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rews irirsE.
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des entschiedenen und beharrlichen Leugnens der Angeklagten, war die Jury so sest von ihrer Schuld uͤberzeugt, daß sie die⸗ selben sämmtlich zum Tode verurtheilte. Zum Gluͤck waren bei der gerichtlichen Prozedur mehrere Fehler in der Form vorge⸗ fallen, und der Tassationshof annulirte deshalb das Urtheil und verwies die Sache an den Assisenhof des Departsments der Eure und Loire. Kaum war die Kunde von der Verur⸗ theilung der Barrault's und Hurel's in die Gefaͤngnisse gedeia⸗ en, ais ein gewisser Prevost, der wegen eines Mordes zu le⸗ ens wieriger Zwangs⸗Arbeit verurtheilt war, den Instructionsrich⸗ ter zu sprechen verlangte. Er legte diesem hierauf das Gestaͤndniß ab, daß ein gewisser Duchemin den Mord begangen habe, als er, gemeinschaftlich mit demselben, in das Haus der Gautier ein⸗ ebrochen waͤre, um zu stehlen. Dieses Gestaͤndniß, welches im Anfange nur mit Mißtrauen aufgenommen wurde, da es keine Erschwerung der Strafe fuͤr Prevost nach sich ziehen konnte, wurde indeß durch die Instruction und durch die oͤffentlichen Verhandlungen fuͤr so undezweifelt richtig erkannt, daß der Ge⸗ nerai⸗Advokat selbst auf die vollkommene Freisprechung der vier fruͤher zum Tode Verurtheilten antrug, und die Jury, nach zehn Minuten langer Berathung einstimmung diesem Antrage beipflichtete. Gegen Duchemin wird nun noch ein besonderes gerichtliches Verfahren eroͤffnet werden. Man fragt sich nun aber mit einem gewissen Grauen, was geschehen waͤre, wenn der Cassationshof das Urtheil der Versailler Assisen nicht wegen eines zufaͤlligen Fehlers in der Form kassirt und wenn Prevost geschwiegen haͤtte? 8
Großbritanien und Irland.
London, 14. Sept. Das Ausscheiden des Kriegs⸗Secre⸗ talrs Lord Howick und des Admiralitäts⸗Secretairs Herrn Charles Wood aus dem Ministerium soll unter der Armee und Marine großes Bedauern erregt haben, da diese Staats naͤnner sich mit den einzelnen Zweigen der beiden Dienstzweige sehr genau bekannt gemacht hatten und bei den Truppen sehr be⸗ liebt waren.
Der Times zufolge, ist zwischen der Bank der Vereinig⸗ ten Staaten und dem Hause Hope und Compagnie in Amster⸗ dam eine Unterhandlung angeknuͤpft, um eine Anleihe von un⸗ gefahr 2 Millionen Pfd. abzuschließen, woran auch die Nie⸗ derlaͤndische Bank in Amsterdam Theil nehmen duͤrfte.
Herr Ward hat fuͤr die naͤchste Parlaments⸗Session einen Antrag angekuͤndigt, dessen Zweck dahin geh utzen der Kolonieen fuͤr das Mutterland zu erhoͤhen.
dereten in den Kolonieen niederzusetzen, welche jedoch mit dem Kolonial⸗Ministerium in Verbindung stehen soll, nach demselben Grundsatze, der hinsichtlich der Kolonisirungs⸗Kommission fuͤr Suͤd⸗Australien beobachtet wird. Solche Kron⸗Landereien wer⸗ den entweder in London oder in den Kolonieen den ersten Kauflustigen fuͤr einen festgesetzten geringsten Preis, aber nur gegen baare Zahlung uͤberlassen, und die dadurch gewonnenen Geldmittel sollen hauptsächlich benutzt werden, um arme Aus⸗ wanderer in den Kolonieen anzusiedeln. „Viele tausend Deut⸗ sche Auswanderer“, sagt der Courier, „schiffen sich jährlich in Bremen, Amsterdam, Antwerpen und anderen Hafen nach den Vereinigten Staaten ein; ein großer Theil derselben besitzt ansehnliche Kapitalien, und sie koͤnnten beinahe alle als Ansied⸗ ler fuͤr unsere Kolonien gewonnen werden, wenn man ihnen dieselben Vortheile anbieten wollte, die man jetzt den Ansied⸗
lern bewilligt, welche aus Großbritanien nach Süd⸗Australien
gehen; wir meinen namentlich das Vorrecht, welches die Kapi⸗ talisten, welche vorausbezahlen, dadurch erlangen, daß das Kauf⸗ geld zur Uebersiedelung solcher Arbeiter verwendet wird, die sie fuͤr sich auswaͤhlen wollen.“
Die Artikel der „Morning Chronicle“, in welchen dem Oberst Wylde und Lord John Hay so wentlicher Antheil an der Pacefizirung Spaniens zugeschrieben und dieser Umstand dem Englischen Ministerium zu großer Ehre angerechnet wird, haben die Tory⸗Presse sehr in Harnisch gebracht; sie sprechen zie tiefste Entruͤstung uüber jene Ruhmredigkeit aus. Der Standard sagt: „Es hat sich ein Geruͤcht verbreitet, das, wie wir zur Ehre Englands hoffen, sich als ungegruͤndet erweisen wird. Mon glaubt naͤmlich, daß das Ministerium Ihrer Majestaͤt bei dem verbrecherischen Abfalle des Verraͤthers Maroto indirekt betheiligt und der systematische Plan, auf dem sein Verrath basirt war, ihm von Britischen Diplomaten an die Hand gegeben worden sey.“ Heftiger und bestimmter äußert sich die Times, indem sie bemerkt: „Zur Schande der Briti⸗ schen Nation wird man in kͤnftigen Zeiten erzaͤhlen, daß Don Carlos, ungeachtet der Unterstuͤtzung, die England, bald im Geheimen, vald offen, aber immer auf unredliche, den Gesetzen des Voͤl⸗ kerrechtes zuwiderlaufende Weise und mit groͤblicher Verletzung eines besonderen Vertrages, seinen Gegnern zukommen ließ, nicht auf dem Schlachtfelde besiegt wurde. Selbst durch diese Mittel wurde Don Carlos nicht uͤberwunden. noch mehr erniedrigt, ja, der Glanz seines Ruhmes fast unwi⸗ derbringlich verdunkelt werden. Offiziere der See⸗ und Land⸗ macht im Dienste Ihrer Britischen Majestaͤt, Agenten, die von
den Ministern Ihrer Majestut Instructionen erhielten, wurden Siee entschlagen sich jeder Verantwortlichkeit, die aus der eingetrete⸗
Tagsatzung
wirklich bei dem schmutzigen Geschaͤft — ehrlos zu mildes Wort — verwendet, den des Don Carlos zum Verrath gegen seinen Herrn zu verfuͤh⸗ ren und die Truppen desselben zu verleiten, seine Fahne zu ver⸗ lassen. Wir fordern jeden unserer Leser auf, uns in den An⸗ nalen unserer Geschichte eine Seite zu zeigen, von der ein ehr⸗ licher Mann, gleichviel von welcher Pnrtei, sich mit solcher Scham abwenden wird, wie von dem Blatte, das diese schaͤnd⸗ liche Unterhandlung aufbewahrt! Noch mehr, Maroto, der Verraͤther, war nur dadurch im Stande, seinen Verrath aus⸗ zufuͤhren, daß er eine Anzahl seiner Mit⸗Commandeure, tuͤchtige und ihrem Fuͤrsten ergebene Offiziere, ermorden ließ. Wird man — und warum sollte man es? — nach Jahren glauben, daß die Britische Regierung an dieser abscheulichen Handlung, durch die Maroto in den Stand gesetzt wurde, den Verrath egen seinen Fuͤrsten mit Erfolg auszufuͤhren, so wie an diesem Gerrathe selbst nicht Theil genommen habe? G Schande uͤber die ganze Angelegenheit! Fuͤr unsere National⸗ Ehre ist es vollkommen gleichguͤltig, ob der Sturz des Don Carlotz wohlthaͤtig oder nachtheilig fuͤr Spanien ist. Wie man
ist ein
auch uͤber den Zweck denken mag, die Mittel werden ewig ein
schwarzer Schandfleck fuͤr unseren Ruhm seyn.“”“
Belgien. 16. Sept. Aus Antwerpen wird die Abreise nspektors der Niederlaͤndischen Posten gemeldet.
Bruͤssel des General⸗I Seine Anwesenheit daselbst hatte zum Zweck, sich mit dem Ab⸗ geordneten der Belgischen Verwaltung uͤber die Festsetzung der Korrespondenz⸗Beziehungen zwischen beiden Laͤndern zu verstaͤn⸗ digen. Dem Vernehmen nach, ist die Convention zu Stande
t, den Sein Plan ist, in LCondon eine besondere Behoͤrde fuͤr den Verkauf der Kron⸗Laͤn⸗
England sollte
in Erfüllung gegangen.
Ober⸗ Befehlshaber
nen die am 9. September verfassungswidrig eingesetzie
Schande,
gekommen, und enthäͤlt sie mehrere Verbesserungen, worunter auch die Hrrabsezung des Porto's fuͤr Zeitungen.
Die Kammern werden im naͤchsten Monat zusammentreten. Wie es heißt, ist der Handels⸗ und Schifffahrts⸗Traktat mit Frankreich, der im Anfange des vorigen Jahres abgeschlossen
wurde, einer der ersten Gegenstaͤnde, E den Kasemn vor⸗
gelegt werden soll. 8 “ 3 Schweden und Norwegen. Setockholm, 13. Sept. Nach den eben erschienenen sta⸗ tistischen Tabellen fuͤr das Koͤnigreich Norwegen betrug die Aerndte im Jahre 1835 nach Abzug der Aussaat: 8547 Tonnen Weizen, 67,049 T. Roggen, 407,504 T. Buchweizen, 1,017, 175 T. Hafer, 26,793 T. Erbsen und 2,024,941 T Karteffeln. Wenn man bedenkt, daß Norwegen nach der letzten Volkszaͤh⸗ lung im Jahre 1835 1,194,827 Einwohner hat, so ergiebt sich aus den obigen Angaben, wie sehr dieses Land der Korn⸗Zufuhr beduͤrftig ist. Der Viehbestand in Norwegen belief sich nach diesen Tabellen im Jahre 1835 auf 131,163 Stuͤck Pferde, 644,414 Stuͤck großes Hornvieh, 1,028,945 Schaafe, 184,518
Ziegen, 79,874 Schweine und 82,225 Rennthiere.
Deutschland.
8
Karlsruhe, 14. Sept. Das Badische Staats⸗ und Re⸗ gierungs⸗Blatt enthaͤlt folgende landesherrliche Verordnung:
„Leopold ꝛc. Nach Ansicht des §. 3 des Conscriptions⸗Gesetzes, wonach die ordentliche Conscription bestimmt ist, das Armee⸗Corps auf dem etatsmäßigen Frledensfuße zu erhalten; unter Bezugnahme auf
Unsere Verordnung vom 4. Dezember 1833; auf den Vortrag Unseres Kriegs⸗ Ministeriums haben Wir beschlossen und verordnen wie folgt:
§. 1. Die für das Jahr 1840 zur Ergänzung des Armee⸗Corps erfor⸗ derliche Rekrutenqnote wird auf 2000 Mann festgesetzt, wovon 1850 Mann zur gleichbaldigen Eintheilung und 150 Mann zur Reserve bestimmt sind. §. 2. des Conscriptions⸗Gesetz’s auf alle Bezirke theilt, und aus den höchsten Loosnummern nen Pflichtigen bestehend, wird von dem nach Bedürfniß einberufen und, so weit ihre Einberufung bestimmungs⸗ gemäß nicht nothwendig geworden ist, bei der Uebernahme der nächst⸗ folgenden Rekrutenquote freigegeben.
des Landes der
ver⸗
Altersklasse zurück. §. 3. ist von dem Ministerium des Innern auf die Bezirke gleichmäßig zu
vertheilen und die Vertheilung durch das Regierungsblatt bekannt zu machen. Das Kriegs⸗Ministerium aber hat sich am Schlusse des Jab⸗
res über die Verwendung der ausgehobenen Mannschaft zu Unserem Staats⸗Ministerium auszuweisen. §. 4. Unsere Ministerien des In⸗ nern und des Krieges sind mit dem Vollzuge der gegenwärtigen Ver⸗ ordnung beauftragt. Gegeben in Unserem Staats⸗Ministerium zu Karlsruhe, den 10. September 1839. Leopold.“ 1“]
1 S ch wei z- Zuͤrich, 14. Sept. Gestern wurde hier nachstehende Ur⸗
kunde bekannt, durch welche die Deputationen mehrerer Kan⸗ tone feierlich die Nichtanerkennung der provisorischen Regierung von Zuͤrich — als einer eidgenoͤssischen Behoͤrde — aussprechen
und beharrlich das Begehren einer Wiederversammlung der Tagsatzung unter dem Praͤsidium von Bern erneuern.
„Erklärung. Die unterzeichneten Standes⸗Gesandischaften er⸗
öffnen den Gesandtschaften ibrer hoben Mitstände, was folgt: Den Vorschriften des Bundes zufolge, weilten sie seit Anfangs Juli in der pauptstadt des Kantons Zürich. Sie nahmen Theil bis und mit dem 4. September an den Berathungen der eidgenössischen Tagsatzung. Vermöge der von ihren Kommittenten, den großen Räthen, empfan⸗ genen Instructionen und Aufträge liegt in ihrer Pflicht, für unun⸗ terbrochene Fortsetzung dieser Berathungen besorgt zu seyn und ih⸗ rerseits nichts zu verfäumen, was die einzelnen Standes⸗Gesandt⸗
schaften im Hinblick auf gemeinvaterländische Interessen zu leisten
vermögend und berufen sind. Seit dem 6. September sind die Ver⸗ richtungen der Tagsatzung unterbrochen, und ist die Leitung der Bundes⸗Angelegenheiten im Strom anarchischer Bewegungen des⸗ jenigen Kantons untergegangen, dessen verfassungsgemäße Vor⸗ steber sie nach den Vorschriften des Bundes ausgeüodt batten, dessen nunmebrige Häupter aber, jener Eigenschaft entbehrend, sie nicht auszuüben befugt sind. Die unterzeichneten Gesandtschaften, sich auf den nächsten Zweck ihrer gegenwärtigen Erklärung beschrän⸗ fend, wenden ihre Blscke hinweg von den Ereignissen, wesche die Auf⸗ lösung der verfassungsmäßigen Gewalten im Kanton Zürich herbei⸗ geführt, und die dem unerbittlichen Urtheil der Geschichte nicht ent⸗ gehen werden. Sie können sich aber, jener Vorgänge wegen, ihrer Verpflichtungen nicht entbunden erachten. Sie haben unmittelbar im Augenblicke des veret. der verfassungsmäßigen Oednung am 6ten d. M., dann wiederholt am IIten, jedesmal in allgemeinen Konfereu⸗ zen verlangt und angetragen, daß die hohe Tagsatzung, bestehend aus den mit anerkannten Kreditiven noch versehenen Gesandt chaften von zwanzig Ständen — demuach aller mit Ausnahme der Kantone Zü⸗ rich und Wallis — unter der einstweiligen Leirung des der bundes⸗ gemäßen Rangordnung zufolge nächsten Kantons, ihre Verrichtungen fortsetze, und daß sie diejenigen Maßregeln auerdne, welche zu unnn⸗ terbrochener Besorgung der Bundes⸗Angelegenheiten erforderlich seyn dürften. Ihre Wünsche und Anträge sind bes zur Stunde noch nicht Durch solche Zustände von Schwankung und Unterbrechung sind die eidgenössischen Angelegenheiten vielfacher Ge⸗
fährde ausgesetzt, Ehre und Würde des Bundes in hohem Grade bloß⸗
bestellt. Die unterzeichneten Gesandten erklären in Folge dessen: 1) nen Unterbrechung ber ordentlichen Versammlang dee und aus unterlassener Obsorge für forrgesetzte, befugte Leitung der eidgenössischen Angelegenheiten hervorgehen könnte. 2) Sie anerken⸗ und nachträg⸗ lich am 6. September ebenfalls verfassungswidrig benätigte proviso⸗ rische Regierang von Zürich keineswegs als vorörtliche Behörde der Eidgenossenschaft. Sse verwabren sich gegen jede Ausübung vorört⸗ licher Funclionen durch dieselbe, und erklären daherige Amtshandlun⸗ gen, so viel au ihnen sieht, als nul nd nichtig. 3) Sie beharren auf der schleunten Wiederversammlung der Tagsatzung und der Lei⸗ taug ihrer Berathungen durch die Gesandtschaft des Standes Vern, mit Ausschluß eines Präsidiums aus der Mitte der provisorischen Regierung von Zürich. 4) Sie werden gegenwärtige Erklärung in der ersten künftigen Sitzung dem Protokoll der Tagsatzung einver⸗ leiben. Inzwischen ist den Gesandlschaften der übrigen Mitstände der Beitritt vorbehalten. Gegeben in Zürich den 12. Seprember
1839. (Unterz.) Die Gesandtschaft des Standes Bern: Die Gesandt⸗
schaft von Bern unterzeichnet diese Erklärung mit der besonderen Er⸗ offnung, daß sie einer Einberufung der Tagsatzung so lange keine Folge geben kann, als nscht wenigstens elf andere Standesstimmen sich für Uebernahme des Präsidiums durch den Stand Bern erklären, wird aber in diesem Falle der Eitnladung der ausgesprochenen Mehr⸗ heit der Stände in Uebereinstimmung mit ihren Instructionen und Bollmachten sich unterziehen. C. Neuhaus, Schultheiß. Steinhauer, Oberst⸗Lieutenant. — Die Gesandtschaft des Staundes Luzern: J. Kovpp. Casimir Pfyffer D. J. U. — Die Gesandtschaft des Standes Solothurn: J. Munzinger. Dom. Wiswald. — Die Gesandtschaft von Basel⸗Landschaft: Dr. Hug. Mesmer. — Die Gesandtschaft des Standes St. Gallen: Baumgartner, Landammann. Steiger, Staatsschreiber. — Die Gesandtschaft des Standes Aargau: Ed. Dorer. F. Siegfried. Die Gesandtschaft des Standes Thurgau: Gräflein, Oberrichter. Anderwert, Bezirks⸗Statthalter.“
v
Diese Reserve, nach dem Maßstabe des §. 7
übernomme⸗ Kriegs⸗Ministerium
1 Die Freigegrbenen treten da⸗ durch in das Verhältniß der nicht übernommenen Pflichtigen ihrer Die im §. 1 festgesetzte Ergänzungsquote
It alien
Messina, 29. Aug. (Boörsenhalle) Seit drei Tapen leben wir hier in großer Unruhe; am 27sten d. um 1 ¼ Uhs Nachmittag hatten wir ein starkes Erdbeben, welches sich in de Nacht vom 27sten auf den 2Ssten dreimal wiederholte. Den ge strigen Tag uͤber blieben wir verschont; in der letzten Nacht ader fanden wieder dre Stöße statt, wovon der eine, um 12 ½ Uhr, sehr bedeutend war. Ein Erdbeben erregt hier große Furcht, der groͤßte Theil der Bevoͤlkerung bringt die Nacht auf der Gasse zu; wer Equipage hat, schlaͤft in seinem Wazgen auf freiem Felde; Andere beiten sich auf Matratzen im Freien; noch An⸗ dere aa sich Stuͤhle auf die Straßen und Pläͤtze binausbrin⸗ gen und schlafen sitzend. Im Jahre 1783 wurde ganz Messina durch zwei Erdstoͤße in einen Schutthaufen verwandelt, wovon man noch die Spuren sieht. Die Schreckensstunden sind meist von 11 Uhr Abends bis 5 Uhr Morgens; der Wind hat sich aber jetzt gewendet, und so wird es hoffentlich fuͤr diesmal vor⸗ uͤber seyn. 3
1““
Spanien.
Madrid, 8. Sept. Gestern Abend um 6 ½ Uhr empfing die Koͤnigin⸗Regentin, in Gegenwaͤrt des ganzen Hofes, das diplomatische Corps, welches Ihrer Majestaͤt wegen der letzte⸗ ren Ereignisse seinen Gluͤckwunsch darbracte. Herr Eaton, außerordentlicher Gesandter und bevollmaͤchtigter Minister der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika, als der aͤlteste hier anwesende Diplomat, fuͤhrte das Wort.
Man will wissen, daß bei dem heute Abend im Palaste der Koͤnigin stattfindenden Banquet die Minister eine von dem Herzog von Vitoria eingesandte wichtige Nachricht mittheilen wuͤrden.
Madrid, 5. Sept. (A. Z.) Ich habe die Menge von Ma⸗ drid gesehen, aufgeregt vom Sturm verderblicher Leidenschaften, zu blutigen Handlungen verleitet auf den Ruf der angeblichen Raͤcher des Volks; jetzt habe ich sie bewundern gelernt, da sie der wahren Stimme ihres Herzens folgt, und nur von den ed⸗ len Gefuͤhlen der Aussoͤhnung, der Bruderliebe, des Friedens, beseelt ist. Das heiße Blut, das in den Adern der Spanier rollt, der hochherzige Sinn, der selbst unter der bittersten Ty⸗ rannei nicht ganz erloͤschen konnte, und in dem sechs jaͤhrigen Kampfe fuͤr die theuersten Guͤter der Menschheit aufs neue ge⸗ stärkt wurde, laͤßt sie die fruͤheren Regungen des Hasses, die Erinnerungen an die erlittenen Unbilden in das Meer der Ver⸗ gessenheit versenken, und ohne Hehl und Falsch dem wieder ge⸗ wonunenen Bruder nicht nur die Hand, sondern auch das Herz darbieten. Das großartige Schauspiel, welches die Nord⸗Armee gegeben, indem Espartero im Angesichte beider bisher feindlicher Heere den General Maroto in seine Arme schloß, und darauf 40 Bataillone, die bis dahin einen Kampf auf Tod und Leben gegen einander gefuͤhrt hatten, die Waffen niederlegten, und un⸗ ter dem Ausruf: Es lebe der Frieden! es lebe die Koͤnigin!“ sich alle als Spanier, als Bruͤder wiederkannten, hat hier ein aͤhnliches Schauspiel hervorgerufen, dessen Schilderung keiner Feder gelingen moͤchte. Im Gefuͤhl der allgemeinen Freude wer⸗ den die Basken, die wiedergewonnenen Bruͤder, fast noch hoͤher gestellt, als die beharrlichen Vertheidiger des Throns Isabellens, keine gehaͤssige, oder auch nur zweideutige Anspielung nach ir⸗ gend einer Seite hin wird bemerkt, und selbst die Scheidewand zwischen Exaltirten und Moderirten faͤllt wie durch einen Zau⸗ berschlag. Auf dem Festmahle, zu welchem Deputirte und Se⸗ natoren beider Parteien sich vorgestern Abend vereinigt hatten, brachte Caballero den ersten Trinkspruch aus, er lautete: „Ich trinke auf die Freiheit, auf die Verbruͤderung, auf das Wohl Espartero's, auf das Wohl Maroto's!“ An demselben Abend zog eine unermeßliche Menge mit Musik⸗Corps vor den Palast der Koͤnigin, die mit ihren Toͤchtern auf dem Balkon erschien, und kaum erscholl ein anderer Ausruf als der: „Es lebe die Aussoͤhnung, der Friede, die Koͤnigin, Espartero und Maroto! Es leben unsere Baskischen Bruͤder!“ Baskische Taͤnze mit der National⸗Musik werden in den Straßen aufgefuͤhrt, und gestern Abend veranstalteten die hier anwesenden Basken und Navar⸗ resen (zu denen viele der reichsten Einwohner Madrids gehoͤren) einen glaͤnzenden Fackelzug mit militairischer Musik, der unter dem oben angegebenen Ausruf vom Prado aus durch die Haupt⸗ straßen bis vor den Koͤniglichen Palast zog. Auf den vorgetra⸗ genen Fahnen befanden sich die Wappen der vier Provinzen mit dem Motto: „Laßt uns Alle Bruͤder seyn’“ Unter dem Balkon der Koͤnigin wurden Baskische Zorcicos aufgespielt und gesungen, an Tanz war wegen der zahllosen herandraͤngenden Menge nicht zu denken. Diese so erfreuliche Uebereinstimmung aller Ge⸗ muͤther ist ganz vorzuͤglich durch die Art und Weise, in denen die zwischen Espartero und Maroto abgeschlossene Uebereinkunfe abgefaßt ist, erreicht worden. Zwei Punkte derselben haben auch die uͤberspanntesten Anforderungen befriedigt. Espartero hat sich naͤmlich streng an die Graͤnzen der ihm ertheilten Vollmachten gehalten, und sich fuͤr nichts verpflichtet, was von der Bewilli⸗ gung der Nationalvertretung abhaͤngt, und Maroto hat, im Vertrauen auf Espartero's Wort, das Schicksal der Bastischen Provinzen der Enrscheidung der Cortes anheimgestellt, und dem⸗ nach die Constitution und Nationalvertretung anerkannt. Auf diese Weise legen selbst Arguelles, Caballero, Lopez und andere Rigoristen den Art. 1 der Uebereinkunft aus, in welchem es heißt: „Der General⸗Capitain D. Baldomero Espartero wird der Regierung angelegentlich die Erfuͤllung des Anerbietens, zu dem sie sich foͤrmlich verpflichtet hat, anempfehlen, nämlich bei den Cortes auf das Zugestaͤndniß oder die Modifizirung der Fueros anzutragen.“ Gerade weil hierdurch weder die Regierung noch die Cortes zu dem Zugestaͤndniß verpflichtet werden, und sich Maroto vertrauensvoll in die Arme der Nation wirft, geben auch die bisher erbittertsten Feinde der Fueros den Gefuͤhlen des Rechts oder der Großmuth Raum, und ich bezweifle nicht, daß die Cortes bei der jetzigen Stimmung der Nord⸗Provin⸗ zen ihre alten Rechte, wenn auch mit zeitgemäͤßen Modifica⸗ tionen, zugestehen werden. Ja, die exaltirtesten Blaͤtter druͤk⸗ ken sich in diesem Sinn aus, und bei dem erwaͤhnten Fest⸗ mahle der Cortes wurde ein Trinkspruch darauf ausgebracht, daß der Konzreß jenes Zugestaͤndniß mit Stimmeneinheit be⸗ willigen moͤge. Das andere bei dem Abschluß dieser Ueberein⸗ kunft stattgefundene Verhaͤltniß, welches die Spanier mit Stolz und Zuversicht erfuͤllt, ist die von Espartero in seiner Depesche vom 3lsten v. M. gegebene Versicherung, daß keine fremde Dazwischenkunft bei Schlichtung des obgewalteten Zwistes eingetreten sey. Dies wird in allen Blaͤttern mit sichtlicher Eitelkeit hervorgehoben, und selbst die Koͤnigin erklaͤrte gestern der ihr Gluͤck wuͤnschenden Deputation der Cortes, sie freue sich vorzuͤglich daruͤber, daß die Friedens⸗Stiftung ein ausschließ⸗ liches Werk der Spanier gewesen sey. In der That nahm die vermittelnde Rolle Lord Hay uͤbernommen hatte,
con vor dem Abschlusse der Unterhandlungen ihr Ende. Jetzt beschuldigen die Spanier hier den Lord, sich Maroto's Plan, den Praͤtendenten mit seiner Familie gefangen an Espartero auszuliefern, widersetzt zu haben. Was Maroto betrifft, so reinigt ihn die Umarmung, mit der ihn Espartero vor der Fronte beider Armeen beehrte, in den Augen der Spanier von den Flecken des Verraths; er selbst hat freilich in seiner Pro⸗ clamation vom 30sten v. seine Rechtfertigung nicht mit großer Beredsamkeit gefuͤhrt. Zum wenigsten kann der von ihm auf⸗ gestellte Satz, die Menschen seyen nicht von Erz, und nicht wie die Chamäͤleone, daß sie vom Winde leben koͤnnten, wohl schwer⸗ lich als guͤltiger Grund zu seiner Handlungsweise dienen. Die fruͤheren Proclamationen, durch welche er bis zuletzt die Bas⸗ zen und Navarresen zur Ausdauer ermahnte, duͤrften in ih⸗ rer Falschheit nicht leicht ein besseres Muster finden, als die von Don Carlos selbst nach den Ereignissen von Estella erlassenen Dekrete, in deren einem er Maroto als Hochver⸗ raͤther aͤchtete, und ihn dann fuͤr seinen Retter erklaͤrte. Die Urtheile uͤber Maroto werden streng ausfallen; Muth aber kann man ihm nicht absprechen, da er seit Monaten ein hals⸗ brechendes Spiel trieb, und nun sogar seinen Namen der oͤf⸗ fentlichen Verurtheilung preisgiebt. In den Kirchen erschallt heute ein feierliches Tedeum, um dem Herrn der Welten, dem Koͤnig der Koͤnige fuͤr die gluͤckliche Wendung der Dinge zu danken. Die Nachricht von der hier herrschenden Stimmung wird in den Nord⸗Provinzen den besten Eindruck machen. — Don Manuel de Toledo (natuͤrlicher Sohn des Herzogs del Infantado) wird heute hier eintreffen, um der Koͤnigin im Na⸗ men der sich unterwerfenden Karlisten zu huldigen. — Der bis⸗ herige General⸗Direktor der Finanzen, Don Jose San Millan, ist Finanz⸗Minister ernannt worden. — Sowohl der enat als der Kongreß brachte Ihrer Ma⸗ jestaͤt der Koͤnigin⸗Regentin gestern seine Gluͤckwuͤnsche dar.
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Berlin, 20. Sept. Die naͤhern Umstaͤnde, unter welchen das gestern berichtete Ungluͤck einen Bahnwaͤrter auf der Ber⸗ lin Potsdamer Eisenbahn betroffen hat, sind nachstehende. Da die Thaͤtigkeit der Bahnwaͤrter, bei der jetzigen Frequenz der Eisenbahn, mehr als gewoͤhnlich in Anspruch genommen wird, so war er, von Muͤdigkeit uͤberwaͤltigt, in seiner Huͤtte einge⸗ schlafen. Als er jedoch den um 10 ½ Uhr Abends von Berlin abgegangenen Wagenzug in der Ferne ankommen hoͤrte, raffte er sich auf, eilte uͤber die Bahn, um die Laterne wieder anzu⸗ zuͤnden, welche jedesmal, sobald ein Zug die Station passirt hat,
ausgeloͤscht wird. Nachdem er damit zu Stande gekommen war, lief er zuruͤck auf seinen Posten, und in diesem Augenblick ward er von der Maschine ereilt und durch den heftigen Stoß,
der ihm saͤmmtliche Rippen der linken Seite und den Kinn⸗ 8e
backenknochen zerschmetterte, getoͤdtet. Er war 61 Jahr alt und hinterlaͤßt eine Frau mit 3 Kindern.
Frankfurt, 18. Sept. Aerndte. Dem Einbringen des Getraides und der uͤbrigen Feldfruͤchte war die Witterung sehr guͤnstig, und mit der Aerndte, so weit solche bis jetzt erfolgt, ist man im Allgemeinen sehr zufrieden. Selbst der Weinstock verspricht, bei fortdauernder guͤnstiger Witterung, einen fruͤher nicht gehofften Ertrag, und man hofft hinsichtlich der Qualitaͤt ein Gewaͤchs zu gewinnen, welches dem vom Jahre 1834 gleich⸗ dommt. Nur das Wachsthum der Kartoffeln ist an einigen Orten durch den Mangel an Regen gehemmt worden.
Trier, 15. Sept. (Trier. Z.) Die Einfuͤhrung der Mo⸗
sel⸗Dampfschifffahrt hat seit gestern einen großen Fortschritt ge⸗
macht. Herr Roͤntgen, Direktor der Niederlaͤndischen Dampf⸗ schifffahrts⸗Gesellschaft zu Rotterdam, welchem das hiesige Co⸗
und der in Begleitung einiger hoͤheren Baubeamten zu Wasser die Reise von uͤber die Bedeutenheit und Zweckmaͤßigkeit der von dem Staat
im Moselbette unternommenen Arbeiten, wovon sich der Effekt
an einzelnen Stellen schon sehr sichtbar aͤußert. Er versichert, daß die Dampfschifffahrt nicht nur ausfuͤhrbar sey, sondern daß die Korrekturen auch gestatteten, groͤßere Schiffe mit erhoͤhter Kraft zu verwenden, und erklaͤrte sich unbedingt faͤr diese letztere Gattung.
Nach einer mit ihm, unter Zuziehung des Herrn Bauraths n reiflichen Berathung ward mit ihm ein Vertrag uͤber ein eisernes Dampfboot von 150—160 Englische
Nobiling gepflogenen
Fuß Laͤnge, 15 Fuß Breite, einem Tiefgang von 22 Zoll in dem Zustande der Bemannung und der Kohlen⸗Befrachtung fuͤr den Bedarf von 12 Stunden, so wie einer Geschwindigkeit von 15 Fuß in der Sekunde im Stillwasser, fuͤr den Preis von 86,500
Holl. Gulden abgeschlossen, das voͤllig fertig am 1. Juni 1840
nach Koͤln abgeliefert werden muß. Dasselbe wird mehrere Abthei⸗ lungen erhalten und in seiner inneren Einrichtung nichts zu wuͤn⸗ schen uͤbrig lassen. Der Erbauer ist von dem Gelingen der Dampfschifffahrt so uͤberzeugt, daß er der Gesellschaft zugestan⸗
den hat, solches nach einem Gebrauch von 6 Wochen, ohne alle der 1 hat, solch ch 9 hen, oh mit großem Vorthtile eingeführt werden können, in welcher Hinsicht
Angabe von Gruͤnden, gegen einen Verlust von 10 pCt. zuruͤck⸗ zustellen. Da im kommenden Jahr die Wasserbauten noch fort⸗
weile gesammelten Erfahrungen bei den ferneren Schiffen benutzt werden muͤssen und auf deren Construction einen großen Einfluß haben werden. Im Jahre 1840 werden also nur zwei Berg⸗ und so viele Thalfahrten pro Woche stattfinden, wogegen alles hoffen laͤßt, daß im darauf folgenden Jahr ein täglicher Dienst
organisirt seyn wird. —— —
Zehnter Bericht des Ritters von Gerstner aus 1 1..“ Nord⸗Amerika. 68 .““ (Fortsetzung.)
6) Eisenbahnen in Rußland.
Die Eisenbahnen in Rußland wurden von den dortigen Inge⸗ nieurs bis zum Jahre 1834, wo ich einen Theil von Rüßland be⸗ reiste, als ganz unausführbar erklärt. Auf meine Vorstellung ertheilte mir Se. Majestät der Kaiser laut Zuschrift des Herrn Präsidenten des Reichsrathes d. d. 21. Dezember 1835, das ausschließende Privi⸗ legium zur Gründung zweier Eisenbahn⸗Gesellschaften, von St. Pe⸗ tersburg nach Zarskoje⸗Selo und von St. Petersburg nach Peterhof. Ich bildete hierauf eine Gesellschaft für den Bau der ersten Bahn, wofür das Privilegium am 21. März 1836 ausgefertigt wurde. Bald darauf sing der Bau der Bahn an, und dieselbe wurde theilweise schon am 21. September 1836, der Rest aber am 30. Oktober 18237 eröffnet. Die Bahn selbst ist uur 17. Engt. Meilen lang, bildet aber in ihrer ganzen Länge außerhalb der Residenzstadt eine erade Linie; die größte Reigung kommt in der Stadt vor, und beträgt nur 10 ½ Fuß
auf die Meile. In der ganzen Länge der Bahn wurde ein Erddamm
von mehr als einer Million Kubik⸗Yard Inhalt angelegt, und darauf eine Stein⸗ und Schotterlage von 14 Zoll Hbhe angebracht; auf diese
baben, das Geleise.
Steinlage kamen die Querhölzer, worauf gußeiserne Piedestals gena⸗ gelt, und Schienen von 65 Pfund Gewicht pro Pard Läuge befestigt wurden. Der Raum zwischen den Querböizern würde wieder mit zer⸗ schlagenem Granit ausgefüllt, und mit Sand bedeckt. Die Großar⸗ tigkeit der ganzen Anlage der Bahn entsprach dem Berkehre, weichen ich in meinem von Begiun des Baues gemachten Anschlage jährlich mit 300,000 Personen in jeder Richtung, oder 600,000 Personen im Ganzen berechnete; allein diese Großartigkeir des Baues, der hohe Preis des Eisens im Jahre 1830, die Kostspiecligkeit der Steine und des Schotters in der sumpsigen Gegend von Si. Petersburg, dann so viele Auslagen, welche bei einer neuen Unternehmung immer vor⸗ kommen, vertheuerten den Bau so sehr, daß für die eigentliche Bahn von 17 Meilen Länge mit einem Geleise 4 Millionen Rubei Assizn. oder 50,000 Dollars für die Engl. Meile auszelegt wurden. Hierun⸗ ter ist aber die Beischaffung von 6 Lokomotiven, von àà Personen⸗ wagen mit 1878 Plätzen, und von 19 Güterwagen begriffen. Da die Actien⸗Gesellschaft die Erlaubniß erhielt, einen großen Gasthof im 7 des Parkes von Pawlowsk, und einen zweiten bei Zarskeje⸗
elo anzulegen, so wurden für diese zwei Gasthöfe und einige andere Gebäude 1,000,000, folglich um Gauzen fünf Millionen Rubel Asfsig⸗ naten für die Unternehmung verausgabt.
Die Direction der Bahn ließ im Winter von 1837 auf 1838 nur einzelne Fahrten an einigen Tagen wöchentlich veraustalten; die täglichen regelmäßigen Fahrten von St. Petersburg nach Zars koje⸗Seie fingen erst am à. April, und jene nach Pawlowsk am 22. Mai 1838 an. Zufolge des gedruckten Protokolls der General⸗Versammlung, welches ich von der Direction vor einigen Tagen erhielt, waren die bisherigen Betriebs Resultate folgende:
Die Anzahl der Reisenden vom 1. Aprit bis
VVk 1141141114* 97,665 Die Reduction auf die ganze Bahmänge giebt
die Anzahl der Reisenden 423,129 Das Passagiergeld beirug im Ganzen .768,891 Rub. 40 Kop. Demnach zahlte im Durchschnitte jeder Reisende
für 17 Engl. Meilen bb Dies giebt für den Reisenden und auf die Meile.. 2 ¾¼ Cent
Die Anzahl der Lokomotive⸗Fahrten war 3500, und es wurden 121 Reisende auf die Fahrt im Porchschutite befordert; sämmliche Trains legten daber 87,500 Werst zurück. Die Betrteds⸗Auslagen waren: Unterhalrungskosten der Bahn und Gebände ... 111,552 R. 06 K. Transportkosten . 11““ 174,850 „ 23 ⸗ Kosten der Verwaltung, der Direction und Diperse 144,116 „» 82 * Ausljagen zum Vergnügen des Publikums 67,573 „» 41
8 Zusammen 498,092 R. 52 K.
Werden diese Auslagen mit 87,500 Werst verglichen, so erhält man die Kosten der Beförderung eines ganzen Trains eine Werst weit mit d Rub. 69 Kop. o er für die Engl. Meile 180 Cents. Iu Bel⸗ gien betragen diese Kosten nur 105 Cent., und die Trains emrhalten im Durchschnitte 1433 Reisende. In Amertka betragen dieselben bloß ein Dollar, und es werden uur 40 Persouen im Durchschnitte in einem Train geführt.
Dividirt man die Auslage von 180 Cent. mit 121, so erhalten wir die Kosten der Beförderung eines Reisenden eine Meile weit mit 1,49 Cent., oder doppelt so viel, als auf den Belgischen Bahnen. Die gesammte Brutto⸗Einnahme der Unternehmung be⸗ in 9 Monaten 789,344 Rub. 83 Kop.; der Retto⸗Gewinn aber laut der vorgelegten Berechnung 299,572 Rub. 8 Kop. oder 38 pCt. von der Brutto⸗Einnahme. Die Actionatre echielten eine Aprozentige Dividende aus dem Betriebe während 9 Monaten.
Die Direction führt in ihrem Berichte noch an, daß im ganzen ersten Betriebsjahre eine Frequenz von 707,091 Personen und eine Einnahme von 920,237 Rub. 20 Kop. statthatte. Für das zweite Betriebsjahr nimmt die Directiou eine Bruito⸗Einnahme von circa 1,100,000 Rubel an, und erklärt, daß Aussicht vorhanden sey, der Metto⸗Gewinn werde über 40 pECt. der Brutto⸗Einnahme bettagen. Sonach würden 420,000 Rub. als Gewinn übrig bleiben, welche nach Abzug von 90,000 Rub. für Zinsen und Tilgungs⸗Fonds des Dar⸗ lehens gerade 350,000 Rubel oder 10 pCt. des Actien⸗Kapttals von 3 ½ Millionen geben. Das ganze Beiriehs⸗Resultat zeigt eine ge⸗ naue Uebereinstimmung mit meinem ersten Anschlage, denn die Anzabl der Reisenden wird, auf die ganze Bahnsänge redazirt, 600,000 geden, und bereits vor drei Jahren teng ich den Acrionxairen die Pachtung der Bahn für 3 Jahre gegen eine jährliche Dividende von 10 vCt.
82 war swer aufangs bezweifelt, aber gegenwärtig von der Directton 1“ . als wahr mité die Erbauung des Dampfboots zu uͤbertragen Willens war, 5
scheinlich berechnet wird. Die Erfahrung über den Betrieb der Eisenbahnen
b hat jedoch in den letzten 3 Jahren gezeigt, daß die Aus⸗ oblenz hierher zuruͤckgelegt hat, war uͤberrascht 8 zeig 6 d
lagen weit bedeutender sind, als man es früher erwar⸗ tete, und ich muß jetzt, nachdem diese Erfahrung von Europa und eine weit ausgedehntere von Amerika vor mir liegt, erklären, daß es ganz und gar unmöglich sev, die Betriebskosten der St. Peters⸗
burger Eisenbahn bei den gegenwärtigen Einrichtungen mit 60
pCt. der Brutto⸗Einnahme zu bestreiten. Der Betrieb der Eisenbahn
ist noch nicht auf sich selbst reduzint; denn die Direction kündigt in
dem letzten Berichte an, daß dieselbe über die verausgabten 5,031,667 Rubel 64 Kop. noch die Ergänzung auf 5,300,000 Rubel und nebst⸗ dem das Depositen⸗Geld für den im Privilegium bezeichneten Sta⸗ tionsplatz, welcher aufgegeben werden soll, zur Beendigung der Un⸗ ternehmung erfordere; es werden also noch gegen 470,000 Rubel aus gelegt, ungeachtet die Eisenbahn seit elnem vollen Jahre im Betriebe ist. So lange uun zu gleicher Zeit Auslagen für den Bau und für den Betrieb einer Eisenbahn stattfinden, kann man nie und selbst bei gutem Willen beide Auelagen ge⸗ nanu abscheiden; man wird daher auch im Jahre 1839 und so lange keine bestimmten Resultate über die Betricbskosten der Bahn haben,
bis nicht die Bau⸗Rechnung gänzlich abgeschlossen ist.
Dir Verbesserungen und neuen Einrichtungen, welche ich der Di⸗ rection seit mehreren Monaten für unsere Bahn vorschlug, sind von der Art, daß sie auch bei jederanderen Bahn in Deutschland
dieselben auch bierleinen Platz finden mögen. Alle großen Städte
8 8 ; , rd⸗ „ 8 N : 8 2 lade „ gesetzt und vollendet werden, so einigte man sich, es vorläͤufig V in Rord⸗Amerika, nämlich New⸗York, Philadelphta, Baltimore und bei diesem einen Schiffe bewenden zu lassen, weil die mittler⸗ E14“ und diese Bahnen durch die allerlebhaftesten Stra⸗ Fen geführt.
Beahnen um scharfe Ecken mit 40 Fuß Halbmesser angelegt, und nie
Rew⸗Orleans, sind von den Eisenbahnen der Länge nach Durch Anwendung eigener Constructionen wurden die
verlassen die achträderigen Wagen, welche gewöhnlich 52 Fuß Länge 3 e. Im Janern dieser Städte darf überall nur Pferdekraft gebraucht werden, die Pferde dürfen nur im Trabe gehen, und die Vorrichtungen an den Bahnwegen sind von der Art,
daß dieselben augenblicklich zum Stilstande gebracht werden können, und daß also gar keine Gefahr für die übrige Circulation in der
Stadt eintritt. Der Nutzen der Verlängerung der Bahn durch Städte ist für das Publikum und die AOctionaire, vorzüglich bei kürzeren Bahnlinien, ungeheuer groß. Ich habe sonach vorgeschlagen, nur den ehnten Theil des im Privilegium bezeichneten Stationsplatzes inner⸗ alb St. Petersburg anzukaufen, dagegen aber die Bahn am linken Ufer des Fontanka⸗Kanals einige Werst weit zu verlängern, um auf solche Art Reisende von verschiedenen Punkten der Stadt mit Pfer⸗ dekraft zum gegenwärtigen Stationsplatze zuzuführen. Jedermann, welcher die Lage von St. Petersburg und den Betrieb von mehreren Bahnen kennt, muß diesen Vorschlag als höchst vortheilhaft erklären; die Ausführung hiervon wird nicht über 150,000 Rubel kosten, wäh⸗ rend für den im Privilegium bezeichneten Stationsplatz bereits 300,000 Rubel gerichtlich deponirt wurden.
Mein zweiter Vorschlag betraf die Einführung achträderi⸗ ger Wagen und Amerikanischer Lokomotiven. Laut Statu⸗ ten der Gesellschaft müssen jährlich 10 bis 30 pCt. der Brutto⸗Ein⸗ nahme in den Reserve⸗Fonds zurückgelegt werden, um hiervon abge⸗ nutzte Gegenstände zu erneuern u. dgl. m. Laut dem Berichte der Direction sind für die ersten 9 Monate bereits 69,572 Rub. 8 Kop in diesen Fonds niedergelegt worden, und derselbe muß nach Bestim⸗ mung der Statuten bis Ende 1839 wenigstens 180,000 Rubel betra⸗ gen. Die Direction erklärt in ihrem Berichte, neue Wagen für die
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unerwartet große Auzahl von Beisenden beischaffen zu müssen, un hat bereits Einleitungen für den Ankauf von zwei neuen Lakemotiven gemacht. Die bisber angekauften 6 Lokomotiven und à4 Reisewagen sind von mir im Jahre 1836 nach den damals ais best agerkanuten Mustern beigeschafft worden; die Klugheit erfordert es, die neuen Au⸗ schaffungen im Jahre 1839 nach den gegeuwärtig durch die Erfah⸗ rung ale am zweckmäßiagsten erwiescnen Coustructionen zu machen. Auf den Amerikanischen Eisenbahnen wurden anfangs eben so wie in Rusland und Belgien vierräderige Wagen nach den Englischen Mustern eingeführt, allein es fanden jährlich bebeutende und wieder⸗ bolte Unglücksfülle, wobei Menschenleben geopfert wurden, statt. 3c allen Vereins⸗Staaten besteht das Gesetz, daß die Eisenbahn⸗Gesell⸗ schaften den Beschädigten, oder den Erben der Getödteten, wenn Klage geführt wird, vollen Geldersatz leisten müssen, sobald die Gesellscaft nicht nachweisen kann, daß das Unglück bloß durch die Schuld des Reisfenden geschab. Die Geschwornen⸗Gerichte sind dier unerbirtlich gegen die Eisenbahn Gesellschaften. Auf der Bahn von Boston nach Providence fand im Juni 1836 eine Kollision zweier Trains statt, wobei acht Matrosen in einem Wagen beschädigt, jedoch in eniger Zeit wieder hernestellt wurden; die Gesellschaft wurde zu einem Scha⸗ denersatze von 25,000 Dollars oder 35,830 Preuß. Rthlr. verurthellt, und ähnliche Fälle fanden wiederholt auch auf anderen Bahnen statt⸗ Roch vor wenigen Wochen fiel ein angesebener Kaufmann aus Pöi⸗ ladelphia auf der Trenton⸗Bahn von einem Wagen herab, was zu vermeiden der Gesellschaft nur zum Theile mörlich war, und unn kla⸗ gen seine Erben wegen Entschädigung von 200,000 Dollars. Unter solchen Umständen ist es begreiflich, daß die Directiouen und die Ju⸗ geuteurs der hiesigen Eisendahnen alles aufboten, um Constructtouen von Wagen und Lokomotiven und andere Einrichtungen einzuführen, wodurch Unglücksfälle möglichst vermieden werden. Im Jahre 1838 sind über fünf Millionen Reisende auf den hiesigen Bahnen geführt worden, und es fanden trotz der vielen Nachtfahrten kaum zehn Un⸗ fälle statt, wo nämlich betrunkene oder taube Personen überfahren wurden, oder Reisende während der Fahrten aus den Wagen spran⸗ gen, oder Lokomotiven bei den Zungen der Ausweicheplätze oder we⸗ gen auf der Bahn liegender Holzstücke u. dgl das Geleise verlteßen. Es hatte dagegen nicht ein einzelner Fall statt, daß ein achträderiger Wagen bei Kollisionen der Trains aus der⸗ Bahn herausgeworfen, umgestürzt, zertrümmert, oder daß Persouen in demselbeu stark beschädigt wurden; diese Wa⸗ gen sind daher in diesem Angenblicke auf wentgsteus 2800 Meilen Bahnen eingeführt worden, und das hiesige Publikum würde es gar nicht mehr dulden, wenn man irgendwo noch einen vierräderigen Wa⸗ gen beischaffen wollte.
Die Unglücksfälle, welche auf den Englischen so viel kürzeren Bah⸗ nen stattfinden, sind allgemein bekannt, allein weit mehr Menschen⸗ leben wurden im Jahr 1838 auf der Bahn von Paris nach St. Ger⸗ main und in Belgien bei dem Transporte eines Regimentes geopfert- In beiden Fällen kamen Trains in Kollision, die vierräderigen Wa⸗ gen wurden aus der Bahn geschleundert, eeeg und viele Lelchen unter denselben hervorgezogen. Das letzte Unglück dieser Art fand am 21. Mai (alten Stils) l. J. auf der St. Petersburger Bahn statt, indem auch dort, wie mir die Dtrection kürzlich mitiheilte, 5 Wagen durch eine Lokomotire aus den Schtenen geworfen, ein Wa⸗ gen biervon umgestürzt und zerschmeitert und unter den Trümmern desselben der Bevollmächtigte der Gesellschaft Herr Faßmann und der Ober⸗Conducteur Busch todt gefunden worden. Möge der Ver⸗ lust eines so höchst rechtschaffenen, unermüdlich rhätigen Mannes, wie Herr Faßmaun war, der letzte seyn, welcher auf solche Art auf den Bahnen in Eurepa staltfindet; möchte dort das Vorurtheil gegen Ame⸗ rikanische Einrichtungen frühber besiegt werden, ebe noch unsere Re⸗ gierungen genöthigt sind, gleiche Gesetze wie in Amerika zu erlassen,
um die Eisenbahn⸗Compagnieen zum Schadenersatz, soweit er durch Geld in einem soichen Falle möglich ist, anzuhalten. Da in Rußland in vielen Fällen weniger Vorurtheil als in anderen Ländern in Eu rova vorhanden ist, und die dortige Bahn schon durch die Annahme der größzeren Geitiseweite, wie ich eben bemerkte, anderen Ländein zum Beispiele dieniec, so darf man wohl nicht zweifeln, auf der St. Petersburger Bahn bald einen Amerikanischen Train in Thätigkeit zu (Schluß folgt.)
gg—
Telegraphische Nachrichten.
Koͤln, 20. Sept. Der Commerece vom 17. September enthaͤlt nachstehende telegraphische Depesche aus Bayonne vom löten: „Der General der 20sten Militair⸗Division an den Kriegs⸗Minister. Gestern haben sich 6 Bataillone von Alava und 2 von Navarra, der ganze Karlistische Generalstab mit Elio und Negri auf das diesseitige Gebiet gefluͤchtet, wo sie ent waffnet worden sind. Gleich darauf ist Espartero zu Urdax an⸗ gekommen und hat sich mit unseren Truppen in Verbindung gesetzt. Die Karlistischen Waffen sind ihm uͤbergeben worden, und wir haben ihm Brod fuͤr seine Truppen gellefert.“
Ferner enthaͤlt der Commerce vom Iien: „Eine Kor⸗ respondenz, der man volles Zutrauen schenken kann, hat am l16ten die Nachricht nach Pau gebracht, daß der Graf España sich unterworfen habe, und daß Cabrera wegen seiner Unter werfung unterhandle.“
sehen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur
Berlin. Eine läugere Zeit zurückgelegte Oper des vor wenigen Jahren verstorbenen, hier uoch wenig gekannten Pariser Komponisten Herold, der Zweikampf, die ausgezeichnete Besetzung derselben und das Mitwirken eines fremden Gastes, des Tenoristen Herrn Cramo⸗ lini aus Braunschweig, hatten gestern ein überaus zahtreiches Publt⸗ kum im Operubhause versammelt, welches den ihm dargebotenen schö⸗ nen Kunsigenuß mit regstem Beifalle aufnahm. Die Spern Herold’s gehören unzweifelhaft zu den besseren Produkten der neueren Ton⸗ kunst; sie verdienten eine häufigere Aufführung und würden gewiß mindestens eben so gern gehört werden, wie manches Aubersche Werk. „Zampa“ und „Marie“, die früher hier öfter gegeben wurden, enthal⸗ ten viele Schönheiten in mustkalischer Hinsicht und entbehren auch nicht des dramatischen Interesse's. Dasselbe gilt von dem „Zwei⸗ kampf“, dessen Süjet bis zum Schluß auziehend und spannend ist und in welchem fast alle Musikstücke eine lerhafte und angenehme Wir⸗ kung machen. Die Melodieen sind zwar nicht gerade von üüberraschender Originalität, aber man findet auch nicht bestimmte Reminiscenzen darin und sie haben meist einen natürlichen Fluß; in den Harmonteen herrscht überall ein gesunder Wohllaut vor; die Ensemble’s sind trefflich in einander gearbeitet und mit vielem Feuer durchgefuührt. Im Styl und Charakter der Heroldschen Musik füudet sich, wenn wir sie mit der eines anderen Komponisten vergleichen sollten, einige Aehnlichkeit mit Cherubint's Werken; Glanz, Feuer, Zartheit der Empftndung, elegante Form und luxuriöse, aber stets wohlklingende Instrumenta⸗ tion zeichuen sie aus. Wird nun eine solche Oper in allen Theilen mit solchem Schwung ausgeführt, wie es bet der gestrigen Vorstel⸗ lung fast durchweg der Fall war, so kann sie ihre Wirkung nicht ver⸗ fehlen. Unter den Darstellenden ragten besonders Dlle. Lowe und Herr Cramolint hervor, welche die Haupt Partieen der Oper haben, von denen die eine mehr durch den Gesang, die andere durch das Sviel dominirt; in beider Hinsicht aber mußten die Inhaber dieser Rollen auch die strengsten Anforderungen befriedigen. Dlle. Löwe steigerte den hohen Geuuß, den ihre glänzende Gesangs⸗Virtuofität und ihr feines charaktervolles Spiel siets gewähren, diesmal zu noch reinerem Eindruck, da sie, vollkommen den Gesetzen der Kunstschönheit huldigend, sich durchaus aller Extravaganzen entbielt, zu denen ibre feurige Ratur sie sonst zuweilen fortreißt; die mit Trillern reich ge⸗ schmüͤckte Arie zu Aufange des zweiten Aftes wurde in vollendet schöner Form und mit der ihr eigenthümlichen Grazie vorgetragen; die obligate Violiu⸗Begleitung zu dieser Arie führte Herr Kon⸗ zertmeister Ries so talentvoll aus, daß ihm schon nach dem Ri⸗ tornell verdienter Beifall dafür gespendet wurde. Herr Cramolin!,