1839 / 308 p. 3 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

brereaüutne

Verläaͤngerung des ersten Kredits beziehen, oder ob der Vorschlag

dildet, um den Umtrieben des Papismus entgegenzuwirken; er nennt sich „Gesellschaft der jungen Maͤnner der herrschenden

seiner vormaligen Anhänger in Mißkredit gefallen, berichtet der und Schullehrer bei einer Baptisten⸗Gemeinde und fruͤher ein

dem sogenannten National⸗Konvent eine

Ubrigen Konvents⸗Mitglieder armselige Hungerleider, genannt habe,

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Peid Heinrich der Niederlande am lö5ten daselbst unter einer

3lsten Regiments empfangen worden; er nahm das Diner bei

Marquis und die Marquise von Londonderry mit dem näͤchsten

Uberall versprach man sich Unterstuͤtzung von dem Vice⸗Koͤnig

schen und Franzoͤsischen Flotte, deren Mannschaft in der Besika⸗

nen Vorrath zut zu machen. d

eingegangen, die in eanecgen Hinsicht von Wichtigkeit sind,

da sie es fuͤr wahrscheiniich

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und die 1t indeß, daß er hauptsaͤchlich darauf rechne, es werde den fuͤnf, Uhr von hier abgegangene Eisenba Maͤchten an der noͤthigen Einigkeit fehlen, um entschiedene Maß⸗ he von hier abgegangene gi

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8.

Maäͤchte aus ear Blokirung des Hafens von Alexandrien, um

gen.

der Angelegenheiten aufmerksam zu machen und sie in den Stand

boschen Verbindungsweges

1 jene Blätter spoͤttisch, vermuthlich am ersten April einfuͤhren, wenn es uͤberhaupt je dazu kommen sollte. n einigen Blaͤttern wird jetzt der Verdacht geäͤußert, daß Lord Brougham wohl selbst sich den Spaß gemacht haben moͤchte, die Nachricht von seinem Tode zu verbreiten, um das Vergnůͤ⸗ gen zu genießen, sein Lob in vollen Zuͤgen einzuschluͤrfen. Bei der „Times“ aber ware er dann mit diesem Versuch schlecht 85. 9. Sehe Pe err Jaudon ist aus Holland zuruͤckgekehrt, und, der Mor⸗ ning Chronicle a seine Unterhandlungen in Bezug auf eine Anleihe sir die Bank der Vereinigten Staaten einen uͤnstigen Fortgang. Die Morning Post glaubt dagegen, daß errn Jaudon's Reise nach Amsterdam nicht von Erfolg gewesen sey, und daß der Zustand des Hollaͤndischen Geldmarktes, welcher der Ausfuͤhrung einer Operation in Gestalt einer fremden An⸗ leihe gegenwaͤrtig nicht guͤnstig sey, wohl Herrn Jaudon schon auf das Mißlingen seiner Unterhandlungen mit den Herren Ho⸗ pe und Compagnie vorbereitet haben moͤchte.

Ueber die Bank⸗Angelegenheiten heißt es im Globe: „Man wollte gestern wissen, daß der zu Gunsten der Englischen Bank in Paris eroͤffnete Kredit von zwei Millionen Pfund Sterling bereits erschoͤpft sey. Wir haben seitdem erfahren, daß, Briefen aus Paris zufolge, ein Mitglied des Hauses Baring und Com⸗ pagnie sich dort befinde, um weitere Anordnungen mit den Ban⸗ quters zu treffen, die den urspruͤnglichen Kredit eroͤffnet hatten. Es wird nicht gesagt, ob diese Anordnungen sich bloß auf eine

gemacht worden ist, denselben bis auf vier Millionen Pfund zu erhöͤhen, um der Englischen Bank die fortgesetzte Kontrolle uͤber den auswaͤrtigen Wechsel⸗Cours zu sichern.“

In Liverpool hat sich ein neuer protestantischer Verein ge⸗

Kirche.“

Als ein neues Anzeichen des steigenden Konservatismus im Lande meldet der Standard, daß in dem sonst so Whiggisti⸗ schen Edinburg zwei neue Tory⸗Blaͤtter, „Banner“ und „Edin⸗ bensh. hemnde. begruͤndet werden sollen.

ls ein Beispiel, wie der Chartismus selbst bei manchen Manchester TCourier, daß ein Herr Job Plant, Prediger sehr eifriger Agitator unter den Chartisten zu Heywood, unlaͤngst be en⸗Rede gehalten,

worin er die Herren Feargus O'Connor und Bronterre O Brien zwel windbeutlige, raubsuͤchtige Irländische Abenteurer, O' Con⸗ nor's Zeitung, den „Northern Star“, ein elendes Luͤgenblatt und die

welche am 12. August, dem sogenannten National⸗Feiertag, sich guͤtlich gethan von den erpreßten Nothpfennigen einiger Hundert Menschen, die kein Hemd anzuziehen haͤtten. Jetzt, Gottlob! seyen der arbeitenden Klasse die Augen uͤber diesen groben Be⸗ trug aufgegangen.

Nach Berichten aus Gibraltar vom l6ten d. M., war

alve der Batterieen gelandet und von einer Ehrengarde des

dem Gouverneur der

estung ein. Nachrichten aus

alta vom 16ten d. zufolge, wurden der

Paketboot von Gibraltar auf der Reise nach Neapel dort erwar⸗ tet. Aus Korfu hatte man in Malta Nachrichten von aufruͤhre⸗ rischen Bewegungen in Albanien erhalten. Die Bevoͤlkerung von Berat, unzufrieden mit den von Mustapha Pascha ernannten Gouverneuren, hatte dieselben aus 7 bis 8 Distrikten vertrieben und den Sohn Omar Pascha's an deren Stelle gesetzt. Mu⸗ stapha Pascha hatte sich in der ganzen Provinz verhaßt gemacht, und da mehrere einflußreiche Personen, die sich uͤber seine Verwaltung bei der Regierung in Konstantinopel be⸗ klagt hatten, keine Antwort auf ihre Beschwerden erhielten, so stellten sie sich an die a; der Insurgenten. Man glaubte, daß Albanien nicht eher zur nge kommen wuͤrde, bis zwischen dem Sultan und Mehmed Ali Frieden abgeschlossen waͤre, denn

und rechnete auf die Kraftlosigkeit der Pforte. Ein in Malta umlaufendes Geruͤcht, daß die Admirale der vereinigten Engli⸗

Bey sehr an Krankheit litt, die Erlaubniß erhalten hätten, in die Dardanellen einzulaufen, falls das Wetter sie dazu noͤthigen sollte, fand wenig Glauben; noch weniger ein anderes, wonach der Kapudan Pascha nur auf eine guͤnstige Gelegenheit wartete, um die Turkische Flotte dem Sultan wieder zuzufuͤhren und sei⸗ Es sind hier Privatbriefe aus Alexandrten vom 7. Okt. alten, daß die Verbindung mit In⸗ dien uͤber Aegypten unterbrochen werden duͤrfte, weil die verbuͤn⸗ ten Maͤchte den Hafen von Alexandrien blokiren wollten. Herr Waghorn, der vor kurzem von einer Reise nach Konstantinopel, die er auf Ansuchen einiger in Aegypten ansaͤssigen Englischen Kaufleute unternommen hatte, nach Alexandrien zuruͤckgekehrt ist, hat in der That Cirkulare an die Kaufleute in England und Indien erlassen, um sie auf eine solche wahrscheinliche Wendung

zu setzen, sich gegen die Folgen derselben zu sichern. Die Poli⸗ tik des Paschas hat, diesen Briefen zufolge, noch immer denselben wankelmuͤthigen Charakter. Er beharrte scheinbar fest bei seiner Erklärung, daß er von seinen Eroberungen nichts herausgeben

Tuͤrkische Flotte nicht ausliefern werde; man glaubt

regeln gegen ihn zu ergreifen, daß er aber, einmal vom Gegen⸗ theil uͤberzeugt, einen anderen Ton annehmen werde. Das oben⸗ erwaͤhnte Tircular des Herrn Waghorn lautet folgendermaßen: „An die Handels⸗Kammern von Kalkutta, Madras, Bombay, Ceylon und Canton, so wie von London, Liverpool, Bristol, Glasgow, vernüicg häm Manchester und Sheffield. Meine Herren! Der gegen⸗ wärtige kritische Fr stand der politischen Angelegenheiten zwischen Aegpp⸗ ten und der Türtet, zu deren Fesistellung die Repräsentanten der fünf roßen Mächte Europas's jetzt in Wien versammelt sind, dürfte keine 8 eichte Sache seyn, wenn Aegppten der Macht beraubt werden soll, ie ihm der verstorbene Sultan in Sprien, Arabien und Kandien ver⸗ liehen hat. Da ich stets besorgt und wachsam eewesen bin, um den merkantilischen Interessen meines Vaterlandes durch Eröffnung eines für den Haudel durch Aegypten zu nützen, o sehe ich mich genöthigt, nen zu melden, daß alle Aussicht zu einern aldigen Sperrung jenes Weges vorhanden ist, und zwar durch eint von Seiten Englands und Frankreichs nach dem Beschlusse der füm ac⸗ durch eine Be der Orientalischen Frage mit Gewalt zu erzwim⸗ Meiner Ansicht nach, haben England und Indien hierbei

für die Interessen der Kaufleute, sondern des Landes ohne alle Ausnahme bereits eine solche Wichtig⸗ keit erlangt hat. Da die Staatsmänner, indem sie nur die nteressen der Pforte im Ange haben, vielleicht diejenigen Aegyptens

bersehen und es unternehmen möchten, dasselbe mit Gewalt zum Ge⸗

horsam zu zwingen, so gebe ich hier als meine aufrichtige einung, daß Aegypten nicht einen Zoll breit nachgeben wird, ohne daß es das von ihm erworbene und ihm bereits verliehene Recht auf Länder, die es bereits in jeder Henschi verbessert hat, garantirt erhält. Ohne noch mehr Worte zu verlieren, ersuche ich alle Handels⸗Kammern sich schreibe an jede besonders), auf eine solche Hemmuüng in der Mittheilung ihrer Handels⸗Angelegenheiten und Geschäfte zu rechnen, da ich nicht glaube, daß sie jetzt darauf vorbereitet sind, ihre Briefe, wenn auch nur für wenige Monate, auf einem Wege zu beförderu, wo sie neun Monate statt drei unterweges bleiben. Ich habe die Ehre u. s. w. 8 Thomas Waghorn.“

für alle Interessen

bis zum 21. Oktober üͤberbracht. Die Minister, einige Senato⸗ ren und Deputirte hatten eine Zusammenkunft gehabt, um sich uͤber den von dem Baron de Lagos, dem Finanz⸗Agenten der Portugiesischen Regierung in London, vorgelegten Plan zur Ab⸗ zahlung eines Theils der Zinsen der auswaͤrtigen Schuld zu be⸗ rathen. Der Justiz⸗Minister und einige der anwesenden Depu⸗ tirten waren entschieden dagegen, dennoch aber wurde es von der Majoritaͤt gebilligt und wird den Cortes gleich bei ihrer Zusam⸗ menkunft vorgelegt werden. Die Minister hatten der Koͤnigin vorgeschlagen, die Cortes zum 22. November einzuberufen, um diese Maßregel in Erwaͤgung zu ziehen, die Koͤnigin hat sich je⸗ zu thun. er Plan duͤrfte auch wohl von den Cortes verworfen werden, da alle liberalen Blaͤtter sich dagegen erklaͤrt haben. heißt, die Regierung wolle ein Kriegsschiff nach dem Hafen von Maranham senden, um dort zur Beschuͤtzung der daselbst befind⸗ lichen Portugiesischen Unterthanen zu dienen. Die Guerillas trifft man selten in Haufen; es stellen sich indeß fortwaͤhrend Einzelne bei den Militair⸗Behoͤrden ein, um die Koͤnigliche Gnade in Anspruch zu nehmen. foͤrderungen und Ernennungen stattgefunden. Noronha, fruͤher Attacheé in London, ist zum Gesandten in Herr Rebello de Carvalho, Gesandschafts⸗Secretair in Madrid, um Gesandschafts⸗Secretair in London und Herr Soares Leal, Attaché in Madrid, zum Gesandschafts⸗Secretair daselbst an die Stelle des Herrn Rebello de Carvalho ernannt worden. Am 19ten, dem Namenstage des Kronprinzen Dom Pedro de Al⸗ cantara, fand ein zahlreich besuchtes Lever im Palaste statt, und die festlich geschmuͤckten Kriegsschisse, so wie die Batterieen der Forts, feuerten die uͤblichen Salutschuͤsse ab. Die Koͤntgin gab ein Diner. Die Herzogin von Braganza war weder bei dem Lever, noch bei dem Diner zugegen, doch stattete sie einen Besuch bei der Koͤnigin ab. Man schreibt dies den politischen Differenzen zu, die zwischen Dom Pedro und dem jetzigen Pre⸗ mier⸗Minister bestanden. Es ist hier eine Menge falscher Lissa⸗ boner Bank⸗Noten von einem halben Louisd'or an Werth aufge⸗ funden worden; sie zirkuliren im ganzen Koͤnigreiche und nament⸗ lich in Porto. Lord Howard de Walden hat eine Erwiederung auf den Artikel des Barons da Ribeira Sabrosa in Betreff des Sklaven⸗ handels bekannt gemacht, worin er sein Verfahren zu rechtfertigensucht.

Die Mißverstandnisse zwischen Portugal und Brasilien schei⸗ nen dieselbe Ursache zu haben, wie die zwischen Portugal und England, nämlich die Hartnaͤckigkeit, mit der die Portugiesen den Sklavenhandel betreiben. Die meisten der unter Portugiesischer Flagge aus Afrika entfuͤhrten Sklaven wird in Brasilien einge. schmuggelt, wo die Regterung zu schwach ist, um einen Handel zu unterdruͤcken, der, wie sie fuͤhlt, ihren Interessen nachtheilig ist und ihrem Charakter keine Ehre macht. .

Mit dem Koͤniglichen Dampfboot „Medea“ hat man Nach⸗ richten aus Quebek bis zum 5ten d. M. erhalten. Die Kana⸗ dischen Zeitungen sind mit Auszuͤgen aus den New⸗Yorker Blaͤt⸗ tern bis zu Ende Septembers gefuͤllt. Das Wetter, welches ei⸗ nige Zeit in der Gegend von Bve sehr feucht und rauh ge⸗ wesen war, hatte wieder eine guͤnstigere Wendung genommen, und man hoffte nun, daß es noch moͤglich seyn wuͤrde, die Kar⸗ toffel⸗Aerndte in gutem Zustande einzubringen; das Getraide war schon fast alles untergebracht. Die Ernennung des Herrn P. Thomson zum General⸗Gouverneur von Kanada lieferte noch immer den Haupt⸗Gegenstand der Zeitungs⸗Diskussionen. Die Vorliebe desselben fuͤr das Ostsee⸗Bauholz wird ihm fortwaͤhrend

Don Luiz de

zum Vorwurf gemacht, da der Holzhandel die bedeutendste Ein⸗

nahme⸗Auelle der Kanadier ist. Dagegen wird großes Bedauern uͤber die bald bevorstehende Abreise Sir John Colborne's aus⸗

Nur die Mißvergnuͤgten aͤußerten Freude uͤber dessen sie nun Anlaß zu neuen Ruhestörungen zu fin⸗ . Amsterdam, I. Nov. Im Handelsblad liest man: „Wir vernehmen, daß in Folge naͤherer Vereinbarung mit dem Deutschen Bund der den Niederlanden verbleibende Theil des Limburgischen unter die Autoritaͤt der Niederlaͤndischen Verfassung zuruͤckkehren werde.” 8 Demselben Blatt zufolge, betraͤgt die Summe der Ge⸗ genforderungen, welche n gegen Holland aufstellt, nicht weniger als acht Millionen Gulden. Es wird jedoch mit Recht bezweifelt, daß eine liquide Forderung, wie sie Holland hat, durch eine unliquide kompensirt werden koͤnne, und man glaubt daher auch, daß Belgien naͤchstens zur Erfuͤllung seiner Geldverpflich⸗ tung gegen Holland schreiten werde. ““

““

1. Nov. Der vorgestern Nachmittag um 3 do Iraim ist zwischen Loͤwen

gemacht. Entfernung, weil den hofften.

Bruͤstel,

und Tirlemont von einem Schneegestoͤber eingehuͤllt worden, das,

jemehr sich die Reisenden Luͤttich naͤherten, immer staͤrker wurde. Der Schnee bedeckte bald die Schienen dergestallt, daß die Loko⸗ motive nur mit großer Anstrengung vorwarts kam und endlich in Landen, wo sie spaͤt Abends ankam, durch eine andere Loko⸗ motive abgeloͤst werden mußte.

Luͤttich, 1. Nov. Das Resultat der hiesigen Gemeinde⸗ Wahlen (s. das vorgestr. Bl. der St. Ztg.) giebt dem Journal

de Liege zu folgenden Betrachtungen Anlaß: „Die Wahlen vom 29. und 30. Oktober sind ein Ereigniß von hoher Wichtig⸗ keit fuͤr die liberale Sache und fuͤr das Land. Sie erweisen augenscheinlich, daß die Intriguen und materiellen Einwirkungen unserer Gegner außer Stande sind, die Stadt unter ihre Gewalt zu bekommen. Von jetzt an ist in den Gemuͤthern eine Reaction gegen die klerikalische Partei unvermeidlich. Die liberale Me⸗ nung hat sich durch den Kampf, den sie so eben bestanden, unge⸗ mein verstaͤrkt. Ehe sechs Monate vergangen sind, gereicht viel⸗ leicht das, was jetzt in unserer Stadt geschehen, dem ganzen Land

mehr als andere Länder zu verlieren, da jene Verbindung nicht nur

zum Frommen. Denn nicht bloß in Luͤttich hat die Anmaßung jener

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Das Dampfboot „Liverpool“ hat Nachrichten aus Lissabon

doch geweigert, dies vor der gesetzlichen Zeit, naͤmlich zu Neujahr, Es

Es haben mehrere diplomatische Be⸗ Bruͤssel,

gesprochen, der sich bei den Bewohnern jener Kolonie sehr beliebt

Partei durch die Wahlen einen Stoß bekommen, in dem groͤßten Theile der Städte und großen Gemeinden unserer Provinzen Luͤttich und Limburg giebt sich eine liberale Bewegung zu erkennen. Die hierarchischen Politiker haben an den wichtigsten Orten des Lan⸗ des an Terrain verloren. Namentlich in Gent, wo ungeheuere Anstrengungen gemacht wurden, wo Herr de Theux ein eigenes Journal fuͤr seine Rechnung gruͤnden ließ, hat alles dies keinen anderen Erfolg gehabt, als daß von 13 Wahlen 12 der antimi⸗ nisteriellen Partei angehoͤren. Eine Union aller Freisinnigen das ist das Einzige, was endlich auch zum Ziele fuͤhren wird. Kommen wir damit zu Stande, so ist es auch aus mit der hierarchisch⸗politischen Partei. Aber selbst wenn der Staat in den

Rare Handen jener Coterie bleiben sollte, so wird ihr doch wenigstens

die Herrschaft in den Kommunen entrissen.“

Deutschland.

Muͤnchen, 31. Okt. (Muͤnch. p. Ztg.) Se. Majestät der Koͤnig haben (wie bereits erwähnt) die Einfuͤhrung der Zuͤndhuͤtchen⸗Gewehre in der Armee genehmigt. Die ersten Bataillone des Infanterte⸗Leib⸗Regiments, des Infanterie⸗Regi⸗ ments Koͤnig und des Infanterie⸗Regiments Kronprinz haben vor der Hand die zu den groͤßeren Versuchen abgegebenen Zuͤnd⸗ huͤtchen⸗Gewehre beizubehalten. Wegen der Bewaffnung der zweiten Bataillone der genannten Regimenter und der saͤmmtlich uͤbrigen Infanterie⸗Abtheilungen werden noch besondere Anord⸗ nungen getroffen werden. Auch wird auf die Bewaffnung der Kavallerie⸗Regimenter mit Karabinern und Pistolen zu Zuͤnd⸗ huͤtchenfeuer Bedacht genommen werden.

Durch Koͤnigliche Bestimmung vom 10ten d. M. ist die Normal⸗Pension eines General⸗Majors auf 3150 Fl., eines General⸗Lieutenants auf 4500 Fl. und eines Generals der In⸗ fanterie, Kavallerie oder Artillerie auf 5850 Fl. festgesetzt worden.

Gemäͤß einer Entschließung des Finanz⸗Ministeriums vom 30. v. M. haben die Militairbeamten von den Quartiergeldern, dann die militairischen Rechnungs⸗Aktuare und aͤrztlichen Prakti⸗ kanten von ihren Bezuͤgen aus den Militairkassen, gleich den Civil⸗Beamten und Civil⸗Praktikanten die Familiensteuer zu entrichten.

Der Pianist und Komponist Herr Wilhelm Taubert aus Berlin, welcher sich seit einiger Fae schon hier aufhaͤlt, ruͤhm⸗ lichst bekannt durch seine schoͤnen Lieder und einige Klapier⸗Com⸗ positionen, gab gestern im kleinen Saale des Odeons sein erstes mit großem Beifall aufgenommenes Konzert.

Nuͤrnberg, 30. Okt. Die heute von den vereinigten Kol⸗ legien des Magistrats und der Gemeinde⸗Bevollmaͤchtigten vor⸗ genommene Wahl eines Abgeordneten zur Staͤnde⸗Versammlung fuͤr die Stadt Nuͤrnberg ist auf den zweiten Buͤrgermeister, Herrn Georg Bestelmeyer, mit 29 unter 50 Stimmen Feso hen. rsatz⸗ mann ist der Buch⸗ und Kunsthaͤndler Herr Dr. Campe mit 16 Stimmen.

Karlsruhe, 28. Okt. Die Entlassung des Staatsraths Nebenius von der Leitung des Ministeriums des Innern hat in auswaͤrtigen Blaͤttern zu vielfachen Besprechungen und ungegruͤn⸗ deten Vermuthungen Anlaß gegeben. Sogar auswaͤrtigen Ein⸗ fluß, und zwar von Deutschen Maͤchten ausgegangen, bezeichnete man hin und wieder als Veranlassung. Ein Korrespondent der Allg. Zeitung aus Heidelberg sagt nun in dieser Beziehung: „Es ist bekannt, wie sorgfaͤltig Oesterreich und Preußen es ver⸗ meiden, sich in die inneren Angelegenheiten der Bundes⸗Staaten zu mischen; das Gleiche kann von dem Bundestage gesagt wer⸗ den. Jedenfalls ist es logisch, ein Ereigniß, bevor man Außer⸗ gewoͤhnliches supponirt, auf natuͤrliche Weise zu erklaͤren hier also, die Gruͤnde zur Entlassung jenes Staats⸗Beamten voͤrder⸗ samst innerhalb der Graͤnzen des Großherzogthums zu suchen. Diese aber bieten sich dem unbefangenen Beobachter in dem Gange und den Resultaten unseres letzten Landtags zur Genuͤge dar. Die oͤffentlichen Blaͤtter haben sich seiner Zeit viel mit den landstaͤndischen Angelegenheiten des Großherzogthums be schäͤftigt; uns ist es noch wohl erinnerlich, welchen heftigen An⸗ griffen die Regierungs⸗Commissaire von den Baͤnken der Deputir⸗ ken ausgesetzt waren, welche kuͤhne, zuletzt derbe Sprache gegen sie gefuͤhrt wurde, wie die Regierung, so oft eine Prinzipien⸗ Frage zur Verhandlung kam, regelmaͤßig in der Minoritaͤt oder selbst ganz isolirt blieb. Dies Resultat war um so auffallender, als auf dem Landtage von 1837, wo Winter die Geschaͤfte lei⸗ tete, die Regierung in den wichtigeren Fragen auf eine ihr be⸗

mentlich bet Abaͤnderung der Gemeinde⸗Ordnung von 1831, wo die Opposttion ungeachtet des Aufbietens aller ihrer Kraͤfte un⸗ teerlag. Begreiflich ist es, daß ein solcher Landtag die poli⸗ lische Reputation des neuen Chefs des Ministeriums des In⸗ nern, der als solcher vorzugsweise mit Leitung der landstaͤndi⸗ heben vermochte, ja daß selbst auf die geeignete Fuͤrsorge Be⸗ dacht genommen wurde, damit die zweite Haͤlfte des Landtags nicht unter den gleichen Auspicien beginne, nicht den gleichen Zwiespalt beurkunde. Unbedenklich geben wir zu, daß in groͤ⸗ ßern constitutionellen Staaten, oder wenigstens nach der stren⸗ gen constitutionellen Theorie, diese Fuͤrsorge in Berufung der bekannten Fuͤhrer der Opposition ins Ministerium bestanden, und auf diese Weise der Einklang zwischen den Gewalten her⸗ gestellt worden waͤre. In unsern kleinen Deutschen Staaten, die sich nun einmal das politische System nicht beliebig vorzeich⸗ nen koͤnnen, mochte jedoch dieses Auskunftsmittel nur in dem Kopfe eines Ideologen entspringen; wer die Lage der Dinge aus dem praktischen Gesichtspunkte, mit Beachtung gegebener Ver⸗ haͤltnisse auffaßt, konnte wohl nur die andere Alternative Verstaͤrkung und Einigung der bestehenden Regierungsgewalt fuͤr moͤglich erachten. Nach unserer Ueberzeugung hat daher nicht aͤußere Einwirkung, nicht eine zufaͤllige Constellation, son⸗ dern der einfache Gang der Ereignisse, jene Personalveraͤnderung mit Nothwendigkeit herbeigefuͤhrt. Am auffallendsten ist uns daher, daß in mehreren Korrespondenz⸗Artikeln Badischer und anderer Deutschen Blaͤtter, die augenscheinlich von Mitgliedern der Majoritaͤt der zweiten Kammer oder Gleichgesinnten aus⸗ gehen, Schmerz und Verwunderung üͤber die Entlassung des Staatsraths Nebenius ausgedruͤckt wird; offenbar ist sie gerade durch den Verlauf des letzten Landtags, der in den Haͤnden dieser Majoritaͤt ruhte, somit in der That mittelbar durch diese selbst wenn auch unwillkuͤrlich veranlaßt worden. Denn der Betfall, welchen der Abgeordnete von Rotteck den Gesinnun⸗ gen und Intentionen des Herrn Nebenius mehrfach zollte, war wohl so wenig geeignet, seine Stellung zu consolidiren, als die Sprachweise, in welcher Herr von Iöstein verschiedene Akte seines Ministeriums angriff; dies konnte nur dadurch geschehen, daß die Kammer seinen Worten dasselbe Gewicht beilegte, seinen Antraͤgen dieselbe Unterstuͤtzung angedeihen ließ, wie

denen seines Vorgaͤngers; daß sie im Hinblick auf das gemein⸗

freundete, wenn auch schwache Majoritaͤt zahlen durfte, wie na⸗

schen Angelegenheiten betraut war, nicht zu begruͤnden oder zu“

same Interesse, wie fruͤher, Manches, wodurch der Regierung

nur Verlegenheit, dem Lande kein reeller Nutzen bereitet wurde,

Karlsruhe, 31. Okt. Se. Hoheit der Erbgroßherzog von Hessen ist gestern, von Muͤnchen kommend, hier eeh

Das Verordnungsblatt fuͤr den Mittel⸗Rheinkreis enthaͤlt folgenden Erlaß vom 11. Okt.: „Da Se. Köͤnigl. Ho⸗ heit vernommen, daß die Ueberreste alterthuͤmlicher Bauwerke, welche durch ihre Beschaffenheit und die historischen Erinnerun⸗ en, die sich daran knuͤpfen, der Erhaltung werth erscheinen, in verschiedenen Landesgegenden nicht gehoͤrig beachtet und in einer Reihe der letzten Jahre manche solche Denkmale der Vorzeit (wie namentlich das Hochburger Schloß) durch theilweisen Abbruch vermindert oder gaͤnzlich abgetragen wurden, so haben Hoͤchstdieselben fuͤr noͤthig gefunden, zu verordnen, daß zur Verhuͤtung fernerer, nicht durch dringende Ruͤcksichten gebotenen Zerstoͤrungen solcher Ge⸗ enstände angemessene Fuͤrsorge getroffen werde. Den säͤmmtlichen Proßherzoglichen Ober, und Bezirks⸗Aemtern des diesseitigen Kreises wird hiernach zuvoͤrderst aufgegeben, ein Verzeichniß der in ihrem Amts⸗Bezirke vorhandenen alterthuͤmlichen Baureste der bezeichneten Art, sowohl derjenigen, welche Domanial⸗Eigen⸗ thum sind, als solcher, welche Standesherren, Grundherren oder Gemeinden gehoͤren, aufzustellen, und dabei zu erheben, ob und welche Fuͤrsorge zur Erhaltung derselben Uerecns getroffen ist. Diese Verzeichnisse sind binnen vier Wochen einzusenden.“

Oesterreich.

Wien, 31. Oktober. (O. B.) Se. Durchl. der Haus⸗, Hof, und Staatskanzler Sr. K. K. Majestäͤt, Fuͤrst von Met⸗ ternich, ist in der gestrigen Nacht im erwuͤnschtesten Wohlseyn von Johannisberg dier eingetroffen.

Schweiz.

Zuͤrich, 30. Okt. (Schweizer Bl.) Synodal⸗Ver⸗ sammlung am 29. Oktober. Nach einer sehr vchalseoten Sy⸗ ohal Predigt von Pfarrer Haͤfelt wurde die Synode mit folgen⸗ den Worten durch Antistes Fuͤßli eroͤffnet:

„Als wir mitten in der welthistorisch gewordenen Bewegung das letzte Mal hier zusammen waren, mußten wir mit Erstaunen uns sa⸗ gen, daß doch noch viel mehr Glauben in unserem Volke vorhanden sev, als wir selbst es gemeint. Feßt ist Stille und Ruhe; mit erschütternder Entschiedenheit hat das Tolk sich für seinen Glauben ausgesprochen, die Macht derer, die seine religiösen Bedürfnisse nicht berücksichtigten, ist gefallen und das Evangelium neu befestigt; es hat sich die Macht evangelischer Wahrheit auf eine Weise zu Tage gelegt, welche die Au⸗ en aller Völker auf sich zieht und einst in den Annalen der Feschichte gelesen werden wird. Die verschiedenen Urtheile über die Bewegung beruhen auf den verschiedenen inneren Zustän⸗ den der Urtheilenden, daher das Uebelwollen mancher Regierungen und der Beifall der Völker, das Achselzucken mancher Gelehrten und die Freude der Gläubigen. Die große Sache ist erledigt worden, nicht durch die Kirche, nicht durch einen menschlichen Plan, sondern in der Kette rasch einander drängender Ereignisse hat man die Hand Gottes sehen können. Aber mit diesem Siege beginnt nun die Arbeit erst recht für uns; wir wollen keinen Sieg feiern; schon mancher Sieger hat durch Stolz die Früchte seines Sieges verloren. Durch unsere ganze Stellung müssen wir, namentlich durch entschiedene christliche Vorträge, die Blüthen zu Früchten reifen. Wie Mancher ist durch diese Zeit zu entschiedenen christlichen Irugnissen veranlaßt worden, wenn diese Wärme erkalten würde? Suchen wir überall Frieden zu säiften, lassen wir reizende Anspielungen und verkündigen nur mehr positiv das göttliche Wort, und in Gesprächen da zeigen wir keine Freude oder Spott, sondern behandeln ernst die ernste Strafe. Unsere beste Waffe ist heilige Berufstreue, besonders Eifer für die Schulen. Dieses Verhältniß ist auf eine Weise gestört worden, wie es unter christlichen Völkern nicht angehen und nie dauern kann. Es war von gewichtiger Seite ein betrübendes Wort zur Zeit der Reor⸗

anisation des Schulwesens; die Zeit sey nun gekommen, wo entweder ie Kirche die Schule, oder die Schule die Kirche aufzehren müsse; das war ein Scherz nicht aus gutem Herzen zu ceiner Zeit, als man nicht das Aufzehren der Schule durch die Kirche fürchten mußte. 8 hat sich gewissermaßen das Blatt gewendet, aber die

irche hat keine solche Gedanken, sie wird die Verleumdungen über ihre Tendenz Lügen strafen. In die Bildung des Verstandes wird sie die Erlenchtung von obenher einbringen, in der Schule nicht ihren Gegensatz, sondern ihre Stütze sehen, und die an vielen Orten Stellen der Schullehrer sollen durch die Kirche besser wer⸗ en. Wenn aber das Volk so einträchtig sich um uns versammelt, so wollen auch wir, bei aller Verschiedenheit in Nebensachen, Eins sevn in der Hauptsache. Ferne bleibe das Mißtrauen auf dem betretenen Weg und ferne die Leidenschaft auf demselben. Möge der versöhnende Geist Finslers und der glaubensfrendige Sinn von Zeller auch unter uns bleiben. Ich erkläre die Synode für eröffnet.“

In ihrer Nachmittagssitzung hat die Synode über die Ein⸗ fuͤhrung des neuen Katechismus ihr Gutachten in dem Sinne abgegeben, daß derselbe, in Betracht seiner Schriftmäßigkeit, von den Geistlichen, welche ihre Gemeinden hinlaͤnglich vorbereitet finden, sofort eingefuͤhrt werden moͤge; und gewuͤnscht, der Er⸗ ziehungsrath moͤchte denselben als Spruchbuch in die Schule einfuͤhren und der Regierungsrath die Einfuͤhrung desselben durch eine erkleckliche Summe erleichtern. Tausend Bedenklichkeiten erhoben sich uͤber die Art der Einfuͤhrung, obgleich Dekan Grob erklaͤrte, bei der nochmaligen Durcharbeitung koͤnne er das Buch, wenn auch nicht mit Freuden, doch ohne Verletzung des Ge⸗ wissens annehmen.

Unläangst soll in Freiburg eine geistliche Verschwoͤrung ent⸗

deckt worden seyn, die zum Hauptzweck hatte, den schwachen

Bischof von der jesuitischen Bevormundung zu befreien oder ihn u bewegen, seine Stelle zu resigniren. u diesem Ende hatte ch eine geheime Gesellschaft unter den Weltgeistlichen gebildet. Als Haͤupter derselben nennt man den Dekan Pebischer und den Seminar⸗Direktor Marilley in Freiburgzg.

Jt. 4 e* n 8 8

Mailand, 25. Okt. (Schw. Merk.) Schon im vorigen 28 hatte die Munizipalitaͤt unserer Hauptstadt den Plan ge⸗ aßt, den Domplatz auf der einen Seite von den ihn beengenden Haͤusern zu befreien, so den Dom in den Mittelpunkt einer wuͤr⸗ digen Umgebung zu stellen, und, indem man den neuen Platz erdinand’'s⸗Platz nennen wollte, eine Schuld der Dankbarkeit üͤr die Huld, die der Monarch bei seiner Kroͤnung der Lombar⸗ dei erwiesen hat, zu entrichten. Der Kaiser genehmigte die ihm unterbreitete Vorstellung, und die Munizipalitaͤt wurde auf Vor⸗ lage der Mittel aufmerksam gemacht, womit diese Unternehmung ausgefuͤhrt werden koͤnne. Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog ice⸗Koͤnig Rainer hat so eben einen vorlaͤufigen Bericht hier⸗ uͤber nach Wien gesendet, worin die urspruͤngliche Idee wegen der uͤbermaͤßigen Kosten zwar etwas beschraͤnkt, aber nichtsdesto⸗ weniger Mailand dadurch eine der erwuͤnschtesten Verschoͤnerun⸗ gen gewinnen wird. Unter den eingereichten Plaͤnen wird der des Conte Peccaria als der zweckmäßigste empfohlen, und es wird die endliche Berathung hieruͤber zwischen der hiesigen Ver⸗ dnerungs⸗Kommission und dem Magistrate demnaͤchst gepflogen

.

werden. Im kommenden Jahre hofft zu legen.

man Hand an das Werk

Spanien.

Madrid, 24. Okt. Seit mehreren Tagen waren durch Uebelwollende Geruͤchte von Unruhen, die heute stattfinden soll⸗ ten, verbreitet worden und die Behoͤrden hatten daher ihre Vor⸗ sichts⸗Maßregeln verdoppelt; die Truppen waren in den Kaser⸗ nen konsignirt, die Wachen verstaͤrkt und Polizei⸗ Beamte be⸗ wachten alle Zugaͤnge zu dem Cortes⸗Palast. Der General⸗ Capitain befand sich mit einem glaͤnzenden Gefolge auf einer der Gallerieen, und auf der der Diplomaten bemerkte man die Bot⸗ schafter der Vereinigten Staaten und Frankreichs, so wie Herrn Drouyn de lLhuis. Außer mehreren anderen Geruͤchten hieß es auch, einer der heftigsten Deputirten der Opposition werde dar⸗ auf antragen, daß die Kammer sich fuͤr permanent erklaͤren und dann in einer Adresse an die Koͤnigin die unverzuͤgliche Aende⸗ rung des Ministeriums verlangen solle. Es hat sich indeß nichts Ungewoͤhnliches ereignet. Man glaubt allgemein, daß die Auf⸗ loͤsung der Kammern stattfinden werde, spbald sie das Budget votirt haben, und Personen, die gewoͤhnlich gut unterrichtet zu seyn pflegen, behaupten, daß der General Alaix der Koͤnigin das Versprechen gegeben habe, er werde sich der Aufloͤsung der Kam⸗ mern nicht widersetzen und seine Sache nicht von der seiner Kol⸗ legen trennen.

Als die Fueros im Senat zur Diskussion kamen, behauptete der Marquis von Vitumes, daß es unmoͤglich sey, die Fueros aufrecht zu erhalten, ohne die Constitution zu und daß das von der Deputirten⸗Kammer angenommene Gesetz neue Un⸗ ordnungen und Zerwuͤrfnisse herbeifuͤhren wuͤrde. Deshalb schlug er als Amendement vor, die Fueros nur insofern zu bewilligen, als sie mit der Verfassung von 1837 vereinbar waäͤren. Der Ju⸗ stiz⸗Minister trat hiergegen auf, und suchte darzuthun, daß der Gesetz⸗Entwurf uͤber die Fueros nicht nur die Ausfuͤhrung der Convention von Bergara, sondern auch ein maͤchtiges Pacifica⸗ tions⸗Mittel sey, daß uͤbrigens die Regierung die Verfassung unverletzt erhalten werde. Diese letzte Versicherung fand großen Beifall, und das Amendement wurde verworfen.

Briefen aus Barcelona zufolge, ist es dem General Borso di Carminati gelungen, die Einnahme der Stadt Copons durch die Karlisten zu verhindern. In Barcelona sollte die National⸗ Garde aufgeloͤst und neu organisirt werden.

Einige Karlistische Guerilla⸗Fuͤhrer, die in der Gegend von Malaga ihr Wesen trieben, haben sich unterworfen.

Das Eco von Aragonien meldet in einem Briefe aus Sar⸗ tago vom 17ten d. M., daß die Zahl der Deserteure in den Sn. der Karlisten immer mehr zunehme, und daß die Bi⸗ schoͤfe von Mondonedo und Onhuela die Flucht ergriffen haͤtten.

Ueber die Stellung des Spanischen Ministeri⸗ ums vor der Entlassung der Minister des Innern und der Ma⸗ rine (s. Nr. 305 der St. Ztg. Art. Paris.) berichtet ein Korrespondent der Allg. Ztig. aus Madrid vom 21. Oktober: „Die Stellung des Ministeriums, dem Kongresse gegenuͤber, ist nicht laͤnger haltbar. Jenes verkuͤndigte der Nation Frieden Aussoͤhnung, Vergessenheit des Vergangenen; dieser predigt Haß und Verfolgung gegen die kaum Ueberwundenen, Widerstand und Aufruhr gegen die Regierung, falls diese von dem ihr vermoͤge der Constitution zustehenden Vorrechte Gebrauch mache. Eine Re⸗ gierung hat es freilich, dies wird man mir einraͤumen, seit 30 Jah⸗ ren nicht in Spanien gegeben. Jetzt aber besteht in diesem Lande nicht einmal ein Ministerium; es giebt nur noch Minister. Der Zweck der Opposition, den Kriegs⸗Minister Alaix durch Zuvorkommen⸗ heiten und Schmeicheleienfuͤr sich zu gewinnen, ist nicht fehlgeschlagen. Seit einigen Tagen steht er mit seinen Kollegen in offenem Wi⸗ derspruch, und dennoch sind weder sie noch er zuruͤckgetreten. Er steckt die ihm ertheilten Lobspruͤche ein, und uͤberlaͤßt es jenen, die Bitterkeiten, welche der Kongreß gegen sie vorbringt, zu ver⸗ schlucken. Dieser Zustand kann nicht laͤnger dauern. Bis jetzt scheinen sich die Sachen folgendermaßen zu gestalten. Vorgestern hielten die Minister eine Berathschlagung uͤber die Maßregel der Aufloͤsung der Cortes. Alle waren dazu entschlossen, nur der Kriegs⸗Minister Alaix weigerte sich. Als der Roͤnigin die strei⸗ tige Frage zur Entscheidung vorgelegt wurde, soll Alaix ihr er⸗ klaͤrt haben, er koͤnne nicht fuͤr die Ruhe der Provinzen einste⸗ hen, falls die Regierung die Cortes aufloͤsen wuͤrde. So schwer dies zu glauben ist denn eine solche Behauptung wuͤrde eine Verleumdung des oͤffentlichen Geistes seyn so heißt es doch allgemein, saͤmmtliche Minister, mit Ausnahme des Generals Alaix, wuͤrden abtreten, und Letzterer solle die Mitglieder des neuen Kabinets ernennen. Als Praͤsidenten desselben, und Mi⸗ nister der auswaͤrtigen Angelegenheiten bezeichnet man jenen beruͤhmten Deputirten, der in der Sitzung vom I7ten seine Rolle mit solcher Gewandtheit zu spielen wußte, Herrn Olozaga, und als Minister des Innern den Deputirten Sancho. Die Moͤg⸗ lichkeit dieser Combination bezweifle ich durchaus nicht; es ist seit lange an ihr gearbeitet worden, und ich wuͤnsche, daß Herr Olozaga endlich die Gelegenheit haben moͤchte, zu zeigen, ob seine Talente hinreichend sind, um eine feststehende Regierung zu begruͤnden. Vorher wird er noch den Widerstand der Franzoͤ⸗

Nachricht, daß Mehmed Ali an seinen Sohn den Befehl hat ergehen lassen, Marasch zu verlassen, und sich mit der Armee in

die Stellungen zuruͤckzuziehen, die sie vor der Schlacht von Nesbi besetzt hielt. Auch das Hauptquartier Ibrahim Pascha's soll wieder nach Haleb verlegt werden. Mehmed Ali scheint durch die letzte Kollektiv⸗Note in seinen Hoffnungen bedeutend herabgestimmt worden zu seyn. Man erwartet hier, daß Meh⸗ med Ra sich uͤberhaupt gemaͤßigter in seinen Forderungen zei⸗ gen werde. Doch will man andrerseits behaupten, daß jener Be⸗ fehl zum Ruͤckzug auf gen- ergangen sey, weil eine solche Maaßregel zur Besaͤnftigung der Maͤchte beitragen und die fernern Unterhandlungen unter denselben erleichtern duͤrfte; auch werde dies die Spannung zwischen den zwei See⸗ maͤchten vermeiden helfen. In dem ausgesogenen Ejalet von Marasch vermochte Ibrahim seine Truppen nicht zu verpflegen, eine Bewegung vorwͤrts oder ruͤckwaͤrts war unerlaäͤßlich. Es wurde zur Vermeidung groͤßerer das letztere vorgezogen. 8 . Machrichten aus Syrien zufolge, steigt die Unzufriedenheit daselbst auf eine fuͤr Mehmed Ali hoͤchst beunruhigende Weise. Durch Krankheiten und Elend, durch die bei Aushebung der Rekruten von den Aegyptiern veruͤbte Grausamkeit erbittert, flie’⸗ hen die Drusen in die Gebirge und treffen daselbst Anstalten zu einem verzweifelten Widerstand. Wirkliche Geldverlegenheit scheint den Vice-⸗Koͤnig noch mehr zu verstimmen. Er sah sich in der letzten Zeit gezwungen, zu Zwangs⸗Anlehen seine Zuflucht zu nehmen, da die freiwilligen von Handelsleuten um hohe 2 zente gemachten Anleihen zur Deckung aller Auslagen nicht mehr erklecken wollen. Man erwartet Mehmed Ali in Alexandrien bis um die Mitte Oktobers zuruͤck. Der Vice⸗Koͤnig soll auch nach dem Pemen den Befehl haben ergehen lassen, daß ein großer Fühe der Aegyptischen Truppen sich von dort zuruͤckzuziehen abe.

Ueber die Schlacht bei Risib befindet sich in der Allg. Zeitung die Darlegung eines bei der Tuͤrkischen Armee ange⸗ stellten Militairs, der den Umstand, daß Ibrahim Pascha die Großherrlichen Truppen nicht so lebhaft verfolgt habe, als ma 9eSeg. jener Schlacht haͤtte erwarten koͤnnen, folgendermaße erklärt:

„Wenn es im Ganzen scheinen möchte, als sey der Sieg ohne Anstrengung errungen, und wenn man daraus zu folgern geneigt ist, daß des Siegers Stillstehen und Nichtverfolgen den Wuͤnschen einer fremden Macht zuzuschreiben sey, so glaube ich, widersprechen wler Ansicht folgende Thatsachen: 1) Waͤhrend der Schlacht selbst sind 5 bis 600 Aegypter zu uns uͤbergegan⸗ gen und haben vermischt unter unsern Truppen den Ruͤckzug bis Malatia mitgemacht. 2) Unsere befestigte Stellung von Bi⸗ redschick war von einem Bataillon und einigen Baschibosuks be⸗ setzt geblieben. Der Offizier, der dort kommandirte, ein zuver⸗ laäͤssiger Mann, versicherte, daß waͤhrend der Schlacht Deserteure in großen Haufen zu ihm gekommen waͤren, denen er die Ge⸗ wehre abgenommen habe. Solcher Gewehre aber hat er 1800 (sage eintausend achthundert) nach Biredschik abgeliefert. 3) Der⸗ selbe Offizier versichert, daß gleichzeitig mindestens 3000 andere Deserteure sich nach den Doͤrfern unterhalb gewendet haͤtten, und dort uͤber den Euphrat gesetzt waͤren. 4) &. ist Thatsache, daß, obgleich die Schlacht in den Morgenstunden entschieden war, der Sieger dennoch nicht gewagt hat, die Stellung von Bired⸗ schik an demselben Tage anzugreifen; vielmehr hat man sie nur aus respektvoller Ferne durch Fernroͤhre rekognoszirt. Darauf ist waͤhrend der Racht das Bataillon uͤber den Euphrat zuruͤck⸗ gegangen, indem dasselbe natuͤrlich viel zu schwach war, als daß es die verschanzte Stellung eines ganzen Corps haͤtte vertheidi⸗ gen koͤnnen. 5) Noch drei Wochen nach der Schlacht 17„5 sich in der Gegend von Diarbekir an 3000 Aegyptische Deser⸗ teure auf mit Wehr und Waffen, als freie Menschen, Nieman⸗ den gehorchend. Auch der Umstand laͤßt einen tiefen Blick in den losen Verband der Aegyptischen Armee thun, daß die Be⸗ satzung in der Citadelle von Aintab, ein komplettes Bataillon, nachdem dasselbe mehrere Tage belagert und von mehreren Feld⸗ geschuͤtzen beschossen worden war, doch allein deshalb kapitulirte, weil man unsererseits versprach, ihnen den ruͤckstaͤndigen 18mo⸗ natlichen Sold zu bezahlen. Und fuͤr diesen Preis ergab es sich, mit Oberst⸗Lieutenant und Major an der Spitze, nicht etwa zu Kriegs⸗Gefangenen, sondern trat in unsere Reihen uͤber. Das war wenige Tage vor der Schlacht geschehen. Wenn man zu diesen Thatsachen bei der Armee den gaͤhrenden Zustand Syriens hinzu denkt, so begreift man leicht, daß Ibrahim nicht uͤber das Schlachtfeld hinaus verfolgte, weil er damals nicht stark ge⸗ nug dazu war. Indem er aber gar nicht verfolgte, so ist's auch unmoͤglich, daß er 9000 Gefangene gemacht hat, wie er be⸗ hauptet, denn so viel macht man niemals auf dem Schlachtfelde. Erwaͤgt man zugleich, daß Ibrahim Pascha zum Transport sei⸗ ner Gefangenen nach Aegypten nur zwei Korvetten (oder Fre⸗ gatten) forderte, so begreift man leicht, daß bei der Zahl von 9000 aus Versehen eine Null zu viel geschrieben wurde.“

8 8 Gen ln d.

sischen Diplomatie zu uͤberwinden haben, deren tiefste Berech⸗ nungen durch seinen Eintritt scheitern duͤrften. Vermuthlich wartet man nur die Beendigung der Diskussion uͤber die Fueros im Senat ab, um das neue Ministerium zu proklamiren. In Spa⸗

voraussagen. Auch auf die Herzogin von Vitoria suchen die

o stattete ihr der Franzoͤsische Botschafter einen Besuch ab. Sie

Angelegenheiten zu mischen; einer wohlhabenden in Logrono wohnhaften Familie eng gerig, wurde sie jung, und, wie es heißt, gegen den Willen der Ihrigen an Espartero verheirathet. Ihre Ehe ist kinderlos geblieben.“ 8 ““

Konstantinopel, 16. Okt. (A. Z.) Die an den Darda⸗ nellen vereinigten Flotten haben bereits von der uͤblen Witterung Fsi und sich daher entschlossen, andere Stationen fuͤr den Augenblick zu suchen. Die Franzoͤsische hat Mytilene gewaͤhlt. Auf keinen zan werden sich jedoch die Flotten waͤhrend des Win⸗ ters weit von den Dardanellen entfernen, ja, sie erwarten be⸗ deutende Verstaͤrkungen und scheinen den Archipel nicht verlassen u wollen. Es hatte sich in den letzten Tagen das Geruͤcht ver⸗ reitet, daß Ibrahim Pascha am 7. Oktober eine Bewegung vorwaͤrts gegen Siwas beabsichtige. Es wurde daher uͤber die in einem büchen Fall zu ergreifenden Maßregeln ein Conseil bei der hohen Pforte ecer. welches in der Hinsicht merkwuͤrdig war, daß ihm der junge Sultan zum erstenmal nach seiner Thron⸗

nien laͤßt sich indessen nie eine Sache auch nur auf eine Stunde Pateien Einfluß zu gewinnen. Kaum war sie hier angekommen,

ist eine Dame von etwa 30 Jahren, von gefälligem Aeußern, und soll es bisher vermieden haben, sich in andere als weibliche

Berlin, d. Nov. Das 24ste Stuͤck der Gesetz⸗Sammlung enge J. Die Verordnung, die Einfuͤhrung des Zoll⸗Gewichts vetreffend: „Wir Friedrich Wilhelm, von Gottes Gnaden, König von Preußen ꝛc. ꝛc. verordnen, mit Rücksicht auf die in den Zollvereinigungs⸗Ver⸗ trägen enthaltenen Verabredungen wegen Annahme eines gemeinschaft⸗ lichen Zollgewichts in sämmtlichen zum Zoll⸗ und Handels⸗Vereine ver⸗ dundenen Staaten, und in Erwägung der hieraus für die Zollerhebung und Einrichtung hervorgehenden Erleichterungen, nach dem Antrage Un⸗ seres Staats Ministeriums, wie folgt: §. 1. Nem 1. Januar 1840 an sollen die Berechnung der Ein⸗, Aus⸗ und Durchgangs⸗Zölle und die zu diesem Zwecke bei den Son. mnc⸗ vorfommeunden FrbH hgen, zac 92 1vr. ereinsstaaten gleichmäßig zur Anw 8 und dessen En, She (Zoll⸗Gewicht) stattfinden. Die Bestim⸗ mung des §. 27 der Anweisung zur Verfertigung der Probemaaße und Gewichte vom 16. Mai 1816, wonach bei allen öffentlichen Verhand⸗ lungen keine anderen als die in dieser Anweisung bestimmt en Gewichte angewendet werden sollen, wird daher in Betreff der Zoll⸗Erhebung

ierd aufgehoben.

di 18 Per Zoll⸗Zentner, welcher 100 Soll⸗Pfunde enthält, deren jedes in 30 Lothe getheilt wird, ist gleich 106 Pfund 28,91881424 Loth reußisch, oder ziemlich nahe 106 Pfund 282 ⁄2 Loth (Einhundert und sechs Prund und Acht und zwanzig und neun und zwanzig zwei

und dreißigstel Loth) Preußisch.

Das Zoll⸗ Pfund ist gleich 1 Pfund 2,20918812 Loth Preußisch, oder bec nahe 1 Pfund 21 ¾3, Loth (Ein Pfund und zwei und dreizehn und vier und sechäigse Loth) Preußisch. 8

Das Zoll⸗Loth ist gleich 1,14020527 Loth Preußisch, oder ziemlich nahe 1 % 4 Leth (Ein und neun vier und sechzigstel Loth) Preußisch.

.3. Die dem Zoll⸗Zentner und dessen Unter⸗Abtheilungen ent. sprechenden Gewichte (Zoll⸗Gewichte), mit welchen die Zollstellen ver⸗.

besteigung beigewohnt hat. Jenes Geruͤcht hat sich uͤbrigens nicht

bestaͤtigt, vielmehr bringt die letzte Post aus Alexandrien die

sehen werden, müssen gehörig gestempelt seyn, und es kommen die Be⸗ stimmungen der §§. 13 und i8 der Maaß⸗ und Gewichts⸗Orduung

Verwickelung und Erbitterung