftwärme..... 8,3 ° R. Thaupunkt..... + 5,9 ° R. Dunstsättigung 83 pECt.

+ 16,⁵9° + 9,6° 59 pCt.

31 ½

E1“ Amsterdam, 3. Septemrber. Niederl. wirkt. Schuld. 541‧½. 5 % do. 101 ¼2. 5 % Span. 23 h1. Passive 6. Ausg. Sch. —. Zi Präm.-Sch. Poln. —. Oesterr. Met.. 104 ⁄¼3. Antwerpen, 2. September. Zinsl. 6 ½. Neue Anl. 22 ⁄2.

bezogen. SW.

SW.

Wetter...... 98 heiter.

Kanz-Bill. 25 892 Wolkenzug ns e

1.7 Preuss.

337,57“ „Par.

FPonesmittel: 337 65“„Par.ü + 12 90 R.. 8 70 R. 73 vEt Nicht nur in der Nacht vom 3ten zum 4ten, sondern auch in der Nacht vom

zten zum ö6ten wurde ein Nordlicht veobachtet. war nur eine geringe Lichtzuckung und Streifung wahrzunehmen.

337,77“ “‧Par. [Quellwärme 7,90 R. R. + 13,9 ° R. [Flußwärme 13,40 R. R + 10 69 R. [Bodenwärme 12,2 0R. 77 vCt. [Ausdünstung 0,047“ Rh. trübe. Niederschlag 0. OSD. Wärmewechsel + 16,6 0

8 gü-ss ““

SW.

In der Nacht vom 5ten zum 6ten

Sonntag, 8. Sept. In: Opernhause: mino, komische Oper in 3 Abth. Musik von Auber. In Charlottenburg: Der nach dem 3588— von Vogel.

Montag, 9. Sept. ryton⸗Gesang des Herrn M. Stark, Ein Mann hilft dem anderen, Lustspiel in 1 Akt, von Frau von

Duͤbilaͤum, militairisches Gemaͤlde in 1 Akt,

Dienstag, 10. Sept. Im Opernhause: Der Schwur, große

Oper in 3 Abth. Musik von Mercadante. Ballet von Hoguet, Mittwoch, I11. Sept.

Infant von Spanien,

(Mad. Clauer: Prinzessin von Eboli,

delmann: Philipp II.

Köonigstadtisches Theater.

Sonntag, 8. Sept. Gesang in 2 Akten, von A. Bäaͤuerle.

Montag, 9. Sept. Oper in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Adam.

Dienstag, 10. Sept. Zum erstenmale: Wie fesselt man die Gefangenen. dem Englischen von W. Vogel.

Schau le. Der schwarze Do⸗

Koͤnigliche

achschluͤssel, Drama in 3 Abth. Der Ehestifter iksch.

Im Opernhause: Sopran⸗ und Ba⸗ aus Pesth. Hierauf⸗

kt, von J. R.

Dann: Gesang des Herrn Stark. Und: Das

von Hoguet.

Im Schauspielhause: Don Trauerspiel in 5 Abth., von als Gastrolle. H

Carlos, Schiller Sey⸗

Der verzauberte Prinz. Parodie mit Musik vom Musik,Di⸗

Regine, oder: Zwei Naͤchte. Komische

Witzigungen, oder:

Lustspiel in 3 Akten, nach 11“ 3*

11““

Verantwortlicher Redacteur Arnold. I bera.

Bekanntmachungen.

v“

Der Schneider Küädiug und Maurerlehrliug Erd mann sind heute Nacht aus dem Gefänguiß mittelst Ausbruchs entwichen. Beide sind gefährliche Verbre⸗ cher, Ersterer wegen Diebstahls, Letzterer wegen Brand⸗ stiftung bereits bestraft, auch wegen solcher Verbrechen jetzt in Untersuchung. Alle Behörden und Beamte wer den um Mitwirkung zur Wiederverhaftung beider Ver⸗ brecher und um deren sichere Ablieferung anher ersucht.

Personbeschreibung. 8

A. des Käding. 1) Familienname: Käding; 2) Vorname: Gottbilf; 3) Gewerbe: Schneider; 4) Alter: 30 Jahr; 5) Haare: schwarzbraun melirt:; 6) Augenbraunen: schwarzbraun; 7) Augen: grau;

von Bonn nach Düsseldorf und Rotterdam täglich

Nachmittags 2 ½ Uhr, von Köln nach Düsseldorf und Rotterdam täglich Nachmittags 4 ½ Uhr, von Düsseldorf nach Rotterdam (mit Ausnahme Dien⸗ stags) täglich Abends 11 ½ Uhr, Abfahrtsstunden zu Berg: Von Rotterdam nach Düsseldorf und Mainz (mit Aus⸗ nahme Donnerstags) täglich Morgens 7 Uhr, von Düsseldorf nach Koblenz und Mainz täglich Abends 11 Uhr, ven Köln nach Koblenz n Mainz töͤglich Morgene 7 ½ Uhr, von Bonn nach Koblenz 96 Mainz täglich Morgens 10 ¼ Uhr, von Koblenz nach Mainz täglich Morgens 7 Uhr. Zu Berg übernachten die Boote, von Rotterdam

8) Stirn: hoch; 9) Kinn und Gesicht: rund; 10) Bart: schwarzbraun; 11) Statur: mittel und untersetzt; 12) Zäbne: vorne vollständig; 13) Größe: 5 Fuß 2 Zoll? 14) besondere Kennzeichen: drei Lanzenstiche an der äußeren Seite der linken Wade; 15) Belleidung: robleinene Beinkleider und dergleichen kurze Jacke, fahllederne Halbstiefeln, im übrigen ehne Kopfbedek⸗ kung, Halstuch und Weste. 8

B. des Erdmann. 1) Familienname: Erdmann; 2) Vorname: Heinrich August Ferdiuand; 3) Al⸗ ter: 24 Jahr; 4¼) Stand: Maurerlehrling; 5) Geburts⸗ ort: Moderow bei Zachan; 6) Aufenthaltsort: Reetz; 7) Größe: 5 Fuß 2 Joll 1 Strich; 8) Augen: schwarz⸗ grau; 9) Nase: gewöhnlich; 10) Mund: etwas aufge⸗ worfen; 11) Stiru: frei: 12) Haare: braun; 1) Ge⸗ sicht: oval; 14) Gesichtsfarbe: gesund; 15) Bart: fehlt; 16) Statur: untersetzt; 17) besondere Keunzeichen; eine Narbe am linken Daumen und eine am rechten Zeige⸗ finger; 18) Bekleidung: eine blaue Leinwandjacke, blau und roth gestreifte leinene Hosen, ein leinenes Hemd und ein Paar Stiefeln.

Reetz, den 4. September 1839.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht. 3 Goetze.

IInmg. . 8

Mit Beziehung auf die den Stralsandischen Zei tungen in extenso inserirten proclamata vom heutigen Tage werden alle und jede, welche an die dem Pen siouar Johaun Christian Dittmer bisher zugestandene Pachtung der auf Rügen im Zirkowschen Kirchspiele belegenen Güter Tribberatz und Mustitz, welche gegen⸗ wärtig von demselben abgestanden worden, so wie an die dem Cessionar eigenthümlich überlassenen dortigen Saaten, Acker⸗Arbeiten und lebenden und todten Inven⸗ tarienstücke, Forderungen und Ansprüche machen zu können glauben, zu deren Anmeldung und Verisication in einem der auf

den 15. August, den 5. u. 26. September c., Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht an⸗ stehenden Liquldations⸗Termine, bei Vermeidung der am 17. Oktober c. zu vollziehenden Präflusion, hierdurch aufgefordert.

Datum Greifswald, den 15. Juli 1839. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern

und Rügen.

(L. S.) v. Möller,

Praeses.

Dampfschiffahrt füͤr den Nieder⸗ und Mittel⸗Rhein. Duͤsseldorfer Gesellschaft.

Taͤglicher Dienst zwischen Mainz und

Rotrterdam, in Korrespondenz mit London, via Rot⸗ terdam, Antwerpen und Ostende.

Die rühmlichst bekannten Boote „Kronprinzessin von Preußen“, „Herzog von Nassau“, „Erbgreßherzogin von Hessen“, „Viktoria“, „Gutenberg“ und „Komel“, sämmtlich versehen mit Niederdruck⸗Maschinen aus den berübmten Werkstätten von Mandslav's und von Mil⸗ ler, fahren in regelmäßigem, täglichem Dienst zwischen

Mainz, Düsseldorf, Rotterdam,⸗ und Zwischenorten. Abfahrtsstunden zu Thal: Von Mainz nach Düsseldorf und Rotterdam täglich Morgens 6 Uhr, von Koblenz nach Düsseldorf und Rotterdam täglich Morgens 11 Uhr, 8 8

kommend, in Emmerich, verlassen Emmerich am folgenden Morgen um 7 Uhr und tresfen gegen à bis 5 Uhr Rachmittags in Düsseldorf ein; sie setzen am nämlichen Abend um 11 Uhr die Fahrt nach Koblenz fort, wo sie anderen Tages gegen à Uhr Rachmittags ankommen und übernachien, und von wo sie am fol⸗ genden Morgen um 7 Uhr nach Mainz abgehen, wo⸗ selbst sie sodann Nachmittags gegen 3 bis à Uhr ein⸗ treffen und übernachten.

Zu Thal kommen die Morgens um 6 Uhr von

Mainz abfahrenden Boote in der Regel Abends gegen 73 bis 8 Uhr in Dässeldorf an, verlassen Düsseldorf am nämlichen Abend um 11 ½ Uhr und treffen am folgenden Nachmittage gegen 5 Uhr in Rotterdam ein, so daß die Reise von Mainz nach Rotterdam, auf den Booten dieser Gesellschaft, in weniger als 36 Stunden zurückgelegt wird. Jede speziellere Auskunft wird auf allen Büͤrtaus und Agenturen der Gesellschaft, ferner auf ihren Filial⸗ Agemturen in Aachen, Cleve, Darmstadt, Ems, Frank⸗ furt, Kreuznach, Schwalbach und Wiesbaden, bereit⸗ willigst ertheilt. Die Tarife sind daselbst einzusehen. Personal⸗Karten für die Hin⸗ und Rückreise, gül⸗ tig für den Dienst des laufenden Jahres, gewähren den Vortheil einer Reduction von Funfzig Pro⸗ zent auf den Tarif der Rückreise.

Die Boote der Düsseldorfer Gesellschaft ste⸗ hen in genauer, direkter Verbindung mit den ö zeichneten, die Königl. Großbritanische Post⸗Mail füh⸗ renden Dampfschiffen der General⸗Steam⸗Navigation⸗Companv, zwischen Rotterdam und London, welche zweimal wöchentlich, nämlich Mittwochs und Samstags, von London nach Rotterdam, und von Rotterdam nach London abfahren.

Direkte Einschreibungen vom Rheine nach Lou⸗ don, oder von London nach dem Rheine, gewühren eine bedeutende Ermäßigung im Preise, und Per⸗

genommen, gültig für die Dauer des diesjährigen Dien stes, genteßen außerdem eine Reduction von Funf⸗ zig Prozent auf den Tarif der Rückreise, und stel⸗ ien es überdies der Wahl des Reisenden anheim, hin⸗ oder zurück, ohne Nachzahlung, mit den Booten der General⸗Steam Navigation⸗Companyzwischen Ostende und London, oder zwischen Antwerpen

len. In den Provinzen wird solches binnen 8. Tagen zu erhalten seyn. Berlin, den 6. September 1839. W. Schmidt, Hofrath, u. d. Linden Nr. 73

Bei Hinrichs in Leipzig ist erschienen und z 2 ben auch in Berlin in der Plahnschen Buchhandlung, Jägerstraße Rr. 37:

Preusker, Ritter Karl ꝛc., über Jugendbil⸗ dung, zumal häusliche Erziehung, Unterrichts⸗ Anstalten, Berufswahl, Nacherziehung und Nach⸗ schulen u. s. w. 4s Heft. Auch u. d. Titel: Ueber Erziehungs⸗ und Unterrichts⸗Anstalten, be⸗ sonders Volks⸗, höhere Bürger⸗ u. Realschulen, Kinder⸗Bewahr⸗, Beschäftigungs⸗ u. Besserungs⸗ Anstalten. Gr. S8vo. (9¼ Bogen.) Geh. 12 ½ sgr.

Die Lehrer in Volks⸗- und Bürgerschulen und die Vorsteher von diesen u. a. Jugend⸗Bildungsanstalten glauben wir ganz vorzüglich auf dieses Heft und die reiche und sorgfältige Literatur⸗Mittheilung darin auf⸗ merksam machen zu müssen.

Desselben Buches 1s 3s8 Heft. Auch u. d. Titel: Ueber Erziehung im Hause der Aeltern, mit Rück⸗ sicht auf deren mustergebendes Leben und auf Bü⸗ cherwahl für eine Haus⸗ u. Handbibliothek. 28 Bg. in kompr. gr. 8vo., kostet 1 Thlr.

C“ Direktor Dr. Carl, über die Idee, Aus⸗ führung und Benutzung des ,neuen Schul⸗ atlas“, nebst kurzer Erklärung der dazu gehöri⸗ gen Randzeichnungen. Ein Hülfsbuch für Lehrer und Schüler. 8vo. Velinp. Kart. 10 sgr.

Eine zweite Auflage des „neuen Schulatlas“ in 15 Blatt wird nächstens ausgegeben werden.

Zeller, Königl. Preuß. Ober⸗Schulrath, Dr. C. A., die Schulmeister⸗Schule, oder Anleitung zur Schulerziehung nach dem Muster der Kinder⸗Ret⸗ tungsanstalt. Vierte für diesen Zweck bearbeitete Aufl. Mit Kupf. 16mo. (12 Bg.) Geh. 11 sgr.

„Auch von diesem Büchlein (in seiner frühern Ge⸗ stalt) ist nur wenig noch übrig. Sein Verf. hat in der Schale seines Lehbens viel erfahren. Er hat wohl mehr als 1000 Volksschulen gesehen und in 32 Jahren begriffen, was ibunen Noth thut; Schulerziehung! Wie wenige sind, die diesen Weg finden!“ (A. d. Vorr.)

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun⸗ gen, in Berlin und Potsdam in der Stuhrschen,

sonal⸗Billets, zugleich für die Hin⸗ und Rückreise

zu haben: 1“ WGdlp h. König von Schweden, einst, eI11Ihl jetzt der Protestanten hohes Augenmerk 1 Eine Predigt, am Tage nach dem Geburtsfeste Fried⸗ rich Wilhelm's III., Königs von Preußen, den A. August 1839, in der Kirche zu Artern gehalten von dem da⸗ sigen Superintendenten Schiller. Gr. 8vo. Geh. Preis 4 sgr. C. A. Kümmel's Sortiments⸗Buchholg in Halle.

III.

und Loudon, zu gehen oder zu kommen. Also kön nen Reisende, welche sich der Boote der Düsseldorfer Gesellschaft auf dem Rhein und der See⸗Dampfboote der General⸗Steam⸗Navigation⸗Company bedienen, zu enorm ermäßigten Preisen, sechsmal wöchent⸗ lich, nämlich zweimal über Rotterdam, zweimal über Ostende, und zweimal über Antwerpen von dem Kontinent nach London, und eben so oft über dieselben Häfen von London nach dem Kontinent reisen.

Nähere Auskunft über Tarif u. s. w. ist auf allen Büreaus, Agenturen und Filial⸗Agenturen der Düssel⸗ dorfer Gesellschaft und auf den Büreaus und Agen⸗ turen der General⸗Steam⸗Navigation⸗Companv in London, Rotterdam, Antwerpen und Ostende zu haben.

aasunu

Literarische Anzeigen. 11“n Von den v. Kamptzschen Annalen der Preuß. innern Staatsverwaltung sst jetzt das 1ste Heft des Jahrganges 1838 erschienen, welches die Herren Abonnenten hierselbst in den Vormittagsstunden von 10- 1 Uhr bei mir gefälligst in Empfang nehmen wol⸗

In allen Buchhandlungen ist zu haben, in Berlin (Stechbahn Nr. 3) bei E. S. Mittler: Neueste, ganz einfache

LEEEEEEEbsde

Oder Anweisung, Briefe, Fakturen, Rechnungen und

überhaupt alles Geschriebene ohne Maschine und Ko⸗

sten in einigen Minuten zu kopiren. Vorzüglich nütz⸗

lich für Kauflente, Banquiers, Geschäftsmänner, Ge⸗

lehrte und überhaupt für alle Personen, welche viel zu

schreiben haben. 8vo. Geh. Preis 10 sgr.

In unserem Verlage erschien so eben mit alleinigem Eigenthumsrecht: Allemannisches Volkslied („Mei Dirnderl is harb auf mi ꝛc.“). Für eine Singstimme mit Begltg. d. Pfte. Von Herrn Maximil. Stark aus Pesth mit vielem Beifall im Königl. Schau⸗ spielbause gesungen. Preis 5 sgr. ; Fr. Kücken, Herzenswünsche („O wär' ich doch des Mondes Licht ꝛc.“*). Für eine Alt⸗ oder Baß⸗

stimme mit Begltg. d. Pfte. od. d. Guitr. Preis 5 sgr. Bechtold & Hartje, Jägerstr. Nr. 49.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

14

Bei Veranlassung der Säcularfeier der Einführung der Reformation in Preußen wird folgende so eben erschienene Jubelschrift bestens empfohlen:

Der Uebertritt des Kurfürsten Joachim des Zweiten von Brandenbur zur lutherischen Kirche am 1. Rovember 1539. Von Julius Schladebach, Konrektor in Gartz. Lripzig, 1839. Bei Friedrich Fleischer. Preis 22 ¼ sgr.

In Berlin zu haben in Oehmigke's Buchhand⸗

lung (J. Bülow), Burgstraße Mr. 8.

Bei F. E. C. Leuckart in Breslau ist erschienen und durch a"lle Buch- und Musikalien-Handlungen zu haben, in Berlin bei W. Logier, FPFriedrichsstr. No. 161:

Das flotte Herz und Trost fürs bange Herz.

Gedichte von W. Müller und J. v. Eichen- dorf, für eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von C. T. Seiffert. Op. 8. 7 sgr.

Bei Dümmler, Linden Nr. 19, sind seit kurzem

folgende Fortsetzungen erschienen:

Abhandlungen der Königl. Akademie der Wissen. schaften aus dem Jahre 1837. 7 Thlr.

Enke, J. F., Berliner astronom. Jahrbuch für 1841. Mit Genehmbaltung der Königl. Akademie der Wissenschaften. 2 TPhlr. 20 sgr.

Handbuch über den Königl. Preufs. Hof und Staat für das Jahr 1839. 2 Thlr. 10 sgr.

Link, G. F., Propyläen der Naturkunde, 2r Theill; hat auch den Titel: Propyläen der Naturgeschicht!e. 1 Thlr. 25 sgr.

Orlich, Leop. v., Geschichte des Preuß. Staates im 17ten Jahrhundert, mit besonderer Beziehung auf das Leben Friedrich Wilhelm's des großen Kurfürsten. Aus archivalischen Quellen und aus vielen noch ungekannten Original⸗Handschriften. zr Theil. Brosch. 2 Thlr. 20 sgr. (Mit diesem Theile ist das Werk geschlossen.)

Zusammenstellung der Strafgesetze auswärtiger Staa⸗ ten nach der Ordnung des revidirten Entwurfe des Strafgesetzbuchs für die Königl. Preuß. Staa⸗ ten. 31 Theil, enthält: Von den einzelnen Ver⸗ brechen und deren Strafen. 1 Thlr. 20 sgr.

So eben ist erschienen und bei George Gropius, Königl. Bauschule Nr. 12, so wie in allen anderen Buch⸗ und Kunsthandlungen, zu haben:

Ein Blick vom Brauhausberge auf Pots⸗ dam und seine Umgebung. Nach der Ratur gezeichnet von W. Inlius, lithographirt vem W. Tempeltei. Quer⸗Folio. Preis auf wei⸗ ßem Papier 15 sgr., auf Chines. 20 sgr.

Der Exrtrag der ersten 100 Exempl. ist für die durch

Ueberschwemmung verunglückten Bewohner der Marien⸗ burger und Elbinger Riederungen bestimmt

Bei HIinriebhs in Leipzig ist erschienen und 2u0 naben auch in Berlin bei Alexander Duncker, Französische Strafse No. 21: .

Convx ersations-Taschenbuch für Reisende üund Andere, um sich mit den auf Reisen, im Verkehr und im geselligen Umgange gebräuch- jichen Ausdrücken bekannt zu machen. In drei Sprachen: Englisch, Deutsch und Französich. Siebente umgearb. u. verm. Aufl. Auch u. 4. Titeln“ A Manual of Conversation etc. Ma. nuel pour la Conversation. 16mo. Kart. 27 ¼ sgr.

Dasselbe Werk: Italiänisch, Deutsch und Fran.

zösisch. Siebente Aufl. Manuale, per ha Conversazione. 16m0. Kart. 27 ½¼ sgr.

Die grofe4 Verbreitung und Brauchbarkeit dieses Hülfsbuchs HEben den Verleger veranlafst, diese 7te Aufl. in allen Sprachen sorgfältig revidiren und zeit- gemäss verbessern zu lassen. Im Englischen baben flerr W. A. Spilsbury in London, im Italiänischen

aber Herr Dr. Kaltschmidt dies besorgt. Ueber Eisenbahnen, Telegraphen etc. sind neue Gespräche hinzugekommen.

1““

Herr Dr. Rathgeber, im Deutschen und Französ

Berlin,

Montag den 9ien

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. Berlin, den 7. September.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem von des regierenden erzogs von Nassau Durchlaucht hierher gesendeten Brigade⸗

Commandeur, Kammerherrn und Fluͤgel⸗Adjutanten, Freiherrn V

von Nauendorf, heute eine Privat⸗Audienz zu ertheilen und aus dessen Haͤnden ein Schreiben entgegen zu nehmen geruht, worin Allerhööchstdenenselben von dem Herrn Herzoge das Ab⸗ leben seines Herrn Vaters und sein Regierungs⸗Antritt ange⸗ zeigt worden

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den bisherigen Regierungs⸗ Rath Kuͤhne zum Geheimen Sisveseeif und vortragenden Rathe in der zweiten Abtheilung des Ministeriums des Koͤnig⸗ lichen Hauses zu ernennen und die daruͤber ausgefertigte Bestal⸗ lung Allerhoͤchstselbst zu vollziehen geruht.

Der Koͤnigl. Hof legt morgen den 8. September die Trauer

auf drei Tage fuͤr Se. Durchlaucht den regierenden Herzog

von Nassau an. Berlin, den 7. September 1839. v. Arnim, Ober⸗Schenk.

11111ö11* Der in Frankfurt a. M. bestehende Verein zur Unterstuͤtzung von Invaliden aus der Schlacht von Belle⸗Alliance hat auch in diesem Jahre zur Erinnerung an diese Schlacht Zweihundert und zwanzig Thaler zur Vertheilung an nachbenannte Invaliden des Preußischen Heeres bestimmt, naͤmlich: Ferdinand Anton in Kyritz, Karl Ludwig Herzke in Neudamm, Friedrich Backhauß von Mellbergen, Friedrich Fabian aus Mallwitz, Friedrich Klooß in Wittstock, Michael Mader in Isingen bei Pyritz Franke in Potsdam, Friedrich Kruͤßow in Wittstock, August Sattler in Koöoͤln, Wachtmeister Schmidt in Kriblowitz und . Friedrich Hackert in Wittstock mit zwanzig Thalern fuͤr einen jeden derselben, welche den Leu⸗ ten von der unterzeichneten Abtheilung durch die betreffenden Behoͤrden uͤberwiesen worden sind.

Indem die Abtheilung das fortdauernde wohlthaͤtige Wir⸗ ken des Vereins hierdurch zur allgemeinen Kenntniß bringt, stattet sie demselben dafuͤr zugleich ihren aufrichtigen Dank ab.

Berlin, 2. September 1839.

Kriegs⸗Ministerium. Abtheilung fuͤr das Invaliden⸗Wesen. v. Stosch. Hallervorden.

Abgereist: Der Kaiserl. Russische Wirkliche Staatsrath, reiherr von Brunnow, nach Rotterdam.

Zeitungs⸗Nachrichten. CCqEö1öd

Fegnmnkreich.

Paris, 3. Sept. niglichen Familie in Eu ist noch nicht bestimmt.

dem „Veéloce“ nach England einschiffen.

Der Admiral Baudin ist in Paris angekommen, und er

wird heute eine Zusammenkunft mit dem Marschall Soult und dem Admiral Duperré haben.

Als der Herzog von Orleans durch Agen kam, suchte er auch den Gascognischen Dichter Jasmin auf, und sagte ihm, er verstehe zwar seine Sprache nicht, aber die Uebersetzung sei⸗ ner Gedichte haͤtten ihn in den Stand gesetzt, deren Schoͤnhei⸗ ten zu wuͤrdigen. Auch danke er ihm fuͤr die schoͤnen Verse auf seinen Ahnen Heinrich IV. Jasmin improvisirte eine Antwort in Versen.

Der Temps will wissen, daß im Schlosse zu Eu eine Mi⸗ nisterial⸗Veraͤnderung fuͤr die Eroͤffnung der Session vorberei⸗ tet werde. Hiernach sollte das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten dem Grafen Molé, das des Innern Herrn Thiers uͤbertragen werden, und der Marschall Soult das des Krieges erhalten.

Das General Conseil der Gironde hat sich in seinen Be⸗ rathungen auch auf die Zuckerfrage eingelassen, und hierbei die Meinung ausgesprochen, daß die Steuerherabsetzung des Kolo⸗

nial⸗Zuckers um 12 Fr. der erste Schritt zu einem liberaleren System sey, obgleich diese Maßregel noch nicht allen Anforde⸗

rungen genüge. Der Ansicht des General⸗Conseils zufolge, koͤnnte die Zuckerfrage erst dann auf eine befriedigende Weise geloͤst werden, wenn durch eine allmaͤlige Herabsetzung die Gleichheit der Steuer fuͤr den Kolonial⸗Zucker und den einhei⸗ mischen Zucker wieder hergestellt wuͤrde und wenn die Steuer auf den auslaͤndischen Zucker so herabgesetzt wuͤrde, daß er einen bedeutenden Antheil an der Consumtion in Frankreich erhielte.

Das „Echo du Nord“”“ meldet aus Lille, der Preis des Kolonial⸗Zuckers, der vor Erlassung der Ortennnbi Fr. fuͤr. 100 Kilogramme gewesen, sey an der dortigen Boͤrse auf 110 Fr. fuͤr 100 Kilogramme, die am 10. September geliefert werden sollten, gesunken.

Die Fabrikanten des Runkelruͤben-Zuckers in den fuͤnf noͤrdlichen Departements werden eine General⸗Versammlung halten, um sich gemeinschaftlich uͤber die zu nehmenden Maß⸗

September

regeln zu berathen. Diese Versammlung soll am 10ten d. M. zu Cambrai stattfinden.

Die Waldbraͤnde, welche durch die außerordentliche Duͤrre des Bodens beguͤnstigt werden, vervielfältigen sich im suͤdlichen Frankreich und scheinen leider eine Frucht des Verbrechens zu seyn. Nachdem die Departements der Pyrenaͤen, der Isere, des Var, von solchen Unfaͤllen betroffen worden, ist jetzt auch ein Theil der Koͤniglichen Forst de la Blanque, im Arrondisse⸗ ment von St. Pons, abgebrannt.

Ueber die zwischen und England gefuͤhrten Han⸗ dels⸗Unterhandlungen und die Gruͤnde, welche deren Abbrechung herbeifuͤhrten, berichtet der Courrier francais: „Es steht England freilich schlecht an, zu fordern, daß wir sein leinenes Garn fuͤr eine maͤßige Abgabe zulassen sollen, waͤhrend es selbst die Ausfuhr die Webe⸗Maschinen verbietet. Es darf aber auch nicht verschwiegen werden, daß die Englischen Unterhaͤndler nur diese eine Bedingung gestellt hatten, und daß sie am ersten Tage, wie am letzten, die Herabsetzung der Steuer auf Franzoͤsische Weine, Branntweine, Mode⸗Artikel und was sonst die Franzoͤsische Regierung vorschlagen wuͤrde, anboten. Herr Poulett Thompson hatte, soweit sein Minister⸗ stolz nicht ins Spiel kam, die ausgedehntesten Iastructionen gegeben, und die Englischen Agenten standen auf der Hoͤhe ihrer Instructionen. Wenn die Konferenzen abgebrochen wur⸗ den, ehe sie ein Resultat ergaben, so ist dies nur der Schlaff⸗ heit beizumessen, mit welcher Herr Martin (du Nord) die Fran⸗ zoͤsischen Bevollmaͤchtigten Gréterin und Fréville unterstuͤtzte, so wie ferner der ministeriellen Krisis, welche dem Englischen Mi⸗ nisterium jede Hoffnung raubte.“

Die Revue des deux Mondes enthaͤlt folgende Stelle: „Ein Englisches Geschwader, welches staͤrker als das unsrige war, kam uns im Meerbusen von Mexiko entgegen und Herr Pakenham, der Englische Bevollmaͤchtigte in Naito, bot dem Admiral Baudin die Vermittelung seiner Regierung an. Der Admiral Baudin gab keine andere Antwort, als daß er die un⸗ gesaͤumte Entfernung des Englischen Geschwaders fordere, welche ihm auch bewilligt wurde. Er zoͤgerte nicht, der Mexikanischen Regierung und dem Englischen Bevollmaͤchtigten anzuzeigen, daß die Vermittelung Englands in Paris nicht angenommen wor⸗ den sey. Eine ministerielle Depesche stellte in der That dem Admiral Baudin die Alternative, entweder die Annahme seiner Bedingungen bei der Mexikanischen Regierung zu bewirken, oder sich des Forts San Juan de Ulloa zu bemaͤchtigen. In dieser Depesche war gesagt, daß den Anerbietungen Englands zur Vermittelung nur dann Gehoͤr geschenkt werden koͤnne, wenn zuvor die Merxikanische Regierung die Staͤrke unserer Waffen empfunden haͤtte.“ Der Courrier francais bemerkt hierzu: „Die Note der „Revue des deux Mondes“ rechtfertigt den Admiral Baudin und bringt den wahren Schuldigen an das Tageslicht. Die Instructionen vom 23. August 1833, welche der gegenwaͤrtige Conseils⸗Praͤsi⸗ dent auf dem Bureau der Kammer niederlegte, und welche zu⸗ gleich die einzigen sind, welche man zu zeigen wagte, schrieben dem Admiral Baudin vor, in keinem Falle die Vermittelung Englands, welche in Paris foͤrmlich zuruͤckgewiesen waren, an⸗ zunehmen. Im Laufe der Eroͤrterung behauptete der Marschall

Soult, daß man keine Spur von spaͤteren Instructionen als

der vom 23. August gefunden habe. Herr von Salvandy be⸗ hauptete ebenfalls, daß das Ministerium vom 15. April, nach⸗ dem es die Vermittlung Englands abgelehnt, nicht den Admiral Baudin zur Annahme derselben autorisirt habe. Dennoch ist dem Admiral Baudin, wie sich aus den Gestaͤndnissen der „Revue des deux Mondes“ ergiebt, diese Genehmigung uͤber⸗

sendet worden, und wir glauben, in unseren Vermuthungen Die Dauer des Aufenthalts der Koͤ⸗ 1 8 9 hung Der Koͤnig

und die Koͤnigin der Belgier werden sich am Mittwoch auf

nicht zu weit zu gehen, wenn wir voraussetzen, daß die ministe⸗ rielle Depesche, welche den Befehl zur Annahme der Vermitte⸗ lung Englands uͤberbrachte, das Signal zu den beklagenswer⸗ then Zugestaͤndnissen gab, welche jetzt den Traktat vom 9. Maͤrz ausmachen. Wir bedauern sehr, daß der tapfere Offizier, wel⸗ cher San Juan de Ulloa einnahm, ausersehen wurde, um durch seine Unterschrift die Capitulation zu ratifiziren, welche Herr Pakenham uns aufgelegt hat.“

Die Dampfboot⸗Verbindung zwischen Cherbourg und den Antillen, von deren beabsichtigten Einfuͤhrung schon die Rede war, wird, wie man jetzt hoͤrt, keine direkte seyn, sondern uͤber New York gehen.

Die Brigg „la Surprise“, kommandirt von dem Linien⸗ schiffs⸗Lieutenant Chaigneau, ist von ihrem Kreuzzuge san der Spanischen Kuͤste zuruͤckgekehrt und auf der Rhede von Toulon vor Anker gegangen. Dies Schiff wird hier seinen neuen Be⸗ fehlshaber, den Linienschiffs⸗Lieutenant Rigaud de Genoutilly erhalten. Man meint, daß dieses Schiff, und die „Eclipse“, die zu derselben Zeit aus der Havannah zuruͤckgekommen ist und zu dem Blokade⸗Geschwader von Mexiko gehoͤrte, abgetakelt werden, und daß die Mannschaften derselben fuͤr die Schiffe verwendet werden sollen, die jetzt in der Ausruͤstung begrif⸗ fen sind.

Das Journal des Dobats berichtet uͤber die Konferenz, welche am 26sten v. M. su Villareal d'Alava zwischen Maroto und den uͤbrigen Generalen stattfand, so wie uͤber die darauf folgenden Vorfaͤlle in folgender Weise, welche mit den gestrigen Berichten aus Bayonne ganz im Widerspruche steht: „Als die Generale auf der von Espartero verworfenen Klausel, daß der Sohn des Don Carlos die junge Koͤnigin heirathen solle, be⸗ standen, machte sich Maroto anheischig, neue Vorschlaͤge in die⸗ sem Sinne zu machen, oder entgegengesetztenfalls wollte er die bereits begonnenen Unterhandlungen voͤllig aufgeben. Einer der Theilnehmer eiferte gegen jede Uebereinkunft, und bezeichnete die Unterredungen mit Espartero als einen Akt der Verraͤtheret gegen Don Carlos; dieser heftige Ausfall fand indessen keine Unterstuͤtzung und man trennte sich in ziemlich gutem Verneh⸗

men. Maroto sandte sogleich an Espartero eine neue Botschaft

nach den in dieser Konferenz verabredeten Grundlagen. Am

folgenden Tage (27sten) gab Espartero eine verneinende Ant⸗

wort und ruͤckte auf El Orrio und Bergara mit seinen uͤberle⸗ genen Streitkraͤften vor. Maroto, der ihn in dieser Richtung nicht aufhalten konnte, begab sich mit seiner Division nach Aspeftia, um Tolosa zu decken. Von hier aus konnte er sich, je nachdem die Umstaͤnde es erforderten, entweder nach Tolosa, oder auf die große Heerstraße wenden, oder endlich den Con⸗ stitutionnellen in die Flanke fallen. Don Carlos, der von die⸗ ser Bewegung keine Nachricht empfangen hatte, und die Consti⸗ tutionnellen sich naͤhern sah, floh eiligst nach Bergara, und sagte uͤber⸗ all aus, daß Maroto ihn verlassen habe, und zum Feinde uͤber⸗ gegangen sey. Don Carlos durchzog am 28sten Guipuzcoa und setzte am 29sten seinen Weg durch das Thal von Borunda sort. Man glaubte, daß er in Estella bleiben wuͤrde, wo er die mei⸗ sten Anhaͤnger hat, aber noch ist keine Nachricht von diesem Theil der Baskischen Provinzen eingegangen; man weiß nicht, ob er dort wirklich angekommen ist, und welche Truppen ihn begleiten. Nachdem die Constitutionnellen in Bergara Halt gemacht hatten, nahm Maroto am 28sten bei Zumaraga, zwei Stunden von ihren Vorposten, eine Stellung ein. Diese Be⸗ wegung Maroto's ist ganz der Sachlage gemaͤß, und eben so frei von jedem Verdachte, wie die Bewegung nach Aspeitia, welche die Beschuldigung veranlaßt hatte, daß er zu den Chri⸗ stinos uͤbergegangen sey.“

Die telegraphische Depesche, welcher zufolge Maroto und Espartero sich nicht hatten verstaͤndigen koͤnnen, brachte ein Sinken der Spanischen aktiven Rente von 25 auf 24 zuwege, doch schien man gegen Ende der Boͤrse wieder groͤßeres Ver⸗ trauen zu haben.

Der Moniteur enthaͤlt folgende telegraphische Depesche: „Bayonne, 2. September. Abends. Don Carlos hat Eguia zum interimistischen General⸗Kommandanten ernannt. Maroto und Espartero haben sich in der Zusammenkunft, welche am 26sten zwischen Bergara und Villareal stattfand, nicht ver⸗ staͤndigen koͤnnen. Seitdem sind Maroto und Don Carlos ge⸗ trennt, ohne daß eine offene Spaltung stattfande. Don Car⸗ los befindet sich zu Lanz, und verfuͤgt uͤber alle Navarresischen Bataillone. Die von Alava neigen zu ihm hin; Maroto ver⸗ fuͤgt uͤber die anderen.“ (Vergleiche unten die „telegraphischen Nachrichten“ aus Koͤln.)

Im Courrier de Borde aux; liest man: „Maroto's Kin⸗ der sind mit ihrem Lehrer in Bayonne angekommen. Gestern war hier das Geruͤcht verbreitet, daß der Friede in Spanien abgeschlossen sey. Ein Adjutant Maroto's, der sich gegenwaͤrtig in unserer Stadt befindet, versicherte, daß ein Traktat zwischen Don Carlos, Lord ßn Hay, Maroto und Espartero abge⸗ schlossen sey. Diesem Traktat zufolge, sollte Don Carlos Spa⸗ nien verlassen, aber die Regierung sicherte ihm sein Eigenthum und seine Titel. Auch hieß es, daß, nachdem Don Carlos die⸗ sen Traktat, unter dem Einflusse Maroto's, unterzeichnet, er sich nach Navarra geworfen habe. Eine telegraphische Devpesche, welche der Kommandant der 11 Militair⸗Division erhalten, hat, wie man sagt, diese Nachricht uͤberbracht.“

Das Journal de Paris, das bekanntlich in Verbin⸗ dung mit dem Ministerium steht, spricht sich gegen die von Mehmed Ali gestellte Forderung der Absetzung des Groß⸗Wesirs aus. „Mehmed Ali nimmt keinen Anstand“, sagt es, „die großen Maͤchte, deren schiedsrichterliche Entscheidung er angerufen, gefordert 6 zur Vertreibung des ausge⸗ he Greises aufzufordern, dessen lange Erfahrung

ahmud seinem Sohne vermacht hatte. Das heißt doch gegen die Pflichten eines Unterthans verstoßen, denn in der Tuͤrkei ist die Wahl der Minister mehr als an⸗ derwaͤrts ein freier Akt des Herrschers; das heißt doch die ein⸗ gegangenen Verpflichtungen verletzen, denn solche Forderungen stellt man nicht an schiedsrichterliche Maͤchte; das heißt sogar der muselmaͤnnischen Ehre zu nahe treten, denn die Europaͤische Diplomatie kann sich wohl in die Abgraͤnzung der Paschaliks, in die Bewilligungen erblicher Herrschaft, in Alles, was die außere Verfassung betrifft, mischen, aber die großen Maͤchte ha⸗ ben kein Recht, dem Sultan diesen oder jenen Minister aufzu⸗ zwingen, und selbst ihr Interesse raͤth ihnen nicht dazu.“

Großbritanien und Irland.

London, 3. Sept. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Bel⸗ gier werden heute in England erwartet.

Der Franzoͤsische Gesandte, General Sebastiani, ist am Sonnabend wieder in London eingetroffen.

Die Ernennung des bisherigen Handels⸗Ministers, Herrn P. Thompson, zum General⸗Gouverneur der Kanada’s, erfaͤhrt mehrfachen Tadel, indem selbst ein Theil der liberalen Blaͤtter glaubt, man haͤtte jene Kolonieen unter Sir J. Colborne’ s Verwaltung und dagegen das Handels⸗Departement in den bisherigen Haͤnden belassen sollen. Am meisten eifert natuͤrlich die Tory⸗Presse gegen diese, wie gegen alle anderen Ministerial⸗ Veraͤnderungen. „Die Antwort Lord Melbourne’s“, sagt der Standard, „auf Lord Strangford's Frage im Oberhause uͤber den Stand der Dinge an der Amerikanischen Graͤnze der Ka⸗ nada's beweist, wie wenig nothwendig in diesem Augenblick eine Aenderung in unsern Nord⸗Amerikanischen Kolonieen war. Die Energie, Charakter⸗Festigkeit und Erfahrung Sir John Colborne’'s haben Alles geleistet, was von ihm zu erwarten war. Kanada ist jetzt vergleichsweise ruhig; aber das genuͤgt den Whig⸗Ministern nicht, und darum soll jetzt jener erfahrene und ausgezeichnete Offizier durch einen Poulett Thompson ersetzt werden, der zur Administration einer Provinz, wie die Kana⸗ da's, ungefaͤhr so befaͤhigt ist, wie der Commis irgend eines Kleinhaͤndlers zum Schatzkanzler⸗Amt.“ Der Morning He⸗ rald bemerkt, Herrn Thompson gehe nach Kanada der Ruf voraus, daß er ein eifriger Schutzredner der Zufuhr von Bau⸗ holz aus der Ostsee sey, und dies werde ihn von vornherein bei den Kanadischen Holzhaͤndlern unpopulair machen. Auch von der Ernennung Herrn Labouchere’'s zum Praͤsidenten und Herrn Shiel's zum Vice⸗Praͤsidenten der Handels⸗Kammer hofft dieses Blatt nichts Gutes fuͤr den Britischen Handel⸗