1839 / 346 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

und historischer am Anfange

8

eigenthümlichen Färbung nicht entbehren.

ihen kullmisch an Land gehören, und welche laut der

8 schen Erben gehörige, vor dem Wasserthore am Mühl⸗

komponiren anfing, schon die großen dramatischen Schöpfungen Gluck's und Mozarts als Muster vorliegen, und diesen beiden Tondichtern

außer der Papiermühle eine Mahlmühle und Wirth⸗

Treue die Lage der hiesigen Universitäͤt n des löten Jahrhunderts bis zum Jahre 1540 geschild ert, und dadurch ein hoͤchst schätzenswerther Beitrag zur Geschichte derselben geliefert wird, war auf die Bedeutung des Festes hingewiesen worden. Dieses wurde dann unter der allgemeinsten Theilnahme begangen. Außer den Mitgliedern der Universitat und der staats⸗ und landwirthschaften Akademie zu⸗ Eldena, versammelten sich viele Andere aus allen Ständen in dem Sessionszimmer des akademischen Senats, und begaben sich von dort in feierlichem Zuge unter Musik⸗Begleitung in die mit der Buͤste Sr. Majestaͤt des Koͤnigs geschmuͤckte und mit Guirlanden festlich verzierte große Aula. Daselbst sprach als Festredner der ordentliche Professor der Theologie und Stadt⸗Superintendent 1)r. Finelius nach einem einleitenden Gesange mit Musik uͤber die Bedeutung, welche die Wiederherstellung der hiesi— gen Universitaͤt fuͤr die evangelische Kirche Pommerns gehabt hat. Nachdem der Redner geendet, wurde noch unter Be⸗ gleitung von Posaunen „Line feste Sn eg unser Gott gesungen. Um 2 Uhr fand ein solennes Mittagsmahl statt, an welchem weit uͤber hundert Personen aus allen Srtänden Theil nahmen. Von Interesse duͤrfte die Bemerkung seyn, daß auf die Allerhoͤchste Gesundheit Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von dem Rektor aus einem Becher getrunken wurde, welcher sich als eine kostbare Reliquie in dem Besitze der hiesigen Universitaͤt befin⸗ det. Das Fußgestell dieses schoͤnen Bechers trägt nämlich die Umschrift: „Die löbliche Universitet der Churf. Statt Wittenberg verehret dises Brauthgeschencke H. D. Martino Luthern und seiner Jungfrauw Kethe von Bore anno 1525 die Martis post Festum Jobannis Babtistaen woraus seine Bedeutung von selbst hervorgeht. Der Weg, auf welchem dieser Becher in den Besitz der hiesigen Universitaͤt gelangt ist, laͤßt sich vollstaͤndig verfolgen.

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Wissenschaft, Kunst und Literatir. Berlin. Eine für uns noch neue, wenngleich, ihrem Ursprunge und ihrem Kolorit nach, einer älteren Zeit angehörende komische Oper, Ein Tag der Abeutener (Une journée aux aventures), von Me⸗ hul, die vorgestern auf dem Königlichen Theater zum erstenmal gege⸗ hen wurde, auch bisher, so viel wir wissen, noch auf keiner Deutschen Bühne zur Aufführung gelangte, ist zwar nicht dem Bedeutendsten aus der klassischen Musik⸗Periode beizuzählen, trägt aber doch den Stempel jener einfachen, harmonischen Schönheit, durch welche diese Epoche fast allgemein sich auszeichnet, und kann daher immer als eine willkommene Gabe betrachret werden, wäre es auch nur, um dem überreizten Ohre einmal eine Erholung zu gewähren. Mehul, dessen Hauptwerke in das letzte Dezennium des vorigen und in das erste des jetzigen Jahr⸗ hunderts fallen, er lebte von 1763 bis 1818, hatte, als er zu

verdankt er den größten Theil seiner musikalischen Bildung, der Erste war sogar kuxze Zeit sein Lehrer. Der Einfluß so hober Vorbilder zeigt sich überall in Mehul'’s Compositionen, die jedoch einer

In seinen ernsten Opern berrscht eine rührende Innigkeit der Empfindung, in seinen komischen viel gemüthliche Laune. Diese letztere Stimmung finden wir auch in der obengenannten Oper. In munstkalischer Hinsicht wollten nur die Arien nicht mehr recht ansprechen, deren Stvl allerdings etwas ver⸗ altet ist. Die Ensemble's dagegen, besonders die Quintette, deren die Oper vier Stück zählt, und das Finale des yten Akts, machen noch immer eine sehr frische und lebendige Wirkung. Gewiß würde die Oper noch mehr gefallen haben, wenn das Textbuch und der Dialog witziger gearbeitet wären; von dieser Seite bleibt aber viel zu wün⸗ schen übrig, und auch von Seiten des Spiels könnte in zwei oder drei Partieen durch größere Leichtigkeit, so wie durch Deutlich⸗ lichkeit der Aussprache, noch wesentlich zum Erfolg des Stüt⸗ kes beigetragen werden. Da das Komische des Vorganges nicht so⸗ wohl auf Handlungen und Charakteren, als auf Situationen beruht, so müßte Alles möglichst rasch in einander greifen, und auch eine Kürzung des Ganzen möchte sich wohl 1 h ti erweisen. Er⸗ neuüch wäre es vörn ens, wenn wir die Einstudirung dieses Werks als den Anfang zu einer Wiedererweckung mehrerer der bedeutenderen

11“ . der Zeit fortgerissen und begeistert,

1416

einzelne Kunstgebilde schufen, wohl der Vergessenheit entrissen zu werden verdienten. Das gestrige Konzert der Dlle. Caspari führt uns sogleich zu einem anderen Kom⸗ ponisten jener Zeit, der zwar nicht zu den Sternen gehört, die 8. cige⸗ nes Feuer leuchten, aber doch selbst mit seinem erborgten Lichte manchen, er jetzt kulminirenden Planeten verdunkeln würde; wir meinen ? ighint der so schön und korrekt für den Gesang zu schreiben verstand, daß wenigstens in Konzerten öfter Musikstücke aus seinen Opern vorge ra⸗ gen werden sollten, wenn diese auch, wegen Mangels an dramatischer

Kraft, auf der Bühne nicht mehr den früheren Effekt hervorbringen dürften. Wer möchte nicht das gestern gehörte Buartett aus dem sche Composition gehalten haben,

die

8 Paris, 7. Dezember. 3 5 % Rente fin cour. 112. 45. 3 % tin cöur. 80. 75. 5 % Neapl.

fin cour. 101. 55. 5 % Span. Kente 26 Passive 61 2. 3 % Port. ¼8. 8

Wien, 7. Dezember. 4 % 100 11⁄h1 6 39% Anl. de 1834 144.

EE1““ Den 12. Dezember 1839. 8 Ifymtlicher Sandz- und weltd-Courz-Zettel..

Pr. Cour. 2 Pr. Cour. Brief. 1 Geld. 8 Brief. 1 Geld.

0

2 1 2 80 ¾. 2 ½ %

5 % Met. 107 ½. 4e“1820 111 ¼.

Bank-Actien 1618.

8

Gerusalennne liberata für eine Mozartf vosition 1222 bätte ihm nicht das Programm den Namen Righini’'s genannt? Eine so abgerundete Form, eine so klare, durchsichtige und wirkungsreiche Stimmführung und so reizende Melodie ist man sonst nur bei Mo art und Haydn zu finden gewohnt. Es kommen in der That starke Anklänge an diese beiden Komponisten vor, aber diese verzeiht man gern, da das Ganze so vortrefflich gearbeitet ist und den erquicklichsten Eindruck macht. Die Konzertgeberin, Dlle. Caspari, die dem Publikum schon seit längerer Zeit durch ihre Mitwirkung in den Solo⸗ Partieen der von der Sing⸗Akademie aufgeführten Oratorien als eine ausge⸗ zeichnete Altistin bekannt ist, bewährte ihr Talent gestern auch in mo⸗ dernen Gesangsstücken, in einer Arie von Mercadante und in Liedern jüngerer Deutscher Komponisten, die sie mit schöner Fülle des Tons, edlem Ausdruck und musterhafter Deutlichkeit vortrug. Wenn ihre Stimme, wie nicht zu zweifeln ist, bei forigesegter Uebung auch noch mehr Volubilität erlangt, so wird sie Alles besitzen, was man von

einer Konzert⸗Sängerin nur wünschen kann. 10.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 11. Dezember. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von ZIID11 von - Sr. M PGslin. St. M. Potsda m. ([(Si. . Um 7 Uhr Morgens.. 412 [Um 8 ½ Uhr Morgens. 2

. 10 12 Mittags.. Nachmitt... 50 ◻⸗ 4 55

2 Nachmitt. Abends... 50 73 Abends... 57 58 10

. 6 20

10

Meteorologische Beobachtungen. Morgens RNachmittags Abends Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

1839. Dezember.

11.

Quellwaärme 6,30 R. Flußwärme 0,0 9 R. Bodenwärme 3,8 9 R. Ausdünstung 0,019 ⸗Rh.

Niederschlag 0.

335,27“ Par. 4,2 0 R. 4,8 0 R.

81 pCt. heiter.

OSO.

Luftdruck 336 31“ par. 335,90" Par. Luftwärme R. 1,2 0 R. Thaupunkr W1ö16 4,10 R. Dunstsätti, u ig 85 vCt. 72 pCt.

Wetter trübe. trübe. SO. SO. Wärmewechsel 1,1 °

335,83“„Par. 3,4 9 R. 4790 R. 79 „Ci. OSDO.

Wolkenzug Jagesmirttel:

2.

Kanz-Bill. —.

Etinen. Amsterdam, 8. Dezember. Niederl. wirkl. Sehuld 5213⁄1 6.. 5 % do. Neue Anl. 23 ¾.

Antwerpen, 7. Dezember. Linsl. 63 ¾. Neue Anl. 235⁄1 6. ¼. 8 Frankfurt a. M., v. Dezember. Oesterr. 5 % Met. 10671 G. 4 % 99 ⅞. 99 ¾4. 2 ½ 0 1 % 24 ¾ G. Bank-Actien 1951. 1949 Partial-Obl. 151 ½ G. Loose zu 500 Fl. 144 ⅞¾. 144 1. Loose zu 100 FlI. —. Prenzs. Präm.-Sch. 70 ⁄1 G. do. 4 % Anl. 102 Br. Poln. Loose 79. 69 ¾. 5 % Span. Anl. 8 ⁄1. 8 ¼. 2 ½ % Holl. 52 ¼. 523 ,16. Eisenbahn-Actien. St. Germain 565 Br. Versailles rechtes Ufer 290 Br. do. linkes Ufer 315 Br. Srrassburg-Basel 310 G. Bordeaux- Teste eee. enes —. Leipzig-Dresden 94 G. Kölm-Aaechen 82 Br. Comp.-Centrale —. Bank--Actien 1620. Engl. Russ. 106 ⁄3. 8 London. 5. Dezember-. Cons. 3 % 91 ⅞. Belg. 100 ½. Neue Anl. 25 ¼. Passive 6 ¼. Ausg. Sch. 111%¼. 2 ⁄½ % Holl. 53 ½. 5 % 99 ¼. 5 % Port. 34 ¼

dramatischen Compositionen jener mustkalischen Glanzperiode betrachten

dürften, in welcher auch die Talente zweiten Ranges, von dem Schwunge Mex.

do. 3 % 23 ¼. Engl. Russ. —. Bras. 71. Columb. 30. 25. Peru 17. Chili —.

St.- Schuld-Sch. 4 103 ⁄C1 1 5 ⁄1k soenpr. CEhdbr. 327 102 10.71 Pr. Eagl. Obl. 20. 4 1025⁄6 102 Fomm. do. 2*% 193 Piümech.d. Sech.72 E6 7l5“8 sKur- 6. Neum. 60., 22 Kuvrmärk-. Cblg. 101½ 101 1½¼ Schlezische do. 28 1 2 ¾ Neum. Sehuldv. 3 ½ 1013⁄¾à 101 ¼ Conp. und Zius- Beri. Stadt-Obl. 4 1033⁄1 1027 Sch. d. K. a. N. Koöuigsb. do-. 4

Gold al warco Elbiager do-. 4 Nene Dukaten dito do. 100

Friedrichsd'or Danz. do. in Th. 47 ½

Aond. Coldmün- 8 Weatp. fefaudhr. 3¹% 1021/12† zeu à 5 Thl. 1011 9 3%¾ Grolah. Poz. do. 4] 1 4A 1

103 ⁄2 Diskonto 3 3 5 Wechsel

96 216

18 ⁄2

13

215

. 2 Fr. Teen. 85 14 ½ 151 ¾ 15003⁄1 6 21 80112 101216 102 ½

250 Fl. 2350 Fl. 300 Mk. 200 Mk. 1 LSt. 300 Fr. 130 Fl. 150 Fl. 100 Thl. 100 Thl. 150 Fl. 100 Rbl.

Amsterdann . do.

Hamburg

1/* 150 ½

1915¾

99 ¼ 192 ¾½ 101 ¾˖

Wieo in 20 Kr. Augeberg . Breslau .. 102 31 ½ liche Schauspielc.

Im Opernhause: Fernand Cortez, große Musik von Spontini. (Sus.

Fraukfurt a. M. Petersborg. .

3 Waoch.

Koͤnig

Freitag, 13. Dez. Oper in 3 Abth., mit Ballets. S. Loͤwe: Amazily.) 1

Im Schauspieihause: 1) La foole de Cagliostro, vaudeville en 1 gacte. 2) La jeune femme colere, comécie en 1 acte. 3) Le Parrain, piece comique en 1 acte, par Scribe.

Sonnabend, 14. Dez. Im Schauspielhause: Auf Begeh⸗ ren: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing.

Sonntag, 15. Dez. Im Opernhause: Fernand Cortez.

Im Schauspielhause: Die Schoͤngeister in der Livree Hieraus: Die Einfalt vom Lande.

Montag, 16. Dez. Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Ein Tag der Abenzeuer, komische Oper in 3 Abth., Musik von Mehul. Hierauf: Das Stelldichein, komische Oper in 1 Akt, Musik von N. Isouard.

Koöͤnigsstaͤdtisches Thearter.

Freitag, 13. 888 Die Seeraͤuber. Vaudeville⸗Posse in 2 Akten, frei beaͤrbeitet nach Dennery und Cormon, von A. Cos⸗ mar. Vorher: Die Brandschatzung. Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. 39

Sonnabend, 14. Dez. Auf hoͤchsten Befehl: Zum ersten⸗ male: Lucretia Borgia. Oper in 3 Akten, nach dem Italiäͤni⸗ schen des Romani, uͤbersetzt von Claͤpius. Musik von Donizetti.

Sonntag, 15. Dez. Der Minister und der Seidenhaͤndler, oder: Die Kunst, Verschwoͤrungen zu leiten. Lustspiel in 5 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Eugen Scribe, uͤbersetzt von Karl Riemann, fuͤr die Koͤnigsstaͤdtische Buͤhne eingerichtet von A- Wolff. Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedruckt bei A. W. Hay

2

9 4

Bekanntmachungen.

Rothwendiger Verkauf. Ober⸗Landesgericht zu Marienwerder.

Der Herr Ober⸗

Das im Thornschen Kreise belegene Rittergut Chel⸗ nach Bürgermeister, Beigeordnete, monie Nr. 6 (früher Nr. 22), abgeschätzt auf 38,169 creiaire, Steuer⸗Einnehmer, als Lofal⸗Agenten der Thlr. 21 sar. pf. zufolge der nebst Hvpothefenschein Rheinischen Provinzial⸗Feuer⸗Societät,

schäften für andere etbeilige fen, in Bezug auf die Rheinpreußische Feuer⸗ Versicherungs⸗Gesellschaft in Düsseldorf zu⸗ rückgenommen, so daß diese Beamten nunmehr als Agenten dieser Gesellschaft gegen billige Prämien fun⸗

und den Verkaufs⸗Bedingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll

am 19. Februar 1840, Vorm. um 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Das in der Richtstraße gelegene Vol. I. Nr. 18 des Hypothekenbuchs verzeichnete, dem abwesenden Brau⸗ eigen Carl Audwig Heine gehörige Haus, welches zu⸗ folge der nebst dem Hypothekenscheine in der Registra⸗ tur einzusehenden Taxe auf 7892 Thlr. 6 gr. 4 pf. ab⸗ geschätzi worden, soll 1

am 16. März 1840, 10 Uhr. subhastirt werden.

Frankfurt a. d. O., den 21. August 1839.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

Nothwendiger Verkauf. Land⸗ und Stadtgericht Marienwerder. Die den Kindern des Heinrich Christoph Strübig gehörige, unweit Marienwerder, am Bache Zipelle nahe am Liebefluß belegene Papiermühle nebst Pertinentien, welche sub Nr. 4 der einzelnen Grundstücke im hie⸗

giren dürfen. Die Direction

rif ꝛc. einzusende sucht nuumehr

Rheinpreußische befassen geneigt

Bekanntmachung. präsident der Rheinprovinz hat durch Rescript vom 25. Juli c. in besonderer Berücksichti⸗ gung der Verbältniffe das früher erlassene Verbet, wo⸗ bahn Nr. ³) und in allen Buchhandlungen: Sophokles Tragoͤdien in Deutscher von einem 3 Vereine Gelehrter. v t betheiligen dür⸗ & 11 . 1 3ν5 Ein Band im Schiller⸗Format, 23 Bogen, feines Ve⸗ tens genane Angabe der Quellen, woher sie geflos⸗ Subs.⸗Preis, gültig bis zum ssen, und der Orte, wo sie einheimisch sind. Kein sgr. Ladenpreis vom JI. Januar deres Buch kann so frisch und lebendig die Angst und 1840 an 1 Thlr. Erfurt und Leipzig, den 15. November 1839. Ludwig Hilsenberg.

cietät in Koblenz hat an sämmtliche Ober⸗Bürgermei⸗ ster und Bürgermeister der Rheinprovinz Statut, Ta⸗

Bürgermeister, Beigeordnete, Bürgermeisteret⸗Seere⸗ taire, Steuer⸗Einnehmer und Alle, welche sich mit Annahme von Versicherungs⸗Anmeldungen für die

fen an sie zu wenden.

Düsseldorf, den 3. August 1839. b

Für den Verwaltungs⸗Ausschuß des Comite’s der Rheinpreußischen Feuer⸗Versicherungs⸗Gesellschaft,

nzeiger fuͤr die Pr

Bürgermeisterei⸗Se⸗

sich an Ge⸗

linpapier, breschirt. 31. Dezember, 223

2—7

der Rheinischen Provinzial⸗Feuer⸗So⸗

n die Gewogenheit gehabt, und es er⸗ die unterzeichnete Stelle die Herren 1 6. 3 Thlr.

Feucr⸗Versicherungs⸗Gesellschaft zu

sind, sich deshalb in vortofreien Brie⸗ zu haben.

Tutei Frutri. eêet non difficiles. op. 24. 26. Jede Lieferung auch einzeln.

Camérn obsecura.

Aus Auftrag: Schimmelbusch.

——ö—

L 8

sigen Hypothekenbuche eingetragen steht, und wozu

schafts⸗Gebaͤude nebst 1 Hube 21 Morgen 116 ¶u. Bee

in der Registratur einzusehenden Taxe auf 8854 Thlr.

2 sgr. 8 pf. abgeschätzt ist, soll 296

den 1, Ea18859

an hiesiger Gerichtsstelle verkauft werden. Rothwendiger Verkauf.

Land⸗ und Stadtgericht zu Zeiz. Die den Scharfrichterei⸗Besitzer Johaun Georg Busch⸗

1840 mit dem

raben belegene, sub Nr. 673 des Hypothekenbuchs und Rr. 696 des Brand⸗Katasters von Zeiz eingetragene Scharfrichterei nebst Scharfrichterei⸗Gerechtigkeit und übrigem Zubehör, abgeschätzt auf 7853 Thlr. 10 pf.

lge der nebst Hvpothekenschein, Privilegium und glieder des Direktoriums, findet Se bins 8 dessensc⸗ 3 Mittags um 12 Uhr, im Lokale des Herrn

Stallmeister Seeger statt. Berlin, den 11. Dezember 1839.

edingungen in der Registratur einzusehenden Taxe, soll nuar k. J., am 19. Marz 1810,

von 11 Uhr Vormittags ab, an ordentlicher Gerichts⸗

stelle fubhagir werdeu.

Eö“

Das handeltreibende Publikum wird hierdurch be⸗ nachrichtigt, daß die Meßhandelswoche der Lichtmesse

hin das Auspacken der Kurzenwaaren schon am 27. Ja⸗ nuar, aller andern Waaren hingegen am 29. Januar künftigen Jahrs von Mittags 12 Uhr an gestäktet ist. Braunschweig, den 7. Dezember 1839. Herzogliche der ind. Steuern.

0

——-—

Verein fuͤr Pferdezucht und Pferdedressur. Die General⸗Versammlung zur Vorlegung der Rech⸗ nungen des vergangenen Jühres ür Wahl neuer Mit⸗

18

kanntmachung. 1 84

Buchhandlungen zu haben: Deutsche

2. Februar ihren Anfang nimmt, mit⸗

onnabend den n. Ja⸗

Lande unseren Wanderstab setzen. Gebr. Grimm veranstalteten

v. Eckardstein.

eußischen Staaten.

Literarische Anzeigen.

Zu haben in Berlin bei E. S. Mittler (Stech⸗ von versunkenen Schlössern ꝛc., sind hier aufs anmu⸗

Im Verlage von T. Trautwein in Berlin, Breite Strafse No. 8, sind folgende empfehlenswerthe Com- positionen von W. Paubert erschienen:

Six Impromptus caractéristiques. op. 14. No.

Die sechs verschiedenen Stiecke auch einzeln

Collection des Porceaux brillants 1 Thlr. 15 sgr.

Etrennes: contenant des Bagatelles. op.

Jedes Cabier auch einzeln.

aben.

Werthvolle Festge In unserem Verlage sind erschienen und in allen

Herausgegeben von den Brüdern Grimm. 2 Bände. Preis 3 Thlr. 20 sgr.

Wie das Kind seine ihm eigene Welt der Mähr⸗ chen hat, an die es glaubt und in deren Wunderkreis auch der Erwachsene mit Sehnsucht sich zurückdenkt, Eine Vierteljah so hat das Volk seine eigenthümliche gen, die ihm mit dem Zusammenleben in der Hei⸗ math gegeben ist und an der es mit inniger Liebe hängt. Diese ehrwürdigen und lieblichen Töne aus einem früheren echt volksthümlichen Leben reden wie freundliche Begleiter zu uns, wohin wir im Deutschen In dieser von den ammlung ist ihre ver⸗ einzelte Menge zusammengestellt. Gegen 600 Sagen

eeeee eeemeeid r6 um ao uss zt z8116E g meg ssktwfes F. Fsnhteetefth, 98, gut.

v 111““

von Zwergen, Riesen, Berggeistern, Kobolden, Niren, Heren, Elfen, Prinzen, vom Drachen, vom Wärwolf,

thigste erzählt. Sdreierlei zeichnet diese Sammlung ganz besonders 8 aus. Erstlich Treue und Wahrheit der Erzählung, we sie in der Heimath erzählt wird, felbst in Ton und Wort. Zweitens größte Mannigfaltigkeit. Drit⸗

Kein an⸗

Warnung vor dem Bösen wie die innigste Freude an dem Guten und Schönen wecken und nähren, wie dieses; kein anderes kann zugleich so in das innerste Geheimniß des volksthümlichen Lebens und Webens einführen, und Vielen mag dadurch das theure Deutsche Land noch lieber werden.

An diese vortreffliche Sammlung Deutscher Sagen schließen sich nachstehende, vor kurzem erst erschienene Schriften auf das Würdigste an:

Die Volkssagen Ostpreußens, Litthauens und Westpreußens Gesammelt von W. J. A. von Tettau und J. D. H. Temme. Geheftet 1 Thlr. 10 sgr.

.2—=—

Nebst

x jeunes Elèeves, Die Volkssagen der Altmark.

einem Anhange von Sagen aus den übrigen

Marken und aus dem Magdeburgischen. Gesammelt von J. D. H. Temme.

Preis, geheftet, 25 sgr.

Nicolaische Buchhandlung in Berlin,

Brüderstr. Nr. 13, Elbing und Thorn.

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1

JIIe. V So eben ist in der Hinrichsschen Buchhandlung

in Leipzig erschienen, in Berlin auch bei E. S. Mittler (Stechbahn Nr. 3), Nicolat, zu haben:

IA bHszeirfn. rschrift, der Unterhaltung Welt der Sa⸗ und der Besprechung von Zeit⸗Interessen gewidmet. Unter Mitwirkung der ausgezeichnetsten Schriftsteller herausgegeben von O. Marbach. Win⸗ ter 1839. Inhalt: Die Erben von Fr. v. Heyden. Rivalin und Blanscheflur von Marbach. Der Aben⸗ teurer und die Kleinstädter von Jul. v. Mörner. Ueber den jetzigen Standpunkt des Theaters und der dramatischen Literatur in Deutschland von R. Mor⸗ ning. 8vo. Velinp. in eleg. Umschl. 1 Thlr. 10 sgr.

8

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eine

1111““ 18. ö11“

Sonnabend den l4ten Dezem

„r 5237250 11—1“

Kronik des Tages.

Des Konigs Majestoͤt haben dem Lieutenant a. D., Frei⸗ herrn von Schlotheim, die erledigte Landrachs⸗Stelle Wre⸗ schener Kreises, im Regierungs⸗Bezirk Posen, Allergnaͤdigst zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben geruht, den beim Ministerium des Innern und der Polizei angestellten Geheimen expedirenden Secretairen und Kalkulatoren Agricola und Zehrmann den Charakter als Rechnungs⸗Rath Allergnädigst zu verleihen.

Bekanntmachung, die Ruͤckzahlung der nicht konvertirten Neumärkschen Interims⸗Scheine betreffend.

Mit dem 2. Januar 1840 tritt der Termin ein, an wel⸗ chem, nach unserm Publikandum vom 24. Dezember baare Auszahlung derjenigen Neumaͤrkscher Interims⸗Scheine stattfinden soll, welche nicht in Neumaͤrksche Schuld⸗Verschrei⸗ bungen zu 3 ½ p„Ct. Zinsen umgetauscht worden sind. Um die Inhaber solcher nicht konvertirten Interims⸗Scheine, deren Ver⸗ insung mit dem 1. Januar 1840 aufhoͤrt, vor moͤglichen Zins⸗

erlusten zu schuͤtzen, werden sie hierdurch wiederholt hierauf aufmerksam gemacht und zugleich aufgefordert, den Betrag ihrer Kapitalien zur gehoͤrigen Zeit bei der Kontrolle der Staats⸗Pa⸗ piere hier in Berlin, Taubenstraße Nr. 30, in Empfang zu nehmen. 8

Berlin, den 7. Dezember 1839. Haupt⸗Verwaltung der Staats⸗Schulden. Rother. von Schuͤtze. Beelitz. Deetz. von Berger.

Abgereist: Der Koͤnigl. Großbritanische Botschafter am Kaiserl. Russischen Hofe, Marquis von Clanricarde, nach Hamburg.

Zeitungs⸗Nachrichten.

Ausland.

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 7. Dez. ben den Contre⸗Admiral Tschistiakoff zum interimistischen Be⸗ fehlshaber der fuͤnften Flotten⸗Division ernannt.

Nach einer am 16. (28.) Okt. von Sr. Maj. bestaͤtigten Verfüͤgung des dirigirenden Synods sollen alle bei den Civil⸗ Gerichtshoͤfen bisher verhandelten Sachen, die Verfuͤhrung und den Abfall von der rechtglaͤubigen Griechischen Kirche zur bishe⸗ rigen Union betreffend, insofern sie von geistlichen oder weltli⸗ chen Personen veruͤbt wurden, die dem nun aufhoͤrenden Grie⸗ chisch⸗unirten Kultus angehoͤrten, niedergeschlagen, der Vergessen⸗ heit uͤbergeben und in den geistlichen Eparchial⸗Konsistorien depo⸗ nirt werden. Jedoch ist diese Amnestie nicht auf Indi⸗ viduen auszudehnen, die, dem Griechisch⸗ unirten Glauben nicht angehörend, sich dieses Verbrechens schuldig machten. Gleich⸗ falls sollen auch alle Eigenthums⸗Anmaßungen uͤber Besitzstand der alten rechtglaubigen, oder der mit ihr wieder vereinten Kirche, die bis jetzt den Untersuchungen der Gerichtshoͤfe vorlagen, abge⸗ than seyn, die daruͤber verhandelten Akten sind in den oͤrtlichen Konsistorien niederzusegen, an welche der Synod in dieser Be⸗ ziehung besondere Vorschriften erlassen wird. Der Synod sagt unter Anderem in dieser Verfuͤgung: „Als noch in Rußland die sogenannte Griechisch-unirte Kirche mit Abweichung von den Dogmen der rechtglaubigen Kirche bestand, wie sie ihr

fuͤhrung und Abfall vom Glauben stattfinden, welche Verbrechen auch von den Gesetzen geahndet wurden. Jetzt aber, wo alle Unirten in Rußland, Geistliche wie ihre Gemeinden, innig und feierlich die Einheit ihrer Kirche mit der rechtglaͤubigen Ost⸗Roͤ⸗ mischen bekennen, in volle ungetheilte Gemeinschaft mit ihr ge⸗ treten sind, mithin in Rußland keine Griechisch- unirte Kirche, keine Union mehr besteht, also auch keine Verbtechen des Abfalls und Uebertritts von der ersten zur letzteren, so koͤnnen den Gerichten diese Verbrechen nur aus einer fruͤheren Zeit zur Untersuchung vorliegen. Da aber bei der jetzt erfolgten allgemei⸗ nen Wiedervereinigung der Union mit der rechtglaͤubigen Kirche auch die Beklagten selbst sich ihr zugewandt haben, so waͤre es unstatthaft, sie laͤnger fuͤr Verbrechen zu richten, welchen sie jetzt selbst feierlich abgeschworen haben; um so unstatthafter waͤre dies, da mit Aufhoͤrung der Union auch diese Gattung von Verbrechen aufgehoͤrt hat, aͤhnliche Erscheinungen nie mehr vorkommen wer⸗ den, die Strenge des Gesetzes aber nur die Abwendung der letztern bezweckte.“ 8 Ein Schreiben aus Kiachta vom 15. Oktober enthaͤlt Nach⸗ stehendes uͤber die Einsetzung eines neuen Dsargutschei oder Gou⸗ verneurs von Maimatschin: „Am 10. Oktober waren wir Zeu⸗ gen der sonderbaren Ceremonie der Einsetzung eines neuen Dsar⸗ gutschei, der aus Peking gesandt wurde, um den bisherigen Gouverneur, dessen Dienstzeit abgelaufen ist, abzuloͤsen. Bei dieser Gelegenheit wurden auf dem Hofe des von dem Gouver⸗ neur bewohnten Hauses auf zwei hohen Mastbaͤumen zwei gelbe Fahnen aufgepflanzt; zwischen den beiden Mastbaͤumen stand ein mit rothem Tuche bedeckter Tisch, auf dem verschiedene Insignien

einem kleineren zwei zinnerne Kandelaber, in denen rothe Wache⸗ lichte brannten; zwischen den Kandelabern befand sich eine Naͤucherpfanne. Der Weg, den der Gouverneur zu nehmen hate, war mit rothem Tuche belegt und der Hof mit den in Maimatschin wohnenden Chinesen angefuͤllt. Um drei Uhr Nach⸗ mittags verließ der neue Gouverneur die Zimmer, die er in einem abgesonderten Hause bewohnt hatte und wurde an der Pforte

———

. ¼

des Hofes mit Trompeten und Chinesischen Pauken empfangen, waͤhrend die Artillerie zu gleicher Zeit drei Kanonenschuͤsse ab⸗ feuerte. Hierauf wurde das Amtssiegel herbeigebracht, der alte Gouverneur uͤbergab es seinem Nachfolger und entfernte sich so⸗ gleich. Nachdem der neue Gouverneur das Siegel durch seinen Niarba hatte auf den Richter⸗Tisch legen lassen, zuͤndete er ein

Packet wohlriechender Wachslichte an, legte sie auf die Räucher⸗

pfanne und machte vor dem Siegel drei Kniebeugungen, indem er sich

neun Mal auf die Erde niederwarf, waͤhrend die Artillerie drei Kano⸗

nenschuͤsse abfeuerte und eine Menge Raketen warf. Nachdem er hierauf

an dem Richter⸗Tische Platz genomamen und dem ersten Niarba

befohlen hatte, das Siegel zu enthuͤllen, 1 er auf rothem cC. 7

Papier in Chinesischen Charakteren den Tag und die Stunde

seiner Einsetzung, worauf er die Gluͤckwuͤnsche der Mitglieder der Chinesischen Handels⸗Compagnie und der angesehensten Kauf⸗ leute, so wie der Aeltesten der Mongolen und anderer Beamten

empfing. 1838, die derbeugten, waͤhrend er selbst ruhig auf seinem Platze blieb und

Frankreich die Haltung der Geistlichkeit im Allgemeinen ge⸗ öthem n lobt, und nur tadelnd ß ein Praͤlat in der Anre

der richterlichen Wuͤrde lagen; vor diesem Tische standen auf hng ae angespielt, und die Hoffnung auf die baldige Ruͤckkehr der Her⸗ sagin in den Schooß der allein seligmachenden Kirche ausgedruͤckt hatte. 1

aus Afrika.

daselbst, daß ein bedeutendes Gefecht stattfaͤnde. ten, die von dem General⸗Gouverneur eingingen, wurden sorg⸗ faͤltig geheim gehalten, und man konnte in Algier durchaus nicht erfahren, was auf dem Schlachtfelde vorging. diese Weise der Entmuthigung vorbeugen zu wollen, während man dadurch leicht ein entgegengesetztes Resultat herbeifuͤhren koöoͤnnte. Es herrschte in der That die lebhafteste Besorgniß unter der Europaͤischen Einwohnerschaft; dagegen zeigte sich unter der Maurischen Bevoͤlkerung, die sich auf nicht weniger als 20,000

nale unterstuͤtzen diesen

Herren von Rothschild,

empfangen habe.

Es verbreiten sich heute Geruͤchte vom einem ernstlichen Un⸗ wohlbefinden der Koͤnigin und der Madame Adelaide.

wartet, wo er einige Wochen bleiben und sich dann wieder zum Levante⸗Geschwader begeben wird.

gangen.

. Alle diese Personen warfen sich nach der Reihe vor dem Gouverneur aufs Knie, wobei sie sich bis auf die Erde nie⸗

nur durch eine kaum merkliche Bewegung der Hand sein Wohl⸗ wollen bezeugte. Endlich nahm ein Niarba das Siegel von der

Tafel und trug es in die Wohnung des Dsargutschei, wobei abermals drei Kanonenschuͤsse abgefeuert wurden.

der Dsargutschei, der indeß, bevor er seine Wohnung dem Tempel des Chuandi verweilte, um im Namen seines Sou⸗

betrat, vor

verains demselben seine Ehrfurcht zu bezeugen; sodann besuchte er noch den Tempel des Huan⸗Hun. In beiden Tempeln vollzog

er dasselbe Ceremoniel, wie vor dem Siegel, nur ließ man waͤh⸗ rend der Kniebeugungen, statt Kanonenschuͤsse abzufeuern, Rake⸗

ten steigen, wobei gegen eine große Pauke und eine Glocke, die

beide vor diesen Tempeln hingen, geschlagen wurde.“” 8

Frankreich. 11X“

Noch immer keine offizielle Nachrichten Die Regierung beschraͤnkt sich auf Publizirung einer telegraphischen Depesche, welche die in Toulon erfolgte Ein⸗ schissung des öͤssten Regiments am Bord des „Neptune“ und des „Alger“”“ anzeigt. Auf Privatwegen erfaͤhrt man dagegen, daß das Paketboot „le Vautour“ in der Nacht vom 3ten zum Aten d. M. in Toulon angekommen ist, und Nachrichten aus Algier bis zum 30. Nov. uͤberbracht hat. Das Ministerium haͤtte also schon seit zwei Tagen neuere Nachrichten veroͤffentli⸗ chen koͤnnen, und sein Stillschweigen hat unter den gegen⸗

Paris, 8. Dez.

1 b w Se. Majestaͤt der Kalser ha⸗ aärtigen Umstaͤnden nur nachtheilig ausgelegt werden koͤn⸗

nen. Man erfaͤhrt durch ein Handelsschreiben aus Ton⸗ lon, daß am 30. November, bei Abgang des „Vautour“, eine ferne Kanonade in Algier gehoͤrt wurde. Man vermuthete Alle Nachrich⸗

Man scheint auf

Seelen belaͤuft, eine unverkennbare Freude. Alle auf der Rhede von Algier liegenden Schiffe hatten ihre Mannschaften ans Land gesetzt, um, im Fall einer insurrectionellen Bewegung, den Euro⸗ paͤern Beistand zu leisten. Nach Oran waren Paketboͤte gegan⸗ gen, die alle zur Bewachung jener Stadt nicht umumgaͤnglich nothwendigen Truppen nach Algier geholt hatten. Aus den Laͤ⸗ gern ringsum Oran hatte man die Garnisonen zuruͤckgezogen. Es ist in diesem Augenblicke im Kriegs⸗Ministerium von dem Plane die Rede, unsere Afrikanischen Besitzungen in zwei von einander unabhaͤngige Provinzen zu theilen. Die eine der⸗

1b 8 88 1 selben, deren Hauptstadt Algier bleibe 3 er einst von der West⸗Roͤmischen eingefloͤzt wurden, konnten Ver⸗ G Algier bleiben wuͤrde, soll unter den

Befehlen des Marschalls Valée und die andere mit der Haupt⸗

V stadt Oran unter den Befehlen des Generals Cubieres stehen.

Zwei Ordonnarz⸗Offiziere des Kriegs⸗Ministers, Oberst⸗Lieu⸗

tenant Foy und der Capitain von Viliers, sind heute, der eine nach Toulon und der andere nach Port⸗Vendres abgegangen,

um die Einschiffung der nach Afrika bestimmten Truppen mög⸗

lich st 5 beeilen.

Mehrere Pairs und Deputirte haben sich zum Koͤnige und zum Herzoge von Orleans begeben, um dringende Vorstellungen

gegen die Abreise des gessren nach Afrika zu machen. Die Jour⸗ schritt auf alle Weise, und man glaubt,

daß sich das Ministerium veranlaßt finden werde, ebenfalls gegen

die Theilnahme des Herzogs an dem Afrikanischen Feldzug zu re⸗ klamiren, um bei einem etwaigen Ungluͤcke seine Verantwortlich⸗

keit gedeckt zu haben.

Ein hiesiges Blatt meldet, daß der Koͤnig gestern die

Janson, Davilliers, Hope und Baring

Der Prinz von Joinville wird Ende Januar in Paris er⸗ Der Fuͤrst Esterhazy ist gestern von hier nach Wien abge⸗ Das Journal des Deébats hatte bei Gelegenheit der

Reise des Herzogs und der Herzogin von Orleans in dem suͤd⸗

die Herzogin von Orleans auf die Verschiedenheit des Glaubens

Ihm folgte

fuͤr seinen Gottesdienst gleichen Schutz.“ Was wuͤrde man sagen, bemerken die Debats, wenn an einem Tage des oͤffentlichen Empfangs in den Tuilerieen, der Praͤsident des Konsistortums den Koͤnig ermahnte, sich zu dem Glauben der Augsburgischen Konfession zu bekehren; oder wenn der Ober⸗Rabbiner es sich herausnhme, die Koͤnigin im Namen der Lehrsäͤtze der Synagoge anzureden? „Ihr wuͤrdet,“ heißt es weiter, „mit Recht uͤber gegebenes Aer⸗ gerniß schreien. Und dennoch wuͤrden der Prasident des Kon⸗ sistoriums und der Ober⸗Rabbiner nur von ihrem Rechte Gebrauch machen, wenn es Euer Recht waͤre, im Namen des katholischen Glaubens das Gewissen einer protestantischen Prinzessin oͤffent⸗ lich 4* versuchen. Sicherlich sind der Prediger der reformirten Kirche und der jüͤdische Rabbiner nicht weniger aufrichtig ihrem Glauben ergeben, als Ihr dem Eurigen. Sie glauben an die Wahrheit ihrer Religion, wie Ihr an die Heiligkeit Eurer Kirche glaubt. Und sie köoͤnnten wohl verleitet werden, jene ehr⸗ geizige Propaganda zu versuchen, von der Ihr die Theorie und das Beispiel aufstellt. Ihr wendet dagegen ein, daß sie nur geduldet sind, waͤhrend ihr die herrschende Religion seyd

ein Anspruch, zu dem das Gesetz nicht ermaͤchtigt. Die katholi⸗ sche Religion ist die Religion der Mehrheit der Franzosen, des Staats⸗Oberhauptes, des muthmaßlichen Thronfolgers und aller seiner Nachkommen, eine Religion, die durch die ganze Macht des Landes beschuͤtzt, und mit seinem Gelde reich salarirt wird; aber eben deshalb muß diese Religion eine sanfte und duld⸗ same seyn. Der Eifer und das Geräaͤusch in dem Proselytismus, die Ungeduld und das Aufsehen in den Bekehrungen, die from⸗ men Ermahnungen, an die Maͤchtigen der Erde gerichtet, der Kampf des religiöͤsen Geistes mit der materiellen Gewalt, dies Alles begreifen und bewundern wir in einer Zeit des Ungluͤcks und der Pruͤfungen und im Angesichte der politischen Verfol⸗ gungen. Aber wir finden dieses Geraͤusch mindestens seltsam, wenn man sich im tiefen Frieden mit der zeitlichen Gewalt be⸗ findet, keine Furcht vor der Gegenwart und keine Besorgniß fuͤr die Zukunft hegt. Ihr sagt, daß die Vorgaͤnger unserer Bischoͤfe den heidnischen Kaisern, den Oberhaͤuptern der Barbaren und den Tyrannen des Mittelalters den lebendigen Gott verkuͤndigt haͤtten. Ehre jenen unerschrockenen Bekennern des Glaubens! Sie vertheidigten mit Gefahr ihres Lebens das besiegte und ver⸗ folgte Christenthum. Aber wollen unsere Bischoͤfe etwa auch auf das Maͤrtyrthum Anspruch machen, wenn sie sich im Angesichte der protestantischen Gemahlin eines katholischen Prinzen zu dem siegreichen und unbestrittenen Katholizismus bekennen? Ihr pro⸗ testirt gegen das Gesetz, welches Ihr atheistisch nennt. Das Gesetz ist nicht atheistisch. Es will nur, daß der heilige Name Gottes nicht aus der Unverletzlichkeit des Heiligthums gerissen werde, um mitten in die Streitigkeiten und Leidenschaften der Welt ge⸗ worfen zu werden. Es befiehlt auch nur, das menschliche Ge⸗ wissen zu achten, unter welcher Form es auch die Idee von Gott, von dem Gefuͤhl seiner Groͤße und von der Hoffnung der Un⸗ sterblichkeit in sich aufgenommen habe. Atheistische Gesetze sind nur diejenigen, die den Scepticismus aͤrndten, nachdem sie die Unduldsamkeit gesaͤet haben.“

Im Moniteur liest man: „Ein Beschluß der Niederlaͤn⸗ dischen Regierung hatte den aus dem Suͤden kommenden Schif⸗ fen untersagt, die Schelde in dem Passe⸗Sloe zu passiren und die Binnen⸗Gewͤsser zu benutzen, um sich nach Rotterdam zu begeben. Da dieses Verbot in der schlechten Jahreszeit die Franzoͤsischen Dampfschiffe, die den Dienst zwischen unseren Haͤ⸗ fen und jenem von Rotterdam versehen, Gefahren aussetzen konnte, so hat der Graf Bois⸗le⸗Comte dasselbe zum Gegenstand einiger Bemerkungen gemacht, die guͤnstig aufgenommen worden sind. Ein neuer Beschluß der Niederlaͤndischen Regierung hat den Dampfschiffen von Duͤnkirchen die Fahrt durch die Binnen⸗ Gewaͤsser unter den einzigen, durch die Regelmäͤßigkeit des Mauthdienstes geforderten Heschrärergen bewilligt. Diese Be⸗ guͤnstigung waͤre uͤbrigens auf die, den Dienst zwischen Havre und Rotterdam versehenen Dampfschiffe ausgedehnt worden, wenn ihr Tiefgang dies nicht verhindert haͤtte.“

Das Journal des Deoebats bespricht die Frage uͤber die Abschaffung der Sklaverei in unseren Kolonieen, welche bekannt⸗ lich von der Kommission bejahend entschieden wurde und unver⸗ weilt den Kammern vorgelegt werden soll. Es tadelt an der fruͤ⸗ heren Englischen Maßregel derselben Art, daß sie keine Gewalt feststellte, welche die Beobachtung der Vorschriften wegen der Neger⸗Lehrlinge uͤberwachen und erzwingen konnte, und daß den Kolonisten die zuerkannte Entschaͤdigung mit einemmale gegeben⸗ wurde, waͤhrend man sie als Buͤrgschaft fuͤr ihr strenges Einhal⸗ ten der gesetzlichen Vorschriften in Haͤnden haͤtte behalten sollen, und sagt dann weiter: „Ueberzeugt, daß ein Theil der Verlegenheiten in den Englischen Kolonieen aus dem schlecht⸗ geordneten Verhaͤltniß zwischen Lehrherrn und Negern

entstand, wuͤnscht die Kommission, daß saͤmmtliche Sklaven unse⸗

rer Kolonieen frei und an dem naͤmlichen Tage auch voͤllig un⸗ abhaͤngig von ihren fruͤheren Eigenthuͤmern seyn, dagegen eine gewisse Zeit unter Obhut des Staates bleiben sollen, der die Be⸗ dingungen ihrer Lohndienste an die Kolonisten festsetzen wird. D in unseren Kolonieen etwa 166,000 arbeitsfaͤhige Neger sind, so kann man annehmen, daß ihr Arbeitslohn nicht nur zur Bezah⸗ lung der Zinsen des Entschaͤdigungs⸗Kapitals und zur Bildung eines Tilgungs⸗Fonds genuͤgen wird, sondern daß den Arbeitern auch . ein Theil ihres taͤglichen Verdienstes herausgegeben werden kann. Der Staat erhäͤlt auf diese Weise die Gewalt, dem Neger nach Gutbefinden die gaͤnzliche Freiheit zu geben, ohne auf die Hindernisse zu stoßen, welche die oͤrtlichen Legisla⸗ turen der Englischen Regierung in den Weg legen.“

Bei dem Ballottement, welches gestern in dem hiesigen fuͤnf⸗

ten Wahl⸗Kollegium stattfand, ward Herr von Hubert zum

Dieser Tadel hatte einen Theil der legitimistischen Blaͤt⸗ ter zu lebhaftem Widerspruch angeregt und das Journal des Débats findet sich jetzt zu einer Entgegnung veranlaßt, bei der es sich auf den Artikel der Charte stuͤtzt, in welchem gesagt wird:

Deputirten erwaͤhlt. Er erhielt 639, und Herr Michel 511 Stim⸗ men. Diese Minoritaͤt ist insofern bemerkenswerth, als man nie⸗ mals geglaubt haͤtte, daß jetzt noch in einem Pariser Wahl⸗Kol⸗ legium ein Kandidat, der den Waͤhlern in der vorbereitenden

„Jeder uͤbt seine Religion mit gleicher Freiheit aus und erhaͤlt

ersammlung offen erklaͤrt hatte, daß er repuhlikanische Grund⸗ saätze habe, 511 Stimmen erhalten wuͤrde. 8

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