1839 / 280 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

11] u

Bekanntmachungen.

Rothwendiger Verkauf⸗ Ober⸗Landesgericht zu Bromberß. Das im Inowraclawer Kreise gelegene A lodial⸗ Rittergut Gensewo Nr. 53, landschaftlich abgeschätzt auf 13,601 Thlr. 24 sgr. 8 pf., soll Uhr am 13. Januar 1840, Vormittags um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Tare, und köm. der Registratur eingesehen werden. Alle vnbefannten Rral⸗Prätendenten n ne; fordert, sich bei Vermeidung der Hüienee⸗. e in diesen Termine zu melden. Die dem Aufenthe⸗ nach unbekannten Real⸗Glaubiger: Rechau, Johann 1) die Empbptent⸗Besitzer Daniel Re⸗ „Joha

Becker, Mathias ae Theuws, Christian datz und Peter Schedla⸗ 2) E des Franz v. Przewoski, ³) der ⸗Auton v. Riewieszezvuski aus Markowo, 4) der v. Nagurski aus Eizewo, 8 5) dieNariauna v. Niemojewska, geborne v. Wolska, 6) die Swentoslaus v. Kownackischen Erben, 7) die Theofila v. Kowuacka, 8 8 8) der Leovold Anton v. Kownacki, 9) der Alopsius v. Przewoski alls Branno, 10] die Gutsbesitzer Casimir Delertschen Eheleute,

werden hierzu öffeutlich vorgeladen.

MNothwendiger Verkauf 8 Ober⸗Landesgerichts Bromberg. Das im Inowraclawer Kreise belegene freie Allo⸗

dial⸗Rittergut Jarontv, landschaftlich abgeschätzt auf schen Erben gehörige, 1 Meile von Briesen, Culme Kreises, belegene, aus

9921 Tblr. 10 sgr., soll

am 19. Februar 1840, Vormittags 10 Uhr,

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein, Taxe und Kauf⸗Bedingungen kön

des vormaligen gemeinschaftlichen Bevollmäͤchtigten von der Laucken⸗Woldenitzer Kreditoren einwilligend werden

1“ 8

Anzeiger fuͤr einer Anzeig 1) den vormaligen Schutzjuden Hirsch David in Stralsund 2) die Erben des Spiegelfabri⸗ kanten Eckhardt daselbst. 3 ⸗„ 1 3) der verstorbenen Bamberg zu Starvitz Erben... 4) die verehelichte Motter, geb. Schwanbeck.. 101 . zur Entgegennahme dieser Raten in termino den 17. Hitober d. J. vor dem Könzgl. Hosgerichte zu erscheinen, sondern auch sämmtliche übrige von der Lancken⸗Wolboenitzer Kredi⸗ toren, in eben diesem Termine zur Anmeldung etwa noch vermeintlicher Ansprüche an die von der Lancken⸗ Woldenitzer Debitmasse sich einzufinden, unter dem Präjudiz, daß die aufgebrachten Accords⸗Raten ad de- positum werden genommen, sämmtliche Krediteren aber als in Gemäßbeit des Accords und Distributions⸗Plans befriedigt werden angesehen und mit allen ferneren Ansprüchen an die gedachte Debitmasse werden präklu⸗ dirt und als in Ertbeilung der Decharge an die Erben

1Thlr. 6 fgr. pf. 10 »

angenommen werden. 8. Datum im Königl. Preuß. Hofgerichte zu Greifs⸗ wald, am 5. September 1839. v. Möller, Praeses.

[Rvyvenbeeeement Freiwilliger Verkauf. Land⸗ und Stadtgerscht Culm. Das den v. Podczarskischen und den v. Kucharski⸗

Wohn⸗ und Wirthschafts⸗Gebäuden, 1161 Morgen à20 Ruthen Preuß. Acker, 469 170 » Wiese,

nen in der III. Abtheilung unserer Registratur einge⸗

sehen werden.

Die dem Aufenthalte nach unbekannten Real⸗Gläu⸗ biger, als:

1) die Agneta Uminska,

2) die Marianna, verehelichte von Brzeska, geborne von Michalowska,

3) die Josepha, verehelichte von Kolczvnska, geborne von Kownacka, später verehelichte von Mekarska, deren Erben und Cessionarien,

werden hierzu öffentlich vorgeladen. Alle unbekannten Real⸗Prätendenten werden aufgeboten, sich bei Ver⸗ meidung der Präklusion spätestens in diesem Termine zu melden.

Bekanurtmachung.

Auf den Antrag des Justizraths Bauck als Kura⸗ tor des Lientenants Georg Bogislav Friedrich Wilhelm v. Herzbergschen Nachlasses werden hierdurch alle Ag⸗ naten des Geschlechts derer von Herzberg und sonstige

abgeschätzte Erbpachtsgut Bahrendeorff soll in termino

an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Herrn Ober⸗Landes⸗ gerichts⸗Assessor Siegfried subhastirt werden.

stück des Kattundruckers Joh. Christian Friedrich Schrö der und der Ebefrau des Kaufmanns Geoßfuß, geb Pohland, vorher Witwe Krätschmeraxirt zu 15,324 Thlr. 3 sgr. 9 pf., soll theilungshalber

am 12. November 1839, Vormittags 11 Uhrp, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hypothekenschein sind in der Registratur einzusehen.

1057 Mergen 50 Rulden Preuß. bestehende, mit einer Brau⸗ und Brennerei⸗Gerechtigkeit versehene, nach der gerichtlichen Taxe vom 8. Dezember 1838 auf 7192 Thlr. 5 sgr.

1 8 4 0

den 8. April

Rothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 22. Februar 1839. Das in der Stralauerstraße Nr. A4 belegene Grund

Taxe und

zu Lehn berechtigte Geschlechter und unbekannte Real⸗

uuchh 1111ö116“ die Preußischen Staaten.

5 8 8 8 S *

Der Wollhandel von 1838, bst den bezüglichen Ereignissen bis Ende März 1839, b 122. wissenschaftlichen und statistischen Bei⸗ trägen in Betreff der Schafzucht. Für’ Gutsbesitzer

sund Landwirthe überhaupt, so wie für Wollmanufak⸗

turisten und Wollhändler. Von J. Ph. Waguer. Mit einer Abbildung. gr. Svo. geh. Preis 15 sgr. Von demselben Verf: Ueber die neu

empfohlene Schafwaͤsche. Für Gutsbesitzer und Landwirthe überhaupt, so wie für Wollmannfakturisten. gr. 8vo. geh. Preis 5 sgr.

Die unterzeichnete Buchhandlung erlaubt sich, auf folgende in ihrem Verlage erschienene Unterrichtsbuͤcher aufmerksam zu machen, welche bereits wegen ihrer Brauchbarkeit in viele hiesige und auswärtige Gymna⸗ sien und Schulen eingeführt worden sind: 1 Dielitz, Th., Grundriß der Weltgeschichte für

Realschulen und die mittlern Epmacflat⸗Klassen.

2te verbesserte Auflage. ½ Thlr. 8

Pischon, F. A., Leitfaden zur allgem. Geschichte der Völker und Staaten. 1ster Theil. Geschichte des Alterthums. 2te verbesserte Auflage. ¾ Thlr.

Dasselbe Zweiter Theil. Geschichte des Mit⸗ telalters. 2te verbesserte Auflage. ½ Thlr.

Dasselbe Dritter Theil. Geschichte der neue⸗ ren Zeit. 3 Thlr.

Als Handbuch für Lehrer, welche den Leitfaden beim Unterricht zum Grunde legen, erschien von demselben Verfasser:

Lehrbuch der allgem. Geschichte der Völker und Staa⸗ ten. 1ster Theil. Geschichte des Alterthums. 12 Thlr.

„Roon, Albr. v., Grundzüge der Erd⸗, Völker⸗ und

Staatenkunde, ein Leitfaden für höhere Schulen,

unächst für die Königl. Preußischen Kadetten⸗

Anstalten bestimmt. Mit einem Vorwort von K.

Ritter. In 3 Abtheilungen. 2te ganz umgear⸗

beitete Auflage. 8

Erste Abtheilung: Topische Geographie. Thlr.

Zweite Abtheilung: Phvpsische Geögraphie. 22 Thlr.

(Die dritte Abtheilung: Politische Geographie, * wird in kurzem erscheinen.) .

Heinsius, Dr. Th., kleine theoretisch⸗ praktische Deutsche Sprachlehre für Schulen und Gymna⸗ sien. 13te verbesserte Ausgabe. ³ Thlr.

Der Redner und Dichter; oder Anleitung zur Rede⸗ und Dichtkunst. 6te verbesserte Ausgabe. Fhlr.

Kehrein, Jac., Beispielsammlung zie der Lehre von den e und Tropen in Th. Heinsius Teut. ³⅔ Thlr. 8

Kls h. E. W., Deutsches Lesebuch. Erste Ab⸗ theilung. 2te Aufl. ½ Thlr. Dasselbe. Zweite Ab⸗ theilung. Thlr.

Wackernagel, Dr. K. E. P., Auswahl Deutscher Gedichte für höhere Schulen. 3te vermehrte Aus⸗

Prätendenten, und unter Ersteren namentlich: a) der Hauptmann Caspar Rudolph v. Herzberg, Rudolphs Sohn, der Rittmeister Peter Rüdiger v. Herzberg, Joa⸗

chim Daniels Sohn, 2

ec) der Lieutenant Franz Heinrich v. Herzberg, Mo⸗

ritz Heinrichs Sohn, u0) der Lientenant Caspar Friedrich v. Herzberg, Cas⸗ par Rüdigers Sohn,

vc) der Hauptmann George Christoph v. Herzberg,

im v. Steinkesterschen Regiment, f) der Erdmann v. Herzberg, Major im ersten Ba⸗ taillon Garde, 1

g) der Anton Friedrich v. Herzberg, im Jahre 1785 EGapitain im Regiment v. Egloffstein in Elbing; im Jahr 1797 Chbef der Invaliden⸗Compagnie zu Schoeneck bei Danzig, welche an den im Reustettinschen Kreise belegenen Lehn⸗ gütern Lottin C. D. und F., Barkenbrügge A. und F. und Babrenbusch A. und D. ctwanige Lehus⸗ oder sonstige Neal⸗Ansprüche haben, aufgefordert, innerhalb sechs Monaten, und längstens in dem peremtorischen Termin den 2. Mai 1840, Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirteu, dem Ober⸗Landesgerichts⸗Rath Baron v. Troschke, allhier im Ober⸗Landesgerichts⸗Kol⸗ legienhause persönlich oder durch gesetzmäßige, mit ge⸗ höriger Information und Vollmacht versehene Bevoll mächtigte, wozu ihnen die Justizräthe Hentsch, Strik⸗ ker, Nanmann, Teßmar, Hlldebrand und Leopold und die Justiz⸗Kommissarien Lorenz und Villnow vorge⸗ schlagen werden, zu erscheinen und die ihnen an den vorgenannten Lehngütern und deren Pertinenzien etwa zustehenden Lehn⸗ oder sonstigen Realrechte auszuüben, auch in diesem Fall die zur Begründung derselben er⸗ forderlichen Beweismittel urschriftlich beizubringen, mit den sich etwa meldenden übrigen Agnaten zu Protokoll zu verhandeln und hiernächst rechtliches Erkenntniß, bei ihrem Ausbleiben in dem gedachten Termine aber zu gewärtigen, daß sie sämmtlich und alle ihre etwa⸗ nigen männlichen lehnsfähigen Descendenten mit fämmtlichen an den benannten Lehngütern und deren Pertinenzien ihnen etwa zustehenden Lehnrechten, na⸗ mentlich mit dem beneficio taxae, jure protimiseos, jure reluendi vel revocandi, oder wie sie sonst Namen haben mögen, werden präkludirt, ihnen dieserhalb ein ewiges Stillschweigen werde anferlegt und die gedach⸗ ten Güter nebst Pertinenzien für ein Allodium wer⸗ den erklärt werden. Die ausbleibenden unbekannten Real⸗Prätendenten müssen gegen sich aber Alles gelten lassen, was von den bekannten Real⸗Prätendenten und den übrigen Betheiligten verhandelt wird.

Köslin, den 12. August 1839.

Königl. Ober⸗Landesgericht von Pommern. Civil⸗Senat. Gerichtliche Vorladung.

Es haben die Erben des verstorbenen gemeinschaft⸗ lichen Bevollmäaͤchtigten der Kreditoren des weiland Mazjors von der Lancken auf Woldenitz angezeigt, daß dessen Gläubiger theils durch Anweisung, theils durch haare Zahlung, dem getroffenen Accorde und danach aufgemachten Distributions⸗Plane gemäß, bis auf einige weuige nicht aufzufindende befriedigt seyen, darüber auch Nachweisungen gegeben, dabei aber gebeten, das um völligen Abschlusse des Debitwesens noch erforder⸗ liche Proclama zu erlassen.

Wenn nun diesem Gesuche auch deferirt worden, so laden Wir kraft tragenden Amtes nicht nur folgende nicht zu ermittelnde Gläubiger mit den beigesetzten Accords⸗Raten:

Nürnberg, den 24. August 1839. .“ Vom Königlich Baverischen Kreis⸗ und Stadtgericht Nürnberg wird der Buchhalterssehn Johann Ernst Schoen von hier, welcher schon im Jahre 1810 für vers ollen er klärt wurde, bis jetzt aber nichts von sich hat sehen oder hören lassen, resp. dessen allenfallsige Erben bier mit aufgefordert, sich binnen drei Monaten, von hente an, um so gewisser dahier zu melden, als außerdem, nachdem er bereits im Jahre 1836 das 70ste Lebens jahr erreicht gehabt, dessen in circa 400 Fl. bestehendes Vermögen den sich gehörig legittmirenden nächsten An⸗ verwandten ohne Cautions⸗Leistung hinausgegeben werden wird.

(L. S.) v. Kohlhagen, Direktor.

Am 28. Oktober d. J., Nachmittags um 2 Uhr, be⸗ ginnt eine Versteigerung von Pretiosen, Me⸗ daillen und Münzen auf meinem Büreau, Peters⸗ straße Nr. 33, deren Verzeichniß daselbst einzusehen ist und für 1 gr., auf frankirte Briefe, verabfolgt wird. Leipzig, den 4. Oktober 1839.

Dr. Mothes, Notar.

Regelmälsige Dampfschifffahrt zwischen Magdeburg und Hamburg. Die anerkannt am schnellsten fahrenden, aufs eleganteste eingerichteten, mit Betten, Privat-Kabi- netten und jeder Bequemlichkeit für Passagiere ver- sebenen Dampfschiffe der Magdeburger Compagnie Krenprinz von Preufsen und Paul Friedrich fahren von Magdeburg nach Hamburg jeden Senntag und 1-6“ Morgens

5 1 und von Hamburg nach Magdeburg jeden Sonntag und Mittwoen Morgens früb. Anmeldungen geschehen in: Hamburg beim Procureur Helling. Theerhof

No. 8,

Magdeburg auf'm Comtoir der Compagnie, Holz-

hof No. 8.

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Baverisch⸗Württembergische Donau⸗ Dampfschifffahrt.

Dienst ee schsa Regensburg, Linz, Wien ꝛc. wäh⸗ rend des Monats Oktober mit 2 Schiffen von 60 und 75 Pferdekraft.

Abfahrt von Regensburg nach Linz: am 2. 7. 12. 17. 22. 27. Absahrt von Linz nach Regensburg: am 4. 9. 14. 19. A. 29.

In Linz korrespondiren die Schiffe mit denen der Oesterr. Dampfschifffahrts⸗Gesellschaft. Zwischen Re⸗ ensburg, München, Augsburg, Nüruberg und Frank⸗ furt besteht für die Hin⸗ und Herreise eine tägliche Eilwagen⸗Verbindung. .

Regensburg, im August 1839.

Die Direction.

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Literarische Anzeigen.

Für Gutsbesitzer und Wollmanufakturisten. Bei G. Basse in Quedlinburg sind so eben erschle⸗ nen und bei E. S. Mittler im Berlin Stechbahn Nr. 3) zu haben: Sdhi, pise.

8

gabe. 1 ½ Thlr.

Pischon, F. A. Leitfaden zur Geschichte der Deut⸗ schen Literatur. 5te verbesserte Ausgabe. Thlr.

Frings, M. J., kleine theoretisch⸗praktische Fran⸗ peslsche Grammatik für Schulen und Gymnasien. ½ Thlr.

H errmann, F., Lehrbuch der Französischen Sprache für den Schul⸗ und Privat⸗Unterricht. Enthal⸗ tend: 1) Eine Französisch⸗Deutsche Grammatik der Französischen Sprache, mit Uebungen zum Ueber⸗ setzen ins Deutsche und ins Französische. 2) Ein Französisches Lesebnch mit Hinweisungen auf die Grammatik und Wörterverzeichnissen. üte verbes⸗ serte Auflage. Thlr.

neues Französisches Lesebuch; oder Auswahl unterhaltender und belehrender Erzählungen aus den neueren Französischen Schriftstellern, mit biographischen und literarischen Notizen über die Verfasser und erläuternden Anmerkungen. 2te ver⸗ besserte Auflage. ½ Thlr.

Büchner, K., und F. Herrmann, Handbuch der neueren Französischen Sprache und Literatur, oder Auswahl interessanter, chronologisch, geordneter Stücke aus den besten neueren Französischen Pro⸗ saisten und Dichtern, nebst Nachrichten von den Verfassern und ihren Werken. Prosaischer Theil. 2te durchweg verb. und verm. Ausgabe. 12 Thlr.

Büchner, K. und F. Herrmann, Dasselbe. Poe⸗ tischer Theil. Thlr.

Beauvais, L. A., Etudes françaises de Liteéra- ture militaire, extraites des ouvrages de Frédé- ric II., de Dumouriez, de Jomini, de Gouvion Saint Cyr, de la Rochejaquelin, de Dedon l'ainé. de Mathieu Dumas, de Chambray, de P. Ph. Sé- gur, de Koch, de Pelet, de Foy et de Gourgaud, dédiées à tous ceux qui se vouent à carriere des armes. *⅝ Thlr.

Herrmann, F., und L. A. Beauvais, Neues Französisches Elementarbuch, enthaltend: 1) Eine systematische Sammlung solcher Wörter, die in der Sprache des Umgangs am häufigsten vorkom⸗ men. 2) Kleine Gespräche über allerhand Gegen⸗ stände. 3) Eine Auswahl von Gallicismen und Sprüchwörtern in alphabet. Ordnung. 4) Erzäh⸗ lungen für Kinder. 5) Der heilige Dreikönigstag, Schauspiel in einem Akt. 3 Thlr.

Heussi, Jac., neues Englisches Lesebuch, oder Sammlung prosaischer und poetischer Auffätze von den vorzüglichsten neueren Englischen Schriftstel⸗ lern, nebst einem Wörterverzeichnisse. Zum Ge⸗ brauch in Schulen u. beim Privatunterrichte. ½ Thlr.

Heussi, Jac., die Experimental⸗Phvsik, methodisch dargestellt. Erster Kursus. 2te verbesserte Auf⸗ lage. Mit 38 eingedruckten Seejscttttent 1 Thlr.

Dasselbe. 2ter Kursus: Von den phvsikali⸗ schen Gesetzen. Mit 5 Kupfertafeln. Thlr.

Lehrbuch der Arithmetik für Schulen, Gym⸗ nasien und den Selbstunterricht. Enthaltend: eine gründliche und leicht faßliche den Erfordernissen der neueren Pädagogik angemessene Darstellung des Kopf⸗ und Zifferrechnens und deren Anwen⸗ dung auf das bürgerliche Leben und auf beson⸗ dere Geschäftszweige. ½ Theile. 1 ½ Thlr.

Der dritte Theil auch mit dem besonderen Titel: Sammlung arithmetischer Aufgaben. „„Thlr.

SFerer. S. F., Anfangsgründe der Arithmetik. Nach der 17ten Original⸗Ausgabe aus dem Fran⸗ söfischen ah und mit einigen Anmerkungen versehen. * Thlr.

Lehrbuch der Elementar⸗Geometrie. Neu über⸗ setzt und mit Anmerkungen versehen von L. Ide⸗ ler. Mit 7 Kupfertafeln. 1 ½ Thlhr.

Wilde, E., Geometrie für Bürgerschule. 1b untern Klassen der Gymnasien. Mit 4 1e tafeln. 1 ½ Thlr. .

Hirsch, Meier, Sammlung von Beispielen, For⸗ meln und Aufgaben aus der Buchstabenrechnung und Algebra. 5te durchgesehene Ausg. 1 ½ Tble⸗

(Das Egensche Handbuch zu dieser Aufgaben⸗ Sammlung, welches eine Zeitlang nicht voll⸗ * zu haben war, ist jetzt in 2ter verbes⸗ erter Auflage wieder zu bekommen. Preis. beider Bände 4 ½ Thlr.)

Wöhler, Dr. F., Gkundriß der Chemie. Unorga⸗ nische Chemie. 5te verb. Aufl. Thlr.

Heinsius, Dr. Th., Vorbereitung zu philosophi⸗ schen Studien. Für höhere Schulen und den Selbstunterricht. * Thlr.

Schul⸗Direktoren und Lehrern, welche eines oder das

andere der vorstehenden Bücher, Behufs der Einfüh⸗

rung, näher prüfen wollen, sind wir sehr gern erbötig ein Exemplar zur Ansicht zu überlassen. Die Preise⸗ welche zwar bereits sehr niedrig gestellt sind, sollen bei

Abnahme einer Partie Exemplare noch ermäßigt, auch,

für arme Schüler Frei⸗Exemplare beigegeben werden.

8 6 Duncker & Humblot.

Bei Karl Groos in Heidelberg ist so eben erschie⸗ nen und in allen Buchhandlungen zu haben (in Ber⸗ lin bei E. S. Mittler, Stechbahn Nr. 3):

Die Rechtmäͤßigkeit der Todesstrafe.

Als Antwort auf Dr. ⸗F. Zöpfl’'s Denkschrift

von C. P. Reidel. schrif gr. 8vo.é geh. Preis 20 sgr.

Diese Schrift verbreitet sich über ihren so höchst wichtigen Gegenstand auf eine so scharfsinnige und

eistreiche Weise, daß sie nicht allein die Aufmerksam⸗ feit des Gesetzgebers, sondern auch die aller ge⸗ bildeten Stände auf sich zu lenken geeignet ist.

Bei Theodor Fischer in Cassel ist erschienen und in allen Buchhandlungen, zu Berlin und Pots. dam in der Stuhrschen, zu baben:

S . A b s 8 1““ der 8 peathologischen Anatomie von Dr. Ludwig Fick, Professor in Marburg. gr. Svo. 1 Thlr. *.

Es dürfte dieses Werk jedem Arzte, Lehrer und Seudirenden eine willkommene Erscheinung seyn, da solches ein kurz gezeichnetes und eine bequeme Uebersicht gewährendes System der pathologischen Anatomie enthält und bereits von mehreren Autori. täten die gröfste Anerkennung gefunden hat.

In der Festschen Verlags⸗Buchhandlung in Leipzig

sind so eben Lrschenen und in allen Buchhandlungen

zu haben, namentlich bei E. S. Mittler in Berlin

(Stechbahn Nr. 3): 8

Grund⸗ oder Fundamental⸗Wissenschaft des gemeinen Deutschen und Sächsischen Civil⸗ und Kriminal⸗Prozesses, oder dessen Begriff, Wesen, Grund und höchste und letzte Grund⸗ Prinzipien, mit einer Philosophie des positiven Prozeßrechts, mit Andeutungen für Prozeß⸗Ge⸗ etzgebung und in Vergleichung mit dem Preußi⸗ chen und Französischen Prozesse dargestellt. Er⸗ ter Band: Systematisch⸗kritische und ge⸗ chichtliche Darstellung des Begriffs, We⸗ sens und Grundes des gemeinen Deutschen

und Sächsischen Civil⸗ und Kriminal⸗Pro⸗

zesses von Dr jur. Wilh. Michael Schaff⸗ rath, akademischem Docenten der Rechtswissen⸗ schaft an der Universität Leipzig. gr. 8vo. brosch. Preis 1 Thlr.

Der Sachenreichthum und die Wichtigkeit dieses Bandes für Theoretiker und Praktiker geht aus den vier verschiedenen und ausführlichen Inhalts⸗ Verzeichnissen, insbesondere aus dem der erklärten Ge⸗

gen aus dem streitigen Prozeßrechte hervor. Außer⸗ dem enthält dieser gedrängt geschriebene Band eine ganz neue Theorie des Begriffes, Wesens, Zwek⸗ kes und aller einzelnen wesentlichen Erfordernisse des Prozesses, der Lehre von den Nichtigkeiten, endlich insbesondere der Selbsthilfe und des recht⸗ lichen Zwanges als der Grundlage des Prozesses. Die Hausmusik in Deutschland in dem 16ten, I17ten und ISten Jabrhunderte. Materialien zu einer Geschichte derselben, nebst einer Reibe Vocal- und Instrumental-Compositionen von H. Isaac, L. Senfl, L. Lemlin, W. Heintz, H. L. Hassler, J II. Schein, II. Albert u. A., zur nä- beren Erläuterung. Von Carl Ferdinand Becker, Organisten an der Nicolai. Kirche zu Leipzig. gr. Ato. brosch. Preis 2 Thlr.

Bei Otto Wigand, Buchhändler in Leipzig, ist so

eben erschienen und in Berlin zu haben bei der Duncker, Französische Straße Nr. 21: Die Duͤsseldorfer Malerschule und ihre Leistungen seit der Errichtung des Kunst⸗ Vereins im Jahre 1829. Ein Beitrag zur modernen Kunstgeschichte von H. Püttmann. ggr. 8vo. 1839. brosch. 1 ½¾ Thlr.

J. J. Zedner, Behrenstrafse No. 20. „Le V Supplément du catalogue de la Nouvelle Bibliothèque de Lecture française, an-

glaise et italienne“ vient de paraitre et se di- stribue gratis.

schienen und durch alle Buchhandlungen, namentlich durch C. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. 3) zu beziehen: Neue Land⸗ und Seebilder. Dritten Theiles erster und zweiter Band. Enthaltend:

Die Deutsch⸗Amerikanischen Wahlverwandtschaften. Dritten Theiles Ir u. 2r Band.

Vom Verfasser des Legitimen, des Virey, der Lebensbilder aus beiden Hemisphären e⸗

. 86 8Svo. brosch. 2 Thlr. 18 sgr. Ig .

setzstellen und der 13 rein praktischen Abhandlun⸗

Alexan⸗

Bei Friedr. Schultheß in Zürich ist so eben er⸗

& vals mßm hui eö“]; 1129 ,820. .95 E 1a2 h, mnhsrich, Hen I ni,, dns nn 1111A4“

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Amtliche Nachrichten. u“ Kronik des Tages.

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Fuͤrstin Czartoryski, von Schloß Ruhberg in Schlesien.

Se. Excellenz der General der Infanterie und Chef des Generalstabes der Armee, Krauseneck, aus der Provinz Sachsen.

Der Kammerherr, außerordentliche Gesandte und bevollmaäͤch⸗ tigte Minister am Koͤnigl. Niederlaͤndischen Hofe, Graf von Vylich und Lottum, von Leipzig.

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Zeitungs⸗Nachrichten. EE11“

8 8 8z. G q ußland und P olen.

Odessa, 24. Sept. Seit einiger Zeit bemerkt man hier ein ungewoͤhnliches Steigen der Getraidepreise. Das Tschetwert Hafer, welches zu Anfang des Monats August 5 ½ Rubel galt, wurde vor acht Tagen mit 7 ½ und heute mit 8 ½ bis 9 Ru⸗ beln bezahlt. Dasselbe ist mit der Gerste der Fall. Das Tschet⸗ wert Hirse kaufte man noch vor einem Monat fuͤr 6 Rubel, jetzt ilt es 18 Rubel. Auch Mehl und Gruͤtze steigen im Preise. die aus einigen Gegenden des Innern eingehenden Nachrichten lauten wenig guͤnstig.

Als zu Anfang des Monats August in Nikolajew Jemand zufaͤllig eine Eisenstange in die Luft erhob und sich daran die un⸗ ter dem Namen des St. Elms⸗Feuers bekannte elektrische Er⸗ scheinung zeigte, erhoben die Bewohner, welche dies sahen, so⸗ gleich ihre Stoͤcke in die Luft und waren sehr erstaunt daruͤber, daß sich an denselben nichts zeigte; noch mehr wuchs indeß ihr Erstaunen, als sie bemerkten, daß dieselbe Erscheinung sich an den Bajonnetten eines ganzen Bataillons wiederholte.

Warschau, 4. Okt. Es ist die Nachricht hier eingegangen, daß der Großfuͤrst Thronfolger in der naͤchsten Woche die Stadt Warschau mit einem Besuch erfreuen und sich mehrere Tage hier

aufhalten werde.

Der Fuͤrst Statthalter ist am Montag den 30. September von Borodino wieder hier eingetroffen, und der Minister Staats⸗ Secretair des Koͤnigreichs Polen, Graf Grabowski, ist von Wien hierher zuruͤckgekehrt.

Der Administrations⸗Rath des Koͤnigreichs macht bekannt, daß die ehemaligen Militairs Eduard Bukowiecki, Jakob Radzi⸗ wilowicz und Mayximilian Wielowieyski mit Unrecht auf die Liste derjenigen gekommen, die von der Amnestie keinen Gebrauch ge⸗ macht, daß ihre Namen daher von dieser Liste gestrichen und die uͤber ihr Vermoͤgen verhaͤngte Confiscation zuruͤckgenommen wWobtehhh

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Paris, 3. Okt. Der Herzog Decazes hat nach einem mehr⸗ naͤgigen Aufenthalte in Fontainebleau seine Reise angetreten, aber sich nicht, wie man allgemein vermuthete, nach Madrid, sondern nach seinem Landsitze begeben.⸗

Im Journal du Commerce liest man: „Wir wissen mit Bestimmtheit, daß der Merxikanische Gesandte der Franzoͤsischen Regierung eine Protestation gegen den Vertrag, durch welchen wir die Unabhaͤngigkeit der Republik Texas anerkennen, uͤber⸗ reicht hat. Eben so koͤnnen wir versichern, daß diese Protesta⸗ tion in Folge der Instructionen stattgefunden hat, welche das Mexikanische Kabinet fuͤr den Fall einer solchen Anerkennung sei⸗ nem Repraͤsentanten in Paris hatte zugehen lassen. So sind also unsere Verhaͤltnisse mit der Mexikanischen Republik neuerdings verwickelt, und nachdem wir einen schlechten Frieden geschlossen hatten, wissen wir uns nicht einmal die unbedeutenden Vortheile desselben zu sichern.“

Der Marschall Clauzel hat sich vor einigen Tagen in Tou⸗ lon mit mehreren seiner Kollegen aus der Deputirten⸗Kammer nach Algier eingeschifft.

Das Conseil der Notare hat sich in diesen Tagen versam⸗ melt, um sich mit der Frage wegen der Verkeaͤuflichkeit der Aem⸗ ter zu beschaͤftigen. Es hat beschlossen, keinen Schritt bei der Regierung eher zu unternehmen, als bis der Justiz⸗Minister seine Absichten in dieser Beziehung definitiv kundgegeben habe. Bis dahin will sich das Conseil darauf beschraͤnken, alle zur Aufklaͤ⸗ rung dieser Frage noͤthigen Dokumente zu sammeln.

Ein hiesiges Journal meldet heute sür gewiß, daß der Graf von Cspana die mit ihm angeknuͤpften Unterhandlungen wegen seiner Unterwerfung nicht zuruͤckgewiesen habe.

Die Journale aus Bourges vom 1. Oktober enthalten

mancherlei Details uͤber den Aufenthalt des Don Carlos und sei⸗

ner Familie. Seit einigen Tagen hat man an der Thuͤr seines Hotels eine Schildwache aufgestellt.

ten außerhalb der Stadt. Am vergangenen Sonntag hoͤrte Don Carlos zuerst eine Messe in seiner Privat⸗Kapelle und begab sich sodann mit seiner Gemahlin und seinem Sohne in dem Wagen des Erzbischofs nach der Kathedrale. Die Geistlichkeit erwartete den Infanten an der großen Eingangs⸗Thuͤre, wo der Erzbischof nach einer tiefen Verbeugung den Don Carlos, seine Gemahlin und den Infanten Don Luis mit Weihrauch beraͤucherte. Diese seltsame mittelalterliche Ceremonie erneuerte sich auch waͤhrend der Messe. Drei Lehnstuͤhle, mit rothem Sammet uͤberzogen, waren fuͤr Don Carlos und seine Familie hingestellt. Der Infant Don Sebastian war nicht zugegen; er scheint sich mit einer Messe be⸗ gnuͤgt zu haben. Am Gchlusse der Messe begleitete die Geistlich⸗ keit, mit dem Erzlschof⸗ an der Spitze, die Spanischen Prinzen wieder bis zum Austritt aus der Kirihe.

8

plomatie“ nachstehenden Artikel:

1 Jtt. Don Carlos unternimmt taͤglich in einem mit 6 Pferden bespannten Wagen Spazierfahr⸗

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Der Temps sagt: „Briefe aus Paris an den Toulon⸗

nais melden, daß der Vice⸗Admiral Baudin oder der Admiral Roussin den Oberbefehl uͤber das Geschwader in der Levante erhalten werde. Angekommen: Ihre Durchlauchten der Fuͤrst und die Benehmen das ganze Vertrauen des Ministeriums erworben zu haben, und es wird ihn auf diesem Posten zu erhalten wissen.“

. Diese Nachrichten sind durchaus ungegruͤndet; der Contre⸗Admiral Lalande scheint sich im Gegentheil durch sein

Der Temps enthaͤlt unter der Ueberschrift: „Unsere Di⸗ „Die Ministerien wechseln, aber das System bleibt stets unverändert dasselbe. Man beob⸗ achte es in der That bei allen den Gelegenheiten, wo es einen Willen zu erkennen geben, eine Maßregel ergreifen, einen Plan entwerfen mußte. Hat es nicht immer die Resultate in die Zu⸗ kunft hinauszuschieben gesucht, und sich vorzugsweise der groͤßten Unbeweglichkeit befleißigt? Dae? wo es einschreiten mußte, hat es sich stets nur gezeigt, um zu verhindern, und glaubte, genug fuͤr die oͤffentliche Sache gethan zu haben, indem es sich der Wirk⸗ samkeit Anderer widersetzte. Spanien bedurfte unserer; es war gewissermaßen unsere Pflicht, es von der Plage des Buͤrger⸗ krieges zu befreien und den Leiden einer Contre⸗Revolution zu entreißen. Dagegen sind wir unbewegliche Zuschauer jener inne⸗

ren Kaͤmpfe gewesen, wo die Grausamkeit sich nach Gefallen die

abscheulichsten Ausschweifungen erlaubte. Welche Fruͤchte uns dieses Benehmen tragen wird, das muß die Zukunfre lehren. Was die Orientalische Fruge betrifft, so scheinen wir auch dort dem Grundsatze treu bleiben zu wollen, daß die Zeit Alles thue, und daß man ihr nicht vorgreifen muͤsse. Zu dieser Stunde

wissen wir noch nicht, ob wir uns fuͤr die Tuͤrken oder fuͤr die⸗

Aegyptier erklaͤren sollen, ob wir mit England oder Rußland ge⸗ meinschaftliche Sache machen werden, ob wir unser Schwert in die Waagschale werfen, oder uns nur ein⸗ mischen sollen, um Konflikten vorzubeugen. Es kann diesem bestaͤndigen Status q % unserer Politik eine Idee der Er⸗ haltung zum Grunde liegen, aber sicherlich nicht der Erhaltung unseres Einflusses und unserer Wichtigkeit. Wir beklagen eine Diplomatie, die sich auf, wir wissen nicht welche, Familten⸗Ruͤck⸗ sichten beschraͤnkt und alle Angelegenheiten aus dem Gesichtspunkte der kleinlichsten Persoͤnlichkeit betrachtet, als ob Frankreich nicht stark genug waͤre, seinen Einfluß im Auslande geltend zu machen, ohne im Innern die Resultate seiner Revolution aufs Spiel zu setzen. Wir wuͤrden uns um diese Tendenz wenig oder garnicht kuͤmmern, wenn nicht die unvermeidliche Ruͤckwirkung derselben waͤre, daß wir in der Meinung der Voͤlker sinken. Wir in Frankreich wissen, daß Frankreich sich derselben nicht zugesellt, daß es auf eine hochherzige und stolze Weise gegen die beschraͤnkte und feige Rolle, zu der man es verdammt, protestirt und daß es die Verantwortlichkeit fuͤr die Fehler, die man es begehen laͤßt, nicht uͤbernimme. Eng⸗ land, Oesterreich und Rußland haben jedes in diesem Augenblick ein System; sie wissen, was sie wollen und auf welches Ziel sie lossteuern; wir allein wissen nicht, ob wir uns bewegen und wie wir uns bewegen sollen. Die Zeit, diese große Ordnerin der An⸗ gelegenheiten, ist unsere einzige Verbuͤndete. Wie sie den Krieg in Spanien getoͤdtet hat, so hoffen wir, werde sie auch die Orien⸗ talische Füa. ums Leben zu bringen wissen; aber wir vergessen, daß hier die Elemente nicht dieselben sind, und daß wir nicht einer inne⸗ ren Streitigkeit zwischen dem Sultan und dem Pascha von Aegypten beizuwohnen haben. Wenn es auch in der That gleich⸗ guͤltig seyn moͤchte, welcher von Beiden am Ende siegreich aus dem Kampfe hervorgeht, so ist es doch keinesweges gleichguͤltig, daß dieser Sieg zu Gunsten und durch den Beistand einer frem⸗ den Macht bewerkstelligt werde. Es handelt sich um unsere Ehre, und Frankreich erkennt Niemandem das Recht zu, dieselbe zu ge⸗ faͤhrden. Wir uͤberlassen uns noch immer der Hoffnung, daß das Ministerium jene ernsten Interessen im Orient nicht aus den Augen verlieren werde; man sagt sogar, es werde den Beweis liefern koͤnnen, daß seine Unterhandlungen nicht von jenem Geiste der Selbstverleugnung diktirt wuͤrden, den die oͤffentliche Meinung ihm zur Last legt. Aber die oͤffentliche Meinung weiß auch, daß unsere Diplomatie auf doppelte Weise geleitet wird; sie unterschei⸗ det ihre ostensiblen Handlungen von dem vorheerschenden Gedan⸗ ken, der dieselbe um so leichter leiten kann, da er sich allen Nach⸗ forschungen und jeder Verantwortlichkeit zu entziehen weiß.“ Waͤhrend der Constitutionnel in seinem gestrigen Blatte daruͤber lamentirte, daß die Regierung die Opposition nicht mehr bekaͤmpfe, und also die Polemik nach und nach ganz aufgoͤre, su⸗ chen andere Blaͤtter und Parteien Materialien vorzubereiten, um diese Abspannung, die dem Journalismus so verderblich ist, durch Hervorsuchung irgend eines Zuͤndstoffes ein Ende zu machen. Man scheint nach langer Ueberlegung nichts Besseres aufgefunden zu haben, als die Wahlreform⸗Frage wieder aufzufrischen. Das Comit,, welches sich zu diesem Zwecke, unter dem Vorsitz des Herrn Odilon Barrot bildete, hat ein Dokument veroͤfsentlicht, worin es seine Ansicht uͤber diesen Gegenstand ausspricht und einen vollstaͤndigen Gesetz⸗Entwurf sormulirt. Die Haupt⸗ Bestimmungen desselben sind: Das Minimum der Waͤhler in

jedem Bezirke wird auf 600 G Die Befugnisse fuͤr die die

Geschwornen⸗Liste werden auch au Waͤhler⸗Liste angewendet. Außerdem sind Waͤhler die Friedensrichter, die Offiziere der Na⸗ tionalgarde, die Mitglieder der Munizipal⸗Conseils, bis zu den Orten herab, die 2000 Einwohner zaͤhlen; die Mitglieder der Han⸗ dels⸗Kammern, der Manufaktur⸗Conseils und der Conseils der Sachverstaͤndigen; die Zoͤglinge der polytechnischen Schule, die in den oͤffentlichen Dienst uͤbergegangen sind und 2 Jahre lang in dem Wahl⸗Bezirke domizilirt waren. Die Deputirten⸗Kani⸗ mer wird aus 509 Mitgliedern bestehen. Jeder Waͤhler ist waͤhlbar. Die Functionen der Deputirten sind fortan unvertraͤg⸗ lich mit denen der Praͤfekten, der Unter⸗Praͤfekten, der General⸗ Einnehmer, der Zahlmeister, der General⸗Prokuratoren, der Koͤ⸗ niglichen Prokuratoren und ihrer Substituten, der Ingenieure der Bruͤcken, Chausseen und Bergwerke, und endlich aller von der Civil⸗Liste besoldeten Beamten. Wenn die oben erwaͤhnten Beamten ihre Entlassung erhalten oder nehmen, so sind sie immer erst 6 Monate nachher waͤhlbar. Kein Deputirter kann im Laufe der Legislatur, zu der er gehoͤrt, zu irgend einer d

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erwaͤhnten Functionen befoͤrdert werden, selbst wenn er seine Ent⸗

lassung als Deputirter einreicht. waͤhrend der Dauer der Session eine Entschadigung von 20 Fr.

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Die Deputirten erhalten

fuͤr jeden Tag der Anwesenheit. Man hat berechnet, daß durch

obige Bestimmungen die Zahl der Waͤhler, die sich in diesem

Augenblick auf 202,603 belaufer, auf 394,912 erhöht werden

wuͤrde.

Außerdem hat sich nun auch⸗ein Comité der äußersten Lin ken, unter dem Vorsitze der Herren Lafitte, Dupont von der Eure, Arago und Martin gebildet, welches ganz einfach darauf antraͤgt, daß jeder Buͤrger, den das Gesetz zum National⸗Garden⸗Dienst verpflichte, auch das Wahlrecht erhalten solle; und ist diese Par⸗ tei somit ihrem alten Irrthume: se mieux est Pennemi du

gefaßt seyn, das alte Thema der Wahl⸗Reform unter allen Ge⸗ stalten wieder abgehandelt zu sehen; es muͤßte denn irgend ein

einen anderen Gegenstand lenken.

Das Journal des Debats publixtr ein Schreiben aus London, welches einen Aufschluß uͤber die sknanztellen Verlegen⸗ heiten der Vereinigten Staaten und uͤber die Gela ren giebt, die daraus fuͤr den Europaͤischen Handel entstehen koͤnnen. Nach⸗ stehendes ist ein Auszug aus demselben: „Nach der Krisis des Jahres 1837, inmitten der Vernichtung fast aller Kredit⸗Anstal⸗ ten, hielt sich noch eine große und maͤchtige Institution aufrecht, naͤmlich die Bank der Vereintgten Staaten. Obgleich besiegt in ihrem Kriege mit dem Praͤsidenten, so erhoͤhte doch der Sturz aller Lokal⸗Banken ihren Kredit, und als alle Waaren auf einen unverhaͤltnißmaͤßig niedrigen Preis und die sogar von 1800 auf 500 Dollars zuruͤckging, bot sich fuͤr so spekulative Gemuͤther, wie die der Amerikaner, eine sehr verfuͤhrerische Gelegenheit dar. Die Bank unterlag dieser Ver⸗ suchung und stellte sich an die Spitze einer Baumwoll⸗Specula tion, deren Zweck war, den Handel mit dieser Waare zu mono⸗ polisiren. Die Bank kaufte fast alle Baumwoll⸗Vorraͤthe auf,

ben mit Wechsel, zahlbar in London, ein Jahr nach dato. Der

nannt, sehr gern genommen und allgemein als Zahlungsmitte

fuͤr die Produkte der Englischen Fabriken gebraucht wurden. Im Monat Mai 1837 gab die Bank, fuͤr 3,900,000 Pfund Ster⸗ ling (77,500,000 Fr.) in solchen Poöst- notes aus. Die Baum woll⸗Vorraͤthe der Nord⸗Amerikanischen Bank wurden Liverpool an das Haus Humphrey und Biddle consignirt; l. rer war der Sohn des Gouverneurs der Amerikanischen Ba Dank diesen Consignationen hatte jenes junge Handlungshau in wenigen Monaten mehr Geschaͤfte, als die aͤltesten und reich sten Englischen Haͤuser. Die Bank sandte zugleich ihren Ka rer, Herrn Jaudon, nach London, der dort der Agent und Kor

sorgen mußte. Diese Zahlung geschah entweder mit dem Ertra der verkauften Baumwolle, oder durch Verpfaͤndung derselben Diese ganze ungeheure Operation ging eine Zeitlang sehr gut. Die Maͤrkte der ganzen Welt wurden mit jenen Post-notes de Bank uͤberschwemmt, die stets zur Verfallzeit sehr regelmaͤßig in London bezahlt wurden. Im Jahre 1838 bemerkte man fruͤhzeitig, daß die Baumwollen⸗Aerndte nicht sehr ergiebig ausfallen wuͤrde Um sein Monopol⸗System aufrecht zu erhalten, mußte H.

Biddle, der nur durch Vermittelung der Banken der suͤdlichen Staaten agiren konnte, dem Kredite derselben wieder aufzuhelfen suchen, wenn er sich nicht der Gefahr aussetzen wollte, daß fremde Kaufleute sich der neuen Aerndte bemaͤchtigten, und sie auf de Liverpooler Markt werfend, den ganzen Vortheil des Monopol zunichte machten. Die Unterstuͤtzung der Banken war um s leichter, da man durch dieselbe die Actien jener Institute, welche auf 28 pCt. Verlust gefallen waren, zu pari wieder auszuge⸗ ben hoffen durfte. Die Monate August und Sevptember 1838 wurden daher angewendet, um dem Kredite der klet⸗

nen Banken wieder aufzuhelfen; 10 Millionen Dollars von

dem Kapital der Bank der Vereinigten Staaten wurden zum

Aufkauf der gesunkenen Actien verwandt. Außerdem wurden der

Banken Fonds bewilligt, um Vorschuͤsse auf Baumwolle zu leisten.

So wurde die ganze Aerndte des Jahres 1838 in Masse durch

jene Banken aufgekauft und an Humphrey und Biddle in Liver⸗ pool consignirt. Das System des Monopols trug daher auch in jenem Jahre den Sieg davon. Was wird aber nun in der Folge aus diesem System werden? Zuvoͤrderst haben in Amerika die Plantagen⸗Besitzer und Kaufleute, welche als Zahlung fuͤr thre Baumwolle Bank⸗Billets nahmen, ihr Schicksal an die sehr un⸗ gewisse Stabilitaͤt jener Lokal⸗Banken geknuͤpft. In Europa hat die Bank der Vereinigten Staaten fuͤr die Bezahlung ihrer Post- noles, womit alle Maͤrkte üͤberschwemmt sind, und fuͤr die Zahlung der Wechsel zu sorgen, welche sie in so reichlichem Maße in den Vereinigten Staaten verkauft hat, um Fonds nach Curopa sen⸗ den zu koͤnnen. Schon seit langer Zeit weigern sich die Engli⸗ schen Kapitalisten, Amerikanische Wechsel zu⸗ diskontiren, und die Bons der Anleihe der Vereinigten Staaten sind in England un⸗ verkaͤuflich; alle Baumwoll⸗Vorraͤche der Bank in Liverpool sind verpfaͤndet. Der Kredit dieses großen Instituts hat außerdem durch die Accept⸗Verweigerung der Herren Hottinger gelitten. Die riesenhafte Operation der Bank ist noch ohnedies durch unvorhergesehene Umstaͤnde erschwert worden 2 namentlich Geldmangel auf allen bedeutenden Handelsplaͤtzen Europa's. Beruhigend ist indeß, daß die Baumwollen, Aerndte in diesem Jahre sehr mittelmaͤßig und dagegen die Getraide⸗Aerndte in den Vereinigten Staaten ganz vortrefflich ausfaͤllt, so wie auch der Umstand, daß die Bank in Amerika selbst nur sehr wenig Papiergeld ausgegeben hat. Der große Fehler bei Ausgabe der l'ost-notes bestand darin, daß sie diesel⸗ ben in London zahlbar machte, ohne daselbst Valuten vorraͤthig zu haben, wie z. B. Schatzkammer⸗Scheine und Consols, worauf man zu jeder Zeit Geld erhalten kann. Die Bank der Vereinigten

Staaten buͤßt diesen Fehler schmerzlich, wir wollen noch hoffen, daß sie in Amerika genug Fonds realisiren kann, um allen ihren

Wolle

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bien treu geblieben. Die Zeitungsleser duͤrfen uͤbrigens nun darauf

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politisches Ereigniß die oͤffentliche Aufmerksamkeit mit Gewalt auf

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die sich in den suͤdlichen Staaten vorfanden, und bezahlte diesel⸗

Kredit der Bank war so groß, daß diese Wechsel, vost-notes ge⸗

respondent der Bank wurde, und fuͤr die Zahlung der Post-notes

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