1839 / 267 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen.

Ediktal⸗Ladung. g

Bei dem unterzeichneten Königl. Gericht ist zu Er⸗ mittelung des Lebens oder Todes der verschollenen Christtane Friederike Kunzin, von Lausigk, Tochter dee im Jahre 180 ¼¾ bier verstorbenen Sattlermeisters Jo⸗ dann Christian Friedrich Kunze, welche seit dem 20. Sr tober 1701 von ihrem Leben und Aufenthalte einige Machricht nicht gegeben hat, nach Vorschrift des Man⸗

dates vom 13. November 1779, 8 11“ ivilse außerhalb des Konkurses betr. in Civilsachen außerhalb urfeterkärzung der

emfelben Tage, . Mandates von d ch des Gesetzes vom 27. Ok⸗

cura absentium betr, aul. 3 8 tober 1834, einige Abänderung in vens Prozeß⸗Verfah⸗ ren beir., die Emleitung des Edikral⸗Prozesses bean

1e e daber die genaunte Abwesende sowoh! selbst, als deren etwaige Erben und Gläubiger, und zwar, was die Abwesende betrifft, unter der Verwar nung, daß sie für tedt erklärt und ihr Vermögen ih ren Erben werde zugesprochen werden, andere Interes⸗ senten aber bei Verlust ivrer Ansprüche, so wie der Rechtswoblthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand, hiermit vorgeladen,

den zwanzigsten Januar 1840. zu geböriger Gerichtszeit versönlich oder durch hinläng⸗ lich legitimirte Bevollmächtigie an hiesiger Gerichtsstelle zu erscheinen, sich auzugeben, ibre Ansprüche anzuzei⸗ gen und zu bescheinigen, mit dem bestellten Kontradik⸗ tor binnen 6 Wochen zu verfabren, zu beschließen,

den neunten März 1840 der Inrotnlation der Akten Behufs deren Versendung nach rechtlichem Erkenntnisse oder der Abfassung eines Gerichts⸗Bescheides, und den fünfundzwanzigsten Mai 1840 der Publication des abgefaßten Erkeunntnisses, unter der Verwarnung, daß dasselbe außerdem für publizirt werde erachtet werden, sich sn gewärtigen. Auswärtige haben zur Annahme künftig etwa su erlassender Ladungen und Verfügungen hier oder in der Rähe wohnende Bevollmächtigte zu bestellen. asigk, den 20. Juli 1839. Das Königl. Gericht daselbst.

Von Seiten des Rathes dieser Kaiserl. Gou⸗ vernements⸗Stadt werden Alle und Jede, welche

1100

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die

Die Berichtigung der Zinsen à à pCt. von den frü⸗ beren Einschüssen wird auch wiede um nach §. 16 des Gesellschafte Statuts durch Abrechnung auf den geger⸗ wärtig zu leistenden Einschuß ersolgen, und sind dem aach bei Einzahlung desselben = 21 Silbergroschen = zuf jeden einjeluen Quittungsbegen als baar gezahen in Aurechnung zu bringen.

Für jeden Butitungsbogen, auf welchen die einge forderte Zahlung innerhalb vier Weochen nach dem Verfalltage nicht geleistet worden is, verfällt der darin benannte Actionair in eine Conventional⸗Strafe von 5 Thaler, welche nebst der rückständig gebliebenen Rate und den gesetzlichen Verzugszinsen gerichtlich von ihm eingezogen werden kann, insofern die Gesellschaft es nicht vorziechen sollte, ion des Rechts aus dem Duit nungsbogen für verlustig und diesen selbst für annul⸗ lirt zu erkläten. Conf. §. 9 des Statuts.

Berlin, den 10. September 1839.

Direckionder Berlin⸗Sächsischen Ersenbahn⸗Gesellschaft.

Bloch. Bode. Carl. Dannenberger. Mever.

Bayerisch⸗Wärttembergische Donan⸗ Dampfschiffahrt.

Dienst zwischen Regensburg, Linz, Wien ꝛc. während der Monate September und Oktober mit 2 Schiffen von 60 und 75 Pferdekraft.

Abfahrt ven Regensburg nach Linz: aum 2. X 7:.10. 12. 15. 17.20. 22 2. 27. 20. Abfahrt von Linz nach Regensburg: am 2. 4. 7. 9. 12. 14. 17. 19. 22. 24. 27. 29. Abfahrt von Regensburg nach Linz:

Amm 11722

September.

2„ 27.

Abfahrt von Linz nach Regensburg: 8

am 4 9. 14. 19. 24. 29.

In Linz korrespondiren die Schiffe mit denen der Oesterr. Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft. Zwischen Re⸗ gensburg, München, Augsburg, Kürnberg und Frank⸗ furt bestebt für die Hm⸗ und Herreise eine täglicht Eilwagen Verbindung.

Regeusburg, im August 1839.

Die Direction.

Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn in Berlin, Zimmerstraße Nr. 29, ist so eben erschienen und daselbst, so wie in allen

aus irgend einem Rechtsgrunde

deutende Vermögen des insolventiam deklarirt ba benden bisherigen hiesigen Theater⸗Direftors W.

v. Kesteloott Ausprüche zu haben vermeinen möch⸗ ien, desmittelst aufgefordert, solche ihre habenden Prätensionen bei Verlust threr Gerechtsame bin⸗ nen nun und sechs Monaten, spätestens alfo am

.“ . I4.271, dieses Jahres, mittelst in

8 qupio bei dem hiesigen Stadt⸗Obergerichts⸗Secre⸗ 2 raire entweder in Person oder durch gesetzlich le (Zilimirten Bevollmächtigten einzureichender schrift

Ujichen Anzeigen geyörig anzumeiden und rechtsge⸗

an das nicht be⸗ Buchhandlungen, zu haben: 8—

Landtags ⸗Verhandlungen der Provinzial⸗Slände in der Preuß. Mouarchie Dreizehnte Folge, enthaltend die Verhandlungen des vierten Poseuschen, sechsten Brandenburgischen und sechsten Pommerschen Provinzial⸗Landtags, nebst den Landtags⸗Abschieden. Von dem Königl. Hofrath J. d. 7. Rumpf, fortgesetzt von J. F. G. Mitschke, Königl. Hofrath und Geh. Registratür⸗Vorstcher der Stände⸗Abtheilung im Ministerium des Innern.

gr. Svo. Preis 1 Thlr. 7 ½ sgr.

Mit der jetzt erschienenen neuen Feolge besinnen die Verhandlungen der zuletzt in den verschiedenen Pro

nüglich zu deduziren und zu verifiziren, gleichwie denn auch dinnen gleicher Frist diejenigen, welche hm, v. Kesteloot, mit Schulden verbaftet sind, soiches sub poena dupli, und diejenigen, welche von ibm Pfänder in Haͤuden haben, diese bei Ver lust derseiben auf gleiche Weise anzuzeigen schul⸗ ig sind.

30. Mai

11. Jum

Ad mandatum

A. Ch. Jordan, Secretair.

1839.

———

Eisenbaonfahrten am 25. September 1839

mit Dampfkraft.

1) Von Bertin nach Potsdam um 6 ½, 9, 1 ½, 2, 4 ½,

und 10 ½ Ubr.

2) Von Potsdam nach Berlin um 8, 7 ½, 12, 3.

9, 10 ½ und 12 Uhr.

Die letzte Fahrt sindet nur dann statt, wenn um 9 Uhr Adends die Plätze zu den beiden vorhergehen den Fahrten um 9 und 103¾ Ubr sämmtlich verkauft sind.

4) Von Berlin nach Sieglitz um 2 und 6 ½ llhr.

4) Von Steglitz nach Berlin um 2 ½ und 7 Uhr. gisenbahnfahrten mit Dampfkraft am 26. September 1839 und dann täglich:

1) Von Berlin nach Potsdam um 7, 10 , 2 ½, 7 und

Uhr. 2) Sen Potsdam nach Berlin um 8 ¼, 12 ¼. à ½ und 8 ½ Uhr; außerdem an jedem Sonntage um 10 Uhr Abends.

3) Von Berlin nach Steglitz um 3, à, und 73 Uhr; 12

des Sonntags auch um 1 ½ Uhr.

a) Von Steglit nach Berlin um 3 ½, 5 ½ und 8 Ubr;

des Sonntags auch um 2 Uhr. Berlin, den 23. Sevtember 1839.

Die Directlonder Berlin⸗Potsdamer Eiseu⸗

bahn⸗Gesellschaft.

8

Bekanntmachung.

Auf den Antrag des Vorstandes der ökonomischen 27sten und 28sten d. M.

um 8 ½ Uhr Morgens eine Extrafahrt von Berlin nach

Gesellschaft findet am 2ö6sten, Potsdam statt. Deu Mitgliedern dieses Vereins, die sich durch Karten lets zu diesen Fahrten in Berlin an Badhnbofe zum gewöhnlichen Tarif verabreicht. Berlin, den 25. September 1839. 8 Die Direction der Berlin⸗Porsdamer Eisen bahn⸗Gesellschaft.

Zur weiteren kräftigen Fortführung des Baues der Berlin⸗Sächsischen Eisenbahn ist wiederum die Einzah⸗ lung eines Einschusses auf das Actien⸗Kapital erforderlich. Die unterzeichnete Direction fordert daher sowohl die ursprünglichen Herren Actienzeichner, als auch die durch

Cesston eingetretenen Inhaber von Quittungsboge hierdurch auf:

vvom 5.

Kasst, unter den Linden Nr. 6, in den Vormit nagsstunden von 9 bis 12 Uhr zu leisten.

Die Quittungsbogen ersuchen wir, wie früher, von einem Rummern⸗Verzeichnisse begleitet 18eheggs, und st von einem aro

der mit nuterzeichneten Direktoren und dem Rendan⸗ Gebilden geschöpft haben. uu der Gesellschaft, Herrn Ritter, bescheinigt werden. rechteste Anerkennung, und

werden die geleisteten Zahluugen demnäch

[veller hervortritt.

als solche ausweisen, werden die Bil⸗ der Kasse auf dem

b bis spätestens zum 15. Oktober c. einen Einschuß von Zehn Procent, oder 20 Tha⸗ ler auf jeden Quittungsbogen, an die Gesellschafts⸗

oinzen des Preußischen Staates gehaltenen, mit der Berarhung höchst wichtiger Gesetze, namentlich eines allgemeinen Gewerbe⸗Polizei⸗Gesetzes, einer allgemei⸗ nen Wege⸗Ordnung, einer Jagd⸗Gemeinheitstheilungs⸗ Ordnung, einges Gesetzes über die Befugnisse der Kreis⸗ Srände und anderer, beschäftigt gewesenen Provinzial zandtage. Am Schlusse dieser Verhandlungen und der Harauf in dem vergangenen und jetzigen Jahre ertheil⸗ ten Allerhöchsten Abschiede wird ein vollständiges Na⸗ nen⸗ und Sach⸗Register sich dem früher mit der 7ten Felge erschienenen anschließen und die Benutzung eines Verkes erleichtern, dessen Werth für den Geschäftsge⸗ drauch aller Behörden, der Stände⸗Versammlungen und Staatsmänner des In⸗ und Auslandes, wie für den Privatgebrauch aller derjenigen, welche den Fort⸗ schritien der Gesetzzebung des Preußischen Staats ihre Aufmerksamkeit widmen, von Jahr zu Jahr immer Den Mitgliedern der verschiedenen Provinziale, Kommunal. und Kreis⸗Stände⸗Versamm⸗ nngen biectet das Werk in seinen dreizehn Folgen eine in solchem Zusammeubange sonst nirgend gewährte Gele⸗ geuheit, auch die auf den Landtagen anderer Provin⸗ jen zur Sprache gekommenen allgemeinen und provin⸗ ziellen Einrichtungen so wie die Ansichten jedes ein⸗ jelnen Landtages über die sämmtlichen vorgelege. nen Gesetzes⸗Entmürfe kennen zu leruen. Der Preis der Provtuzial⸗Gesetze selbst, in einem Bande, und der lsien bis incl. 12ten Folge, wenn dieselben zusam⸗ uren abgenommen werden, ist auf zebn Thaler festgestellt, der der einzelnen Theile bleibt dagegen unverändert.

Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) ist so eben erschiecunen:

2 00 arithmethische und geometrische Rechnungs⸗ Aufgaben

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nasien, höhere Bürger⸗, Gewerhe⸗ len, verausgegeben von P. Spiller. Mit 1 Figu⸗

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scriptien angenommen auf: . des Sophokles Tragoͤdien

in Deutscher Presa von einem Vereine Gelehrter. Ein Band. Format, die Hand⸗Ausgabe von Schiller. Subscriptions⸗Preis 22 sgr., zahlbar bei Em⸗ pfang im Cktober. Späterer Ladenpreis: n „Wenn wir die Heroen der Deutschen Poesie, einen Schiller, Göthe⸗Klopstock, Körner ꝛc. in gleich⸗ vPreise überliefern, wenn wir dieren unsern vaterländi schen Dichtern die großen t⸗ Shakespeare, Rechte der alten Griechischen Tragödien⸗Dichter geden ken, aus denen

Sie verdienen unsere ge

sind in allen namhaften Buchhandlungen zu baben

der Schulbesuch größtenthells wieder regelmäßiger und fleißiger stattfindet,

sus in 7 die Lateinische Schrift; das einzelne Heft kostet nur

können, geschiebt solches frei und ohne Berechnung der

seit ihrem Erscheinen eine sehr verbreitete günstige

dem durch das Preuß. Aditur enten⸗Reglement vorge⸗ 72 zeichneten Gebiete der Elementar⸗Mathematik für Gym⸗ und Militair⸗Schu⸗

In allen soliden Buchhandlungen, in Berlin und (polsdam namentlich in der Stuhrschen, wird Sub⸗

Druck und Papier wie 1 Thlr.

mäß gen Hand⸗Ausgaben dem Publikum zu billigem

Poeten des Auslandes: Bvron, Moore, Cervantes ꝛc. anzureiben begonnen haben, so müssen wir mit noch größerem gie.

Göthe, Schiller, Klopstock und vieie mit ibnen die großen Gedanken zu ihren unsterblichen

kles, der erhabene Meister, welcher die Griechische Tragödie auf den Gipfel der höchsten Vollkommenheit brachte, mit dem sich der Freund der Dichtkunst innig vertrant machen muß.“

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C. Munde (Svrachlehrer), Briefe zum Uebersetzen in das Englische, mit beigefügter Worterklärung und Erläukerung grammatischer Schwierigkeiten, so wie einer kurzen Anweisung, Englische Briefe zu schreiben. Brosch. 15 sgr. .

P. Carry, die ersten Anfangsgründe der Engli⸗ schen Umgangssprache für Franzosen und Deutsche. Zweite verbesserte Auflage. Brosch. 22 ½ sgr.

(Berlin bei Alerxander Duncker, Franzoösische Straße Nr. 21). .

Arnoldische Buchhandlung in Dresden u. Leipzig.

H V—

Normal⸗Schreibekuͤcher. Zu der bevorstehenden Herbst⸗ und Winterzeit, wo

halte ich es für nützlich, auf die seit länger als 15 Jahren mit unbestreitbarem Vortheil für die Ausbildung einer deutlichen und schönen Hand⸗ schrift angewendeten Rormal⸗ Schreibebücher wiederholt aufmerksam zu machen.

Dieselben enthalten einen vollstäudigen Schreib⸗Kur⸗ Heften für die Deutsche, in 7 Peften für

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breite Straße Nr. 25.

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Preußischen Staaten.

Auf das am 1. Oktober beginnende neue vierteljähr, liche Abonnement der

Leipziger Allgemeinen Zeitung werden bei allen Postämtern und Zeitungs⸗Expeditio⸗ en des In⸗ und Auslandes Bestellungen angenom⸗ men. Der Preis beträgt in Sachsen viertelzährlich 2 Thlr. in Preußen 2 Thlr., in den übrigen Staaten aber wird derselbe nach Maßgabe der Entfernung ven Leipzig erhöht.

Leipzig, im Septbr. 1839. F. A. Brockhaus.

Jun unserem Verlage ist so eben erschienen und in

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Kuers, Dr. F. A., die Diätetik oder Gesundheits⸗ pflege des Pferdes, Schafes und Rindes. Ir Band. gr. Svo. geh. Preis 1 Thlr. 223 sgr.

(Der 2ie Band erscheint in dieser Woche.)

Jahrbücher, Mäöglinsche, der Landwirihschaft, berausgegeben von der Königl. Preuß. Akademie des Landbaues zu Möglin unter Redact on ron Franz Körte. àAr Band. gr. Svo. kart. Preis 2 Thlr. 20 sgr.

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Dorn, J. F., praktische Anleitung zum Bierbrauen und Branntweinbrennen und zur Anfertigung der fünstlichen Hefe. zie gänzlich umgearbeitete und vermehrte Ausgabe. Mit 4 Kupfert. Fr. 8vo. geh. Preis 1 Thlr. 20 sgr.

Jahrbücher, Möglinsche, der Landwirthschaft, redigirt vom Professor Franz Körte. 1r 3r Band⸗ Preis à. 2 Tblr. 20 sgr.

Kopve. J. G., Unterricht im Ackerbau und in der Viehzucht. 3 Theile, unveränderter Abdruck der dritten gänzlich umgearbeiteten Auflage. Mit Kupfern. 8vo. Preis 4 Thlr. 20 sgr.

Martens, J. D., die Rindviehzucht, die Meierei⸗ Wirthschaff und die damit verbundene Schweine⸗ zucht auf den adeligen Höfen der Herzogtbümer Schleswig und Holstein. gr. 8vo. Preis 2 Thir.

Rohlwes, J. St., Allgemeines Vieharzneibuch, oder Unterricht, wie der Landmann Pferde, Rind⸗ vieb, Schafe, Schweine, Ziegen und Hunde auf⸗ zichen, warten, füttern und deren Krankheiten er⸗ fennen und heilen soll. Gekrönte Preisschrift. 15te verbesserte Auflage. Mit 1 Kupfer. Svo. Preis 25 sgr.

Bartels, Dr. E. D. A., die gesammten nervösen Fieber, in sich begreifend die eigentlichen Nerven⸗ fieber, nebst den Fieberseuchen und Wechselfiebern. 2 Bände. gr. 8vo.

Ir Band. Preis 3 Thlr. 2r Band. Preis 4 Thlr. 15 sgr.

Böckel, E. G. A., das Leben Jesu. Ein Er⸗

bannngsbuch. 1ste Hälfte Preis 1 Thlr. 10 sgr. (Die 2te Hälfte befindet sich unter der Presse.)

Busch, Dr. D. W. 2 Theoretisch⸗prakrische Ge⸗ burtskunde, durch Abbildungen erläutert. 3 Lie⸗ ferungen. gr. 8vo. Preis 15 Thlr.

Berlin, im September 1839.

Rücker & Püchler. Reu⸗Köln am Wasser Nr. 19.

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Bei mir erscheint in einigen Tagen: Praktische Beschreibung des

SakbõtSöp s von 88 Duerr o, Maler, Erfinder des Diorama, Offtzier der Ehrenlegion, Mitglied mehrerer Akademiecen ꝛc. ꝛc. Treu übersetz! nach der den Pariser Daguerreotvpen beigelegten Ori⸗ ginal⸗Beschreibung des Herrn Dagnerre und begleitet von 6 Tafeln Abbildungen der einzelnen Theile des Original⸗Instruments. Prreis 15 sgr. George Gropius, Bauschule Nr. 12.

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Von Otto Niemever.

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Die Idee der Gottheit. Ein Versuch, den Theismus spekulativ zu begründen und zu entwickeln.

Von G 8 Dr. C. P. Fischer, außerord. Professor der Philosopbie in Tübingen. gr. 8vo. 11 ½ Bogen fein Velin. Preis, geb., 1 Thlr.

Vorliegende Schrift dürfen wir als eine der bedeu⸗ tendsten im Gebiete der verwandten neueren Literatur bezeichnen. Der Herr Verfasser, der seine Arbeit e nen Versuch nennt, die Idee eines persönlichen Gottes systematisch darzustellen, trifft im Verlaufe eines freien speknlativen Denkens mit der christlichen Offenbarungs⸗ Lebhre zusammen, nachdem er in der Einleitung gezeigt, Wabrbeit ist, zu deren wissenschaftlicher Erkenntniß die Pbilese⸗ phie unserer Zeit fortschre tet. Er giebt somit einen

1) Naturgeschichte. 2) Naturlehre. 4) Anthropologie. 5) Geographie. 8 geschichte. 7) Deutsche Sprache.

und Feldmeßkunst. In 8 Bänden. brosch. 1 ½ Thlr. Quintus Horatius Flaccus Werke. Deut . sche Ausgabe in einem Bande. Taschenformat

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vor allen ist es Sopho

22 sgr. 1 Fl. 12 Kr.

Schule gemeinnütziger Kenntnisse und Wis⸗

seunschaften. In 8 Abtheilungen; enthaltend: 68 3) Technolo⸗der Versöhnung zwischen Glauben und Wissen, so daß 6) Welt⸗ sein 8) Arithmetik losophischen Sosteme kritisch berührt, als metaphysische

wichtigen Beitrag zu der Lösung des großen Problems Werk, welches zugleich die wichtigsten übrigen pbi⸗

Grundlage einer christlichen Religrons Philoso⸗ „„phie betrachtet werden kann und Theologen wie Phi⸗ . losovhen eine höchst willkommene Erscheinung seyn wird, Im August 1839.

.“

8. 1““

ische Staats—

Berlin,

Donnerstag den

Amtliche Nachrichten. beoik des Tages.

Bekanntmachung. lsten k. M. ab wird auf den Schnellpest⸗Coursen zwischen Berlin und Koͤnigsberg in Pr. 8

Berlin und Posen Danzig und Dirschau

Vom 8

1“

das Personengeld nur mit §8 Sgr. pro Meile, anstatt bisher mit 9 Sgr, zur Erhebung kommen.

In Bezug auf das ohne Brzahlung mitzunechmende Ge⸗

paͤck und auf die Ueberfracht, bleiben die bisherigen Bestim⸗

muagen in Kraft. Berlin, den 2½. September 1839. General⸗Post⸗Amt.

8

tungs⸗Nachrichten. NKRZlkland.

Rußland und Polen.

St. Petereburg, 19. Sept. Nachrichten aus Boro⸗ dino zufolge, haben Se. Majestat der Kaiser am 9ten d. M. nach Besichtigung der zur Kompletirung der Garde ausgewaͤhl⸗ ten Militairs, so wie der Junker und Unter⸗Faäͤhnriche des ꝛten und des 6ten Infanterie⸗Corps, die zu Offiziersstellen vor⸗ geschlagen sind, einen Ausflug nach der Spoaßkischen Einsiedelei

und in das Dorf Semenowskoje vorgenommen. Abends wohnte Denk⸗

der Kaiser dem großen Zapfenstreiche bei dem male von Borodino bei. Am 10. September fand ein großes Manoͤver auf dem Schlachtfelde von Borodino und zwar ganz in denselben Stellungen statt, welche die beiden Heere im Jahre 1812 eingenommen hatten. Das Manoͤver,

welches bis 4 Uhr Nachmittags dauerte, wurde mit ausgezeich⸗ 1 neter Praͤcision ausgefuͤhrt. Am 11. September wohnten saͤmmt⸗

liche hohe Herrschaften dem Gottesdienste in der Feldkirche des 2ten Infanterie⸗Corps bei. An diesem Tage, dem Namenstag

Sr. Kaiserl. Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolger, war zugleich großes Diner bei Sr. Maäjestaͤt, zu welchem auch diejenigen verabschiedeten Generale und Stabe⸗Offiziere eingeladen waren,

die der Schlacht von Borodino beigewohnt hatten.

Im Laufe des verflossenen Monats August wurde die Ei⸗ senbahn nach Zarskose⸗Selo von 92,607 Personen benutzt und die Gesammt Einnahme belief sich auf Süilber⸗Rubel 31,693

75 Kopeken oder B. Ass. R. 110,928 und 8§8 Kopeken. Frankrelch.

Paris, 20. Sept. Der Minister⸗Rath versammelte sich V gestern, unter dem Vorsitze des Koͤnigs, in St. Cloud und

heute fruͤh bei dem Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Man erfaͤhrt mit Bestimmtheit, daß im Ministerium des

Innern eine Ordonnanz in Bezug auf das Verbot der Ge⸗

traide⸗Ausfuhr vorbereitet wird.

Der Moniteur meldet, daß die heute aus Mans einge:

gangenen Briefe durchaus kein neues Ereigniß braͤchten.

Die Vorfäͤlle im Sarthe⸗Departement und die Absetzung der dortigen hoͤchsten Beamten, werden heute von allen Jour⸗ Der Courrier frangais billigt das Ver⸗ fahren der Verwaltung, tadelt aber, daß man nicht auch den Maire, Herrn Basse, abgesetzt habe, und meinte, dies sey wohl nicht geschehen, weil derselbe Mitalied der Deputirten⸗Kammer

nalen besprochen.

waͤre. Uebrigens spricht dieses Blatt auch die Regierung nicht

von aller Schuld an jenen Ereigmissen frei, da sie es vernach⸗

laͤssigt habe, die Nationalgarde von Mant, die unter dem vori⸗ gen Ministerium aufgeloͤst worden sey, wieder zu reorganisiren, und dadurch die Behöͤrden jedes Mättels zur Wiederherstellung zur Ordnung beraubt habe.

rung. Das Journal des Débats sagt: rium hat bei dieser Gelegenheit mit Energie send gehandelt. Man muß es um so mehr loben, es nicht eben bestimmt schien, die Kraft der Regierung sn verstaͤrken, und da man mit Ruͤcksicht auf seinen Ursprung

aͤrchten konnte, daß es sich nicht in diesem Grade eifersüchtig auf die Ehre und die Wuͤrde der Regierung zeigen wuͤrde.

Einige Organe der Opposition sind der Meinung, daß sowehl die Regierung als die oͤffentlichen nissen eine große Lehre zu ziehen haͤtten.

waͤren, womit man die Hingebung seiner Freunde, oder die kleinen Intriguen der Mitteimaͤßigkeit belohnen duͤfe. Den Beamten zeigen sie, wie groß ihre Verantwortlichkeit sey. Sie sagen ihnen, daß es nicht genuͤge, Ehrgeiz zu haben, sondern daß man auch einer großen Fähigkeit und Unerschrockenheit be⸗ duͤrfe. Dies Alles ist sehr gut gesagt; die Moral ist vortreff⸗ lich. Leider aber ist es kaum vier Wochen her, daß die Oppo⸗ sition sich zu der Ernennung des jetzt abgesetzten Praͤfekten Gluͤck wuͤnschte. Derselbe war schon einmal von dem Ministe⸗

rium vom 15. April abgesetzt worden und wurde von dem jetzi⸗ gen Kabinet, unter großem Beifall der Opposition, die in dieser

Maßregelnur eine feierliche Protestation gegen den Despotismus des 15. April erblickte, wieder in Thaͤtigkent versetzt. Der Praͤfekt des Sarthe⸗Departements war ein Schuͤtzling der Coalttion. Die jetzigen Minister, die, um ihm Platz zu machen, einen lo⸗ yalen und faͤhigen Beamten bei Seite schoben, ohne Zweifel, weil dieser mit einem der vorigen Minster verwandt war, wur⸗ den bei jener Gelegenheit von der Opposition gelobt, und wir

sind genoͤthigt zu bekennen, daß man damals die strenge Theo⸗!

Der Temps und der Constitu⸗ tionnel billigen die entschlossene Handlungsweise der Regie⸗ „Das Ministe⸗ und pas⸗ da

Beamten aus diesen Ereig⸗ Zu dem Ministerium sagen sie, daß es faͤhige und muthige Maͤnner waͤhlen, daß es vor allen Dingen auf den persoͤnlichen Werth der Beamten Ruͤcksicht nehmen muͤsse, daß die oͤffentlichen Aemter keine Muͤnze

rie uͤber die Wichtigkeit der effentlichen Aemter nicht geltend machte. Wird danach die Oppeosition nicht auch fuͤr sich eine Lehre in diesen Ereignissen finden, und werd sie solche nicht fuͤr die Folge venutzen? Das Ministerium vom 12. Mai ist aller⸗ dings schwach genug gewesen, den Launen der Coalition nach⸗ zugeben, aber es hat seinen Irrthum einzusehen gewußt; es hat einen Akt der Schwaäͤche durch einen Akt der Energie und der guten Verwaltung zuruͤckgekauft.“

Der Moniteur parisien enthaͤlt folgenden Artikel: „Der Grundsatz der freien Circulation des Getraides ist einer von denen, welche die ganze Gesellschaft am meisten interessiren. Die Regierung hat bewiesen, daß sie entschlossen ist, nicht den geringsten Eingriff in ein so wichtiges Prinzip zu dulden. Die Ereig⸗ nisse im Sarthe⸗Departement erinnern uns an die ungluͤcklichen Zeiten, die der Revolution von 1789 vorangingen. Die verderblichen Vorurtheile, welche Turgot so eifrig bekaͤmpfte, und die so vicle Uebel veranlaßten, haben sich von neuem in einem Augenblick gezeigt, wo man sie fuͤr immer vernichtet halten mußte. Alle Weit, so glaubten wir, wuͤßte jetzt, daß die freie Circulation des Getraides das einzige Mittel ist, um Hungersnoth zu vermeiden, und die Vorraͤthe uͤberall auf dem moͤglichst niedrigen Preis zu erhal⸗ ten. Wenn man dieser Circulation Hindernisse in den Weg legt, so verletzt man nicht allein die Rechte des Privat⸗Eigen⸗ thums, sondern man arbeitet auch daran, das Land dem Man⸗ gel preiszugeben. Ohne freie Circulation kein Handel und ohne Handel keine Verproviantirung. Wenn die Wagen auf der großen Straße angehalten werden, so wagt der Produzent nichts mehr abzusenden, und der Konsument wird bald Mangel emy finden. Eine erste Verletzung des Prinzips fuͤhrt so nothwendig die traurigsten Folgen herbei. Die Besorgnisse der Einwohner des Sarihe⸗Departements sind gluͤcklicherweise ganz ungegruͤndet. Die Aerndien sind fuͤr die Beduͤrfnisse dieses Jahres mehr als hinreichend; aber wenn etwas dazu beitragen koͤnnte, das Uebel, welches sie fuͤrchten, hervorzurufen, so waͤre es das unsinnige Mittel, welches sie zur Vorbeugung desselben ergriffen haben. Jede Nachsicht mit einer solchen Verblendung muͤßte die ver⸗ derblichsten Folgen haben, und deshalb war es sich die Regie⸗ rung schuldig, ohne Schonung zu strafen. Sie hat ihre Pflicht gethan, und wird dieselbe auch fernerhin thun.“

Die Regierung publizirt nachstehende telegraphische De⸗ pesche aus Bavonne vom 18. September: „Drei Navarre⸗ sische Bataillone und zwei Schwadronen, von Zariateguy kom⸗ mandirt, haben sich bei St. Jean Pied de Port uͤber die Fern. gefluͤchtet; sie sind entwaffnet und nach Pau gefuͤhrt

orden.

Das offizielle Blatt bestaͤtigt ferner die Nachricht, daß die Prinzessin von Beira, der Infant Don Scebasttan, und der aͤlteste Sohn des Don Carlos, gleichzeitig mit ihm, das Franzoͤsische Gebiet betreten haben, und ihn auf der Reise nach Bourges begleiten.

Der Constitutionnel beklagt es noch immer, daß Frank⸗ reich nicht durch eine bewaffnete zu der Beendi⸗ gung des Buͤrgerkrieges in Spanien beigetragen habe, und sagt in seinem heutigen Blatte unter Anderem: „Spanien hat sich allerdings jetzt allein gerettet; aber doch bedauern wir, im In⸗ teresse unsers Einflusses in Madrid, daß wer ihm nicht dabei segen haben. Spanien hat seit sieben Jahren geglaubt, daß ein Heil nur in unserer Mitwirkung bestehe. War dies eine Taͤuschung, so mußten wir wenigstens nicht dazu beitragen, daß dieselbe verschwand. Spanien weiß jetzt, daß es uns noͤthigenfalls entbehren kann. Diese Erfahrung kostet ihm allerdings schmerz⸗ liche Opfer; aber um den Preis derselben ist ihm die Unterdruͤckung der Contre⸗Revolution gelungen. Gott gebe, daß es dieses Gefuͤhl der eigenen Staͤrke nicht zu unserm Nachtheile erlangte. Unserer Politik mußte wesentlich daran gelegen sryn, daß Spanien uͤberzeugt blieb, daß unsere Allianz eine Lebensbedingung, eine Nothwendigkeit zu einer constitutionnellen Exestenz sey. Man denke nur daran, wie das Salische Gesetz in Soanten fuͤr uns als eine Buͤrgschaft betrachtet wurde, daß niemals ein feindlich gesinnter Prinz den Spanischen Thron bestiege. Jene Buͤrg⸗ schaft existirt jetzt nicht mehr. Eine junge Koͤnigin traͤgt die Krone Spaniens. Von einer Vermaͤhlung koͤnnen die Verhaͤlt⸗ nisse zwischen den beiden Voöͤlkern abhaͤngen. Allerdings ist die Buͤrgschaft des Familienpaktes durch diejenige ersetzt, die aus der Aehnlichkeit der Institutionen hervorgeht. Aber die Ueber⸗ einstimmung zweier Charten genuͤgt noch nicht, um eine Ge⸗ meinschaft der Interessen festzustellen Dazu gehoͤrte noch, daß die Nationen sich gegenseitig in Gefahren beistaͤnden. Wir fuͤrchten, daß Spanien, nachdem es allein fuͤr seine Sicherheit gesorgt hat, die innige Verbindung mit Frankreich nicht mehr fuͤr unumgaͤnglich nothwendig halten werd.

Ein hiesiges Journal giebt nachstehende Derails uͤber die erste Versammlung der von dem Minister der oͤffentlichen Bauten niedergesetzten und von ihm praͤsidirten Eisenbahn⸗ Kommission: „Die Kommission hat in ihrer ersten Sitzung, welche nicht weniger als 5 Stunden dauerte, die verschiedenen Fragen festgestellt, mit deren Eroͤrterung man sich nach und nach beschaͤftigen wolle. Diese Fragen umfassen Alles, was sich auf die Errichtung dieser neuen Verbindungs wege bezieht. Vier Hauptschwierigkeiten, welche so ziemlich alle üͤbrigen in sich fassen, wird man eroͤrtern: 1) Die Art der Ausfuͤhrung der Eisenbahnen, und die Form der Mitwirkung, welche der Staat der Privat⸗Industrie angedeihen lassen will; 2) Die Konstituirung der Gesellschaften, die den Bau uͤbernehmen; 3) Die Modificationen, denen man das Expropriations⸗Gesetz unterwerfen muß, um die Formalitaͤ⸗ ten abzukuͤrzen, und die Entschaͤdigungs⸗Summen auf billigere Grundsätze zuruͤckzufuͤhren; 4) enolich die neuen Klauseln, deren Einfuͤhrung in die Kontrakte mit den Unternehmern die Erfah⸗ rung gelehrt hat. Alle diese Fragen sind von der hoͤchsten Wich⸗ tigkeit, und verdienen, Jede fuͤr sich, eine gruͤndliche Pruͤfung. Es scheint, daß Herr Dufaure die Anfertigung eines vollstaͤn⸗ digen Eisenbahn⸗Gesetzbuches im Sinne hat. Wir fuͤrchten nur, daß die Kommission in ihrer Zusammensetzung einige

waͤhnte ferner, Sir Edward Lytton

Angukanischen Kirche, die sich auch ais die wahre

der Bank von

26ͤsten September

Läͤcken darbietet. Die Privat⸗Industrie wird in derselben gav nicht repraͤsentirt, und dech ist sie es allein, die genaue Anga⸗ ben uͤber die bis jetzt in Frankreich beobachteten Thatsachen lie⸗ fern kann, da sie allein Eisenbahnen ausgefuͤhtt hat. Es werden in der Kommission einige bedeutende Namen vermißt. Die erste lange Sitzung ist mit bloßen Gespraͤchen ausgefuͤllt worden, und wenn die uns zugegangenen Berichte zuverlassiz sind, so hätten gewisse Mitglieder versucht, zuerst die Frage wegen der Nuͤtzlichkeit der Eisenbahnen zur Eroͤrterung zu bringen.“

Durch die in Brest eingelaufene Fregatte „Astrée““ hat men Briefe aus Martinique bis zum 16. und aus Guade⸗ loupe bis zum 17. August 2 In Martinique war da⸗ mals die Ordonnanz vom 30. Juni bekannt geworden, die die fernere Ausfuhr von Zucker nach dem Auslande verbot. Dies Maßregel und die Nachricht, daß die Herabsetzung des Zolls wahrscheinlich auf Schwierigkeiten in der Deputirten⸗Kammer stoßen wuͤrden, hatten eine graͤnzenlose Entmuthigung auf der Insel hervorgebracht.

Das Englische Dampssch ff „Megara“ ist am 15ten d. in Marseille eingetroffen. In einem von demselben mitgebracsten Briefe aus Alexandrien vom 5. September heißt ck: „Wi erhalten so eben die Post aus Indien und ich beeile mech Ihnen anzuzeigen, daß Rundschit⸗Singh in den letzten Tatze des Juni gestorben ist. Diese Nachricht ist gelviß Cetne Armee, die gemeinschaftlich mit der Englischen marschirte, 2*1 sich, bei der Anzeige von seinem Tode aufgeloͤst haben, wodurch die Engländer in eine kritische Lage versetzt werden duͤrften Man spricht in Alexandrien von dem nahe bevorstehenden Ab⸗ fall, nicht allein des Hafiz Pascha, sondern auch sogar des Pascha von Koniah, der 15 bis 20,000 Mann kommandirt Man versichert, daß Beide heimlich mit Mehmed Alt unter handeln.“

Großbritanien und Irland.

London, 20. Sept. Der Koͤnig und die Koͤnigin der Belgier wollen morgen wieder von England abreisen; zu Weool⸗ wich ist das Regierungs⸗Dampsboot „Widgeon“ fuͤr sie in Bereitschaft gesetzt worden.

Herr More O'’Ferrall, der bisher zu den Lords des Schatz Amts gehoͤrte, soll zum Nachfolger des Aodmiralitäts⸗Secretser Herrn C. Wood bestimmt seyn, der seine Entlassung genom⸗

men hat.

Der Baron Brunow ist in Begleitung des Grafen von Nesselrode in London angekommen; das Geruͤcht läßt ihn mit einer Mission des Russischen Kabinets wegen dek Orientalische Frage beauftragt seyn.

Der Chartistsche National⸗Konvent hat auf den ven Herrn Taylor unterstuͤtzten Vorschlag des Herrn O'Brien sich nun wirklich aufgeloͤst; indeß waren gleich viel Stimmen gegen als fuͤr den Vorschlag, naͤmlich auf beiden Seiten 11, so d45 nur der Praͤsident durch seine Stimme zu Gunsten der Aufls⸗ sung den Ausschlag gab und die dissentirenden Mitglieder da⸗ gegen protestirten. Doch haben wieder Chartistische Bewegun gen in Sheffield stattgefunden, wobei es nach einem neuen Plat schweigend hergehen sollte, die aber in Folge einzelner aus⸗ bruͤche des Ungestuͤms und in Folge des Einschreitens der be⸗ waffneten Macht laͤrmend genug wurden.

Der durch seine Pastoral⸗Reisen in England und Schott⸗ land und durch seinen Eifer suͤr die Verbreitung und Befesti⸗ gung der Grundsäͤtze der herrschenden Kirche bekannte Dr. Cpal⸗ mers war fuͤrzlich in Elgin, wo er seinen Zuhoͤrern meldete, daß es ihm gelungen sey, viele Parlamenits⸗Mirglieder, selbst so-che von liberalen und radikalen Meinungen, fuͤr seine Zwecke 2 gewinnen. So habe ihm Lord Durham erklaͤrt: „Nach mei⸗ ner Ueberzeugung ist der Staat gerade so gehaiten, fig heen re⸗ ligioͤsen Unterricht des Volks zu sorgen, wie es die Pmmaßr ine Vaters ist, seine Kinder erziehen zu iassen.“ Dr. Chalmers er Bulwer habe gegen ihn geußert, diese Sache sey zu katholisch, d. h. im Sinne de katholisch oder allgemeine Kirche betrachtet, als daß sie durch Partei⸗P⸗ litik leiden koͤnne. Endlich fuͤhrte er noch eine Stelle au „Cobbeis⸗Register“ an, der sich ebenfalls mit Wärme fuͤr si Staats⸗Kirche ausgesprochen habe.

An der heutigen Boͤrse wurde bdie Machricht bekannt, daßs es Herrn Jaudon, dem Agenten der Bank der Vereinigten Staaten, ber aus Paris wieder in London eingetroffen ist, ge⸗ lungen sey, die Herren Rothschild in Paris zur Annahme der von den Herren Hottinger und Compagnte zuruͤckgewiesenen Tratten der Bank der Vereinigten Staaten zu vermoͤgen. Die Nachricht machte guͤnstigen Eindruck, eben so wie das Resultat einer am Tage zuvor gehaltenen Versammlung der Actionaire kagland, in welcher die Direktoren die Verthei⸗ lung einer Dividende von 3 ½ pCt. fuͤr das zu Ende geezn⸗ gene halbe Jahr ankuͤndigten. Geld ist reichlich am Markie; der Diskonto auf Wechsel erster Qualitaͤt steht 6 pCt., und zu 5 pCt. kann man Vorschuͤsse auf Staatspapiere erhalten.

Der neue Vice⸗Prasident der Handels⸗Kammer, der Ir⸗ laͤnder Shiel, ist in Tipperary ohne Opposition mieder ens Parlament gewaͤhlt worden. „Die Tories zitterten, ihr Antlitz zu zeigen“, sagt die ministerielle Presse. Mehr gespannt, als auf dies Ergebniß, an dem wohl Niemand gezweiselt, war man auf die Weise, wie der Irlaͤnder und Katholik, der Freund O'Connell’'s, der nun Mitglied der Regierung gewerden, sich uͤber die innere Politik, uͤber die Haupifragen des Tages, ver den Waͤhlern aussprechen wuͤrde. Allein er begnuͤgte sich mit einem Lobe des Marquis Normanby und einem Ausfalle auf das Oberhaus und beruhrte in seiner Rede an die Waͤhler kei⸗ nes der Themato, in Bezug auf wesche er fruͤher von den An⸗ sichten der Minister abwich; auch huͤtete er sich wohl, sich uͤber die wieder in Anrequng gebrachte Aufloͤsung der Union auszu⸗ sorechen, die uͤbrigens O'Connell auch vorlaͤufig nur als eine Drohung auf die Bahn gebracht zu haben scheint, um dem