—
uldigungen gegen das Ver⸗
ihres Lehrers, und mit harten Bes
. 8 node aufgetreten. lt fadecne Rechte, so kann ein solcher motivirter und mit Namens⸗
Unterschriften versehener Angriff nicht ungeahndet even ⸗ aber unberuͤcksichtigt, so duͤrften die Zweifel an der C erechtig 8 2. Synodal⸗Prozedur dadurch nur noch genaͤhrt werden. Dazu komt . . noch ein Gesuch an Se. Majestaͤt den Koͤnig von 100 der ange⸗ Vhensten Einwohner von Andros, worunter allein neun Mitglieder des Gemeinderathes; sie bitten in den dringendsten Ausdruͤcken um die Freilassung des Kairis, den sie als ühren Mitbuͤrger seit zwanzig Jahren genau kennen, von dessen Tugend, Gottesfurcht und wahrer Froͤmmigkeit ste alle Zeugen seyen, in dem sie den Wohlthaͤter und Erzieher ihrer Kinder verehren, und gegen den alle erhobenen Anklagen grundlos seyen. Endlich heißt es, daß die Staats Prokuratoren des Appellations⸗ und Cassationshofes, zbrer Amtspflicht gemaͤß, an das Kultusministerium die Anfrage gestellt haben, kraft welches Gesetzartikels und Urtheilsspruches dasselbe den Theophilos Kairis von seinem heimathlichen Heerde
weggebracht und in ein Kloster gesperrt habe.
Die letzte Nummer der Athena enthaͤlt einen langen Artikel über die Orientalische Frage, der den Satz ausfuͤhrt, daß die ein⸗ zige im wahren Interesse einer aufrichtig gemeinten Erhaltung der Unabhaͤngigkeit der Tuͤrkei zu ergreifende Maßregel seyn wuͤrde, alle wesentlich Hellenischen Lande, also Kreta, die kleinen Aflatischen Inseln, Thessalien und Epirus mit Griechenland zu vereinigen. Dadurch fiele fortan aller Grund zu Mißtrauen und Eifersucht zwischen beiden Nachbarstaaten weg, die Tuͤrkei wuͤrde aller fremdartigen Ingredienzien ledig und beide Reiche wuͤrden fortan kein anderes Vnteresfe haben, als ruhig in ihrer Ent⸗ wickelung fortschreitend, gemeinsam allen moͤglichen Uebergriffen eines Dritten zu widerstehen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berltn. In der Sitzung des wissenschaftlichen Kunst⸗Vereins am ibten d. Mo legte der Hof⸗Baurath Stüler eine reiche Auswahl seiner architektonischen Zeichnungen und Entwürfe vor; unter Anderen den Entwurf zum Wiederaufbau des Winter⸗Palais in Petersburg im Moskowitischen Baustvl; den Entwurf zum Umbau der Berliner Börse; die Entwürfe zu den Schloßbauten in Boitzenburg, Basedow, Arendsee, Dalwitz, und den zu einer katholischen Kirche in Reda bei Minden. Herr Prof. Rauch legte der Gesellschaft eine von Otto vor⸗ resstich ausgeführte getuschte Zeichnung seines Monumentes Frie⸗ drich's des Großen vor, wozu in der Werkstatt des Meisters be⸗ veits ein größeres Modell sich der Vollendung näbert.
Der Architekt Herr Bötticher theilte dem Verein das so eben von ihm derausgegebene Werk: „Desstnateur⸗Schule, ein Lehr⸗Kursus der Dessination der gewebten Stoffe“, mit, welches derselbe auf Ver⸗ anlassung des Ministeriums der Finanzen und des Handels als Leh⸗ rer der Dessinateur⸗Schule bei dem Gewerbe⸗ Institut herausgegeben hat. Dies gründliche und sleißige Werk ist ein neuer Beweis, zu wel⸗ cher ausgezeichneten Stufe es das Handwerk durch die ihm von einem hohen Ministerium des Handels und der Gewerbe gewidmete Sorgfalt ge⸗ bracht hat; eine Musterkarte hier gewebter seidener Stoffe ist dem Werke beigefügt. Von dem Dr. E. Förster in München, korrespon⸗ drendem Mitgliede, war dessen so eben erschienenes Handbuch für Reisende in Italien, Stuttgart und Tübingen bei Cotta, einge⸗
sendet worden. Durch verschiedene kleinere Schriften über Italiänische Kunstwerke und Künstler
älterer und neuerer Zeit hat sich E. Förster nicht nur in Deutschland, sondern auch in Italien, welches er zu fünf verschiedenen Malen nach allen Richtungen hin durchreiste, die Aner⸗ kennung verschafft, daß man sich auf ihn als auf einen sicheren und zuverlässigen Gewährsmann beruft. In diesem Handbuche findet man daher vollständiger, als in irgend einem anderen, das Praktische mit dem Theoretischen verbunden. Ueber Wirthshaus⸗, Paß⸗, Post⸗, Geld⸗ und Reise⸗Angelegenheiten werden die besten Anweisungen gegeben und auf Alles, was die Natur, die Kunst und die Geschichte in diesem be⸗ glückten Lande Großartiges und Schönes darbieten, wird in einer sehr ünterrichtenden Weise aufmerksam gemacht. Selbst für diejenigen, welche Italien genau zu kennen glauben, dürfte es an der Hand dieses Füͤhrers an vielen Stellen ein neuentdecktes Land werden. Die Ver⸗ sagshandlung hat es mit Karten⸗Plänen auf das splendideste aus⸗ gestattet. . 18 — F. —
2
1 Fuͤhlt sich die Spnode stark
8
7²
Die Vorbhersa 2³ Mit Bezuguahme auf den in Nr. 15. der St. Ztg. aus dem Jo nal des Débats vom 7. Januar c. mitgetheillen interessanten
tikel über die Prophezeiung der Revolution im Jahre 1789 und auf
die darin erwähnte Frage des Herrn von Hümboldt erlaube mir, daran zu erinnern, daß dieselbe Vorhersagung schon vor mehr 300 Jahren merkwürdig genug zu Berlin ausgesprochen worden Sie rührt von dem berühmten Dr. meg. Johann Cario am 22. März 1499 zu Bietigheim im nd den zu Berlin als Kurfürstl. Hof⸗Mathematikus im Jahre 1538) welcher in seiner zu Berlin geschriebenen und Stöckel im Jahre 1522 erschienenen osticatis de „Hernach wird sich begeben eine von den größten. Zusammenfügun der Planeten und eine ganze zungen, das im 1789. Jahr gar dann die Welt noch wird
geendet wird.
ur⸗ Ar⸗
ich als ist.
(geboren Württembergischen und gestor⸗
her,
zu Leipzig bei Wolfg. Prognosticatio Folgendes sagt:
gen
Erfüllung zehn Saturnischer Umwäl⸗ Und so als⸗ stehen, dann werden große wun⸗
derbarliche Geschichtengeschehen von Aenderungen, Wand⸗
lungen und Zerstörungen, besonders
in den Gesetzen und
Sekten christlicher Ordnungen.“ Beiläufig noch die Bemer⸗
fung, daß das schöne Bildniß Cario's (ein Oelgemälde) auf der Königl.
Bibliothek zu Berlin aufbewahrt wird, und die Anfrage, sollte
Cario’'s handschriftlicher Nachlaß, wovon einen Theil der berühmte
Thurneisser an sich brachte (s. 88), nicht
gendwo erhalten haben? Halle, am 16. Januar 1840.
dessen Herbarium S.
Foerstemann.
—
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 16. Januar.
sich
ir⸗
“
Abgang Zeitdauer Abgang Zeitda
von von 9 s1s11 n. .M.
Uer
Potsdam. bt. M.
Um 7 Uhr Morgens.. 40 [Um 8½ Uhr Morgens. „ 10 . 2 88 30 *⸗ 12 ⸗ Mittags.. 2 Nachmitt .. 40 „ Nachmitt. Abends... 581 *⸗ 7 ½ „ Abends . “”“ „
2 6 2„ 2
„ 10
40 40 40 58
—
Meteorologische Beobachtungen. Morgens† Rachmittags Abends Nach einmaliger
180. 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Ubr. Beobhachtung.
16. Januar.
Lufidruc. —... 338,24 Par. 335,90„Par. 334,72 par.] Quellwarme 5,280
Lustwärme ... — 7,70
9,190 R. — 88 „Ct.
8
Thaupunkt. . — Dunstsaͤttigung
3,2 0 R. — 2,7 ° R. Bodenwarme 00,2 0 80 vCt. 95 pCt. Wetter heiter. beiter. beiter. Wind. SSW. SSW. SW. Waͤrmewechsel — 0, Wolkenzug.... S. — — — 1, 929.
Tagesmittel: 336,22“ Par. — 3,090 R. — 5,0 0 R.. 87 vCt. SSW. Nachts etwas Schnee.
Niederschlag 0,020“
R.] — 0,6 0 R. — 1,6 ° R. Flußwaͤrme 0,0 ° R.
R.
Ausdünstung 0,019“ Rh.
Rb. 50
SrreIi eor 9. Den 17. Januar 1840. Amtlicher Fondes- und weld-Cours-Zettal.
s Pr. Vour. *
8Brief Geld. 8Brief.
4 104 6 103 2⁄2 Ostpr. Pfandbr. 21 v⸗ Pr. Engl. Obl. 30. 4 1031⁄3 102 %¾ Pomm. do. 21 1031 4 PrümSch. d. Seeb— 75 8 72 ¾ Kur.-u. Neum. do. 21 103³ 4 Kurmürk. Oplig. 2²⁷ 102 ¼ 101 ¾ sschlesische do. 3* Neum. Schuldv. 2²⁷ 102 ¼½¼ 1013 4 [Coup. und Zlus- Berl. Stadt -Obl. 4 104 1031 ½ Seb. d K. u. N. 95 Königsb. do. 4 — Gold al marco. 215 Elbiuger do. 4 Neue Dukaten 18 dito. 40o. 20 Friedriebed'or 12 ¾¼ Dauz. do. in Th. — Aud. Goldmüp- Westp. Pfandbr. 34 ren à 5 Tul. 9 %¾¼ Grofsh. Pos. do.] 4 Diskonto 3
St.-Schuld-Sech.
100 h¼ 99 % 47 ½ —
102 1 —. 105 10à ⁄½
„w„ r t 1g9 2 B d. Amsterdam, 13. Januar. Niederl. wirkl. Schuld 5113/⁄1½. 5 % 4o. 93 %. % Span. 23 2⁄¼1 ½. Passive 6 ½. Ausg. Sch. —. öramn. Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 104 ⁄X¶. Antwerpen, 12. Januar.
Neue Anl. 231⁄2.
A u Zinsl. —
ETZinsl. —.
Kanz-Bill. 23 ⁄16.
Preuss. 882
gung der Revolution im Jahre 1789.
2 2 1
11“ . 8 5
hScn 8 easench Frankfurt a. M., 14. Januaur. Oesterr. 5 % Met. 1073, G. 4 % 991 ¼1 G. 2 ½ % 57 ¾ G. 1 % 24 ⅜ G. Bank. Actien 204*. 2042. Partial. 0 bl. 151 ¾¼ G. Loose zu 500 Fl. 143 ½. 143 ¾. Loose zu 100 Fl. —. Preusas. Präm.-Sch. 72 ⅞ G. do. 4 % Anl. 102 Br. Poln. IL. o0se 71. 70 ¹¾. 5 % Span. Anl. 7⁵ 8* 7² 8* 21 ½ % Holl. 51 % . 515/16. 8 Eisenbahn-Aetien. St. Germain 580 Br. Versailles rechtes Uter 510 Br. do. linkes Ufer 350 Br. Strafsburg Basel 340 Br. Rordeaux. Teste —. Sambre-Meuse —. Leipzig Dresden 96 G. Köln-Aachen 81 Br. Comp.-Centrale —. 8 IHIamburg, 15. Januar. Bank-Actien 1703. Engl. Russ. 107 7⁄%. 8 Petesxrburg, “ 1 4 „ond. 3 Mt. 38 ¾. Hamb. 3411⁄1⁄. Paris 405 ½. Poln. P. B 300 Fl. 65 ½. 4. 580 H. 721 ½.
Koͤnigliche Schauspiele.
Sponnabend, 18. Jan. Im Schauspielhause: Nathan der Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing. Sonntag, 19. Jan. Im Opernhause: Die Vestalin, (pri⸗ sches Drama in 3 Abth., mit Ballets, Musik von Spontini.
¹ Im Schauspielhause: Zum erstenmale wiederholt: Der Fabrikant, Schauspiel in 3 Abth., nach dem Franzoͤsischen des Emile Souvestre, fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeitet von E. Devrient. Hierauf: Eine Treppe hoͤher, Schwank in 1 Akt, von A. Cosmar.
Montag, 20. Jan. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Der Talisman, Lustspiel in 3 Abth., nach Beaumont und Fletscher, von Bauernfeld. Hierauf: Des Malers deister⸗ stuͤck, Lustspiel in 2 Abth., von Frau von Weissenthurn.
Königsstaͤdtisches Theater.
Sonnabend, 1§. Jan. Der Sieg des guten Humors, oder⸗ Die Lebenslampen. Allegorisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von W. Muͤller.
Sonntag, 19. Jan. Zum erstenmale: Arthur, oder: Sechs⸗ zehn Jahre nachher. Schauspiel mit Gesang in 2 Akten, nach dem Franzoͤsischen, von Wulfes. Musik von C. Eberwein. Vor⸗ her, zum erstenmale: Cartouche. Lustspiel in 1 Akt, nach dem Franzoͤsischen, von J. Dorich.
Montag, 20. Jan. Zum treuen Schaͤfer. Komische Oper in 3 Akten, nach dem Franzoͤsischen des Scribe und Saint⸗ Georges, vom Freiherrn von Lichtenstein. Musik von Adam. Neu einstudirt.) (Herr Lehmann: Isidor Coquerel, als Debuͤt.)
Markt⸗Preise vom Getraide. Berlin, den 16. Jannar 1820.
Zu Lande: Weizen 3 Rtbhlr. auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 Pf.; Roggen 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch Rtblr. 12 Sgr. 6 Pf.; kleine Gerste 1 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 Pf.: Hafer 1 Rihlr., auch 26 Sgr. 3 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 20 Sgr. Eingegan⸗ gen sind 118 Wispel.
Zu Wasser: Weizen (weißer) 2 Rthlr. 26 Sgr. 3 Pf., auch 2 Rihlr. 23 Sgr. 9 Pf. und 2 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf.; Roggen 1 Rthlr. 18 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rithlr. 10 Sgr. 3 Pf.; kleine Gerste 1 Peöhtr. 7 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rihlr. 1 Sgr. 3 Pf., auch 28 Sgr. 9 Pf.
Mittwoch, den 15. Januar 1840.
Das Schock Stroh 7 Rthlr. 20 Sgr., auch 6 Rthlr. 15 Sgr.
11“
Der Centner Heu 1 Rthlr., auch 20 Sgr. 8 Branntwein⸗Preise vom 10. bis incl. 16. Januar 1840. Das Faß von 200 Duart, nach Tralles 54 pEt., nach Richter 40 pCt., gegen baare Zahlung und sosortige Ablieferung, nach Angabe: Korn⸗Branntwein 19 Rthlr., auch 18 Rthlr. 15 Sgr.; Kartoffel⸗ Branntwein 16 Rthlr. Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 17 Sgr. 6 Pf., auch 10 Sgr.
Gedruckt bei A. W. Hapn.
Bekanntmachungen.
A u s 1b - Der Herr Kammerherr und Ritter, Graf und Herr 5) Moritz Carl zu Putbus, hat die ihm als Grund⸗ 6) cigenthuͤmer der Groß⸗ Schoritzer Güter gehörigen drei —₰ 8 . 8 8 Zehntheile an der in dem Gute Tangnitz auf Rügen ßelegenen sogenannten Binnenhölzung, so wie die ihm in seiner gedachten Eigenschaft an dem Gute Tangnitz etwa zustehenden Servituten und Berechtigungen un⸗ lngst verkauft, und werden auf seinen Antrag alle
Jahre
und jede, welche an derungen und Ansprüche geltend machen zu können vermeinen, zu veren Anmeldung und Beglaubigung in einem der folgenden Termine, den 23. Dezember c., den 14. Januar und a. Februar k. J., Morgens 10 Uhr,
Jeohannn 15ten oder
am 21. Februar 1880 zu erkennenden Präklusion und mit
Beziehung auf die den Stralsundischen Zeitungen 8.
b rirten vollständigen Proklamen vom heutigen Tage
hiermit aufgefordert.
Datum Greifswald, den 23. Rovember 1839. b
Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. (L. S.) v. Möller, Praeses.
Ea veenh -., a2. 1) Johann Nicolaus Texel, geboren zu Zi ü 1 am 27. September 1741, aüßerchelt 6 am 9. Oktober 1771 gestorbenen Christine Spbille Pensel, nachher verehelichten Musketier Götze (er hat sich als Maurer von Ziegenrück nach Brom⸗ berg gewendet und von dort am 17. Juli 1792 die letzte Nachricht von sich gegeben);
haben); Johaun Ern
egeben); 10) - ) 16. Dezember 1799, Sohn des verstorbenen Bür⸗ gers Johann Christoph Wüstemann (er ist noch pährend seiner Minderjährigkeit in die Fremde egangen und hat seitdem von seinem Leben und birs enthalte keine Nachricht gegeben); Johann Jacrh Gottschalk, geboren am 11. Mai 1782, Sohn des dortigen Nachtwäch⸗ 5 ters Johann Adam Gottschalk (er soll auf die Wanhderschaft gegangen seyn und vor ungefähr 34 bis 36 Jahren die letzte Nachricht von sich ge⸗ eeben haben);
81. 2 1762, Sohn des dortigen Einwohners Paul Führer (er soll im Jahre 1790 als Hand⸗
er Anzeiger fuͤr
werksgeselle nach Rußland gegangen seyn und hat seitdem von seinem Leben und Aufenthalte keine Nachricht gegeben); V Christoph Schollmever, und 8 Christoph Joseph Anton Schollmeyer Söhne des
Joh. Heinrich Schollmever, geboren zu im Kreise Mühlhausen, der erste am 1770, der zweite am 13. Juni 1774 (sie 1792 unter das Mainzer Militair gekom⸗ men und haben seitdem von ihrrun Aufenthalte nichts hören lassenh; — — oihane verkaufte Gegenstände For⸗ 7) Johann Friedrich Bindel, geboren zu Erfurt am 19. Oktober 1785, Sohn des dasigen Zeugmachers Erust Bindel (er hat sich in seinem 16ten Lebensjahre von Erfurt entferut und im Jahr 1818 von Havannah aus die letzte brug Nachricht von sich gegeben); or dem Königlichen Hofgericht bei Vermeidung der 8) Johann Mathias Strauß, geboren zu Walschle⸗ en am 10. September 1766, Sohn des verstorbe⸗ nen dortigen Einwohners Johann Heinrich Strauß e todt 1 d (er soll schon in seinem siebenten Lebensjahre ab⸗ Hrücgelaffene Vermögen unter Ausschließung der un⸗ ekannten Erben oder Erbnehmer den sich legitimiren⸗
handen gekommen, anderen . rmangelung dem Kö
aber vor fast 60 Jahren unter die Kaiserlich Oesterreichischen Soldaten gegangen, neral Laudon in den Türtenkrieg gegangen sevyn und seit mehr als 20 bis 50 J Leben und Aufenthalte keine
st Wilhelm Hering, geboren zu Zie⸗ genrück im November 1770, Sohn des Schmidt⸗ meisters Joh. Christoph Hering 179à nach Mainz gegangen und hat seitdem von § seinem Leben und
4 ohann Werne n Erfurt am Paul Philipp Wüstemann, geboren zu Erfurt am 23. März 1,vAb — 1.ar War⸗ iher (er ist am 6. November 1818 auf die Wan⸗ derschaft gegangen und hat zuletzt unterm 20. Juni 1828 von Reschitza in Ungarn geschrieben, seitdem
aber von seinem Leben und Aufe 1b . nthalte keine wei⸗ tere Nachricht gegeben); G
zu Ziegenrück11) Tv S Maria ärz 1805, Tochter d sfeti Johe
Christian Reinstein (sie 8₰ ö
E nac. ihrer am 5.
Großjährigkeit von ihrem
keine Nachricht gegeben); E
4) Johann Jacob Führer, geboren zu Elxrleben am 12) Christian Ludwig Schneider, burg am 9. August 1776,
der angegebenen Zeit von enthalte
Wachstädt werden 10. April weise Abwesenheits⸗Kuratoren, sind im rückgelassenen unbekannten unter welchen die Erben des Ehefrau Anna Elisabeth,
Leben und
den 9. September 1840,
Termine persönlich oder durch mächtigten, wo Schmeißer und zu melden, sonst aber wesenden,
Nachrichten zufolge
mit dem Ge⸗ 1 Erfurt.
ahren von seinem Nachricht gegeben v.
auf die (er ist im Jahre
Aufenthalte keine Nachricht
Vorwerk Gohrisch zu veräußer
ser Veräußerung soll von Ministerium,
einstein, geboren zu Erfurt am
unterzeichneten Justizamte im
eit länger als 10 Jah⸗
sämmtlicher lebenden Fideicomu⸗
geboren zu Sachsen⸗Nun haben zwar die
den Verwandten und in deren E niglichen Fiskus übereignet werden wird. en 5. November 1839. Königl. Preuß. Land⸗ und S Koenen.
Erben ꝛc. Terel ad I;, geborene Sickel, und deren 2 Kinder namentlich aufgerufen werden, hierdurch öf⸗ fentlich vorgeladen, sich vor oder spätestens f Vormittags 10 Uhr, vor dem Deputirten Herrn Land⸗ und Stadtgerichts⸗ Rath Lozzen an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten einen zuläͤssigen Bevoll⸗
niß⸗Interessenten erfolge. sollen, in
—
digkeit das als Erbe und Allodium Hohen Appellationsgericht zu Dresden zu Lehn ge⸗
Hohen Appellationsgerichts eingelei März 1829 Erörterungen die Nothwendigkeit des 1
2 272„ 9 — . 9
die Preußischen Staaten.
am 10. April 1792 nach Ostindien gegangen sepn
und nach einer unbestimmten Nachricht zu Co⸗
lombo auf der Insel Ceylon leden, hat jedoch seit seinem Leben und Auf⸗ eine Nachricht gegeben); auf den Antrag ihrer Verwandten, beziehungs⸗ sammt ihren etwa zu⸗ und Erbnehmern,
u die Herren Justiz⸗ )r. Windmüller vorgeschlagen werden, u gewärtigen, daß sie, die Ab⸗ für todt erklärt werden und das von ihm
Das Pflugksche Geschlecht beabsichtigt aus Rücksicht hierunter obwaltende bkonomische Nothwen⸗ bei dem Königl.
hende und zu dem von dem verstorbenen August Fer⸗ dinand Grafen Pflugk, als vormaligem Besitzer, letzt⸗ willig gegründeten Familien⸗Fideicommisse gehörige Die von dem Ge⸗ schlechts⸗Senior, Herrn Kammerherrn Wilhelm Eber⸗ hard Ferdinand Pflugk, beantragte Genehmigun dem Königl. Hohen Justiz⸗ u Hochdessen Cognition die Sache kommen, Allerhöchsten Orts in der Voraussetzung vorwortet werden, daß, nachdem in Folge der von dem Auftrage des Königl. llitz, A. Bronikowski, G. teten ökonomischen Verkaufs des ermel⸗ berg zu ungemein deten Vorwerks sich ergeben, die Einwilligungs⸗Erklärung der Nachdrücke, bis Ostermesse 1840 verkauft werda
sämmtlichen A Sohn des dasigen Pflugkschen Geschlechts, welche als die alleinigen der⸗ Schulmeisters Friedrich Ehrhardt Schneider (er 2. Prrg am Leben besindlichen Mitglieder bezeichnet;
tadtgericht.
worden sind, ibre Zustimmung zu gedachter Veräuße⸗ rung erklärt. Dieselben haben jedoch in dieser Eigen⸗ schaft keinesweges als hinlänglich legitimirt angesehen werden koönnen, weshalb der Geschlechts⸗Senior, Herr Kammerherr Wilhelm Eberhard Ferdinand Pflugk, Behufs der Ausmittelung der etwa sonst noch vor⸗ bandenen unbekannten Mitglieder des Pflugkschen Ge⸗ schlechts, um Erlassung der gesetzlichen Edictalien nach Maßgabe des Mandats vom 13. November 1779, die Erlassfung der Ediktal⸗Citationen außerhalb des Kon⸗ kurs⸗Prozesses betreffend, nachgesucht gat.
Auf hierunter von dem Königl. Hohen Appellations⸗ gericht anher erlassene Verordnung werden daher alle Mitglieder des Pflugkschen Geschlechts Meißnischer und Osterländscher Linie, welche sich uüber den beab⸗ sichtigten Verkauf des Vorwerks Gohrisch noch nicht erflärt haben, hiermit aufgefordert, sich binnen drei⸗ facher Säͤchsischer Frist und längstens bis zum
Jö. KiI1119 bei dem unterzeichneten Justizamte anzumelden und ihre Erklärung wegen der beabsichtigten Veräußerung besagten Vorwerks abzugeben, widrigenfalls sie für einwilligend und ihrer etwaigen Ansprüche auf die Rechtswohlthat der Wiedereinsetzung in den vorigen Stand für verlustig erachtet werden würden. u Publication des Präklusiv⸗Bescheids ist
vNeIII9
anberaumt worden, und wird derselbe an diesem Tag Mittags 12 Uhr für publizirt erachtet werden. Uebrigens haben auswärtige Interessenten zu Wahr⸗ nehmung ihrer Rechte Sachwalter an hiesigem Orte mittelst gerichtlicher Vollmacht zu legitimiren.
Hayn, den 23. November 1839. Das Königl. Sächs. Justizamt.
Böttger.
dessen
in dem auf
Kommissarien
Literarische Anzeigen.
Für alle Freunde ausgezeichneter schön⸗ ge geistiger Schriften
be⸗ ist ein Verzeichniß gesammelter Werke von den be⸗ Uiebtesten Dichtern: van der Velde, A. von Trom⸗ Schilling. C. Weis⸗ welche wegen der Nachdrücke in Württem⸗ selbst unter demn
die⸗
flog ꝛc. ꝛc.,
billigen Preisen,
zu Ber⸗
allen namhaften Buchhandlungen, unent⸗
Mitglieder des lin und Potsdam in der Stuhrschen, geltlich zu bekommen.
Arnoldische Buchhdlg. in Dresde
EEE
11 958 “ W11 1“ 5
984 6. i 1 l 8 2 1
Berlin,
Sonntag den 19en
ö“
22 Sgr. 6 Pf., auch 16 Rthlr. 15 Sgr.
n u. Leipzig⸗
Kronik des Tages.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Koͤnigl. Hannoverschen General⸗Lieutenant und Gesandten von Berger den Rothen Adler⸗Orden erster Klasse zu verleihen geruht.
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Reviersteiger und Koh⸗ len⸗Aufseher Fahrig bei der Saline Artern, so wie dem Salz⸗ Ausgeber Weise bei der Saline Koͤsen das Allgemeine Chren⸗ zeichen zu verleihen geruht.
Im Bezirk der Koͤnigl. Regieruug
zu Danzig ist der katholische Pfarrer Anton Ulanowsky.
zu Kirchenjahn, Regierungs⸗Bezirk Marienwerder, zum Pfarrer in Bobau ernannt worden;
zu Breslau ist der Predigtamts⸗Kandidat Leitloff zum Pastor in Mlietsch, Kreis Steinau, der Predigtamts⸗Kandidat Goguel zum Diakonus an der evangelischen Kirche zur Drei⸗ faltigkeit in Schweidnitz, und der zeitherige Kaplan Muͤller 8 Neurode zum katholischen Pfarrer in Nieder⸗Steine, Kreis
zlatz, berufen worden;
zu Arnsberg ist der Kandidat Karl Ludwig Joseph⸗ son aus Unna zum Pfarrer der evangelischen Gemeinde zu Hed⸗ feld ernannt worden.
Angekommen: Der Erb⸗Hofrichter und Erb⸗Land⸗Hof⸗ meister im Herzogthum Schlesien, Graf von Schafsgotsch, von Warmbrunn. 1““
eitun d.
1.“ “ Rußland und Polen.
Warschau, 12. Jan. Bei Gelegenheit des Jahreswechsels enthalten die hiesigen Zeilungen eine Uebersicht der vorjaäͤhrigen Ereignisse und Zustaͤnde im Koͤnigreich Polen, der wir Folgendes entnehmen:
Die katholische Kirche verlor im verflossenen Jahre den Bischof der Lubliner Diözese, Dziencielski, und den Kanonikus Dost, dessen stille Tugenden erst nach seinem Tode laut wurden. Die protestantischen Gemeinden verloren den Konsistorial⸗Präsidenten Engelke und den Pastor Teichmann; die Justiz die Richter Belejowski, Falensti, Strze⸗ lezki und Prazmowski; die Wissenschaft den ebemaligen General Mro⸗ zinski, die Dokttoren Rolinski und Mile, den Literaten Koppstyuski, den bekannten Wilna⸗Warschauer Typographen Zawadzti und den Mitar beiter der „Gazeta codzienna“, Gembta. Die Reihe der Todesfälle ausgezeichneter Personen wurde noch vermehrt durch die Geheime Rälhin Fuhrmann, die ehemalige Wojewodin Czärnozka, die Staatsräthin Po tozka, den Fürsten Wladimir Lubomirski, den ehemaligen General Bie gansti und den Oberst Dönhoff. Das Jahr l8a9 wird in mancherlei Hinsicht denkwürdig seyn. Wenn einerseits die Hand der Vorsehung einen Theil des Landes mit einer furchtbaren Ueberschwemmung heim suchte, so gewährte sie auf der anderen Trost durch Ergiebigkeit der Aerndten und durch Bewahruug der Menschen und des Viehes vor Epidemieen und Seuchen. Die Wohlthaten des Herrschers erstrechen sich besonders auch auf die ärmeren Einwohnerklassen. Die Erlassung der Abgaben des vubeidi« char tatevi, die Niederschlagung von Execu tions⸗Strafen, die dem Ackerbau und einem beträchtlichen Theil der Schatz⸗Defelte gewährten Unterstützungen, zusammen an achtehalb Mil⸗ Uonen Gulden betragend, halfen vielen Familien ans der Noth, und die Anwe sung einer bestimmten Summe zur Bestreitung der Kosten des Schulgeldes für Sehne unbemittelter Beamten wird es diesen, die oft eine zahlreiche Fammie haben, leichter machen, ihren Kindern eine angemessene Erzichung zu geben. In demselhen Jahre wurde auch ein Kaiserliches Desret erlassen, wodurch im Königreich Polen eine besondere Unter richts⸗Verwaltung unter dem Namen „Verwaltung des Warschauer Lehr⸗Bezirks“ errichtet und dieselbe unter die Leitung des Unterrichts Ministers im Kaiserreich und unter die Aussicht des Fürsten Statt haltersgestelltwird. Die Aufbebung der Chaussee⸗Abgaben und eine andere Repartirung derselben, die Beschleunigung und Vermehrung einiger Post⸗ Cem nunjegetonen die Aufhebungder Zahlen⸗Lotterie, die Einrichtung eines neuen Lokals für das St. Lazarus Hospital, die Arbeiten zur Restaurirung von Gotteshäusern, die fertwährende Förderung der Bergweris⸗Anla gen, dieses einträglichen Schatzes, mit welchem die Natur unser Land so reichlich ausgestattet, die Zulassung der Produtte und Fabrikate des Königreichs 88 Konkurrenz mit denen des Kaiserreichs auf der großen Petersburger Ausstellung, die Errichtung vieler öffemlichen und Pri⸗ vat⸗ Gebände und manches Andere war das Werk des Jahres 1839. Auch die Privat⸗Personen thaten das Ihrige zur Förderung des Ge⸗ meinwobls :. 288 Fabriten gaben durch Zunahme oder Erweiterung ihrer Beschitteben Arbah n Gelegenheit zu Verdienst. Die zu Wierzono bei War schau angelegten dümdheits⸗Anstalten dienen gar manchem Kranken zur Wiedergenesung, und diebeabsichtigte Einrichtungeines Blnden⸗Instiruts für welches im Laufe des Jahres wohlthätige Beiträge gesammelt wor den, wird Unglücklichen der traurigsten Art eine Zuflucht für den Rest ihrer Tage gewähren. Das Jahr 1839 war das zweite des Bestehen⸗ der Warschauer Wohlthätigkens⸗Gesellschaft: die Restaurirung und in⸗ nere Einrichtung der dazu gedörigen kleinen Kirche, die Eröffnung ei⸗ nes neuen Zusluchts⸗Saales, die Gründung zweier neuen Abtheilun gen: für rechtmäßige Unterstützung und für Ausrottung der Bettelei der so wirksam auf die unglücklichen Weichsel⸗Anwohner ausgedehnte 5 . 9 Wr 1 e 8 68 Schutz, die beabsichtigte Anlage von Zusluchts Sälen r Perhe Kin der und einer Schule für Waisen, überhaupt die beständige unerinid liche Erweiterung der Unterstützung, des d 1 S 1
ZIu“ stützung, des Raths und der Hülfe hat se manche Thränsgetrocknet so manches Leiden gelindert. An allen diesen Wer⸗ ken hatten die Bewohner Warschau's großen Autheil zsie 88 Beit * sie brachten Opfer auf den Altar des Ungluͤcks, ste sienerten durch ühr Talent oder ihren Einfluß zur Vermehrung der Einkünfte der Gesellschaft bei Ein prächtiges Schauspiel, das zum Besten der Weichselanwohner 85 geben wurde, zwei Maskenbälle, deren Ertrag die Gesellsch 5 888 terstützte, eine Pfand⸗Lotterie, die den Fonds für die e vermehrte, vaben ein bleibendes Andenken hinterlassen Da 8 von erwähnt werden; so hat die verstorbene Starostin Chrapowizka üder 130,000 Fl. zum Besten der religiösen oder wohlthätigen Institute ver⸗ macht, und dies Vermächtniß ist vom Administrationsrath genehmigt worden. Endlich hatten auch im letzten Jahre, wie im vorhergehenden,
die Einwohner Warschaus sich einer außerordentlichen Vervollkomm⸗ nung der scenischen Darstellungen zu erfreuen. Es wurden keine Kosten und Mühen gescheut, um unsere Theater auf gleiche Stufe mit denen anderer Hauptstädte Europa’'s zu erheben. Diese fortdauernden Bemühungen haben alle Erwartung übertroffen, denn die Warschauer Theater verursachen jetzt den Inländern die an⸗ genehmste Unterhaltung, und die fremden Reisenden erstaunen über das Talent unserer Künstler, über die ausgezeichnete Ordnung und Pracht unserer Schauspiele. Ein so treffliches Ballet, wie jetzt, hat Warschau noch nie gehabt, und das Repertoir unserer Bühne hat sich fortwäh⸗ rend vergrößert. Außerdem hat sich die Zahl der Theater⸗Mitglieder beständig vermehrt, die dramatische, Gesangs⸗ und Ballet⸗Schule er⸗ weitert, und mehrere aus ihr hervorgegangene Talente haben sich über Erwarten entwickelt. Von auswärtigen Künstlern wurde Warschau im verflossenen Jahre nicht sehr zahlreich besucht. Der Guitarist Pique, der Violinist Sobotka, der Waldhornist Rynda, der Sopranist Stransli⸗ und der Trompetenbläser Ravczak ließen sich hier hören, unter denen beson⸗ ders der Letzte den allgemeinsten Beifall fand. Das Warschauer Orchester unter derLeitung von Kurzontkowski und das Wilnaer unter der Leitung von Sokoll führten häufig Konzerte unter freiem Himmel aus, an die der frühere fast dreijährige Aufenthalt eines Breslauer Orchesters die War⸗ schaner gewöhnt hatte. Die Theater⸗Mitglieder richteten am 4. Mai, als dem Jahrestage des zu ihren Gunsten von dem huldreichen Mo⸗ narchen erlassenen Pensiontrungs⸗Dekrets, Gebete zum Himmel für das Heil ihres erhabenen Wohlthäters. Heruntergekommene Mustker wer⸗ den durch die Bildung einer von der Regierung bestätigten Gesellschaft die bereits gute Früchte getragen hat, eine Gelegenheit zu einer lebens⸗ länglichen Unterstützung erhalten. Die Zahl unserer musikalischen Mei⸗ sterwerke hat durch die zur Feier der Vermählung der Großfürstin Marie und des Herzogs von Leuchtenberg vom Kapellmeister Kur⸗ pinski komponirte Kantate einen neuen Zuwachs gewonnen. Auch in der Literatur sind mehrere nützliche und schönwissenschaftliche Werke er⸗ schienen oder neu aufgelegt worden.“ “
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Frankreich. .“
Pairshof. Sitzung vom 13. Januar. Prozeß der An⸗ geklagten vom 12. und 13. Mai 1838, zweiter Kategorie. In den Zugaͤngen zum Palast Luxemburg bemerkte man nur we⸗ nig Neugierige, auch waren nur wenig Truppen daselbst aufge⸗ stellt. Den Dienst im Innern und außerhalb versahen die Vetera⸗ nen der Departemental⸗Gendarmerie und eine Compagnie der National⸗Garde. Die oͤffentlichen Tribunen, welche nur wenig Zuschauer fassen, fuͤllten sich schnell. Unter den Vertheidigern der Angeklagten bemerkte man die Herren Dupont, Jules Favre, Paulmier, Nogent u. s. w. Um 12 ½ Uhr wurden die Ange⸗ klagten, 31 an der Zahl, von Gendarmen eingefuͤhrt. Blanqui setzte sich auf das Ende der ersten Bank; er hat sich den langen Bart, den er im Gefaͤngnisse trug, abschneiden lassen; er ist klein, blaß, mager und sehr gewoͤhnlich gekleidet. Fuͤnf Minuten spaͤter erschienen die Pairs. Der Namens⸗Aufruf ergab Folgendes: Louis Blanqui, 34 Jahre alt; Louis Quignot, 30 Jahre alt, Schneider; Alexander Quarre, 22 Jahre alt, Koch; Jean Charles, 33 Jahre alt, Weinhaͤndler; Eugene Moulines, 2X Jahre alt, Ingenieur; Pierre Bonnefouds, 28 Jahre alt, Koch; Francois Piefort, 21 Jahre alt, Zimmermann; Louis Victor Auguste Jocillon, 21 Jahre alt, Zimmermann; Jean Leger Espinousse, 21 Jahre alt, Schneider; Joseph Hippolpte Hendrick, 34 Jahre alt, Strumpfmacher; Jean Hoͤnoré Simon, 22 Jahre alt, Arbeiter bei einem Hutmacher; Georg Constant Hubert, 22 Jahre alt, Hutmacher; Camille Huard, 19 Jahre alt, Graveur; Jean Fran ois Beasse, 20 Jahre alt, Schlosser, traͤgt einen Arm in der Binde; Pekermann, 22 Jahre alt, Schuhmacher; Jean Maurice Bordon, 18 Jahre alt, Hutmacher⸗Gehuͤlfe; Jean Jacques Evanno, 34 Jahre alt, Baͤcker⸗Gehuͤlfe; Pierre Joseph Lecheriey, Jahre alt, Stubenmaler; Bertrand Dupony, 21 Jahre alt, Schneider; Charles Druy, 30 Jahre alt, Schnei— der; Jean Ricolas Herbulet, 29 Jahre alt, Kunsttischler; Fran⸗ gois Valliere, 31 Jahre alt, Buchdrucker; Charles Erienne Elie, 22 Jahre alt, Diener in einer Weinhandlung; Charles Godard, 10 Jahre alt, Muͤtzenmacher; Joseph Patissier, 22 Jahre alt, Frotteur; Stanislaus Benjamin Gerard, 33 Jahre alt, Lacki⸗ rer; Jean Dubourdien, 20 Jahre alt, Schneider; Pierre Eu⸗ gene Dugrospré, 29 Jahre alt, Ciseleur; Louis Buisson, ge⸗ nannt Pieux, 22 Jahre alt, Porzellan⸗Maler; August Bouvrand, 22 Jahre alt. Hierauf wurde die Anklage⸗Akte verlesen, aus der sich ergiebt, daß die Obengenannten angeklagt sind, im Monat Mai vorigen Jahres in Paris ein Attentat begangen zu haben, das den Zweck hatte, die Regierung zu stuͤrzen oder zu aͤndern, die Buͤrger oder Einwohner gegen die Koͤnügliche Autoritaͤt oder zum Buͤrgerkriege aufzureizen oder zu bewaffnen. Die Verlesung der Aktenstuͤcke war bei dem Abgange der Post noch nicht been⸗ digt und man glaubte, daß dieselbe bis 5 Uhr dauern werde.
Paris, 13. Jan. Der Moniteur enthaͤlt nachstehenden Artikel: „Paris, 12. Januar. Heute versammelten sich auf dem Boͤrsen⸗Platze ungefaͤhr 250 National⸗Gardisten, die zu verschie⸗ denen Legionen von Paris und der Bannmeile gehoͤrten, und unter denen man mehrere Offiziere und Unteroffiziere bemerkte. Ungefähr 300 Individuen in buͤrgerlicher Tracht und in Blousen vereinigten sich mit ihnen. Diese Leute begaben sich zu Herrn Laffitte, um ihm wegen seines, die Wahl⸗Reform betreffenden Programms Gluͤck zu wuͤnschen. Von hier aus begaben sie sich nacheinander zu Herrn Martin von Straßburg, zu Herrn Du⸗ pont von der Eure und zu Herrn Arago. Diese Menschenmasse, welche zuletzt zu der Groͤße von mehr als 1000 angewachsen war, trennte sich mit dem Rufe: „Es lebe die Opposition! Es lebe die Wahl⸗Reform!“ — Ein hiesiges Blatt bemerkt hierzu: „Uns war diese Neuigkeit nicht mehr unbekannt, jetzt, wo das offizielle Journal sie bekannt macht, ist sie außer allen Zweifel gestellt. Diese Veroͤffentlichung ist aber nicht ohne geheimen Zweck geschehen. Der Minister, welcher auf den Punkt stand, zu un⸗ terliegen, wollte die Kammer schrecken, indem er dem Schritte, den die Nationalgarde gethan, einige Wichtigkeit beilegte; aber er hat seinen Zweck verfehlt, da selbst nach der amtlichen Mit⸗ theilung die ganze Angelegenheit in groͤßter Ordnung vor sich ge⸗ gangen ist.“ Dagegen sagt die Presse: „Jedermann, welcher politischen Meinung er auch zugethan ist, muß zu glei⸗ cher Zeit erstaunen und sich betruͤben, wenn er sieht, daß die
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Leute, welche im Mittelpunkt der Hauptstadt mit der Aufrecht⸗ 86 haltung der Ordnung beauftragt sind, selbst einen öͤffentlichen Be⸗ weis der Nichtachtung unserer Institutionen geben, indem sie das Gesetz uͤber die National⸗Garde verletzen. Dieses Gesetz untersagt den Waffen tragenden Buͤrgern auf das bestimmteste, an irgend einer politischen Maßregel Theil zu nehmen. Jede Regierung ist genoͤthigt, sich gegen offene Gewalt sicher zu stel⸗ len, und aus diesem Se sagen wir, daß der Schritt der Pa⸗ riser National⸗Garde Jedermann betruͤben muß. Es giebt gesetzliche Wege genug fuͤr alle Reformen, und es kann Niemand, er sey wer er wolle, gestattet werden, von den durch die Constitution vorgeschriebenen Regeln abzuweichen. Eine uͤberraschende und betruͤbende Thatsache ist es, daß die Herren Martin (von Straßburg), Arago, Dupont (von der Eure), und Laf fitte, soͤmmtlich Deputirte, das heißt, Gesetzgeber, sich nicht lau und muthig gegen diese Verletzung des Gesetzes erhoben haben, als sie den Besuch der National⸗Garden empfingen. So mache es uͤbrigens alle Revolutions⸗Maͤnner. Wenn sie sich noch in der Minoritaͤt befinden, lassen sie gerne die Institutionen verletzen, und wenn dann endlich ihr Geschick sie zur Mazjoritaͤt erhebt, staunen sie, von der Unordnung und Anarchie umringt zu seyn, die sie selbst hervorrufen halfen. Es gab beim Beginne der Revolution einen Astronomen, der vielleicht eben so populair war, als Herr Arago, und weit gelehrter, als dieser je seyn wird. Es war dies der ungluͤckliche Bailly. Er begann, wie diese be⸗ gonnen haben. Bewahre sie Gott, daß sie auch so enden wie er!*
Der Herzog von Nemours wird am 25sten d. nach London abreisen, um der Vermaͤhlung Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin vo England beizuwohnen. Es ist noch nicht bestimmt, wer bei die⸗ ser Gelegenheit Frankreich als außerordentlicher Botschafter ver⸗ treten soll. Der Marschall Soult soll, wie es heißt, an dieser Verzoͤgerung schuld seyn, indem er, wie es heißt, im Fall di Adreß⸗Debatten ihn noͤthigten, aus dem Ministerium zu scheiden die Absicht habe, sich selbst nach London zu begeben.
Die Bittschriften⸗Kommission der Deputirten⸗Kammer hat Herrn von Golbery zu ihrem Praͤsidenten ernannt.
Herr Guizot und der Marschall Maison sind gestern zum Koͤnige berufen worden.
Herr von Chasseloup⸗Laubat, einer der 221, hat unter die Mitgleder der Kammer ein Amendement zu dem letzten Para⸗ graphen der Adresse an die Kammer vertheilen lassen, dessen In⸗ halt ist, daß seit neun Jahren Frankreich eine National⸗Dynastie und eine parlamentarische Regierung erobert habe, waͤhrend die Ausdruͤcke des Adreß⸗Entwurfes zu verstehen geben, daß dieser doppelte Zweck noch nicht erreicht sey. Man sieht einer lebhaf⸗ ten und wichtigen Debatte uͤber dieses Amendement entgegen, welches wirklich die wahre, zwischen der Opposition und dem sta⸗ bilen System zu loͤsende Frage beruͤhrt.
In einem hiesigen Blatte liest man: erinnert sich, daß, als Herr von Villele die Konvertirung õproc. Rente vorschlug, die ganze Nation sich gegen diese Maßregel er⸗ hob. Die Verwerfung dieses Gesetz⸗
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Entwurfes durch die Pairs⸗ Kammer wurde durch eine allgemeine Erleuchtung gefeiert. Man erstaunt, daß dieselben Maͤnner, die so sehr gegen die Maßregel des Herrn von Villele eiferten, derselben jetzt beitreten. Diese Sinnesaͤnderung erklaͤrt sich durch den Wechsel der Umstaͤnde Damals stand die 5proc. Rente 92 bis 93, die Regierung wuͤrde bei der Einloͤsung der Obligationen zum Pari⸗Course Schaden erlitten haben; jetzt aber, wo der Cours 111 bis 112 ist, stehe die Regierung offenbar im Vortheil. Diese einfache Erklerun wird hinreichen, um die Opposition vor dem Vorwurfe der Ver⸗ aͤnderlichkeit sicher zu stellen.“ Das Journal des Débats sagt in einem seiner leiten⸗ den Aertikel im Wesentlichen Folgendes: „Das groͤßte Verdienst der von Herrn Villemain gegen Herrn von Lamartine gerichteten Rede bestehr darin, daß sie nicht nur glaͤnzend, sondern auch prak⸗ tisch war. Die gestrige Diskussion beschaͤftigte sich mehr mit Sy⸗ stemen als mit Thatsachen, und Herr Villemain hatte sehr recht, darauf hinzuweisen, daß keines dieser Systeme anwendbar ist; am wenigsten aber das des Herrn von Lamartine. Was will Herr von Lamartine? Er sagt: Seid nicht Araber, oder Tuͤrken, denn die Tuͤrkei stirbt, und Arabien wird nicht wieder erstehen Was sollen wir denn seyn? Seid Europaͤer, denn das System des Herrn von Lamartine ist ein Europaͤisches: er selbst nennt es so. Dies System besteht darin, den Orient zwischen den Euro paͤischen Maͤchten zu theilen. Dies System ist eine Ungerechtig⸗ keit, die fuͤr uns ohne allen Nutzen ist, denn wir allein gewinne nichts dabei. Es ist eine Ungerechtigkeit gegen die Tuͤrkei, denn wir lassen sie berauben, und trachten noch darnach, unsern An⸗ theil am Raube zu erhalten; es ist aber nicht allein eine Unge⸗ rechtigkeit gegen die Tuͤrkei allein, sondern gegen alle Voͤlkerschaf⸗ ten des Orients. Wenn wir stolz verkuͤnden, daß es dem Heec⸗. dent gebuͤhre, im Orient zu herrschen, so mag dies dem Occident in seiner Kraft gefallen, allein dem Orient wird es hoͤchlich miß⸗ fallen, und es ist auch in Ruͤcksicht auf uns falsch. Der Occi⸗ dent hat weder die Ansichten, noch die Sitten und Gewohnhe ten des Orients, und dies wuͤrde bei der Einfuͤhrung der Euro⸗ paͤischen Civilisation eine fortdauernde Schranke zwischen denen aufrichten, die Herr von Lamartine zu Sklaven macht, ohne sie deshalb zu fragen, und denen, die er zu Herren derselben macht, ohne zu wissen, ob sie es auch zu seyn verdienen. Herr von La⸗ martine beschreibt auf eine beredte Weise die Ungeduld der christ⸗ lichen Bevoͤlkerung, die unter dem Gewicht des Osmanischen Leichnams seufzt. Aber wird das Joch, welches er den kriegeri schen Bevoͤlkerungen von Epirus, Thessalien und Macedonien vorbehaͤlt, minder druͤckend seyn? Wird die Europaͤische Herrschaft minder druͤckend und verabscheut seyn, als die Tuͤrkische? Griechenland ist ein merkwuͤrdiger Beweis dafuͤr, welche Schwierigkeiten einer Curo⸗ paͤischen Herrschaft im Orient begegnen. Und ihr wollt den Be⸗ wohnern von Epirus und Macedonien einen Europaͤischen Herrn geben? Glaubt ihr denn, wenn es im Orient Buͤreaus, Beam⸗ tete, Patente, Diplome und alle Anhaͤngsel einer Administration giebt, daß die Humanitaͤt damit irgend etwas gewinnt? Wir zweifeln sehr. Das, was die Verwaltung fordert, ist nicht immer
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