1839 / 309 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

vom 16. Mai 1816 auch hinsichtlich dieser Gewichte gleichfalls zur An⸗ wendung, mit der Maaßgabe, daß die regelmäßige Prüfung derselben nur alle drei Jahre, und zwar bei den Eichungs⸗Kommissionen, zu veranlassen ist. 1 . 8 4. Sowohl die Normal⸗Eichurgs⸗Kommission zu Verlin, als die Eichungs⸗Kommissionen in den Regierungs⸗Departements sind mit einem Satze von Normal⸗Gewichten zu versehen, welche den im §. 2.

bestimmten Verhältnissen zum Preußischen Gewichte entsprechen, und

in Gemäßheit des §. b. der Maaß⸗nd Gewichtsordnung vom 16. Mai 1816. in Ansehung ihrer fortdauernden Richtigkeit regelmäßig zu prü⸗

en

. 88* ür den gemeinen Verkehr bewendet es in Ansehung der

Verpflichtung zur Anwendung des preußischen Gewichts überall bei

den Bestimmungen der Maaß⸗ und Gewichts⸗Ordnung vom 16. Mai

1816 und deren Erläuterungen und BEEe 1 3 Urkundlich unter Unserer Höchsteigenhe ndigen Unterschrift und bei⸗

gedrucktem Königlichen Insiegel. GESegeben Berlin, den 31. Oktober 1839. (L. S.) Friedrich Wilhelm. Friedrich Wilbhelm, Kronprinz. Frh. von Altenstein. von Kamptz. Mühler. von Rochow. von Nagler. Graf von Alvensleben. Frh. von Werther. . von Rauch.“

II. Die Allerhoͤchste Deklaration vom 5. Oktober 1839, über die Form der Untersuchung und die Bestrafung der Herausforderun⸗ gen und Zweikaͤmpfe beurlaubter Landwehr⸗Offiziere:

Aus dem Berichte des Staats⸗Ministeriums vom 22. A d. 3. Zweifel ersehen, welche bei Auslegung der Vorschrift der Instrüction für die Inspecteure und Commandeure der Landwehr vom 10. Dezember 1816 Litr. A. Nr. 25 über die Bestrafung der Heraus⸗ forderungen und Zweikämpfe beurlaubter Landwehr⸗Offiziere in denje⸗ nigen Landestheilen, in welchen der 20. Titel des II. Theils des Allge⸗ meinen Landrechts noch nicht eingeführt ist, entstanden sind. Zur Be⸗ seitigung dieser erkläre Ich, daß bei Herausforderungen und weikämpfen beurlaubter Landwehr⸗Offiziere die Untersuchung von dem ompetenten Civilgerichte in dem in einzelnen Provinzen stattfindenden egn Untersuchungs⸗Verfahren zu führen, die Strafe aber von en Kriegsgerichten nach den Vorschriften des 20. Titels II. Theils des Allgemeinen Landrechts su bestimmen ist. Diese Declaration ist durch die ee amnng bekannt zu machen.

Berlin, den 5. Oktober 1839.

Friedrich Wilhelm.

An das Staats⸗Ministerium.“

habe Ich die

Spandow, 3. Nov. Mit Bezug auf unsere gestrige Nach⸗ richt uͤber die Feier des Reformationsfestes bemerken wir, daß auch der heutige dritte Festtag angeordnetermaßen in wuͤrdiger Feier begangen wurde. Dieser Tag erhielt aber eine um so hoͤ⸗ here Bedeutung, als Se. Majestaͤt der Koͤnig hoͤchst uͤberraschend und unerwartet in Begleitung Ihrer Durchlaucht der Frau Fuͤr⸗ stin von Liegnitz dem Vormittags⸗Gottesdienst in der Nikolai⸗ Kirche beiwohnten. Nach beendetem Gottesdienst geruhten Se. Majestaͤt, eine von der Stadt dargebotene Erfrischung anzuneh⸗ men und sich mit den Magistrats⸗Personen und mit dem sich ge⸗ genwoͤrtig befindenden Kommandanten gnaͤdigst zu unterhalten. Noch an demselben Abend wurde der Stadt die frohe Nachricht u Theil, daß Se. Majestaͤt der Nikolai⸗Kirche ein Crucifix, wie olches die Domkirche zu Berlin besitzt, als Geschenk zugedacht nachdem schon fruͤher fuͤr die tadt⸗Armen ein Allerhoͤch⸗ stes Gnadengeschenk von 800 Rthlrn. und von Ihren Koͤnigl. Hoheiten dem Kronprinzen und der Kronprinzessin ein Gnadengeschenk von 200 Rthlrn. eingegangen.

1I Sn —— Arnsberg, 26. Okt. Zu dem ersten Gesangfeste, welches der Arnsberg⸗Mindensche Lehrer⸗Gesang⸗Verein am 9ten d. M. in Brilon hielt, hatten sich uͤber 350 Lehrer eingefun⸗ den und waren von den Buͤrgern auf das freundlichste empfan⸗ gen und bewirthet worden. Es hatte allgemeine Theilnahme er⸗ regt und viele Fremde herbeigezogen, unter diesen auch den Ober⸗ raͤsidenten der Provinz, Herrn von Vincke, den Regierungs⸗ HPensideaass Keßler und viele andere Mitglieder der drei West⸗ Ueber 1000 Zuhoͤrer fuͤllten die Kirche

phaͤlischen Regierungen. 1 Leistungen des Vereins sehr zufrieden⸗

und fanden sich durch die

gestellt. 30. Okt. Der Winter scheint mit starken Schritten

Trier, e zu wollen. Gestern hatten wir starken Schneefall

ei scharfem, stark wehendem Nordwinde.

8 Wissenschaft, Kunst und Literatur. Berlin. Ivn den letzten drei Versammlungen des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues, die zum Theil mit Gegenständen der inneren Verwaltung ausgefüllt wurden, kamen unter Anderen zum Vortrage: eine vom Herrn Professor Maedler gelieferte Uebersicht sei⸗ ner Beobachtungen der hiesigen Temperatur der zweiten Maiwoche von 1837 bis einschließlich 1839; zwei von Sr. EFrefllens dem Herrn A. von Humboldt durch Herrn Dr. Klotzsch übergebene Abhandlungen des Reisenden Herrn Robert Schomburgk über zwei von ihm in. Amerika aufgefundene neue schönblühende Gewächse, die er Sobralia Elisabethae und Utricularia Ilumboldtii benannt hat; eine Mittheilung des hiest⸗ gen Kaufmanns Herrn Tannhäuser über die von ihm fabrizirten lei⸗ nenen und hanfenen Gewebe und Geslechte, welche durch eine eigen⸗ thümliche Präparation vor dem Verstocken gesichert sind; eine Ab⸗ handlung und Beschreibung des Ober⸗Gärtners Herrn Joscht zu Tetschen in Böhmen über die günstige Anwendung der Wasserheizung in den dortigen großen Gewächshäusern; Nachricht des Ober⸗Gärtners Herrn Evserbeck in Gotha über die Einleitung von Versuchen zur Be⸗ treibung des Trüffelbaues; Mittheilung des Kreis⸗Secretairs Herrn. Dr. Haas in Adenau über den reichen Ertrag der zum Oelgewinn geeigneten Saamenkörner des Delaware⸗Kohls und über den mit gutem Erfolge betrie⸗

benen Anban der Madia sativa als Oelpflanze; verschiedene anerkennende

Benachrichtigungen der Königlichen Ober⸗Präsidenten und Regiernun⸗ gen, von den angemessenen Vertheilungen der von dem pensionirten General⸗Lotterie⸗Direktor Herrn Heynich in Freienwalde mit dankens⸗

werther Gefälligkeit verfaßten, auf Kost

en des Vereins zum allgeme nen Besten herausgegebenen kleinen Schrift, über die zweckmäßige Art des Kartoffelbaues für kleinere Landwirthe, zur Verhütung von Mißärndten, nach der Methode des Herrn Generals von Arentschild u Hannov. Münden und den Erfahrungen des Herrn Verfassers; Mittheilungen des Garten⸗ und Gewerbe⸗Vereins in Grünberg, ven⸗ dessen Bestrebungen zur Beförderung des Seidenbaues durch ausge⸗ dehnte Anpflanzungen von Maulbeerbäumen; Angaben des Uhrmachers Herrn Gerdum zu Stolp in Pommern, über die von ihm ange⸗ wandten Mittel zur Vertilgung des den Saaten, besonders den Oelsaaten schaͤdlichen Gewürms; Mittheilungen des Gehei men Finanzraths Herrn Grafen von Flotow in Dresden über die van Monssche Theorie der Obstzucht; Nachricht des Landraths Herrn von Errleben auf Selbelang bei Nauen über die in diesem Frühjahre, eben so wie im Herbste, mit Erfolg angewendete Umlegung der Obstbäume mit Theerstreifen zur Vertilgung der Raupen; ein Auf⸗ satz des Herrn Baron von Kottwitz zu Nimptsch in Schlesien über die Benutzung der Steugel von Asclepias incarnata zur Gewinnung eines guten Garns; Mittheilungen des Herrn Baron de Ponsort in Cha⸗ lons sur Marne, über seine Methode der Nelken⸗Befestigung an den Blumenstäben mittelst kupferner Ringe und über die Benutzung der in einem Behältniß mit Regenwasser sich schnell auflösenden Regenwür⸗ mer, zur Gewinnung eines vorzüglichen Dunggusses für Topfgewächse, namentlich für Camellien; Nachricht des Hofgärtners Herrn Bosse zu Ratiborzitz in Böhmen über das in Skalitz ob der Aupa am 16. Sep⸗ tember c. begangene Georginenfest und über eine sogenannte Riesen Schlangengurke von vorzüglicher Güte; Mittheilungen des Justiz⸗Se cretairs Herrn Sonnenberg hierselbst über einen aus den Kernen einer Trauben⸗Rosine gezogenen Weinstock; die Beschreibung der von dem hiesigen Kunst⸗ und Handels⸗Gärtner Herrn Limprecht erfundenen äußerst zweckmäßig konstruirten, besonders danerhaften Glashaus⸗ und Mistbeet⸗Fenstern, zur Ableitung der an der inneren Seite der Glas⸗ scheiben sich ansetzenden Feuchtigkeit und zur Verhütung des Eindrin⸗ gens von Frost und Wasser von außen; Nachrichten über die Ausführbarkeit der Anzucht des vom Herrn Garten⸗Direktor Otto in abgeschnittenen blühen⸗ den Exemplaren vorgelegten Polygonum tinetorium und über das Verfahren eines daraus zu gewinnenden, dem Indigo gleichen Farbe⸗ stoffes; Mittheilungen des Gärtners Herrn Gröbe aus Rietz über den Erfolg von Kultur⸗Versuchen mit verschiedenen Getraide⸗ und Ge⸗ müsearten. Herr Professor Meven machte der Versammlung Mitthei⸗ lung von den Ergebnissen einer Reihe von Beobachtungen über die Wirkungen des Entrindens der Bäume und erwies an den vorge⸗ eigten Gehölzproben, daß eine neue Rindenbildung nicht stattfindet, seicem die entrindeten Stellen nur von einem rindenartigen Zellenge⸗ gewebe bedeckt werden, das, bei vollkommen rund um den Stamm eines Baumes ausgeführter Entrindung, das endliche Absterben dessel⸗ ben nicht verhindern könne. Herr Kunst⸗ und Handelsgärtner Ma⸗ thien produzirte einige durch besondere Güte und vorzüglich reichen Ertrag ausgezeichnete Bohnensorten. Vom Hofgärtner Herrn Hempel wurde in der September⸗Versammlung vorgelegt: einige sehr wohl konservirte vorjährige Pflaumen. Herr Graf von Rei chenbach von Brustave bei Festenberg übergab weißen Türkischen Wei⸗ zen von vorzüglicher Beschaffenheit. Vom Herrn Geheimen Justiz⸗ Rath von Dziembowski und vom Instituts⸗Gärtner Herrn Bouchẽ wurden vorgelegt, aus Griechischem Samen gezogene Kürbis von zier⸗ lichem Ansehen, wovon die jungen Früchte eine wohlschmeckende Speise liefern. Vom Geheimen Ober⸗Hof⸗Buchdrucker Herrn Decker war auf⸗ gestellt ein besonders reich blühendes Exremplar der Brunswigia Jo- sephinae; Herr Kunstgärtner Rönnenkamp übergab drei ungewöhnlich große Trauben eines Weinstockes, den er im Jahre 1835 unter dem Namen Ciperwein aus Potsdam erhalten, und vom Kunstgärtner Herrn Limprecht waren beigebracht zwei mit Blüthen bedeckte schöne Orangenstämme, die er vor drei Jahren im traurigsten Zustande, nach

emei⸗ j

Berlin und Steglitz 75,089, zusammen 574,171 Personen, und betrug die Geld⸗Einnahme fuͤr diese Zeit 187,221 Rthir. ASgr. 6pf

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 uhr. [10 Ubt. Beobachtung.

Quellwärme 7,3 0 R. Flußwärme 4,9 0 R. Sodenwärme 8,90 R. Ausbünstung 0,024“Rt Nieder schlag 0,049 Rt.

1839. A. November.

Luftdruck. . 335,11“ Par. 334,4„par. 334,020„Par. Luftwärme.n. *+. 3,1 ° R. 4- 5.50 R. + 320 R. Thaupunkt.. + 2 R. + 42⁰ R. + 3,20 R. Dunstsänigung 90 vCt. 83 pCt. 98 vEt. Wetter. .. regnig. trübe. neblig. 1 Windvnnee. SO. SO. SO. Wärmew echsel 4. 5,4 0 Vieerer Sc. 22 93

Tagesmittel: 334,52“ Pat.⸗. + 40° R. 3,40 R. 90 „vCt. SS. 8b ——y— —.

X“*“ Den 5. November 1839. gJmtlicher Fonds- nnd Geld-Cours-Zettel.

8 Fr. Gourk. 8Brief. Geld. 2* 102 ༠103 V 103 ½¼

I 8

Pr. Cour. Brief. 1 Geld.

10321 103 % 102 ½ 102 70 ½ 70 1015⁄1 100 103 ⁄½ 1 2

Ostpr. Pfandbr. Pomm. do. Kur- b. Neum. do. Schlesisehe do. 9 Coup. und Zius- Sch. d. K. n. N.] Kold al maceo Neue Dukaten Friedrichsd'or Aod. Goldmün-—

ern à à Thl. 12 111 ½ Disconte 1 3 4

Pr. Cour.

I Thl. zu 30 Sgr. Brief 1 Seld. -

St.-Schuld-Sch. Pr. Engl. 0 bl. 20 PrüämSchd. Seeb. Kurmoörk. Ublig. Neum. Schuldv. Berl. Stadt-Obl. Köuigsb. do. Elbiuger do- dito. do. ² 1001⁄₰ Daunz. do. in Th. 9 47 ⁄½

102 ½

97 ½ 215

18 ½

13 ½ 1q

2 Westpr. Pfandbr. 21017/1 Grossh. Pos. do- 10⁴³ 8

3²* 4

moechsel-Cours.

140 %

Kurz 2 At. Kurz 2 Mt.

250 Fl. 250 Fl. 300 Mk. 300 Mk.

Amsterdam do. Hamburg

do. London Paris .. b Wien in 20 Xr. .. Augsburg Breslac

152 150 1 LSt. 3 Me. 6 21 300 Fr. 2 Mt. 80 ¼ 150 Fl. 2 Mt. 130 Fl. 2 Mt. 100 Thl. 2 Mt. 99 Leiprig 100 Thl. 8 Tage

Fraubfurt a. M. WIZ. 1850 Fl. 2 Mt. pPpetersburg .. . 100 Rbl. 3 Woch.

6 65. .. 9 5.9.

102 ¼ 102 ¼ 31 612

5 6

1*“*““ʒ Amsterdam, 1. November.

Niederl. wirkl. Schuld. 51 ¼à1½1. 5 % 40. 987. Kanz-Bill 24 ¼. 5 % Span. 27 1. Passive 7 ⅞. Ausg. Sch. —. Zinsl. 81 ¼.. Preuss Präm.-Sch. —. Polu. 121 ¾4. Uesterr. Met 103 ⅛. ö“

Antwerpen, 31. October. Neue Anl. 2513⁄16. ⁄¶. . Frankfurt a. M., 2. November.

Oesterr. 5 % Met. 106 1 G. 40 % 99 ⅞⁄ Br. 1 % 2à4 ⁄1 Br. Bank-Actien 1864 6. bartial-Obl. 151 Br. 1ecc. 00 Eb. 11W.116* Präm.-Sch. 691½ G. do. 4 % Anl. 1021⁄½ Br. Poln. Loose 68 ⁄24. 67 ¾½. 5 % Span. Anl. 12 ⁄1. 12 ½2† 21 ½ % Holl. 503%1 6. 50 ⁄16. Eisenbahn-Actien. St. Germain 570 Br. Versaflles rechtes UIfer 515 Br. do. linkes Ufer 300 Br. Strassburg-Basel 310 G.

Zinsl. 80₰. 2 ½ % 57 Br.

neunmonatlichem verunglücktem Transporte ohne Erde aus Italien er⸗ halten, so wie zwei große Ananas⸗ die in der Versammlung verlooset wurden. Der General⸗Secretair machte aufmerksam auf den reichen Inhalt der eingegangenen neuesten Hefte der Verhandlungen der Gar⸗ fenbau⸗Gesellschaften zu Kopenhagen, Paris und London, der pomolo⸗ gischen Gesellschaft in Altenburg, der Leopoldinisch⸗Karolinischen Aka⸗ demie der Naturforscher zu Breslau, des polptechnischen Vereins zu München, wie der landwirthschaftlichen Vereine und Gesellschaften zu Montpellier, Kasset, Karlsruhe, Wien, Rostock, Königsberg in Pr., Adenau ꝛc., besonders aber auf die aus den Verhandlungen der Pom⸗ merschen ökonomischen Gesellschaft sich ergebende ungemein rege Thä⸗ tigkeit und einslußreiche Wirksamkeit dieser mit großer Umsicht geleite⸗ ten Gesellschaft.

Noch waren für die Bibliothek des Vereins eingesendet: vom Han⸗ delsgärtner Herrn Zigra in Riga der iste Band seiner dendrologischen ökonomisch⸗technischen Flora des Russischen Reiches; vom Saamen⸗ händler Herrn Kachler in Wien, Verfasser des bekannten Pflanzen⸗ Wörterbuchs, sein alphabetisch⸗tabellarisch⸗scientifisches Saamen⸗Ver⸗ zeichniß; vom Königl. Hannoverschen Gärtner Herrn Borchers, seine beachtenswerthe Beschreibung neuer, empfehlenswerther Getraide⸗Arten; vom Gärtner Herrn Dav. Bouché jun. seine praktische Anleitung zur Treiberei der Zwiebelgewüächse im Zimmer, und von Herrn Dr. Ham⸗ merschmidt in Wien, die neuesten Stücke seiner durch Reichhaltigkeit des Inhaltes sich auszeichnenden Allgemeinen Oesterreichischen Zeit⸗ schrift für den Landwirth, Forstmann und Gärtner.

—.—

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 4. November. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von SeSee ee von qqBB88— St. M. Potsdam. St. M. Um 7 Uhr Morgens .. 35 [Um 83⁄ Uhr Morgens. 10 2 Nachmitt. 36 ⸗4 ½ ⸗Nachmitt. 38 .„ 6 Abends.. 571 » Abends. 50 10 1 58 10 uu“

In der Woche vom 29. Oktober bis zum 4. November sind

39 39

auf der Berlin⸗Potsdamer gefahren: zwischen Berlin

und Potsdam 6921, zwischen Berlin und Steglitz 509, zusammen

also 7430 Personen. In der Zeit vom

1839, als in einem Jahre seit der Eroͤffnung der Berlin, Pots⸗

damer Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam, sind auf dersel⸗

ben gefahren: zwischen Berlin und Potsdam 599,082, zwischen

Bordeaux -Teste —. Sambre-Meuse —. Leipzig-Dresden 92 ½ Br. Köln-Aachen 84 Br. Comp.-Centrale —. Paris, 31. October. 1 5 %, Rente üin cour. 111. 90. 8 % fin cour. 8. 80. 5 % Neapl au compt. 103. 10. 5 % Span. Rente 80 ⁄-s. Passive 75⁄⅓. 3 % Port. 24. Wien, 31. October, 4 % 100 3 ⅞. 3 % 80 %. 2 ½ % —. Anl. de 1834 138 ½. de 1839 106 %.

5 % Met. 108 ½. 1 % —. Bank-Actien 1595.

Konigliche Schauspiele.

Mittwoch, 6. Nov. Im Opernhause: 1) Ouverture aus teenore, von L. van Beethoven. 2²) Arie, aus der. Oper: Ti⸗ us, von e ach gesungen von Dlle. Schulze. 3) Großes Kon⸗ zert fuͤr Violine, in 3 Saͤtzen, komponirt und ausgefuͤhrt von Herrn Fr. Prume, Professor am Koͤnigl. Konservatorium zu Luͤttich. 89 Arie, aus der Oper: Bianca und Fernando, gesun⸗ gen von Dlle. Hagedorn. 5) Fantasie von Alvars, fuͤr Harfe, ausgefuͤhrt von Herrn L. Grimm. 6) Adagio und Rondo fuͤr Klarinette, von C. M. von Weber, geblasen von Herrn Gustav Gareis. 1) („La Mélancole“) Pastorale fuͤr Violine, komponirt und ausgefuͤhrt von Herrn Fr. Prume. Hierauf: Das Stell⸗ dichein, oder: Alle fuͤrchten sich, komische Oper in 1 Akt nach dem Franzoͤsischen: Le rendez - cous bourgeois des Hoffmann. Musik von N. Isouard.

Im Schauspielhause: ar Seribe. 2) La premiere représentation de: NIedecin de Campagne, raudeville nouveau en 2 actes, du Gymnase, par Mr. Mélesville. ““

—˖/-

1) Simple histoire, vaudeville en 1 acte Maurice, ou: Le du théastes

Koönigsstädtisches Theater. Mittwoch, 6. Nov. Marino Faliero. Oper in 3 Akten, nach dem Italiaͤnischen des Bidera von Claͤpius. Musik von

30. Oktober 1838 bis zum 29. Oktober;

Dontzetti. Donnerstag, 7. Nov. Zum erstenmale: Der Minister und der Seidenhandler, oder: Dte Kunst, Verschwoͤrungen zu leiten. Lustspiel in 5 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Eugen Scribe, uͤbersetzt von Karl Riemann, fuͤr die Koͤnigestaͤdtische Buͤhne ein⸗ gerichtet von A. el Verautwortlicher Redacteur Arnold

Fedruct bei A. W. Hayn.

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6 öE Fr Ig

Ne ᷓer, arr 1“ ang- Bekanntmachungen. Anuf den Antrag des hiesigen Kaufmanns Georg Weyergang werden hiermittelst alle und jede, welche aus irgend einem Rechtsgrunde an sein bisheriges in der Langenstraße sub No. 36 belegenes Wohnhaus c. p. und an sein Juchwaaren⸗Lager, welches beides er an den hiesigen Kaufmann H. G. Biedenweg verkauft hat, Ansprüche und Forderungen zu haben vermeinen, zum Zweck deren Anmeldung und Nachweisung in terminis den 29. d. M., den 19. November und 10. De⸗ zember d. S. Morgens 10 Uhr, 1 bei dem Rechtsnachtheile geladen, daß sie sonst damit durch die am 31sten ejusd. zu erlassende Präklusiv⸗ Sentenz damit für immer werden abgewiesen und ausgeschlossen werden. Hatum Greifswald, den 8. Oktober 1839. (b.SB⸗) Direktor und Eer des Stadtgerichts.

Pm r. Hoefer.

1828 in 2

Allgemeiner Anzeiger f Literarische Anzeigen. Bei Dümmler, Linden Nr. 19, ist eben erschienen: Thilo, W. (Seminarlehrer in Potsdam), Spener als Katechet. r Vergegenwärtigung reformatorischen r Freunde kirchlicher Katechese,

hrer an Kirchen und Schulen darge⸗ stellt. 8s

Ein Beitrag zu Verdienstes. Fü⸗ sondere für Le⸗

Der Unterzeichnete sieht sich veranlafst, zunächst das verebrliche juristische Publikum darauf auf- merksam zu machen, dafs er die in seinem Verlage Grofs-Octavbänden erschienene umgear- beitete Original-Ausgabe von

b P. I. A. v. Feuerbach's Kriminal-Rechtsfällen, 88 Bogeu stark, 39 Rechtsfälle enthaltend, auf 3 Thlr.

r.

handlungen umsonst zu haben

lin und Potsdam an.

insbe⸗

brosch. 12 ½ sgr.

bei E. S.

brauche bei den

sens.

geh. in Umschlag. 1 ½ Thlr. Dieses vortreffliche Werkchen,

12 2 7 1

uͤr die Preußischen Staaten. oder 6 Fl. im Preise herabgesetzt hat. Die nicht un- interessauten Beweggründe zu dieser Mafsregel fin- den sich auf einem Detavblatt ausgesprochen, ches binnen wenigen Tagen in alsen soliden Buch- seyn lungen nimmt die Stuhrsche Buchhandlung in Ber-

Giefsen, den 28. September 1839. G. F.

Braunschweig, bei G. Westermann ist erschie⸗ nen, zu haben in allen Buchhandlungen (in Berlin Mittler, Stechbahn Nr. 3): Köhler, H., Taschenbuch zum

Verrichtungen des Ei Eine Sammlung tabellarischer Uebersichten

und Berechnungen enthaltend. bis jetzt das erste

unentbehrlich für Inge⸗ die sich für Gegenstände des Eisenbahnwesens interessiren, tritt zuerst in die groft Lücke, welche bisher in diesem sache der Deutschen Li⸗ teratur allgemein und schmerzlich empfunden worden⸗ und wird darum höchst willkommen seyn.

Bei Otto Wigand, Buchhändler in Leipzig⸗ 5 so eben erschienen und durch jede solide Buchhandlung N bes Ferlin bei Alexander Duncker, Franze⸗ sche Straße Nr. 21): b Beitrag zur Belehrung meiner Mittbürge, und Landesleute über die Hannoversch⸗ Verfafsungs⸗Angelegenheit. Von G gr. Svo. 1839. 7 ½ sgr.

und einzige in seiner Art, nieure, wichtig für Alle, wel-

wird. Besrel-

Hexyer, Vater.

enbahnwe⸗

Bei Unterzeichnetem ist der 6te Bogen des 5 richts über die diesjäbrige Kunst- Ausstellung. 2 sgr. zu haben. Julius Kuhr, Linden No.

breit 8vo. Velinp.

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E81286888.

Se. Majestät der Koͤnig haben dem Geheimen Ober⸗Regie⸗ rungs⸗Rath und Regierungs⸗Vice⸗Praͤsidenten, von Mallinkro dt den Rothen Adler⸗Orden zweiter Klasse mit Eichenlaub zu ver⸗ leihen geruht.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben den Capitain⸗Lieutenants von Glasenap und Nordmann, den Lieutenants und Adju⸗ tanten Fredericks und von Hamen, und dem Lieutenant Akulosf, von der Kaiserl. Russischen Marine, den Rothen Adler⸗ Orden dritter Klasse zu verleihen geruht.

Abgereist: Der General⸗Major, außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Minister am Koͤnigl. Hannoverschen Hofe, Freiherr von Canitz und Dallwitz, nach Hannover.

Der Kammerherr, außervordentliche Gesandte und bevoll⸗ maͤchtigte Minister am Koͤnigl. Niederlaͤndischen Hofe Graf von Wylich und Lortum, nach Putbus. 1]

ℳ.

A u

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 3ü1. Okt. Kotzebue l. hat den Stanislaus⸗Orden erster Klasse erhalten.

Den vom Ministerium des Innern publizirten Materialien

zur Statistik des Reiches zufolge, verarbeitet Rußland jetzt in

jedem Jahre 29,000 Pud roher Seide fuͤr den inlandischen Ver⸗

brauch; außerdem werden noch fuͤr & Millionen Rubel Seiden⸗

und Halbseiden⸗Waaren aus Europa und Asien eingefuͤhrt. In

Das Journal la Presse meldet in bestimmten Ausdruͤcken, daß das Kabinet im letzten Conseil die Anerkennung von Neuseeland beschlossen habe. Es handle sich nur noch darum, ob der nach Neuseeland zu sendende Konsul bei dem sogenannten Koͤnig Karl 1. (Baron Thierry) oder bei dem Bunde der Ober⸗ haͤupter, an deren Spitze der famose Pamars steht, beglaubigt werden solle.

Die Auotidienne zeigt an, daß Herr Auguet von Sain:⸗ Sylvain (Baron de los Valles), vormaliger Adjutant des Don Carlos, nach London abgereist ev. Die Regierung habe ihm be⸗ fohlen, Frankreich zu verlassen und ohne ausdruͤckliche Erlaubniß nicht dahin zuruͤckzukehren.

Lvyon, 29. Oktober. Die hiesige Handels⸗Kammer hat in ihrer gestrigen Sitzung beschlossen, bei Gelegenheit der bevor⸗ stehenden Ankunft des Herzogs von Orleans in hiesiger Stadt, an 580 arme Kinder Sparkassen⸗Buͤcher, jedes von 50 Fr. zu vertheilen. Dieser Beschluß ist von der hiesigen Einwohnerschaft freudig aufgenommen worden, und man zweiselt bei den bekann⸗ ten Gesinnungen des Herzogs von Orleans nicht, daß auch er sich herzlich freuen werde, die zur Feier seiner Ankunft bewillig⸗ ten Gelder auf diese Weise verwendet zu sehen.

““ Großbritanien und Irland.

London, 30. Okt. Nach Briefen aus Indien ging dort das

Geruͤcht, daß der Sitz der hoͤchsten Regierung, also des General⸗

Der General⸗Major von

der neuesten Zeit hat der Seidenbau in den Kaukasischen Pro⸗ vinzen sehr viel dazu beigetragen, die Einfuhr der auslaͤndischen

rohen Seide zu vermindern. Waͤhrend Moskau noch bis zum

Jahre 1831 jahrlich 6600 Pud roher Seide aus Italien bezog,

erhaͤlt es jetzt nur noch etwa 5060 Pud von dort. Aus Frank⸗

reich und Deutschland werden jaͤhrlich nicht mehr als 200 bis

250 Pud gefarbter Seide, aus Griechenland und der Tuͤrkei 15,— 1800 Pud, aus Persien 5 6000 Pud, aus den Kauka⸗ sischen Provinzen dagegen 17,000 Pud roher Seide bezogen.

Eine Actien⸗Gesellschaft zur Befoͤrderung des Handels mit

Persien, die im vorigen Jahre die Kaiserliche Genehmigung er⸗

hielt, kommt, einem Ukas des dirigirenden Senats vom 12ten d.

zufolge, unvorhergesehener Hindernisse wegen, nicht zu Stande.

Man schreibt aus Uralsk vom 30

September: „Heute

fand hier das jaͤhrliche Wettrennen statt, und zwar liefen im ersten

Rennen 15 Pferde aus Uralischen Gestuͤten sechsmal um eine Kreisbahn von drei Werst Länge, in Summe also 18 Werst,

uͤber 2 ⁄½ Deutsche Meile, welche Entfernung von 5 Pferden in

Zeit von 24 Minuten zuruͤckgelegt wurde.

Die Einsaͤtze waren

12 bis 35 Rubel Silber. Am zweiten Rennen nahmen 16 Pferde

Theil, und zwar durchliefen zwei derselben die Bahn von 18 Werst in 25 ½ Minuten so gleich, das die Besitzer derselben den Einsatz von 72 Rubel 70 Kopeken Silber miteinander theilten.“

xh.

Paris, I. Nov. Heute, als am Allerheiligen⸗Feste, ist die Boͤrse geschlossen und morgen wird der groͤßte Theil der hiesigen Journale nicht erscheinen.

Die Polizei hat keine weiteren Verhaftungen vorgenommen und die Zahl der nach der Polizet⸗Praͤfektur gebrachten Personen scheint sich auf 11 zu beschraͤnken. Drei derselben sind nach dem ersten Verhoͤr freigelassen worden. Die ganze Sache scheint nicht Wichtigkeit zu haben, die man ihr in den ersten Momenten

eilegte.

Ordonnanz erlassen, wodurch der Betrag der Summe festgesetzt Präfekturen

wird, welche zu Verwaltungs⸗Ausgaben in jeder der Frankreichs verwendet werden darf. Das Maximum (im Seine⸗ Departement) ist 210,000 Fr., das Minimum 25,000 Fr.; der Gesammt⸗Betrag ist 3,463,900 Fr.

Der Moniteur enthaͤlt den Vierteljahrs⸗Bericht der Com⸗ missaire des Tilgungs⸗Fonds, woraus hervorgeht, daß sie waͤhrend

der 3 Monate vom 1. Juli bis 30. September 191,859 Fr. in Cproc. angekauft haben, welche im Durchschnitts⸗Preis von 80. 83. 5,271,152 Fr. kosten.

Ueber die in Dol stattgehabten Unruhen berichtet der Mo⸗ niteur in folgender Weise: „Am 2“sten v. M. gegen 7 Uhr Abends hat sich eine großentheils aus Weibern und Kindern be⸗ stehende Rotte zu Dol (im Departement Ille und Vilaine) gebildet um die Abfahrt einer mit Getraide beladenen Fuhre nach St. Malo zu verhindern. Die Fuhre wurde angehalten und nach der Halle zuruͤckgefuͤhrt. Andere Unordnungen hatten am Abend statt; Gendarmen und National⸗Gardisten erhielten Steinwuͤrse

Der Koͤnig hat auf den Antrag des Justiz⸗Ministers eine ¼

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und die Meuterer stellten gewaltsame Durchsuchungen in den

Haͤusern mehrerer Einwohner an, die im Verdacht standen, Getraide bei sich aufzubewahren. St. Malo und Rennes nach Dol gesandt. Der Praͤfekt des Departements selbst begab sich mit dem General⸗Advokaten des Koͤniglichen Gerichtshofes von Rennes an Ort und Stelle. Der Koͤnigliche Prokurator von St. Malo verfuͤgte sich ebenfalls dort⸗ hin. Am 25sten und 26sten wurden 45 Individuen verhaftet und nach St. Malo abgefuͤhrt. Am 25sten Morgens war die Ordnung vollkommen wiederhergestellt, und die Getraide⸗Convois Pegen am naͤmlichen Tage nach ihrer Bestimmung ab. Heschluß des Prafekten ist die National⸗Garde von Dol suspen⸗ 15 worden. Nur 18 National⸗Gardisten und 17 Offiziere wa⸗ en dem am Abend der Meuterei erlassenen Aufrufe nachge⸗

Truppen wurden sogleich von

Durch

Gouverneurs, von Kalkutta nach Bombay verlegt, die Praͤsident⸗ schaft Madras aber ganz aufgehoben und das Gcbiet derselben 88. der beiden andern Praͤsidentschaften beigeordnet werden olle.

Die erfreulichen Nachrichten, welche aus Indien eingegan⸗ gen sind, haben, wider Erwarten, in dem Stande der Britischen Fonds gar keine Veraͤnderung hervorgebracht. Auf dem Geld⸗ markt herrscht noch dieselbe Stille, und der Diskonto steht noch 6 pCt. Die Englische Bank soll indeß seit der Bekanntmachung ihres letzten Quartal⸗Berichts eine bedeutende Zufuhr von edlem Metall erhalten haben.

Bei der Einnahme von Kabul sind den Englaͤndern 28 Ge⸗ schuͤtze mit allem Zubehoͤr in die Haͤnde gefallen, die spaͤter dem Schach Sudscha uͤbergeben wurden.

Dcerr von der Ostindischen Compagnie an Stelle des abge⸗ setzten Radscha von Sattara unter dem Titel Schrihmunt Maharadscha Schadschi, Radscha Tschutterputty auf den Thron von Sattara erhobene Appa Sahib soll wahrend seiner Lebenszeit die Krone tragen; nach seinem Tode aber soll sein Gebiet der Ostindischen Compagnie anheimfallen.

Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt einen Geheimeraths⸗Befehl, wel⸗ cher die Haͤsen von Dover, Aberdeen, Dundee, Goole, Lancaster, Londonderry, Portsmouth, Southampton, Sunderland und Yar⸗ mouth fuͤr passend und geeignet zur Einfuͤhrung von Guͤtern aus G innerhalb des Bereiches der Ostindischen Compagnie erklaͤrt. 3

Mit der Einnahme von Kabul wird hier der Krieg in Afghanistan fuͤr beendigt angesehen. Sir John Keane, der Oberbefehlshaber der Indus⸗Armee, sagt in seiner Depesche an den General⸗Gouverneur von Ostindien, Lord Auckland: „Ich Host. bahe, wir haben alle Zwecke erreicht, die Ew. Herrlichkeit eabsichtigten, als Sie die Indische Armee bildeten, und den Plan zu der Expedition nach Afghanistan entwarfen.“ Der TCourier bemerkt in dieser Beziehung: „Der Erfolg unserer tapferen Ar⸗ mee in Afghanistan und die Wiederherstellung des Keanigreichs

Kabul haben das Britische Reich in Indien auf viele Jahre ge⸗

gen die Angriffe jeder fremden Macht, die durch Persien heran⸗ ziehen koͤnnte, gesichert. Wenn Rußland ernstliche Absichten auf Indien haͤtte, was wir uͤbrigens nicht glauben, so waͤre die ein⸗ ige Weise, in der es sich jetzt unsern oͤstlichen Besitzungen naͤhern koͤnnte, der Umweg uͤber Buchara, durch die Wuͤsten oͤstlich vom Kaspischen Meere und durch die Paͤsse des Himalaya. Einen so ausschweifenden Plan duͤrfte indeß wohl kein Russischer Staats⸗ mann fassen, wenn er die Beduͤrfnisse und Interessen seines Lan⸗ des richtig zu wuͤrdigen im Stande ist.“

6 Lord V rougham aͤußert sich in einem Briefe an einen seiner hiesigen Freunde hoͤchst entruͤstet uͤber die Behauptung einiger Blatter, daß er selbst wohl das Geruͤcht von seinem angeblichen Tode verbreitet haben moͤchte.

Dem Portugiesischen Baron von Lagos soll waͤhrend seines hiesigen Aufenthalts von der Koͤnigin Donna Maria und von ihrem Premier⸗Minister das Portefeuille der Finanzen angeboten worden seyn, welches er jedoch abgelehnt haͤtte.

Den Inhabern Portugiesischer Obligationen wird von der Morning Post bemerklich gemacht, daß die neuen dprvc. Fonds, welche in Folge der von den letzten Cortes ertheilten Autorisation zu einer Anleihe jetzt ausgegeben wuͤrden, nur 51 bis 52 pCt. auf dem Geldmarkte galten, obgleich die zur Zins⸗ zahlung erforderliche Summe besonders beiseitgelegt worden.

Der Kosten⸗-Anschlag fuͤr die London⸗Birminghamer Eisen⸗ bahn belief sich auf 2,750,000 Pfd. St., die wirklichen Kosten aber betragen 4,988,849 Pfund.

Der Pariser Banquier, Herr Fould, befindet sich in Be⸗ gleitung eines Ingenieurs seit einiger Zeit hier. Sein Zweck soll das Studium der neuesten Verbesserungen seyn, welche bei den Eisenbahnen in Anwendung gekommen sind.

Die neuesten Nachrichten aus China lauten weniger erfreu⸗

lich als die aus Indien. Der ganze Opium⸗Vorrath ist vernich⸗ tet, und es duͤrfte sehr schwierig seyn, Ersatz fuͤr diesen Verlust zu erhalten. Die Britischen Kaufleute hatten saͤmmtlich Canton verlassen und sich nach Macao begeben. Die Amerikanischen Handlungshaͤuser setzen dagegen ihre Geschaͤfte in Canton noch sort und zogen großen Gewinn aus der Verschiffung Britischer Waaren auf Amerikanischen Schiffen. Es waren zwei Amerika⸗ nische Fregarten in China, aber nicht ein Britisches Kriegsschiff,⸗ obwohl Leben und Eigenthum der Englaͤnder stuͤndlich in Gefahr schwebten. Sir F. Maitland befand sich, den letzten Nachrichten

zufolge, mit dem „Wellesley“ in Trinkomali, und man glaubte,

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er werde nach China gehen, da es nicht wahrscheinlich war, daß man seiner Dienste in Indien beduͤrfen werde. 5

Niederlande.

819 Aus dem Haag, 1. Nov. Die auf Belgien Bezug haben⸗ den Stellen der Antwort⸗Adresse auf die Thron⸗Rede lauten sol⸗ gendermaßen: „Wir sind uͤberzeugt, daß Ew. Majestaͤt Alles ausbieten werden, um die voͤllige Ausfuͤhrung des Traktats mit Belgien zu sichern und zu besc leunigen, und wir hegen das Ver⸗ trauen, daß dabei die Rechte der Niederlande unverletzt erhalten bleiben. Wir bedauern, daß die Regulirung der Ueberschreibung jenes Theiles der Staatsschuld, der auf Belgien lastet, noch nicht die Fortschritte gemacht hat, die wir mit Ew. Majestat gewuͤnsch: haͤtten. Wir hegen das Vertrauen, daß die Vollstreckung des darauf bezuͤglichen Artikels des Londoner Vertrages, worauf wir nach Allem, was uns versagt ward, so rechtmaßige Anspruͤche haben, nicht laͤnger hinausgeschoben wird. 8 In⸗ In ge2 heutigen Sitzung der zweiten Kammer machte der Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten die angekuͤndigte Mit⸗ theilung uͤber die mit den Agnaten des Hauses Nassau geflogenen e. wegen der Entschäͤdigung fuͤr den an Belgien abgetretenen Theil des Großherzogthums Luxemburg. Am 27. Juni d. J. ward zwischen den Niederlandischen und Nassauischen Be⸗ vollmaͤchtigten zu Wiesbaden ein Uebereinkommen abgeschlossen, wonach der Herzog von Nassau fuͤr sich und seine Bluts⸗Ver⸗ wandten, den Prinzen Adolph und Friedrich, nebst deren Nach⸗ kommen, gegen eine Entschadigung von 750,000 Fl. fuͤr immer allen Anspruͤchen entsagen, die sie in Folge der ihnen fruͤher verliehenen Rechte im Großherzogthum Luxemburg auf Limburg zu haben vermeinen. Was den Deutschen Bund betrifft, so sind dagegen am 16. August d. J. von dem Niederlaͤndischen Gesand⸗ ten beim Bundestage die noͤthigen Vorschlage gemacht worden. Demzufolge soll der dem Koͤnige der Niederlande verbleibende Theil des Limburgischen ein besonderes Herzogthum bilden, jedoch mit Ausschluß der Festungen Mastricht und Venloo, die gaͤnzlich bei Niederland verbleiben sollen. Dieses neue gam nun soll eben so wie das Großherzogthum Luxemburg, so veeit es dem Koͤnige verblieben, einen Theil des Deutschen Bundes ausmachen. Zugleich ertheilen Se. Majestaͤt der Bundes⸗Ver⸗ sammlung die Versicherung, dafuͤr sorgen zu wollen, daß die Ver⸗ einigung des Herzogthums Limburg mit den Niederlaͤndischen Provinzen unter Eine Verfassung und Gesetz den Verpflichtungen gegen den Deutschen Bund keinen Eintrag thun werde. Da di Bevoͤlterung des an Belgien abgetrerenen Theiles von Luxemburg 149,571 Seelen betraͤgt, und die des Theiles von Limburg, der wieder an Niederland gekommen, auf 137,527 Seelen sich be⸗ laͤuft, so tritt hierdurch eine ziemlich genaue Ausgleichung ein, so daß in Bezug auf das Bundes⸗Kontingent durchaus keine Veraͤnderung noͤthig ist. Am 5. September d. J. hat die Deutsche Bundes⸗ versammlung diesen Antrag mit Stimmen⸗Einhellig⸗ keit angenommen, und dem Koͤnig⸗Großherzog ihre Zufrieden⸗ heit zu erkennen gegeben Der Minister fuͤgte bei dieser Ge⸗ legenheit hinzu, daß Se. Majfestaͤt es sich wuͤrden angelegen seyn lassen, die zwiefache politische Stellung, in welche das neue Herzogthum Limburg durch dieses Arrangement komme, auf eine auch die diesseitigen Interessen vollkommen befriedigende Weise festzustellen. Der Koͤnig hat den bekannten Landschaftsmaler Koekkoek

zum Ritter des Niederlaͤndischen Loͤwen⸗Ordens ernannt.

Belgien.

Bruͤssel, 1. Nov. Die hiesigen Blaͤtter berichten, daß der Belgische Gesandre in Rom, Graf von Oultremont, 8 in Foren, seine Beglaubigungsschreiben uͤberreicht und bei dieser Gelegenheit eine uͤberaus schmeichelhafte Aufnahme bei dem Groß⸗ herzoge gefunden habe.

Die Gemahlin des Justiz⸗Ministers Raikem ist in Luͤttich mit Tode abgegangen.

Luͤttich, 2. Nov. Man ermartet hier heute den Koͤnig der Belgier auf seiner Nuͤckreise nach Bruͤssel. I1““

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Frankfurt a. M., 3. Nov. Se. Kaiserl. Hoheit der Erz⸗ herzog Mayimilian von Este und Se. Hoheit der Erbprinz von Modena sind heute hier eingetroffen.

Oesterreich. v Wien, 31. kt. Graf Muͤnch⸗Bellinghausen ist aus Frankfurt a. M. hier angekommen, um waͤhrend der Ferien des Bundestags einen Theil des Winters hier zuzubringen. Doch duͤrfte der Herr Praͤsidial⸗Gesandte auch waͤhrend seines gegen⸗ waͤrtigen Aufenthalts in der Naͤhe des Fuͤrsten⸗Staats⸗Kanzlers kaum Muße finden, um sich den Geschaͤften voͤllig zu entziehen. In Frankfurt a. M. ist Herr Legations⸗Secretair Baron Th erry inzwischen mit der Geschaͤftsfuͤhrung der Oesterreichischen Gesandt⸗ schaft beauftragt. Der in Frankfurt residirende Kaiserl. Oester⸗ reichische Minister⸗Resident am Herzoglich Nassauschen Hofe, Ba⸗ ron Handel verweilt noch immer auf seinem Landaute in Ober⸗ Oesterreich, wo ihn die Folgen einer schweren Krankheit festhalten. Gestern ereignete sich auf der Ferdinands⸗Noroͤbahn unweit Leopoldsau neuerdings ein Unfall, der einem Menschen wahr⸗ scheinlich das Leben kosten wird, und mehreren Personen minder bedeutende Verletzungen zuzog. Auch diesmal war die Veran⸗ lassung hierzu das Zusammentreffen zweier Wagenzuͤge, deren er⸗ ster sich wegen Schadhaftigkeit der Lokomotive verspaͤtet hatte. Die Dampfschifffahrt ist nun auf der oberen Donau bis hierher definitiv eingestellt. Der Wasserstand ist niedriger als seit Jahren. Wien, 31. Okt. Durch Allerhoͤchste Entschließung ist das durch den Tod des Feldmarschall⸗Lieutenant Fuͤrsten Bentheim⸗Steinfurt erledigte Infanterie⸗Regiment Nr. 9. dem Feldmarschall⸗Lieutenant Grafen Hartmann, demselben, welcher seiner Zeit mit Leitung der militairischen Ausbildung des Herzogs von Reichstadt beauftragt war, und das Infanterie⸗Regiment