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Lreg nicht nach Spanien, sondern nach Turin eingeschlagen, wo
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Carlos unter der einzigen Bedingung, sich nach Satzburg zu be⸗
sandten ersucht, das Ende der Adreß⸗Eröͤrterung abzuwarten.“
Sungen über die Personen, welche bei der Vermahlung der Koͤ⸗
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vormals Praͤsident der Koͤniglichen
lichen Leden zuruͤckzog.
naͤmlich diesenigen, welche zur Registrirung aufgefordert sind, ehe
den Ausdruͤcken der Thron⸗Rede, den Quadrupel⸗Allianz⸗Traktat.
den
fuͤr Drogheda und Schwager des Marquis von Conyngham, und Herr Beoyse aus Bannow in der Grafschaft genannt.
ner sich kundgebenden Zerwuͤrfniß zwischen der Königin und der Herzogin von Kent; aber Letztere verweilt schon seit mehreren Tagen
senes Gecuͤcht moͤchte also wohl
zum Fruͤhstuͤck bei sich ein, was den besten Erfolg fuͤr ihn ha⸗
Vorsteilungen des Britischen Gesandꝛen in Rom bewogen wor⸗ den sey, mit seiner geistlichen Autoritaͤt zu Gunsten der Unter⸗ druͤckung des Eklavenhandels einzuschreiten, und dieses Blatt er⸗ blickt in der Hochachtunz, in welcher die Britische Regierung beim Roͤmischen Hofe stehe, wie einen Beweis von dem Gerechtigkeitssinn und
hinzu, „daß dieses schnelle und enrscheidende Einschreiten der hoͤch⸗ ten geistlichen Kegierunz in ihrem Entschiuß, die gaͤnzliche Ausrottung des sluchwuů 18s Menschenhandels zu erzwingen, eine moͤchtige Hüͤlfe
neyn wird. 8
Reprasentarid⸗Rezierungen 3öEh. Pr. einer, der geno — r 1 — 2 gegen seine Vorgaͤnger 8 wenn man sie durch Intrigue und durch Anmaßung ge⸗ 1 9* hat, so erwartet dem neuen Minister dasselbe Schicksal, a aß er sich üͤber dasselbe beklagen, oder sich ihm 8 ann. 8 Ungerechtigkeit, die Intrigue und die Anmaßung haben hen or⸗ Tag fuͤr sich, aber nicht den folgenden Morgen.
abend und den Tag f. Pla an es daher nicht besser macht, als derjenige, dessen P ½ wenn man chte, auf we
mmen hat, so fragt man nach dem — 89 bie 42 seiner Stelle gruͤnden will. Curxe Vorgaͤnger werden ohne Erbarmen, und ihr werdet ohne Staͤrke gegen cure Nachfolger seyn. Jede Anmaßung muß gerechrfertigt 1 werden und dies ist ihre Zuͤchtigung. Man kann wohl durch die Intrigue zur Gewalt gelangen; aber in einem Lande, wo die uüͤbertriebenen Antpruͤche frei eroͤrer werden, kann man sich nur durch wireliche Ueberlegenheit behaupten. Jeder Ehrgeiz ist gehalten, seine Rechtmaͤßigkeit zu beweisen. Das Vor⸗ stehende erkiart hinlanglich, warum sich sert 1830 so viele Kabi⸗ notte gebilder haben, und warum sie ven so kurzer Dauer gewe⸗ sen sind. Sie haben Unrecht, wenn sie ihren Fall Anderen als sich seibst zuschreiben; die Magoritaͤt ist ihuen immer nur durch ihre eigene Schuld untrru geworden, und ein einziges — das M nistertum vom 22. Februar — ist als Hinderniß auf den Wwellen des Königs gestoßen und hat sich vor ihm zuruͤckge⸗ zogen.“ 8 Im Journal du Tommerce liest man: Wir haben oft von der doppelsinmgen Politik der Tuileriecen in Bezug auf Spa⸗ nicu gesprochen. Hier davon neue und deutliche Beweise. Ta⸗ brera dat kuürzlich einen seiner Adjutanten an Don Carlos abge⸗ andt. Dieser Emissair des Buͤrgerkrieges ist ruhig durch Frank⸗ reich gerett, zu Bourges ohne Hinderniß angekommen, und hat sich dort, unter den Augen der Autoritäten, so lange Zeit aufge⸗ dallen, als noͤrhig war, um sich ganz nach seiner Bequemlich⸗ keit mit dem Praͤrtendenten zu verstaͤndigen. Hierauf hat er den
er ohne Zweifel Subsidien nachgesucht hat. Spaͤter wird er von neuem, mit eben so viel Sicherheit als das erste Mal durch Frankreich reisen. Auf diese Weise vollzieht man getreu, nach
Cabrera ist mit dem General⸗Kommando der Karlistischen Streit⸗ krafte bekleidet worden. Dieses wichtige Ereigniß scheint eben⸗ falls mi! der eben erwähnten Mission in Verbindung zu stehen. Endlich bieibt der Hof der Tutlerieen bei diesen Beweisen seiner geheimen Sympathie faͤr den Repräsentanten des Salischen Ge⸗ setzes nicht stehen. Ein hiesiger fremder Gesandter hat von neuem das Versprechen erhalten, daß binnen kurzem dem Don
geben, Paͤsse wuͤrden ertheilt werden. Was die Zeit betrifft, in velcher die Paͤsse ertheilt werden sollen, so hat man jenen Ge,
Großbritanien und Irland. London, 1. Jan. Man ergeht sich beceits in Muthma⸗
nigin zu Pairs erhoben werden duͤrften; unter Anderen wer⸗ zwei Nrlander, Sir M. Somerville, Parlamentsmitglied
exford,
Der Standard sprach dieser Tage von einem immer offe⸗
gen bei threr erlauchten Tochter im Schlosse zu Windsor; zu den gewoͤhnlichen Erfindungen der Tories gehoͤren. 3 Am 241. Dezember starb in Brighton Herr Davies Gilbert, Vocietne der Wissenschaften,
Versasser mehrerer geschaͤtzten Werke und langjaͤhriges Parla⸗ nents⸗Mitglied fuͤr Bodwin, bis er kurz vor dem Durchgehen der Reformdill wegen zunehmender Gebrechlichkeit sich vom oͤffent⸗ O Connell hat eine neue Methode angenommen, die eir zure⸗ istrirenden Wähler in Dublin fuͤr sich zu gewinnen; er ladet
ie sich in das Buͤreau begeben, um ihre Namen einzutragen,
ben soll. Der ministerielle Globe dehauptet, daß der Papst durch die
detreffenden Bulle eben so wohl ein Zeichen der
der Humanitat des Papstes. „Wir zweifeln nich:“, fuͤgt dasselbe
Autoritat der Röͤmischen Kirche fuͤr die Britische
Die Geschichte der Unterhandlungen land und fremden Staaten und der feste Wille, den unser Staate⸗Gecretair fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiren kundgege⸗ ben hat, diestn wahrhaft edein Zweck vollstandig zu erreichen, werden ig umeren Annalen verzeichnet bleiben als ein von dem
jetzigen Minssterium errungener stolzer Sieg in der Sache der den hartnaͤckigen Widerstand der bei
zwischen Eng⸗
Menschheit, nicht nur uͤber jenem Hande! Betheiligten, sondern auch üͤber die Oppositlon der 8 serües 8 8 8. aus kleinkichen Partei⸗Motiven den Entschluß des Ministeriumt, fremde Staaten zur Verzichtleistung auf diesen Handel zu noͤchigen, so viel an ihnen lag, zu kreuzen suchten.“ Das EChanische Ministerium hat fast tagliche Angriffe von Seiten der Morning Chroniele zu bestehen, die heute selbst schon das Geitändniß ablegt, sie habe es nachgerade satt, das Benehmen desselben Tag fuͤr Tag zu erzaͤhlen und zu kritisiren. Dessenungeach tet kann sie nicht umhin, hm von neuem folgende Vorwuͤrfe zu machen: „Daß es die Verfassung mit Hinsicht auf Svanien im Algemeinen verletzt hat, moͤchte sich noch wieder ut machen lassen; daß es die Finanzen gepluͤndert, moͤchte wie⸗ er einzuͤdringen seyn; daß es die kostbare Zeit und die Huͤlfs⸗ quellen der Liberalen vergeudet, dem waͤre auch noch abzuhelfen; aber sein Berfahren ruͤcksichttch der Baskischen Provinzen moͤchte schwerkich semals wieder gut zu machen oder zu kuͤhnen seyn. Die Minister haben diesen 5 alle ihre Fueros oder Lokal⸗Privilegien vollstaändig verliehen, Regierung, Einkuͤnfte, turz Ales, so daß in diesem Augenblick Biscaya nicht mehr als ein Theil des constistutionellen Spanien betrachter
verden kann. Dies muß entweder geduldet werden, oder der Porgerkriez muß von neuem beginnen. Don Carlos koͤnnte diese Previnzen mcht unabhaͤngiger von der Madrider Regierung or⸗
1 ganisirt rium nod
wohl sieht, fruͤher oder spaͤter eine liberale seyn muß, unabhaͤngig zu mach ie Baskischen Provinzen muͤssen auch unter dem Narlistischen Priester⸗Einfluß der antiliberalen Partei stehen. Ein von dem jetzigen Mimster der Justiz und der Gnaden, Arrazola, unterzeichtetes Dekret hat alle Kirchen⸗ und Klöster⸗Laͤndereien in Biscaya zuruͤckgegeben, die Moͤnche wieder eingesetzt und folg⸗ lich alle Käufer solches Eigenthums beraubt. Diejenigen Klöster, deren Möͤnche umgekommen oder zu milirairischen Graden in den Armeen des Don Carlos gelangt sind, sollen, einem Dekret der Koͤnigin Regentin zusolge, durch dieselben oder ähnliche Anachoreten neu bevoͤlkert werden. Diese ministerielle Handlung, eine direkte Verletzung der Constitu⸗ tion, verdient eine oͤffentliche Anklage, die der erste Schritt der Cortes seyn sollte, sobald diese wieder zusammenkommen. Zum Gluͤck ist die Verordnung, welche die Moͤnche wieder herstellt, nicht einmal in Biscaya populair, und so zeigt sich eben so viel Unwissenheit als Verrath in den “ des Spanischen Kabinets, die Karlisten zu gewinnen. Jedenfalls wird es auf’ diese Weise Jahre der Anstrengung und des Kampfes, ja viel⸗ leicht sogar des Krieges kosten, um jene aufrichtige Ausgleichung zwischen Basken und Spaniern zu Stande zu bringen, die ein patriotiches Ministerium schon erreicht haben wuͤrde. Briefe von Espartero und seiner Armee sollen den Hof und das Kabinet in große Bestuͤrzung versetzt haben. Auch der Franzoͤsische Kom⸗ missar im Hauptquartier, Oberst Senilhes, hat Mittheilungen in Betreff der Gesinnungen des Generals und der Armee an den Franzoͤsischen Botschafter in Madrid befoͤrdert. Das Spanische Ministerium moͤchte sich ohne Zweifel gern noch so lange zu hal⸗ ten suchen, bis der Ersolg einer neuen Finanz⸗Operation in Pa⸗ ris und London gesichert waͤre.“
Wze der Globe versichert, wurde der General⸗Gouverneur
von Kanada, Herr Poulett Thomson, auf seiner Reise nach To⸗
ronto üͤberall gut empfangen. Die Kauffeute und eine große
Mehrzahl von Einwohnern jener Stadt überreichten ihm Adres
sen. Im Allgemeinen koͤnne man sagen, setzt der „Globe“ hinzu, daß im ganzen Britischen Amerika das vollste Vertrauen
auf seine Verwaltung sich zeige, trotz den Bemuͤhungen der To⸗
ries in England, seine Anstellung in Kanada unbeliebt zu ma⸗ chen. Nur die von dem Gemeinderathe zu Tyronto uͤberreichte Adresse enthaͤlt verletzende Aeußerungen, der „Globe“ aber be⸗ merkt dabei, diese Behoöͤrde sey zu einer Zeit eingesetzt worden, wo zwei bis drei Familien alle Stellen in der Provinz sich zu⸗ qgeeignet und den Besitz des gröͤßten Theils des Eigenthunns ver⸗ langt hatren. Durch Verschwoͤrungen sey es denselben gelungen, die Gewalt in der Provinz an sich zu ziehen, und sie seyen als der sogenannte „Familiendund“ jedem Gouverneur ververblich worden.
Niederlande.
Amsterdam, 3. Jan. Auf der Eisenbahn zwischen Am⸗ rdam und Haarlem sind in der Zeit vom I. November bis
zum 31. Dezember 28,171 Personen gefahren, die eine Einnahme von 14,949 Fl. gewaͤhrten.
An unserer Boͤrse sind die Course neuerdings gewichen, da
sich forrwaͤhrend mehr Verkaͤufer als Kaͤufer fuͤr inlͤndische 8
Bruͤssel, 3. Jan. Eine im heutigen Moniteur enthal⸗ tene Koͤnigl. Verfuͤgung vom 31. Dezember besagt: „Das Kon⸗ tingent der Armee fuͤr 1810 ist auf das Maximum von 50,000 Mann festgesetzt. Das Kontingent der Aushebung von 1840 ist auf ein Maximum von 10,000 Mann bestimmt, die zur Verfuͤ⸗ gung der Regierung gestellt wird.
Eben so, wie fruͤher fuͤr die Boͤrse von Antwerpen, hat die Regierung jetzt auch fuͤr die Börse von Bruͤssel ein eigenes Re⸗ glement erlassen.
Luͤttich, 3. Jan. Hiesigen Blaͤttern zufolge, laͤßt die Gesundheit des Papstes kaum etwas zu wuͤnschen uͤbrig. Das Uebel im Gesichte, an welchem er fruͤher gelitten, ist gaͤnzlich verschwunden. Man steht hier mit Rom in so regelmaͤßiger und inniger Verbindung, daß man bei uns besonders uüͤber die Berichte, die in einigen auslaͤndischen Blattern uͤber den bedenk⸗ lichen Gesundheits⸗Zustand des Papstes gegeben worden, ehr er⸗ staunt gewesen ist 3 .
Gestern ist hier eine neue Schrift des Bischofs von Luͤttich, Herrn van Bommel, erschienen. Sie fuͤhrt den Titel: „die wah⸗ ren Grundstze in Bezug auf den öͤffentlichen Unterricht““, und hat den Zweck, auch diejenigen Schulen in Belgien, die noch nicht unter der Leitung der Geistlichkeit stehen, fuͤr dieselbe zu vin⸗ diziren. Das Journal de Liege erhebt sich gegen die e For⸗ derung mit großer Macht und warnt die Regierung, auf die An⸗ sichten des Bischofs, die es als Drohungen bezeichnet, einzuge⸗ hen. „Wenn irgend etwas“, sagt das Journal, „die Regierung um die Liebe der Bevoͤlkerung bringen kann, und besonders der intelligenten Bevoͤlkerung, die, um zu denken und zu handeln, nicht erst auf das fanatische Signal des Herrn Bischofs wartet, so ist es ihre Unterwerfung unter eine gehaßte Koterie. Die Po⸗ pularitaäͤt der Regierung haͤngt von der Entschiedenheit ab, die sie den unglaublichen Pratensionen der Moͤnche und Bischoͤfe gegen⸗ über zeigen wird.
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 25. Dez. Das Kommerz⸗Kellegium hat jetzt einen sehr ausfuͤhrlichen Vericht uͤber die Frage wegen des Da⸗ nischen Sundzolls dem Koͤnig eingereicht, worin behauptet wird, daß, den Traktaten gemaäͤß, folgende Rechte Schweden ohne allen Zweifel zustehen: 1) freie Durchfahrt fuͤr alle Schwedischen Schiffe und alles Schwedischen Unterthanen zugehoͤrige Gut, ohne Ausnahme; 2) das Recht, so lange der Traktat zwischen Daͤnemark und den Niederlanden vom Jahr 1701 geltend bleibt, den Zoll fuͤr alle im Christianopelschen Tarif genannten WBaaren nach dem dort festgesetzten Berechnungsmaßstabe zu erlegen, und fuͤr alle dort nicht genannten Waaren ein Procent des Werths der Waare ze bezahlen; 4) das Recht, falls dieser Traktat zu zelten aufhöͤrte, den Cundzoll hoͤchstens nach dem Tarif vom Jahr 150 zu erlegen; 4) das Recht von aller außerordentlich en Erhöͤhung des Zolls, unter welchem Vorwand es seyn mag, be⸗ sreit zu seyn; 5) Freiheit von aller Visttation und allem Auf⸗ schub der Klarirung, 6) das Recht fuͤr Schwedische Schifse, vor den Schiffen aller andern Nationen, selbst den Däͤnischen, klarirt und expedirt zu werden; 7) das Recht fuͤr Schwedische Schiffe, auch an den Feiertagen, gegen eine Abgabe von 1 Rthlr. klarirt zu werden; H) das Recht, Kredit fuͤr den Belauf des Zolle zis zur Ruͤckkehr der Schiffe zu genießen u. s. w. Die Re⸗
7
2 . 2F
gierung hat noch keinen Beschluß in Hinsicht der Geltendmachung dieser Fordenungen gesag,e, eeeeeeeeeeeeeeee
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ben. Aber auch dies genuͤgt dem Madrider Ministe⸗ nicht. Es hat nicht genug daran, die Basken von
der Central⸗Regierung, die, wie das bejammernswerthe Kabinet 1 a ). 3 der unterm 28sten v. M. erfolgten Einberusung der Stände des
] Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen, 2. Jan. (A. Z.) Nachdem in Gemäͤßheit
Reichs zur Eten Bayerischen Staͤnde⸗Versammlung sich bis jetzt 117 Muglieder der Kammer der Abgeordneten eingefunden ha⸗ ben, schlugen diese in der heutigen Wahl⸗Versammlung nachfol⸗ gende Kandidaten fuͤr die Stelle des ersten und zweiten Praͤsi⸗ denten vor, und zwar im ersten Scrutin 1) den q. Koͤnigl. A pellationsgerichts⸗Direktor von Korb mit 107 Stimmen, ) den Koͤnigl. Staatsrath und Regierungs⸗Praͤfidenten, Grafen von Seinsheim, mit 91 Stummmen, 9) den Professor 10r. Bayer mi 78 Stimmen, ⁴) den Koͤnigl. Kaͤmmerer Freiherrn von Rore han mit 61 Stimmen, 5) den Koͤnigl. Regierunzs⸗Rath Wind⸗ wart mit 61 Srimmen; im zweiten Scrutin: 6) den Koͤnig Kreis⸗- und Stadtgerichts⸗Direktor von Wening mit 70 Stim, men. Nachmittags 4 Uhr nahm die Kammer der Abgeordneten die Wahl ihrer beiden Secretaire vor. Hierbei wurde der Koͤnigl. Regierungs⸗Rath Windwart zum ersten Secretair mit 86 Stin men, und der erste Buͤrgermeister von Regensburg, Freiherr von Thon⸗Dirtmer, mit 64 Stimmen gewaͤhlt. Am heutigen Tage Vormittags 10 Uhr, nahm auch die Kammer der Reichsraäche die Wahl der Kandidaten zur Stelle des zweiten Praͤstdenten bei einer Anwesenheit von 29 Mitgliedern vor, welche folgendes Resultat gewahrte: 1) Graf von Arco, Koͤnigl Ober⸗Appella⸗ tionsgerichts⸗Praͤsident und Staatsrath, 2) Graf von Pappen⸗ heim, 2) Graf von Reigersberg. Zu Secretauren wurden ge⸗ waͤhlt: *⁴) Herr von Schenk, erster Secretair, *) Freiherr von Stauffenberg, zweiter Secretair. — Aus der im Regierungs⸗Blatt Nr. 51 gegebenen Zusammenstellung des Schuldenstandes sämmtlicher Stadt⸗, Markt⸗
und Landgemeinden des Koͤnigreichs Bavern am Schlusse des Rechnungs⸗ZJahres 1837 — 5 erhellt, daß der Schuldenstand
13,976,182 Fl. 20 Kr., der Betrag des eingewiesenen Tilgungs⸗ Fonds 1,374,441 Fl. 53 Kr., die Abzahlung an Kapital und Zinsen 1,393,727 Fl. 39 Kr., und die verbleibende Schuld 13,105,449 Fl. 27 Kr. betrug.
Stuttgart, 3. Jan. Der Schwaͤbische Merkur ent⸗ hoͤlt nachstehende Koͤnigl. Verordnung, die Stiftung einer Kriegs⸗ Denkmuͤnze fuͤr den treuen Dienst in Feldzuͤgen betreffend: 8
„Wilhelm, von Gottes Enaden Kbnig ven Würtemberg. Nach⸗ dem Wir beschlossen haben, als ein Erinnernungs⸗Zeichen an die für König und Vaterland im Kriege geleisteten Dienste eine Kriegs⸗Denk münze zu stiften, so verordnen und verfügen Wir hiermit, wie solgt: §. 1. Die Kriegs⸗Denkmünze besteht für alle Grade in einer Medaille von Geschütz⸗Metall, auf deren Vorderseite ein W mit Krene un Lorbeer⸗Kranz, auf der Rüctscite ein von zwei gekrei zten Schnertern getragener Schild, mit der Inschrift: Fur treuen Die ist in (—) Feld⸗ zügen, besindlich ist. §. 2. Die Kriegs⸗Denkmünze zird auf der lin⸗ sen Brust an einem, einen Zoll breiten, schwarz und roth gestreiften Bande getragen. Das Band soll nicht ohne die Medaille getragen werden. §. 3. Jeder, der in Württembergischen Milita r⸗Diensten eiunen Feldzug mitgemacht hat, hat Anspruch auf die Kriege Denkmünze un ter foligenden näheren Bestimmungen: a) den Feldzug har mit gemacht, wer als Offizier oder Militair⸗Beamter, als Unte Ossizier cder Soldat, als Svpielmann oder obligater Di ner, entweder den Kriegsschauplatz selbst betreten, cder wenigstens d feindliche Gränze überschriiten hat; ¹) als einzelne Feldzüge gelien die Kriegsjahre: 1793, 1794, 1795, 1796, 1799, 180¹, 1802z, 1806, 1807, 1809, 1812, 1813 nach Sachsen und 1813 — 1* gegen Frankreich, 1815; ce) wer nach mitgemachtem Feidzuge, oder wer nach Ausscheidung aus
dem Militair in bürgerlichem Stande eine entehrende Strafe erlitten,
kann die Kriegs⸗Denkmünze nicht erhalten. §. 4A. Die Ansprüche auf die Kriegs⸗Denkmünze werden angemeldet: 1) bei dem Kriegs⸗ Mini⸗ sterium von den pensionirten Offizieren und Militair⸗Beamten; von solchen beabschiedeten Militairs, welche Offtziers⸗Rang haben, oder zur Zeit der Beabschiedung gehabt haben; von allen im Kriegs⸗Ministe⸗ rium und den demselben untergeordneten Verwaltungsstellen angestell ten Becamten, Dienern und Ofsizianten. 2) Im Instanzenwege: vo allen altiven Militairs und Militair⸗Beamten. 2) Bei dem Oberamt: von allen Punkt 1 nicht genannten vormaligen Militairs. Amtmann dierzu zu mit Rücksicht Vernehmung der mit seinem Bericht
Veieranen, nach und
berusenden vorgezeichneten Bestimmungen,
den Orts⸗Obrigkeit aufzeichnen Kriegs⸗Ministerium überaeben. §.
dem
Der Ober⸗ wird die Gesuche unter Zuziehung von vier von ihm auf die 5. 3. betreffen⸗
5. Die Prüfung der Gesuche ge-
schieht bei dem Kriegs⸗Ministerinm durch eine besenders dajn nieder⸗
zusetzende Kommissien. Auf die Meldung des Kriegs⸗Ministers wer⸗
den Wir sofort über die Verleihung der Kriegs⸗Denkmünze entscheiden.
§. 6. Jeder, der die Kriegs⸗Denkmünze empfängt, erhält cine von dem Kriege⸗Minister vollzogene Verleihungs⸗Urlunde. §. 7. Die Einhändi⸗ zung der Kriegs⸗Denkmünze hat stets auf feierliche Bzeise, bei aktiven Militairs vor der angetretenen Truxpe durch den Kommandanten der⸗ elben, bei beabschiedeten dagegen durch die betreffenden Civi’⸗Behörden zu geschechen. §. 8. Das Verzeschniß sämmtlicher mit der Kriegs Denk⸗
nünze deforirter und ans dem Militair getretener Personen ist auf dem Rath⸗
vause ihres Wohnorts aufzubewahren; von den noch im altiven Militair be⸗
ündlichen Personen ist der Besitz der Medaille in die Stammtiste einzutragen. §. 9. Irde Strase, welche der Verlethung der Kriegs Denkmünze im
Wege steht, zieht auch deren Verlust nach sich, worüber das Erkenntniß
den zuständigen Gerichts⸗Behörden anheimgegeben wird. §. 10. In einem solchen Falle ist die Krieas⸗Denkmünze an das Kriegs⸗Ministe rium einzusenden und der betresfenden Orts⸗Behörde Nachricht bierven iu geben, damit der Name eines solchen Individuums von der List
estrichen wird. §. 11. Stirbt ein mit der Kriegs⸗Deukmünze ausge:
seichnetes Individunm, so bleiht solche Eigenthum seiner Famflie. GCe⸗
zeben Stutlgart, am ersten Januar des eintansend achtbunde t und
vierzigsten Jahres, Unserer Regierung im vier und zwanzigsten.
— Da es jetzt nicht mehr so osc vorkommt, die Buͤcher mehrere Auflagen erleben zu sehen, so ist es bemerkenswerth, daß hier in der Brodhag'schen Buchhandlung die dritte Auflage von r. T. A. Hoffmann'’'s Leben und Nachlaß, von Jul. Ed. Hitzig, erschienen isst. Im Jahre 1823 kam die erste heraus. Diese Gunst des Publikums ist aber wohl nicht bloß dem Ge⸗ tenstande z zuschreiben, sondern besonders auch der Behandlung besselben durch Freundes Hand, die mit Liebe, Waͤrme und Geist hre Aufgaben so gluͤcklich geloͤst hat.
Freiburg, 29. Dez. In dem gegenwaͤrtigen Winter⸗Se⸗ mester zahlt die hiesige Universität 3215 Studirende, welche sich in folgender Weise auf die vier Fakultaͤten vertheilen: Theologie 8, Juristen und Kameralisten 103, Mediziner, Pharmazeuten und Chirurgen 92, Philosophen und Philologen 12. Die G sammtzahl der Inlaͤnder betraͤgt 243, jene der Auslaͤnder 72. Es hat sonach die Frequenz auch in diesem Semester, wie in der juͤngsten Zeit uͤberhaupt, sich wieder etwas vermindert (im vorigen betrug sie 35 85), wovon der Grund zunächst in der neuen Organisation unserer Gelehrten⸗Schulen zu suchen ist, wonach
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Ge⸗
die Schuͤler der Gymnasten nicht mehr in die philosophische Fa- kultät eintreten duͤrfen, sondern auf einem Lyceum die philosophi⸗.
schen Studien betreiben muͤssen und dann sofort zu den Fach⸗ studien uͤbergehen.
— — Frankfurt a. M., 4. Jan. Man hatte sich hier in der Hoffnung, daß die in Holland durch die sinanziellen Fragen einigermaßzen in Aufregung gekommenen Gemuͤrher bald wieder
besaͤnstigen werden, nicht getaäͤuscht. Die in den letzteren Tagen
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½.
nung in Seene gesetzt. gen eine ausgezeichnete Charakteri allein jede Hauptrolle ihre
aus Holland hier eingetroffenen Briefe, denen man vollen Glau⸗ ben beimessen kann, besagen uͤbrigens, daß die Geruͤchte von einer in Holland herrschenden oder fruͤher stattgehabten Aufregung durch⸗ aus uͤbertrieben gewesen seyen. Ja man habe nicht einmal von einer allgemeinen Spannung etwas verspuͤrt, sich aber mit mancherlei ungereimten Geruͤchten einigermaßen lebhaft beschaͤftigt; ihr Ungrund konnte indessen den Hollaͤndern nicht lange verborgen bleiben. Man hat auch nicht von einer außerordentlichen militairischen Maß⸗ regel gehoͤrt, welche in den letzteren Tagen irgendwo in Holland angeordnet worden waͤre; ein Beweis, daß nirgends die Ruhe bedroht war. Neuerdings scheint man zu besorgen, daß wegen Veranderungen des Grundgesetzes neue Differenzen zwischen der Regierung und der zweiten Kammer der Generalstaaten sich ge⸗ stalten werden. Diese Besorgniß wird aber durch die aus dem Haag gemachte Meldung dadurch gehoben, daß noͤmlich der von seinem Volke wahrhaft geliebte Koͤnig Wilhelm billige Wuͤnsche der Kammer nicht uͤberhoͤren werde, sobald sich Se. Majestaͤt uͤberzeugr haben, daß Neederlands Wohl dadurch befoͤrdert wer⸗ den koͤnne. So also darf man mit Ruhe und Vertrauen den weiteren parla. entarischen Ereignissen in Holland entgegensehen.
Der Koͤnigl. Preuf. Bundes ags⸗Gesandte, Herr von Schoͤ⸗ ler, gab zur Feier des Jahreswechsels in der Sylvester⸗Nacht ein glaͤnzendes Fest, welchem, außer dem diplomatischen Corps, auch viele angesehene Personen unserer Stadt beiwohnten.
Neueren Nachrichten zufolge, duͤrfte Se. Durchlaucht der Land graf von Hessen⸗Homburg, Gouverneur der Bundes⸗Festung Mainz, im Monat Marz auf einige Zeit die Residenz in Mainz nehmen. Die Gesundheits⸗Verhaͤltnisse des Fuͤrsten sollen sich erfre licherweise wesentlich gebessert haben.
Fast alle Bundestags⸗Gesandten, welche einen Theil der Fe⸗ rien auswärts verbrachten, sind wieder hierher zuruͤckgekehrt, und es ist dadurch in die diplomatischen Kreise wieder mehr Bewe⸗ gung gekommen. 1
Aus Wiesbaden vernimmt man, der Wille des hoͤchstseligen Herzsg⸗ werde auch in dem Punkte erfuüͤllt, daß die hinter dem
ursaal begonnenen Veraͤnderungen der Garten⸗Anlagen fortgesetzt und vollendet werden sollen. Der Bau der neuen Kolonade vor dem Karsaal schreitet auch rasch seiner Vollendung entgegen. In der diesjährigen Bade⸗Saison wird man die Kolonade schon ganz vollendet sehen. Vom 1. Februar an soll denn endlich auch die Taunus⸗Eisenbahn zwischen Mainz und Wiesbaden befahren werden. Die Taunus⸗Eisenbahn⸗Actien stiegen heute auf diese Kunde auf 114 ¾ pCt. Die Speculation ist in diesen Actien wieder aͤußerst lebhaft und namentlich wird hier auch viel fuͤr fremde Rechnung darin gekauft. Die Oesterreichischen Fonds, nan entlich Bank⸗Actien, nahmen gestern, nach laͤngerem Stillstand, wieder einen Aufschwung und blieben heute recht fest. Die Hol⸗ lündischen Fonds folgen hier natuͤrlich ganz der Bewegung der Amfterdamer Boͤrse, doch ist man hier geneigt, den Holläͤndischen Finanz⸗Verhaͤltnissen Vertrauen zu schenken Die Spanischen Efferten sind in dieser Woche fast taͤglich gewichen; dasselbe Schick⸗ sal erlitten, wiewohl im minderen Grade, die Portugiesischen Fonds. Der Geldstand bleibt sich gleich und der Diskonto ist kaum von 4 ½ Ct. auf 4 ½¼ pC. gegangen. Pistolen sind nur zu 9 Fl. 32 Kr. anzubringen. — Der Bau des neuen Boͤrsen⸗ Gebaudes wird nun bald in dem Abbruch der alten Gebaͤulich⸗ keiten, auf deren Stelle die Boͤrse kommt, beginnen. — Der Man, der sehr hoch gegangen war, ist wieder gefallen und die Schifffahrt hat wieder begonnen. 1
Bremen, 3. Jan. (Br. 3.) Die Zahl der Bremischen Seeschiffe betraͤgt in diesem Augenblick 188; außerdem fahren von der Weser unter Hannoverscher Flagge 12, unter Oldenbur⸗ ger Flagge 70 Seeschiffe. Die Verbindung unseres Handels⸗ platzes mit den Seeschiffen wird durch SIn Bremische, 44 Han⸗ noversche und 19 Oldenburgische Kaͤhne oder Lichterfahrzeuge (durchschnittlich von 25 bis 30 Last) vermittelt.
Oesterreich.
„Wien, 1. Jan. (Schles. 3.) Aus Alexandrien schreibt man: „Mehmed Ali besorge eine Landung bei St. Jean d ⸗Acre als den Anfang eines thatsaͤchlichen Einschreitens Europa's in set⸗ agA . e. der Pforte. Er laͤßt darum diese Festung eiligst vesch 9 fin ertheidigungsstand setzen. Hauptsaͤchlich um bei seinem — die Mittel hierzu beizuschaffen, verkaufte der lästine wxee kuͤrzlich eine große Quantitaͤt Getraide. — In Pa⸗
ima treiben seit einiger Zeit Raͤuber⸗Banden wieder großes Unwesen.
Vorgestern ging hier die der Sradt Venedig liegende und zwoͤlf Personen mit in die Tiefe gezogen habe. ass dal. d- 2. Jan. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Feld⸗ verhe 2 . e und kommandirenden General in Boͤhmen, Menedart ghe . das Inkolat des Koͤnigreichs
ome der inkorporirten Provinen, wehr — n Schiesten verliehen. Provinzen Maͤhren und Hesterr. vabedhafrn 9 üeter enthalten ausfuͤhrliche Berichte uͤber die fort⸗ 88 en Leheas df dem Kaͤrnthnerthor⸗Theater ge⸗ - 2᷑ Oper „ Welfen und Gibelli . 8 1 8 dem bereits fruͤher ein hiesiges eer zect. Nad⸗ der „Hugenotten“ mit den suchte, hat jetzt die von der Reaier vex Buͤhne das Werk mit dem s. e Leich
Nachricht ein, daß eine kleine vor Insel gänzlich verschwunden sey
sein 1 dotirte Hof⸗Opern⸗ Imer wuͤrdigen Glanz der Ausstat⸗ . „2 , 4. b 9 Der Musik wird in den hiesigen Zeitun⸗
Fegeenst nachgerüͤhmt, indem nicht hat, sondern auch in den Choren 84 individuelle Bezeichnung henden Parceien eine tiefe Auffassune sich friedlich gegenuͤberste⸗ gioͤsen oder politischen Gedankens ·— 8 weeen. 28s sind, wahrzunehmen ist. Die beiden u dem beide durchdrungen Lutzer und Fräulein von Hassenn n Haupt⸗Darstellerinnen, Dle. mehreremal (o sogar tinf dis/ehe den bei jeder Auffuͤhrung rufen. sechs mal) stuͤrmisch hervorge⸗
Schweiz
(L. A. Z.) Für die Regierung von Zuͤ⸗ voröͤrtlichen Gewalt sich zu be⸗ Von den vier Regierun⸗
v„ ε*„ vel e ataillons, um dem erste Marschbefehle nach Wallis zu folgen, aufgefordert wurden 8 g 1
ben diejenigen von Bern, Freiburg und W. v gehorcht. Sie argwoͤhnten alle einen 8.ee ö Truppen und verlangten, hieruͤber vor allen Dingen beruhigt 5 seyn; ja die Regterung von Waadt, dessen Volk I. hafteste mit den Unter⸗Wallisern sympathisirt hat den Fall 8 welchem sie das Einruͤcken von Truppen in ben Kanton Wallis fuͤr zulaͤssig halte, aufs genaueste desinirt. Auf eine vermehrte und bleibende Auflehnung der Kantone gegen die Bundesbehoͤrde moͤchte ich indeß aus dieser angedrohten Verweigerung des Gehor⸗ horsams nicht schließen, da die Natur des Falles hier wirkte, und die voroͤrcliche Mahnung zur Bereithaltung von Truppen — eine Capitu⸗
Zuͤrich, 29 Dez. rich ist der erste Versuch, ihrer dienen, hoͤchst ungluͤcklich ausgefallen. gen, die zur Bereithaltung eines B
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lation zwischen denPolitikern, die Unter⸗Wallis beugen wollten, und den kluͤgern Mirgliedern des voroͤrtlichen Staatsraths — anstatt aus der Natur der Sache, vielmehr aus der geheimen Geschichte des Vor⸗ rots hervorgegangen zu seyn schien. Es waren, wie ich schon in meinem letzten Schreiben meldete, nur ein Paar Mitglieder ge⸗ wesen, die ihre getaͤuschten Hoffnungen durch Ungestuͤm noch zu erreichen waͤhnten. Durch die in letzter Woche taͤglich eingelau⸗ fenen Briefe aus der westlichen Schweiz sind nun auch diese ent⸗ taͤuscht worden, und den eidgenoͤssischen Repraͤsentanten in Wallis ist, wie ich zu wissen glaube, der Wind gegeben worden, wo moͤg⸗ lich durch einen neuen Schreck⸗Bericht den Vorort in die Ver⸗ legenheit zu setzen, das Truppen⸗Aufgebot wirklich versuchen zu muͤssen.
Der neuen Regierung von Tessin ist nun der ganze Kanton unterthan. Drei Kreise, die eine Zeit lang protestiren zu wollen schienen, haben es kluͤger gefunden, Repraͤsentanten ihrer Gesin⸗ nung in den großen Rath zu senden, als sich der Bewegung aus⸗ usetzen. Der einzige Fehler, den die neuen Behoͤrden bis jetzt egangen, ist eine Anklage auf Hochverrath gegen 14 Mitglieder der fruͤheren Regierung. Es mag wahr seyn, daß diesen Personen ein vielfacher Mißbrauch der Gewalt zur Last faͤllt, und etwas Edles mag in der Ertlaͤrung der neuen Lenker liegen, ihre Revo⸗ lution durch den Beweis der Verbrechen ihrer Gegner rechtfer⸗ tigen zu wollen; in der Schweiz wird aber dieser Aet einen um so unguͤnstigern Eindruck machen, als der Besch luß des großen Raths als eine unfreiwillige Folge einige: Demonstrationen des Volks ausgelegt wird. Ein seltsames Gesel wird wahrschein⸗ lich nun zur Anwendung kommen, da sich unter den Angeklaaten auch die diesjaͤhrigen Gesandten an der eidgent ssischen Tagsatzung befinden. Waͤhrend naͤmlich in den meisten antonen der Ge⸗ sandte, der seine Instructionen uͤberschreitet, hoͤchstens eine leichte Ruͤge zu befuͤrchten hat, sind im Kanton Tessin auf die en Ver⸗ stoß Strafen gesetzt, die sonst nur fuͤr die schwersten Verbrechen aufgespart werden. Im Uebrigen scheint die neue Regierung mit Eifer an die Abschaffung von tausend Mißbraͤuchen zu gehen, die das Tessinische Verwaltungs⸗System bisher beinahe zum Skan⸗ dale 5— haben. 1
Schoͤnlein macht bei uns seine Abschieds⸗ 2 leichte Krankheit hat seine 2anase a. olgt waͤre, noch verzoͤgert.
Spanien.
Madrid, d. 25. Dez. Der Herzog von Vitoria hat sich, ungeachtet des eigenhaͤndigen Schreibens und der Bitten seiner Gemahlin und mehrerer Minister, entschieden geweigert, die in seinem Namen verlassene Erklaͤrung zu desavouiren. In seinem Antwortschreiben heißt es unter Anderem: „Ich bin ein Mann des Landes und kein Partei⸗Mann. Ich bleibe allen Klagen, wie allen Handlungen der Regierung fremd und bediene mich der Gewalt und der Streitkraͤfte, die mir anvertraut worden sind, nur, um die Feinde der Nation zu bekaäͤmpfen. Da man mich beschuldigte, ich haͤtte die Aufloͤsung der Cortes, so wie die zahlreichen Absetzungen, die dieser Maßregel folgten, angerathen, so mußte ich mich dagegen vertheidigen. Haͤtte man statt dessen von mir gesagt, daß ich die Minister getadelt haͤtte, weil sie neue Wahlen anbefohlen und daß ich ein Anhaͤnger ihrer Geg⸗ ner sey, so wuͤrde ich ebenfalls dagegen protestirt haben, denn ich will ausschließlich den Pflichten meiner Stellung treu bleiben, das heißt, mein Leben der Vertheidigung des Thrones Ifabel⸗ la's, der Koͤnigin Regentin und der Constitution von 1837 widmen.“
Diese Erklärung des Herzogs von Vitoria wird von beiden von den Exaltirten wie von den Gemaͤßigten, zu ihrem Vortheil ausgelegt. Das Eco del Comercio sagt: „Da seht Ihr, der General beharrt dabei, sich gegen dle Behauptung, daß er die Aufloͤsung der Cortes billige, wie gegen eine schlechte Hand⸗ lung zu vertheidigen; er mißbilligt sie also!“ Der Correo er⸗ wiedert hierauf: „Eure Auslegung ist falsch. Die Minister sind nur durch den Willen der Regentin ernannt worden, haben sie die Cortes aufgeloͤst, so geschah dies mit Genehmigung der Köͤ⸗ nigin. Christine ist das Ministerium. Da nun der General er⸗ klaͤrt, daß er bereit sey, sein Leben fuͤr die Aufrechthaltung der Autoritat Isabella's II. hinzugeben und seine Truppen zu diesem Zwecke marschiren zu lassen, so erklaͤrt er sich offenbar fuͤr das Kabinet und gegen Euch: er billigt folglich die Maßregeln!“
Es haben in Folge der Antwort des Herzogs bereits meh⸗ rere Minister⸗Conseils stattgefunden, deren Resultat man noch nicht kennt. .
Der General Maroto lebt hier sehr zuruͤckgezogen, und ist 8 einigemal in den Soireen des Franzoͤsischen Botschafters er⸗ schienen.
Eine die sonst um Weihnachten er⸗
Portugal. Lissabon, 24. Dez. (Standard.) Die Minister sind sehr twaͤtig und halten haͤufig Zusammenkuͤnfte im Departement des Innern und dem des auswartigen Departements. Uber ihre Stellung in den Cortes herrschen verschiedene Muthmazungen; es scheint indeß so viel gewiß, daß, wenn sie auch die Majoritaͤt
128 kleineres Theater eine Bearbeitung em gluͤcklichsten Ersola darzustellen ver⸗
gegen sich haben sollten, sie nicht resigniren, sendern die Cortes aufloͤsen werden.
Es ist jetzt entschieden, daß, im Falle der Visconde da Correira das Portefeuille der auswaͤrtigen Angelegenheiten ab⸗ lehnt, der jetzige Marine⸗Minister Graf von Villa Real dessel⸗ ben mit uͤbernehmen werde. * Ildefonso Leopoldo Bayard ist an die Stelle des Chevaliers Figanniere zum Portugiesischen Gesandten in Rio Ianeiro ernannt worden.
Die Korvette „Dom Joao“, welche bei der Insel Madeira kreuzt, soll nach Maranham segeln, um das Leben und Eigen⸗ thum der dortigen Portugiesen zu beschuͤtzen.
Herr Dietz, Secretair des Koͤnigs, behauptet jetzt, er habe die lebte Veraͤnderung des Ministeriums zu Stande gebracht, obwoh! Jedermann weiß, daß er bei dieser Gelegenheit gar nicht zu Rache gezogen worden ist. 8
Die Entschaͤdigung, welche Frankreich fuͤr die durch den Ad⸗ miral Lallemand an der Kuͤste von Brasilien verbrannten Portu⸗ giesischen Schiffe an Portugal zu zahlen hat, und die mit den Zinsen bereits 2 Millionen Franken beträgt, soll, dem Vernehmen nach, in kurzem bezahlt werden.
Die Einnahme des Zollhauses und Accise⸗Amts in Lissabon und des Zollhauses in Porto betrug im November 88,902 Pfd. Sterling, 8059 Pfd. weniger als im Oktober.
Die hiesigen Blaͤtter ereifern sich sehr daruͤber, daß der Pa Antonio Vieiras durch den Bischof von Coimbra, -Xöe Rom ausgewanderten Miguelisten, zum Vice⸗Kaplan des Erzbi⸗ schofs von Braga ernannt worden sey und die Sanction des Papstes erhalten habe. Die Regierung der Koͤnigin hat jedoch die Ernennung noch nicht bestaͤtigt, weil sie von einem Proskri⸗ birten vorgenommen und folglich ungesetzlich sey.
8 Tuͤrkei. Konstantinopel, 9. Dez. (Muͤnch. pol. 3.)
— Pera
hat sich der Mittelpunkt einer Gesellschaft von Franzosen gebil⸗
det, deren Zweck es ist, Franzoͤsische Ideen zu verbreiten. Selt sam ist es, daß der Eigenthuͤmer des Lokals ein zur Gesandt schaft gehoͤriger Russe ist, der sehr gut weiß, wovon es sich hoan⸗ delt. Im Winter sollen Franzoͤsische Vaudeville’s gegeben wer⸗ den; eine Schauspieler⸗Truppe ist schon angekommen. Die Fran⸗ zoͤsische Presse nimmt in Konstantinopel an Ausdehnung zu; außer dem schon erscheinenden Franzoͤsischen Journal will man noch cin anderes nach Art der großen Pariser Blaäͤtter etabliren. Die mit dem Sesostris angekommenen Soeurs de charité werden sich mit dem Unterricht von Personen ihres Geschlechts aus den unteren Ständen beschaͤftigen.
— Das Journal des Debats meldet aus Konstanti⸗ nopel, daß die Pforte Tripolis als eine kost pielige und beschwer⸗ liche Besitzung aufzugeben enrtschlossen sey. Schon habe man durch almalige Verminderung der Trupen die Raͤumung begonnen.
8 1 Aegypten. . „ Alexandrien, 7. Dez. (Journ. de Smyrne.) Die Vertrauten des Vice⸗Koͤnigs verbreiten jetzt uͤberall die Nachricht, daß eine neue Tuͤrkische Armee gebildet werde, um gegen Ibra⸗ him Pascha zu agiren. Obgleich dies natuͤrlich ungegrundet ist, so werden doch diejenigen, die den Charakter Mehmed All's ken⸗ nen und dem Gange seiner Politik gegen die Pforte gefolgt sind, die Wichtigkeit dieses Verfahrens einsehen, indem der Vice⸗Koͤnt sich desselben als Vorwand fuͤr seine Ruͤstungen in Aegypten und Syrien bedient. Unter diesen Umstaͤnden ist an die Ruͤckkehr der Tuͤrkischen Flotte nach Konstantinopel natuͤrlich nicht zu den⸗ ken und er scheint mehr als jemals entschlossen, dieselbe bis zum Fruͤhjahr zuruͤckzuhalten. Die Mannschaft der Flotte soll bei Gelegenheit des Bairam den Sold fuͤr einen Monat erhalten, weshalb die Regierung die Kassen aller Kaufleute in Alexandrien in Anspruch genommen hat. Die Tuͤrkische Mannschaft ist indeß, obgleich man ihr seit einiger Zeit auf alle Weise schmeichelt, keinesweges mit dem verlaͤnger⸗ ten Aufenthalt in Aegypten zufrieden und man weiß noch nicht recht, wie man es ihr mit guter Manier verkuͤndigen soll, daß sie noch den Winter uͤber hier bleiben muͤsse. Mit der Mann⸗ schaft der Aegyptischen Flotte steht sie im schlechtesten Vernehmen, indem erstere eifersuͤchtig darauf ist, daß die Tuͤrken besser be⸗ handelt werden, und wenn Mehmed Ali die Flotte deshalb so lange zuruͤckgehalten hat, um den Haß der Araber gegen di Tuͤrken noch zu vermehren, so hat er seinen Zweck volltommen erreicht. Es ist indeß sehr zweifelhaft, ob ihm dies Vortheil bringen wird. Die beabsichtigte Reise des Paschas durch Unter⸗ Aegypten soll wegen der Erkrankung Boghos Bei's aufgegeben worden senn. 8 8 58 Beirut, 7. Dez. (Journ. de Smyrne.) Der Rama⸗ san, welcher mit dem heutigen Tage zu Ende geht, ist wiede durch neue Verfolgungen bezeichnet worden, denen die Syrische Christen von Seiten eines Theiles der Muselmännischen Bevöͤl⸗ kerung ausgesetzt gewesen sind, die dazu von den drei hoͤchste Beamten der Stadt, dem Gouverneur Mahmud Bei, dem Mufti Abdellatif und dem Praͤsidenten des Divans Omar Beyom, auf⸗ gereizt wurde. Es ist unmoͤglich, sich all das Uebel zu denken, welches diese drei Beamten durch ihre unersaͤttliche Habgier, ih⸗ ren Fanatismus und ihre Grausamkeit dem Lande zufuͤgen. Ei⸗ nen schwachen Begriff wird man sich ungefaähr davon machen koͤnnen, wenn man erfaͤhrt, daß der Muft Abdellatif Fa⸗ thala derselbe ist, der unter der Tuͤrkischen Herrschaft durch Abdallah Pascha von Acre verbannt wurde, weil er die Muselmaͤnner durch ein Fetwa aufgefordert hatte, im Namen des Preeheber alle Christen zu ermorden! Es ist hier seit einiger Zeit ein Verein der aberglaͤubischsten und fana⸗ tischsten Muselmaͤnner gebildet worden, welcher die gegen die Christen vorzubringenden Beschwerden verfaßt, die denn auch, so abgeschmackt und unwahrscheinlich sie auch seyn moͤgen, von den Behoͤrden ruhig angehoͤrt, ja sogar noch beguͤnstigt werden. Der von dem Fanatismus oder der Rache bezeichnete Ungluͤckliche wird sogleich vor die Behoͤrde gefordert, wo zwei falsche Zeugen bestaͤtigen, daß er das ihm zur Last gelegte eb. wirklich begangen habe. Er wird sodann in eine von Mahmud Bei er⸗ fundene Maschine gespannt, worin es ihm unmoͤglich ist, die ge⸗ ringste Bewegung zu machen, und erhalt, wenn er nicht im Stande ist, sich mit Gelde loszukaufen, 200 bis 500 Stockschläge auf die Fußsohlen. Viele geben unter dieser Tortur ihren Geist auf. Taͤglich sieht man ungluͤckliche Christen, die vor dieses Blut⸗ Tribunal geschleppt werden, weil sie angeblich einen Muselmann beleidigt, die Religion des Propheten oder diesen selbst verspottet haben u. s. w. Wer die Syrischen Christen und namentlich die in Beirut wohnenden Christen kennt, weiß, wie sie bei ihrem sanften und furchtsamen Charakter durchaus unfäͤhig sind, irgend Jemand und namentlich die Tuͤrken, zu beleidigen. Es ist ferner allgemein bekannt, daß bis vor kurzem die Christen und Tuͤrken wie Bruͤder gelebt haben; allein dies paßt nicht in den Kram der Aegyptischen Regierung, die eines verfolgenden und eines ver⸗ folgten Volkes bedarf. Es ist sogar die Rede davon, daß Mah⸗ mud Bey den Christen das Tragen des weißen Turbans untersagen und noch einige andere Aenderungen mit ihrem An⸗ zuge vornehmen wolle, um sie voͤllig dem Hasse ihrer Feinde preiszugeben. Es giebt durchaus keine Sicherheit der Person mehr und die Erbitterung ist allgemein. Man spricht davon, daß die Konsuln sich vereinigt haͤtten, um einen gemeinsamen Bericht an die General⸗Konsuln und die Botschafter abzustatten. Mahmud Bei seinerseits hat Depeschen an Ibrahim Pascha ab⸗ gesandt, worin er die Christen als ein unruhiges, gefaͤhrliches Volk darstellt, das nur durch die groͤßte Strenge in Ordnung gehalten werden koͤnne. Die Antwort wird wahrscheinlich von der Art seyn, daß die Lage der Christen noch verschlimmert wird.
Seg a d.
Berlin, 7. Jan. Die Zahl der Studirenden auf der hiesigen Universitaͤt von Ostern bis Michaelis 1839 betrug 1629; davon sind abgegangen 427; verblieben 1202. In diesem Se⸗ mester sind hinzugekommen 576; also zaͤhlt sie in diesem Semester 1778 Immatrikulirte, und zwar in der theologischen Fakultaät 431 (333 In⸗ und 98 Ausländer); in der juristischen 526 (383 In⸗ und 143 Ausländer); in der medizinischen 429 (298 In⸗ und 131 Auslaͤnder); in der philosophischen 392 264 In⸗ und 128 Ausländer). — Dazu kommen noch nicht Immatrikulirte 458, und zwar: a) 60 Chirurgen, b) 140 Phar⸗ maceuten, c) 72 Eleven des Friedrich⸗Wilhelms⸗Instituts, 4) 2 Volontaire, e) 106 Eleven der medizinisch⸗chirurgischen Militair⸗ Akademie und bei derselben attachirte Chirurgen von der Ar⸗ mee, f) 46 Eleven von der Bau⸗Akademie, g) 20 „7 b) 6 remunerirte Schuͤler der Akademie der Kuünste, 1) 6 Zoög⸗
linge der Gaͤrtner⸗Lehr⸗Anstalt. — Im Ganzen ergeben sich dem⸗ nach 2236 Theilnehmer an den Vorlesungen. .