port angezuͤndet, und me
8 2 ti 1 t geschickt. ig üe andere Chartisten, in die Luft geschich 41„† haftet worden, der eine Duffy, Fear C 's, der bedeuten⸗ 1 blaͤnder reund Feargus O'Tonnor s, er uter ne 1 in Sheffield wohnenden Irlaͤndischen 89 Ute hat. Die Einwohner der Stadt finden noch immer Waf⸗ 2— ranaten und Bomben, die von den Chartisten bei ih⸗ — — Flucht vor dem Militair weggeworfen wurden, in
, e E John Frost, Zephaniah Williams Willtam Jones, wurden, nachdem ihnen zu Monmouth das 2ö— vorgelesen worden, in die Zelle der Verurtheilten gefuͤhrt, wo sie seitdem den Besuch des Kaplans Goslin erhal⸗ ten. Sie zeigen noch dieselbe Festigkeit, wie vor der Barre und scheinen 4, Begnadigung oder auf eine Verwandlung der Todes⸗ rafe in Deportation zu hoffen. Der Milde, die bei diesen gan⸗ Verhandlungen beobachtet worden ist, wird es zugeschrieben, aß schon wieder neue Ruhestoͤrungen vorgekommen sind. So wurden in der vorgestrigen Nacht mehrere Heuhaufen bei New⸗ hreren Personen hat Buͤrgschaft fuͤr ihr ruhiges Verhalten abgenommen werden muͤssen, weil sie einige von denen, die als Zeugen gegen die Gefangenen vorgeladen wa⸗ ren, thaͤtlich angegriffen hatten. Der Mayor von Newport hat atrouillen in die Umgegend der Stadt ausgeschickt und den der 1*en. Polizei bereits ertheilten Befehl, nach der Hauptstadt uruͤckzukehren, wieder zuruͤcksenommen. Es herrscht dort große lufregung, indeß sind die Behoͤrden auf ihrer Hut.
Die auf Befehl des Unterhauses in Haft gebrachten She⸗ riffs hatten ehe dieser Beschluß gefaßt wurde, dem Hause durch Herrn Kelly eine Bittschrift vorlegen lassen, worin sie ehr⸗ erbietig, aber kurzweg erklarten, daß sie den Aussprüchen des Gerichtshofes der Queens Bench Folge leisten wuͤrden. Wenn also dieser Gerichtshof, dem heute der Beschluß des Un terhauses, wonach die Sheriffs Herrn Hansard die ihm abge pfändete Geldsumme zuruͤckzahlen sollen, vorgelegt werden wird, diesen Beschluß nicht respektiren, so wuͤrde eine ernstliche Kol⸗ Uston zwischen der Queens Bench und dem Unterhause die Folge davon seyn. Lord John Russell sprach gestern, als er ein Amendement des Herrn Kelly bekaͤmpfte, nach welchem die Petition der Sheriffs erst in Erwaägung gezogen werden sollte, ehe man zur Disknssion des ministeriellen Antrags auf Ver⸗ haftung der Sherifss uͤberginge, das jedoch mit 210 gegen 99 Stim⸗ men verworfen wurde, zwar die Ueberzeugung aus, daß die Rich⸗ ter selbst, wenn sie die Sache sich noch einmal ernstlich erwaͤgten, gewiß nicht auf ihrem fruͤheren Ausspruch bestehen wuͤrden, und Lord Howick meinte, diese Ansicht werde wohl das ganze Unter haus theilen, indeß da sich in diesem selbst immer noch ein Vier tel der Mitglieder fand, 39 unter 152 — die nicht geneigt waren, die Privilegien des Hauses auf so entschiedene Weise ge⸗ en den Gerichtshof der Queens Bench geitend zu machen, so cheint es doch sehr zweiselhaft, ob Letzterer von seinem Erkenntniß zuruͤckkommen und die Sheriffs ermaͤchtigen wird das abgepfaͤndete Geld wieder an den Drucker des Unterhauses zuruͤckzuzahlen. Hervorzuheben ist jedoch, daß Sir R. Peel in dieser Gache entschieden auf Seiten der Mini⸗ ster war und es fuͤr durchaus erforderlich hielt, das Ansehen des Hauses durch keinen Gerichtshof des Landes schmalern zu lassen, was unfehlbar der Fall seyn wuͤrde, wenn man eine auf Befehl des Parlaments gedruckte Schrift fuͤr ein Libell erklaͤren und den Drucker des Hauses dafuͤr buͤßen ließe. Die Minoritaͤt bestand bei dieser Frage nur aus Ultra⸗Tories und einigen Radikalen.
Am Sonnabend wurden die Gemaͤlde und Moͤbel des Gra⸗ sen Pozzo di Borgo, der seinen Botschafterposten am hiesigen Hofe niedergelegt hat, zur Einschiffung aus Ashburnham⸗House fortgeschafft. Es heißt, Baron Brunnow werde als Repraͤsen⸗ tant Rußlands bei der Hochzeit der Koͤnigin fungiren.
Die Rede des Herrn Thiers uͤber die Orientalische Angele⸗ genheit und uͤber die Allianz zwischen England und Frankreich hat bei der hiesigen ministeriellen Presse natuͤrlich großen Beifall gefunden. „Es war“, sagt der Globe, „eine Rede vom hoͤch⸗ sten staaatsmaͤnnischen Verdienst, und ohne die einzelnen Diffe⸗ renzen zwischen Herrn Thiers und dem Ministerium zu unter⸗ suchen, wollen wir nur sagen, daß es ein großes Gluͤck fir Frank⸗ reich und England ist, daß beide Länder Staatsmaͤnner haben, welche im Stande sind, die allgemeine Lage der Europaͤischen Vrrhaͤltnisse und die wahren politischen Grundsätze, von denen sich Staaten in solcher Stellung und von solchen Prinzipien, wie Eng⸗ land und Frankreich, muͤssen leiten lassen, mit Vernunft und Ruhe zu wuͤrdigen. Es gicht keine bessere Buͤrgschaft als dies gegen die Wiederkehr feindseliger Gesinnungen und gegen die Moͤglichkeit feindlicher Kollisionen, zu welchen einige Parteien in beiden Län⸗
muthlich als Signale Zwei Raͤdelsfuͤhrer sind ver
dern herauszufordern verblendet und boͤsgesinnt genug sind, in⸗
dem sie die unwuͤrdigsten Vorurtheile wiederauferwecken. „„Nicht wir sind es““, sagt Herr Thiers, „„die Englands Ruhe stoͤren; es braucht einen mäͤchtigen Verbuͤndeten auf dem Kontinent; un⸗ sere Kontinental⸗Groͤße ist seinen Interessen nicht mehr feindlich, sondern wesentlich nothwendig.““ Wir sind davon uͤberzeugt, daß dies wahr ist, und daß Herr Thiers die moralische Macht der Grundsäͤtze nicht uͤbertreibt, die eine gegenseitig heilsame Al⸗ lianz esccges Frankreich und England befestigen sollten.“ egen die nach den Bermudas deportirten Kanadischen Auf⸗ ruͤhrer wird, wie ministerielle Blatter sagen, mit großer Mensch⸗ lichkeit und Sorgfalt verfahren; sie erhalten bessere Kost und Kleidung als die Gefangenen in England; ihre Arbeit wird ih⸗ nen noch besonders verguͤtigt und aus dem Erloͤs derselben ein S e hies 82 Freilassung gebildet. Das Klima ermudas ist sehr mild, un fälle daselbst vor. 1 „ und es kommen wenig Todes⸗ Belgien. 1 Bruͤssel, 22. Jan. Die gestern von der Repraͤsentanten⸗ Kammer fuͤr die Fisenbahnen bergalligte Summe 5öö1 gr zerfaͤllt in drei Abtheilungen: 1) Unterhalt und Polizei der Lisenbahn: 800,000 Fr.; 2) Transportkosten (Reisende, Gevpaͤck und Waaren) 1,830,600 Fr.; 3) Erhebungskosten 460,000 Fr. Fuͤr das Jahr 1839 war die naͤmliche Summe gefordert und be⸗ willigt worden; sie wurde indessen nicht ganz erschoͤpft. In die⸗ sem Jahre waren indessen auch nur zehn Sectionen der Bahn das ganze Jahr hindurch in Thaͤtigkeit; drei andere Sectionen nur waͤhrend der drei letzten Monate. Im Jahre 1840 dagegen werden diese dreizehn Seetionen das ganze Jahr hindurch thaͤ⸗ tig seyn, und noch die mit nächstem zu eroöͤffnende Section von Bruͤssel nach Tubize (Linie in der Richtung von Valenciennes) hinzukommen. Dennoch hofft der Minister, indem er die bisher gemachten Erfahrungen zu Nutze zieht, seine Einrichtungen so zko⸗ nomisch zu treffen, daß er mit der angegebenen Summe auskom⸗ men wird; behäͤlt sich indessen vor, falls seine Berechnungen nicht zutreffen sollten, einen nachtraͤglichen Kredit zu begehren. Die muth⸗ maßliche Einnahme im Jahre 1840 schlaͤgt er, indem er sich auf die Eefahrung des Jahrecs 1839 beruft, Fr. an, was mithin einen Reinertrag von 2 ½ Millionen Fr.
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“ 2 A2..22—2 8 . 24 üpr 2 Mi wuürde; doch will der Minister einstweilen nicht mehr als 2 Mil⸗
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lionen annehmen, was, sagte er, als die Zinsen zu 4, „Ct. eines Kapitals von 50 Millionen anzusehen sey. Von den 95,264,211 Fr. 94 C., die am 30. September 1829 in Allem. auf die Ei senbahn verwendet worden waren, gingen nur 47,211,526 Fr. 42 C. auf bereits vollendete, und schon in Thaͤtigkeit gesetzte Sec⸗ tionen, der Rest war durch noch nicht vollendete, mithin auch noch unproduktive Arbeiten absorbirt worden. Die 12 Millionen, deren Emission in Tresorscheinen fuͤr die Beduͤrfnisse des Jahres 18410 dekretirt worden, werden groͤßtentheils auf solche Strecken verwendet werden, deren Eroͤffnung noch nicht im Laufe dieses Jahres stattfinden kann. Das auf die produktiven Theile, de⸗ ren roher Ertrag fuͤr das Jahr 1840 zu obiger Sütnme von 5,600,000 Fr. veranschlagt ist, verwendete Kapital wird also doch schwerlich im Ganzen mehr als 50 Millionen betragen, die Bahn wuͤrde mithin schon im Jahre 1840 ihre Zinsen zu 4 vom Hundert abwerfen. Nun hat man aber sichere Aussichten auf allmaͤlige Steigerung des Rein Ertrags. Diese gruͤnden sich zu⸗ naͤchst auf die Erfahrung, daß mit jeder neu eroͤffneten Section alle fruͤheren Sectionen mehr einbringen. Sodann ist der Guͤter⸗ Transport bisher noch sehr unvollkommen organisirt, oder viel⸗ mehr seit dem Anfange des Jahres 1839 erst versucht worden. Im Januar 1839 brachte er nur 7713 Frs. ein, im Februan und Maͤrz noch weniger, im April aber schen 13,697 Frs.; im Mai 24,291, im Juni 37,998, im Juli 48,566, im August 64,272, im September 67,584, im Oktober endlich 74,790 Frs. Die letzten Monate des Jahres waren nicht so eintraͤglich, doch⸗ unterliegt keinem Zweifel, daß mit dem Weiterbau, auf die Preußische Graͤnze zu, auch dieser Zweig der Einnahme immer mehr steigen, besonders aber, wenn die Bahn einmal bis nach
Koͤln vollendet ist, einen sehr bedeutenden Theil der Gesammt⸗Ein⸗ nahme bilden wird. Endlich darf nicht vergessen werden, daß die An⸗ fange eines so kolossalen Unternehmens immer kostspieliger sind, als hernach seine Fortsetzung. Alles war hier zu bilden: Arbei
ter, Aufseher, Ingenieurs, Beamte, Maschinisten, Werkstaͤtten u. s. w. Alle, vom Minister bis zun letzten Handlanger, haben ihre Erfahrungen machen muͤssen, die nun einerseils zur Vermin⸗
derung der Kosten, andererseits zur Vermehrung des Ertrags von Jahr zu Jahr besser benutzt werden. So laͤßt sich mit Zu⸗ versicht der steigende Erfolg des Unternehmens vorhersagen, auch wenn man es nur in sich selbst als sinanzielle Operation ins Auge fassen will. Wie sehr erweitert sich aber die Aussicht, wenn man den vermehrten Verkehr, den rascheren Umschwung von Hande! und Gewerben, die Ersparniß an Zeit und Kosten fuͤr den Gü ter⸗Transport und fuͤr den Geschaͤftsmann u. s. w., beruͤcksichtigen will. Es ist daher keine Uebertreibung, zu behaupten, daß die Eisenbahn, selbst wenn sie keinen Reinertrag abwuͤrfe, immer noch ein Gewinn fuͤrs Land waͤre.
Von den sieben Mitgliedern der Belgischen Kommission, die im vorigen Jahre in Utrecht war, um mit den Niederlandischen Kommissarien sich zu verstaͤndigen, sind zwei, die Herren Belpaire und Lesoinne, mit Tode abgegangen. Nux an die Stelle des Letzteren ist ein anderes Mitglied, Herr Orban aus Luͤttich, er⸗ waͤhlt worden.
Die Liquidationen, die durch die Aufhebung des Sequesters auf das Vermoͤgen der Familie Nassau⸗Oranien nothwendig ge⸗ worden, sind nun so weit vorgeruͤckt, daß binnen kurzem die voͤl⸗ lige Wieder⸗Besitznahme wird eintreten koͤnnen.
Heurshe Pugvesstaaten. Muͤnchen, 22. Jan. Nach der Bekanntmachung im Re⸗ gierungsblatt Nr. 3. wird am Freitag, den 24. Januar die lte Verloosung 4prozentiger mobllifirter Staats⸗Obligationen im Be⸗ trage von 6 Millionen Gulden vorgenommen. Die gezogenen Obligationen werden nach Verlangen der Glaͤubiger baar einge⸗ loͤst oder in neue 3 p&rozentige verloosbare Obligationen umge⸗ wandelt. Die Umwandlung beginnt mit dem Monat Maͤrz d. J., die baare Einloͤsung mit dem 1. April d. J.; die Zinsen werden in beiden Faͤllen nur bis 1. Mai vergutet.
Aus Baden, 20. Jan. (L. A. Z.) Das erfreuliche In⸗ teresse, das sich so vielfach fuͤr die Ausbreitung des Christenthums und damit der unversieglichen Quelle der Kultur uͤberall zeigt, hat auch in unserem Lande großen Anklang gefunden. In einer neulich zu Neckargemuͤnd abgehaltenen Versammlung von Geist⸗ lichen und Laien — unter Letzteren nennen wir nur den um Be⸗ foͤrderung alles Guten vielverdienten Buchhäͤndler Winter in Hei⸗ delberg — wurde die Stiftung eines allgemeinen Missions⸗Ver⸗ eins fuͤr das gesammte Großherzogthum Baden beschlossen. Die evangelische Kirchen⸗Section in Karlsruhe (eine Abrheilung des Ministeriums des Innern) wurde als oberste Kirchen⸗Behoͤrde mit dem Zwecke des Vereins bekannt gemacht, der dann auch die vollkommenste Billigung und die Zusage lebhaftester Theil⸗ nahme von jener Stelle erhielt. Als Zweck bezeichnete der Ver⸗ ein die Verbreitung des Christenthums unter den Heiden durch die evangelische Mission. Als Maßstab und Richtschnur seiner Wirksamkeit erkennt er nur das Wort Gottes an, wie es in der heiligen Schrift enthalten ist. Die Mittel zur Erreichung seines Zweckes findet er theils in Erweckung der Theilnahme an der Missionssache durch muͤndliche und schriftliche Belehrung, theils in Beitraͤgen zur Unterstuͤtzung der Mission. Der Vorstand zur Verwaltung der Angelegenheiten des Vereins wird von saͤmmtli⸗ chen Vereins⸗Mitgliedern gewaͤhlt. Dieser Vorstand hat alljahr⸗ lich in einer zu veranstaltenden General⸗Versammlung oͤffentliche Rechenschaft von seiner Verwaltung und von dem Stande der Vereins⸗Angelegenheiten abzulegen. Das Begehren des Vereins, daß es jedem Geistlichen erlaubt seyn möge, oͤffentlich in der Kirche durch Belehrung und Ermunterung fuͤr die Misstons⸗An⸗ gelegenheit auf geeignete Weise wirken zu duͤrfen, ward von der Kirchen⸗Behoͤrde an die General⸗Synode verwiesen, die, der Ver⸗ fassung der evangelisch rotestantischen Kirche unseres Landes ge⸗ maͤß, demnäͤchst statisinden muß, indem diese die durch die Unions⸗ Urkunde vorgeschriebene Form des sonn⸗ und werktaͤgigen Kultus allein abzuaͤndern berechtigt ist.
2 „Kassel, 25. Jan. (Kass. Z.) Versammlung der Stände. In der Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung vom üisten d. M. berichtete zuerst Herr Bauer uͤber mehrere Gesuche. — Dann wurde zur Reviston des Gesetzes, die Besteuerung der Hunde betreffend, geschritten, und dasselbe mit 35 Stimmen an⸗ Ishaffe aen. — Hierauf berichtete Herr Eberhard uͤber die Zu⸗ schuͤsse zu den Volksschulen aus der Staatskasse, welche geneh⸗ migt wurden. — Herr Schaͤfer entwickelte sodann einen selbst⸗ ständigen Antrag, die Uebernahme des Wegebaues auf Staatsko⸗ sten, — und einen weiteren, die Erlassung des Schulgesetzes be⸗ treffend. — Ersterer wurde dem Budget, letzterer einem noch zu wählenden Ausschusse fuͤr Kultus und Unterricht uͤberwiesen.
Freie Stadt Krgkau. Krakau, 24. Jan. Die Weichsel ist wieder gefallen. An⸗
bilden!
haltende Regenguͤsse, mit Sturmwind verbunden, die vom 20sten
4 bis gestern herabstroͤmten, ließen ein bedeutendes Steigen des Flusses fuͤrchten, doch war dasselbe nur gering und nimmt, wie gesagt, schon wieder ab. Gestern um § Uhr Morgens erfolgte plöͤtzlich, nach schneller Versinsterung des ganzen Horizonts und unter furchtbarem Sturm und Schneegestoͤber, ein gewaltiger Donnerschlag, worauf gleich die Sonne hervorbrach und den Schnee im Augenblick schmolz. Die Witterung ist uͤberhaupt, als ob man sich im Maͤrz befaͤnde. Oesterreich.
Wien, 21. Jan. (Schles. Z.) Es wird aus guter Quelle versichert, daß ein vorgestern hier angelangter Franzoͤsischer Cou⸗ rier die soͤrmliche Werbung des Herzogs von Nemours um die Hand der schönen Prinzessin Victoria Auguste Antoinette, Toch⸗ ter des Kaiserl. Oesterreichischen Feldmarschall⸗Licutenants Pri zen Ferdinand von Sachsen⸗Koburg, hieher uͤberbracht habe.
Spanien. Madrid, 16. Jan. Ein merkwuͤrdiger Zug bei den gegen⸗
waͤrtigen Wahlen ist der Eiser, womit gewisse, bisher durch ihre
exaltirte Ansichten bekannte Notabilitaͤten sich jetzt beeilen, die Kandidaten der gemaͤßigten Partei zu unterstuͤtzen. Auch die Kaufleute, welche endlich ihr wahres Interesse begreifen, haben sich in mehreren bedeutenden Staͤdten der konservativen Partei angeschlossen. Die Exaltirten haben jetzt ein eigenthuͤmliches Mit⸗ tel ausgesonnen, sich ihper politischen Gegner bei den Wahlen zu entledigen. Der constitutionelle Alkalde, welcher den Exaltirten voͤllig ergeben ist, gab naͤmlich vor, einer Verschwoͤrung auf der
Spuͤr zu seyn, und ließ deshalb mehrere einflußreiche, der ge⸗
maͤßigten Partei angehoͤrende Personen verhaften; allein diese Kriegslist hatte nicht den gewuͤnschten Ersolg, denn der politische Chef, Herr Simon Roda, em eben so unpartetischer, als ener⸗ gischer Mann, ließ seinerseits den Alkalden verhaften und die ge⸗ mäͤßigten Wähler frei. Diese Mabregel hat allgemeine Freude erregt.
Moldau und Wallachei.
In der Schlesischen Zeitung wird (von Wien aus) be⸗ richtet: „In den Fuͤrstenthuͤmern Moldau und Wallachei haben seit laͤngerer Zeit geheime Verbindungen bestanden, deren Zweck darin ging, auf Wiederherstelluug des alten Koͤnigreichs „Da⸗ cien“ durch Vereinigung der beiden Fuͤrstenthuͤmer Moldau und Wallachei unter einen Scepter hinzuarbeiten. So unverholen dahin zielende Wuͤnsche vielseitig geaußert wurden, so schien man hoͤheren Orts hiervon doch absichtlich keine Notiz nehmen zu wol⸗ len, wahrscheinlich weil man der Ueberzeugung war, daß der ganze Plan in nichts weiter als frommen Wuͤnschen bestehe, da⸗ durch aber ein gerichtliches Einschreiten nicht motivirt erschien. Allein in neuester Zeit ist man doch anderen Sinnes geworden: die Pforte sandte naoͤmlich vor kur⸗ em ganz unerwartet zwei Fermane an den Hospodar der Wal⸗ saches Fuͤrsten Ghika; in dem einen wird dieser Fuͤrst aufgefor⸗ dert, die Unterdruͤckung der bestehenden geheimen Verbindung n mit aller Strenge zu bewirken; der andere Ferman betrifft aus⸗ schließlich den Wallachischen Obersten Campinion, uͤber welchen darin, wie es scheint, auf eine einfache Denunciation hin, daß er eines der leitenden Mitglieder der Verbindungen sey, ohne vor⸗ ausgegangene Untersuchung die Strafe der Verbannung ausge⸗ sprochen, und Philippopel als der Ort derselben bezeichnet wird. Oberst Campinion befand sich gerade in London, als er von der durch Angeberei ihm drohenden Gefahr Kunde erhielt, und im Vertrauen aines rechtlichen Bewußtseyns machte er sich hierauf sogleich auf den Ruͤckweg nach Bucharest. Mit einem von der Tuͤrkischen Ambassade in London und Paris visirten Passe versehen, kam er im vorigen Monate bis Wien, wo ihm der Tuͤrkische Geschaftstraͤger, von seiner Verurtheilung bereits unterrichtet, das Visa zur Weiterreise nach Bucharest an⸗ sangs verwetgerte, spaͤter jedoch auf seine Vorstellung, daß er sich ja bloß nach Bucharest begeben wolle, um sich gegen Verleum⸗ dung und falsche Beschuldigung zu rechtfertigen, doch ertheilt ha⸗ ben soll. So kam der Oberst unangefochten bis Orsowa, wo ihm seine Gattin erwartete, um ihn nach der Heimath zuruͤckzugeleiten. Schon waren hierzu alle Anstalten getroffen, als Oberst Campinion unerwartet, wie es hieß auf Befehl der Un⸗ garischen Statthalterei, angehalten wurde, um unter militairischer Eskorte nach Wien zuruͤckgeliefert zu werden. Seiner bestuͤrzten Gattin wurde die Ruͤckkehr nach Bucharest freigestellt, allein sie zog es vor, ihrem Gemahl zu folgen, um sein Schicksal zu thei⸗
len. Teie wir nun hoͤren, war man in Wien uͤber diese gezwun⸗
gene Ruͤckkehr des Obersten ebenso uͤberrascht als betroffen, indem dort ein Anlaß hierzu nicht bekannt war: Oberst Campinion wurde
sogleich in Freiheit gesetzt und wohnt ganz ungenirt in einem
Gasthaus daselbst. “
Die neueste nach Verlin gekommene Nummer der Tuͤrkischen Zeitung Takwimi Wakaji vom 26. Schewal (1. Januar 1840) erwaͤhnt der Absendung Kiamil Pascha's nach Alevxandrien, als deren Zweck die Mittheilung des Hattischeriss von Guͤlhane an den Wali dieses Landes und an seinen Sohn Ibrahim Pascha angegeben wird. Zugleich ist bemerkt, daß säͤmmtliche Bewohner der von beiden Großwuͤrdentraͤgern verwalteten Ejalets durch den Inhalt des besagten Hattischerifs hoͤchlich erfreut worden eyen; 8 Dieselbe Nummer der Tuͤrkischen Zeitung enthäͤlt außerdem noch solgenden Artikel: 1
„Der Pforten⸗Agent des Pascha's von Aegypten, Muͤfid Bei⸗Efendi, war vor einiger Zeit mit Erlaubniß des Groß⸗ herrn in dienstlichen Angelegenheiten zu dem erwähnten Pascha, seinem Vorgesetzten, nach Aegypten gereist, und hatte in seiner Abwesenheit von dem Sultan ein Nischan dritter Klasse er⸗ halten. Da Muͤfid Bei ein wackerer Staatsdiener und Sohn eines wackeren Beamten ist, so haben ihm Se. Hoheit jetzt (nach seiner Ruͤckkehr), als glaͤnzenden Nachtrag an Hoͤchstihrer fruͤheren Gunstbezeugung ein, Nischan zweiter Klasse gnadenvoll be⸗ willigt 5 selbiges in Gegenwart des Groß⸗Wesirs an seine Brust heften lassen.
„Dem hoͤchsten Willen des Sultans gemaͤß, ist das gegen⸗ waͤrtige Oberhaupt der Serbischen Nation, Michael⸗Bei, Sohn des Milosch⸗Bej, in Begleitung des von Sr. Hoheit an ihn abgesendeten Divan⸗Secretairs, Nedim⸗Efendi, nach Kon⸗ stantinopel abgegangen, und in der letzten Dekade des Ramasan daselbst eingetroffen. Am 18ten des laufenden Monats haben Se. Hoheit dem Fuͤrsten im Beiseyn des Groß⸗Wesir's, des Se⸗ riasker's, und des Ministers der auswaͤrtigen Angelegenheiten eine huldvolle Audienz bewilligt, und bei dieter Gelegenheit ihren maͤdigst ermahnt, im Schatten Sr. Hoheit fuͤr die Ruhe und Wohlfahrt der Serbischen Nation auf alle Weise Sorge zu tra⸗
1“
gen und alle Angelegenheiten seines Staates eifrigst nach den be⸗ stehenden Gesetzen zu leiten.“ 1s gst “
„Um Seiner Hoheit zu Hoͤchstihrer Thronbesteigung zu woͤnschen, war von Seiten des Griechischen Hofes der Mini⸗ ster des Auswaͤrtigen, der edle Mußju Soghrafo (Monsieur Zographos) als außerordentlicher Gesandter angekommen. Am Ften d. M. ist derselbe im Beiseyn des Groß⸗Wesirs, des Se⸗ riaskers und Reschid Pascha's mit einer Audienz begnadigt wor den, in welcher er sein Bestallungs⸗Schreiben zu uͤberreichen die Ehre hatte. Der zum Koͤnigl. Spanischen Geschaͤftstraͤger bei der Hohen Pforte ernannte Ritter von Cordova *) hat ebenfalls
und zwar am 17ten d. M., nachdem ein Antwortschreiben auf
die Anzeige der Großherrlichen Thronbesteigung sammt seinem Bestallungs⸗Schreiben bei ihm eingegangen, bei Seiner Hoheit gnaͤdige Audienz erhalten.“
„Seit laͤngerer Zeit waren die aus den Pressen der Groß⸗ herrlichen Druckereci (Tab⸗hane) hervorgegangenen Buͤcher, Ab⸗ handlungen ꝛc. auf Kosten des Tabhane gedruckt und als Eigenthum desselben verkanft worden. Ein großer Theil derselben fand aber keine
Kaufer, und da solchergestalt die Fonds des Staatsschatzes in Nach⸗
theil kamen, so wagten es die Beamten der Druckerei nicht mehr, die meisten werthvollen Buͤcher und eleganten Schriften durch den Druck zu veroͤffentlichen. So blieb denn gar manches kost⸗ bare, gemeinnuͤtzige und der Verbreitung hoͤchst wuͤrdige Werk im Winkel der Vergessenheit liegen. Da nun Foͤrderung der Künste und Wissenschaften, und Erlcichterung der Mit⸗ tel, wodurch man mit denselben vertraut werd, Gegenstaͤnde des hoͤchsten Interesses Seiner Hoheit sind, so haben Hoͤchstselbige auch diese Buͤcher⸗Angelegenheit ins rechte Geleis zu bringen be⸗ schloͤssen. Wer hinfuͤhro Buͤcher im Drucke veroͤffentlichen will, der soll die Kosten des Druckes vorher an das Tab⸗hane entrich⸗ tin und dann einen beliebigen Verkaufspreis festsetzen. Die Bo gen sollen reinlich abgezogen werden uns der Druck selbst fehler⸗ frei seyn, und endlich soll man ein aus der Presse hervorgegan⸗ enes Werk nicht ohne Noth in dem Tab ⸗hane zuruͤckbehalten, nn gleich nach Beendigung des Druckes saͤmmtliche Exem⸗ plare an den Eigenthuͤmer abliefern.“
Bei der Gruͤndung des Instituts der Zeitung Takwimi Wakaji war es Zweck, nicht bloß die muselmaͤnnischen Untertha nen des Großherrn, sondern auch saͤmmtliche Raja's mit den sta tistischen Veranderungen im Reiche und den merkwuͤrdigen Be⸗ gebenheiten des In⸗ und Auslandes bekannt zu machen. Aus diesem Grunde gehoͤrte es zu den Prinzipien des Instituts, daß die erwaͤhnte Zeitung auch in Griechischer, Armenischer und Franzoͤsischer Sorache erscheinen sollte. In der Folge be⸗ stimmten aber gewisse Ursachen die Regierung, von der Griechi schen und der Armenischen Uebersetzung abzusehen, und ledig⸗ lich eine Franzoͤsische Uebertragung“*) fortwaͤhrend erscheinen zu lassen. Die Raja's der hohen Pforte besitzen vom Tuͤrkischen nur geringe Kenntniß; darum verstehen sie die Artikel des Textes nur unvollkommen (ollte besser heißen, gar nicht); und wendet sich gleich mancher Raja in seiner Verlegenheit an Einen oder den Anderen seiner Stammesgenossen, welcher gruͤndlichere Kenntniß von der Sprache besitzt, so erhaͤlt er doch selten ganz befriedigende Belehrung. In Erwaͤgung dieses Uebelstandes haben Se. Ho⸗ heit zu verordnen geruht, daß zum Besten der Raja's von jetzt an wieder regelmaͤßige Grlechische und Armenische Uebersetzungen angefertigt warden, und zu diesem Ende besoldete Translatoren angestellt und alle noͤthigen Dinge beschafft werden sollen.
8 E 1“
Gretein, 25. Jan. Bevoͤlkerung. Nach offt⸗ ziellen Nachrichten sind im verflossenen Jahre in hiesiger Stadt 1332 Menschen geboren, 1071 gestorben, also 261 mehr geboren als gestorben. Durch Selbstmord endeten 14 und durch Un⸗ gluͤcksfalle 22 Personen ihr Leben. An den Pocken verstarb kei⸗ ner und eben so erreichte niemand ein Alter uͤber 90 Jahre. Getraut wurden 340 Paare. Die Gesammt⸗Bevoͤlkerung betrug zu Ende des verflossenen Jahres 34,452 Menschen und zwar 810 mehr als zu Ende des Vorjahres. 1
„eeKoͤnigliche Bibliothek zu Berlin.
Auf Hefe eines Königl. hohen Ministeriums der geistlichen, Un⸗ terrichts⸗ und Medizinal »Angelegenheiten sind von den Erwerbungen der Königl. Bibliothek zu Berlin in den Jahren 1836, 1837 und 1838 wiederum Verzeichnisse unter dem Titel:
ludex brorum mannseriptorum et impressorum quibus bibliotheca
regia Berolinensis aucta est anno 1836. 44 6¾ Bogen. 4. und 1 Index librorum manuscriptorum et impressorum quibus bibliotheca 8 8 v aueta est annis 1837 et 1838. Praemissa est storia bibliothecae re ine a. 1828 — vernac e .
mone scripta. 20 Bogen. 4 111616 berausgegeben worden. Dieselben sind in dem Lokale der Königl. Bi⸗ bliothek, das erstere für den Preis von 1 Rthlr., das letztere für 20 Sgr. u haben. Auch sind daseüb noch Exemplare des Verzeichnisses für
as Jahr 1835 (11 ¾ Bogen) für den Preis von 10 Sgr. zu haben.
Neuere Stimmen in England uͤber die Korngeset⸗ frage.
JI. Eine Stimme unter den Vertheidigern der Handels⸗ .“ 1
Die eben sowohl für England wie für den Kontinent so wichtige
Korngesetzfrage scheint sich immer mehr einer gründlichen und fried⸗
chen Lösung zu nähern. Die Anti⸗Korngesetz⸗Vereine dehnen sich eän⸗
lich mehr aus; ein bedeutender Staatsmann von der konservativen
Seite läßt von sich vernehmen, daß er nicht un bedingt die Beibe⸗
haltung der jetzigen Getraide⸗Gesetzgebung für nothwendig erachte; Schrift⸗ 7 dchte; ¹ 2
8
8
steller von den verschiedensten Ansichten beleuch Gegenstand er allen Seiten. üchten mehr als je den Unter die bedeutendsten literarischen Erschei 21 hören unstreitig die: scheinungen dieser Art ge⸗ Reflections on the operation of the prae regulaling the im ortation of foreign coͤrm, ; 1839. as, was der Verfasser über die Unwirks 1“ 2 8 5 — . rksar 7 rechtigkeit des jetzt befolgten Spstems üußert, mte⸗ een Unge nicht neu, aber es verräth den Praktiker und ist deshalb durchaus —₰ zens ng. Nach einer kurzen historischen Darstellung der Untstehung er jetzigen Britischen Korngesetzgebung, entscheidet sich Herr S 25. mons für eine mäßige und billige Beschützung der landwirthschaftiichen Interessen, aber er spricht zugleich unumwunden seinen Zweifel darü⸗ ber aus: ob die bisher in Anwendung gebrachten Korngesetze im Stande seyen, die Erreichung jenes Zwecks zu bewirken, und ob nicht ein an⸗ S8 hec nlßiggre⸗ Mittel aufzufinden seyn dürste, durch welches gleichmäßig alle Parteien, Produzenten wie Kon ument friedi e s en, befriedigt Aber Herr Salomons spricht nicht allein Zweifel 82 v een 1 aus, er su auch seine Ansicht zu beweisen. Diese seine Beweise haben
90 2 8 1
) Im Terxte steht wieder nur Mußju Cordova. Es 1 daß die Gesandten aller Mächte vom zwesten und dritten 2de mit 82 1821, F. ühe ün müssen. 88
*) Die, beiläufig bemerkt, in viel größeren Zwischenräumen heraus⸗ kam, als der Türkische Text selber. 1 8
sent scale of duty for by David Salonons
die Unwirksamkein und die enormen Nachtheile der jetzt eingeführten
— “ 8 4 11“ 3 falle. Und wenn auch wohlhabendere Kaufleute in Stand gesetzt wür⸗
fluftuirenden Zoll⸗Skala, andererseits die dringende Nothwendigkeit der
Adoptirung eines neuen Systems zum Gegenstande. Die Darlegung dieses Doppelbeweises gehört zu den vorzüglüchsten Particen des Werkes.
Die bisherige fluͤktuirende Stalg, äußert Herr Saleomons, welche für viele Jahre einem gänzlichen Verbote der Einfuhr fremden
Getraides gleichkoömme, entmüthige viele Bewohner Großbritaniens, tommerzielle Beziehungen, die sich auf das Prinzip gegenseitigen Vortheils gründeten, mit den entfernteren Ackerbau treibenden Ländern Europas anzuknüpfen und zu unterhalten; die letztgenannten Länder, die bei dem jetzigen Stande der Dinge ihr Korn nach England hin nicht absetzen tönnten, entnähmen deshalb aber auch von dem lepteren keine Britische Fabrikate, ihrer Bedürfuisse selbst bei sich Manufakturen anzulegen. RFesaltate des Kornhandels bei dem Bestehen der jetzigen Gesetzgebung so äußerst unsicher sepen, so würden viele der sorgsamsten und gescheid⸗ esten Briischen Kaufleute abgehalten, ihre Kapitalien in diesem Han⸗ delszweige anzulegen. Demmach falle der letztere gänzlich in die Hände kühner und verwegener Wagehälse; — dersethe setze jedenfalls solche persenen voraus, die mit den Details des Geschäfts ganz genau ver⸗ traut seypen, — und wer die letzteren sich zu eigen gemacht, wolle im⸗ merhin einen Gewinn machen, den er in anderen Zweigen des Han⸗ dels nicht erwarten dürfe, und der wenigstens einigermaßen dem be⸗ deutenden, von ihm übernommenen Risiko entspreche. Der Vertehr
und sähen sich also genöthigt, zur Befriedigung Weil die
mit fremdem Getraide könne geradezu mit keinem anderen Han⸗
delszweige verglichen ien. n88,9 he Sinne des Worts, — er sey unichts, als eine Lot⸗ ie, beträchtlich, bei der eberfüllung des Marktes der Verlust aber ebeun so groß sev. — Wenn diejenigen, die von diesem Handel ein Gewerbe machten, den günstigen Moment in Bezug anf den Markt verschlt oder sich bei der Beurtheilung des Bedürfnisses der Zufuhr geirrt hät⸗ ten, so erwachse ihnen sofort ein großer Schaden durch das Uunzweifel⸗ hafte Anwachsen des Zolls, das sich unmittelbar nach dem Sinlen der Preise einstellen werde. Unter solchen Umständen bleihe dem Kaufmaun
keine Hoffnung der Rettung, als mittelst der Aufspeicherung sei⸗
nes Getraides in der Erwartung günstigerer Zeiten, die ihn befä⸗ higen fönnten, sein Unglück wett zu machen und sein Kapital wieder Ahüczugehen. Die Wieder⸗Ausfuhr des unter den angegebenen Ver⸗ hältnissen importirten Korns sey in der Regel nicht thüͤnlich; denn ganz abgesehen von den bedeutenden Transporifosten, die cine verhält⸗ nißmäßig so schwere Waare erfordern, regulire sich ja sofort der Preis des Getraides im Auslande nach den Britischen Preisen. Es bie be daher den Spekulanten in dem ermwähnten Falle leine Wahl; sie müß⸗ ten ihre Vorräthe aufspeichern, auf das Eintreten künftiger glücklicher Ereignisse rechnen und geduldig es der Zeit überlassen, daß 1hnen eini⸗
germaßen die Verluste vergütet würden, welche das jetzige Sostem der Korn⸗Gesetzgebung ihnen zufüge. Falls verschiedene auf einander folgende Jahre aber Durchschnitts⸗Aerndten darbieten sollten, so sep es über die
Maaßen wahrscheinlich, daß die Kosten der Aufspeicherung des importirten Getraides mehr betragen würden, als der ursprüngliche
Einkaufspreis, und daß das ganze anfänglich auf die Speculatieu ver⸗
wandte Kapital durch unvermeidliche Auslagen und Opfer werden.
Nach dieser Auseinandersetzung der Schattenseiten der fluktuiren⸗ den Zoll⸗Skala, wendet sich Herr Salomons zur Betrachtung der Folgen, welche ein fixirter Getraide⸗Zoll, den er als das allei⸗ nige sichere und haltbare Remedium gegen die zahlreichen Uebel des etzigen Zustandes ansieht, haben würde. —
Dem Landbebauer, äußert er, werde es ganz gleichgültig seyn, wie und auf welche Weise von der Regierung der in Anspruch genemmene Schutz gewährt werde, wenn nur nicht das Britische Prodult durch das Erzeugniß wohlfeilerer und weniger besteuerter Länder gänzlich entwerthet würde. Durch einen fixirten Zell werde mehr Gleichförmigkeit in das ganze Geschäft kommen, und daneben das In⸗ teresse des Pächters auf das beste geschützt werden. Wenn man das Prinzip des Schutzes überhaupt als richtig anerkenne, so erscheine es wichtig, daß der festgesetzte Zoll wenigstens vollkommen genüge, zu bewirken, daß der Britische Getraide⸗Markt nicht durch das wohlfeilere Korn anderer Länder überschwemmt werde.
absorbirt
werden; — er sey eine Speculation
bei der im Falle des mangelnden Zuflusses der Gewinn sehr
—O—Vj———
Ohne Zweifel würde man
doch einen solchen Zollsatz aufzufinden im Stande seyn, der vollständig!
hinreiche, einerseits den Britischen Ackerbau vor ungebührlicher Kon⸗ kurrenz zu schützen, andererseits aber dem Konsumenten zu allen Zei⸗ ten einen Getraide⸗Zufluß zu mäßigen Preisen zu sichern. Durch das angegebene Mittel würden die Interessen der Produzenten und Ken⸗ sumenten, die bei der bisherigen Einrichtung gänzlich auseinan⸗ der liefen, weit mehr einander genähert und identisizirt. So wie die Einfuhr fremden Getraides ein für allemal durch einen firirten Zoll regulirt sev, werde man von Seiten des Handelsstandes nicht sogleich der Versuchung nachgeben, Zufuhr zu be⸗ wirken, so wie nur irgend auf dem Kontinent der Preis des Keornes
den, sich mit dem Getraidehandel zu beschäftigen, mit welchem sie sich wegen des Risiko’'s, auf welches sie sich bei der bestehenden Einrichtung gefaßt machen müßten, jetzt nicht befaßten, so würden dieselben ohne Zweifel auch eutferutere Märkte aufsuchen und jeden günstigen Moment zu benutzen streben, in welchem Korn unter den vortheilhaf⸗ lesten Bed ngungen beschafft werden lönne. Dadurch würde, mit dem
verhältnißmäßig geringsten Geldaufwande, immer ein reichlicher Zu⸗
fluß von Getraide vom Auslande her gesichert seyn, — waͤhrend gegen⸗ wärtig durch die Zufälligkeiten, welche auf die Korn⸗Einsuhr Einfluß ausübten, und durch die genaue Kenutniß des Geschäfts, weiche zur erfolgreichen Betreibung desselben nothwendig erscheine, die Zahl derje⸗ nigen Personen, die eine Neigung hätten, sich mit dieser Art von Han⸗ del zu beschäftigen, sehr beschränkt werde. Mit Recht wird bemierfkt, es lönne nicht genug hervorgehoben werden, daß der Getraidchandel in England jetzt sich in verhältnißmäßig so wenigen Händen be⸗ finde, die ohne Mitbewerbung sepen und deshalb natürlich alle Wech⸗
selfälle auf die möglichste Weise zu ihrem Vortheile zu benutzen suchen
würden.
Aber, wird fortgefahren, es leide nicht allein Großbritanien bei der jetzigen Einrichtung, — auch die getraidebauenden Länder Europa's seven den Nachtheilen unterworfen, die aus dem Schwan⸗ sen der Preise von einem Extrem zum anderen in England erwüchsen. In gewöhnlichen Jahren würde in jenen Ländern mehr Getraide ge⸗ baut, als konsumirt werden könne, und da, in Folge des Britischen hohen Zolles anf fremdes Getraide nicht leicht Nächfrage zum Behuf der Ausfuhr stattfinde, so werde der Preis am Ursprungsorte so bedeu⸗ tend herabgedrückt, daß der Landbebauer unaufhaltsam der Verarmung entgegengehe und dergestalt England selbst der wohlthätigen Rückwir⸗ kungen beraubt werde, welche aus einem lebhaften Verfehr mit jenen Staaten erwüchsen, den Fall der allgemeinen Verwirrung ausgenom⸗ men, die aus dem Mangel in England hervorgehe. In solchen Zeiten sey dann Großbritanien gezwungen, zu jedem, auch dein höchsten Preise, welchen der auswärtige Landwirth ferdere, für die Sicherung seiner Subsistenz zu sergen. *
Im Uebrigen brauche man nicht zu besorgen, daß, in Folge der nach Einführung eines firirten Zolles vergröoßerten Konkurrenz des Auslandes, eine übermäßige Wohlfeitheit der Preise in England eintre⸗ ten werde. Denn wenn man auch im Allgemeinen nicht in Abrede stellen könne, daß das Ausland zu weit geringeren Preisen Kern zu produziren im Stande sev, so dürfe doch niemals vergessen werden, daß der Getraidebau überall rroße Mühe und Kesten in Anspruch nehme, und daß die Auslagen für den Transport unter allen Umstän⸗ den den ursprünglichen Preis bedeutend erböhter. Ueberdies seven die specifische Schwere des Korns, so wie die Mrglichfeit des Verderbeus durch Ungeziefer und verschiedene Zufälligteiten in allen Ländern fast gleich. Wie gering daher auch in den wohlfeileren Ge⸗ genden die Erjeugungs⸗Kosten seyn möchten, es müsse immer ein be⸗ deutender Aufwand an Zeit, Müre und Geld gemacht werden, um fremdes Getraide im verläuflichen Zustande an die Britischen Küsten heranzuschaffen.
Resumirt man zum Schlusse noch einmal alle die Vortheile, welche, wie der Verfasser mit gewichtigen Gründen darzutbun sucht, aus der Einführung eines sirirten Getraide⸗Zeolls statt der bisherigen fluktuiren⸗ den Zoll⸗Skala erwachsen, so lafsen sich dieselben vornehmlich auf fot⸗ gende fünf zurückführen:
1) Bei einer Firirung des Zolls würde der Getraide⸗Handel mehr in die Hände des gesammten Handels⸗Standes gerathen, statt dn 5 jetzt sich ausschließlich in denen bloßer Korn⸗Händler be⸗ indet.
2) Es würde das Getraide mehr ven serneren und wohlfei⸗ leren, als aus näheren und theuereren Ländern eingeführt werden.
3) Es Kürde demnach statt des gegenwärtig nur geiegentlichen und zweifelhaften. künftig ein regelmäßigerer und ununterbrochene⸗ rer Zufluß eintreten.
4) So wie das Korn einmal importirt wäre, — und das in allerdings sehr beachtenswerth, — würde keine Versuchung vorhanden seyn, dasselbe vom Markte zurückzuhalten, in der Hoffnung auf eine Erhöhung des Zolls.
c5) Diese Aenderung würde mehr Sicherheit und Regelmäßig⸗ keit in die landwirthschaftlichen Unternehmungen bringen und dabei zugleich dem Ackerbau den hinlänglichen Grad von Proiec⸗ lion gewähren, auf welche derselbe Anspruch machen lönne.
Berichtigungen. In Nr. 25 der St. Z., S. 97, Sp. 3, Z. 9 v. u. lies: Post⸗Buͤreau⸗Kasten, statt: „Kassen“, und im gestr. Bl., S. 110, Sp. 1, Z. 18 lies: alle, statt: „alte“, und Z. 34 lies: 21,000, statt: 20,000.
— g.⸗ 1
snr er
Preise der vier Haupt⸗Getraide Arteen—— in den für die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten um Monat Dezember 1839, nach einem monatlichen D schnitte in Preußischen Silbergroschen und Scheffeln angegeben.
Namen der Staͤdte. Weizen Roggen Gerste Hafer
Namen der Staͤdte.
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18³ n
Koͤnigsberg 67 Memel. 7711/⁄1 32 I“ P111 Insterbuug .658 Rastenburg .. 66 Neidenburg Danzig... . . [63 ⁄1 Elbing ... —.70 Konitz...
Graudenz .. 71 1½ Kulm. 67 ⁄1 Thorn.. sz,,
Posen ... Bromberg Fraustadt. Rawitsch Kempen . ..
Berlin Brandenburg 42 ⁄12 Kottbus. . 46 ⁄192 Frant urt a. d. 1 41 1 Landsberg a. 5 11⸗
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Stettin.. Stralsund. Kolberg .... Stolpe...
Breslau . Gruͤnberg Glogau .. Liegnitz.. Goͤrlitz.. irschberg Schweidnitz ö. Neiße ... Leobschuͤtz.. Ratibor...
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Magdeburg... Stendal... —2 “ Nordhausen
671 12 Muͤhlhausen 747⁄1 2 54 ⁄ Erfurt ...ö1“ TEö““ .. . 88 53³/⁄12 Torgau.. 55
Muͤnster — 7410⁄13, [52 ⁄1 ½
Minden .. Paderborn 70 ³⁄12 48 ⁄½1 Dortmund 84 ⁄ „ 57 %½ Koͤln 1 805712 5973 Elberfeld. 90 6 Duͤsseldorf 84 ⁄12 Krefeld .. 82 Wesel... Eö1 92 Achen .. Malmedy. JEeEET6“ 10. Saarbruͤck 11. Kreuznach 12. Simmern 8 22½ 18. Kohlenh.... 8 911⁄1 2 541 1 2 45 ⁄1
Eö““ 48 % 1372⁄1 „ 2 nrxm nnn
SU 80 0 —
8.2
2SùESgeebe
2☛
Durchschnitts⸗Preise der 12 Preußischen Staͤdte „ 5 Posenschen Staͤdte „ 8 Brandenb. u. Pom⸗ merschen Staͤdte . . [721 % 2 38 8⁄12 » 11 Schlesischen Staͤdte [571 %⁄ ⸗ 392 „ 8 Saͤchsischen Staͤdte [701 ⁄1 2 50 ⁄12 „ 4 Westfaͤl. Städte [76 ⁄1¶ [511 „» 13 Rheinischen Staͤdte 8 6