1839 / 293 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

2* uU züber die Kneochenlehre der Hausthiere, und Montags Lonnerstags und Freitags, von 1 bis 2 Uhr, über Gestütkunde und Diätetik des Pferdes Vorträge balten.

3) Hert Professor, Dr. med. Gurlt, täglich von 12 bis 1 Uhr,

jenstags, Mittwochs und Sonnabends von balten. Derselbe leitet die praktischen Uebungen in der Zootomie, welche täglich des Vormittags, und mit Ausnahme des Mittwochs und Sonn⸗ abends auch des Nachmittags, stattfinden. Unter seiner Leitung ge scheben die Sectionen der gefallenen Thiere, bei welchen derjenige Leb⸗ rer anwesend sevn wird, in dessen Krankenstalle das Thier gefallen ist.

a) Herr Professor Dr. med. Hertwig wird die praktischen Uebun⸗ gen im Krankenstalle täglich von 8 bis 10 Uhr Vormittags und von 3 bis à Uhr Nachmittags leiten; ferner täglich von 11 bis 12 Uhr

Vorlesungen und Revetitionen über den ersten Theil der Chirurgie hal⸗ ten: auch wird er die in den Krankenställen vorkommenden chirurgi⸗ schen Operationen verrichten und unter seiner Leitung verrichten lassen.

5) Herr Apothekar und Lehrer Dr. philos. Erdmann wird Dien⸗ stags und Freitags von S bis 9 Uhr Morgens, und Mittwochs von 5 bis 7 Uhr Abends über die Grundlehren der Physik und Chemie Vorträge und Repetitionen halten; Dienstags, Freitags und Sonnabends von 4 bis 6 Uhr über Chemie und Pharmacie lesen, und den praktischen Unterricht in der Apotbeke der Schule täglich ertheilen.

6) Herr Dr. philos Störig, Professor extraordinarius an der biesigen Universität, wird über Geschichte und Encpklopädie der Thier Heiltunde Montags, Dienstags, Donnerstags und Freitags von ³ bis 5 Ubr, und Montags, Mittwochs und Freitags von 3bis 4 Uhr über Erterieur, Züchtung und Diätetik der Hausthiere, mit Ausnahme des Pferdes und Schafes, Vorträge halten.

„,2) Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor, Dr. philos. Spinola, wird mit Zuziebung von Eleven der Schule erkrankte Hausthiere, mit Aus⸗ nahme der Pferde und Hunde, sowohl in hiesiger Residenz, als im Teltvwschen. Nieder⸗Barnimschen und Ost⸗Havelländischen Kreise, in den Ställen ihrer Besitzer auf Verlangen tbierärztlich behandeln. Fer⸗ ner wird derselbe täglich Morgens von 7 bis 8 Uhr über den ersten Thetl der speziellen Pathologie und Therapie sämmtlicher Hausthiere Vorlesungen halten.

8) Herr Professor Bürde hält dreimal wöchentlich, in noch zu be⸗ stimmenden Stunden, Vorträge über die Proportionen der Theile des Pferdes und der damit verwandten Gegenstände.

9) Herr Kreis⸗Thierarzt und Repetitor Steiner wird täglich von 9 bis 16 Uhr praktischen Unterricht über die zur Anstalt gebrachten kranken Hunde und kleineren Hausthiere ertheilen, und außerdem dem Herrn Prof. Dr. Hertwig bei Behandlung der kranken Pferde assistiren.

10) Herr Kreis⸗Thierarzt und Revpetitor Fuchs wird viermal wö⸗ chentlich, in noch zu bestimmenden Stunden, über den ersten Theil der speziellen Patholgie und Therapie, und ebenfalls in ½ Stunden wöchent⸗ lich uͤber Arzneimittellehre Repetitionen halten und mit Letzteren zu⸗ gleich eine praktische Anleitung zum Rezeptschreiben verbinden. Ferner wird derselbe dem Herrn Prof. Dr. Gurit bei Leitung der zootomischen Uebungen assistiren. 1

11) Der Vorsteher der Schulschmieden, Herr Thierarzt Müller, wird die praktischen Uebungen in der Instructions⸗Schmiede täglich leiten.

Zugleich wird bekannt gemacht, daß diejenigen, welche die Auf⸗ nahme als Civil⸗Eleven der Thierarzneischule zum bevorstehenden Win⸗ ter⸗Semester wünschen, sich nunmehr an den Direktor der Anstalt, Herrn Geheimen Medizinal⸗Rath Dr. Albers, zu wenden und über ihre Qua⸗ lification nach Maßgabe des Publikandi vom 5. Juli 1838 auszuwei⸗ sen haben.

Berlin, den 8. Oktober 1839. Königliches Kuratorium.

Abtheilung für die e e beeten.

Ru st.

wird über die Anatomie der über pathologische Anatemie 2 bis 3 Uhr Vorlesungen

4 ags, Dienstags.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin unter dem Einflusse der Reformation im sechszehnten Jahrhundert. Von Ludwig Frege, Köͤnigl. Schloßprediger zu Schwedt ꝛc. Berlin, 1839. Verlag von G. Gropius.

Unter den Schriften, welche die Wiederkehr des hochwichtigen Ta⸗ ges hervorgerufen hat, an welchem der Kurfürst Joachim II. durch das bffentliche Bekenntniß zu der evangelischen Lehre in der Nikolai⸗Kirche zu Spandau seinem Lande das Zeichen zur Nachfolge gab, darf die gegenwärtige schon darum nicht üͤbersehen werden, weil sie ihre Auf⸗ gabe auf eine eigenthümliche Weise erfaßt, und die Gestaltung der kirch⸗ lichen Verhältnisse in Berlin unter dem Einflusse der Reformation zum Mittelpunkte der Darstellung gemacht hat. Den Vorzug, der Berlin gegeben worden, motivirt der Verfasser damit, daß „Berlin der Vorort des Protestantismus, der Sitz eines Regentenhauses ist, dessen Mit⸗ glieder in dem Evangelio nach Gottes Offenbarung von jeher ihr Heil gesucht haben und berufen worden sind, die Sache desselben auch aͤußerlich zu vertreten.. In der That, wenn Preußen in dem Protestantismus sein innerstes Lebens Prinzip empfing, wenn es durch diesen zu seiner weltgeschichtlichen Stellung berufen

wurde, so war auch Berlin zum Mittelpunkte und Hauptsitze des Pro⸗

204 lestantismus ausersehen. Von diesem Gesichtspunkt ausgehend, konnte der Verfasser den kirchlichen Verhältnissen Berlins einen größeren Raum zugestehen, indem er die allgemeine Sachlage und die Einwirkung der firchlichen Bewegung auf die Mark nur in so weit herührte, als sie in die Entwickelung jener eingriffen und deren Verständniß erforderlich waren. Demgemäß giebt er zunächst, nachdem er in der Einleitung auf die Veranlassungen und die Berechtigung der Reformation zurückge gangen, eine Darstellung der Verhältuisse und Zustände des bürgerli⸗ chen und kirchlichen Lebens in der Marf Brandenburg, besonders in der Stadt Berlin, vor dem Anfaug des sechzehnten Jabrhunderts. Manu wird hier, vorzuglich in dem Abschnitte, der die kirchlichen Ver⸗ hältnisse Berlins und Kölns behandelt, die Früchte einer vertrauten Bekanntschaft mit der Brandenburgischen Vorzeit finden. Hierauf geht der Verfasser zu der Reformations⸗ Zeit mit ihrem vorbereiten den Einstuß auf die Reformation der Märkischen Hauptstadt unter der Regierung Joachim's 1. über. Hier werden die kirchlichen und bür⸗ gerlichen Verhältnisse und Zustände Berlins zu dieser Zeit, die Rück⸗ wirkung der begonnenen religiösen Gährung auf die Mark und Berlin, der Fortgang, den das Ablaß⸗Ausbieten hier hatte und die Stellung des Kurfürsten zur kirchlichen Reformation in Erwägung gebracht⸗ Bei Beurtheilung der letzteren ist der Verf. mit großer Umsicht verfah⸗ ren und trotz seiner begeisterten Anhänglichkeit an die Sache der Re⸗ formation, hat er sich nicht von einer besonnenen Ermwägung der Ver bältuisse abhalten lassen, die diesen Fürsten hinderten, Partrei für die Kirchen⸗Verbesserung zu nehmen. Er erkennt au, was Joachim 1. nach seinen Grundsätzen that, um das religiöse Leben bei seinen Unterthanen zu fördern. Das Festhalten des Kurfürsten am Papstthume erklärt er sowobl aus dessen fester und langgewährter religiöser Neberzeugung, als auch aus seinem Verhältnisse zu seinem Bruder, dem Kardinal Albrecht, und aus der politischen Stellung, die er einnahm. Der Kurfürst war kein blinder Verebrer der Päpstlichen Gewalt und er wußte sein landes⸗ berrliches Recht in Kollisions⸗Fällen sehr gut durchzusetzen. „Aber er hatte das Wesentliche der religtösen Bewegung nicht begriffen, weil er dieselbe hauptfüchlich nur nach den äußerlichen Beziebungen, die freilich ihn und das Brandenburgische Haus ganz besonders berührten, beurtheilte. Seine Rechtlichkeit befestigte seine Anbänglichkeit an den Kaiser, sein in der Jugend gewonnener Glaube bestärkte ihn in der Treue, die er von je ßer den religiösfen Einrichtungen bewiesen, und seine Stellung machte ihn zu einem Vertheidiger der alten Institutionen.’“ Mit dem Re gierungs⸗Antritt Joachim’s II. werden wir nun an die Schwelle der Einführung der Reformation geführt. Auch hier werden die Gründe in Anschlag gebracht, welche Joachim 11. von jedem zu raschen und stürmischen Verfahren zurückhielten, und welche ihn veranlaßten, nicht cher einen so entscheidenden Schritt zu thun, als bis Alles reif, alle Schwierigkeiten gehoben waren. Diese sinden wir ebenfalls wieder in Staats⸗Rücksichten gegen den Kaiser und dessen Bruder, in dem Ein⸗ fiusse des Kardinal⸗Erzbischofs von Mainz, in f

den Rücksichten auf den ersten Schwiegervater des Kurfürsten, den Herzog Georg von Sachsen, und in seinem bindenden Versprechen gegen den zweiten Schwiegerva⸗ ter Siegmund von Polen. Erst als alle äußerlichen Hindernisse geho⸗ ben waren, konnte das öffentliche Bekenntniß des Kurfürsten zur evangeli⸗ schen Lehre erfolgen, in welches das Land einmüthig und frendig wie auf ein verabredetes und längst erwartetes Zeichen einstimmte. Dazu aber, daß der Kurfürst das Bekenntniß zur evangelischen Lehre am 1. November 1539 in Spandau, und nicht in Berlin, ablegte, wurde er durch Gründe der kindlichen Pietät bestimmt, weil dort die Kurfürstin Mutter ihren Wittwensitz hatte. Am darauf folgenden Tage, am Lage aller Seelen (2. November) kommunizirte dann der Rath beider Städte Berlin⸗ und Köln in der Domkirche zu Köln in Gegenwart des Kurfürsten. Daß Spandan wirklich der Ort gewesen, an welchem zuerst das Abendmahl nach dem Evangelium gefeiert worden, ist zwar mannigfach bezweifelt worden, indeß müssen diese Zweifel bei einer gründlichen Prüfung bei⸗ der Anführungen bald verschwinden. Die Ansicht, welche Berlin die Priorität zugesteht, stützt sich vorzüglich auf den Chronisten Angelus, der die Feier in Spandau mit Stillschweigen übergeht. Dies Ueberge⸗ ben muß indeß von geringem Gewicht erscheinen, wenn man erwägt, daß Angelus selbst zugesteht, daß seine Mittheilungen nicht von Irr⸗ thümern frei sind, noch mehr aber dadurch, daß die unzweifelhaftesten Zeugnisse für Spandau sprechen. Denn nicht nur meldet der Chronist Haftitius, daß am Allerheiligen⸗Tage das erste evangelische Amt vom Bischof Mathias von Jagow zu Spandau gehalten worden, sondern auch die Schwanebecksche Familien⸗Chronik, welche hier wohl den Aus⸗ schlag geben muß, bestätigt diese Annahme auf das bestimmteste. Nicht minder entscheidend sind sodann die in dem evangelisch⸗Spandow⸗ schen Denkmal erschienenen drei Jubel⸗Predigten (Berlin 1730) in welchen das Gebet mitgetheilt wird, „das feste zu Spandau, am Tage aller Heiligen,

erst angehobenen evangelischen Reformation gesprochen und die Jahr⸗ zahl von Jahr zu Jahr fortgezählt wird.. Wem es übrigens um eine gründliche Auseinandersetzung dieses Punktes zu thun ist, der möge Nr. IV. des Anhanges, S. 218 228 nachlesen.

Es folgt nun noch die Fortführung des begonnenen is die Einführung der Kirchenordnung von „54 , u. s. w., wobei mit so vie⸗ ler Umsicht zu Werke gegaugen wurde, daß nach einer Melauchthon zugeschriebenen Aeußerung, wenn man vor vierzig Jahren mit solcher Mäßigung bei den tirchli⸗ chen Einrichtungen aufgetreten wäre. Erwähnt ist schon worden, daß der Verf. durch unverholene Darlegung seiner protestantischen Gesin⸗ nung der Darstellung ein wärmeres und frischeres Kolorit gegeben hat. Mag er dadurch vielleicht sich von der objektiven Haltung entfernen,

wegen der dieses Orts zu⸗

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an dem alljährlichen Danfk-⸗

Luther nicht hätte zu schreiben brauchen,

die von dem Gescht

manche Entschuldigungs⸗

D

chtschreiber gefordert wird so dürften sich doch hier Gründe dafür aufstellen lassen. B.

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auer der Eisenbahn⸗Fahrten am 19. Qktober.

Abgang von Berlin

Abgang von Potsdam.

Zeitdauer [St. M.

10

2 8

22

7 Abends. 5 10 2. 2„ .

Bei der Fahrt

Um 7 Uhr Morgens .

Nachmitt.. 2

längere Dauer verursacht, andere ersetzt werden mußte, nicht ganz zweckmäßtig ausgeführt war. Potsdam ging deshalb

Um 83 2. 12 ½ 22

Uhr Morgens. Mittags.. Nachmitt. . 8 Abends .. 10 ..——.

40 à2 41 50

9 8

um 7 Uhr Abends von Berlin wurde dadurch eine daß die zugführende Maschine durch eine weil eine neue Einrichtung bei ersterer Die Fahrt um 8 ½ Uhr von 20 Minuten später ab.

——

1

Niederl. wirkl. 5⁰ 9 Span. 27]

Praäm.- Sch. —. Zinsl. 9. Bank-Aetien

Cons. 3 % 905

dlo. 3 %

25 3 . Peru

1

5 %, Rente fin

2.0; 2270

0„ 1““

poln. —.

Neue Anl. 27 ½.

Ausg. Sch. 14 ½. 2 ⁄2 Eng. Kuss. 111 ⁄½.

fin cour. 103. 5 % Span. Kente 32 70

Mer. 1077 Bauk-Actien 1545. Anl. de 1834 138 ½1. de

d G Amsterdam, 16. October. 5 %, d0. 100 ½. Kanz-Bill.

Schuld. 52 ⁄12. 5 % 8 IW. ZLinsl.

Preuss,

Passive —. Ausg. Sch. —. Oesterr. Met 103G. Antwerpen. 15 Hetober.

Hamburg, 18. October. 1512. Engl. Russ. 1002. London, 15. Getober.

Belg. 103] 4 Neue Anl. 31. Passive 8. %, Holl. 53 ¼. 5 % 101 ⁄¼. 5 % Port. 37 ⅞. 731 3. Columb. 33 ¼44.

Bras. 7

COhbili = . Paris, cour. 110. (0.

32 4.

Wien, 15.

4 % 101⁄16.

19.

15. Uctober.

3 % fin cour. SI. 60. 5 % Neapl. Passive 85½⁄. 3 % Port. 25 ⁄1. October.

30

0, 80 78. 2 ½ % *1839 1663/8.

8

Montag, Oper in 3 Abth.,

Fr. Fels. Und: dem Franzoͤsischen, Dienstag, 22

Mittwoch, 2- der Wand.

sin Dlle. C. Wieck

der Oper: Wieck. Und: 1r00: reprisemation de:

en 1

acte.

Koͤni

„Akten, nach dem Baͤrmann.

Dienstag, Akten, frei nach

529

Dennery und d girt vom Musik⸗

Mittwoch, 23.

Oper in 8 2* - Roͤnigl. Bayersche Hof⸗Saͤngerin aus Muͤnchen, neu engagirtes itglied dieser Buͤhne:

4 Akten.

M

In Potsdam:

Schauspiel in 5 Abth., von E. Devrient.

3. Okt. Hierauf: von Lepinsky, vorgetragen vom Konzertmeister Herrn C. Müuͤller. forte, von Henselt, vorgetragen von

Othello, von Ernst, vorgetragen vom ler. 4) Solo⸗Piecen fuͤr Piano⸗Forte, vorgetragen Wallenstein's Lager. Im Schauspielhause. P'our le

9 Rodolphe,

3) La première représentation de:

Montag, 21. Okt. von Oesterreich, oder:

Dartois bearbeitet von A. Cosmar. Die Seeraͤuber, Vaudeville⸗Posse in 2 Akten, frei bearbeitet nach Cormon, von A. Cosmar. Direktor Kugler.

nigliche Schauspiele.

Okt. Im Schauspielhause: Der Freischuͤtz, von Fr. Kind. Musik von C. M. von Weber. Der beste Arzt, Schauspiel in 4 Abth., von Die Schwestern, Lustspiel in 1 Akt, nach von L. Angely.

Okt. Im Schauspielhause: Verirrungen, Im Opernhause: Der Gemahl an 1) Großes Milttair⸗Konzert fuͤr Violine, Herzoglich Braunschweigischen 2) Variationen fuͤr Piano⸗ der K. K. Kammer⸗Virtuo⸗ . ³) Fantasie fuͤr Violine, auf Themata aus

la n

löten Infanterie⸗Brigade, von Francois,

Herrn C. Muͤl⸗ von Dlle. C.

troisieme début de Mr. Ba- drame en 1 acte, par Seribe. 2) La premiere L'octogénaire, vaudeville en I acte, par Bayard.

Pa 850 S

gsstadtisches Theater.

Zum erstenmale wiederholt: Don Juan Der Beruf. Historisches Gemaͤlde in Franzoͤsischen des Casimir Delavigne, von De.

Lustspiel in 2 Hierauf:

Okt. Maͤdchen und Frau.

Die Musik ist arran⸗

Die Familien Capuleti und Montecchi. (Dlle. Eleonore Urban,

Okt. Musik von Bellini.

Giulietta, als erstes Debuͤt

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

meine

Bekanntmachungen.

Nothwendiger Verkauf.

Ober⸗Landesgericht zu Marienwerder.

Die im Deutsch Croneschen Kreise gelegene freie Al⸗ lodial⸗Rittergüter⸗Herrschaft Clausdorff Nr. 33, wozu gegenwärtig, außer dem Gute Clausdorff, bloß das adelige Rittergut Neugoltz Nr. 186 gehört, abgeschätzt auf 62,642 Thlr. 3 sgr. 9 pf. zufolge der nebst Hvpo⸗ thekenschem in der Registratur einzusehenden Tarxe, soll

a m 2 9. März 18410 8

an ordentlicher Gerichtsstelle subbastirt werden. Marienwerder, den 28. August 1839.

Mense, auf . den 20. März

und Stadtgerichts

Avertissement.

Das im Cressenschen Kreise der Neumark belegene Vorwerk Lochwitz, abgeschätzt auf 21,712 Thlr. 22 agr. 10 pf., soll im Wege der nothwendigen Subhastation

in termmo

Sorau, den 21. Königl. den vierten April 1840 vor dem Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Sachse auf dem Königl. Sber⸗Landesgericht bierselbst verkauft werden. Die Taxe, der Hvpothekenschein und die Verkaufs⸗Be⸗ dingungen sind in nnserer Registratur einzusehen. Die unbekannten Erben des als Real⸗Gläubiger ein⸗ getragenen Kaufmanns Erdmann Ehrlich zu Sorau⸗ werden zu diesem Termine biermit vorgeladen.

Frankfurt a. d. O., den 20. Angust 1839. Königl. Preußisches Ober⸗Landesgericht.

5186 Thlr. 12 sgr.

Zugleich werden

unter der

Ediktal⸗Citation. E

Der Häͤuslersohn Jobann George Günther, zu Schön⸗ born bei Zibelle in der Rieder⸗Lausitz den 17. November 1780 geboren, welcher nach dem Testamente seines Vaters vom 26. Rovember 1821 schou damals se t 14 Jahren abwesend war und von dessen Leben und Aufenthalte außer einer Anzeige des Königl. Preuß. General⸗Konsuls zu Riga vom 14. Mal 1827, wonach er damals in der Rähe von Riga als Tischler gelebt

82 2„ r Anzeiger fuͤr die 88 haben soll, keine Nachricht mehr eingegangen ist, so sie die von ihm etwa zurückgelassenen Erben und Erbnehmer, werden auf den Antrag Gurator absentis hierdurch vorgeladen, sich innechalb cura aüabsentium betr, neun Monaten, spätestens aber in dem vor dem De⸗ tober 1834, einige

putirten, Herrn Land⸗ Assessor ren betr., die Einleitung des Edifial

angesetzten Termine entweder persönlich oder schriftlich nebst⸗ in dem Parteienzimmer des unterzeichneten Land⸗ und zwar,

zu erwarten, widrigenfalls der Jobann George Gün⸗ iher für todt erklärt und sein nachgelassenes den sich etwa meldenden und gehörig leg Erben und Erbnehmern, bei deren Ermangelung als ein hHerrenloses Gut dem Königlichen sprochen werden wird.

Preuß. Land⸗

MNothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 20. März 1839. Das am Platze belle Alliance Nr. 21 belegene Grund⸗ stück der Erben des Fabrikanten Haensch, tarirt zu

am 22. November 1839, Vormittags 11 Uhr, an der Gerichtsstelle subhastirt werden. Hvpothekenschein sind in der Regtstratur einzusehen. der Verwarnung, die unbekannten Real⸗Prätendenten werde erachtet werden, sich zu gewärtigen. Warnung der Präklusion vorgeladen.

Bei dem unterzeichneten Königl. Gericht ist zu Er⸗ mittelung des Lebens oder Todes der verschollenen Christiane Friederike Kunzin, von Lausigk, Tochter des im Jahre 1804 bier verstorbenen Sattlermeisters Jo⸗ dann Ebristian Friedrich Kunze, welche seit dem 20. Ok⸗ tober 1701 von ihrem Leben und Aufenthalte einige Nachricht nicht gegeben hat, nach Vorschrift des Man⸗

Pre üßi

dates vom 13. Rovember 1779, in Cioilsachen außerhalb des Konkur von demselben Tage, die auch des Gese

üunbekannten des Mandates

Abänderung in und Stadtgerichts⸗ tragt worden. 8 Es werden daher die genannte 2

1840, Vormittags 11 Uhr,

zu meiden und weitere Anweisung nung, daß sie für todt erklärt und;

Vermögen senten aber bei

Stand, hiecmit vorgeladen, Fiskus zuge⸗ den zwanzigsten zu gehöriger Gerichtszeit persönlich od

lich legitimirte Peoollmächtigie au birs

und Stadtgericht. zu erscheinen, sich anzugeben, ihre 2 gen und zu bescheinigen, mit dem bef tor binnen 6 Wochen zu ve⸗ den neunren

der Inrotulation der Aiten

März 1839.

Behuss

4 pf., soll Gerichts⸗Bescheides, und

Taxe und der Publication

Auswärtige haben zur Annahme erlassender der Nähe wohnende Bevollmächtigte Lausigk, den 20. Juli 1839. Montag den Listen c. fir Dampffahrt von Potsdam nach Berl Berlin, den 20. Oktober 1839. Der Svezial⸗Direktor Baron

a dung.

die Ediktal⸗Citalionen

als deren etwaige Erbeu und Giäubiger, was die Abwesende betrifft, unter der ren Erben werde zugesprochen werden, andere Interes⸗ Verlun idrer Ansprüche, so mirenden Rechtswoblthat der Wiedereinsetzung in den

Jannar 1820

fahren, zu beschließen, März 1840

nach rechtlichem Erkenninisse oder der den fünfundzwanzigsten Mai 1840

des abgefaßten Erkenntnisses, unter daß dasselbe außerdem für publizirt

Ladungen und Verfügungen hier oder in

nigl. Gericht daselbst.

det Abends 10 Uhr eine

ses betr. und des Verkürzung der

tzes vom 27. O Prozesses bean⸗

Ibwesende sowohl und Verwar⸗ hr Vermögen ih⸗

dem

wie der vorigen

er durch binläng⸗ iger Gerichtsstelle nsprüche anzuzei⸗ jellten Koutradik⸗

deren Versendung

Abfassung eines Fen

No.

künftig etwa zu

zu bestellen.

in statt.

leitung in das

gr. 8vo. Leipzig, den 1.

Literarische Anzeigen.

Bei Carl Hoffmann in Stuttgart ist so eben Ot⸗ erschienen: dem Prozeß⸗Verfah⸗

Populäre H IIIr als

Gee

Hüllfsbuch für Leser gemeinfaßlicher Darstellungen aus

Astronomie und Phofik, und als Ein⸗ Studium der Geometrie überhaupt, abgefaßt von K. L. v. Littrow. Mit 125 geometrischen Figuren. Preis, elegant broschirt, 223 sgr.

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Der Name des Herrn Verfassers macht jede weitere Anpreisung dieses es ist sowohl terricht in Lehr⸗ 125 deutlich gestochene Figuren erhöhen seine harkeit. lungen: in Berlin bei E.

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15

Vorräthig ist

So eben ist erschienen und in allen Buchhandlun-

. . .. 8 ¹ zu erhalten (Berlin, bei F. Düm mler, Linden

19): Resultate aus den Beocbachtunge des

magnetischen Ve im Jahre 1838. Herausgegeben

n

reins

von

Cc. F. Gauss und W. Weber. Mit 10 Tafeln.

geb. Subscriptions- Preis 1 Thlr.

Oktober 1839.

Weidmannsche Buchbandlung-

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Allgeme

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Amtliche Nachrichten Kronik des T a 8es.

X Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kanzlei⸗Gehuͤlfen Mar⸗ chall zu Hamm die Rettungs⸗Medaille mit dem Bande zu ver⸗ jeihen geruht.

Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Großherzog und die Groß⸗ herzogin von Mecklenbu rg⸗Schwerin und Hoͤchstihre Toch⸗ ter, Ihre Hoheit die Herzogin Louise, sind nach Ludwigslust,

Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Friedrich ist nach Duͤsseldorf, und Se. Koͤnigl. Hoheit der Prinz Alexander der de nach dem Haag abgereist.

Nieder⸗

———

Der General⸗Major und Commandeur der

nach Magdeburg. Der außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister

der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika, Henry Wheaton,

nach Paris.

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Abgereist:

—2

.“ Zeitungs⸗Nachrichte u n d.

IS und Polen. 8

St. Petersburg, 15. Okt. Nachstehendes ist de voll⸗ saͤndige Inhalt des kuͤrzlich erwähnten, aus Moskau vom 5. (17.) September datirten Kaiserlichen Reskriptes an den kommandiren⸗ den General der an der Kaukasischen Linie und in Tschernomo⸗ rien stehenden Truppen, General⸗Adjutanten, General⸗Lieutenant Grabbe: „Seit dem Beginn der Kriegs⸗Opergtionen im jetzigen Jahre im noͤrdlichen Daghestan, haben alle Ihrem Kommando anvertrauten Truppen zahlreiche Heldenthaten vollbracht, eine be⸗ wundernswuͤrdige Mannhaftigkeit und ungewoͤhnliche Tapferkeit bewiesen. Im Laufe dreier Monate haben Sie unermuͤdlich die unter Schamil's Anfuͤhrung befindlichen Rebellen⸗Hau⸗ fen verfolgt, haben uͤberall die Empoͤrer inmitten ihrer durch die Natur selbst befestigten Schlupfwinkel besiegt, und haben jetzt Ihren heroischen Thaten durch Einnahme

Rußland

des Schlosses Achul'go nach mehrmaligem Sturmlaufen die Krone aufgesetzt, ungeachtet der verzweifeltesten Gegenwehr der Gebirgs⸗ voͤlker und der Unzugaͤnglichkeit des Orts, dessen Festigkeit an das Unglaubliche graͤnzt. Als Befehlshaber der Ihnen anver⸗ trauten Truppen haben Sie dieselben immer durch Ihr Beispiel angefeuert; durch Ihre verstaͤndige Umsicht, Ihre ausgezeichneten Anordnungen und durch Entschlossenheit haben Sie den Truppen den Weg zu glaͤnzenden Thaten und, vollkommenem Siege ge—⸗ bahnt. Zur Bezeigung Unseres besonderen Wohlwollens gegen Sie, und zur gerechten Belohnung Ihrer Verdienste, ernennen Wir Sie Allergnaͤdigst zum Ritter des Sei. Alexander⸗ Newskij⸗Ordens, dessen Insignien Wir Ihnen hiebei uͤber⸗ senden und mit Unserer Kaiserlichen Gnade Ihnen auf immer wohlgewogen bleiben.“

Am liten vergangenen Monats ward vom Professor Jakobi in der Umgebung der Residenz ein neuer Versuch, die Kraft des Elektro⸗Magnetismus in Anwendung mit der Schifffahrt zu brin⸗ gen, in Ausuͤbung gebracht. Die Resultate fielen diesmal ziem⸗ lich befriedigend aus, und gewaͤhren die Hoffnung, derselbe werde endlich die Aufgabe, die er sich gestellt und die ihn nun schon seit vier Jahren beschaͤftigt, ganz loͤsen: durch die neue Kraft naͤmlich, die Fahrzeuge auf dem Wasser eben so gut fortzubringen, als dies bisher durch Dampf geschah. Ein elektro⸗magnetisch konstruirtes zehnrudriges Boot, von 4 Arschin Laͤnge, Arschin Breite, mit 12 Mann belastet, ward durch diese Kraft, die drei Vier⸗ theile der Kraft eines Pferdes betrug, in unaufhaltsame Be⸗ wegung gesetzt, welche einige Stunden gegen die Stroͤ⸗ mung und einen heftig contrairen Wind fortdauerte. Es hielt im Wasser eine Tiefe von 114 Arschin. Die elektro⸗magnetische Maschine mochte gegen ½ Arschin Laͤnge, ½ Arschin Breite und gegen 1 Fuß Hoͤhe haben. Dem außeren Anscheine nach, schien sie sehr einfach konstruirt zu seyn, wiewohl nach der Ver⸗ sicherung des Professors Jakobi eine gruͤndlich praktische Organi⸗ sation des ganzen elektro⸗magnetischen Apparats zu den schwierig⸗ sten Theilen der noch sehr problematischen Aufgabe gehoͤren soll. Dem Versuche wohnten gegen 60 Personen, Gelehrte, Literaten und auch einige unserer hoͤheren Staatsmaͤnner bei, welche, nach⸗ dem er beendet, ein frohes gesellschaftliches Mahl in der laͤndli⸗ chen Umgebung einnahmen.

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16. Okt. Gestern Nachmittag hat der Koͤnig, in

Paris, L den Eisenbahnhof in Ver⸗

Begleitung der Prinzessin Adelaide, sailles besichtigt. Herr Thiers, ris erwartete, ist gestern bereits unvermuthete Ankunft giebt dem Veraͤnderung neue Nahrung. Der General Hurel, Chef des Generalstabes der Belgischen Armee, hat Paris verlassen, um nach Bruͤssel zuruͤckzukehren. Herr Horace Vernet hat vorgestern eine Reise nach Aegyp⸗ ten angetreten, um daselbst, wie schon gemeldet, ein Gemaͤlde von der Schlacht von Nisib anzufertigen. Der Courrier frangais will wissen,

den man erst zu Anfang der Session in Pa⸗ hierselbst angekommen. Diese Geruͤchte von einer Ministerial⸗

zog von Nemours vorzuschlagen. Diese Nachricht erscheint nach den fruͤheren Vorgaͤngen in der Deputirten⸗Kammer, bei Gele⸗ genheit aͤhnlicher Vorschlaͤge, sehr unwahrscheinlich.

Herr Cousin hat nachstehendes Schreiben an den Justiz⸗

daß Herr Passy da⸗ mit umgehe, in der naͤchsten Session eine Dotation fuͤr den Her⸗

Minister gerichtet: „Ich kehre von Lille zuruͤck und das erste,

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was ich aus den Journalen, und auch nur aus den Journalen, ersehe, ist, daß ich nicht zur Theilnahme an den Arbeiten des Staatsrathes zugelassen worden bin. Ich war in diesen Rath durch Herrn Casimir Perier gerufen worden, und zwar in Folge einer wichtigen und schwierigen Mission in Betreff des öffentlichen Unterrichts, so wie auch in Betreff meiner Eigenschaft als Secretair des Universitaͤrs⸗Conseils; und Sie, mein Herr, unterzeichnen meine Ausschließung und lassen mich dieselbe durch den „Moniteur“ wissen. Ich taͤusche mich nicht, und Niemand hat sich über die Hand getaͤuscht, welche die Ihrige bei dieser Gelegenheit leitete. Ich bin weit davon entfernt, mich uüͤber den Vorzug zu beklagen, den man einem meiner Kollegen, allerdings einem der juͤngsten, aber gleich ausgezeichnet durch seinen Charakter und durch seine Faͤhigkeiten, Sese hat. Uebrigens will ich nunmehr Ihr Werk vervollstaͤndigen und mich des Titels entkleiden, der mir noch uͤbrig bleibt, und der, wie ich glaube, Staatsrath im außeror⸗ dentlichen Dienst heißt. Dieser leere Titel kann mir nicht beha⸗ gen. Ich ersuche Sie, wenn Sie diese Entlassung Sr. Majestät vorlegen, dem Koͤnige guͤtigst sagen zu wollen, daß bei den klein⸗ sten, wie bei den groͤßten Anlaͤssen, die Ungnade gleich der Gunst, nur ein Band mehr fuͤr meine unerschuͤtterliche Treue sey. Genehmi⸗ gen Sie ꝛc. Der Pair von Frankreich, Mitglied des Instituts und des Koͤniglichen Conseils fuͤr den oͤffentlichen Unterricht. (gez.) J. Keut

De. S der Kommission, welche von den In⸗ habern Spanischer Papiere gebildet worden ist, erstat⸗ tet in den hiesigen Blaͤttern einen Bericht, aus dem Folgendes das Wesentlichste ist: Der Präͤsident der Kommission hat ver⸗ schiedene Privat-Audienzen bei den Ministern der auswaͤrtigen Angelegenheiten und der Finanzen erhalten. Der Marschall Soult hat erklaͤrt, dem Herrn von Rumigny die bestimmtesten Instructionen gegeben zu haben, um die Interessen der Inhaber Spanischer Renten wa rzunehmen. Herr Passy hat versprochen, die Notirung keiner Spanischen Anleihe an der Böͤrse zu erlauben, ohne daß mit uns ein zufriedenstellendes Abkommen getroffen worden ist. Endlich ist, um unser Vertheidigungs⸗System zu vervollstaͤndigen, ein Mitglied der Kommission nach England ge⸗ sandt worden, um die Kommissarien der Stock⸗Boͤrse zu ersuchen, daß sie bei ihrem Beschlusse, keine neue Anleihe an der Londoner Boͤrse zuzulassen, bevor nicht die fruͤheren Glaͤubiger befriedigt waͤren, beharren moͤge. Jene Kommissarien haben erwiedert, daß sie diese Verfuͤgung auf das Strengste aufrecht erhalten wuͤrden. Die Glaͤubiger Spaniens haben daher Alles von den vereinten Bemuͤhungen der Minister und derer zu hoffen, von denen die Notirung der auslaͤndischen Fonds an der Londoner und Pariser Boͤrse abhaͤngt. Die Idee eines Bankerottes ist uͤbrigens auch in den Spanischen Cortes von einem vormaligen Finanz⸗Minister mit großer Energie zuruͤckgewiesen worden, und die Koͤnigin hat den festen Entschluß zu erkennen gegeben, die Glaͤubiger Spaniens zu befriedigen. Die Kommission ist daher voller Vertrauen in den Erfolg der ehrenwerthen Mission, die ihr uͤbertragen worden ist.

Der Moniteur parisien bestaͤtigt heute die Nachricht von der Verhaftung Blanqui's. Die hiesigen Blaͤtrer geben wider⸗ sprechende Detcails uͤber die Art, wie diese wichtige Verhaftung stattgefunden hat. Der Messager behauptet, er sey in dem Hause, wo er sich verborgen gehalten haͤtte, verhafter worden. Die in solchen Dingen halb offizielle Gazette des Tribunaur erzaͤhlt dagegen den Vorgang auf folgende Weise: „Vorgestern, um 6 ½ Uhr, war die Diligence nach Burgund, welche aus der Hotel de Ville⸗Straße abgeht, eben im Begriff ö Der namentliche Aufruf der Reisenden hatte ereits stattge⸗ funden und es fehlte nur noch ein Einziger, uͤber dessen Ausbleiben die Reisenden zu murren begannen, als er eiligst herbeilief und auf die Kutsche hinaufstieg. Schon setzte sich der Wagen in Bewegung, als vier Polizei⸗Agenten, die als Reisende mitgefahren waren, dem Postillon befahlen, still zu hal⸗ ten, und sich darauf des zuletzt angekommenen Reisenden bemaͤch⸗ tigten, den sie fuͤr August Blanqui erkannt hatten. So plo6ͤtzlich überfallen, verlor Blanqui einen Augenblick lang die Besinnung; dann raffte er ploͤtzlich seine Kraͤfte zusammen, versuchte sich los⸗ zureißen und rief die Personen, die in dem Hofe standen, zu seinem Beistande auf. Jeder Widerstand war unnuͤtz, und die Agenten schickten sich an, ihn von dem Wagen herunter zu brin⸗ gen, als er mit einer schnellen Bewegung einen Gegenstand an den Mundfuͤhrte, den er in der Hand verborgen gehalten hatte. Gluͤcklicher⸗ weise gelang es, ihm denselben zu entreißen, bevor er ihn ver⸗ schluckt hatte. Zu gleicher Zeit wurden fuͤnf andere Personen, die bei der Diligence auf Blanqui gewartet hatten, um ihm Le⸗ bewohl zu sagen, verhaftet. Alle sechs wurden in 2 Fiaker ge⸗ setzt und nach dem Depot der Polizet⸗Prafektur gebracht, wo man sie von Augenblick zu Augenblick erwartete. In der That hatte man schon seit mehreren Tagen die Anwesenheit Blanqui's in Paris ermittelt, und man wußte, daß er durch Burgund die Schweiz erreichen und den Weg von Chalons nach Lyon mit dem Dampfschiffe machen wolle. Eine geheime und sehr aus⸗ gedehnte Beaufsichtigung wurde hierauf angeordnet; denn man wußte nicht, auf welche Weise der Fluͤchtling Paris verlas⸗ sen wollte, obgleich man den Tag seiner Abreise kannte. Gleich nach ihrer Ankunft in der

Praͤfektur wurden die sechs Gefange⸗ nen getrennt. bracht, wo

Blanqui ward allein nach der Conciergerie ge⸗ sogleich einige Aerzte untersuchen mußten, ob sich Vergiftungs⸗Symptome zeigten. Bei Durchsuchung seiner Person fand man nur

Dies war indeß nicht der Fall. schiedenen Departements, eine Reiseroute nach der

Karten der ver⸗ Schweiz, zwei

Paͤsse unter verschiedenen Namen und etwa 400 Fr. baares Geld.

Hepte fruͤh hat der Berichterstatter der Instructions⸗Kommission, Herr Merilhou, ein erstes Verhoͤr mit Blanqui angestellt. Diese Verhaftung wird wahrscheinlich die Zusammenberufung des Pairs⸗ hofes beschleunigen, der sich noch mit der zweiten Kategorie der Mai⸗Angeklagten zu beschaͤftigen hat.“ 1

Der Preis des Brodes in Paris ist fuͤr die zweite Haͤlfte des Monats Oktober auf 17 ½ Sous herabgesetzt worden.

Der Constitutionnel enthaͤlt Folgendes: „Kraft des 85 milienpaktes, der die verschiedenen Zweige des Hauses Bourbon

vereinigte, hatten die Flaggen Fraukreichs und Spaniens i

Neapel dieselben Vorrechte erlangt, welche der National⸗Flagge eigen sind, nämlich eine Reduction von 10 pCt. auf die Zeüe, die den Waaren, welche unter fremder Flagge eingefuͤhrt werden, auferlegt sind. Nach der Restauration erlangte England dasselbe Vorrecht, welches darauf fuͤr uns seinen Vortheil groͤßtentheils verlor. Gegenwaͤrtig unterhandelt England in Neapel wegen einer bedeutenden Verminderung der Zoͤlle auf verschiedene seiner Einfuhr⸗Artikel. Es erbietet sich dagegen, auf den Vortheil Verzicht zu leisten, den es in Betreff der Tonnengelder genießt. Dies kann England um so leichter, da es bei der Ueberlegenheit seiner Marine keine Kon⸗ kurrenz zu befuͤrchten hat. Die Neapolitanische Regierung hat gegen die⸗ sen Vorschlag eingewendet, daß, wenn sie ihre Zoll⸗Tarife durch eine all⸗ gemeine Bestimmung herabsetze, Frankreich ebenfalls einen Vortheil ge⸗ nießen wuͤrde, fuͤr den es seinerseits auch eine aͤhnliche Entschäͤdigung ge⸗ statten muͤsse. Wenn England dies von Frankreich erlange, so wolle die Neapolitanische Regierung ihre Einfuhr⸗Tarife fuͤr beide Nationen herabsetzen. Man sieht, daß der Koͤnig bei⸗ der Sicilien einen Stuͤtzvunkt in unserer Regierung, sucht um einem Gesuche zu widerstehen, dessen Gefahren er nicht ver⸗ kennt. England soll sich verpflichtet haben, von Frankreich das Aufgeben seines Schifffahrts⸗Privilegtums in den Haͤfen des Kö⸗ nigreichs beider Siecilien zu erlangen. Man fuͤgt hinzu, daß in Bezug auf diesen Gegenstand schon Noten zwischen den beiden Kabinetten gewechselt worden seyen, daß sich aber bis jetzt der Marschall Soult standhaft geweigert habe. So wie jetzt die Dinge stehen, wird die Schifffahrt zwischen Frankreich und dem Koͤnigreiche beider Sicilien durch ungefaͤhr 500 Schiffe betrieben, wovon nur 150 unter Franzosischer und fast alle uͤbrigen unter Nea⸗ politanischer Flagge fahren. Wenn letztere nun schon einen so großen Vortheil uͤber die unsrige erlangt hat, wie wuͤrde es sich erst ge⸗ stalten, wenn wir die Thorheit begingen, die Gleichheit des Ton⸗ nengeldes aufzugeben! Was wuͤrde man uns dagegen bieten? Eine Herabsetzuung der Zoͤlle auf Stocksische, Eisen und auch Fabrik⸗Waaren, mit denen groͤßtentheils England jenes Koͤnig⸗ reich versieht, und wobei wir, wie die Erfahrung gelehrt hat⸗ nicht mit den Englaͤndern konkurriren koͤnnen. Wir ziehen jaͤhr⸗ lich aus dem Koͤnigreich beider Sicilien fuͤr 15 bis 20 Millio⸗ nen Fr. Oel, Schwefel und andere Prdukte, waͤhrend wir im Jahre 1837 nur fuͤr 5 Millionen Franzoͤsische Produkte dorthin exportirt haben. Wenn England seine gegenwartigen Unterhandlungen gluͤcklich zu Ende fuͤhrt, so werden wir bald unsere Schiffe aus den Sicilianischen Haͤfen und unsere Produkte von ihren Maͤrk⸗ ten vertrieben sehen.“ Der Courrier francais bemerkt

hierzu: „Die von dem „Constitutionnel“ angegebenen Thatsachen sind vielleicht nicht ganz richtig. Wir werden genauere Erkundi⸗ gungen einziehen, bevor wir unsere Meinung abgeben. Uebrigens scheint es, daß die Unterhandlungen zwischen England und der Neapolitanischen Regierung bereits beendigt sind, und daß Herr Mac Gregor, der den Auftrag hatte, die letzten Schwierigkeiten zu beseitigen, in wenigen Tagen nach Paris zuruͤckkehren wird.“ *ꝙꝑDie Presse stellt heute Betrachtungen uͤber den Fall an, daß Mehmed Ali ploͤtzlich mit Tode abgehen solle. „Stirbt Mehmed Ali“, sagt sie unter Anderem, „so ist es wahrscheinlich, daß die Maͤchte getheilter als jemals uͤber die Orientalische Frage seyn wuͤrden. Einige Kabinette, die allein den Grundsatz der Legitimitaͤt im Auge behalten, wuͤrden vielleicht verlangen, daß Aegypten und Syrien wieder der Pforte anheim fielen. Andere wuͤrden gern den Enkel des Vice⸗Koͤnias, Abbas Pascha, an die Stelle seines Großvaters setzen. Rußland will nicht, daß die Pforte eine zu große Sicherheit erlange, damit sie stets seines Protektorats beduͤrfe. England will nicht, daß Aegypten von einer starken Hand regiert werde, aus Furcht, daß diese Hand die so sehr gewuͤnschte Passage nach Indien versperre. Abbas Pascha waͤre in dieser Beziehung der Mann, mit dem beiden Maͤchten gedient seyn koͤnne. Frankreich wuͤrde bei dieser neuen Phase der Orientalischen Angelegenheit, in den ersten Augenblicken wenigstens, wieder allein seiner Meinung seyn. Ihm liegt vor allen Dingen daran, daß Aegypten sich organitre und seine Unabhaͤngigkeit befestige. Nun giebt es aber nur einen Mann, der faͤhig waͤre, dieses Werk zu vollenden, und das ist Ibrahim Pascha. Wir haben schon in einem fruͤheren Artikel zezeigt, daß Ibrahim Pascha seinem Vater auf sehr legitime Weise nachfolgen kann, und diejenigen, welche sein Recht dazu bestreiten, kennen die Aegyptischen Gesetze nicht. Ibrahim Pascha kann in gewisser Hinsicht noch dem jetzigen Vice⸗Koͤnige vorgezo⸗ gen werden. Außer jenen militairischen Eigenschaften, die ihn der Turkei so gefaͤhrlich gemacht haben, hat er auch einen energischen Willen, einen lebhaften Geist vS- ein schnelles und gesundes Urtheil. Ihm liegt sehr viel an 8 er Zustimmung Europa's und sobald er sich von der ufclce eit der großen Maͤchte uͤberzeugen koͤnnte, wuͤrde er gern ihren? 819, schluͤgen folgen. Frankreich wuͤrde uͤbel berathen Kbac 1569; 8

nach dem Ableben Mehmed Ali's nicht alle ne um Ibrahim Pascha an die Spitze des Aegyptische des z

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10. Okt. (Journ. de 1'Ain.) Die Nachricht von der Fecwes ets des von Peytel eingereichten Eefh as6 gshe⸗ traf gestern ier ein. Heute fruͤh um g. el 9. e

die 8.Nehen hat, Peytel zu besuchen, in sein C gniß, besc ie Entscheidung des Cassationshofes mitzutheilen. „Ich n ihm uf efagt agte er, „fuͤhlen Sie mein Herz, ob es heftiger schlaͤgt. Ich werde zu

sterben 88.

„„Jilitiren.“ Man hatte Peyte die Jour⸗ mnh ecg ,gan⸗ welche die L95 betreffenden Artikel 95 Heerrn von Balzac enthielten. his jetzt hat Peytel 858 kein Gestaͤndniß gemacht; er leugnet beharrlich das Verbrechen, um dessentwillen er zum Tode verurtheilt worden ist, und sucht, muͤndlich und schriftlich, Niase h den Gedanken zu entwickeln, daß kein eigennuͤtziges Ione e bei 2 nem Verbrechen haͤtte befriedigt werden koͤnnen. Der Vorwurf der Habgier ist der, den er am meisten abzuwaͤlzen sucht, ohne daß er sich indeß uͤber die Hauptsache deutlicher erklaͤrt. vers leicht stirbt sein Geheimniß mit ihm. Er zeigt in seiner Haft durch⸗