gerade die Ursachen, warum die Unterhandlungen im v. eines
1—
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Irland wuͤrde, diesem Geruͤchte zufolge, durch den Herzog von De⸗
8 Dile 2 „ d S . Die Zufuhr von Englischem Weizen am gestrigen Getraide⸗ markte war unbedeutend, und die Preise waren 1 Sh.
uninteressant seyn, auch noch aus den Betrachtungen, zu welchen
“ A von denen ein gebuͤhtenden Apanagen, bedcutender Theil im Ruͤckstande sey, ausgezahlt zu erhalten.
G Gelegenheit Zu Geschenken an die fremden Gesandfen ber Gelegen⸗
e mit Brillanten besetzte E Sneen g2e, un des Prinzen Albrecht
und mit den Portraits der s] ₰— gezierte Dosen bestimmt, welche auch bereits bei den Kron⸗J ; an wecae von Seiten der Britischen Regücfung icht bdm Furcht zu seyn, daß es waͤhrend der Assisen in Mon⸗ — u einem erneuerten Aufstande der Chartisten kommen koͤnnte, —2 außerdem, daß, wie e. A eingende Begehren der Behoöͤrden btadt; 8 dennene, er Peschen auf der Eisenbahn dorthin abge⸗ dnbe 18 Dublin, daß das dort garni⸗
urde, erfaͤhrt man auch aus garn 5 l9te Infanterie⸗Regiment ploͤtzlich den Besehl erhalten habe, aufzubrechen, und unverweilt auf zwei Dampfschiffen nach
Bristol eingeschifft worden sey. 2. — — — vor allen die Times, widerspre⸗ kraͤftigste der von den Whig⸗Zeitungen so beharrlich wie⸗ auptung, daß Sir R. Peel seine ministerielle Lauf⸗ Hahn nicht anders als mit dem Vorschlage eines Widerrufs der Emancipation der Katholiken antreten koͤnnte. Die „Times sagt, es könnte doch am Ende Leute gehen, welche albern genug waͤren, von den Tories einen so wahnsinnigen Versuch zu fuͤrch⸗ ten, waͤhrend jeder denkende Konservative uͤberzeugt seyn müsse, daß, wenn die Sache auch wuͤnschenswerth waͤre, sie sich unmoͤg⸗ lich ausfuͤhren ließe. Es sey hinterlistig, solchen Männern, ohne allen Beweis, eine Absicht zuzuschreiben, die nur hier und da ein unpraktischer rappelkoͤpfiger Mensch auf dem Lande als den Wunsch seiner Seele aussprechen moͤge. ie katholische Kirche moöoͤge sich abmuͤhen, die Aufloͤsung der Union zu bewirken; die protestantische beduͤcfe und wolle keine politische Puruj etzung der anderen Konfessionen. Was sie und die Freunde der Verfassung wuͤnschten und suchten, sey, wenn sich fuͤr Papisten ja etwas Bindendes finden ließe, erstens ein Mittel, die katholischen Par⸗ laments⸗Mitglieder in den Schranken ihres Eides zu halten, daß sie nichts gegen die protestantische Kirche unternehmen koͤnn⸗
die —1—7 ihm de.
chen aufs derholten Beh
ren, waͤhrend dieser Eid bis jetzt von fast allen gebrochen worden; und zweitens eine Verhinderung, daß Leute aus dem gemeinen Volk ohne Befugniß das Wahlrecht erhielten und solches unter der Diktatur ihrer Priester mißbrauchten.
Das hiesige Kirchspiel Spitalftelds, welches bei 74,000 Ein⸗ wohnern, meistentheils Armen, nur Eine Kirche hat, soll in zehn Bezirke eingetheilt und in jedem eine neue Kirche erbaut und ein angestellt werden; von den hierzu verlangten 70,000 Pfd.
t. sind binnen Jahresfrist bereits uͤber 31,000 Pf. St. subskri⸗ birt worden. Unter Anderem schenkten ein Geistlicher und seine Schwester ungenannterweise jedes 3000 Pfd. St. zu diesem from⸗ men Werke.
Einige Bemerkungen des „Courrier frangais“ uͤber die in Paris eroͤffneten Unterhandlungen zwischen Englischen und Fran⸗ zoͤsischen Kommissarien wegen Abschließung eines Handelsvertra⸗ ges, veranlassen die Morning Chroniele zu folgender Erwiede⸗ rung: „Das Franzoͤsische Blatt aͤußert sanguinische Hoffnungen hinsichtlich des Resultats dieser Unterhandlungen uUnd glaubt, daß die den Franzoͤsischen Kommissarien gegehenen Instructionen wohl so liberal seyen, wie die Vorschlaͤge der Britischen Kommis⸗ sarien das Gegentheil von engherzig sind. Indem wir so auf⸗ richtig wie der Courrier den Unterhandlungen guten Erfolg wuͤn⸗ schen, sind wir doch keineswegs so heißbluͤtig in unsern Poffnun⸗ gen, wie unser Pariser Kollege. Die Franzoͤsischen Kommis⸗ sarien suchen die von ihnen zu hetretende Bahn langsam zu son⸗ diren, als wollten sie erstꝛabwarten, welcher Wind in den Kammern wehen wird. Diese Langsamkeit und uüͤbergroße Vorsicht waren
natuͤrlichen Todes starben. Die Kommissarien beobachteten uͤber ihre Verhandlungen ein seierlich⸗geheimnißvolles Schweigen, was sie wohl um so keichter koͤnnen, als bis jetzt eben nicht viel davon zu sagen seyn wuͤrde.“
Der ministerielle Globe enthaͤlt Betrachtungen uͤber das Chartistische Amendement zu der Glasgower Adresse gegen die Korngesetze, worin er die mittleren und höͤheren Klassen auf⸗ merksam macht, daß sie uͤber einem vulkanischen Boden staͤnden
und es keine andere Revolution der Zukunft gäbe, als den Brod⸗Krieg. 8 1 Die Handels⸗Kammer von Manchester hat am Donnerstag einstimmig einen Bericht ihrer Direktoren gegen die Englische Bank angenommen und diesen dadurch zu einem Manifest gegen diese Bank erhoben. Am meisten Aufsehen machten in der Ver⸗ sammlung die Reden der Herren Price, Brookes und Gardner. Das Manifest selbst, eine heftige und entschiedene Kriegs⸗Erklä⸗ rung gegen die Bank, setzt die schaͤdlichen Wirkungen derselben auf Handel und Gewerbsleiß auseinander, ohne uͤbrigens ein Heilmirtel, oder einen besonderen Reform⸗Plan, oder einen Vor⸗ 9 in Bezug auf die Mittel des Austausches und Wechsel⸗ Verkehes zu enthalten. Der Morning⸗Post zufolge, geht das Geruͤcht, daß Lord Ebrington Irland verlassen und die Stelle Lord Normanby's als Minister des Innern einnehmen, * dagegen als Gesandter nach Paris und Lord Granville als General⸗Gouverneur nach Ostindien gehen werde. Die Stelle eines Lord⸗Lieutenants von
vonsshire besetzt werden. 1Hie Notrh unter den armen Volksklassen in Irland ist in diesem Winrer größer, als sie es seit dem Ungluͤckssahr 1826 war. Außer der nothduͤrftigsten Nahrung fehlt ihnen nun vollends auch, in Folge der Ueberschwemmungen des letzten Sommers, der Torf zur Feuerung. 8
8 2 höͤher als vor 8 Tagen. In fremdem Weizen sand eine aͤhnliche Erhoͤhung statt, und es ging darin ziemlich viel um. 8
8 Nachdem schon die Aeußerungen der „Morning⸗Chronicle“
uͤber die Franzoͤsische Thron⸗Rede mitgetheilt worden, wird es nicht
die andern bedeutendsten Londoner Blaͤtter dieses Aktenstuͤck ver⸗ anlaßt, cinige Stellen hervorzuheben. Der ministerielle Globe enthalt mit Hinsicht darauf nur solgende kurze Bemerkungen: „Die Thron⸗Rede des Koͤnigs der Franzosen wird im Allgemeinen als befriedigend betrachtet, während seine Aeußerungen über die Spanischen Angelegenheiten insbesondere den hiesigen Speculanten und Inhabern Spanischer Obligationen mehr Vertrauen eingefloͤßt haben. Zugleich muß gesagt werden, daß man stark glaubt, es stehe der Abschluß einer Uebereinkunft zwischen Espartero und Labrera nahe bevor, durch welche Spaniens kuͤnftiger Frieden gesichert werden duͤrfte“e Der Sun, ein liberales, halb ministerielles Blatt, sagt: „Wenn statt einer Zunahme in den Franzöͤsischen Finanzen ein Ausfall fuͤr das laufende Jahr darin vorhanden ist,
bE II* einzigen Paragraphen der Thron⸗Rede in ihren Adressen ein Echo Ashallen u lassen. In den wenigen Worten, welche diese Rede äber die Drientalische Frage sagt, hat man die Politik Frank⸗ reichs und Englands als vollkommen identisch darzustellen gesucht. Obgleich Oesterreich ein Geschwader im Mittellandischen Meere hat, dem Anschein nach in der Absicht, mit den Flotten Großbrita⸗ niens und Frankreichs zusammenzuwirken, und obgleich sich eine starke Seemacht Rußlands im Schwarzen Meere befindet, so wird doch auf die Stimmung dieser Maͤchte nur obenhin angespielt. Koͤnig Ludwig Philipp nimmt fuͤr Frankreich und England nicht nur das ausschheßliche Verdienst des bisher der Pforte gewaͤhrten Schutzes in Anspruch, sondern erklaͤrt auch ziemlich deutlich, daß es allein in ihrem Bereich liege, die Frage zu einer guͤnstigen Erledigung zu bringen. Durch Vermeidung alles Hindeutens auf die ungluͤcklichen Reibungen, welche zwischen Tranzoͤsischen und Englischen Marine⸗Offizieren stattgefunden, hat Se. Majestaͤt uns einen neuen Beweis von dem ernsten Wunsche gegeben, ein gutes Vernehmen mit England aufrecht zu erhalten, was fuͤr die innere Ruhe Frankreichs jetzt so nothwendig geworden ist.“ Es moͤgen nun einige Bemerkungen der Haupt⸗Toryblaͤtter fol⸗ gen. Der Morning Herald aͤußert sich darnber folgender⸗ maßen: „Wir fuͤrchten, daß die freundschaftliche Allianz zwischen der Franzoͤsischen und der Englischen Flagge, gleich dem freien Handels⸗Spystem, welches unsere Staatsmaͤnner zwischen beiden Nationen eroͤffneten, auf das Prinzip einer einseitigen Rezipro⸗ zitaͤt gegruͤndet sey, d. h. daß die Franzosen allein allen Vortheil von der Allianz haben, die Englaͤnder ihrerseits aber nur Belei⸗ digungen empfangen. Was die Stelle der Rede betrifft, daß Frankreich uͤber die Unabhaͤngigkeit und Sicherheit des Ottoma⸗ nischen Reiches wache, was soll man dazu sagen, wenn man sieht, daß Frankreich seit länger als zehn Jahren bemuͤht gewesen ist, das Ottomanische Reich zu zerstuͤckeln? Schon hat der Na⸗ poleon des Friedens das Tuͤrkische Gebiet von Konstantine mit den uͤbrigen Tuͤrkischen Besitzungen von Algier vereinigt, und es wird laͤngs der Afrikanischen Kuͤsten des Mittelmeeres ein sehr ausgedehnter Eroberungs⸗Plan verfolgt, obgleich Frankreich sich durch feierliche Vertraͤge verpflichtet hat, in jenem Theile der Erde keine Eroberungen zu machen oder dauernde Niederlassun⸗ gen zu gruͤnden. Was die Spanische Angelegenheit anbelangt, o kann kein Plan zur Pazifizirung Spaniens von Erfolg seyn, der nicht dafuͤr sorgt, daß die großen natuͤrlichen Huͤlfsmittel die⸗ ses Landes zur Bezahlung der Schulden desselben verwendet wer⸗ den, denn Spanien besitzt bedeutende Mittel, die, wenn sie zweck⸗ maͤßig und redlich verwaltet werden, es in den Stand setzen, durch Befriedigung seiner Britischen und anderer auswäaͤrtigen Gläubiger, seinen Kredit wiederherzustellen. Wir sehen ferner den Napoleon des Friedens in Feindseligkeiten gegen die Suͤd⸗ Amerikanischen Republiken verwickelt. „„Ich rief die neue Welt ins Daseyn,““ sagte Canning, „„um das Gleichgewicht der al⸗ ten wieder herzustellen.““ Das war allerdings, auch wenn man es von der besten Seite betrachtet, eine abgeschmackte Ruhm⸗ redigkeit, aber es wird setzt vollkommen laͤcherlich, wenn wir den Buͤrgerköoͤnig Frankreichs einen jener republikanischen Staaten nach dem anderen uüberwaͤltigen sehen, ohne daß das Gleichgewicht der alten Welt dadurch im Mindesten estoͤrt wuͤrde.“ Times: „Es sind mehrere Dinge in die Thron⸗ Felde des Koͤnigs der Franzosen aufgenommen worden, die, auch unabhaͤngig von der Politik, Interesse erregt haben. Im Gan⸗ en kann man sagen, daß die auf die Spanischen Angelegenheiten sich beziehende Stelle die Hoffnungen der auf Spanische Papiere Spekulirenden wieder gehoben habe; aber diese Hoffnungen wer⸗ den sehr vermindert durch die schlechte Finanz⸗Verwaltung jenes Landes, die, welches Ansehen auch die politischen Angelegenheiten desselben gewinnen moͤgen, den Glaͤubigern wenig Aussicht dar⸗ bieten. Der angekuͤndigte Gesetz⸗Entwurf in Betreff der Zucker⸗ fiage wird von unseren Westindischen Interessenten mit großer Ungeduld erwartet, indem sie die sehr schwierige Lage, in der sie sich befinden, so wie die Gefahr, der sie ausgesetzt sind, unsere großen Mittel in diesem Handel auswaͤrtigen Nationen uͤbertragen zu sehen, sehr wohl fuͤhlen. Daß der Staat sich erbieten wuͤrde, die in Frankreich begonnenen großen Eisenbahn⸗Linien zu vollenden, war zu erwarten, da es bekannt ist, daß dieselben, als Privat⸗Handels⸗Unternehmungen, groͤß⸗ tentheils unvollendet geblieben seyn wuͤrden. Es giebt in der That auch einige Eisenbahn⸗Linien in England, die, ungeachtet unserer groͤßeren Kapitalien und unseres groͤßeren Unternehmungs⸗ geistes, dasselbe Schicksal haben werden, wenn nicht eine Einmi⸗ schung der Art stattfindet. Bei dieser Gelegenheit moͤge hier bemerkt werden, daß nach der Meinung sachkundiger Personen im Jahre 1840 für die Eisenbahn⸗Linien in England ein Zuschuß⸗ Kapital von 10 Millionen Pfd. erforderlich seyn wird.“ Standard: „Die von dem Koͤnige in der Thron⸗Rede kundge⸗ gebene Bereitwilligkeit, uͤber die Integritaͤt und Unabhängigkeit des Tuͤrkischen Reichs wachen zu wollen, was von der Sprache, welche die Franzoͤsische Presse angenommen, so sehr abweicht, scheint diese eben so uͤberrascht zu haben, wie uns, und man ist allgemein der Ansicht, daß ohne die von Seiten Frankreichs ver⸗ heißene Unterstuͤtzung, Mehmed Ali sich laͤngst mit der Pforte verstaͤndigt haben wuͤrde. Das Kompliment, welches Ludwig Philipp den Kammern dafuͤr macht, daß sie zur Befestigung der konservativen Prinzipien der Institutionen Frankreichs mitgewirkt, wird, wie angenehm es auch allen denen in allen Theilen Euro⸗ pa's klingen mag, die etwas zu verlieren haben, doch von den Republikanern des Faubourg St. Antoine und ihren Blaͤttern nicht sehr guͤnstig ausgenommen. Wir empfangen es jedoch als eine Buͤrgschaft, daß der gute Sinn, durch welchen sich in der letzten Zeit die Entschluͤsse Sr. Majestät ausgezeichnet haben, auch kuͤnftig ihm zur Richtschnur dienen werden, und daß er keine Gelegenheit verlieren wird, jenen Grundsatz zu hegen, ohne den keines Monarchen Krone den geringsten Werth har.“
Aus Lissabon sind Nachrichten bis zum 24. Dezember ein⸗ gegangen. Die dortigen Blaͤtter bestuͤrmten die Regierung mit Vorstellungen, daß sie, wegen der Zerstoͤrung der beiden Portugiesischen Schiffe durch die Englische Kriegsbrige „Colombine“, Genugthuung verlangen solle; da aber der ganze Vorsall noch nicht gehoͤrig be glaubigt war, so konnte die Portugiesische Regierung noch keine Schritte zu diesem Behuf thun. ie Rede der Königin bei der auf den 2I. Januar festgesetzten Eroͤffnung der Cortes sollte, wie es hieß, die Grundsaͤtze des neuen Ministeriums aussprechen und eine genaue Schilderung des Zustandes von Portugal enthalten, die, wie man befuͤrchtet, nicht sehr schmeichelhaft fuͤr die Hoss⸗ nung der Inhaber Portugiesischer Obligationen seyn duͤrfte. — Der junge Remeschido, der bekanntlich vor kurzem von den Koͤniglichen Truppen gesangen genommen wurde, ist am 18ten in dem Hospital zu Faro gestorben. Der National will aus Bahia erfahren haben, daß neuerdings wieder vier Portugiesische Sklavenschiffe von Bri⸗ tischen Kreuzern an der Afrikanischen Kuͤste genommen worden seyen. — Auf den Azoren hat am 5. Dezember ein furchtbarer
wie man uns versichert, so wird es dem Finanz⸗Minister sehr werden, die Kammern zu vermoͤgen, auch nur auf einen
Orkan gewuͤthet, der eine Menge H estöͤrte; re er vr K. ge Haͤuser zerstoͤrte; wäͤhrend der Dauer desselben stieg die E. emn 2* 1“ bg stieg die See um 30 Fuß.
u“] 11“ 8 1 “ — Eine der Morning Chroniele zugegangene Korrespondenz aus Konstantinopel uͤber die Handlungsweise des Admiral Lalande Is. unten Tuͤrkei) wird von der Morning Chronicte mit folgenden Bemerkungen begleitet: 1 Korrespondenten kompromittirt, falls sie gegruͤndet ist, rakter des Franzoͤsischen Admirals Lalande auf eine ernstlich, Weise. Indem wir die Aufmerksamkeit auf die Mittheilung un⸗ seres Korrespondenten lenken, ergreifen wir die Gelegenheit, zu erklaͤren, daß wir die Vorwuͤrfe, welche er der Franzoͤsischen Re⸗ gierung wegen dieser Angelegenheit macht, keinesweges theilen.
Es ist indeß recht, daß das Publikum beider Länder Gelegenheit erhält, den Eindruck zu wuͤrdigen, den die gegen den Admitral Lalande erhobene Beschuldigung in Konstantinopel hervorgebracht — hat. Daß diese Beschuldigung in Konstantinopel geglaubt wird und 8 —
einen tiefen Eindruck daselbst gemacht hat, weiß die Franzoͤsische Regierung ohne Zweifel aus besserer Auelle, als die Spalten 8 einer Zeitung sind. Wenn der Admiral Lalande die auf ihm
lastende Anklage nicht genuͤgend widerlegt, so wird die Franzö⸗
sische Regierung ohne Zweifel durch ihr Benehmen zeigen, daß sie an dem Verrath des Kapudan Pascha nicht Theil genommen hat.“ (Vergl. oben Paris.) b
Sir Lionel Smith, der jetzige Gouverneur von Jamaika, hat auf eine von dem Ausschusse des Missions⸗Vereins der Bape; tisten ihm uͤberreichte Zuschrift erwiedert, daß sich die Missionhen in Jamaika sowohl um die unterdruͤckten Neger verdient gemacht,
als auch der Kolonial⸗Regierung die kraͤftigste Unterstuͤtzung in
der Ausführung der Verbesserungsmaßregeln gegeben haͤtten, de⸗ ren endliches Ergebniß die Freilassung gewesen sey. Er habe es,
setzt er hinzu, fuͤr seine Pflicht gehalten, auf die allsettige Aus⸗
fuͤhrung der großen, so theuer erkauften Maßregel zu sehen; aber
die Pflanzer seyen trotz der erlangten Entschaͤdigung stets bemuͤht gewesen, sich allen Vortheil der Sklaverei zu sichern.
Nach Berichten aus Sydney hatte Capitain Perry, Vice⸗
Ober⸗Feldmesser von Neu⸗Suͤd⸗Wales, den Lauf eines großen Stro⸗ mes untersucht, welcher noͤrdlich von Sydney unter 290 50⸗ S. B. in das Meer faͤllt. Dieser Strom und seine Nebenfluͤsse haben ihre Auellen in dem oͤstlichen Kuͤsten⸗Gebiege, das in eini⸗ gen Gipfeln bis zu 3600 Fuß üJber das Meer ansteigt. Perry befuhr den Strom uͤber 80 Englische Meilen landeinwaͤrts. Das Land auf beiden Ufern war ein uͤppiger Boden, dem besten am Hawkesbury gleich, wo die ersten Anstedelungen gegruͤndet wur⸗ den und wo jetzt die Laͤndereien hohen Werth haben.
Einer in der „Times“ enthaltenen Korrespondenz vom La Plata⸗Strom zufolge, die jedoch kein Datum hat, hatten die Franzosen Montevideo mit 6—700 Mann besetzt und zugleich
den dasigen Handel strengen Einschraͤnkungs⸗Maßregeln unter⸗ 8
1 1 2
v11114X“*“ 1
Aus dem Haag, 31. Dez. Die erste Kammer hat sich gestern, nachdem sie mehrere Gesetz⸗Entwuͤrfe genehmigt, auf unbestimmte Zeit vertagt.
Dem von der zweiten Kammer gefaßten Beschluß zufolge, hat die Regierung eine Aufforderung an die Mitglieder ergehen lassen, sich zum 13. Januar hier wieder einzufinden, um ihre Wirksamkeit von Neuem zu beginnen.
In der Stadt Zandvoort ist ein Prozeß daruͤber erhoben worden, daß das Skelett des vor einigen Jahren verstorbenen und daselbst begrabenen Zwerges Jaapje sich jetzt in dem Natu⸗ ralien⸗ und Raritaͤten⸗Kabinet des Herrn Hendriks befindet.
Amsterdam, 1. Jan. Das Handelsblad sagt mit Be⸗ zug auf die (gestern mitgetheilten) Vorschlaͤge der Regierung zur Modification des Grundgesetzes: „Wie wenig man auch von die⸗ sem Entwurfe der Regierung erwartet hat: ein so mageres Opus, wie uns gestern die amtliche Zeitung verkuͤndete, wird wohl nicht leicht irgend Jemand sich vorgestellt haben. Die Regierung selbst hat sich zu groͤßeren Veraͤnderungen schon durch die Mit⸗ theilungen des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten vom 20. Januar 1831 verbindlich gemacht; die Generalstaaten haben dieses Versprechen durch ihre Erwiederung ausdruͤcklich angenom⸗ men; und jetzt, nachdem so viel uͤber das Grundgesetz gesagt und geschrieben worden, nachdem, was zuletzt zwischen den Ge⸗ neralstaaten und der Regierung vorfiel, glaubt sie, daß die vor⸗ geschlagenen Aenderungen dasjenige enthalten, was der Zustand des Landes dringend erheischt? Um zu erlangen, was die fuͤnf Gesetz⸗ entwuͤrfe besagen, sollte man die Revision des Grundgesetzes als erste Bedingung der Garantie unserer kuͤnftigen Existenz so allgemein for⸗ dern? Wer dieses glaubte, wuͤrde mit dem Verstande der Nie⸗ derlaͤnder seinen Spott treiben. Dies kann die Ansicht der Re⸗ gierung nicht seyn. Sie will, wie aus der Koͤnigl. Botschaft hervorgeht, die Initative einer wesentlichen Revision nicht selbst ergreifen, sondern ergreifen lassen. Wir bedauern, daß die Regierung ihre schoͤnste Aufgabe aus Haͤnden giebt, eine Aufgabe, die nun die Generalstaaten werden loͤsen muͤssen. Die erste Stimme, das Licht, die irdische Vorsehung der hoͤchsten Inter⸗ essen Niederlands zu seyn — was koͤnnte der Koͤnigl. Regierung wohl mehr als dieses zustehen?“
In Amsterdam eine Gesellschaft zusammengetreten, um den Wassertransport der seewaͤrts eingehenden Guͤter nach dem Rhein zu erleichtern. Den Statuten zufolge, sollen die Guͤter in Amsterdam auf kleine Fahrzeuge oder Lichter verladen und diese von Vreeswick durch Dampfschiffe den Fluß hinauf bugsirt werden. I1
Waͤhrend des Jahres 1839 sind in Amsterdam 2375 Schiffe eingelaufen. Es waren darunter 125 aus Danzig, 191 aus Koͤnigsberg, 34 aus Memel, 20 aus Stettin und 3 aus Stralsund. t
elglien.
Brüssel, 31. Dez. Die gestrige Sitzung des Senates ist sehr lebhaft gewesen, indem die Minister, namentlich dic Herren Willmar, Nothomb und de Theux, auf die Angriffe der Oppo⸗ sition antworteten und dieselben durch eine Vertheidigung der Administration widerlegten. Man zweifelt nun nicht mehr, daß auch der Senat, eben so wie es fruͤher die Repraͤsentanten⸗Kam⸗ mer gethan, das Budget vollstaͤndig bewilligen werde.
8— Schweden und Norwegen.
88 Stockholm, 22. Dez. (Hamb. Korr.) Aus einem Leipziger Blatte ist in mehrere Deutsche und Franzoͤsische Blaͤtter (namentlich die Augsburger Allg. Zeitung und das Capitole) ein Artikel uͤbergegangen, der hier bei uns allgemein ein unangeneh⸗ mes Gefuͤhl erregen muͤßte. In diesem aus Stockholm vom 25. Oktober datirten Schreiben wird nachzuweisen gesucht, daß der Schwedische Landtag sehr schlecht zusammengesetzt ist, daß fast alle vier Staͤnde (Adel, Geistlichkeit, Bauern und Buͤrger) b
stochen werden, daß die Steuerlast taͤglich zunimmt und deshalb eine Reform der National⸗Revpraͤsentation gefordert wird. Aber dies Alles wird durch so großen Mangel an Sachkenntniß, mit
„Die Mittheilung unseres
solcher Beschimpfung der Schwedischen Nation in allen ihren Staͤnden bewiesen, daß er der Regierung gewiß nur als schlagen⸗ der Beweis gelten kann, wie solche Oppositions⸗Artikel von keinem der besseren Geister Schwedens ausgehen. Der Adel, heißt es in dem fraglichen Artikel, bestehe meist aus Staats⸗Beamten und Hoͤflingen, koͤnne also von der Regierung bequem zu ihren Zwecken benutzt werden; die Geistlichkeit werde eigentlich vom Koͤnige ernannt und die nachgiebigsten Geistlichen erhielten die besten Pfruͤnden, so daß von diesen keine Opposition zu erwarten sey. Wenn nur ljener Seribent bedacht haͤtte, daß er die ehrenwerthesten Staats⸗Beam⸗ ten und Maͤnner der Kirche mie dem niedrigen Vorwurfe des Sichbestechenlassens belegt, und daß keine Repraͤsentations⸗Reform etwas dawider vermag, weil jene beiden Staͤnde doch immer ver⸗ treten werden muͤßten! Aber keine einzige Klasse der Schweden taugt etwas, wenn man jenem Korrespondenten trauen duͤrfte, denn auch die Buͤrger schicken ihre Richter, welche vom Koͤnige abhaͤngen, also auch gegen ihre politische -eeene. stimmen muͤssen, und die Baueen werden noch leichter bestochen, wenn man sie bei Hofe und bei den großen Herren hoͤflich behandelt und sie zu Diners bittet! So niedrig also waren alle Stäaͤn⸗ de; daß sie sich bestechen, ja sogar durch Diners beste⸗ chen ließen! Kein Schwede kann dies geschrieben haben, denn keiner verachtet so sehr seine eigenen Landsleute. Selisam, daß es Leute giebt, welche sich abmuhen, den friedlichen Zustand und das Gedeihen unseres Landes unter einem weisen Koͤnige zu stoͤren! Doch gereicht es allen Verstaͤndigen zur Beru⸗ higung, daß es nur solche sind, welche der National⸗Gesinnung unkundig, durch Unwahrheiten ihre Bloͤße kundgeben. Es ist nicht recht begreiflich, wie die Steuern deshalb zunehmen koͤnnen, weil es in der National⸗Vertretung keine eigentliche Opposition giebt; es ist aber unwahr, daß die Steuern wirklich zu⸗ nehmen. Aus zuverlaͤssigen Quellen erhellt, daß sich in Schweden 3,100,600, in Norwegen 1,200,000 Seelen be⸗ finden; das Schwedische Budget betraͤgt 10,898,190 und das Norwegische 2,463,533 Species; so zahlt in Schweden ein Jeder 3 Rthlr. 24 Schill. Banco (ungefaͤhr 7 Frcs.), in Nor⸗ wegen 5 Rthlr. 12 Schill. (ungefaͤhr 10 ½ Fres.). In England werden auf den Kopf 17 Gulden gezahlt, in Frankreich 13, in Schweden und Norwegen noch keine 5 Gulden! Solche stati⸗ stisch richtige Angaben beweisen unsere Behauptung. So viel wir wissen und von unabhaͤngigen Maͤnnern erfahren, nimmt in Schweden allerdings manches zu, vor allem aber das Zutrauen zu dem hochbejahrten Herrscher und das Gedeihen der Landes⸗ Wohlfahrt, und man kann nicht einmal von langsamer Entwicke⸗ lung reden, wenn man die großen Fortschritte unter dem Vier⸗ teljahrhunderte der Regierung Karl Johann'’s unparteiisch ins Auge faßt. *
Daͤne
Kopenhagen, 31. Dez. Die Universität wird fuͤr unse⸗
ren verewigten Koͤnig ein Trauerfest gleich nach seiner Beisetzung
alten. b Se. Koͤnigl. Hoheit der Kronprinz Frederik Karl Christian wird zum 14. Januar hier erwartet.
Der Redacteur der Kjoͤbenhavnspost ist (wie gemeldet) unterm 28sten d. M. von der Daͤnischen Kanzelei „mit Ruͤck⸗ icht auf einen in gedachtes Blatt eingeruͤckten Artikel“ in den Antlagestand versetzt. Man weiß aber nicht, welcher Artikel in
den beiden zuletzt mit Beschlag belegten Nummern inkriminirt
werden soll.
Mit der Redaction des Blattes „Dagen“ soll von Neujahr an eine bedeutende Veraͤnderung vorgehen. Die neuen Redac⸗ teure desselben, die Herren Tyge, Becker und Georg Carstensen, haben in dieser Beziehung einen Prospektus erscheinen lassen, worin sie u. A., was die vaterlaͤndische Politik betrifft, erklaͤren: „Daß sie des Volkes Liebe zur staͤndischen Verfassung, welche ein theurer Fuͤrst, dessen Tod Dänemark nun beweint, aus besonde⸗ rer Fuͤrsorge seinem Volke schenkte, zu naͤhren und zu staͤrken, als eine ihrer heiligsten Pflichten betrachten, und dahin wirken werden, daß diese Institution feste Wurzeln im Herzen des Vol⸗ kes schlage und mit dessen Bewußtseyn zusammen wachse, und daß sie ihre rechte Bedeutung erhalte als Entwickelungsglied in der inneren Verfassung des Vaterlandes, und als das Band der Treue, welches das Volk fester an den Thron knuͤpfen
1 82 den beliebten Daͤnischen Volksdichter Steen Blicher, ist 422 in sehr bedraͤngten Umstaͤnden befinden soll, ¹ . Juͤtland eine Kollekte eroͤffne ie en Er zu haben scheint eine Kollekte eroͤffnet, die guten Erfolg die 82 ergeht an alle Schleswig⸗Holsteiner und Daͤnen König Frepeung, Beitraͤge zu geben „zu einem dem hochseligen Fe von dankbaren Unterthanen zu errichtenden Men⸗I al’, was von Thorwaldsen zu modelliren seyn moͤchte.
scs eg⸗ 1en Dez. (B. H.) In einer Hamburgi⸗ meinde von Graubuünden ats besonderen Fall, daß in einer Ge⸗ ben aller anderen Buͤr „Lasaccia genannt, durch das Ausster⸗ einzigen verbliehen schen saäͤmmtliche Buͤrgerrechte bei einem Buͤrger aufzunehmen, Versbic, sch unerschuͤtterlich weigere, neue „Herzogthum“, sondern öb bewohne sogar nicht einmal sein auf. Faͤdrelandet bemerkt: Alch e vg in Koßgsiöegen der Gemeinde Casaccia sich aeaonen nicht, ob dieser Tyrann Konditoren oder Kaffeewirre wirklich unter den Kopenhagener Fall wir hier einen M rthen befindet, hoffen aber, daß, im eminenten Gewalt gelangt ist besitzen, der zum Besitz einer so der Zeit nachgeben, und t, derselbe den billigen Forderungen Casaccianer Gehoͤr schenkt vee- er der Aufforderung der armen ““ 1 18 seinem Aufenthand⸗ e s. g S] Norrespondenzblatt giebt 1 h hl die bresse Schleswiger Bir. d. 4 giebt jetzt sowohl die B“*“ ℳc, ee. ghs Einwohner, als e. e⸗ he heres aus Apenrade vom 277 ves--Ke- 9 ge⸗ der hiesige Poltzeimeister Schaw eins Biheheeheenmach Zweck der Berathung einer Adresse M en acch nn untersagt hatte, wurde hier die nachfolgende Avresse e. eines angesehenen Buͤrgers niedergelegt, dort z Hause und Einwohnern unterzeichnet und ns dort von 173 Vuͤrgern nach Kopenhagen abgesandt. d mit der vorgestrigen Post
Schleswig, 2. Jan Folge „Schleswig, 2. Jan. gendes ist die ch⸗Adresf⸗ der gesetzlichen Repraͤsentanten der 1ö Elackmunsch⸗Adresse Majestaͤt den Koͤnig, und Allerhoͤchstdessen A bew hse- *8 Adresse lautet: ntwort darauf. Die Allergnädigster König! Wenn glei Verlust eines geliehten Königs, der in . afeKenas durch den Seines Polkes und auch unserer Stadt Wohlteen Reihe von Jahren ten⸗Tugenden wie im Buche der Geschichte, in seer war, dessen Regen gers dankbarem Herzen mit nie erlöschenden edes, Schleswiger Bür⸗ der seinem Lande wohl die Nachwehen verhängnigeingegraben stehen schwangerer Zeiten, aber auch des Guten vie bintekhaßter hat eg 8 „— brin⸗
gen wir Ew. Königl. Majestät die Huldigungen und Glückwünsche der
Stadt Schleswig — der Stadt, die mie gewankt hat in treuer Au⸗ hänglichkeit an ihr angestammtes Herrschergeschlecht,— zu Allerhöchst Ihrer Threubesteigung dar. Nicht halten wir uns berufen x2. Königl. Majestät den Weg zu bezeichnen, den Sie in Ihrem hohen Herrscherberuüf zu betreten haben werden; schon früͤhe haben Sie aus der Wissenschaften tiefstem Born mit vollen Zügen geschöpft; die Künste haben Ihr Wissen geschmückt, die Erfahrung hat es gereift jede Tu⸗ gend, und vor allem ein frommer, religiöser Sinn hat es geweiht und so werden Sie in Ihrer Weisheit und im Bewußtseyn Ib⸗ res erhabenen Berufs ermessen, was Ihres Volkes Gllich be⸗ gründet und eine bedentungsvolle Zeit, die schneut bervorruft, was Jahr⸗ hunderte in ihrem Schooße trugen, fordert. In Ew. Königl. Maij Herrscher⸗Lugend sehen wir die beste Gewähr für Ihres Volkes Weohl. und vertrauens . zödie Kemmunal⸗Intecressen unserer Stadt in Ihre Hände. Ew. Majestät haben in der bei Ihrer Thron⸗ besteigung erlassenen Königl. Urktnde Ihrem Vosfe die Io erfreuliche Iunsicherung ertheilt, daß Sie die landesväterliche Regierung Ihres ver⸗ ewigten Vorgängers mit steter Rücksicht auf Verbesserungen in der Verwaltung fortsetzen wollen, und ist es Ihrer Weisheit nicht entgan⸗ gen, daß durch Einführung wohlgeordneter, freier Kommnnal⸗Verwal⸗ tungen ein Keim gelegt wird, der, von einer milden Regierung gepflegt, eine Frucht bringt, welche vor der ⸗Reife ihre Schaale nicht zersprengt und darum für das ganze Land, wie für dessen Herrscherhaus heübrin⸗ gend wird. Ew. Königl. Mazjestät werden diesen Keim sorgsam pfle⸗ gen und wir flehen suns Allerhöchsten, daß Er Ihre Tage lange be⸗ wahren und Sie auch diese Frucht in reichster Fillie reifen sehen lassen wolle. Schleswig, den 25. Dezember 1839. Allerunterthänigst Bürger⸗ meister und Rath, wie auch deputirte Bürger der Stadt S hleswig.“
Die Antwort Sr. Majestaͤt lautet: .
„Wir haben mit besonderem Wohlgefallen die Uus ven dem Bür⸗ germeister und Rath, wie auch von den deputirten Bürgern Unferer Stadt Schleswig eingesandte allerunterthänigste Adresse vom Lzsten d. M. erhalten. Mit Unserm Danke für die darin dargebrachten Glück⸗ wünsche bezeugen wir der Stadt Schleswig Unsere Allerhöchste Zu⸗ friedenheit mit den Gefühlen der Treue und Anhänglichkeit, die sich in ihrer Adresse aussprechen, so wie mit dem lovalen Vertrauen, womit sie die bei Unserer Thronbesteigung erlassene Königl. Urkunde aufgefaßt. — Wir verbleiben dem Bürgermeister und Rath, so wie den deputirten Bürgern und allen guten Einwohnern der Stadt Schleswig mit Kö⸗ niglicher Huld und Gnade gewogen. — Wir befehlen Euch in Gottes Obhut! — Gegeben in Unserer Residenzstadt Kopenhagen, den 28. De⸗ zember 1839. Christian R.“
Ferner meldet das Korrespondenz⸗Blatt aus Neumun⸗ ster: „Die Kommune⸗Vorsteher des Amts Neumuͤnster haben am 28sten d. M. eine Adresse an Se. Majestaͤt erlassen, in wel⸗ cher sie ihre Gluͤckwuͤnsche zu der Thronbesteigung darbringen und ihre Hoffnung aussprechen, daß, nachdem Friedrich VI. sich das unsterbliche Verdienst erworben, dem Bauernstande das Recht der Landstandschaft wiedergegeben zu haben, Christian vIII. allen Staͤnden das unschaͤtzbare Recht der Steuer⸗Bewilligung zuruͤck⸗ geben und sich als Wiederbeleber eines freien, gedeihlichen und gesicherten Staatslebens in Schleswig und Holstein ewigen Ruhm erwerben werde. Zugleich werden einige Wuͤnsche ausgesprochen, welche im Amte Neumuͤnster besonders lebhaft sind, als die Ein⸗ fuͤhrung allgemeiner Wehrpflicht, einer laͤndlichen Kommunal⸗Ord⸗ nung, Aufhebung des Muͤhlenzwanges u. s. w.“
Das Itzehoer Wochenbl. berichtet aus Meldorf vom 26sten Dezember: „Heute Nachmittag sahen wir Deputirte aus den Landschafts⸗Kollegien beider Dithmarschen in unserer Mitte, um sn berathen, ob von den Landschaften bei dem Regierungswech⸗ el eine Adresse einzureichen sey. Dem Vernehmen nach haben die Verhandlungen kein bindendes Resultat gehabt, wahrscheinlch wird indeß eine Adresse, von den Repraͤsentanten beider Dith⸗ marschen unterzeichnet, Sr. Majestaͤt dem Koͤnige durch eine De⸗ putation uͤberreicht werden. Wie wir hoͤren, wird auch in der benachbarten Wilster⸗Marsch eine Adresse vorbereitet. 1““
Deutsche Bundesstaaten.
Muͤnchen, 31. Dez. (Nuͤrnb. K.) Nachdem in den letz⸗ ten Tagen die meisten Mitglieder der Staͤndeversammlung hier eingetroffen, und die Vollmachten der Abgeordneten zur zweiten Kammer verifizirt sind, so wird naͤchsten Donnerstag den 2. Jan. die Wahl der Kandidaten fuͤr die 1ste und 21 Praͤsidentenstelle stattfinden. Nach Ernennung derselben durch Sr. Koͤnigl. Majestaͤt wird dann die Versammlung von Allerhoͤchstdemselben eroͤffnet werden, was vermuthlich in den ersten Tagen der kuͤnf⸗ tigen Woche geschehen wird.
Karlsruhe, Z. Dez. (Suͤd. Bl.) Zur Sicherstellung der erzbischoͤflichen Disziplinargewalt uͤber die untergebene Geist⸗ lichkeit ist eine landesherrliche Verordnung erschienen, die im We⸗ sentlichen nachstehende Bestimmungen enthaͤlt: 1) Gegen Geistliche, welche sich Disziplinarvergehen zu Schulden kommen lassen, kann das erzbischoͤfliche Ordinariat geringere Disziplinarstrafen, naͤmlich Verweise, Geldstrafen bis zu 30 Fl. und Suspension vom Amte bis zur Dauer von vier Wochen erkennen und voll⸗ ziehen lassen, ohne dazu vorgaͤngige Staatsgenehmigung einzuho⸗ len. 2) Dasselbe hat jedoch von jedem auf eine solche Strafe lautenden Erkenntnisse gleichzeitig mit Erlassung desselben der ka⸗ tholischen Kirchen⸗Section (einer Branche des Ministeriums des Innern zu Karlsruhe) eine Abschrift davon mitzutheilen. 3) Auch
bleibt dem Betheiligten das Recht des Rekurses unbenommen,
der nur in dem Falle keine aufschiebende Wirkung haben soll, wenn die Suspenston vom Amte als schleunige dienst⸗volizeiliche Maßregel erkannt wurde. 4) Die erkannten Geldstrafen fließen in den allgemeinen katholischen Kirchenfonds. aller auf höhere als die unter Nr. 1 bezeichneken Geldstrafen
lautenden Disziplinar⸗Erkenntnisse des erzbischoöͤflichen Ordinariats
verbleibt es bei der fruͤheren Vorschrift.
Darmstadt, l. Jan. Am 21. Dezember v. J. fand im Saale des Darmstaͤdter Hofs dahier eine General⸗Versammlung des Gewerb⸗Vereins statt, in welcher der Praͤsident desselben, Ministerial⸗Rath Eckhardt, in einer Rede Rechenschaft uͤber das Wirken dieses Vereins im abgelaufenen Jahre ablegte. Aus der⸗ selben geht hervor, daß die wohlthaͤtigen Absichten, welche die Staats⸗Regierung bei Gruͤndung dieses Vereins im Auge hatte, immer mehr in Erfuͤllung gehen. c
Gießen, 27. Dez. Nach dem so eben erschienenen, amtlich aufgestellten Personalbestand der Ludwigs⸗Universitaͤt Gießen, fuͤr das Winter⸗Semester von Michaelis 1839 bis Ostern 1840, waren Studirende anwesend im Sommer⸗Semester 1839: Inlaͤnder 317, Auslaͤnder 73, zusammen 390. Hiervon sind abgegangen 121; bleiben 269. In diesem Semester sind hinzugekommen 108; es sind daher im Ganzen anwesend 377.
Schwerin, 3. Jan. Die Anzahl der immatrikulirten Stu⸗ direnden ist auf der Universität Rostock im laufenden Semester von 96 auf 115 gestiegen. Nicht immatrikulirte befinden sich da⸗ selbst 13, also nehmen zusammen 128 Studirende an den Vor⸗ lesungen Theil. Die Hunmatrikültea werden nach den Wissen⸗ schaften also angegeben: Theologen 39, Juristen 35, Notarien 12, Mediziner 15, Chirurgen 7, Parmaceuten 5, Philosophen 1, Mathematiker . in gausm he
Oesterreich.
Wien, 31. Dezember. (Wiener Ztg.) Ge. Majfestaͤt der Kaiser von Rußland und Se. Majestaͤt der Koͤnig von Preußen haben dem Erfinder der typographischen Land⸗ karten und ˖Herausgeber des topographischen Lexicons uͤber das Kaiserthum Oesterreich, Franz Raffelsperger, in Anerken⸗ nung seiner Verdienste um die geographischen Wissenschaften, bei Gelegenheit der Ueberreichung der ersten typirten (General⸗Post⸗) Karte (von Oesterreich) in 4 Blaͤttern und in 4 Sprachaufla⸗ gen, und des Post⸗Lexicons in 3 Quartbaͤnden, werthvolle Bril⸗ lantringe zustellen zu lassen geruht. — Aus demselben Beweg⸗ grunde wurde dem genannten Geographen auf Befehl Sr. Ma⸗ jestör des Koͤnigs beider Sicilien eine goldene Tabatiere als Zei⸗ chen des hoͤchsten Wohlgefallens, und von dem hohen Senate der freien und Hansestadt Hamburg die große goldene Medaille uͤbersendet. 1
Die allgemeine Hofkammer hat dem Gaetano de Lo⸗ renzt aus Acqui in Piemont und Serafino Mori in Mailand fuͤr zwei Jahre ein Privilegium ertheilt auf die „Erfindung einer Methode, den Torf mittelst eines ein⸗ fachen Apparates zu verkohlen, wodurch ein an Gewicht, Farbe und Heizkraft den Steinkohlen aͤhnliches und diese ersetzendes Brennmaterial erhalten werde, welches beim Verbrennen keine widrigen Däaͤmpfe ausstoße; ferner auf die Erfindung eines In⸗ strumentes, um den Torf bis zur Tiefe von & oder 16 Ellen in regelmaͤßigen Stuͤcken, nach Willkuͤr des Arbeiters, auszustechen.”)
Schweiz. 88 1 Zuͤrich, 28. Dez. (Schweizer Bl.) Der Franzöͤsische Botschafter hat die Cellardsche Klage neuerdings bei dem Vorort anhaͤngig gemacht. — Berichte aus Bern wollen eine Abnahme der Aufregung im Jura und ein theilweises Lossagen von den Fuͤhrern glauben machen. — Die Herren Greith und Saylern haben in Schwyz „wie die St. Galler Zeitung wissen will, das Versprechen erhal⸗ ten, daß der Papst nie St. Gallens Anschluß an ein anderes Bisthum zugeben werde. Auch gegen die kaͤrgliche Ausstattung des eige⸗ nen Bisthums soll der Nuntius keine Einwendungen erhoben haben, wogegen ihm ein Landes⸗Gesetz uͤber die Wahl des Bi⸗ schofs noch im Wege stehen soll. Uebrigens behandle der Nuntius das Geschaͤft um so gemaͤchlicher, als der erwartete Tod des Bi⸗ schofs von Chur neue Complicationen herbeifuͤhren könnte. Vom Genfer See schreibt man: Es ist stark die Rede davon, daß Don Sebastian von Spanien sich fuͤr mehrere Jahre an unserem See niederlassen wird, naͤmlich in Vevay, wo er ein schoͤnes aber einfaches Haus am See gemiethet haben soll.
Tessin. Die „Schildwache“ berichtet, am 23. Dez. sey im großen Rathe der Antrag gestellt worden, gegen die fruͤheren Staatsraͤthe und einige der einflußreichsten Großraͤthe den Pro⸗ zeß einzuleiten. Diese Motion sey von den gewandtesten Groß⸗ raͤthen bekaͤmpft, und mit 43 gegen 30 Stimmen fuͤr Verschie⸗ bung und vorherige Untersuchung entschieden worden. Die bewaffneten Soͤldlinge der Revolution haͤtten hierauf unter Androhung bluti⸗
er Rache gefordert, daß mit dem beantragten Prozeß sogleich egonnen werde. Am folgenden Tage habe dann der große Rath mit Stimmeneinheit beschlossen, daß sieben Staatsraͤthe und sechs Großraͤthe in Anklagezustand zu versetzen seyen, daß aber der am §. Januar sich wieder versammelnde große Rath noch das Na⸗ here uͤber das Verfahren zu bestimmen habe.
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Italien. 8
Rom, 24. Dez. (Allg. Ztg.) Gestern Abend nahm der Franzoͤsische Borschafter, Graf de la Tour⸗ Maubourg, in seiner
d'Aupergne von der hohen Geistlichkeit, den fremden Gesandten und dem Adel entgegen. Alle Paläͤste der Großen, so wie di Gebaͤude der Regierung waren, wie immer bei solchem Anlaß, beleuchtet. Der Malteser⸗Ritter Filippi, von der Nobel⸗Garde des Papstes, wurde Nachmittag als Courier nach Paris abge fertigt. Zugleich mit der Ernennung des Kardinals uͤberbringt er das rothe Kaͤppchen, il Zucchetto genannt, dorthin. Monsignore Bartolommeo Pacca, Nipote des Kardinals Pacca, ist zum Able⸗ gato des Papstes ernannt, um in einigen Tagen nach Paris zu reisen; er hat der Eminenz das rothe Barett zu uͤbergeben. Den Hut kann bekanntlich ein ernannter Kardinal nur in Rom selbst in Empfang nehmen.
Der Erbprinz von Schaumburg⸗Lippe wurde vorgestern von dem Hannoverschen Gesandten, Legations⸗Rath Kestner, Sr. Hei⸗ ligkeit dem Papste in einer feierlichen Audienz vorgestellt.
Neapel, 21. Dez. Das Regierungsblatt enthaͤlt ein Koͤnigliches Reskript vom 7ten d., wonach der Neapolitanischen Flagge die ihr bisher zugestandene Verguͤtung auf den Zoll von 20 pCt. fuͤr Schiffe, die vom Baltischen Meere, und 30 pCt. fuͤr die, welche von Amerika kommen, aufs neue und auf unbe⸗ stimmte Zeit zugesichert wird. Zugleich macht die Regievung be⸗ kannt, daß eine etwanige Zuruͤcknahme dieser Beguͤnstigung, der
5) Ruͤcksichtlich
allein man die bedeutende Vermehrung unserer Handels⸗Marine zu verdanken hat, fuͤr die Provenienzen vom Baltischen Meere sechs Monate voraus und fuͤr die von Amerika zwoͤlf Monate voraus dekretirt werden solle.
Der Oesterreichische Bergwerks⸗Beamte Herr Rußegger ist nach einem kurzen Aufenthalt von acht Tagen mit dem letzten Dampfschiffe nach Marseille gereist, um nach Pa⸗ ris und London zu gehen, von wo er nach Deutschland zuruͤck⸗ kehren wird. Der Herzog von Bordeaux wird hier erwartet.
vb11114“ Spanien. “
Madrid, 23. Dez. Dem Vernehmen nach sind Depeschen
vom Herzog von Vitoria angekommen, worin er befriedigende Aufschluͤsse uͤber das mehrfach erwaͤhnte Schreiben des Obersten Linaje giebt. Die Bewohner von Bilbao, Karlisten sowohl als Christinos, sind uͤbereingekommen, den auf dem Hauptplatze errichteten Con⸗ stitutions⸗Stein von dort zu entfernen, um dadurch zu zeigen, daß sie entschlossen sind, ihre Fueros aufrecht zu erhalten, von der constitutionellen Einheit der Monarchie 8⸗ nichts wissen wollen.
Einer Bekanntmachung des General⸗Capitains von Cuba zufolge, betrugen im Jahre 1839 die Einkuͤnfte dieser Insel 11 Millionen Piaster, wovon 6 Millionen zur Bezahlung der von der Spanischen Regierung gezogenen Wechsel verwendet wor⸗ den sind.
Der Franzoͤsische Botschafter hat vor einigen Tagen ein glaänzendes Diner gegeben, dem die Herzogin von Vitoria und der General Maroto beiwohnten. —
— In einem vom Englischen Globe mitgetheilten Schrei⸗ ben aus Madrid vom 19. Dez. heißt es unter Anderem: „ Man versichert, die Koͤnigin⸗Regentin habe, auf den Rath von Martinez de la Rosa, in ihrem Schreiben an Espartero erklaͤrt,
Wohnung die Gluͤckwuͤnsche fuͤr den neuen Kardiual de la Tohr.