1839 / 305 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

e“ 11“.“ 11“ 1“ welcher mitunter sogar schon über das Einzelne das Ganze zu verlie⸗

ren droht. Jedenfalls eigenthümlich aber ist ihm das Romantische und Empfindsame; wenn nun er auch hierin Nachfolger fand, so konnte nicht fehlen, daß Vieles, was bei ihm eine tiefliegende individunelle Stimmung ist, bei diesen mehr äußerlich erschien. Wer sich um einige Jahre zurück erinnern will, wird wissen, wie viel melanchelische, . selig regnerische, elegisch herbstliche, bange umschlossene Landschaften 8 gab; Lessing's Schieferblöcke, Lessing's Buchengestrüpp und b und seine nachdenklichen Ritter begegneten uns überall. Stille. e, und laute Bemerkungen wurden darüber auf unseren Senns gehört, und nicht fruchtlos. Aber was geschab! I Pssem Zahl wandte sich nun führerlos der Natur zu, und überließ es dieser⸗me 8 rges ger interessant und malerisch zu seyn; man genügte sich e er Wiedergabe dessen, was man vorfand und hielt nicht selten S veee der Verzeichnung aller Merkmale der Gegenstände für den Maaßstab der Kunstvollendung. So gab man denn die hohen Vorrechte der Kunst aus der Hand, um im Portraitiren der Natur zuletzt mit einer Maschine zu wetteifern, die, wie wir nenlich erinnerten, doch auf ihrem Gebiet unzbertroffen bleibt. Daß der Maler die Natur so genau stu⸗ diren müsse, ist ein anderes, aber man gab uns hier Studien statt der Bilder und zwang den Beschauer, den ganzen mühsamen und schweren Weg mit dem Maler zu gehen, welcher den Mleiß und die Arbeit recht absichtlich zur Schau legie, statt sie zu. verheh, en. Auch dies Be⸗ streben scheiut nun selbst dei der groößeren Allgemeinheit dieser Landschaftsmaler glücklich vorüberzugehen. Wurden statt der trüben und eng geschlossenen Landschaften, die freien und heiteren hänsiger, so lenkt sich die Wahl auch schon mehr auf solche Gegenstände hin⸗ wel⸗ che ein Bild machen, und mehr Mannigfaltigkeit in der Wahl der Naturcharaktere fängt an sich zu zeigen. 2 Um mit den jüngeren Kräften anzuheben, so erblicken wir von Schulten ein Klester am See, auf einem Felsen. Der See zieht sich hinter dem letzteren hervor, ihn begränzt ein. sennig beleuchteter Land⸗ rücken, hinter welchem wieder noch mehreré slache Bergzüge sichtbar werden. egen gehalte Felsen, und ein waldiger Vordergrund schließt das Ganze. Der Kimmel ist leicht bewölkt, durch die Wollentücken sender die Sonne, in Iiner fast heillgen Symmetrie, ihre Strahlen. Man sieht, der Künst⸗ ler hat das Monotone vermeiden wollen und Freiheit und Reichthum angestrebt; allein der wahre Reichthum liegt wohl nicht in dem Bieler⸗ lei der Gegenstände und Intentionen: non müfta, Sed multum. Happel giebt gleichfalls eine weitgedehnte Aussicht über Bergzüge, und wenn auch Regenwolken darüber schweben und ihre Schatten über die sanften Höhen hinbreiten, so wird das Regnerische hier doch aufge⸗ wogen durch die Offenheit und; ernsicht und durch eine gewisse leichte Bergluft, welche immer noch wohlthätig auf den Beschauer wirkt. Das Bild isi zart und fein in der Färbung und bietet in seinen Linien und Details eigenthümliche Schönheiten dar. Verwandt in manchen Stücken ist ein Bild von Scheins, welches uns gleichfalls von einer Höhe herab einen weiten Umblick gewährt; es ist auch bei Regenwetter genommen, aber ugleich bei einem glühenden d . enge Tropsfen .“ bricht. Das Anziehendste dieses Bildes war ür uns der Mittelgrund, eine sich herabzichende Waldlehne, an wel⸗ cher ein Wasser niederranscht; dies Wasser aber blieb trocken. Der nämliche Künstler stellt noch ein paar Bilder von ganz ähnlicher Art aus; in demselben Maaß, als sie kleiner sind, sind sie auch schwächer, und sogar für jenes eine unvortheilhafte Begleitung, weil sie uns eine fesistehende Manier erkennen lassen. Diese spricht sich namentlich in den braunen Tönen aus, womit der Maler seine Kiefern unterhalb zu säumen pflegt, ohne dabei jedesmal seine Erinnerung an die Natur be⸗ anzustrengen. Vortrefflich dagen erscheint ein neuerdings ange⸗ angtes großes Bild dieses Künstlers, welches im Katalog nicht ver⸗ uns auf die Höhe eines Gebirges und stellt uns einen von Bäumen und Felsrücken mäßig umschlossenen Raum dar, in dessen Mitte ein einsames Haus steht. Getränkt von den Nebeln und Staubregen der Höhe wüuchern hier Heidekraut und mancherlei Gesträuch; es scheint frůͤher ein dichter Buchwald hier gestanden zu haben, aber er ist heruntergeschlagen und nur noch ein paar einzelne Stämme sind in der Nähe des Hauses nachbarlich stehen 15 durch ihren geraden Wuchs scheinen sie nech deutlich nu ekunden, daß sie nicht so frei aufgewachsen sind, als sie jetzt stehen. Was also dem Parallelismus jener Stämme an malerischem Interesse abgeht, ersetzt sich hier auf der anderen Seite für die Phantasie durch die angedenteten Betrachtungen, und demgemäß herrscht in dem ganzen Bilde absichtlich und wirkungsvoll eine unmittelbare Zufälligkeit der Natur, welche allen Verdacht der Furechtstellung und malerischen An⸗ ordnung ausschließt; ein Verfahren, das nur nicht zum allgemeinen Prinzip erhoben werden darfk. 818 1“ 1 zon Langen haben wir wieder eine Burg, mit offener Gegend und gutem Kontrast der Licht⸗ und Schattenmassen; letzteren fehlt es aber etwas an Luft und Schmelz. Es ist Herbst, die Lieblings⸗Jah⸗ reszeit der Düsseldorfer. Joseph, Haecke stellt uns eine Eifel⸗Land⸗ chaft vor mit Ruinen auf der Hohe und phantastisch emporragenden elszacken; die Bäume inn Mittelgrund sind wohl etwas 8 grün und zu wollig gerathen. Derselbe giebt ferner ein altes Schloß, das sich über einer Höhe aufthürmt. Die Töne der Architektur sind löblich; nicht

zeichnet ist. Es führt

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Abendschein, welcher siegend durch die

alles dieses profilirt sich, im Schatten gehalten, das Schloß auf

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Blick

löblich in Farbe und Vortrag ist das grüne Laub der Bäume. eine mittelalterliche Burg an einem See, von ¹ Anspruch, aber nicht ohne Verdiensi. Die Gegend ist flach und gewährt einen von guter Darstellung. die Kleine, ein herbstlicher Wald, mut leichter, sehr hübscher Behandlung des Laubwerks. Ein noch kleineres Gemälde von demselben, eine Wald⸗ Kapelle vorstellend, ist gleichfalls gefällig.

in

1252 Noch engstbach, ist ohne

die Ferne; den Vorgrund schließt hohes Schilf Ein artiges Bildchen ist die Landschaft von

Wir kommen jetzt auf die mehr geschlossenen Landschaften, unter

ter erblicken.

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viellleicht ge

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Von

denen wir aber kaum mehr eine einzige von jenem trübseligen Charak⸗ Vortrefflich und sehr eigenthümlich ist ein Bild von Julius Lange, welches der Katalog eine Waldparthie nennt; um es näher zu bezeichnen, so ist es ein Oktobermorgen, und der Beschauer sieht sich in eine flache Moorgegend versetzt; auf einem Boden, welcher

——4

sich nur eben über dem Wasserspiegel erhebt, gedeihen Eichen, die hier in ihrem wahren Elemente sind; Schilf umsäumt das Wasser, Schier⸗ ling wuchert in dem kühlen feuchten Winfel. herauf, allein nur mühsam dringen ihre Strahlen durch den Nebel auf den glatten Spiegel des Wassers durch, um einen umgestürzten, ver⸗ rotteten Baum mit seinem nackten Gezweig zu erhellen. Den Mittel⸗ n ein Paar Eichen auf einer schmalen, flachen Landzunge. Das Ganze hat viel Einheit der Beleuchtung und Stimmung und eine wohlberechnete Abstufung der Luft⸗, oder vielmehr Nebel⸗Perspektive bis in den Vordergrund. Mit friedlichem Charakter spricht Heunerts Westphälisches Dorf an; es könnte Manchem Heimweh machen; nur ist das Grün gar zu grün und in den Schatten plötzlich zu blau. Recht rühmlich ist eine Waldlandschaft von Jacobi, besonders in der Gestaltung des Terrains; weniger stark ist es in der Farbe, welche sich monoton zwi⸗ schen zwei Tönen hält, dem Braun des Erdreichs und dem wenig von Licht und Luft modiftzirten Grün der Bäume. wir noch eine treffliche Winterlandschaft den Prozeß des Eine gleiche gab che sich eine absichtliche Plumpheit zeigt. Slil der Holländer und kann die Uebelstände des Entlehnens nicht ver⸗ leugnen. und einen Holzweg. recht wahr, die gebreitete Eiche Koch stellt wiederum etwas im Stil von Ruisdael eine Waldmühle dar; das Wasser mit Enten ist recht wohl gelungen; die geraden Tan⸗ nen aber stehen, ohne malerische Auffassung, gar zu sehr in Reih und Glied. Pätz, Eheamt und Hülser sind uns neue Namen;

en sie uns in Zukunft mehr Gelegenheit, vor ihren Bildern zu verweilen; von Breslauer dagegen glauben wir schon Werthvol⸗ leres gesehen zu haben, als er diesmal ausstellt; es ist in seinen jetzi⸗ gen Bildern sogar wenig von der gewissenhaften Sorgfalt zu erkennen,

Die Sonne ist schon

Von Hilgers haben u nennen, in der wir eben vor sich gehen sehn.

Gefrierns an einem Teiche

ab Wichert, staffirt mit verfrorenen Knaben, in denen

Das Ganze ist etwas in dem

demselben sehen wir auch eine Müͤhle unter Eichen, Auf letzterem Bilde ist der abgebröckelte Sand aber flach und im Grün vergriffen.

welche sonst im Allgemeinen die Düsseldorfer Landschafter auszeichnet.

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Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 31. Oktober.

Abgang von Ferlin.

Nögang Seitdauer von I1 Petsdam. St.

Zeitdauer

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10

42½

6 10

Die längere Dauer 10 Uhr Abends von Berlin, so w dam, ist durch starken Wind herbeigeführt.

Um 7 Uhr Mor

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Nachmitt..

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Um 8 ½ Uhr Morgens. 45 12 Mittags. 50 Nachmitt. 40 7 ½ Abends .. 50

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der Fahrten um 7 Uhr Morgens und um e die um 12 Uhr Mittags von Pots⸗

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n e 1 B 38. Den 1. November 1839.

Amtlicher Fonds- und Geld-Courzs-Zettel.

Fr. Tour. 2. Fr. „ur. 1 Geld. S Brief. Seld.

Brief.

dito.

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do. do. Danz. do. ia Th. Westpr. Pfandbr. 32 Grossb Pos. do- 4

St.-Schald-Sekh.

Pr. Engl. Ohl. 20 Prüämsehd. Sseh,.,. Kurmöärk. Oblig. Neum. Sckuldv. Herl. Stadt-Obl. 4 Köuigsb. do. Elbluges

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103 ⁄6 sCatpr. PfaudLr. 2 192 ⁄1½2 102 Fonmm. do. 3 103 ¼½ 1 2 11 9 175 ½2 70 Kur- u. Neum'. do. 321 103 16 3/12 100 11/12 Sehiczivehe do. 2 ½ 102 ⁄1

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oab o⸗ Amsterdam, 28. October. Niederl. wirkl. Schuld. 511 ½. 5 % do. 99. Kanz-Bill 5 % Span. 2511⁄1 6. Passive —. Ausg. Sch. —. LZinsl. —. PrämesSch. —. Foln. —. Oesterr. Met 103 ½. A ntWarpo,n. * October. . Neue Anl. 261 5⁄16. G. 1“ Frankfurt 8888 29. Oetober. 1ö“ Oesterr. 5 % Met. 106 ⁄81 G. 4 % 99 Br. 3 189 57 Br. 1 Br. Bank-Actien 1866. 1863. Partial-Obl. 151 Br. Loose zu 500 Fl. 136 ⅞. 136 ¾. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Präm.-Sch. 69 %8 G. do. 40 % Anl. 102 ½ Br. Poln. Loose 68. 67 5 % Span. Anl. 12 3 ⁄᷑. 12 ½¼. 2 ½ % Holl. 505/18⸗ 501 ¼. Eisenbabn-Actien. St. Germain 560 Br. Versailles rechtes Ufer 520 Br. do. linkes Ufer 305 Br. Strassburg-Basel 315 G. Bordeauz-Peste —. Sambre-Meuse —. Leipzig-Dread Köln-Aachen 85 Br. Cemp.--Centrale —. 8 Hamburg, 30. Oetober. Rank-Aetien 1548. Engl. Kuss. 106 ¾. ““ Wien, 27. October. Met. 108 ⅛. 4 % 1003⁄. 3 % 80 . 2 ½ % Bonk-Aectien 1576. Anl. de 1834 1383 ½. 4e 1839 106 ¾.

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Koonigliche Schauspiele.

Sonntag, 3. Nov. Im Opernhause: Alceste, lyrisches Trauerspiel in 3 Abth., Musik von Gluck. Vallets von Hoguet.

Im Schauspielhause: Die Stieftochter, Lustspiel in 4 Abth., vom Verfasser von: „Luͤge und Wahrheit“”“. Und: Die Schwe⸗ stern, Lustspiel in 1 Akt, von L. Angel.

Montag, 4. Nov. Im Schauspielhause: Noch ist es Zeit, Schauspiel in 3 Abth., von A. P. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Das Stelldichein, oder: Alle fuͤrchten sich, komische Oper in 1 Akr, nach dem Franzoͤsischen. Musik von Nicolo Isouard.

Koönigsstaäͤdtisches Theater.

Sonntag, 3. Nov. Des Adlers Horst. Romantisch⸗komische Oper in 3 Akten, von K. von Holtei. Musik vom Kapellmei⸗ ster Franz Glaͤser. (Neu einstudirt.) (Herr Oberhoffer: Ri⸗ chard. Herr Dobrowsky: Cassian. Herr von Kaler: La⸗

zarus.) 8 Montag, 4. Nov. Zum erstenmale wiederholt: Die ver⸗ Posse mit Gesang in 3 Akten, nach

angnißvolle Faschingsnacht. g e von 12 Nestroy. Musik von Adolph Muͤller. 9.

ie Neue Parodie eines

Dienstag, 3. Nov. Nelke und Handschuh, oder: Schicksale der Familte Monetenpfutsch. schon oft parodirten Stoffes mit Gesang in 3 Akten, von J. Nestroy. B

Nach dem ersten und nach dem zweiten Akt wird Herr Anton Kratkv, Virtuos aus Prag, sich auf der einfachen Mund⸗ Harmonika, mit Nachahmung der Floͤten, Klarinetten, Violinen, Fagotts, Hoͤrner, Trompeten und Bassethoͤrner, hoͤren lassen.

—. ———

Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 31. Oktober 1839. Zu Lande: Weizen 3 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf., auch 2 Rthlr. 25 Sgr.; Roggen 1 Rihlr. 25 Sgr., auch 1 Rthlr. 18 Sgr.; große Gerste 1 Rthlr. 10 Sgr.; kleine Gerste 1 Rihlr. 16 Sgr., auch 1 Rtylr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 27 Sgr. 6 Pf.; Erbsen 2 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 25 Sgr. Eingegangen 1s 88 Wafser⸗ Weizen (weißer) 8 Rthlr., auch 2 Rthlr. 27 S 6 Pf. und 2 Rthlr. 25 4 r.; Roggen 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 1 Rthir. 17 Sgr. 6 Pf.; Haser 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 (schlechte Sorte) 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 636 Wispel 1 Scheffel. d Mitrwoch, den 30. Oktoder 1839. Das Schock Stroh 6 Rthlr. 15 Sgr., auch 3 Rthlr. 15 Sgr. Der 1 Rthlr., auch 20 Sgr. 1 Branntwein⸗Preise vom 256. bis 31. Hktober 1839u9.ͤ Faß von 200 Kuart, nach Tralles 54 „Ct., nach Richten gegen baare Zahlung und sofortige Ablieserung: Korn⸗Brannt⸗ Rihlr. Karfofse!⸗Branntwein 18 Rthlr., auch 17 Rthlr. Kartoffel⸗Preise. esfet Kartoffeln 15 Sgr., auch 10 Sgr.

Verantwortlicher Redacteur Arnold. 1 Gedruckt bei A.

Sgr.

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AUn Zzu g. 3 Der Herr Paron v. Klot⸗Trautvetter hat das eigenthümlich gehbrende im Franzburger Kreise bele⸗ gene Allodial⸗Gut Drewsbhoff an den Gutsbesitzer H Lobeck auf Klein Kedingshagen, und dieser das ihm eigenthümlich gehörende Alledial: Gut Jungfernbofsf,—— ebenfalls im Franzburger Kreise belegen, an Ersteren vertauscht, und Beide haben die Proclamation sotha⸗

ner Güter beantragt.

Demgemäß werden alle und jede, welche an die Fü⸗ ter Drewshoff und Jungfernhoff Forderungen und Ansprüche machen zu können glauben, zu deren An⸗ meldung und Verificatien in einem der felgenden Termine, als 1 den 30. September, den 22. Oktober und den

14. November d. J., Morgens 10 Uhr, vor dem Königlichen Hofgericht, bei Vermeidung der am 6. ö e. zu effennenden Präkluston, hierdurch vorgeladen. pe llah Greifswald, den 29. August 1839.

Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern . und Rügen.

v. Möller, Praeses,

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8)

2]

deren —.—

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se diejenigen, welche an das im Reinkenhaecger Kirchfviel belegene, dem Ludwig Lange bisber eigen⸗ wbümlich gehörende, untängst verkaufte Allodial⸗ Gut Ni. Miltzow nebst Pertinenz Altenhagen und Büdne⸗ rei Neu⸗Miltzow, so wie an die dortigen Saaten, Af

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kt Folgende Personen: . ¹) der Tischlergeselle Johann Heinrich Grube aus Frevstadt, welcher zuletzt vor 22 Jabren aus Riga von sich Nachricht gegeben hat,

der Schneidergeselle

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gericht gehörtg anzumelden und zu beglanbigen. Datum Greifswald, den 14. September 1839. Könlgl. Preuß. Hofgericht von Pommern

und Rügen.

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Gottfried Rantenberg aus Riesenburg, welcher vor 25 Jahren aus Frank sfurt a. M. die letzte Rachricht von sich gegeben hat, der Martin Erdmann aus dem Amte Preußisch Mark, welcher im Jahre Potsdam zur Carde versetzt wurde und seitdem verschollen ist, h) die Anna Elisabeth Kraut, de am 5. Dezember 1779 zu Frevstadt geboren ist und un verstorben seyn soll, der Michaecl Eissing, der am 15. September 1788 zu Rohdan geboren 1 Wohnert Dakan im Biödsinne verlassen hat, etwa zurückgelassene unbekannte Erben Erbuehmer werden aufgefordert, sich bei dem unter⸗ geichneten Gerichtt spätestens Dezember schriftlich oder persönlich zu melden, widrigenfalls sie für todt erklärt werden sollen und ibr Vermögen den sich ausweisenden nächsten Erben verabfolgt werden wird. Riesenburg, den 5. März 1839. Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

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787 von Elbing nach

Gerechtsame wahrzunehmen. Erlangen, am 22. Oktober 1839. Prueseg. (L. S.)

. 888 1 e. 8 5 4 Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen St ber c. verfahren werden wird, ver dem Königl. Hof⸗ Derselbe konnte jedoch bisher nicht ausgemittelt wer⸗

den, und wird somit solcher oder dessen allenfallsige Lei⸗ beserben aufgefordert, sich diesseits zu melden um ihre

aaten.

und Deutsch⸗Lateinisches Handwörter⸗ buch, aus den Quellen zusammengetragen und mit besonderer Bezugnahme auf Spnonvmik und Autiquitäten, mit Berücksichtigung der besten Hülfsmittel ausgearbeitet. 4 Bände. Achte, oder

Königl. Bayer. Kreis⸗ und Stadtgericht. der neuen Bearbeitung Zweite, vielfach

verb. und verm. Auflage. 249 ½¼ Bogen gr.

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Aunehmlichkeiten des

verkauft werden.

8 GutsesVerkaunf. Ein Dominium mittlern Umfangs in 8 ¹ 87 2 vreee eh 8 vorzüalichem 8 * 3 1 nggshg L111““ verzuglichem sferten und umgearbeiteten Auflage eine ganz andere, Acker, Wiesen und Weiden, schöͤnen festen Gebänden,sdem hentigen Standpunkte der Philologie und den vollen Inventarien, vorzüglicher Aerndte, welches Landlebens mit einem bedeuten⸗Q0½ũi½ halte FFnle9h 1ö1“ bedeuten⸗ Gestalt erhalten. den Rein⸗Ertrage gewährt, soll sofort aus freier Hand di n Reelle Selbsikäufer erfahren auf vielfache rosso! or 8 dAn rrkols 32 Cont⸗ 1“ 72 „1, Adressen unter M. 49, dem Königl. Iutelligenz⸗Com⸗ssinden werde, da dasselbe sich nicht nur ganz vorzüglich toir in Berlin franco eingesendet, vom Besitzer das Nähere. zum Schulgebrauche eignet, sondern auch den hö⸗

Ler. Svo. I8às und 39. Preis nur 6 ¾ Thlr. „endben Unter der sorgsamen Hand des Hrn. Dr. Georges reizendsten pat obiges Werk in dieser neuen, wesentlich verbes⸗

der

die Fortschritten der Lateinischen Lexikographie angemessene Wir dürfen daher hoffen, daß Handwörterbuch die bisherige Anerkennung und

Verbreitung auch für die Folge um so mehr

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sheren Anforderungen der Studirenden,

Kindesalter

Jahre 1812 seinen raße Nr. 4, sh haben: Erk

und 1839

erzielen. Von G. Krauß. Leipzig, Oktbr. 1839.

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kerarbelten und Iunrentarienstücke, Forderungen und Ansprüche machen zu können glauben, werden mit Be ziehung auf die den Stralsundischen Zeitungen in es. enso inserirten Proclamen vom beutigen Tanc, hier⸗ durch geladen, solche in einem der folgenden Termine, als frau

am 12. Oktob Morgens 10 Uhr, 8 n bei Vermeidung der Pröklusion, womft am 13. Dezem⸗ in Preußen,

V Am 25. Januar l. J. verstarb Katharina Herrmann aus Schambach mit Hin⸗ er, am 2. oder 23. November r. terlassung eines Testaments, worin deren Sohn, der Regierungs⸗Referendair Johann Frank zu Königsberg als Miterbe eingesetzt ist 1

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Posen, Bromberg, Georges, Dr. K. E., 8

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Literarische Anzeigen. 2 e sr 68 11 sson Agrr 1

So eben erschien und ist in allen Buchhandlungen, 1 die Anschasung sehr schter 11 I . anelüngen, tung, die Anschaffung sehr erleichtert. in Verlin bei Stuhr, Schloßplatz Nr. 2, Voß, ung, die insehe g sehr 8 Schroeder; in Potsdam bei Stuhr,

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und Landesleute über die Hannoversche Verfassungs⸗Angelegenhelt. Vou .— gr. Svo. 1839. 7 ¾ sgr.

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Zeitungs⸗Nachrichten. A 8½, b auy d. 81 me Ftant und Hokemnaee

St. Petersburg, 26. Okt. Se. Majestaͤt der Kaiser ha⸗ ben den Kommandirenden der ersten Flotten⸗Division, Vice⸗Ad⸗ miral Suschtschoff, zum Mitgliede des Admiralitaͤts⸗Rathes er⸗ nannt.

Auf den Vorschlag des Vorstandes der Charkowschen Bil⸗ dungs⸗Anstalten hat der Minister des Kultus beschlossen, in der Kirsanoffskischen Kreisschule Vortraͤge der Lateinischen und Deut⸗ schen Sprache einzufuͤhren.

Nachrichten aus den verschiedenen Gouvernements theilen mit, daß die Getraide⸗Aerndten in den Gegenden von Kostroma, Pensa, Rjaͤsan, Kursk, Tamboff und Tula schlecht, um Nowgorod, Smolensk, Mitau, Nischnei Newgorod und Wologda nur mit⸗ telmaäͤßig, um Petronawodsk, Kiew und Twer dagegen gut aus⸗ gefallen waͤren.

Warschau, 29. Okt. Der Kaiserlich Russische Kammer⸗ herr, Fuͤrst Alexander Lubomirski, und der Kaiserlich Oesterreichi⸗ sche Fuͤrst Karl Jablonowski, sind, der Erstere von St. Peters⸗ burg, der Letztere von Lemberg, hier angekommen.

Der Winter hat sich auch hier in diesem Jahre sehr fruͤh⸗ eingefunden; Straßen und Daͤcher sind seit gestern mit Schnee bedeckt.

Gestern fand im hiesigen großen Theater ein glaͤnzendes Kon⸗ zert mit lebenden Bildern zum Besten der durch die letzte Ueber⸗ schwemmung in Noth gerathenen Bewohner der Weichselufer des Koͤnigreichs Polen statt, veranstaltet von den vornehmsten Dilettanten unter Mitwirkung saͤmmtlicher Mitglieder der Oper und des Orchesters derselben. Die obere Leitung des Ganzen hatte Graf Adam Ozarowski uͤbernommen, und die lebenden Bilder waren von der Graͤfin Sran. Potozka angeordnet.

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Paris, 28. Okt. Der Herzog von Orleans ist am I7ten d. M. von Konstantine in Milah und am 18ien in Ma⸗Allah eingetroffen. Er wurde auf dem ganzen Wege von den Voͤlker⸗ schaften mit demselben Jubel wie in Konstantine empfangen.

Herr Eusebe Salverte, Deputirter des fuͤnften Pariser Wahl⸗Bezirks, ist gestern nach einer langen und schmerzhaften Krankheit mit Tode abgegangen. Man erinnert sich, daß Herr Salverte bei den letzten Wahlen fast mit Einhelligteit der Stim⸗ men gewaͤhlt wurde, und daß in seinem Bezirke allein kein mi⸗ nisterieller Kandidat aufzutreten wagte. Herr Salverte war 68 Jahr alt, und wurde schon waͤhrend der ganzen letzten Session durch Krankheit verhindert, an den Sitzungen Theil zu nehmen.

Die Regierung publizirt heute nachstehende telegraphische Depeschen: „Der Franzoͤsische Botschafter an den Mi⸗ nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten. Madrid, 22. Ok⸗ tober. Die Minister des Innern und des Seewesens haben ihre Entlassung eingereicht, welche von der Koͤnigin angenommen wor⸗ den ist. Ihre Portefeuilles sind interimistisch den Ministern der Justiz und des Krieges übertragen worden. Die Koͤnigin hat am 20sten einer Musterung der ganzen National⸗Garde beige⸗ wohnt. Mazdrid genießt ungestoͤrt der vollkommensten Ruhe.“” „Madrid, 23. Oktober. Der Gesetz⸗Entwurf uͤber die Fueros ist gestern von der Senatoren⸗Kammer mit einer Majo⸗ ritaät von 73 Stimmen gegen 6 angenommen worden.“

Ueber den Feldzug in Catalonien aͤußert sich heute das Journal des Debats in solgender Weise: „Die militairischen Hperationen gegen Cabrera ziehen sich in die Laͤnge. Die Armee des Marschall Espartero, welche sich am §ten d. von Saragossa aus in Bewegung gesetzt hatte, stand nach vier kleinen Tage⸗ maͤrschen am Fuße der Gebirge stille, und vom I2:en bis zum 20sten, also waͤhrend § ganzer Tage, ist sie nicht weiter in das seindliche Land vorgeruͤckt. Wir wollen die weise Zoͤgerung des Spanischen Generals nicht tadeln, da es ihm durch diese Me⸗ thode gelungen ist, die Navarresische Insurrection zu ermuͤden und vollkommen zu entmuthigen, und da dieselbe zuletzt durch den glaͤnzendsten Erfolg gerechtfertigt worden ist. Wir wollen die fernerweitige Entwickelung seiner Operationen abwarten und wir begreifen schon jetzt all die Schwierigkeiten, die er, im Angesichte neuer Feinde, inmitten einer Gegend, deren genaue Topographie der Armee wie ihrem General unbekannt ist, u uͤberwinden hat. Durch Cabrera, einen der gefaͤhrlichsten

uerilla⸗Chefs, wuͤrde der geringste Fehler empfindlich bestraft werden. Die Nachrichten aus Saragossa vom 21sten d. melden nun heute, daß Cabrera an jenem Tage eine Bewegung vorwarts gemacht habe. Man schrieb daselbst die Langsamkeit der Opera⸗ tionen und die achttaͤgige Unbeweglichkeit der Armer geheimen Unterhandlungen zu, welche mit einigen Offizieren Cabrera's an⸗ geknuͤpft worden waͤren, und deren Resultat man abgewartet haͤtte. Aber es scheint, daß diese Schritte ganz ohne Erfolg ge⸗ blieben sind. Cabrera zeigt sich im Gegentheil zu dem harrt⸗ naͤckigsten Widerstande entschlossen:; alle seine Maßregeln sind demgemäß angeordnet, und er hat einen Vertheidigungsplan entworfen, der nicht ohne Talent kombinirt ist. Er will sich nicht, wie die Navarresen, in ein beschränktes Gebiet einengen lassen, sondern die Bewachung seiner 8 Festungen zuverlaͤssigen Garni⸗ sonen anvertrauen und mit drei mobilen Divisionen die Consti⸗ tutionellen von allen Seiten beunruhigen. Der Feldzug, den Espartero eroͤffnet hat, bietet daher sehr ernste Schwierigkeiten dar, erfordert eine große Entwickelung von Streitkraͤften in einem sehr ausgedehnten Kreise und kann Gelegenheit zu verderblichen und schmachvollen Niederlagen geben, wenn die Wachsamkeit des Generals und seiner Offiztere nicht im hoͤchsten Grade thatig ist. Zwei Ober⸗Generale sind bereits gegen Cabrera ge⸗ scheitert: vean Halen vor Segura und Oraa vor Morella.

wei andere Generale, Nogueras und San Martin waren schon fruͤher in diesem Streite unterlegen und Cabrera

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hat seitdem bestandig an Staͤrke, Gewandtheit und Kuͤhnheit zugenommen. Der Siegesherzog hat seinerseits zu fuüͤrchten, daß er die Anspruͤche auf einen so schoͤnen Titel einbaßt. Diese heilsame Befuͤrchtung ist uns eine sichere Buͤrgschaft fuͤr die Sorge und hoͤchste Aufmerksamkeit, mit der er jene neue Mis⸗ sion erfuͤllen wird, die seinem Patriotismus und seinem militai⸗ rischen Genie anvertraut worden ist.“

Die Zahl der vor einigen Tagen durch die Kommission des Pairshofes in Freiheit gesetzten Angeklagten wegen der Mai⸗ Unruhen vetragt 65 und nicht 57, wie irrthuͤmlich gemeldet worden. In Haft bleiben noch 110; allein unter dieser Zahl befinden sich 62, die wahrscheinlich in den ersten Tagen der naͤch⸗ sten Woche wieder freigelassen werden. Die Anklage⸗Kommis⸗ sion scheint keinen der Beschuldigten vor eine andere Jurisdiec⸗ tion als jene des Pairshofes verweisen zu wollen; dieser Um⸗ stand laäͤßt vermuthen, daß unter den 8 uͤbrig bleibenden Ange⸗ klagten sich noch eine grote Anzahl finden werde, die wegen Man⸗ gels an hinreichenden Beweisen nicht vor die Schranken des Pairshofes gestellt und deren Freilassung ebenfalls bald entschie⸗ den werden wird. Es ist daher wahrscheinlich, daß die zweite Kathegorie nicht 30 Angeklagte übersteigen wird.

Ein hiesiges Blatt sagt: „Je mehr wir uns dem Augen⸗ blicke der Eroͤffnung der legislativen Session naͤhern, und je mehr man sich den Muthmaßungen uͤber eine groͤßere oder geringere Wahrscheinlichkeit der Annahme einer Umwandlung der bproc. Rente durch die Kammer uͤberlaͤßt, je weniger zweifelt man daran, daß Herr Passy den festen Entschluß habe, diese wichtige Frage ernstlich anzuregen. Allein man glaubt, daß der Hof wohl das Ministerium stuͤrzen koͤnne, um sich von einer Maßregel zu be⸗ freien, der er sich stets aus allen Kraͤften widersetzt hat. Indeß wuͤrde die Avaͤnderung des Kavbinets nicht mehr hinreichend seyn, die Umwandelungs⸗Pläne zu vereiteln, die durch das gegenwaͤr⸗ tige Kabinet kombinirt worden sind. Die Kammer wuͤrde fast einstimmig die Initiative dieser Maßregel ergreifen, welche Herr

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Passy nicht ermangeln wuͤrde, als Deputirter vorzuschlagen, wenn er dies nicht als Minister thun kann.“

Wenn der Courrier français gut unterrichtet ist, so steht eine neue Pairs⸗Creirung nahe bevor. Das genannte Blatt sagt heute: „Das Ministerium wird 12 neue Pairs creiren, darunter § Mitglieder der Deputirten⸗Kammer. Man nennt die Herren Etienne, Berenger, Barbes, Persil, Gaillard, von Kerbertin, von Mornay, Schwiegersohn des Marschall Soulrt, General Teste, Bruder des Justiz⸗Ministers, Baude, Romi⸗ guitres und Méchin. Es scheint, daß die Pairie, trotz ihrer verminderten Wichtigkeit, gegenwaäͤrtig sehr gesucht ist. Fuͤr jene 12 Ernennungen hatten sich 127 Kandidaten gemeldet, und die Unterhandlungen, die inmitten so verschiedenartiger Anspruͤche gefuͤhrt werden mußten, haben uͤber einen Monat gedauert. Jetzt sind die Wahlen getroffen, und es fehlt nur noch die offlzielle Bekanntmachung durch den Moniteur.“

Das Capitole will wissen, daß das Ministerium nach zwei langen Berathungen darauf Verzicht geleistet habe, in der bevorstehenden Session eine Doration zu Gunsten des Herzogs von Nemours zu beantragen.

Man liest im Sieecle: „Das Eisenbahn⸗Comite setzt seine Berathungen fort, und hat bereits eine Entscheidung von großer Wichtigkeit gefaßt: die Eisenbahnen sollen näͤmlich zu gleicher Zeit durch den Staat und durch Privat⸗Gesellschaften gebaut werden, und das Comit“ har eine aͤußerst vortheilhafte Weise festgestellt, wie der Staat die Privat⸗Unternehmungen unterstuͤtzen soll. An⸗ statt jedoch dem Staate den Bau der Eisenbahnen zuzuweisen, an welche keine Gesellschaft sich wagen koͤnnte, hat das Comite gerade die allerergiebigste Linie, fuͤr welche man leicht von Pri⸗ vaten gegruͤndete Kapitalten erhalten koͤnnte, naͤmlich die Bahn nach Belgien, der Regierung zugedacht. Es ist dies ein großer Triumph fuͤr die Verwaltung der Bruͤcken und Chausseen, welche setzt auf dem Punkr steht, jenes ganze Uebergewicht wieder zu erlangen, welches das Ziel ihres Strebens ist. Wir wuͤrden uͤbri⸗ gens der Regierung anempfehlen, zum Beweise ihrer Aufrichtig⸗ keit dem Gesuch um ein garantirtes Zinsen⸗Minimum, welches die Gesellschaft fuͤr die Eisenbahn von Paris nach Lyon an sie gestellt hat, Folge zu geben, damit die Vortheile beider Systeme sich klar und probehaltig heraus⸗ stellen.“ Der Courrier francais meint, die Nation habe keine Huͤrgschaft dafuͤr, daß Eisenbahnen, die bloß unter der Kon⸗ trolle und Leitung des Staates standen, mit der gebuhrenden Ruͤcksicht auf vollendete Ausfuͤhrung und Kosten⸗Ersparniß ange⸗ legt wuͤrden, und empfiehlt daher als allgemeinen Grundsatz, daß die Regierung keine Linie bauen solle, bevor sie nicht dieselbe auf billige Bedingungen der oͤffentlichen Unternehmung angeboten und diese den Bau abgelehnt habe. Die Reduction der Renten werde, meint das zuletztgenannte Blatt, dem Staate ein Kapital von 500 Millionen Fr. zur Verfuͤgung stellen; damit koͤnne der⸗ selbe mehreren Gesellschaften beistehen und so mehrere Eisenbahn⸗ Linien ins Leben rufen, was gewiß fuͤr das Land vortheilhafter seyn werde, als wenn der Staar ungeheure Summen auf Er⸗ bauung einer Bahn fuͤr seine eigene Rechnung verwende.

Das Wahl⸗Kollegium von Dison hat den küͤrzlich zum Staatsrath ernannten Herrn TournoZuer nicht wieder zum De⸗ putirten erwaͤhlt, sondern an seine Stelle den Herrn Muteau, vormaligen Oppositions⸗Deputirten, ernannt.

Der „Siecle“ behauptete gestern, daß es schwierig, wo nicht unmoͤglich seyn wuͤrde, daß sich Frankreich dem Plane Englands wegen der Kolonisirung von Neu⸗Seeland widersetzte, da die Engländer, kraft der Konzessionen und Terrain⸗Verkaͤufe handel⸗ ten, welche die Eingebornen das Recht häͤtten, mit ihnen abzu⸗ schließen. Das Journal de Paris bemerkt dagegen: „Der „Siecle“ taͤuscht sich auf eine seltsame Weise uͤber den Sinn und die Bedeutung der Reclamationen, welche in diesem Augen⸗ blicke unsere Seestaͤdte vernehmen lassen, und zu deren Organe sich die Journale gemacht haben. Es denkt sicherlich Niemand daran, den Englischen Unterthanen verbieten zu wollen, daß sie individuell und als Privatleute Terrain⸗Ankaͤufe machen, Handels⸗Comptoire u. s. w. errichten. Eben weil auch

die anderen Zweige des Pariser Handels. lungen haben etwa 20 eine Krisis, welche schon seit seit mehre⸗

ral⸗Versammlung gehalten.

Franzöͤsische Unterthanen von einein solchen Nechte Ge⸗ brauch gemacht, und ihr Vermsgen, ihre Thaͤtigkeit, ihr⸗ Industrie auf Neu⸗Seeland verwendet haben, verlangen wir, daß man sie beschuͤtze, und zwar nicht gegen aͤhnliche Handlungen von Seiten Englischer Unterthanen, sondern gegen die Usurpation, gegen die Eypropriation, womit die Englische Regierung sie be⸗ droht. Es ist nicht die Freiheit der individuellen Tolonisation unter den Gesetzen und unter der Herrschaft der Neu⸗Seelaͤndt⸗ schen Regierung, was England in diesem Augenblicke verlangt, sondern es will ausdruͤcklich, daß Neu⸗Seeland, das im Jahre 1Sly von den Englandern selbst fuͤr unabhaͤngig erklärt wurde, sich jetzt wieder der Autoritat der Koͤnigin Victorta unterwerfe, und das keine fruͤdere oder spätere Gebiets⸗Abtretung guͤltig seyn soll, wenn sie nicht von der Englischen Regierans enehmigt wor⸗ den ist. Sich die politische Souverainetät und zugleich das Ei⸗ vensaen des Bodens anzumaßen, darin besteht der Plan Eug⸗ ands.

Mehrere hiesige Verleger publiziren ein Schreiben in den oͤffenrlichen Blaͤktern, dessen Schluß, wenn die Angaben richtig sind, auf eine Verbesserung des literarischen Geschmacks in Frankreich hinzudeuten scheint. Dasselbe lautet solgenderma⸗ ßen: „Die juristischen Zeitungen haben Bericht erstattet uͤder ei⸗ nen Prozeß, der von der Gesellschaft der Schriftsteller gegen ein Journal in Rouen wegen Nachdrucks einiger Feuilletons der Pariser Blaͤtter eingeleitet worden war. Wir haben uͤber den Prozeß an und fuͤr sich nichts zu sagen; aber der Praͤsident jenes Schriftsteller⸗Vereins, Herr von Balzac, der sich von einer ganz neuen und fuͤr die richterliche Beredsamkeit sehr ungluͤcklichen Ler⸗ denschaft ganz fortreißen laͤßt, hat sich in seinem Plaidoyer eine Diffamation zu Schulden kommen lassen, die ihn seinerseits vor Gericht stellen wuͤrde, wenn die Pariser Buchhaͤndler, gleich den Schriftstellern, einen gegenseitigen Versicherungs⸗Verein gebildet haͤtten. Der Herr Praͤsident des Schrifisteller⸗ Vereins hat näͤmlich behauptet, daß in ganz Paris nur zwei Buchhandlungen waͤren, die nicht dankerott haͤtten und von diesen beiden Haͤusern sep eins in der Liquidation begriffen. Es ist dies eine grobe Verleumdung. Der Buchhandel in Masse hat nicht mehr Bankerotte erlitten, als Von 400 Buchhand⸗

ren Jahren dauert, nicht uͤberstehen können. Was einige dieser letzteren betrifft, so koͤnnte man vielleicht Ursachen fuͤr ihren Fall angeben, die dem regelmaͤßigen Handel mit Buͤchern fremd sind.

Und besonders koͤnnte man ihnen unbedachte Speculationen mit denjenigen Meisterwerken vorwerfen, die sehr gluͤcklich sind, den

Nachdruck als Grund ihres Mißlingens vorschuüͤtzen zu können. Wir prostetiren daher gegen die Behauptung des Prasidenten des Schriftsteller⸗Vereins. Wir sind unserer Gottlob eine Menge und dem aufgeklaͤrten Theile des Publikums, welches Werke ermuntert, von denen Herr von Balzac vielleicht nicht einmal hat sprechen hoͤren, genugsam bekannt. Die Philosophie, die Geschichte, die Jurisprudenz, die Medizin, die Künste und Wissenschaften zaͤhlen noch genug der fleißigen Leser; nur der Roman hat bankerort gemacht, und dies ist vielleicht noch mehr die Schuld der Schriftsteller als die des Nachdrucks. Wir waren diese Antwort dem Publikum, uns selbst und dem Herrn Praͤsidenten des Schriftsteller⸗Vereins schuldig.“

Es geht aus einer kuͤrzlich von den Herren Hericart und Henry angefertigten Statistik hervor, daß die in der Umgegend

von Paris als Gemuͤsegaͤrten benutzten Landereten jährlich

Millionen Fr. eindringen und 500,000 Perssnen Unterhalt ver⸗ schaffen. Auch die Blumen und Fruͤchte bringen mehrere Mü⸗ lionen jaͤhrlich ein. Es existiren in Paris und der Umgegend ungefaͤhr 200 Kunstgäaͤrtner, die die Maͤrkte der Hauptstadt ver⸗ sehen. Es giebt Tage, wo der Absatz ungeheuer ist; so seollen am 14. August d. J. in Paris fuͤr 50,000 Fr. Blumen verkauft worden seyn, und an manchen Wintertagen, wo sich Baͤlle und andert Festlichkeiten haͤufen, werden fuͤr 15 bis 20,000 Fr. Biu men gekauft.

Die Gesellschaft zur Unterstuͤtzung der Schiffbruͤchigen dat gestern, unter dem Vorsitze des Generals Duchand, ihre Gene⸗ Der Praͤsident zeigte der Versamm⸗ lung an, daß der Koͤnig von Preußen geruht habe, sich als Be⸗

schuͤtzer der Gesellschaft einschreiben zu lassen. Der General Hen⸗

dersen in Texas und der Ritter von Poggi find zu Ehren⸗Mit⸗

gliedern ernannt worden.

Großbritanien und Irtand.

London, 26. Okt. Den heutigen Abend⸗Blaͤttern zufolge, ist es von neuem zweifelhaft geworden, wer eigentlich zuerst das Geruͤcht von Lord Brougham's Tode verbreitet hat. Der Brief des Herrn Shafto an Herrn Montgomery, den dieser mehreren Freunden gezeigt hatte, scheint ein verfälschter gewesen zu seyn, denn Herr Shafto erklaͤrt jetzt in einem an die „Morning fhin gerichteten Schreiben, daß er einen solchen Brief weder an Herrn Montgomery, noch an irgend Jemand geschriehen habe. Lord Brougham selbst hat uͤbrigens aleich nach dem Unfall, der ihm ügestoßen, an seine Familic und an einige seiner Freunde ge⸗ settben, um ctwanigen falschen Gerüchten vorzubeugen. Es ist auch nicht das erste Mal, daß es dem Er⸗ Kanzler begegnet, fuͤr gestorben erklaͤrt zu werden; als er vor einigen Jahren zu Lancaster krank dantederlag, sprenagte das Geruͤcht ebenfalls seinen Tod aus. Die „Times“ kuͤhmt sich jetzt, daß sie das einzige Blatt gewesen, welches am Dienstag den angeblichen Ungluͤcksfall nicht als Thatsache, sondern nur als Geruͤcht gemeldet und diese Anzeige mit keinem Nekrolog begleitet hatte. Sie hat dadurch den Vortheil gehaht, sich am folgenden Tage mit kälterem Blute uͤber die Eigenschaften und Verdienste Lord Brougham's ausspre⸗ chen zu koͤnnen, und sie hat sich nun, ihrem politischen Gegner gegenüͤber, nichts zu vergeben und nichts zuruͤckzunehmen.

Zum Nachfolger des Herzogs von Argyll, als Ober⸗Haus⸗ hofmeister der Koͤnigin, soll, dem Standard zufolge, Lord Sur. rey, ein Katholik, ausersehen seyn.

Von dem General⸗ Kommande de. Armes ist ein Tages

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