deg Grund gesenkt und dort an den massenhaftesten Theil des Wracks gebracht. Dann ward vermittelst der Voltaischen Bat⸗ terie eine Explosion des Pulvers bewirkt, in Folge deren das Meer auf der Hberflaͤche zuerst zwei bis drei Sekunden lang nur Wiagr. Wellen schlug, bald aber in Gestalt eines Bienen orbes
bis 30 Fuß hoch in ziemlich kompakter Masse sich aufthuͤrmte, die,
als sie wieder zuruͤcksank, einen weiten Strudel bildete. Der Knall war nicht so stark, wie man es erwartet hatte, die Wirkung aber, welche die Explosion auf die Oberfläche ausuͤbte, in Betracht, daß die Meeresstaͤche 90 Fuß betrug, gewiß außer⸗ ordentlich. Wie sie auf das Wrack gewirkt, wird man erfahren können, wenn die jetzige hohe Fluth voruͤber ist und die Taucher im Stande find, üͤber eine halbe Stunde unter dem Wasser zu bleiben. Indeß ist es schon von großer Wichtigkeit, zu wissen, daß die Voltaische Batterie zu unterseeischen Zwecken so vollkom⸗ men anwendbar ist, wie groß die Tiefe auch seyn mag. Oberst 2 tey wird nun nach und nach Cylinder an die hartnäͤckigsten le des Wracks anbringen und sie soe zersprengen koͤnnen, daß man die SPSr Stuͤcke heraufziehen und den Grund allmäͤlig wieder fuͤr die Passage frei machen kann. Jetzt, da der Themse⸗ Tunnel seiner Vollendung nahe ist, 5 man hier und da die Frage aufwerfen, ob derselbe wirklich
olchen Nutzen bringen werde, daß es das fuͤr den Bau ver⸗
wandte und gewiß schwer zu e . Kapital verlohnen moͤchte.
Dessenungeachtet geht man auch in Liverpool damit um, einen
Tunnel unter dem Flusse Mersey anzulegen, der die Stadt mit dem jenseitigen Ufer verbinden soll.
Der kuͤrzlich verstorbene Baronet Sir John Ramsden hat ein ungeheures Vermoͤgen hinterlassen. Sein zwoͤlfjaͤhriger Enkel erhielt als Erbe des aͤltesten Sohnes mit dem Adelstitel ein jaͤhr⸗ liches Einkommen von 120,000 Pfd. St., unter die drei nachge⸗
borenen Soͤhne werden 500,000 Pfd. St. vertheilt, jede Tochter. hiesigen Bank, und bestimmt die fd. St. und seine hinterlassene Gattin außer ei⸗
erhaͤlt 40,000 vem Gut als Wittwensitz ein Jahrgeld von 8000 Pfd. St.
Niachdem der von der Regierung bevollmaͤchtigte Rechtsge⸗ lehrte Dundas am 17. September in Birmingham angekommen war, wurden die Tories, welche gegen den Stadt⸗Rath in Bezie⸗ hung auf den Volks⸗Aufstand Klage erhoben hatten, von 8 vorgeladen. Sie erschienen und erklaͤrten, daß sie noch nicht vor⸗ bereitet waͤren, und baten um die Vertagung der Verhandlung
auf den 19. September, an welchem Tage dieselbe denn auch be⸗
gonnen hat. Man glaubt aber, daß die Ankläger die Sache bald aufgeben werden, weil die Tories die bereits gethanen Schritte bereuten, da sich ergeben haben soll, daß, wenn den Stadt⸗Rath
ein Vorwurf treffe, derselbe auf ihre Freunde, namentlich auf den
Mayor Booth, falle. Nach Jamaika⸗Zeitungen beläuft sich die Zahl der Frei⸗ sassen jener Insel, die als solche wahlberechtigt sind, auf 135,000, 7.
und sie ist fortwaͤhrend im Zunehmen. „Dies“, sagt die Times,
„muß zu ernsten Betrachtungen uͤber den kuͤnftigen Zustand der dortigen Repraͤsentation fuͤhren, die vermuthlich binnen kurzem
ausschließlich in die Haͤnde der freigewordenen Bevoͤlkerung fal⸗ len duͤrfte. Wie sich aber die freigelassenen Schwarzen, bei gaͤnz⸗ lichem Mangel an Bildung und moralischer Tuͤchtigkeit zur Llus⸗ üͤbung so wichtiger Rechte und unter der unbeschraͤnkten Leitung von Parteien, die durch ihre ruͤcksichtslosen, ungezuͤgelten Reden und Handlungen sie leicht zu Exzessen treiben koͤnnen, für ihre neue Stellung befaͤhigt erweisen sollen, das wird hier sowohl wie auf der Insel manches Bedenken erregen. Als ein charakteristi⸗ scher Zug kann erwaͤhnt werden, daß die freigewordenen Neger sich nicht mehr nach alter vertraulicher Weise dei ihren Taufna⸗ men wollen nennen lassen, sondern eine hoͤflichere Titulirung ver⸗ langen. Uebermaͤßige Eitelkeit ist uͤberhaupt eine hervortretende Eigenschaft im Charakter der Neger, wie sie denn auf feine Klei dung jetzt sehr erpicht sind und es darin den hoͤheren Staͤnden durchaus gleichthun wollen.“
Nach Berichten aus Demerara hat man kuͤrzlich im In⸗ nern dieser Kolonie den Cocon eines Seidenwurms aufgefunden und ist dadurch auf den Gedanken gebracht worden, ob sich nicht dort mit gleichem Erfolg die Seidenzucht einfuͤhren ließe, wie in verschiedenen . der Vereinigten Staaten, im Suͤden Europa s und in Ostindien, um so meßr, da auch die benachbarte Franzoͤsische Kolonie Cayenne bereits etwas Seide produzirt und ausfuͤhrt, und da der gedruͤckte Zustand des Zucker⸗ und Kaffee⸗ Baus die Pflanzer veranlaßt, sich nach neuen, nicht so muͤhsa⸗ men und mit weniger Haͤnden zu beschaffenden Productions⸗ Zweigen umzusehen.
Ein Dekret des Mexikanischen Präͤsidenten Bustamente befreit den General Thomas Andrade von der Strafe, welche uͤber ihn verhaͤngt war, weil er nicht binnen der durch die Am⸗ nestie von 1835 anberaumten Zeit nach Mexiko zuruͤckgekehrt ist.
Caraccas Zeitungen vom Anfange Augusts melden, daß der Praͤsident der Republik Venezuela den Dr. Rlrjh Fortique an die Stelle des Generals O'Leary zum Kommissar fuͤr die Regu⸗ lirung der Venezuelaschen Schuld in England ernannt habe. Dr. Fortique, bisher eines der obersten Mitglieder des hoͤchsten Gerichtshofes von Venezuela, ist zugleich als bevollmaͤchtigter
Kinister bei der Koͤnigin Victoria beglaubigt, und er soll auch autoritsirt seyn, mit dem Roͤmischen Hofe Unterhandlungen uͤber die Kirchen⸗Angelegenheiten Venezuela's anzuknuͤpfen. General O Leary hatte diese Function abgelehnt. Ueber den letzteren Zweck der Mission des Dr. Alejo Fortique spricht sich ein Venezuelasches Blatt, der Liberal, sehr mißbilligend aus, weil Vertraͤge mit dem Papst dem Staate nur laͤstig seyn koͤnnten, indem die Regierung dadurch auf einen Theil ihrer Souverainetaͤt zu Gunsten eines auswaͤrtigen Fuͤrsten Verzicht leiste. Das Blatt weist auf die Vereinigten Staaten hin, wo dergleichen Vertraͤge nicht bestaͤnden, und wo doch die katholische Religion sich sehr wohl befinde. Diesem Beispiel, meint es, sollten die Suͤd⸗Amerikanischen Freistaaten folgen und ebenfalls allgemeine Religionsfreiheit proklamiren. „Kann ein Bischof“, so schließt der Liberal seine allgemeinen Be⸗ merkungen, „sich weigern, die Landesverfassung zu beschwöͤ⸗ ren, weil kein Konkordat vorhanden ist? Bedarf es erst der Ratification des Papstes fuͤr die Verfassung, wenn ihr Gehorsam geleistet werden soll? Wenn dies der Fall waͤre, wuͤrde es nicht eine Herabwuͤrdigung fuͤr unsere National⸗Souverainetat seyn?“ Dann weist das genannte Blatt noch speziell auf das letzte Ver⸗ fahren der Paͤpstlichen Regierung gegen Venezuela hin, auf die Weigerung derselben, den Gesandten dieses Staats anzuerkennen und uͤberhaupt mit demselben nur zu unterhandeln, bevor nicht der Erzbischof von Venezuela wieder eingesetzt waͤre, welchem dann die noͤthigen Bullen uͤber die Regulirung der kirchlichen Verhaͤltnisse zugefertigt werden sollten, und es hofft, daß die Re⸗ gierung sich einer solchen Demuͤthigung nicht unterwerfen werde.
Belgien.
Bruͤssel, 26. Sept. Der „Indépendant“ bestaͤtigt die Angabe Hollaͤndischer Bläͤtter, daß der Fuͤrst Joseph von Chi⸗ - wenigen Tagen als außerordentlicher Gesandter und be⸗ vollmaͤchtiger Minister Belgiens nach dem Haag abgehen wird.
8*
8 1 1122 Unmittelbar darauf wird dann Herr Falck schaft nach Bruͤssel kommen.
In Belgien kosten die Steinkohlen, die fuͤr die Heizung der Lokomotiven erforderlich sind, jährlich 800,000 Fr.
Deutschland. I . Muͤnchen, 25. Sept. Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz kam gestern Nachmittag 4 Uhr unvermuthet E an, stattete der verwittweten Koͤnigin und der Erzherzogin Sophie von Oester⸗ reich in Biederstein einen Besuch a2, und verließ Abends 10 Uhr wieder unsere Stadt.
Eine aus Berchtesgaden datirte Koͤnigl. Entschließung ver⸗ ordnet, daß in Folge der Einfuͤhrung des (Zollerschen) neuen Feld⸗Artillerie⸗Systems sämmtliche Offiziere der Artillerie⸗Regi⸗ menter sich Pferde anzuschaffen haben, zu deren Unterhalt ihnen die reglementsmaͤßigen Mittel, wie schon fruͤher den Offizieren
der leichten Artillerie bewilligt worden sind; so treten auch an die „Stelle der bisherigen Uniforms⸗Fraͤcks Koletts, und die ganze Austirung der Offiziere der bisherigen leichten Artillerie, so daß die Kleidung, Bewaffnung und Ruͤstung saͤmmtlicher Offtziere des Artillerie⸗Corps von nun an ebenmaͤßig sind. Vom l5ten bis 21. September wurden auf der Eisenbahn von hier nach Lochhausen 44 Fahrten zuruͤckgelegt, woran 2286 Personen Theil nahmen. b Die Allgemeine Zeitung bemerkt: „Es hat sich das Ge⸗ ruͤcht verbreitet, als stuͤnden dem Bayerschen Heere bedeutende Uniforms⸗Veraͤnderungen bevor. Es kann der gaͤnzliche Ungrund dieses Geruͤchts aus sicherster Quelle verbuͤrgt werden.“
in derselben
Dresden, 26. Sept. (Leipz. Z.) Der gestrige Dresdner Anzeiger enthaͤlt die Bekanntmachung der in's Leben tretenden Zeichnungsrage. Ueber diese Bank sind die Ansichten gar sehr getheilt. Viele meinen, da Dresden kein Handels⸗ und Meßplatz sey, wir aber in Sachsen in dem Europaͤischen Handelsplatz, Leipzig (durch die Eisenbahn nur 3 Stunden von uns entfernt), eine großartige Bank besitzen, so erscheine die hiesige Bank weder noͤthig, noch auch besondern Vortheil versprechend. Die Zeit wird ja lehren, ob diese Ansicht die richtige ist, oder nicht. Vorsitzender des provisorisch zusam⸗ mengetretenen Comité ist ein fruͤheres Mitglied des Direktoriums der hiesigen Zucker⸗Raffinerie Gesellschaft. Wie anderwaͤrts, so zeigt sich auch bei uns im Publikum eine ungemeine Abneigung gegen Alles, was Actien heißt. Nur von wenigen hiesigen Erablisse⸗ ments (wie z. B. der Societaͤtsbrauerei, dem Potschappler⸗ Steinkohlenwerke ꝛc.) haben sich die Actien auf hohem Stand erhalten; die uͤbrigen Actien stehen meistens sehr niedrig.
Hannover, 28. Sept. (Hann. Z.) Nachdem am 285sten d. M. die Vorstaͤnde fast saͤmmtlicher Innungen der Stadt Goͤt⸗ tingen — 28 an der Zahl — eine an des Koͤnigs Majfestaͤt ge⸗ richtete allerunterthaͤnigste Adresse genehmigt und unterzeichnet hatten, in welcher nicht nur die Gnade Sr. Majfestaͤt für die Stadt Goͤttingen erfleht, sondern auch außerdem das von dort ausgegangene oppositionelle Bestreben gemißbilligt, und das Ver⸗ sprechen abgelegt worden, daß man mit aller zu Gebote stehenden Kraft dahin streben wolle, daß die Stadt die Wahl eines Depu⸗ tirten zur Staͤnde⸗Versammlung ferner nicht verweigere, nament⸗ lich auch einen Mann wäaͤhle, dessen loyale Gesinnungen nicht zu bezweifeln, so hatten sich die behufs Ueberreichung dieser Adrese erwaͤhlten Deputirten der Innungen, als: Tuchmacher⸗Gildemei⸗ ster Grubel; Schneider⸗Gildemeister Hoͤpfner; Schuhmacher⸗Gilde⸗ meister Bowe; Metzger⸗Gildemeister Hollborn, nach der Koͤniglichen Residenzstadt begeben und um die Allergnaͤdigste Bewilligung einer Audienz bei Seiner Magestaͤt dem Koͤnige gebeten. Allerhoͤchst⸗ dieselben geruhten gestern die Adresse aus den Haͤnden der ge⸗ nannten Deputirten huldreichst entgegen zu nehmen, und densel⸗ ben Allerhoͤchstdero Wohlgefallen uͤber den Ausdruck loyaler Ge⸗ sinnungen zu bezeugen, auch die Deputirten mit der Versicherung 89 entlassen, daß Allerhoͤchstdieselben Hoͤchstdero landesvaͤterliche
nade der Stadt Goͤttingen nimmer entziehen wuͤrden, so lange sich deren Bewohner Seiner vaͤterlichen Gnade wuͤrdig bezeigten. — Wir betrachten diese Adresse um so mehr als einen sicheren Be. weis der in der Stadt Goͤttingen jetzt allgemein herrschenden loyalen Gesinnung, als sie aus freiem Antriebe der Gilde⸗Vorstaͤnde, ohne irgend eine fremde Einwirkung, 8 Stande gekommen, und wie der Unterschrift fast saͤmmtlicher Vorstaͤnde, so der Zustim⸗ mung fast aller Buͤrger, namentlich der einzelnen Gilde⸗Genos⸗ sen, sich erfreut, und so glauben wir denn die Bethaͤtigung - darin ausgespbrochenen Gefuͤhle mit Sicherheit erwarten zu duͤrfen.
Seine Majestaͤt der Koͤnig haben am heutigen Tage dem GeneralsLieutenant, Grafen Goblet d'Alviella, Abgesandten Sr. Majestaͤt des Koͤnigs der Belgier, eine Feihae egee ertheilt, wobei derselbe ein Schreiben seines Monarchen zu uͤberreichen die Ehre hatte.
Darmstadt, 27. Sept. Der Erzherzog Maximilian von Oesterreich, Hoch⸗ und Deutschmeister ꝛc., und Hoͤchstdessen Neffe, der Erzherzog Franz, Erbprinz von Modena, mit Gefolge, tra⸗ fen vorgestern Abend von Heidelberg hier ein und stiegen im Gasthofe ab. Noch denselben Abend machten sie bei dem Groß⸗ herzoge und dem Prinzen Emil einen Besuch, welcher von Hoͤchst⸗ denselben erwiedert ward. Gestern besichtigten die Erzherzoge, in Begleitung des Prinzen Emil, die hiesigen Kasernen und Militair⸗ Etablissements und wohnten hierauf einem eigens veranstalteten scharfen Feuer der Artillerie aus den Belagerungs⸗ und Feld⸗Bat⸗ terieen auf dem Artillerie⸗Uebungsplatze bei. Die Erzherzoge be⸗ suchten hierauf auch die Kunstsammlungen im Schlosse. Sodann war große Tafel zu Ehren der hohen Gaͤste, welche auch den Abend bei dem Großherzoge im Palais eingeladen waren. Heute
Korgen haben die beiden Erzherzoge ihre Reise nach Frankfurt a. M. fortgesetzt.
Unser Erb⸗Großherzog hat am 2Asten d. eine Reise nach dem
suͤdlichen Deutschland und nach Italien angetreten.
Detmold, 24. Sept. (Hannov. Z.) Am vorigen Sonn⸗ tage, den 22. September, kamen die Deutschen Naturforscher und Aerzte von Pyrmont nach Meinberg und zu den Extersteinen, wohin sie auf Fuͤrstlichen Befehl eingeladen waren. Im festlich geschmuͤckten Ballsaale war Uee ward der Kaffee servirt. Das Wetter, welches den ganzen
ormittag hindurch truͤbe gewesen war, klaͤrte sich am Nachmit⸗ tage auf, und beguͤnstigte auf die erfreulichste Weise die Versamm⸗ lung am Extersteine, wovon gewiß Alle einen wohlthuenden Ein⸗ druck mitgenommen haben werden. Noͤggerath aus Bonn brachte hier unter allgemeiner Acclamation den Manen der hochseligen Fuͤrstin Pauline, welche dies Felsenthor dem Wanderer eröͤffnet hat, die Huldigungen der versammelten Naturforscher dar. Oben auf dem ersten Felsen uͤber der eisernen Bruͤcke war ein Musik⸗ Corps von Hornisten aufgestellt, und weithin durch die Schluch⸗
ten des Gebirges wiederhallte das tausendfache Echo.
8 “ 8 “ 11“
Eigen⸗
Tafel von 250 Couverts; am Exter⸗
Pyrmont, A. Sept. (Hamb. K.) Die Versammlung
der Aerzte und Naturforscher hat auch diesmal viel Leben und Thaͤtigkeit entwickelt; sie wird, da mehrere Mitglieder schon Reise⸗ Anstalten machen, wahrscheinlich morgen (den 25. 6. eptember) ihre Schluß⸗Sitzung halten. Heute wurde durch Mehrheit der Stimmen die Universitäͤtsstadt Erlangen zum naͤchsten Ver⸗ sammlungs⸗Orte gewaͤhlt; fuͤr Braunschweig stimmten nur wenige. Neben den ernsten wissenschaftlichen Vortraͤgen der General⸗ und Sections⸗Sitzungen fehlte es nicht, besonders nach Tische und Abends, an geselligen Vergnuͤgungen, an welchen die anwesenden Damen Theil nahmen. Zu den gelehrten Notabilitaͤten, wie die Herren Leopold von Buch, Gr. Muͤnster, Lichtenstein und viele ausgezeichnete 2Aerzte und Professoren, gesellten sich der Herr Ober⸗Prastdent von Vinke aus Muͤnster, der Kaiserlich Russische Gesandte von Struve aus Hamburg, der General⸗Secretair Freiherr von Reden aus Hannover, der Kammerrath von Waitz aus Altenburg u. s. w. Zufolge Nr. 6 des Tageblattes fuͤr diese Versammlung hatten sie 2. S der 185 Mitglieder ei gefunden. . — Frankfurt a. M., 27. Sept. Heute Vormittag sind hier der Erzherzog Maximilian von 8à und der Erb⸗ prinz Franz von Modena angekommen. ie hohen Reisenden sind, dem Vernehmen nach, auf einer Reise nach dem Nieder⸗ rhein und Holland begriffen.
Se. Koͤnigl. Hoheit der Kurfuͤrst von Hessen verweilt seit dem Anfange dieser Woche in unserer Stadt und duͤrfte noch kurze Zeit hier verbleiben. Wahrscheinlich kehrt der Fuͤrst von hier nach Baden zuruͤck.
Ueber die vorgestern hier eroͤffneten Verhandlungen der Actio⸗ naire des Main⸗Donau⸗Kanals verlautet noch wenig. Es haben sich aber zu dieser General⸗Versammlung nur wenige Actionaire eingefunden. Die Boͤrse schenkt dieser Kanal⸗Unternehmung kein Vertrauen, so aufmunternd auch die Berichte aus Payern uͤber den Fortgang der Arbeiten an dem Kanal lauten. Es duͤrfte sich indessen erst mit Bestimmtheit uͤber die Resultate des Main⸗Do⸗ nau⸗Kanals aburtheilen lassen, wenn er ganz vollendet ist.
Zu den gestern eroͤffneten regelmaͤßigen Fahrten auf der Tau⸗ nus⸗Eisenbahn zwischen Frankfurt und Hoͤchst war der Andrang um Fahren nicht so stark, als man wohl erwartet haben mag. Vndessen ist der Anfang der oͤffentlichen Fahrten auf der Bahn doch nicht als ganz unguͤnstig zu bezeichnen, namentlich, wenn man in Beruͤcksichtigung nimmt, daß die Fahrten nach Hoͤchst nur zum Vergnuͤgen vom Publikum unternommen werden. Auf den Cours der Actien hat die Eroͤffnung der Bahn noch keinen güͤnstigen Einfluß geuübt. Heute fielen dieselben vielmehr um 3 Fl. pro Stuͤck. Die Abrechnung der Boͤrse war aber die Ur⸗ sache davon, denn es zeigte sich Ueberfluß in komptanten Stuͤk⸗ ken. In allen anderen Fonds zeigte sich die Abrechnung guͤnsti⸗ er, da darin Bedarf vorhanden war. Die meisten Course schlos⸗ en hoͤher. Die Speculation in Spanischen Fonds hat an Led⸗ haftigkeit nachgelassen, da man erst abwarten will, wie sich die Sachen in Spanien weiter gestalten werden. In Paris scheint die naͤmliche Meinung vorherrschend zu seyn.
Hamburg, 28. Sept. In der Boͤrsenhalle liest man: „Die neueste Nummer des Kieler „Korrespondenzblattes“ enthäͤlt auf seinen sechs ersten Spalten einen der merkwuͤrdigsten Auf⸗ satze, die bisher wohl in der Eisenbahn⸗Literatur erschienen sind.
Es ist — wenn es nicht etwa eine Satyre seyn sollte — eine
werst in der Kopenhagener „Berlingschen Zeitung“ gedruckte orstellung, welche eine Deputation aus den Städten Flens⸗ burg, Husum und Toͤnning dem Koͤnige von Daͤnemark uͤber⸗ reicht hat. Es wird darin gesagt, daß Daͤnemarks direkter Handel darniederliege, weil ihm ein Hafen fuͤr den Welthandel fehle; nun sey aber „Daͤnemark das gluͤckliche Land, dem die Vorsehung eine solche Belegenheit fuͤr den Welthandel gege⸗ ben habe“, daß es sich mit leichter Muͤhe einen Welthan⸗ delshafen schaffen koͤnne, oder gar handelshaäͤfen seyen Toͤnning, Husum und Flensburg, die man nur durch eine Eisenbahn in Verbindung zu setzen brauche, „um dem Welthandel einen neuen Weg zu eroͤffnen“, Hamburg mit einem Schlage zu vernichten, „Kopenhagen und Toͤnning zu einem Daͤnischen London und Liverpool zu machen“, und was der schoͤnen Dinge mehr sind; die Gelegenheit zu die⸗ sem Wunderwerke werde vielleicht in Jahrtausenden nicht wiederkehren, wenn man sie jetzt unbenutzt lasse, und statt des⸗ sen den Daͤnischen Welthandel auf immer vernichte „durch An⸗ legung einer Bahn von der Elbe nach einem Holsteinischen Ostseehafen.“ Bei diesem Gedanken bricht der Husumer Pa⸗ triotismus in die Worte aus: „Und wollte auch Hamburg fuͤr die Erlaubniß, von der Elbe nach einem Holsteinischen
so muͤßte doch dieser worfen werden.“ Das Petitum dieser Eingabe gehet dahin: „Se. Majestaͤt wolle veranstalten, daß die Wegstrecke von Flensburg uͤber Husum nach Toͤnning nivellirt werde, und daß, bis es ausgemacht, in wie weit eine solche Bahn realisabel ist, kein allerhoͤchster Beschluß uͤber die Anlage einer an der Elbe ausmuͤndenden Eisenbahn gefaßt werden moͤge!“ — Nun wird gewiß jeder mit uns jenen drei Staͤdten alles moͤgliche Gedeihen und auch das Zustandekommen jener großen Nordbahn von gan⸗
chuld uͤbernehmen,
pen Herzen wuͤnschen; zu beklagen waͤre nur, wenn durch solche
rojekte die naͤherliegenden verzoͤgert wuͤrden. Aber so geht es mit unseren großartigen Plaͤnen in Deutschland. Die beiden Hansestaͤdte wollen eine Bahn von Hamburg nach Luͤbeck anle⸗ gen; der Holsteinische Patriotismus protestirt, setzt das Verbot der Anlage durch und beschließt eine Eisenbahn von Altona nach Kiel; hiergegen protestirt der Schleswigsche Patriotismus und verlangt eine Bahn von Toͤnning nach Flensburg, und waͤh⸗ rend so allerseits protestirt wird, bleibt Eisenbahnverbindungen, die Nord⸗ und Ostsee⸗Verbindung, un⸗ alsgeh. “ 8
Oesterreich.
— — Wien, 25. Sept. Man hat hier Nachrichten aus ern mitgetheilte, angeblich uͤber Triest eingelaufene Nachricht von der Abfahrt des vereinigten Englisch⸗Franzoͤsischen Geschwaders nach Alexandrien, als Demonstration gegen den Vice⸗Koͤnig nicht bestaͤtigen. Die Versammlung der Repraͤsentanten der Großmaͤchte beschlossen vielmehr die Uebersendung einer zweiten Kollektiv⸗Note, elche die Einstimmigkeit der Maͤchte nochmals entschieden aus⸗ sprechen und dem Vice⸗Koͤnig von Aegypten den nun einzuschla⸗ fae8 Weg anrathen soll. Es verlautete, daß Reschid Pascha
ber ärrbese el vom 12ten d., welche die von einigen Blaͤt⸗
as Ministerium des Auswaͤrtigen bald niederlegen und dafuͤr as der Finanzen uͤbernehmen wuͤrde. An der Montenegrinischen Graͤnze ist alles ruhig, doch geht es mit der Graͤnz⸗Regulirung nicht vorwaͤrts.
Der Leibarzt des verstorbenen Sultans, Dr. Neuner, ist
wei oder drei; diese Welt⸗
Östsee⸗ afen eine Eisenbahn anzulegen, die ganze Daͤnische Staats⸗ Vorschlag ver⸗
die wichtigste aller
90 jer angekommen, und der Englische Capitain Walker ist nach Paris eu.“ Gestern fand die alljaͤhrliche große Truppen⸗Musterung in Gegenwart der ganzen Kaiserlichen Familie statt; auch die Her⸗ zogin Marie Luise von Parma war zugegen.
Triest, 20. Sept. (A. Z.) Gestern fand die erste Versammlung
der Gesellschaft zur Unterstuͤtzung und Befoͤrderung der Industrie und Gewerbe in Inner⸗Oesterreich, unter Vorsitz des Erzherzogs Jo⸗ hann im Brrsensaale g Nachdem der sich mit solcher Waͤrme fuͤr die Aufrechthaltung dieses schoͤnen Ver⸗ eins interessirt, die Vortheile auseinandergesetzt hatte, welche durch denselben zunaͤchst dem Triester Handel erwachsen, ernannte er zu Konsultoren die Herren J. Hagenauer und M. Coen, und zu Revisoren die Herren von Bruck, Craigher und Lutteroth, und legte denselben die Verwaltung warm ans Herz. Hierauf überreichte Se. Kaiserl. Hoheit der Versammlung einen von zwei tuͤchtigen Ingenieuren entworfenen Plan einer Eisenbahn von Triest nach Wien, aͤußerte, wie sehr es der Wunsch Sr. Maje⸗ taͤt des Kaisers sey, daß solche zu Stande gebracht werde, und wie sehr er in dieser Beziehung das groͤßte Vertrauen zu dem hiesigen Handelsstande hege, der gewiß die Unternehmung kraͤftig zu unterstuͤtzen suchen werde. So duͤrfen wir endlich der Hoff⸗ nung Raum geben, einen Wunsch verwirklicht zu sehen, der von allen Seiten so lebhaft gehegt wird. 8 Zuͤrich, 23. Sept. (Z. Z.) Heute versammelte sich die Tagsatzung wieder, die angefuͤllte Tribune zeugte von der Neu⸗ ier des Publikums. Die Guͤltigkeit des Kreditivs der neuen üͤricher Gesandtschaft wurde ausgesprochen. Einigen Gesandt⸗ schaften, wie Bern und Thurgau, kostete diese Anerkennung sicht⸗ barliche Muͤhe. Luzern sagte, es koͤnne die Revolution von Zuͤrich und Alles, was daraus hervorgegangen, mithin auch die neue Gesandtschaft, nicht anerkennen. Basel⸗Land erkennt die gegenwaͤrtige Regierung und Gesandtschaft bloß faktisch, nicht aber rechtlich an, und giebt deshalb eine Erklaͤrung zu Prorokoll, welche die Gesandtschaft von Zuͤrich als injurioͤs erklaͤrt, und sich angemessene Gegenerklaͤrungen vorbehaͤlt. Solothurn nahm Alles al referendum; St. Gallen (der erste Gesandte abwesend wegen der heutigen Versammlung seines Großen Rathes) behaͤlt das Protokoll offen. Der Kommissional⸗Bericht uͤber den Fort⸗ bezug der Graͤnzzoͤlle wurde in Behandlung gezogen und dessen Anträge ad referendum genommen.
Basel, 24. Sept. Der kleine Rath hat an die neue Re⸗ gierung von Zuͤrich unterm 23. September folgendes Schreiben erlassen: „Nachdem uns das Kreisschreiben vom 6. September die beklagenswerthen Vorfaͤlle von demselben Tage, sodann das⸗ jenige vom 10ten den Beschluß Eures großen Rathes vom hten und dessen Verfuͤgungen uͤber einstweilige Leitung der oͤffentlichen Angelegenheiten zur Kenntniß gebracht hatte, verneh⸗ men wir nun mit besonderem Vergnuͤgen durch Eure Zu⸗ schrft vom 21sten, daß der neuernannte große Rath Eures Standes die erforderlichen Wahlen in den Regierungsrath etroffen habe, und auch die voroͤrtliche Behoͤrde wieder de⸗ znited organisirt sey. Indem wir Euch diese saͤmmtlichen Nit⸗ theilungen verdanken, koͤnnen wir nicht umhin, Euch unsere tiefgefuͤhlte Freude auszusprechen, uͤber die Art, wie Euer Kan⸗
Blutstropfen vergießen wird. 2 — unsere Fueröos! Hauptquartier Chulilla, den 12. Septem⸗ er 1839.
die Geschichte aufbewahrt hat, ist durch den Apostaten der Legitimität
Es lebe Karl v.! Es
lebe die Religion! Der Graf von Morella.. Der Graf d’'Espana hat nachstehende Proclamation an die Catalonier erlassen:
„Catalonier! Die schändlichste von allen Verräthereien, die uns vollführt worden. Don Raphaecl Maroto, verhaßten Andenkens, hat, nachdem er sich der Gewalt bemächtigt und die Leichen der treuen An⸗ führer zu seinen Füßen aufgehäuft, vermittelst des Terrorismus seine Intriguen fortgesetzt und, indem er der Revolution das Terrain über⸗ ließ, welches die Lopalität mit threm Blute erobert hatte, faßte er den treulosen Entschluß, dem Feinde nicht nur die unter seinem Befehl siehende Armee, sondern auch die geheiligte Person des Königs zu überliesern. Der Verrath ging mit Riesenschritten vorwärts und die teuflische Politik des Apostaten führte, im Einverständniß mit dem feindlichen Auführer, die beiligste Sache, die jemals von einer Nation vertheidigt wurde, an den Kand des Abgrundes. Aber die Vorsehung, die über dem katholischen Spanien wacht, dessen Bewohner ihr Blut vergießen für die Vertheidigung der heiligen Religion Jesu Christi. unseres vielgeliebten Königs und seiner Koöniglichen Familie, hat die Hand ausgestreckt, um den Souverain und seine Armee aus der Gefahr jzu retten und die teuflische List der Freimaurer⸗Klubs zu vereiteln. Die gottlosen Revolutionnaire wollten die Leichtgläubigen rer⸗ fübren; sie machten pomphafte Berichre Espartero's bekannt, worin derselbe sich Vortheile anmaßt, die er nicht erlangt hat, und glauben machen will, daß er unserer heldenmüthigen Armee einen tödtlichen Streich versetzt habe. Gott, der in diesem Kampfe seine Sache so sichtbar beschützt und die Helden, welche, durch die Treue angetrie⸗ ven, zur Vertheidigung so theurer Interessen herbeieilten, zum Siege führte, Gott, sage ich, hat die Bataillone gerettet, die, unbefannt mit dem Verrath, der im Werke war, einem General gefolgt waren, der sich im Angesichte Europa's als ein Mann ohne Rechtlichkeit, ohne Ehre, ohne Gewissen, ohne Patriotismus, ohne Dankbarkeit, überhaupt ohne irgend eines jeuer Gefühle gezeigt hat, die selbst dem Niedrigsten eigen sind. Eine Depesche des Generals Harispe, aus Bavonne vom 31. August um ½ Uh. Nachmittags datirt, meldet, daß Maroto, nachdem er seinen Verrath vollendet, bei dem Feinde gebliehen sey. Catalouter! Eure Tapferkeit war bis jetzt bewundernswürdig; Ihr werdet keinen Rück⸗ schritt machen, ungeachtet der Verführungen der Mörder unseres Vater⸗ landes, die ihre Dolche schärfen, um sie in die treuen Herzen zu stoßen. Glaubet nicht ihren Lügen, verschließet Euer Ohr gegen ihre Ver⸗ sprechungen von Vereinigung, Wohlfahrt, brüderlicher Eintracht, womit man Euch einzuschläfern suchen und sich nöthigenfalls dazu selbst Emis⸗ saire anderer Nationen bedienen wird. Die Königliche⸗Junta des Fürsten⸗ thums will weder den Frieden, noch eine Convention, noch einen Vergleich mit den Feinden Goltes und des Königs. Der Wahlspruch der Junta ist: die wahrhafte Wiederherstellung unserer religiösen und monarchi⸗ schen Prinzipien, der legitimen Rechte des Königs auf den Thron sei⸗ ner Voͤrfahren und aller allgemeinen und persönlichen Interessen; das Resultat Merven wird ein dauerhafter Friede und folglich un⸗ sere Glückseligkeit seyn. Dies sind die großen Zwecke, die un⸗ ser vielgeliebter Souverain zu erlangen wünscht, dessen freier Wille stets der ffüprer der Junta seyn wird, welcher sich alle Spanier unterwerfen müssen, um so werthvolle Güter zu gewinnen. Fürchtet nichts, tapfere Catalonier! Der Ffüad weiß, daß er sich durch ge⸗ wöhnliche Mittel nicht behaupten kann und nimmt deshalb seine Zu⸗ flucht zur Intrigue, zur Treulosigkeit und zum Verrath, welches die Hülfsmittel der hetaen und der Verzweifelnden sind. Die Ausdauer, welche uns charakterisirt, wird unsere Anstrengungen krönen und Gott wird sie segnen, indem er uns den glorreichsten und entschiedensten
geführt werden. — C. Kontrolbücher.
Triumph verleiht. Avia, den 10. September 1839. Graf d'Espana, Präüsident der Königlichen Junta von Catalonien.“
ton in diesen gefaͤhrlichen Tagen dem Ungluͤcke der Anarchie ent⸗ angen ist, und durch den guten und gesunden Sinn seiner Buͤrger in so kurzer Zeit und rein aus sich selbst eine feste ver⸗ Fossungsmaͤßige Ordnung herzustellen gewußt hat. Indem wir auch fuͤr Euch bei - der Regierungsgeschaͤfte in so bewegtem Augenblicke Licht und Kraft von oben erflehen, spre⸗ chen wir den Wunsch und die Hoffnung aus, es moͤge die von Euch uͤbernommene Leitung Eures Gemeinwesens unter Gottes Segen also von Statten gehen, daß sie nicht nur zum Wohle und zur Zufriedenheit Eures Volkes, sondern auch zum Gluͤck und zur Ehre des gesammten eidgenoͤssichen Vaterlandes gedei⸗ hen moͤge.“ 8
Neapel, 17. Sept. Ihre Majestaͤt die Koͤnigin wurde heute Vormittag 10 Uhr gluͤcklich von einem Prinzen entbunden. Sowohl Mutter als Kind sind in dem besten Wohlseyn. We⸗ gen der Vorfeier des San Genarofestes sind die Theater geschlos⸗ sen, dagegen waren die noͤthigen Vorkehrungen getroffen, um saͤmmtliche öͤffentliche Gebaͤude zu illuminiren, so wie auch das Schloß und den Garten von Capo di Monte, den Aufenthalts⸗ ort der hohen Woͤchnerin. — Am 26sten wird die Frau Herzo⸗ gin von Berry von Palermo hierher zuruͤckkehren.
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Mladrid, 18. Sept. Die durch einen Courier aus Bayonne uͤberbrachte Nachricht von der Flucht des Don Carlos nach Frank⸗
In h a d.
— — Koͤnigsberg, 26. Sept. Das hiesige Amts⸗Blatt enthaͤlt folgende Bekanntmachung des Koͤnigl. Ober Praͤsidiums: „Bei der großen Anzahl von Kandidaten des evangelischen Pre⸗ diger⸗Amts ist die bisher aus Ruͤcksicht auf den sruͤhern Mangel an Geistlichen stattgefundene Zuruͤckstellung und Entbindung der⸗ selben von der Ableistung des Militairdienstes, laͤnger nicht zu rechtfertigen. Ich kann daher fortan auf desfallsige Antraͤge nicht
junge Theologen sich fernerhin nicht mehr der Erwartung hin⸗ geben, von der Ableistung der Militairpflicht entbunden zu wer⸗ den, vielmehr fruͤhzeitig, wenn es ohne Nachtheil fuͤr ihre Stu⸗ dien geschehen kann, dieser Verpflichtung genügen.”
— — Stettin, 28. Sept. Die Zahl der das Seebad Swine⸗ muͤnde besuchenden Fremden stieg waͤhrend der diesjaͤhrigen Sai⸗ son bis auf 2270, von denen 1151 eigentliche Kurgaͤste waren.
— — Glogau, 27. Sept. Der hiesige vor einem Jahre konstituirte Maͤßigkeits⸗Vexpein zaͤhl! jetzt schon 34 Mitglie⸗ der, und ungefaͤhr 20 sind in der Probezeit. Es bestanden hier bei noch nicht 800 Haͤusern 92 Branntweinschenken. Der Ver⸗ eine giebt es in Schlesien noch wenige.
— — Breslau, 28 Sept. Mit den Sammlungen fuͤr die Errichtung einer Friedrichs⸗Statuͤe vor dem Nikolaithore geht es allmaͤlig vorwaͤrts, und sind bis jetzt nahe an 10,000 Thlr. eingegangen. Hossentlich wird man im Stande seyn, zu der be⸗ vorstehenden Jubelfeier sie zu inauguriren. Eben so gedenkt man,
reich hat unter allen Klassen d erregt. Das Ministerium gewinnt durch diese erfreulichen richten an Staͤrke und fuͤrchtet die Exaltirten nicht mehr. Man
glaubt, daß sogleich nach der Annahme des Gesetz⸗Entwurfs in 2 etreff der Fueros die Cortes aufgeloͤst werden, wenn das Mi⸗
nisterium nicht sicher auf eine Masoritaͤt rechnen kann. In Cordova hat die Nachricht von der zwischen und Maroto abgeschlossenen Convention Anlaß zu Unruhen gege⸗
ben. National⸗Gardisten, mit dem bloßen Saͤbel in der Hand, durch Abdruck zu vervielfältigen. Stadt und riefen: „Fort mit dem
g! Nieder mir den Gemaͤßigten! s leben die Exaltirten!“ Die Behoͤrden thaten nichts, um diese
durchzogen am Abend die Feee. Es lebe der Krieg!
Bewegung zu unterdruͤcken.
Spanische Graͤnze. Die in Bordeaux „Guienne“ enthaͤlt nachstehende Proclamation Cabrera's: „ „Der abscheulichste und vorbevachte Verrath ist in dem Lande ver⸗ übt worden, das zuerst
opalisten mit Schmerz erfüllten, begann, und unter dem Vorwande eines unmöglichen Friedens, mit dem Aufopfern der edlen, von uns vertheidigten Sache endigte, überliefert die Personen unserer erhabenen Fürsten der fremden Sklaverei; er opfert auch die Königliche Armee äauf, die dem Lande so viele Tage er seine Ehre für Gold verkauft! Ewige Schmach denen, sich mit einem durch so niedrige und entehrende Mittel langten Siege brüsten! Navarra und die Baskischen Pro⸗ vinzen find durch trügerische Versprechungen in Bezug auf die Anerkennung ihrer Fueros verführt worden! Sie werden bald ihr naives Vertrauen beweinen. 8 „V. . und das ganze Königreich Aragonien können auch ihre Fueros wieder⸗ ordern. die ihnen in einem alten Erbfolgekriege genommen wurden. ein Degen wird nicht in die Scheide ges pefichert ohne meinem Vaterlande ein wahrha egierung und einen ehrenvollen und der inder des Eid und des elagius würdigen Frieden verschafft zu haben. Dies sind die unver⸗ nderlichen Gesinnungen Eures Generals, fuͤr die er seinen letzten
b“ “ 1
der Bevoͤlkerung die lebhafteste Freude Nach⸗
or⸗ 5 . 8 2 8 dih gee. 23. September zeigte Herr A. Donné der Akademie an,
erscheinende
den Ruf der Treue gegen unseren legitimen Fürsten erhob. Dieser Verrath, der mit Mordthaten, die das Herz der
des Ruhms verdankt, und die von
ganz Europa bewundert wurde! Schmach dem schändlichen Soldaten, die
er⸗
Das Königreich Valencia, Catalonien
eckt werden, ohne dieselben tes Glück, eine schützende
das neue Theater, dessen Bau rasch gefoͤrdert wird, schon am 3. August 1841 einweihen zu koͤnnen. Ueberhaupt verschoͤnert sich die Stadt im Innern, so wie vor den Thoren zusehends.
Wissenschaft, Kunst und Lireratur. In der Sitzung der Akademie der Wissenschaften am daß es ihm gelungen sey, die Daguerreschen Bilder auf der Platte zu graviren und Er legte mehrere Abdrücke nebst den dazu gehörigen gravirten Platten vor. — Herr Dou ble erstattete Be⸗ richt über ein Werk des Herrn Doktor Fürster, über die Krankheiten in Frankreich in Beziehung zu den Jahreszeiten oder medizinische und me⸗ teorologische Geschichte Frankreichs. — Herr Aimé, Professor der Phv⸗ sik, übersandte eine Abhandlung über die Bewegung der Wellen. Er beschäftigt sich darin jedoch nur mit der Lösung der Frage: „Bis zu welcher Tiefe ist auf der Rhede von Algier die Bewegung der Wellen wahrzunehmen und welcher⸗Art ist diese Bewegung auf dem Meeres⸗ grunde?“ Durch die im Dezember 1838 begonnenen und bis zum Juli 1839 fortgesetzten Versuche ist er zu folgenden Resultaten gelangt: 1) Die durch die Wellen erzeugte Bewegung ist bis zu à0 Meter Tiefe wahrzunehmen. 2) Die Bewegung am Meeresboden ist oscillatorisch. 3) Die Größe dieser Oscillation ändert sich langsam von dem Meeres⸗ boden nach der Oberfläche.
Paris.
— — Wien. Der Agent der nordischen Filtrirungs⸗Gesellschaft, eines zu Filtrirung des Wassers in Paris zusammengetretenen Actien⸗Ver⸗ eins, Dr. Grimaud de Caux, hat nun mittelst Privilegien die Filtri⸗ rung und Vertheilung unseres Donauwassers durch alle Straßen der Residenz ins Werk 8e t. Für industrielle Zwecke ist dieselbe ne⸗
ben den bereits zahlreich bestehenden öffentlichen Wasserleitungen beach⸗ tenswerth, die dadurch beabsschtigte Beschaffung eines reinen und frischen (d. h. kohlensäurigen) Trinkwassers aber ist dadurch noch keines⸗
weges erreicht. 8 Von dem als Eh und Dichter rühmlichst bekannten Dr. Frei⸗ eben verließ so eben eine Schrift die Presse:
herrn von Feuchters Die Gewißheit und Würde der Heilkunst, welche die Gründe des ge⸗ genwärtig so großen Unglaubens an der Kunst der Aerzte se
entwickelt und in seiner Michtigkeit darstellt.
V Nöbgang
mehr eingehen und mache dies hiermit oͤffentlich bekannt, damit
Die vom Italiänischen Grafen Papafaka sehr sinnreich erfundene
vdropneumatische Maschine, welche Pumpe und Spritze trefflich in sich ereinigt, hat den allgemeinsten Beifall der Naturforscher und Aerzte ch erworben. Die mit derselben an Menschen und Thieren vorge⸗
nommenen Versuche, theils elastische und tropfbare Flüssigkeiten in den
Magen und Stu uft i trunkener einzufahren und theils ähnliche Kontente aus den inneren Höhlen des Körpers zu eutfernen, um so die Eingemeide zu reinigen, sind sehr gelungen gefall 1
Soffnung, daß man nmiitttelst desselben noch zuerst zulösen vermögen wird. 1 um Gasarten rasch aus einem Raum zu entfernen und eben atmosphärische Luft einströmen Bergwerken und Fabriken aller Art von eben so großem Nutzen werden.
Ströme verdünnter Luft in die Lungen Erstickter und Er⸗
Der Erfinder und sein Arzt hegen die Harnblasensteine auf⸗ Wird der Apparat im Großen ausgeführt, 8 rasch’ zu lassen, so kann er unbedingt auch in
ausgefallen.
Theorie der Register⸗, Buch⸗ und Kassen⸗Fuͤhrung bei Landguͤter⸗Jerwaltungen und Kontrole des in dem Geundbesitz vorhandenen Betriebs⸗Kapitals, begleitet von Muster⸗Ausstellungen zur Register⸗ und Buchfuͤhrung, von Friedrich Reinhold Munther 8 Preuß. Rech⸗ nungs⸗Rathe u. s. w. Berlin, 839. helbstverlag des Verfassers. 8 . Der Verf. hat sich früher praktisch mit der Landwirthschaft ver⸗ traut gemacht, dann seine Keuntnisse in derselben später theoretisch er⸗ weitert und als Rechnungs⸗Bcamter hinlänglichen Anlaß gefunden, das Rechnungswesen in allen seinen Beziehungen gehörig kennen und an⸗ wenden zu lernen. Dadurch erscheint er als vollständig berechtigt, den vorliegenden Gegenstand seiner Untersuchung und Bearbeitung zu un⸗ terwerfen. Er zeigt, wie nothwendig eine richtige und übereinstim⸗ mende Rechnungsführung in der Landwirthschaft sey und giebt eine vollständige Anleitung zu derselben. Sie soll einfach, übersichtlich und zugleich allen Anforderungen entsprechend seyn. Das Spstem wird ausführlich entwickelt und überall durch Schemata erläutert und verdeutlicht, so daß für die Anwendung keine Schwierigkeit sich entgegenstellt. Das Ganze hält er jedoch nicht für ab⸗ geschlossen, sondern wünscht, daß ihm Winke und Vorschläge Anderer für die weitere Entwickelung und Verbesserung desselben fördernd zu Hülfe fämen. Durch eine frühere Broschüre des Verf. über landwirth⸗ schaftliche Buchhaltung (1838) mit den Grundsätzen dieses Werkes schon
bekannt gemacht, haben viele der höchsten Behörden und Staatsmän⸗
ner das Erscheinen des vorliegenden Buches thätigst befördert und die besten Erwartungen von demselben gehegt. Da es nun erschienen, steht eine weitere ins Einzelne eingehende Prüfung, die zunächst mit der
praktischen Anwendung zweckmäßig sich verbinden wird, zu erwarten;
jedeufalls dürfte der wissenschaftlichen, wie der praktischen Landwirth⸗ schaft durch dieses Buch mannigfacher Nutzen erwachsen. Der erste Abschnitt enthält eine Einleitung, welche sich mit dem
Begriffe der Buchhaltung und mit einer Beurtheilung früherer Theo⸗-
die Theorie des Ver⸗
rieen beschäftigt; der zweite Abschnitt entwickelt
fassers, unter den Haupt⸗Abtheilungen: A. Wirthschaftsbücher. senbücher, — wo ein Tagebuch, ein Manual und ein Hauptbuch au D. Generelle Formeln. Eine dritte Abtheilung und ein Anhang enthalten noch mancherlei Zugaben, Erweiterungen und Erörterung zu dem Haupt⸗Gegenstande. — Ein nä 8 heres Eingehen auf den Inhalt würde eine zu große Ausführlichkeit fordern, der wir uns um so mehr überhoben halten können, als Jeder, den diese Angelegenheit berührt, sich doch zu der vollständigen Darle⸗ gung derselben in dem Buche selbst lieber wenden wird, daher uns nur übrig bleibt, dasselbe der Aufmerksamkeit der Männer vom Fache hier⸗ mit bestens zu empfehlen.
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 29. September. [Zeidauer Abgans Feitdauer. St. M. [St. M.
à21 [Um 8 ½ Uhr Morgens. 27 86 1I» 12 ½ » Mittags. 3 — „ Nachmitt... ½ „ Nachmitt. 141 „ Abends 1 — 8 ¾¼ » Abends.. 55
— 56 „ 10 8 ö“ 59
von BE11
Um 7 Uhr Morgens .. „ 10(— „
2 —
— „
2 2 2
B er 1l i 6 2Bg-- Den 30. September 1839. Imtlrzeher Eouds- und Ggeltd-Cours-Zettel. Pr. Cour. Pr. Cour. Brief. Geld. Brief. Geld. St.-Schuld-Sch. 4/ 103 ⁄1 103 101 G Pr. Engl. Obl. 30 4 1037⁄8 — 102 ½ PprämSchd. Seeb. —70 691½ Kur- u. Neuun. do. 33 - Kurmärk. Oblig. 3 102 ½ 101 Uälebisstasg do. 24 Neum. Schuldv. 23 102 ⁄½ 101 Coup. und Zius- Berl. Stadt-bl. 4 1031 ½ —] Sch. d. K. u. N. Königsh. do. 4 — — Gold al marco Elbiuger do-. 4 ½ Neue Dukaten dito. do. 3 ½ Friedrichsd'dor 13 ½ Dauz. do. in Th. — And. Goldmün- Westpr. Pfaudbr. 32 zen à 5 Thl. 127/12 I Grofsh. Pos. d0. 4 Disconto 3
5 ö Ostpr. Pfandbr. 3 ⁄ Pomm. do. 3½
103 103 103
97 ½ 215 — 18 ½ 100 ¼₰
47 ½ 102 ⁄ 104 ¾
A uss waàrti ge81“ Amsterdam, 26. September. 8 FNiederl. wirkl. Schuld. 539⁄16. 5 % do. 101 ¾. Kanz-Bill. 25 ¾. 5 % Span. 281/16. Passive 8 ½. Ausg. Sch. 15 ½. Zinsl. 151 ⁄[¶l. Preuss. Pram.Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 103 ⁄. Antwerp en, 25. September. Zinsl. 9. Neue Anl. 23 ½ G. Frankfurt a. M., 27. September. Oesterr. 50 % Met. 1067. 10652. 20% 1001⁄¼2. 100 ⅛1. 2 ½˖ % 58 ¼ Br. 1 % 25116 Br. Bank-Actien 1835. 1833. Partial-Obl. 151 ¼ Br. 1.00s e zu 500 Fl. 136 ⅞ 137 ⅞. Loose zu 100 Fl. —. Preuss Präm.-Sch. 691 ½ G. do. 4 % Anl. 102 ⅞ G. Poln. Loose 68 ¾ G. 50 % Span. Anl. 15 ¾. 155⁄3. 21 ½ % Holl. 532/16. 53 8. Eisenbahn-Actien. St. Germain 565 Br. Versailles rechre User 545 Br. do. linkes Ufer 315 Br. Strassburg- Basel 315 B Bordeaux-Teste —. Sambre-Meuse —. Leipzig- Dresden 93 Br. Köln-Aachen 84 Br. Homp.-Centrale —. 8 b Hamburg, 28. September. Bank-Actien 1515. Engl. Russ. 8 Paris, 25. September. . 8 5 % Kente fin cour. 110. 80. 3 % fin cour. . 5 % Neapl au compt. 101. 60.5 % Span. Rente 32 ½. Passive 8 ¼. 3 % Port. 24 ¼ Wien, 25- Septemober. 8. Met. 1 4 % 100³/16 3970 8 2 her. 107 1Pgr ⁄. Aal. de 1474 117. 48 1850 107 ༠e Schauspiele. Molidre als Lieb⸗
5 % 8 1 % Bank
Koͤnig 814 8a
Dienstag, 1. Okt. Im hauspie 818 , aber ustsoien in 2 Akten nach Colomb von Cosmar. Hierauf Pen Militairbefehl, Lustspiel in 2 Abth. nach Anicet von C. W
Koch. Und: Der Spiegel des Tausendschoͤn, Burleske in 1 Akt mit Gesang von C. Blum.
Konigsstaͤdtisches [S68 8 Dienstag, 1. Okt. Zum erstenmale: Das Kamaͤleon, ust spiel in 4 Akten von Beck. (Dlle. Berger, vom Theater zu Muͤnster: Irene, als erste Gastrolle.)
Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruch bei A. W. Hayn.