Benutzung reicher, handschriftlicher Hülfsmittel zu erwarten stand, be⸗ deutend verringert hat. Aber auch die Seeaen dieser Hand⸗ schriften, namentlich eines Chronicon Corbejense, der Fasti Corbejenses und anderer von ihm sowohl in dem Codex Tradit. Corbej. als seit dem Jahre 1745 in den und Hannoverschen — angeführten und mit dem Zusatze ex Archivo Corbejensi versehenen Annalen und Nekrologieen erschlen sehr zweifelbaft, besonders da die von Falke so oft genannte Handschrift des Chronicon- orbejense schon im September 1752, also im Jahre vor Falke’s Tode, sich nicht mehr im Archiv zu Corvey vorfand (S. 85 L1*“ 4 gerdae Historifer inm ach * Umstände den Verdacht der Histor Jahrhundert die standhafte
eben sowohl erregen, als im neunzehnten Jahrl 1t Weigerung Wagenfeld's, die Handschrift feines Sanchuniathon zu ʒei
daß eine solche Chronik, wie die Corveyer, ein Werk der neueren Zeit seyn muß. Dann wird nachgewiesen, wie trotz der geschickten An⸗ lage der Chronik und der vorzüglichen Kenntniß aller Verhältnisse Corvey’s, doch das Werk erdichtet sey, und daß gerade die wunder⸗ same Uebereinstimmung der Chronik mit den Vermuthungen und will⸗ kürlichen Feßethesen Falke's ihre Unechtheit beweise.
„Die Beilage enthält auf vierzig Seiten gelehrte Untersuchungen über die Traditiones Corbejenses, über die Fasti Corbejenses, über die Annales Corbejenses recentiores, das Necrologium Vorbejense und den Catalogus Corbejensis. Gegen die drei letzteren wird ein schwerer Verdacht der Unechtheit und Fälschung in vielen Stellen geltend ge⸗ macht, und mit Recht sagen die Verfasser auf Seite 122: „so weit konnte ein Mann von ausgebreiteten Kenntnissen, der sein ganzes (Leben der Erforschung der Geschichte widmete, ein Diener des gött⸗
EZNZI11“ ESEE1aö“ Amsterdam, 29. September.
Niederi. wirkl. Schuld 537⁄1 6. 5 % do.
Neue Anl. 26 ⅛8.
Antwerpen, 28. September.
Neue Anl. 25 ¾.
Frankfurt a. M., 30. September. Oesterr. 50 % Met. 1067⁄1. 106 3¾. 4 % 100 ¼. 100 ½1. 2 ½ % 582
1 % 251 1 Br. Bank-Actien 1834. 1832. Partial-Obl. 1511
Loose zu 500 Fl. 136 ⅞ 136 [. Loose zu 100 E
Präm.-Sch. 69 ½ G. do. 4 % Anl. 102 1˖ G. Poln. Loose 68 6G1 0
5 % Span. Anl. 14 ¼. 14 1. 2 ½ % Holl. 53. ö521 5/⁄16. 4 Eisenbahn-Actien. St. Germain 565 Br. Verzailles rechtes
Usfer 545 Br. do. linkes Ufer 315 Br. Strafsburg- Basel 315 Rr.
Binmmt
Bordeaux-Teste —.
— und schon in den Götting. gelehrten Anzeigen vom Jahre 1752 sichgchter Zeuge sev, daß man,
Aesop's Fabeln für wahre Geschichten halten kön von ihm eigentlich sich herschreibenden Genealogiee stellen. Denn Herr Falke ist gewohnt, aus allen Zeug den Corvevschen Urkunden gelesen, sollten sie auch nur Meier des Stifts seyn, Fürsten und Grafen zu machen dem nach eigenem Gutdünken an eine oder die anzufleben., Der Verfasser dieser Recension, von d
Hirsch und
das für die Geschichte des neunten, zehnten und elften Ja
roßer Wichtigkeit seyn muß, zu gewinnen, stellte die Köͤnigl. Societät der
Pisenschaften zu Göttingen im Jahre 1829 als Preis „kritische Prüfung der Echtheit und des historischen Chronicon Corbejense und der Fragmenta Corbejens Wedekind's histor. Noten abgedruckt sind.“ Den Prei
Verfasser der vorliegenden Schrift, wie aus der vortrefflichen, gelehr⸗ ten Entscheidung der historisch⸗philologischen Klasse der Societät in
den Götting. gelehrt. Anzeig. 1838 Nr. 201 — 205 h.
deren Verfasser auf S. 30 unserer Schrift Jak. Grimm genannt ist. Es ist aber die Arbeit der Herren Hirsch und Waitz, welche durch Herrn Professor Ranke schon im Jahre 1835 veranlaßt und einem großen Theile nach beendigt war, eine sehr fleißige, gründliche Schrift, welche durch eine höchst lobenswerthe kritische Methode und einen Reichthum von historischen Kenntnissen von großer Wichtigfeit für
die Geschichte des bezeichneten Zeitraums geworden ist. sind mit Klarbeit und Einfachheit dargestellt und gew kommene Ueberzengung, daß die Chronik weder in der in seinen histeri
stellers des achtzehnten Jahrhunderts hervorgegangen aber kein anderer als Falke.
Da wir nun der so verdienstlichen und an Einzelh Abhandlung hier nicht in das Detail folgen können,
bloß den hauptsächlichsten Inhalt der einzelnen Abschnitte anführen. Kapi b des Verhältnisses, welches zwischen der Chronik und den übrigen Geschichtsquellen, als den
Das erste Kapitel liefert eine Kritik des
Annzles Fuldenses, Annales Einhardsi, der vina S. A
Rimherti, Anderen, obwaltet, wo wir unter Anderem auf die Bei die Kriege der Ungarn aufmerksam machen und auf
daß, obgleich die Anführung der Kuelle sehr künstlich angelegt ist, um den Leser zu verwirren, doch eine genauere Untersuchung und kri⸗ tische Zerlegung den deutlichsten Beweis abgiebt, daß die ganze Chro⸗
nik, wie sie uns vorliegt — vom ersten bis zum letzten von einem Verfasser herrührt.
Das zweite Kapitel betrachtet das Chronicon Corbesense und die Die Verfasser haben hier zuerst mit
Fragmenta Corbejensia bei Falke. dem sorgfältigsten Fleiße die Stelle aus der Chronik, 1 ührt, und welche in der von Wedekind aus dem Hann Chronik gleichfalls anzutreffen sind, v tens, die Annahme Wedekind’s von zwei Chroniken n.
legt, drittens, die übrigen weiter als die Wedekind'’sche Chronik reichen⸗ agmente möglichst chronologisch gesammelt und theilweise mit
den
logische aufgehellt.
Im dritten Kapttel lesen wir treffende Vemerkungen über das Wesen mittelaltriger Historiographie, wodurch zuvörderst bewiesen ist,
elehrter, daß Herr Pastor Falke in Geneaio- eben
Waitz keine Kunde gehabt haben, war aber nach Heeren (Götting. gel. Anzeig. 1839. Nr. 18) kein Anderer, als der Hofrath Scheidt in Hannover, ein in solchen Dingen durchaus kompetenter Richter. Um ein sicheres Resultat über den Werth des Cnronicon Corbejense, 8
chen Noten zu einigen Schriftstellern des Mittelalters bekannt gemachten Fassung, noch in den übrigen Fragmenten ein Er⸗ eugniß des Mittelalters seyn könne, sondern daß sie mit Bedacht, Ab⸗ icht und Aufwand mannigfacher Kenntnisse aus der Hand eines Schrift⸗
dem Adam von Bremen, Lambert von Aschaffenburg und
& schütharen Anmerkungen und zuletzt mit einem Gesammturtheile be⸗ gleitet, in welchem sich Widufind und Thietmar als Grundlage nach⸗ weisen lassen. Namentlich ist hier manches Topographische und Genea⸗
lichen Wortes, sich verirren, daß er lichen Trug, an ein Gewebe elender Einzelne, so wie die Bemerkungen
so leicht nte, als den n Glauben zu⸗ en, die er in Gutsleute oder und sie nach⸗
Dauer der Eisenbahn⸗F
Widukind, können wir hier nicht berühren. b.
H 5 % Rente fi . fin cour. 101. 75.5 % Span. Rente 30 ¾. Passive 7 %
Fleiß und Scharfsinn an absicht⸗ Erdichtungen vergeudete!“ Das über den Corvevischen Coder des
Köln-Aachen 84
ahrten am 2. Oktober.
ndore ili andere Familie 17 em die Herren Abgang Seitdauer
Ze — von 2.
von Potsdam. St. M.
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Bank-Actien 1520.
Bank-Aectien 1530.
Sambre-Meuse —. Leipzig-Dresden 93 Mr.
Comp.-Centrale —. 1
Hamburg, 1. October.
Engl. Russ. 1061⁄¼4. Paris, 28. September. 1
n cour. 110. 65. 3 % fin cour. 80. 93. 5 % Neapl.
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Br.
Wien. 28. September. 8
1981 556 don h. 1 n Anl. de 1834 187 ½.
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1839.
Morgens 6 Uhr.
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wie sie in ba. Meteorologische Beobachtungen.
Nach einmaliger Beobachtung.
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10 Ubr. Sonntag,
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Lustoͤruk... Lustwärme Thaupunkt.
Dunstsatrigung
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63 p„Ct. heiter. SO.
90 pCt. haibdeiter. SO.
Wind. Wolkenzua
„Die Resultate ühren die voll⸗ von Wedekind
1337 61„ Par. 235 99par. 334 82“ Par. DJ11I1 + 800 R. † 9.90 R. . 8,10 R.
Tagesmittel: 336,17“ Par.. +- 11,2 0 R.. 4 8,70 R.. 78 pCt. SO.
Quellwärme 7,4 0 R.
Flußwäörme 12,4 0 R.
nodenwärme 11,00 R.
Ausdünstung 0,036“Rh.
Niederschlag 0,921“Rh.
Wärmewechsel †. 15,2 0 ₰ 7,90.
82 pCt. heiter.
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October 1839. vetnd Gweld-Cours-Zettel.
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‧ so werden wir Se.Scns.Zch. s7 Dr. Eugl. Obl. 30 4 PrämSchd. Sech. Kurmürk. Oblig. Neum. Schuldv. [3 ½ Berl. Stad“-Obl. Königsb. do. Elbinger do.
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Ostpr. Pfandbr.
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Gold al marco Neue Dakaten Friedrichsd'or And. teu à 3 Thl. Disconto
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Sch. d. K. u. N.
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Hierauf:
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Fechsel-Coàarns.
Pr. Cour. Thl. zu 30 Sgr. Brief I Geld.
Amsterdam . do. Hamburg d0 London
vwelche Falke an⸗ overschen Archiv erzeichnet, zwei⸗ nit Glück wider⸗
Wien in 20 Xr. Augsburg
Frankfurt a. M. Petersburg
250 Fl. 250 Fl. 500 Mk. 1 LSt. 300 F 150 F 150 Fl. 100 Thl. 100 Til. 150 Fl. 100 Rbl.
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Kurz „ 139 s
2 Mt. Kaurz 2 Mt. 3 Mt. f. 2 Mt. l. 2 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch.
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79⁵ 79 76
31 ½
reitag, 4. Der ene. Oper in 3 Abth., Musik von Herold. Cantarelli, als Gastrolle.)
Sonnabend, 5. Okt. Im Schauspielhause: Clavigo, Trauer. spiel in 5 Abth., von Goethe. Hierauf: Der Ehestifter, Lustspiel in 1 Akt, frei nach Goldoni, von J. R. Miksch.
Musik von Spontini. Hoftheater zu Deßau: die Ober⸗Vestalin, als Gastrolle. Herr Boͤtticher: den Oberpriester.)
Im Schauspielhause; Molière als Liebhaber, Lustspiel in
Freitag, 4. Okt. Akten, von L. F. Schmidt. (Herr Hoftheater zu Neu⸗Strelitz: 1b vom Stadttheater zu Danzig: Advokat Loder, als Antrittsrollen. Rataplan, der kleine Tambour. Vaudeville in 1 Alt, nach dem Franzoͤsischen, von F. Pilllwitz.
Sonnabend in 6 von Bellini. (Dlle. Ehnes, K. K. Oesterre ichische Hof⸗Opern⸗ Adalgisa, als
Sonntag, 6. Okt. Zöͤgling von St. Cyr. spiel: Die Eroberung von Tarragona, von L. von Alvensleben.
Verantwortlicher Redacteur Arnold.
—.
onigliche Schauspiele. Okt. Im Opernhause: Auf vieles re. err
6. Okt. Im Opernhause: Zum Einhundertsten⸗ stalin, lyrisches Drama in 3 Abth., mit Balletz. (Dlle. Hagedorn, vom Herzoglichen
Colomb, von A. Cosmar. Hierauf: Der beste
Ton, Lustspiel in 4 Abth., vom Dr. C. Toͤpfer. (Frau von Lenz. Leopoldine von Strehlen, als Gastrolle.)
Die Franzoͤsischen Theater⸗Vorstellungen beginnen in einigen Tagen und werden bis Ende Juni k. J. fortdauern. Abonnements⸗Bedingungen wiederum eintreten, so wer⸗ den die resp. Abonnenten ersucht, sich uͤber die Beibehaltung der
Da die
Pläͤtze bis spaͤtestens Sonnabend den 5. Oktober zu erkläͤren widrigenfalls uͤber dieselben anderweit disponirt werden muß. Meldungen um Abonnements werden im Billet⸗Verkaufs⸗Bu⸗
Berlin, den 1. Oktober 1839. General⸗Intendantur der Koͤnigl. Schauspiele
nigsstädtisches Theater. Der leichtsinnige Luͤgner. Lustspiel in 3 Hessen, vom Großherzogl.
Felix Wahr, und Herr 8*
Oper in 2 Akten. Musik
5. Okt. Norma.
fte und letzte Gastrolle.)
zwoͤl ; Die Franzosen in Spanien, oder: Der Schauspiel in 5 Akten, mit einem Vor⸗
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Allgeme
Bekan ntma chungen.
Kriminalgerichtliche Bekanntmachung.
Der unter dem 5ten d. M. von uns steckbrieflichvor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rath Jüttner angesetzt worden.
verfolgte Dienstknecht Ludwig Hoffmann ist uns bereits eingeliesert und der Steckbrief erledigt.
Berlin, den 28. September 1839. Königl. Kriminalgericht hiesiger Residenz.
RNorhwendiger Verkanuf. Land⸗ und Stadtgericht zu Meseritz.
Das im Dorfe Robojadv belegene, den Martin Freyerschen Erben gehörige Erdzinsgut, abgeschätzt auf 15,508 Thlr. 27 sgr. 9 pf. zufolge der nebst Hypotheken⸗ schein und Bedingungen in der Registratur einzusehen⸗ den Taxe, soll
am 6. Februar 1849, Vormittags 11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Vermeidung der Präklusion spätestens in die⸗ sem Termine zu melden.
Bekanutmachung.
n dem über das Vermögen des Kaufmanns Eduard Liebold hierselbst am 17. Mai d. J. eröffneten Kon⸗ kurse ist ein Termin zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche aller etwaigen unbekannten Gläubiger auf den 6. Dezember d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Herrn Stadtgerichts⸗Rath Jüttner augesetzt Diese Gläubiger werden daher hierdurch aufgefordert, sich bis zum Termine schriftlich, iu demselben aber per sönlich oder durch gesetzlich zuläisige Bevollmächtigte, wozu ihnen beim Mangel der Bekauntschaft die Herren Instiz⸗Kommissarien Schulze und von Uckermann vor eschlagen werden, zu melden, ihre Forderungen, die
rt und das Vorzugsrecht derselben anzugeben und die eiwa vorbandenen schriftlichen Beweismittel beizu⸗ bringen, demnächst aber die weitere rechtliche Einleitung der Sache zu gewärtigen, wogegen die Ausbleibenden mit ihren Ansprüchen von der Masse werden ausge schlossen und ihnen deshalb gegen die übrigen Gläubi⸗ ger ein ewiges Stillschweigen wird auferlegt werden.
Breslau, den 23. Juli 1839.
Königl. Stadtgericht. II. Abtheilung.
sson. Ueber den Nachlaß des am 18. Mai d. J. verstor⸗ benen biesigen Kaufmanns Friedrich Samuel Schuster
(net und ein Termin zur Anmeldung und Nachweisung der Ansprüche aller etwaigen unbekannten Gläubiger auf
iner Anzeiger fuͤr
den 6. Dezember 1839, Vormittags 11 Uhr, Diese Glänbiger, und namentlich die Israel- Trachenbergschen Erben in Schweidnitz, werden auf⸗ gefordert, sich spätestens in dem Termine persönlich oder durch gesetzlich zulässige Bevollmächtigte, wozu ihnen die Herren Instiz⸗Kommissarien Müller J., Ot⸗ tow, Hahn, v. Uckermann vorgeschlagen werden, zu melden und ihre Forderungen, die Art und das Vor⸗ zugsrecht derselden unter Beibringung der vorhandenen schriftlichen Beweismittel anzugeben, wogegen die Aus⸗ blribenden aller ihrer etwaigen Vorrechte verlustig ge⸗ hen und mit ihren Forderungen nur an dassenige, was nach Befriedigung der sich meldenden Gläubiger von der Masse noch übrig bleiben möchte, werden ver⸗ wiesen werden. Breslau, den 2. August 1839. Königl. Stadtgericht. II. Abtheilung.
Verkauf einer Herrschaft aus freier Hand. Dieselbe liegt im Großherzogthum Posen, nicht weit von der Schlesischen und Neumärkischen Gränze im Obrabrucht! in einer fruchtbaren Gegend und besteht aus einer Stadt, à Zinsdörfern und 6 Vorwerken, von denen 4 auch einzeln verkauft werden können. Ein sicherer Käufer bedarf zum Kauf der ganzen Herrschaft nur 35,000 Thlr., deren Verzinsung zu 5 pCt. demselben nachgewiesen werden kann, ungeachtet einer sehr nie⸗ drigen Verpachtung, die aber bei einem Verkauf auf⸗ gelöst werden könnte. Der Rest der Kaufsumme kann theils stehen bleiben, theils in Raten abgezahlt wer⸗ den. Nähere Auskunft bei Kieckebusch, Papen⸗ straße Nr. 10, 1 Treppe. ““
Eine 3 Meilen von Königsberg in Preußen, an der von dort nach Warschau führenden Chaussee, liegende Besitzung, bestehend aus 4000 Morgen Ackerland (Ger⸗ sten⸗Boden J. und II. Klasse), 1200 Morgen Wiesen, 450 Morgen Teichen, 200 Morgen Hütungsländereien üund 3250 Morgen Wald, mit einer ganz veredelten Schaafheerde von 4000 Stück und 1100 Thlr. baaren sicheren Gefällen, steht unter den billigsten Bedingun⸗ gen sogleich zum Verkauf. Nähere Nachrichten darü⸗ er werden auf diesfällige portofreie Anfragen ertheilt werden von dem Kaufmann Herrn Pöppel zu Kö⸗
die
Literarische Anzeigen. Zur Geschichte der Seherin von Prevorst. Bei G. Basse in Quedlinburg ist so eben erschie⸗ nen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) zu haben: G“ 6 Die Somnambuͤle Mademoiselle Pigeaire in Frankreich; oder merkwürdige Erscheinungen im Gebiete des Som⸗ nambulismus und thierischen Magnetismus. Eine in⸗ teressante Schrift für Jedermann. Aus dem Franzö⸗ sischen von Hr. Al. Donné6. Mit einer Abbildung.) 8vo. geh. Preis 10 sgr.
Die Somnambüle Madem. Pigeaire hat neuer⸗ dings in Frankreich großes Aufsehen erregt. Die An⸗ zahl der auf die dunkle Geschichte des thierischen Mag⸗ netismus bezüglichen Thatsachen ist nicht beträchtlich, und wir besitzen vielleicht noch nicht alle zur Feststel⸗ lung der Wahrheit erforderlichen Elemente, und gerade deshalb sind alle dahin einschlagenden Details von be⸗ sonderem Interesse.
—-
Bei Theodor Fischer in Cassel ist erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und Pots- dam in der Stuhrschen, zu haben: 11113“ über das Alterthum der Indischen Medizin von J. F. Royle Aus dem Englischen von Dr. J. Wallach, mit einer Einleitung und Zusätzen versehen von Dr. C. F. Heusinger, Professor der Medizin zu Marburg. Gr. S820. 1 Thlr
Ausfser wichtigen Aufschlüssen über botanische Gegenstände, welche der Verfasser im Eingange des Werkes bei Gelegenbeit einer Vorlesung im King's- College über Materia medica mittheilt, erhalten wir hier eine nach den neusten und besten Untersuchun. gen gegebene Darstellung von dem Zustande der Nedizin bei dem ältesten kultivirten Volke der Welt.
Es ist dieses Werk nicht nur für Aerzte, sondern auch für Alterthumsforscher von grofsem Interesse.
J. J. Zedner, Behrenstrafse No. 20. „Le V Supplément du catalogue de la Nouvelle Bibliothèque de Lecture frangaise, an. glaise et italienne“ vient de paraitre et se di-
keußifchen Staaten.
Bei mir ist erschienen und durch alle soliden Buch⸗ handlungen zu erhalten:
Bessel, F. W., Darstellung der Untersuchungen und Mafsregeln, welche in den Jahren 1835 bis 1838 durch die Einheit des Pre fsischen Län. genmasses veranlafst worden sind. Bekannt gemacht durch das Ministerium der Finanzen und des Handels. Mit 7 Kupfertafeln. Gr. 4to. Geh. 4 ½ Thlr.
Berlin, im September 1839.
Atersreer Duncker, Französ. Str. Nr. 21.
Bei dem Anfange eines neuen Ouartals erlaube ich mir die Freunde der Literatur auf das Lesezimmer meiner Buchhandlung aufmerksam zu machen. Pro spekte über die Einrichtung desselben, so wie über den Theologischen Journalzirkel werden gratis ausgegeben. Berlin, Okteber 1839. W. Besser,
1 Behrenstrafse No. 4.
RNeue ETETETö Dr. G. Klemm (K. S. Bibliothekar), Reise durch Italien. Erster Theil: Bericht über eine im Jahr 1838 im Gefolge Sr. K. H. des Prin⸗ zen Johann, Herzogs zu Sachsen, unter⸗ schirt. 2 Thlr. 22 ¾ sgr. erschien in der Arnoldischen Buchhandlung und ist zu bekommen in allen namhaften Buchhandlungen (in Berlin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3).
Im Verlage des Unterzeichneten ist erschienen und durch alle Buchhandlungen zu erhalten, in Berlin durch W. Logier,; derichestraße Nr. 161: 6 8
Darstellung “ der Landwirthschaft Großbritaniens in ihrem gegenwärtigen Zustande.
Nach dem Englischen bearbeitet von “ Dr. A. G. Schweitzer, Professor der Landwirthschaft zu Tharandt. In zwei Bänden. 8 Erster Band in zwei Abtheilungen. Mit 55 einge druckten Holzschnitten. gr. 8vo. geh. 3 Thlr. 5
nigsberg in Preußen, Steindamm rechte Straße im
ist heute der erbschaftliche Liquidations⸗Prozeß eröff⸗
Lorbeerkranz.
stribue gratis.
sgr. Leipzig, im Septbr. 18309. F. A. Brochaus.
nommene Reise nach Italien. gr. 8vo. bro⸗
“ v Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem bei dem Stadtgericht u Lychen angestellten Gerichtsdiener Griebenow das Allgemeine 8 renzeichen zu verleihen geruht. v““ Der bisherige Oberlehrer am katholischen Gymnasium in Breslau, Dr. Heinrich Kruhl, ist zum Direktor des Gymna⸗ siums in Leobschuͤtz ernannt worden. 6
ngs⸗Nachrichten. önp“
Rußland und Polen. St. Petersburg, 28. Sept. Der Kaiser hat der Stadt
Zeitu
Kischeneff in Bessarabien, mit Ruͤcksicht auf die Unfalle, von denen
dieselbe in der letzten Zeit betroffen worden, neue Vorrechte und Befreiungen von gewissen Abgaben bis zum Jahre 1850 verliehen.
Der ehemalige General⸗Konsul und Geschaͤftstraͤger der Ver⸗ einigten Staaten in St. Petersburg, Herr Levett Harris, der sich hier zum Besuche seiner alten Freunde befand, istam 22sten d. nach kurzer Krankheit gestorben.
In der ersten Haͤlfte des Jahres 1839 wurde in den Berg⸗ werken des Ural an Gold sewonnen. 166 Pud 22 Pfd. 32 Sol. und an Platina 49 2 8 Pfd. 32 Sol.
Der Handels⸗Zeitung zufolge, belaͤuft sich der Werth mmtlicher edler Metalle, die auf dem Russischen Muͤnzhofe bis⸗ er gepraͤgt wurden, auf 537 Millionen Franken. Der Werth
des im Reiche umlaufenden Kupfergeldes soll 62 Millionen Pa⸗ pier⸗ oder 18 Millionen Silber⸗Rubel betragen.
Die Zahl der Studirenden auf der Universitaͤt Dorpat betraägt im gegenwaͤrtigen halben Jahre 551, wovon 227 aus Liefland, 76 aus Esthland, 99 aus Kurland, 137 aus den uͤbrigen Russischen Gouvernements und 12 aus dem Auslande. Der theologischen Fakultaͤt gehoͤren 61, der juristischen und kamera⸗ listischen 120, der medizinischen 223 und der philosophischen 147 Studirende an.
Man erwartet hier den bekannten Komponisten Adolph Adam, der die Musik zu einem neuen Ballet des Herrn Taglioni kom⸗
vovaren und hier mehrere seiner Opern in Scene setzen wird.
Ifeich.
Paris, 29. Sept. Der Moniteur enthaͤlt heute Folgen⸗ des: „Es ist ein Freundschafts⸗, Handels⸗ und Schifffahrts⸗Traktat zwischen Frankreich und der Republik Texas am 25sten d. M. von dem Conseils⸗Praͤsidenten, Minister der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten, und dem General Henderson, Bevollmaͤchtigten der Re⸗ publik, unterzeichnet worden. An demselben Tage ward der Ge⸗ neral Henderson vom Koͤnige empfangen.“
Der Infant Don Francisco de Paula ist gestern Abend mit seiner ganzen Familie in Fontainebleau ange⸗ kommen.
Dem Vernehmen nach soll der Koͤnig gestern ein Schreiben von Don Carlos erhalten haben, worin dieser neuerdings die Er⸗ laubniß, sich nach Italien begeben zu duͤrfen, nachsucht. Man fuͤgt hinzu, daß in einem deshalb stattgehabten Ministerrathe beschlossen worden sey, seinem Wunsche keine Hindernisse in den Weg zu legen.
In der Vorstadt St. Germain finden heute große Fest⸗ 8 wegen des Geburtstages des Herzogs von Bordeaux att.
Herr Magnan, Eigenthuͤmer des Populair royaliste,
der wegen Preßvergehen durch eine Menge von Urtheilen sich
eine Strafe von I4jaͤhrigem Gefaͤngniß und 10,000 Fr. zugezo⸗ gen hatte, ist durch eine Koͤnigliche Ordonnanz vollständig begna⸗ digt worden. Die hohen Getraidepreise und die Mittel, diesem Uebel ab⸗ füheffen, beschaͤftigen unausgesetzt die hiesigen Journale. Die der egierung von allen Seiten ertheilten Rathschlaͤge geben heute dem Moniteur parisien zu folgender Erwiederung Anlaß: FEin Journal fragt die Regierung, warum das fremde Getraide so reichlich in Marseille anlange, waͤhrend es in Havre fehle, wo die Preise bedeutend hoͤher waͤren. Es scheint uns, daß man sich mit dieser Frage nicht an die Regierung, sondern an den Handel wenden sollte. Die Regierung, oder vielmehr thut das Gesetz, Alles, was in seinen Kraͤften steht, um das Getraide nach den Maͤrkten hinzuziehen, wo Mangel und also Steigerung der Preise bemerklich ist. In Marseille betraͤgt in diesem Au⸗ genblick der Einfuhrzoll auf den Hektoliter 3 Franken 25 Cent., waͤhrend er in Havre auf 25 C. herabgesunken ist. Man sieht daraus, daß es nicht an Aufmunterung fehlt, um das Getraide nach dem letzten Hafen hinzulocken. Warum ist nun aber der Handel diesem Aufrufe noch nicht gefolgt? Ohne Zweifel, weil das Getraide, welches von Odessa, von Neapel und von den Ntaliaͤnischen Entrepots kommt, gewohnt ist, nach Marseille, als nach dem naͤchsten Hafen, zu gehen. In gewoͤhnlichen Zeiten sind die Preise auf den Maͤrkten des suͤdlichen Frankreichs hoͤher als auf denen des Nordwestens. Es ist ein ganz außerordentli⸗ cher Fall, daß in diesem Jahre das Gegentheil eingetre⸗ ten ist. Die Steigerung der Preise auf den noͤrdlichen Maͤrkten ist eben so ungewoͤhnlich, als sie unvorhergese⸗ hen eingetreten ist. Der Handel war nicht darauf vor⸗ bereitet, und hat noch nicht Zeit gehabt, seine Operation danach einzurichten. Aber die freie Tirculation wird bald ihre wohlthaͤ⸗ tigen Wirkungen aͤußern. Das Getraide strebt von allen Seiten nach den Punkten, wo die Preise am hoͤchsten sind, schon vor emtgen Tagen meldete man, daß Ladungen von der Loire und on der Charenne an der Muͤndung der Seine erschienen waͤ⸗
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ren. Wenn diese eüseen nicht genuͤgen, so wird Marseille nicht zoͤgern, seinerseits Getraide zu senden. Die Presse spricht davon, Einfuhr⸗Praͤmien zu bewilligen, oder die fremden Schiffe durch eine legislative Maßregel zu zwingen, mit dem Getraide, nach den Noͤrdlichen Haͤfen zu kommen. Was die Praͤmie be⸗ trifft, so existirt sie schon durch die Herabsetzung des Einfuhr⸗ Zolles, der Zwang aber ist unmoöͤglich, und wuͤrde gefährlich seyn; die Freiheit ist das Leben des Handels.“ b
Aus Carcassonne schreibt man dem Moniteurparisien zusolge, vom 24sten d. M.: „In der Nacht vom 22sten auf den 23sten bemaͤchtigte sich ein Corps von 4000 Karlisten der drei Lieues von der Franzoͤsischen Graͤnze gelegenen Stadt Campredon; sie steckten dieselbe in Brand, und die Stadt wurde den entsetz⸗ lichsten Exzessen preisgegeben. (Die gestern mitgetheilte telegra⸗ phische Depesche brachte die Nachricht, daß das Fort von Cam⸗ predon dem Angriffe der Karlisten widerstanden, und diese sich am Zisten wieder aus der Stadt zuruͤckgezogen haben.)
Das Journal des Doöbats enthaͤlt nachstehendes Schrei⸗ ben aus Algter vom 2lsten d.: „Der Jude Ben Durand, den . Geschaͤfts⸗Verbindungen sehr eng an den Emir geknuͤpft
atten, und der uns bei unseren Unterhandlungen mit Abdel⸗Ka⸗ der mehr als einmal nuͤtzlichen Beistand leistete, ist am 12ten d. M. in Miliana gestorben. Er unterlag in wenigen Tagen einem ansteckenden Fieber, welches in diesem Augenblicke in Mi⸗ liana Tausende von Einwohnern hinrafft. Die politische Rolle, welche Ben Durand in Algier gespielt hat, giebt zu dem Ge⸗ ruͤchte Anlaß, daß ihm die Araber, welche den Krieg wuͤnschen, und welche in ihm einen sehr einflußreichen Anhaͤnger des Frie⸗ dens⸗Systems erblickten, Gift beigebracht haͤtten. — Der Mar⸗ schall Valbe hatte sich am vergangenen Sonntag nach Oran be⸗ geben, um dort den Herzog von Orleans bei hcns Ankunft zu empfangen; aber das schlechte Wetter Fe ihn gezwungen, hier⸗ her zuruͤckzukehren. — Der Prinz von Wuͤrttemberg, General der Artillerie des Koͤnigs von Wuͤrttemberg, seines Onkels, war nach Afrika gekommen, um unsere Feld⸗Artillerie zu inspiziren. Er wollte den Herzog von Orleans nach der 2 Feünn aeihe be⸗ gleiten, ist aber jetzt ploͤtzlich wegen der Krankheit eines seiner Bruͤder nach Frankreich zuruͤckgekehrt.“
8 Der Hafen⸗Inspektor in Cette hat dem See⸗Minister einen Zettel uͤbersandt, der am 17. September d. J. in einer Flasche am Strande bei Cette gefunden wurde. Auf diesem Zettel liest man, mit Bleistift geschrieben, Folgendes. „Anatole von Labarthe und Theodor von Douhet haben am 12. September 1839 um 11 Uhr Abends mit einer Spanischen Feluke, im Angesichte der Afrikani⸗ schen Kuͤste, Schiffbruch gelitten.“
Nachstehendes ist der Schluß des (gestern abgebrochenen) Artikels uͤber Persien aus dem Journal des Déebats: „Buchara, das durch seine geographische Lage zum Mittelpunkt der Verbindungen zwischen Rußland, Afghaunistan, Indien, Persien und China bestimmt ist, hat einen ungemein lebhaften Handel. Die Ver⸗ bindungen dieses Ortes mit Kabul sind bereits angeführt; nach China führen zwei sehr besuchte Straßen: die eine geht über den Khokhand nach der Chinesischen Stadt Kaschgar, die andere führt durch die De⸗ fileen von Pamer und endet zu Yarkend; dieser Weg ist der am mei⸗ sten besuchteste, und man brauicht 30 Tage, um denselben zurückzulegen. Man urtheile nach einer Thatsache. Im Jahre 1832 wurden unge⸗ fähr 2000 Centner Karavanen⸗Thee (Banka⸗Theec) auf diesem Wege nach Buchara befördert. Von NYarkend führen dann Chinesische Karavanen die Waaren weiter, um sie in allen Gegenden des himmli⸗ schen Reiches zu vertheilen; sie gebrauchen 5 volle Monate, um von dort in Peking anzulangen. Von dem angeführten Punkte gehen noch mehrere Straßen ab, von denen uns aber nur eine einzige bekannt ist, nämlich diejenige, die in 28 Tagen über Ladak nach Theben führt, wo sich dann für uns die Spuren der Karavanen verlieren. Die Bucha⸗ rei steht über Mesched mit Persten in Verbindung, und ungeachtet des religtösen Hasses der beiden Völker, ungeachtet der Raubsucht der Turkomanen ist der Handel auf diesem Wege doch sehr bedeutend; er besteht in Seidenzeugen, Teppichen, Farbewaaren, Europäischen Arti⸗ keln, Zeugen, Waffen und endlich Opium, welches Persien in großer Menge hervorbringt, und welches ein Hauptgegenstand des Tauschhan⸗ dels zwischen den Persern und Buchara ist, von wo aus dieses be⸗ rauschende Erzeugniß nach China geht. Aber vor Allem bemerkens⸗ werth sind die Verbindungen, die Rußland, vermittelst seiner großen jährlichen Messen, mit Buchara angeknüpft hat. Vier große Heerstraßen ver⸗ binden diese beiden Staaten mit einander. Die erste geht von Astrachan, über das Kaspische Meer nach Mangeschlak, und von dort über Chiwa nach Buchara; dies ist eine Reise von 30 Tagen. Die zweite beginnt bei Orenburg, geht zwischen Aral und dem Kaspischen Meere durch, und von dort nach Chiwa. Eine dieser Karavanen, die im Januar von Buchara abgeht, besteht gewöhnlich aus 12 bis 1300 Kameelen, d. h. sie befördert 8 bis 10,000 Ctr. Waaren. Die dritte Straße geht von Troisch aus, sie durchschneidet die Wüste von Kamtschak, geht öst⸗ lich vom Aral, setzt über den Orus und langt in Buchara an; diese Reise dauert 48 Tage. Die vierte Straße geht von Petropolosk aus, östlich von Troisch, und führt nach Buchara, wenn man sich südöstlich wendet und über Taschkend geht; diese Reise dauert 90 Tage. Alle diese Straßen sind sehr besucht, am meisten aber die über Orenburg; diese letztere ward von denjenigen Karavanen eingeschlagen, die jährlich im Monat Juni von Buchara abgehen, um im Monat Jult zur Zeit der Messe in Nowgorod anzukommen. Den Werth der Afatischen Waaren, die im Jahre 1835 auf diesem Markte waren, schätzt man auf 23 Mill., im Jahre 1836 betrug er 25 Mill. Wir haben die Han⸗ delsstraßen zwischen Persien einerseits, und der Bucharet, Afghanistan und Indien andererseits erwähnt, die über Mesched Hérat und den Per⸗ sischen Meerbusen führen, und von den Engländern, Holländern, Ame⸗ rikanern und den Küstenschiffern von Kuteß und der Arabischen Küste benutzt werden. Wir erwähnten Ce- welchen großen Einfluß sie er⸗ langen würde, wenn man die Erlaubniß erhtelte, die Staaten Fe- med Ali's zu durchschneiden, und wenn es gelänge, Kurdistan zu beruhigen; auf dem Wege von Beirut nach dem Mittelländischen Meere würde man Bagdad in 20 Tagen erreichen, und hätte den Vortheil, Damas⸗ kus, eine der reichsten und handelsblühendsten Städte Asiens, zu be⸗ rühren. Aber dies ist nicht der Weg, auf welchem Persien heutiges Tages mit Europa verkehrt; Se geht über Astrabad und das Kas⸗ pische Meer nach Tiflis und Trebisond, und die Wichtigkeit desselben nimmt immer zu. Als Rußland noch keine industrielle Macht gewor⸗ den war, als es den Transit gestattete und seinen Kaufleuten die rohen Stoffe des Landes gegen Europäische Manufakturen anszutauschen er⸗ laubte, da war es dieses Reich vorzüglich, was zur Mittelsperson zwischen Europa und Asien diente; hauptlächlich durch den Transport auf der Wolga, die Messen von Nishney⸗Nowgorod und Astrachan.
Ueber Odessa oder die Nebenwege des Kaukasus und Georgien wurden die Europäischen Erzeugnisse nach China, der Bucharei und Persien geschafft; Konstantinopel hatte hieran nur einen sehr kleinen ntheil. Aber als Rußland sich mehr mit der Industrie zu beschäftigen anfing, erließ es auch Prohibitiv⸗Tarife und sicherte sich das Monopol der Handelsstraßen, die durch seine Staaten führten. Die Folgen dieses Schrittes wurden in anz Europa, namentlich aber in England fühlbar, als durch einen Kaiferlichen Ukas vom Jahre 1831 den Europäern die Handelse über Odessa und Redut⸗Kalé unter⸗ sagt und der Handel von Tiflis zum Vortheil Rußlands monopolisirt wurde. Auch stellte sich den Europäischen Erzeugnissen ein unüber⸗ steigliches Hinderniß entgegen, als man daran dachte, den Handel mit sien wieder auf den alten Straßen zu erneuern: die Ursachen waren der aufgeregte Zustand Kurdistan's, die Eroberungen Mehmed Ali'’'s und die Zuckungen der Türkei. England ergriff entschlossen eine Par⸗ tei; es erklärte der hohen Pforte, sie gegen Jedermann schützen zu wollen; es setzte sich, in Gemeinschaft mit Oesterreich und Frankreich, die von denselben Interessen geleitet wurden, in den Besitz von Han⸗ dels⸗Verträgen, errichtete zu Trebisond ein Konsulat und bezeichnete den Europäern auf diese Weise den einzigen Handelsweg, der noch zwischen Europa und Asien frei geblieben war. Die Straße, welche von Trebisond aus die Waaren in 25, die Reisenden aber in 6 Tagen auf das Persische Gebiet schafft, ist seit der Zeit außerordentlich besucht worden, und eine große Anzahl von Europäern haben dieselbe zurückgelegt ohne eine andere Begleitung, als die eines einzigen Dieners. Sie wird jetzt von Konstantinopel aus benutzt, wo sie mit den Dampfschif⸗ fen der Oesterreichischen Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft zusammentrifft. Letztere geht damit um, einen regelmäßigen Postdienst zwischen Trebi⸗ sond und Teheran herzustellen. Die Einfuhr in Trebisond, die durch Mac⸗Culloch im Jahre 1832 auf 7,500,000 Fr. geschätzt wurde, erheb sich 1835 auf 31 Millionen und 1836 auf 44 Rillioken. Die Aus⸗ fuhren betrugen 183à 11 Millionen, stiegen 1835 auf 28 Millionen und 1836 auf 42,237,000 Fr. — Diese Straße, auf welcher bis jetzt noch keine Französische Flagge geweht hat, ist diejenige, welche unser Gesandter, Herr von Sercev, einschlagen wird, und in der That hätte man diese Mission keinem Manne besser anvertrauen können, als ihm, der seine diplomatischen Oblie enheiten in Petersburg mit so großenn Erfolge erfüllt, und sich gewiß mit all den großen Fragen vertraut ge⸗ macht hat, die hier nur oberflächlich berührt werden konnten. Unter⸗ dessen hat man, wenn man uns nur eine geringe Aufmerksamkeit schenkte, leicht sehen können, welche Verbindungen man sich in dem Hriam eines Landes eröffnen kann, dessen wanderlustiges Volk seine Karavanen vom Tombuctu bis zum Lande der Kaffern, und von Pe⸗ king nach der Gränze von Sibirien führt. Hatten wir also nicht Recht, wenn wir voraussetzten, daß diese Mission, die zunächst ihre politischen Ursachen hat, auch für unsere industriellen und kommerziellen Zwecke wichtig werden dürfte! Und dürfen wir nicht die gegründetsten Hoff⸗ nungen von derselben hegen, wenn wir erwägen, daß Frankreich unte den industriellen Mächten den ersten Rang einnimmt?“ “
Großbritanien und Irland.
London, 28. Sept. Der Graf und die Graͤfin Durham Hathen sich am Montage von Cowes auf der Insel Wight nach ambton⸗Castle begeben, wo sie den Winter zubringen wollen.
Bei einem großen konservativen Diner zu Devon wurde neu⸗ lich der Toast auf den anwesenden Grafen Fortescue mit ganz besonderem Beifall aufgenommen. Er ist ein eben so eifriger Konservativer, als sein Sohn, der Lord Ebrington, Vice⸗Koͤnig von Irland, ein eifriger Whig ist.
Man sagt, Sir Henry Halford wolle in seiner Eigenschaft als Praͤsident des ärztlichen Kollegiums dessen einflußreichste Mit⸗ glieder zu einer Versammlung berufen, um mit ihnen das Be⸗ nehmen des Sir James Clark in der ungluͤcklichen Angelegenheit der Lady Flora Hastings in Erwaͤgung zu ziehen. Fortwaͤhrend beschaͤftigt diese traurige Sache die Press.
ie naͤheren Nachrichten uͤber die durch Fluthen in Schott⸗ land angerichteten Verheerungen lauten sehr betruͤbend. Es sind aus den hoͤher liegenden Gegenden ganze Aerndten wegge⸗ schwemmt worden, und selbst Zuchtvieh wurde von den ausge⸗ tretenen Fluͤssen ergrifften. Besonders hat der Allan oberhalb Stirling große Verheerungen angerichtet. Ueber 600 Bñnum wurden entwurzelt und hinweggespuͤlt. Zwei neue noch unvo endete Bruͤcken uͤber den Tweed wurden sehr beschaͤdigt.
Der Graf von Clarendon, dem die Koͤnigin Christine fuͤr seine unlaͤngst im Oberhause gehaltene Rede ihren Dank zu er⸗ kennen geben ließ, hat an den Spanischen Gesandten, General Alava, folgendes Schreiben gerichtet: „Ich bedauere, daß mein Abwesenheit von London die Anzeige von dem Empfange Ihres Schreibens vom 17. August verzoͤgert hat, worin Ew. Excellenz nach der Anordnung des Staats⸗Ministers mir die wohlwollenden Gesinnungen mittheilen, welche Ihre Majestaͤt die Koͤnigin⸗Re⸗ gentin in Beziehung auf meine unlaͤngst im Oberhause gehaltene Rede uͤber die Angelegenheiten Spaniens auszusprechen geruht hat. Sie werden mir gern glauben, daß diese Mittheilung mir das groͤßte Vergnuͤgen gewaͤhrt hat und mich mit Dankbarkeit gegen Ihre Majestäaͤt erfuͤllt. Ich bin beinahe sechs Jahre lang Zeuge des Benehmens dieser erlauchten Fuͤrsten gewesen, ihres unablaͤssigen Strebens, vernuͤnftige Freiheit in Spanien zu befoͤrdern, ihrer unermuͤdlichen und mehr als muͤtterlichen Sorgfalt fuͤr die Interessen ihrer Unterthanen und ihrer Unerschrockenheit, ihres Muthes unter Umstaͤnden, welchen wenige Fuͤrsten gewachsen gewesen waͤren. Ich wuͤrde mich sehr gluͤcklich sosgen, wenn Ihre Majestat glaubt, daß ich der Gache der Koͤnigin einen Dienst geleistet habe, indem ich bemuͤht gewesen bin, die Verleumdungen und Unwahrheiten zu widerlegen, welche man aus so vielen eigennuͤtzigen Beweg⸗ gruͤnden verbreitet hat, um dem Spanischen Volke zu schaden. Auch bitte ich Ew. Excellenz, den Ausdruck meiner herzlichen Dankbarkeit Sr. Excellenz Don Evaristo Perez de Castro und seinen Amtsgenossen mitzutheilen, sowohl fuͤr das Wohlwollen, womit sie die von mir im Oberhause gegebene Darlegung von Thatsachen aufgenommen, als fuͤr die verbindliche Weise, womit sie ihre Meinung ausgesprochen haben. Besonders verbunden bin ich Ew. Excellenz fuͤr die Freundlichkeit, mit welcher Sie die Vorschriften Ihrer Regierung ausgefuͤhrt haben, und obgleich ich nicht mehr in amtlichen Beziehungen zu Spanien stehe, so hoffe ich doch noch immer, mit Ew. Excellenz fuͤr die Wohlfahrt eines Landes wirken zu koͤnnen, das den Vortheil hat, einen Stellver⸗ treter zu besitzen, welcher, wie Sie, die Achtung aller Volts⸗