1840 / 13 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bewegung gemacht habe und daß es jetzt, wo er 8 Fuße im Grabe stehe, nicht mehr Zeit dazu sey. Lochese e⸗ suche, den der Französche Seneraegnegulg. dge, r 2 ete 1 4 8 eram. ek und auf die E des Konsuls entgegnete er: „„Nicht sogleich, im 19 8 llen sie einig seyn, und Frankreich und England 8 daz vechebare See⸗Ruͤstungen vor. Aber noch vor , den, ie i 3 kenzen mit dem Sultan beigelegt seyn.“ Es 88-e nechs, Blaren des Sultans und Chosrew⸗Pascha bänen der Schwiegertochter Mehmed Ali's Schreiben ben, worin sie versichern, daß die Pforte sehnlichst Sange, sich it ihm zu verstaͤndigen. Einer von den Persischen Prinzen, de 01 8 s vorigen Schachs Anspruͤche auf den Thron

ie bei dem Tode des vo 9 Lö2s ist am 13ten mit einem Gefolge von dreißig Personen nach Mekka abgereist. Waͤhrend seines hiesigen Aufenthalts hatte

haͤufige Unterredungen mit Mehmed Ali. Obgleich er indeß hat, auf den Thron zu gelangen, auch kein Vermoͤgen besitzt, so mußte doch die Hof⸗Etikette gegen ihn beobachtet werden. Sein Benehmen ist einfach und wuͤrdevoll. Er vereinigt in seiner Person noch andere Wuͤrden, so daß er im Range hoͤher steht, als Mehmed Ali, der, wie er uͤberhaupt streng ist in Allem, was die Etikette betrifft, seine Ehrerbietung so weit trieb, daß er dem Prinzen sogar bis ins Vorzimmer entgegen ging, woruͤber dieser sehr erfreut schien. Der Pascha hat diesen soge⸗ nannten Schah mit Gelde und Allem, was zur Reise erforder⸗ lich ist, versehen. Es geht hier uͤbrigens das Geruͤcht, daß der Bruder des Schahs eine Empoͤrung gegen diesen angestiftet und ihn in seinem Palaste belagert habe; auch die Bevoͤlkerung soll feindlich gegen den Schah gesinnt seyn. Das Bairam⸗ Fest hatte in diesem Jahre hier einen eigenthuͤmlich feierlichen Cha⸗ rakter. Es fand nicht die geringste Unordnung statt, obwohl 60,000 Mann Tuͤrkische und Arabische Trup⸗ pen, die einander nicht sehr zugethan sind, hier versam⸗ melt waren. Die Anwesenheit des Pascha's hat den Glanz des Festes sehr erhoͤht. Die mit allen Flaggen geschmuͤck⸗ ten Schiffe beider Flotten gewaͤhrten einen imposanten Anblick; am Abend waren saͤmmtliche Schiffe erleuchtet. Vor einigen Tagen begab sich Mehmed Ali an Bord des Tuͤrkischen Admiral⸗ Schiffes und blieb an drei Stunden dort. Der erste Arzt der Aegyptischen Flotte, Sek⸗Hussein, ist am Nervenfieber gestorben. Er war einer der ausgezeichnetsten Maͤnner des Landes und Ei⸗ ner der Ersten, der sich nach Frankreich begab, um dort zu

8 studiren./ 8

8 Berlin, 11. Jan. Nach dem Amtsblatte betrugen die Brand⸗Entschädlgungs⸗Gelder fuͤr Berlin auf das Jahr vom 1. Oktober 1838 bis zum letzten September 1839 18,342 Rthlr. 3 Sgr. 5 Pf. fuͤr die Haupt⸗Versicherungs⸗Summe von 90,845,700 Rthlr. Der einfache Beitrag belief sich auf 8 Pf.

und wurde von 90,609,225 Rählrn., der doppelte mit 1 ½ Sgr.

von 81,850 Rthlr., der vierfache mit 2 Sgr. von 18,000 Rthlr. und der sechsfache mit 4 Sgr. von 136,625 Rthlr. er⸗

hoben. 11

Danzig, 7. Jan. (Danz. 3.) Die summarische

weisung der im vergangenen Jahre in unserem Orte stattgehab⸗ ten Geburts⸗ und Todesfälle ergiebt ein sehr unerfreuliches Re⸗ indem die Zahl der Geburten (1593) von der Zahl der

odesfälle (2137) um 544 üuͤberstiegen wird. Mit Ausnahme der Jahre 1807, §, 12, 13, in welchen Krieg und Lazarethfie⸗ ber, und des Jahres 1831, in welchem die Cholera ihre Opfer forderten, ist das Jahr 1839 Hinsichts der Sterblichkeit das stärkste in dem jetzt laufenden Saͤkulum gewesen, wozu die leider

noch herrschenden Nerven⸗ und Scharlachfieber vorzuͤglich beige⸗ tragen haben. Die meisten Sterbefaͤlle ereigneten sich im Maͤr (236) und im November (240), die wenigsten im Januar (131) und Februar (148). Getraut wurden im vorigen Jahre

429 Paare.

8 Danzig, 8. Jan. Nach einer Bekanntmachung in dem hiesigen Intelligenz⸗Blatte haben wir auch hier kuͤnftig in jedem Jahre ein Pferderennen zu erwarten, indem dem Verein

48

uͤr Pferderennen und Thierschau im Koͤnigreich Preußen durch Lrez des Ober⸗Präaͤsidiums vom 7. Dezember v. J. gestattet worden ist, in noch naͤher festzusetzenden Terminen bei Inster⸗ burg und bei unserem Orte Rennen zu veranstalten.

Elbing, 7. Jan. (Elb. A.) Nach unseren letzten mitge⸗ theilten Nachrichten uͤber die Gewässer (s. St. Ztg. Nr. 8), stand der Strom in einer drohenden Hoͤhe, und sehr großes 6 haͤtte entstehen koͤnnen, wenn die Nogat und Weichsel e uf⸗ bruch gekommen waͤren. Wir koͤnnen uns gluͤcklich schaͤtzen, daß die Vorsehung uns diesesmal wieder gnaͤdig beschuͤtzt hat. Wenn⸗ gleich der Wasserstand eine solche Hoͤhe erreichte, daß die Ueber⸗ fäͤlle an der Einlage zu ziehen anfingen, so ist doch dieses große Inundations⸗Terrain in so weit trocken geblieben, daß es im Fruͤhjahre seinen Zweck erfuͤllen und große Wasser’ und Eismas⸗ en aufnehmen und abfuͤhren kann. Am bten d. M. hoͤrte die Nogat zu steigen auf und hat sich seitdem bis heute fruͤh um 81 Zoll gesenkt. Am Kommissions⸗Hause zeigte der Pegel heute 117 97. Der bis Thorn stattoefundene Eisgang hat auch ei⸗ nige Bewegungen oberhalb der Montauer Spitze und sogar in der Nogat nach sich gezogen, jedoch weiter keine Folgen gehabt. Jetzt hat der Frost vieles geaͤndert und die Passage ist wieder an den gewoͤhnlichen Uebergangspunkten der Nogat eroͤffnet.

Marienwerder, 7. Jan. Der Verein zur Mi⸗ litair⸗Blinden⸗Unterstuͤtzung hierselbst, hat im Jahre 1839 an 88 Militair⸗Blinde, so wie an 6 Wittwen und 5 Waisen erblindeter Krieger 559 Thlr. 17 Sal. 7 Pf. vertheilt. Der Verein besitzt ein Kapital von 5000 Thlr., von dessen Zinsen, so wie aus milden Beitraͤgen die Spenden bewirkt werden.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Salzuflen. Der Fürst von Thurn und Taris hat dem Apothe⸗ ker⸗Vereine in Nord⸗Deutschland dieselbe äE für die Lesezirkel der Anstalt bewilligt, deren der Verein im Königreich Preu⸗ en sich erfreut. Die Apotheker aus Dresden und der Umgegend . sich jetzt auch dem Vereine angeschlossen, mit der Aussicht, daß die meisten Apotheker aus Sachsen beitreten würden.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 10. Nanuar.

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von von Berltn. St. M. Potsdam. S

Um 7 Uhr Mergens.. 40 sum 8;½ Uhr Morgens. 10 e“ 2 Nachmitt .. 40 ½⸗ 4 Nachmitt. 6 Abends... 58 1 7 Abends .. 10 59 10 95

4 5

v u 2 *

Meteorologische Veobachtungen. Morgens †RNachmittags Abende Nach einmaliger 6 Uhr. 2 Udr. 10 Uhbr. Beobachtung.

1840.

10. Januar.

344,87“ Par. Quenwaͤrme 5,2 0 R. 11,6 9 R. Flußwärme 0,0 0 R. 12,4° R. Bodenwaͤrme 0,5 ° R. 94 pCt. Ausdünstung 0,012“Rb. dalbheiter. heiter. Niederschlag 0. WSW. WESW. Wärmewechsel 10,1 WSW. 15,2 °. Tagesmittel: 344,4“ Par. 11,5 0 R.. 12,2 0 R. 94 prCt. WNW.

66181181V116176. Den II1. Januar 184“.

Amtlichern Fonds- und Gweld-Cours-Zetlel. Fr. Uour. Hrie-f. Geld.

344,60“ Par.

10,6 ° R.

11,6 ° R. 91 pCt.

343,87Par. 12,2 ° R.

Luftdruch Luftwärme ... Thaupunkt 12,6 0 R. Dunstsaättigung 97 v„Ct. ehs-. Nebel. mnh N. Wolkenzug ..

St.-Sehuld-Seb. 4 Ostpr. Pfandbr. 21 107 4 Pr. Eogl. Obl. 30. 4 Pomm. do 21 103 ⁄1½ 102 PrimSeh. d. Saeb Kur.-u. Neumwm.do 2⁷ 103 ¾ Ses Kurmürk. Oblig. ²4 1 [sScklezische do. 3²¼ 102 % dnet Neum. Secbuldv. 24 Coup. und Zius- Berl. Stadt-Obl. 4 Seb. d K. u. N. —95 ½ Köoigasb. do. 4 Gold al mareo. 215 Elbioger do. 4* Neue Dukaten —†%— dito. do. 21 Frledrichsd'or 12¼ Daunz. do. Iu Th. Aud. Goldmüu- Westp. Pfandbr. ²¹ teu à 5 Tl. 92² ½ Orofsh. Pos. 40. 4 105 Diskouto 3

Fr. Teur. Thl. zu 30 Sgr. Brief. Geld.

II

mec4esel-Courev.

Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Meü. 2 Me. 2 Mt. 2 Mr. 8 Tage 2 Mt. 3 Woch. [1 21 ¼⁄ 211 11 9 Böraen. Amsterdam, 7. Januar.

Niederl. wirkl. Schuld tE11½. 5 % do. 982⁄113. Kanz-Bill. 231⁄11. 5 % Span. 2211⁄183. Passive 61,½2. Ausg. Seh. —. Zinsl. —. Preuzs. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 104 1 ⁄½. .

Antwerpen, 6. Januar. ZLinsl. —, Neue Aul. 221, ½ G. Frank furt a. M., 8. Januar.

Oestetr. 5 % Met. 107 ¼ G. 4 % 99 % G. 2 ½ % 57 % Br. 10 % 242⁄⁄6¶ ⁰ßG. Bank. Actien 2013. 2011. Partial. Obl. 151 ¾ G. L.obse zu 500 Fl. 1431½. 143 ¼. L. o0s e zꝛu 100 Fl. —. Preuss. Präu.-Sch. 71 ¾ G. do. 4 % Aul. 102 Br. Poln. 1. 0o0s e 70 ⁄½. 70 %l. 5 % Spau. Anl. 4* ¼. 2 ½ % Iloll. 51 ¼. 512⁄1 6.

Eisenbahn-Actien. St. Germain 570 Br. Versailles rechtes Ufer 505 Br. do. linkes User 330 Br. Strafsburg-Basel 325 Br. Bordeaux . Teste —. Sambre- Meuse —. Leipzig-Dresden 94 ½ G. Köln-Aachen 81 Br.

Amaterdam .. e 140 % 1512 ⁄ꝙ— 150 ¾

300 Mk. 6 21 ¼

1 1. St. 6 21 801112 79111 101 ½ 102 ½ 101 % 99 ½ 102 ¼ 1017⁄1 22⁄½

London EEEETE1“] Wien in 20 Nr. Augsburg

Breslau 100 Thl.

100) Thl.

Fraukfurt a. M. Wz. . . 180 Fl

A u འw

Comp.-Centrale —. IIamburg, 9. Januar. Engl. Russ. 107 . 1

London, 4. Januar.

Cons. 3 % 92 ½. Belg. —. Neue Anl. 22 . Passive 6 ¼. Ausg. Sch. 11 ½. 21,% IHoll. 52 ¾. 5 % 99 ¼. 5 % Port. 324 ⁄½. do. 3 % 2b. Engl. Russ. —. Bras. 72. Cosumb. 2¼½ %. Mex. 29. Peru 16. Chili —.

Paris, 6. Januar.

5 % Rente fin cour. 11I1. 90. 3 % sin cour. 80. 75. 5 % Neapl. fin cour. 102. 80. 5 % Span. Rente 24 . Passive 6. 3 % Port. 232⁄. Petesrburg, 3. Januar.

I.ond. 3 Mit. 381 „19* UHHlamb. 341 1/18. P'aris 4 ⁷⁷½. Foln. Purt. h 300 Pl. 65. do à 500 nf. 72. Koͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 12. Jan. Im Opernhause: Der Roman, Lust⸗ spiel in 1 Akt. Hierauf: Der Seeraͤuber, großes Ballet in 3 Abth., von P. Taglioni. Im Schauspielhause: Schwaͤrmerei nach der Mode, Schau⸗ spiel in 4 Abth., von C. Blum. Hierauf: Drei Frauen und

keine. Montag, 13. Dez. Im Schauspielhause: Phaͤdra, Trauer⸗ 4 Racine, von Schiller. Hierauf: Der

spiel in 5 Abth., na Ehestifter, Lustspiel in 1 Akt. 1G

In Potsdam: Luͤge und Wahrheit, Lustspiel in 3 Abth. Hierauf: Des Malers Meisterstuͤck.

Dienstag, 14. Jan. Im Opernhause: Johann von Parts, Singspiel in 2 Abth., mit Tanz. Musik von Boieldieu. Und: Das Jubilaͤum, militairisches Gemäaäͤlde in 1 Akt, von Hoguet, worin Herr Camprubi und Dlle. Dolorées, vom Koͤnigl. Theater zu Madrid, Spanische National⸗Täͤnze ausfuͤhren werden.

Im Schauspielhause: I) Simple histone, vaudeville en 1 acte, par Secribe. 2) Le Mari de la dam le choeurs, vauderille en 2 actes, par Mr. Bayard.

Koönigsstadtisches Theater. Sonntag, 12. Jan. Der Sieg des guten Humors, oder: Die Lebenslampen. Allegorisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von W. Muͤller. Montag, 13. Jan. Zum treuen Schaͤfer. Komische Oper in 3 Alnnen, nach dem Frenzoösischen des Scribe und Saint⸗ Georges, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Adam. Neu einstudirt.) (Isidor Coquerel: Herr Lehmann, als Gast. aroline: Dlle. Urban. Dubois: Herr Beckmann.) Dienstag, 14. Jan. Zum erstenmale: Don Aurelio. Lust⸗ spiel in 4 Akten, nach dem Spanischen, von W. Vogel.

Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei u. W. HPayn.

Bank-Actien 1684.

Allgemeiner Anzeiger

sation bestimmten sogenannten Prioritäts⸗Actien, 1m Betrage von 6000 Thlr., ein Termin auf den 20. Januard. J., Vormittags 10 Uhr, im Kon⸗

Zum öffentlichen Verkauf wird ausgeboten durch den ferenz⸗Zimmer der unterzeichneten Directton angesetzt Anzeiger der Königlichen Merseburger Regierung die worden ist. Es wird den gegenwärti Domanial⸗Ziegelei ohnweit der Stadt und Festung Wit⸗ Prioritäts⸗Actien anbeimgestellt, diesem Te⸗ tenberg mit den dazu gehörigen Gebäuden und v.a Se stattsindenden Verloosung beizuwohnen.

erlin, den 3. Die Direction der Berlin⸗Potsdamer

Eisenbahn⸗Gesellschaft.

Literarische Anzeigen. Pfennig⸗Ausgabe von Bulwer’s Romanen. Im Verlage der Unterzeichneten ist erschienen und

durch die Stuhrsche Buchhdlg. zu Berlin, Schloß⸗ 2, zu Poisdam Hohenwegstraße Nr. 4, zu

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung.

rechtigungen. Der Licitations⸗Termin steht auf den 2. März 1850 in Wittenberg an und das Kaufgel⸗ der⸗ Min mum ist auf 9214 Thlr. 19 sgr. 7 pf. festgesetzt. Merseburg, den 29. Dezember 1839. Königliche Regierung, Abiheilung für die Verwaltung der direkten Steuern, aer Forsten. 0 e.

Bei dem im Jahre 1830 bewirkten öffentlichen Ver⸗ kanufe des dem Friedrich q 9 Neukirchen, hie⸗ sigen Amts, gehörigen Hauses sind von den erlösten Kaufgeldern deswegen 31 Thlr. 28 Mgr. 5 pf. einsi⸗ weilen deponirt worden, weil das verkaufte Haus dem verstorbenen Pfarrer Soldan zu Haina wegen einer Forderung von 30 Thlr. noch verpfändet war. Auf Antrag der Erben des Friedrich Schnautz werden nun die unbekannten Erben des verstorbenen 8 Pfarrers Soldan zu Haina hierdurch öffentlich aufge⸗ feordert, ihre Ansprüche an den deponirten Geldern um so gewisser in termino den 19. März k. J., Mor⸗ gens 8 Uhr, auf hiesiger Amtsstube gehsrig anzu⸗ melden und zu begründen, als sie widrigens damit ab⸗ ewiesen und die deponirten Gelder den Erben des riedrich Schnautz ohne Weiteres ausgezahlt werden sollen. Sachsenberg im Fürstenthum Waldeck, am

6. Dezember 15839. Freiherrlich von Dalwigksches Sammtgericht

des Amts Lichtenfels.

L2. Klapp.

———.— ———

Bekanntmachung. In Gemäßheit des §. 8 des Nachtrages zu den Sta⸗ tufen der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn⸗Gesellschaft

platz Nr. beziehen: Devereur.

der nach §. 4 des gedachten Nachtrages zur Amorti⸗

Aus dem Englischen von Dr. G. N. Bärmann. 8 Lieferungen in à Theilen. für die Lieserung 2 2 Silbergroschen. a seit der Ankündigung dieser unserer so beispiel⸗ -eze Ausgabe 299 1 8. unserer Zeit Konkurrenz einer Stuttgarter Ueb een ist, 5 führen wir, en-Vorzügen der unsrigen zu überzeugen, di biermit ganz einfach * ““ 1) 2 S nn gabe von einem ein nnt guten Uebersetzer bearbeitet, während bei der Stuttgarter Mehrere ihre verschiedenarti . ,— Besten vn erschiedenanigen Ma⸗ 2) ist derselben in Betreff elegauter Ausstatt in⸗ sichtlich des Papiers und aeeee, ü gleich zu stellen; und bitten wir das geehrte Publikum, durch gegenseitigen Vergleich selbst bei alsdann eine Verwechselung jener Ausgabe mit der unchem von selbst wegfallen wird. weird hierdurch bekannt gemacht, daß zur Verloosung Follten vielleicht Subskribenten von Bulwer's Ro⸗ manen auch die übrigen geschichtlichen und poetischen

in den ge-. der seü gelangen, welch

2 8 nhabern von ermine und

Januar 1840.

Gelehrte 2 ¾ Thlr Drama, ½¾ Thlr. Athens Thlr.

neueste Werk von Bulwer:

uns erscheinen wird.

Ein Roman von E. 2. Bulwer. Subscriptions⸗Preis lage erscheinende Zeitschrift:

des beliehtesten ersten Novellisten 8*

um das Pi. as Publikum von auftreten.

zigen, aner⸗worden, und nimmt unter den

lätze ein.

Drucks, jene gar nicht

n, sich hiervon zu überzeugen, wo⸗

Hamburg, im Dezember 1819.

Werke dieses Schriftstellers wüͤnschen, wodurch die Ab⸗ nehmer unserer Ausgabe alsdann auf die billigste Weise smmdlichemn Bulwerschen Schriften e in gleichem Format und gleicher Schrift, nur in noch eleganterer Ausstattung, bei uns erschie⸗ nen sind, in jener Stuttgarter Ausgabe aber fehlen, so sind wir recht gern bereit, nachstehende Werke um beigesetzte Preise einzeln abzulassen: England und die Engländer, à Thle.,! Thlr. Die eenn de la Valliére, ein Aufschwung und Fall, 5 Thle., Die schöne Lyoneserin, ein Lustspiel, ½ Thlr. Richelien oder die Verschwörung, ein Lustspiel, Schließlich bemerken wir noch, daß in kurzem das

„Der Seecapitain“, b

welches in England so viel Aufsehen erregt hat, bei

Zwickau, im Dezember 1839. Gebr. Schumann.

Für alle Journal⸗Cirkel und Lese⸗Institute. Mit dem 1. Januar 1840 wird die in unserm Ver⸗

6

1öö“ in vergrößertem Format und mit erweitertem Plane Bekanntlich ist dies Journal das Organ einiger der geistreichsten Schriftsteller der Nation ge⸗

schonwifsenscha t⸗ lichen Zeitschriften Deutschlands einen der ersten Gediegene belletristische Unterhaltung wechselt mit den gehaltvollsten Tendenz⸗Artikeln ab. Von Berlin aus hat sich der Telegraph einer sehr unterrichteten Korrespendenz zu erfreuen. Der Tele⸗ graph erscheint wöchentlich vierma Jahres⸗Abonnement von acht Thalern durch alle Buch⸗ bandlungen und Postämter bezogen werden, in Ber⸗ lin durch die Buchhandlung von C. H. Jonas, Werderstr. Nr. 11, der Bauschule gegenüber

l und kann für das

8 Hoffmann & Campe.

2 4 Holzschnitte u

Schiller's Werken.

Der handlung):

6 8 zur Taschen⸗Ausgabe von Schiller's Werken in zwoͤlf Baͤnden.

4 Thlr. 2 Dritte Lieferung:

Preis 5 sgr. Taschen⸗Ausgabe,

8 ders für diese gefertigt.

stration dieser Ausgabe selbst vollkommen an.

5 Die Holzschnitte werden zusammen nur

20 sgr. kosten. Stuttgart und Tübingen, Oktober 1839.

Für Hausbesitzer und Miethbewohner

und Leipzig erschienen und bei J. F. 2 brandt in Berlin (Jägerstraße Nr. 18) zu haben:

H. K. Hermann, der Miethvertrag,

für Juristen dargestellt. gr. 8vo. 1 Thlr. 5 sgr.

In der Unterzeichneten sind so eben erschienen und an alle Buchhandlungen versandt worden, Berlin an das Athenäum, Buchhandlung für Deutsche und ausländische Literatur, Schloßfreihelt Nr. 6 (früber: Sortimentsgeschäft der Vereins⸗Buch⸗

Graf Eberhard der Greiner. Don Carlos. Wal⸗ lenstein's Tod. Der Parasit. Das Maädchen aus der Fremde. Der Taucher. Warbeck. Schiller.

Der Beifall, dessen sich unsere neueste Ausgabe von Schiller'ssämmtlichen Werken in 12 Bänden,

zu erfreuen hat, veranlaßte uns zu dieser Reihenfolge von Holzschnitten im Format derselben und beson⸗

In Wohlseilheit des Preises schließt sich die Illu⸗

J. G. Cottasche Buchhandlung.

ist in der Arnoldischen Buchhandlung in Dresden J. F. J. Stacke⸗

hauptfächlich in Bezug auf Wohnungen, nach gemei⸗ nem und K. Sächsischen Rechte, mit Rücksicht auf die besonderen Bestimmungen für die Stadt Dresden; zur Anleitung für Rechtsunkundige und Pr Benutzung

8

Minister⸗Residenten, Freiherrn von Schaͤffer⸗Bernstein,

8 sey,

3

Staats⸗Z

2

Januar

Montag den

13 ten

1 .s hach hap „Las N6504 1 .

EE3““

11 9 ½ 8 8 F 5 b HEHeh., dhin en virt

1X“ 1 2 r kater

111“ 8oEo11“

EgzkREA AAtLE.EEE ENSI WN1“ 14144*“

Amtliche Nachrichten.

1II1n11“*“ Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Großherzogl. Hessischen den

4

St. Johanniter⸗Orden zu verleihen geruht.

Nachrichte v 1XAX“X“;

Frankreich. rEIn Pairo⸗Kammer. Sitzungvom6. Januar. (Fortsetzung.) Der Herzog von Noailles pruͤfte im Eingange seiner Rede das Benehmen des Franzoͤsischen Ministeriums in Bezug auf die Oriemalische Frage, und resumirte seine Ansichten in den Worten, daß die Franzoͤsische Regierung in dieser Angelegenheit weder eine Politik, noch einen Verbuͤndeten gehabt habe. Wenn es aber der Regierung an Voraussicht gefehlt haͤtte, so dürfe die Kammer sich nicht eine gleiche Vernachlaͤssigung zu Schulden kommen lassen. Es sey von Wichtigkeit fuͤr die Zukunft, die verschiedenen Systeme zu eroͤrtern, die Frankreich in jene große Orientalische Angelegenheit befolgt habe. Dieser Sy⸗ steme waͤren drei gewesen: Das Tuͤrkische, das Arabische und das System des Siatus quo. Das Letztere sey dasjenige, wel⸗ ches die meisten Anhaͤnger habe. Man muͤsse, sey gesagt wor⸗ den, als Grundsatz aufstellen, daß, was auch im Orient geschehe, Niemand daraus Gelegenheit nehmen duͤrfte, sich zu vergroͤßern; man muͤsse das Tuͤrkische Reich befestigen, die gegenseitige Lage des Sultans und des Paschas reguliren, und an die Stelle des ausschließlich Russischen Protektorats das Prorektorat der fuͤnf großen Maͤchte setzen. Der Redner be⸗ merkte, daß das Gleichgewicht in Europa gar nicht so gut fest⸗ gestellt, und besonders nicht so vortheilhaft fuͤr Frankreich sey, um die Nothwendigkeit des Grundsatzes, daß, was auch im Orient geschehen moͤchte, Niemand daraus eine Gelegenheit sich zu vergroͤßern herleiten duͤrfe, darauf zu begruͤnden. Dann, sagte er, scheine man nicht zu bemerken, daß das zwischen dem Sultan und dem Pascha abzuschließende Arrangement mehr oder weniger eine Zerstuͤckelung der Tuͤrkei seyn muͤsse, und da Alles, was die Tuͤrkei verkleinere, gewissermaßen eine Vergroͤßerung fuͤr Rußland 3 so werde der eigentliche Grundsatz des Status gno immer e werden, wenn auch nicht zum Vortheil Frankreichs. n. nun die beabsichtigte Ersetzung des Russischen Protektorats durch das Protektorat der fuͤnf Maͤchte betreffe, so wuͤrde die⸗ v. wenn auch Rußland durch eine gewandte und berechnete darein willigte, doch vergeblich seyn, weil man nicht ver ve 2G daß Sebastopol drei Tage weit von Konstantinopel 8ge 8 Ae nicht immer eine Flotte mit Truppen am Bord schu alten veveng um erforderlichen Falls Konstantinopel zu be⸗ - weil der auf irgend eine Weise bedrohre Sultan F der4 der zunaͤchst liegenden Macht Huͤlfe suchen wuͤrde. 8 ees 27 3 saste der Herzog von Noailles „im Interesse

vy nrweaes e wie sich die Regierung meiner Ansicht nach weaee S. welche Politik haͤtte befolgt werden muͤssen. bhre Nevwena richtig sind, so koͤnnen dieselben vielleicht 9das Erste Wn sinden. Bei so großen Angelegenheiten ichtigste, einen bestimmten Plan und sichere Verbuͤndete zu haben. E 4 i w 1 „Die Regierung hat weder das Eine 2 ee dies sind die Hauptvorwuͤrfe, die ich ihr ea zan darf nicht glauben, daß im Angesichte so ernster reignisse es noch einen Tag vor Ausbr 1 erselbe . an den Entschluß zu denken, sbruch derselben Zeit sey, uͤber einen Gegenstand diester n ergreifen will. Man muß wgisx. dieser Art, wenn man wuͤrdig seyn will eine große Nation zu regier - 4 daache e n burch da.⸗ einen lange zuvor gefaßten Plan 88 Ereignisse . e verschiedenen Phasen der politi⸗ g urch verfolgt, wohl zuweilen die Mi tel, aber niemals d iel v S EEE“ v das Ziel veraͤnder 8 2₰ 3 es in St. Petersburg, in Blan ernd. So macht man es in ersburg, in Wien, in L Zeis nicht in Darts &— London, aber schon seit lan⸗ ger Zeit nicht mehr in Paris. Die Orientalische Frage ist v einer so umfassenden Wichtigkeit daß Frankreig e Frage ist von auch ist, doch nicht allezn git⸗ Frankreich, so maͤchtig es - yt allein handeln kann; es muß Verbuͤndete aben, und es muß dieselben zu waͤhlen wisse F ußland und England, haben ein 1928 en moͤchte beinahe sagen, ein lokales Inter sse Fir dargirde zwe Frage. Ich habe gleich im Anfan eresse bei der Orientalischen Frage. Isch Zleich im Anfange meine Stimme gegen die Englische Allianz erhoben, und Herr von Braꝛe eg ist mit mir dieser Meinu 1— mnein Lreund, ist mit mir dieser Meinung getreu geblieben, nicht etwa, als ob ich den Englischen Charakter nicht achtete und ehrte, nicht etwa als ob ich nicht anerkannte, daß jene Allianz eine gebieterische Nothwendigkeit fuͤr die neue Regierung war und daß sie zur Aufrechterhaltung des Friedens beigetragen hat; aber ich 1 egen dae aeehe, .. ..rs, in wet ches uns jene Allianz verwickelte.“ hir Nebcer varvyie in dieser Beziehung auf die Belgi ne —ggv,vw ea lehung au Delgischen, auf die Algier⸗ schen und endlich auf die Orientalischen Angelegenheiten, wo die Englische Politik offenbar immer im Hibernuchn⸗ mit den Interessen Frankreichs gewesen sey. Die Regierung, sagte er, habe seit 10 Jahren ein durchaus falsches System, in Be⸗ zug auf das Ausland, befolgt, und vielleicht würde man es spa ter sehr zu bereuen haben. Wenn man die Interessen Frank⸗ reichs besser verstanden hätte, so wuͤrde man seine Blicke an derswohin gerichtet haben. Rußland sey der geeignetste Verbuͤn⸗ dete fuͤr Frankreich, da die beiden Laͤnder außer aller direkten Beruͤhrung laͤgen, und ihre gegenseitigen Interessen sich nicht durchkreuzten. „Ich hoͤre schon“, sagte der Redner, „die Ein⸗ wendungen, die sich erheben, und ich 1 9 R⸗ gen, die sich erheben, und ich sehe bei dem Worte Ruß⸗ land, wie man das Phantom des Absolutismus hervorruft, um mir zu antworten. Man wird von den Vortheilen sprechen die die Englische Allianz den Einrichtungen darbietet, die von den

Wesentlichen Folgendes: Reegierung vor, daß noch Verbuͤndete habe.

Bezug auf

Einen constitutionel, von den werden. Man muß sehr wenig tionen haben, und sie fuͤr sehr wenig national halten, um fuͤrchten, daß eine Allianz mit Rußland sie in gen wuͤrde. Ich wuͤrde doppelt seufzen, wenn ich glauben koͤnnte, daß man den verderblichen Folgen und den sich sich beständig erneuernden Gefahren, die durch die Juli⸗Revolu⸗ tion im Innern hervorgerufen sind „noch die Unmoͤglichkeit nach

Andern revolutionair genannt

in Gefahr brin⸗

V Außen hin so fu handeln, wie unsere Interessen es erheischen,

und die Verp Besorgnissen der Art aufzuopfern.“ fentlichen Unterrichts erwiederte

ichtung hinzufuͤgen muͤßte, unsere beste Politik Der Minister des oͤf⸗ dem vorigen Redner im

sie weder einen Plan, noch eine Politik, 1 . Ich weiß nicht, ob es der von ihm an⸗ gerufene Patriotismus ist, der ihm diesen Vorwurf diktirt. der That, wenn es sich um jene traditionelle Politik handelt, die der ehrenwerthe Redner anfuͤhrt, so ist es möoͤglich, daß uͤber die auswaͤrtigen Fragen in einem Lande, wo seit 10 Jahren so große Veraͤnderungen vorgegangen sind, und bei einer Regierungsform, die so haͤufigen Schwankungen unterworfen ist, kein traditioneller und vollstaͤndiger Plan existirt. Man hat nicht immer Ministerien, wie das des Kardinal von Richelieu und nicht immer 40 oder 50 Jah⸗ re, um einen Plan vorzubereiten und zur Reife zu bringen. Es ist dies vielleicht in unserer Bei ein Ungluͤck fuͤr ale Welt; aber es ist Niemandes Schuld. Was die Sicherheit der Verbuͤndeten be⸗ trifft, so haͤngt dieselbe nicht immer von dem Willen, und auch sogar nicht von der Geschicklichkeit einer Regierung ab. Sie wissen, daß die Macht die Feindseligkeit r Machtigsten nicht die sichersten Verbuͤndeten gefunden haben. Der vorige Redner stellt Frankreich Awischen zwei große Maͤchte und sagt zu ihm: „„Einer jener Maͤchte muͤßt ihr euch an⸗ schließen; was sie auch thun möͤge, ihr muͤßt es billigen, denn mit ihr koͤnnt ihr theilen, waͤhrend ihr mit der anderen niemals theilen werdet.“ Aber vielleicht kann man hierauf eine edle, wahre und politische Antwort ertheilen: Wir beduͤrfen, wir wuͤn⸗ schen die Theilung nicht; wir glauben, daß das Ungerechte auch gefaͤhrlich ist, und wir halten es fuͤr unpolitisch, eine voreilige Erklärung in Bezug auf eine Theilung abzugeben, von der gar nicht die Rede ist. Die Civilisation, die moralische Buͤrgschaft, die allen Staaten gemein ist, sagt laut, daß kein Gebiet in Besitz zu nehmen ist, wenn kein Krieg stattgefunden 2 Uund daß man sich nicht auf die Schwäͤche und den

erfall einer Macht berufen darf, um ihre Staͤdte und ihre Provinzen unter sich zu theilen. Was die andere Einwendung betrifft, welche sich nicht mehr auf den Zweck, sondern auf die Wahl der Mittel bezieht, so scheint sie mir eben so unbegruͤndet. Der vorige Redner tadelt eine Allianz, die gleich nach der Juli⸗ Revolution beschlossen wurde. Er raͤumt ein, daß dieselbe noth⸗ wendig gewesen sey, daß aber seitdem ihre Uebelstaͤnde grell her⸗ vorgetreten waͤren. Warum soll aber jene Allianz, die man nothwendig nennt, nicht auch dauerhaft seyn koͤnnen? Muß nicht die gleiche Regierungsform, ohne eine absolute Bedingung der Annaͤherung zu seyn, bei dem gegenwaͤrtigen Zustande Europa's, wo jeder große Krieg eine politische Revolution seyn wuͤrde, einigen Einfluß haben? Soll jener, den beiden Laͤndern gemein⸗ schaftliche Umstand einer gesetzlichen Veraͤnderung der Dyna⸗ stie nicht mitwirken duͤrfen? Und warum soll ein gemein⸗ schaftliches Prinzip nicht ein entscheidender Beweggrund zu einer Allianz seyn? Der ehrenwerthe Redner zeigte sich sehr besorgt uͤber eine Verbindung zwischen Rußland und England, die sich plöͤtzlich bilden und Frankreich vereinzelt und getaͤuscht dastehen lassen werde. Frankreich steht nicht ver⸗ einzelt, sondern unabhaͤngig da. Es ist nicht das erste Mal, daß seit einiger Zeit Annaͤherungen mit Umgehung seiner Allianz ver⸗ sucht worden, und daß sich die Unmoͤglichkeit derselben dargethan hat. Der vorige Redner will sehen, daß sich in Bezug auf den Orient zwei große Maͤchte verstaͤndigen werden, um die Anstren⸗ gungen Frankreichs zu vereiteln; aber sieht er denn nicht, daß jene beiden Maͤchte auf allen anderen Punkten immer nahe daran sind, sich zu begegnen und gegen einander zu stoßen? Und glaubt man nicht, daß in dem Gefuͤhl der unuͤbersteiglichen Hindernisse, auf welche jene projektirte Allianz stoßen wird, Grund genug sey, um abzuwarten, statt enn e. Die Zeit ist fuͤr uns; die Zeit verschafft der Politik, der Maͤßigung und der Gerechtigkeit den Sieg und die Gerechtigkeit ist auf unserer Seite, da wir den Ausbruch des Krieges und der Gewaltthaͤtigkeit verhindert haben. Ich will mich nicht weiter auf sehr zarte Punkte einlassen, bei denen man die politische Schicktichkeit verletzen koͤnnte, wenn man auch der Gerechtigkeit und der Wahrheit treu bleibet. Ich will nicht, um den ehrenwerthen Redner gänzlich zu widerlegen, sagen, daß kein Interesse Frankreich der Macht naͤher bringen kann, deren Allianz uns, nach der Ansicht des Herrn von Noallles, so vortheilhaft seyn wuͤrde; aber ich muß es aussprechen, daß die Allianz zwischen England und Frankreich eine der Grundlagen fuͤr die Sicherheit Europa's und fuͤr die Freiheit der Welt ist.“ (Lebhafter Beifall.) Der Graf von Tascher sprach, wie gewoͤhnlich bei dieser Gelegenheit, zu Gun⸗ sten der Polnischen Nationalitaät. Er wuͤnschte, in der Adresse den Paragraphen wieder hergestellt zu sehen, den die Kammern bisher einstimmig votirt haͤtten. Er lenkte besonders die Aufmerk⸗ samkeit der Kammer auf die Wirkungen der Maaßregeln, welche der Kaiser von Rußland gegen den Katholizismus in Polen ergrif⸗ fen ver. Er verlangte endlich, daß der Conseils⸗Praͤsident sein Versprechen hielte, und darauf dränge, daß die Republik Kra⸗ kau von den fremden Garnisonen geraͤumt wuͤrde. Der Conseils⸗Präsident: „Ich erwiedere dem ehrenwer⸗ then Redner auf das, was er in Bezug auf Polen, auf die Vereinigung, auf die Maßregeln gegen die Katholiken, so wie auf das, was er in Bezug auf Krakau gesagt hat, daß Frankreich eine Verletzung der Vertraͤge weder billigt, noch genehmigt. Es beabfichtigt, diesen Vertraͤgen ihr Recht zu ver⸗ schaffen, sobald die Zeit es erlauben wird, sobald die Umstaͤnde guͤnstig seyn werden; und sein Stillschweigen in einer solchen

Vertrauen zu unsern Institu⸗

In

hervorruft, und daß die

zu sdie Kammer ging zu dem fuͤnften, der sich auf

„Der Herzog von Noailles wirft der

Lage ist eine Mißbilligung des Benehmens, welches man beobach⸗ tet.“ Der vierte Paragraph ward hierauf angenommen, und Spanien bezieht, uͤber. Es entspann sich, in Bezug auf denselben, eine nicht un⸗ interessante Debatte zwischen dem Herrn von Dreux⸗Bréz und den Ministern, aus der wir uns einen Auszug bis Morgen vorbehalten muͤssen.

Sitzung vom 7. Januar. In der heutigen Siz⸗ zung schlugen die Herren von Harcourt und von Tascher nachstehenden Zusatz⸗Artikel zur Adresse vor: „Wir hegen den Wunsch, daß die Regierung Ew. Majestaͤt, in Uebereinstimmung mit Ihren Verbuͤndeten, auch Ihre Blicke auf eine befreundete Nation richten moͤge, die wir in ihren Rechten, welche ihr durch die Vortraͤge verbuͤrgt worden sind, angegriffen sehen.“ Dieser auf Polen sich beziehende Zusatz⸗Paragraph ward nach zweimali⸗ Per Abstimmung durch Aufstehen und Niedersetzen mit schwacher Majoritaͤt angenommen. Nach einer laͤngeren Debatte uͤber die Afrikanischen Angelegenheiten (auf die wir ebenfalls zuruͤck⸗ kommen werden) schritt die Kammer zur Abstimmung uͤber

ganzen Adreß⸗Entwurf. Dieselbe ergab folgendes Resultat

8*

12829†8 1

Zahl der Stimmenden 146 WwWMeeiße Kugeln 88

. e“ er Adreß⸗Entwurf ist angenommen. 3 8 Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 7. Januar. An der Tagesordnung war heute die Mittheilung der von der Kommission entworfenen Adresse zur Beantwortung der Thron Rede. Der Praͤsident verlas diesen Entwurf, der folgender⸗ maßen lautet:

„Seit dem Schlusse der vorigen Session ist die Ruhe im Innern nicht mehr gestört worden. Die Deputirten⸗Kammer freut sich des Gedankens, daß ihr lovaler Beistand zur Befestigung derselben hat bei⸗ tragen können. Die öffentliche Ordnung ist nothwendig für de Thätigkeit der Arbeit und für die Fortschritte der Industrie; sie wir ent durch die Achtung vor den Institutionen und durch den Ge⸗ orsam gegen die Gesetze. Das arbeitsame und freie Frankreich weiß dies; es will sich alle die Güter erhalten, deren es sich erfreut. So beur⸗ theilt es, Sire, der Aelteste Ihrer Söhne nach einer denkwür⸗ digen Reise, und Frankreich wird einen Zeugen, der Ihner so theuer ist, nicht Lügen strafen. Die Bevölkerung, welch ihn auf seiner Reise umringte, beeiferte sich, Ihnen, Sire durch seine erhabene Vermittelung die Huldigung ihrer ge⸗ treuen Zuneigung darzubringen. Ueberall hat seine Gegeuwart; die Gefühle, die er uns einflößt, populair gemacht; überall hal sie neues Vertrauen zu der Dauer unserer Instikutionen erzeugt, ein Vertrauen, welches fortan für die Zukunst Ibrer Dynastie unerschütter⸗

lich ist. Ja, Sire, sie sind noch enger geküüpft, jene Bande, die uns mit jenem edlen Prinzen, der Ihre Hoffnung und die unsrige ist, und mit seinen Brüdern verbinden, die, so wie er, stets bereit sind, sich auf eine hochherzige Weise für Frankreich zu obfern. Ihre Beziehungen zu den fremden Mächten haben jenen friedlichen und wohlwollenden Charakter beibehalten, der im gemeinschaftlichen Interesse Europa’'s liegt. Frankreich hat durch seine Redlichkeit und durch seine Mäßigung

die Ruhe der Welt gerettet; unsere Würde steht unter dem Schutze

unserer Macht. Jene Ruhe ist nicht lange durch die Ereigniffe, de⸗

ren Schauplatz der Orient war, unterbrochen worden. Unsere Flagge,

in Uebereinstimmung mit der Großbritaniens, hat, indem sie Zeugnip

für unsere Trene an dem Geist jener den wahrhaftem Interesse beider Länder sogemäßen Allianz ablegte, Über die unmittelbaren Gefahren gewacht, die dem Türkischen Reiche drohten. Durch die Bemühungen Ihrer Regierung ist der Lauf der Feindseligkeiten gehemmt worden; der ak⸗ tive Krieg hörte auf. Unter diesen ernsten Umständen ist die Stel lung Frankreichs groß und uneigennützig. Seine Politik bleibt unver ändert. Es duldet nicht, daß irgend eine Europälsche Macht die Un abhängigkeit oder die Integrität jenes Reiches bedrohe, dessen Aufrecht⸗ haltung für den allgemeinen Frieden so nothwendig ist; aber indem sie die durch die Zeit geheiligten Rechte unterstützt, berücksichtigt sie auch die Ereignisse und entzieht neu erworbenen Rechten nicht ihren Schutz. Der Traktat, der so verschiedene Interessen vereinigen soll, muß auf billigen Grundsätzen beruhen, um Allen eine dauerhafte Si cherheit zu gewähren. Ew. Majestät hofft, daß durch die Ueberein⸗ stimmung der großen Mächte hald und auf friedliche Weise eine zu⸗ friedenstellende Lösung herbeigeführt werden wird. Ihren Hoffunngen Sire, schließen sich die Wünsche der Kammer aun. Bei allen Fra⸗ gen, die die Welt theilen, ruft Frankreich nur die Gerechtigkeit an:; es verlangt nur die Berücksichtigung aller Rechte. Wie könnten wir dem⸗ nach aufhören, Europa an die der alten Polnischen Nationalität und an die verkannten Bürgschaften zu erinnern, welche die Verträge einem hoch⸗ berzigen Volke zusicherten, dessen Leiden die Zeit noch zu erschweren scheint. Eine glückliche Veränderung ist in der Lage Spaniens ein getreten. Der Bürgerkrieg, der dieses Land seit so vielen Jahren ver⸗ wüstet, ist zwar noch nicht beendigt, aber ein großer Theil der Nord Provinzen ist pacifizirt; die Stabilität des constitutionellen Throncs der Königin Isabelle 11. flößt keine Besorgnisse mehr ein; die Hoffnung auf eine Contre⸗Revolution ist auf immer vernichtet. Wir wünschen uns mit Ihnen, Sire, zu diesem wichtigen Resultate Glück. Die Kam⸗ mer, die dasselbe sehnlichst herbeiwünschte, hat dazu beigetragen, indem sie mit Eifer alle Hülfsquellen, die von ihr verlangt wurden, zur Ver⸗ fügung Ihrer Regierung stellte. Durch die wirksame Verwendung jener Mittel, durch die getrene Ausführnng der Verträge von 1834 hat sie⸗ in Uebereinstimmung mit der Regierung Ihrer Großbritanischen Majestät⸗ die letzten Ereignisse begünstigt und zu den Erfolgen mitgewirkt, welche die weise Potitit der Regierung der Königin⸗Regentin und die Tapferkeit ihrer Armeen erlangt haben. Der Vertrag, den Sie nach einer für un⸗ sere Marine glorreichen Waffenthat mit Meriko abgeschlossen haben⸗ erhält seine Ausführung; jene Republik erfüllt ihre Verpflichtungen. Die Blokade der Argentinischen Republik beschäftigt noch eine un⸗ serer Flotten. Die Kammer wünscht, daß die neuen Streitkräfte, die nach jenem Punkte abgegangen sind, schnell die Genugthunng herbei

führen mögen, die man uns schuldig ist. Der Krieg ist in Afrifa ausgebrochen. Ein plötzlicher Angriff hat die Sicherheit unserer Nie⸗ derlassung und die zuversichtliche Freude, welche die Anwesenheit Ib⸗ res Sohnes in der Armee und unter der Bevölkerung verbreitet halte, ernstlich gestört. Die uns zugefügte Beleidigung muß bestraft werden Wir müssen dem Feinde einen dauerhaften Schrecken einflößen und seine Macht vernichten. Neue Truppen haben bereits das Mittellin dische Meer durchschifft. Der Krieg wird mit einer Energie geführt werden, die die Dauer desselben verkürzt. Die Kammer hetrachiet es als eine dringende Pflicht, der Regierung all die Mittel zu bewilligen, deren Anwendung durch die Ereignisse nöthig gemactet wird. Jene Armee, die für uns kämpft, muß auf die Sorgfalt und den Beistand aller großen Staatsgewalten rechnen können. Ihr Bir⸗