1840 / 35 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

uunter dem

den Infanten Franzisco de

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Guadalaxara und Cuenca seuszen Die Minister sollten nicht, um Provinzen dem Feinde

die es verwuͤsten. Albaceta, Druck der Aufruͤhrer. sich ihre Portefeuille’s zu sichern, ganze

reisgeben.“ 282 . Man schreibt aus Valencia: „Der erste constitutionelle

2* in Cirkular erhalten, das von den Waͤhlern verlangt, 1.- Paula um Deputirten zu ernennen.

andidatur doch nie angenom⸗

Wie dem auch sey, so wuͤrde diese men werden.“

Mas de las Matas, 17. Jan. Ueber Cabrera verlau⸗ tet nichts Gewisses. Man weiß nur, daß der Arzt von Hervis, der ihn nach Morella begleitet hatte, wieder nach dem ersteren Orte zuruͤckgekehrt ist. Der General Aperbe ist durch einen Tages⸗Befehl zum Commandeur der dritten Division ernannt worden. Man erwartet von Tag zu Tag, die Belagerung der Stadt Segura beginnen zu sehen.

Der General Capitain von Galicien berichtet, daß die Pro⸗ vinz von den Karlisten ganz geraumt sey.

Espartero hat kein ferneres Manifest bekannt gemacht und scheint sich vöͤllig neutral zwischen den beiden großen Parteien verhalten zu wollen. Die Exaltados haben ihre Lieblingshoff⸗ nung aufgegeben, durch ihn eine Bewegung zu ihren Gunsten gemacht zu sehen, und die allgemeine Meinung in Beziehung auf den Wahlkampf ist, daß die Moderados das Uebergewicht davon tragen werden.

Spanische Graͤnze. Die Ruhe, welche Navarra und die Baskischen Provinzen baszer genossen, ist wiederum bedroht. Ueber⸗ all bilden sich einzelne Haufen; es reichten vielleicht hundert Mann hin, um sie zu zerstreuen, aber die Zahl dieser Haufen vermehrt sich mit jedem Tage. Am schlimmsten ist es, daß die Regierung nicht wagt, entscheidende Schritte zu thun; sie fuͤrchtet, daß, wenn sie dies thaͤte, ein neuer Aufstand stattfinden wuͤrde.

1“

Griechenland.

Athen, 13. Jan. In der Muͤnch. pol. Ztg. liest man: „Zuverlässige Nachrichten aus Athen vom 12ten und 13ten die⸗ ses geben uͤber die neuesten Ereignisse, welche sich dort zutragen, folgende Aufschluͤsse. Seit mehreren Tagen war die Regierung auf der Spur einer ausgebreiteten Verschwoͤrung, welche die Si⸗ cherheit des Staates auf das Hoͤchste kompromittiren konnte. In Folge der eingeleiteten Untersuchungen und der in Beschlag ge⸗ nommenen Papiere wurde am 5ten Oberst Nikitas und am 7ten Graf Georg Capodistrias, als einer Verschwoͤrung gegen die Si⸗ cherheit des Staates theilhaftig, zu Verhaft gebracht. Graf Ca⸗ podistrias ist der Bruder des ermordeten Praͤsidenten, von wel chem er schon fruͤher aus Griechenland entfernt wurde. Seine E Vermoͤgens⸗Umstaͤnde sind bekannt. Ni⸗ kitas ist einer der Helden des Freiheitskampfes, gehoͤrte zur Partei der Napisten, und befindet sich gleichfalls in sehr schlechten Vermoͤgens⸗Umständen. Unter den in Beschlag genom⸗ menen Papieren fand sich ein Diplom fuͤr Nikitas als Chef der Landarmee. Es war mit dem Phonix gestempelt, wie zur Zeit der Hetairie von 1821. An Kolandroutzos war ein Gleiches als Befehlshaber der Flotte im Archipel ausgefertigt. Diese Ent⸗ deckungen, deren Kunde sich sehr schnell in dem Publikum ver⸗ breitete, gaben Veranlassung zu den luͤgenhaftesten Geruͤchten, welche Gehässigkeit und Parteigeist ins Unglaubliche steigerte. So ist unter ee sogar die Rede von Mord⸗Anschlaͤgen ge⸗ wesen, woran jedoch kein wahres Wort ist. Thatsache ist es da⸗ gegen, daß Koͤnig Otto inmitten der allgemeinen Aufregung un⸗ glaubliche Ruhe und Besonnenheit bewahrte, und gegenuͤber von Personen, welche ihn in jenen Augenblicken zu sprechen Gele⸗ genheit hatten, eine ungeheuchelte Heiterkeit bewies, welche bei so unangenehmen Vorfaͤllen nicht leicht zu erwarten gewesen waͤre. Wie alljährlich fand am 13ten, als am Griechischen Neujahrs⸗ tage, der feierliche Gottesdienst in der Irenen⸗Kirche und die Aufwartung bei Hofe statt. Ihre Majestaͤten wurden von dem Palais an bis zur Kirche mit großem Jubel und Zurno - (Vi⸗ vat.) Rufen empfangen; als aber der Koͤnig vom Throne herab⸗ stieg, ertoͤnte ein so ungeheures Lebehoch und ein so andauerndes Freudengeschrei, wie es nie zuvor gehoͤrt worden. Es war un⸗ verkennbar der Ausbruch der Liebe und der allgemeinen Freude daruͤber, daß der Koͤnig einer großen Gefahr entgangen war. Es liegt zugleich darin der laute und oͤffentliche Beweis der groͤß⸗ ten Mißbilligung dieser Verschwoͤrung, und mit Beruhigung laͤßt sich daraus folgern, daß der Thron in Griechenland feste Wur⸗ zeln gefaßt hat. In Folge der gemachten Entdeckungen ist der bisherige Minister des Innern, Glarakis, seiner Stelle enthoben und durch den Staatsrath Theocharis, einen ganz parteilosen Mann, ersetzt worden.“

In einem ausfuͤhrlicheren Berichte der Allgemeinen Zei⸗ tung uͤber das Parteitreiben in Griechenland liest man: „Vor⸗ zuͤglich warf sich die Thaͤtigkeit der Partei auf die Geistlichkeit; von der Seite glaubte man die jetzige Ordnung der Dinge am sichersten untergraben zu koͤnnen, und der erheuchelte Glaubens⸗ Eifer so wie die scheinbare Verehrung des reinmonarchischen Prinzips gaben zugleich einen Vorwand, sich der Bildung und

Aufklaͤrung, als zu Freigeisterei und Liberalismus fuͤhrend, nach Moͤglichkeit zu widersetzen. Die Synode wurde schon 1838 groͤß⸗ tentheils aus Bischoͤfen von der Parteifarbe zusammengesetzt; und

entfernt zu sehen; aber der Minister wußte seinen Willen wieder danc,saden. und der Bischof Dionypsios ist noch heute Praͤsident. Endlich nach dem Abgange des Kabinetsraths Brandis, von dem man wußte, daß er sich des Vertrauens Sr. Majestaͤt des Koͤnigs erfreue, wuchs die Keckheit und verdoppelte sich die Thäͤ⸗ tigkeit der Partei. Man hatte seit vier oder fuͤnf Jahren unab⸗ lässig die Gemuͤther des Volks fuͤr eine große im Jahr 1840 zu erwartende Veraͤnderung zu bearbeiten gesucht. Die sogenann⸗ ten Prophezeiungen des Agathangelos, ein perfides Buͤch⸗ lein voll Fanatismus und Unsinn, war mit großem Eifer unter dem Volk verbreitet worden; der Untergang der Bavern und Deutschen, die Vereinigung der Nation un⸗ ter einem blonden und orthodoxen Koͤnige, wurden unter An⸗ derem darin verkuͤndigt. Jetzt legte man es systematisch darauf an, die unwissende und fanatische Menge fuͤr die Reinheit und Erhaltung ihres Glaubens besorgt zu machen. Daher, um nur kurz an Bekanntes zu erinnern, die verschiedenen Schriften des Herrn Oekonomos gegen die aufgeklaͤrteren Griechischen Geist⸗ lichen, einen Pharmakides, Vambas, Kafris, und die Angriffe auf die Unabhaͤngigkeit der Griechischen Kirche; daher die unab⸗ laͤssigen Verketzerungen der Universitaͤt und ihrer Lehrer, und das Zuruͤckhalten der Schluß⸗Organisation der Anstalt; daher selbst denn so frech und ungescheut mißbrauchte man die vom Koͤnige uͤbertragene Gewalt daher die Rundschreiben der Synode und des Herrn Glarakis, daß die Kirche und die Orthodoxie in Gefahr seyen. An dem armen Karris wollte die Partei ihre Staͤrke versuchen. Schon sechs Monate vorher verbreitete sie, auf verschiedenen Wegen, beunruhigende Geruͤchte unter dem Volk uͤber seine angeblichen Irrlehren; dann, nach dem Abgange seines Freundes Brandis, schlug sie los. Den Erfolg wissen Sie, und wissen, mit welcher Perfidie die Partei auch hier den Koͤniglichen Namen zu kompromittiren suchte. Denn das verhaͤngnißvolle Jahr 1840 kam ja heran, und zu den Vorbereitungen gehoͤrte vor allen Dingen, den König der unwissenden Menge als einen Irrglaͤubi⸗ gen darzustellen, der nicht berufen sey, nach den Prophezeiungen des weisen Agathangelos, die Geschicke der Nation zu erfuͤllen. Man hatte einen anderen orthodoxen Koͤnig im Sinne. Aber wie weit sich die Keckheit der Plͤne verstieg, und bis zu wel⸗ chem Grade des Verrathes einer der ersten Diener des Koͤnigs sich hatte gewinnen lassen: das ahneten damals selbst die Se⸗ henden noch nicht in seinem ganzen Umfange. Fortwaͤhrend aber summten im Publikum geheimnißvolle Andeutungen uͤber das, was das Jahr 1840 bringen solle. Erst vor etwa vierzehn Tagen, heißt es, wurden Sr. Majestaͤt selbst, so wie dem Ge⸗ neral von Schmaltz und dem Minister Paskos, Eroͤffnungen uͤber den Bestand einer geheimen Gesellschaft unter dem Namen Or⸗ thodoxie gemacht. Arglos und vertrauensvoll sollen der Koͤnig, so wie Herr von Schmaltz, dies dem Minister Glarakis mitge⸗ theilt haben, der sich unbefangen bemuͤhte, alle Besorgnisse zu zerstreuen oder wenigstens auf eine falsche Spur zu lenken, in⸗ dem er den Franzoͤsischen Geschaͤftstraͤger und die Liberalgesinn⸗ ten in Verdacht zu bringen suchte. Inzwischen hatte er und die Seinigen Zeit gewonnen, verdächtige Papiere hier und in den Provinzen auf die Seite zu bringen. Da unterdessen noch bestimm⸗ tere Anzeigen von dem Vorhandenseyn einer Verschwoͤrung und einer nahen Gefahr gemacht wurden, so wurde, leider nicht die energische Gendarmerie, sondern Herr Paskos mit der Untersu⸗ chung beauftragt. Dieser Minister hat fruͤher, wenigstens im Allgemeinen, auch die Farbe jener Partei getragen; und wenn er gleich mit Herrn Glarakis uͤber die krassen Gesetz⸗Verletzun⸗

en desselben in der Sache des Priesters Karris persoͤnlich zer⸗ 82 war, so mochte er doch fuͤr seine fruͤheren Freunde noch einige Schonung fuͤhlen. So glaubt ein Theil des Publikums sich die gven, e Halbheit seiner Maßregeln erklaͤren zu muͤssen. Doch wie sich dies auch verhalten moͤge, so muß man froh seyn, daß wenigstens bei Kapodistrias noch einige beweisende Akren⸗ stuͤcke, und namentlich die Organisation oder Constitution der Verschwoͤrung gesunden wurden. Aus dieser ersieht man, daß die Gesellschaft sehr klug den Namen der Orthodoxie und den Vorwand einer Eroberung Thessaliens zum Aushaͤngeschild ge⸗ braucht hatte, um auch wohlgesinnte, aber wenig scharfsichtige Leute fuͤr ihre Zwecke verlocken zu koͤnnen. Die wahre Tendenz aber zeigt die eidliche Verpflichtung im Namen des kuͤnftigen orthodoxen Herrschers. Die Theilnehmer der Verschwoͤ⸗ rung waren zur Anschaffung von Kriegsbeduͤrfnissen verpflichtet, und es heißt, daß in den benachbarten Ortschaften um Athen gegen dreitausend Mann in Bereitschaft gehalten wurden. Der erste Januar, oder nach andern Angaben der sechste des Monats, an welchem sich der Koͤnig zur Wasserweihe in den Piraͤus zu begeben pflegt, soll zum Ausbruch bestimmt, und außer einer ho⸗ hen Person auch viele andere der Partei bezeichnet gewesen seyn. Eine Regierungsjunta von drei Personen war schon designirt.“ 1

Fres⸗ Inl gan de

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Stettin, 1. Febr. Im Jahre 4839 sind hier angekommen 435 Preußische und 440 fremde beladene, und 41 Preußische und 121 fremde e⸗ Schiffe; ausgegangen sind 401 Preußische und 474 fremde beladene, und 28 Preußische und 48 fremde Schiffe mit Ballast. Von den eingegangenen Waaren bemer⸗ ken wir besonders: Lre rohe, 2426 Ctr., Farbehoͤlzer

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mit einem Schrei des Erstaunens sah Griechenland als Praͤsiden⸗ ten seiner hoͤchsten geistlichen Stelle den Bischof von Kynuria, der

zu Anfang des heiligen Krieges in Konstantinopel die Excom⸗

munication des Griechischen Aufstandes mit unterzeichnet, und diesen Aet nie widerrufen hatte. Man ervhatzene⸗ L- Nan⸗ diesen Mann bei der Erneuerung der Synode im Sommer 1839

114,061 Ctr., Heringe 97,863 Tonnen, Kaffee 9286 Ctr., Lein⸗ saat 66,652 Tonnen, Reis 21,782 Ctr., Rosinen 27,478 Ctr., Wein 92,305 Ctr., Zucker, roh, 87,971, raffinirt 484, Lumpen 86,199 Ctr.; von den ausgefuͤhrten: Branntwein 27,067 Ctr. Getraide: Erbsen 458 Last, Gerste 3274 Last, Hafer 333 Last, Roggen 3142 Last, Weizen 13,972 Last; Holz (darunter Bau⸗

2 8 .

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olz 12,266 Stuͤck; Schiffsholz 10,238 St. u. s. w.), Knochen 4,010 Ctr., Wolle, rohe 1197 Ctr., Zink, roher, 72,059 Ctr.

Breslau, 31. Jan. Die beiden hier ausgestellten Modelle zu der Reiter⸗Statue Friedrich des Großen, von Kiß und Ka⸗ ide, werden von den hiesigen Bläͤttern vielfach besprochen und einer strengen Kritik unterworsen. Bis zum 25sten d. M. waren uͤberhaupt zu dem Denkmale 24,744 Rthlr. an Beitraͤgen gezeichnet.

Elberfeld, 27. Jan. (B. A. Kirch. Z.) Es hat sich hierselbst ein Verein mehrerer christlichen Freunde gebildet, um nach dem Vorgange ähnlicher schon seit einigen Jahren zu Bre⸗ men, Barmen, Stuttgart, Basel ꝛc. bestehenden Vereine den Handwerks⸗Gesellen, die an den Feierabenden bei ihren Meistern keine passende Bleibestaäͤtte finden und daher so leicht dazu kom⸗ men, eine solche in den Wirthshaͤusern zu suchen, einen Ort dar⸗ zubieten, der Sonntags nach geschlossenem Abend⸗Gottesdienste, so wie an den Werktagen von 8 Uhr Abends an geheizt und erleuchtet ist, wohin sie sich unter Befolgung angemessener Ordnungs⸗Re⸗ geln frei begeben koͤnnen. Dort wird ihnen aus der dem hiesigen Juͤnglings⸗Verein gehoͤrigen Bibliothek eine fuͤr sie geeignete, Geist und Herz bildende Lektuͤre, so wie denen, welche erwa zu schreiben wuͤnschen, das noͤthige Schreibmatertal dargereicht. Die Bibel⸗Gesellschaft hat die Freundlichkeit gehabt, ihr Lokal fuͤr diese Stunden diesem Zwecke hinzugeben. Einige Wo⸗

chen vor Weihnachten wurde diese Zufluchtstätte eröͤffnet, und Viele kommen, dieses freundliche Anerbieten zu benutzen.

Koͤin, 24. Jan. Die Kommunal⸗Schulden der Ge⸗ meinden des Regierungs⸗Bezirks Koͤln beliefen sich am Anfange des Jahres 1839 im Ganzen auf 381,115 Rthlr 20 Sgr. 8 Pf. und am Ende desselben Jahres auf 486,372 Rthlr 16 Sgr. 2 Pf. Diese Zunahme ruͤhrt wesentlich davon her, daß die Hafen⸗An⸗ leihe der Stadt Koͤln mit einem Betrage von 139,902 Rthlr. 19 Sgr. mit aufgenommen worden ist. Nach Abzug dieser Summe hatte sich, ungeachtet einiger geringeren Schulden, die fuͤr Schulhaͤuser, Pflasterung u. s. w. von mehreren Gemeinden haben kontrahirt werden muͤssen, die Gesammt⸗Schuldenlast um 34,645 Rthlr. 23 Sgr. 6 Pf. verringert. Das Resultat der Schulden⸗Tilgung fuͤr das Jahr 1839 ist somit wieder recht er⸗ freulich gewesen und in saͤmmtlichen Gemeinden hat die vollstaͤn⸗ dige Berichtigung der laufenden Zinsen stattgefunden, so wie fuͤr die Abtragung der Kapital⸗Schulden und der ruͤckstaͤndigen Zin⸗ sen uͤberall nach Maßgabe der finanziellen Kraͤfte der Gemeinde möoͤglichst gesorgt worden ist.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 1. Februar. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer von von HeEie Potsdam. St. M. Um 7 Uhr Morgens.. Um 83 Uhr Morgens. 40 10 4. 12 Mittags.. 40 2 Nachmitt.. . 49½ * Nachmitt. 40 6 Abends 7 ¼ „» Abends.. 28 10 6 10 *

2

Aa.zs vII8111 Amsterdam, 29. Januar. Niederl. wirkl Schuld 521 2ö. 5 % do 95 ¾. Kanz-Bill. 2311⁄1½☚ᷣ.. 5 % Span. 2427 Passive —. Ausg. Srh. —. Zinsl. —. Preuus. Präm.-Sch. 128 ½. Poln. 125 ⁄½. Gesterr. Met. 105. Anrwerpen, 28. Januar. Neue Anl. 24 ⁄½ G. Hamburg, 31. Januar. Bank-Actien 1680. Engl. Russ. 10816.. London, 28. Junuar. Cons. 3 % 91 ¼. Belg. 102 ½. Neue Anl. 26 Ausg. Sch. 12 ¼. 2 ½ % Holl. 52 ¼. 5 % 100 ¾. 5 % Poft. 24. do. 3 % 23 X. Engl. Kuss. 1-318. Bras. 75 ¾. Columb. 20 ¾. Mex. 29. Peru 16 ½. Chili 38. Poris, 28. Januar. 5 % Rente fin cour. 112. 20. 3 % ün cour. 80. 90. 5 % Neapl. fin cour. 103. 30. 5 % Span. Kente 26 ¾. Passive 6 ¾¼. 3 % Port. —. Petersburg, 24. Januar. I.ond. 3 Mrt. 38 . Haml. 341⁄½2. Paris 403 ½. 300 Fl. 65 ½. do. à 500 Fl. 72 ⁄4. Wien, 28. Januar. de 1834 143. de 1839 116 ¼₰.

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n; 4 „.

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Zinsl. 71 ⁄½2. 1 3 1“

Poln. à Part.

5 % Met. 109 ½. Bank-Actien 1708. Anl.

Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 3. Febr. Im Schauspielhause: Die Lebens⸗ muͤden, Lustspiel in 5 Abth., von E. Raupach. b Dienstag, 4. Febr. Im Overnhause: Norma, Oper in 2 Abth., Musik von Bellini. Im Schauspielhause: Franzoͤsische Vorstellung.

Konigsstaͤdtisches Theater.

Montag, 3 Febr. Endlich hat er es doch gut gemacht! Lustspiel in 3 Akten, nach einer Englischen Idee fuͤr die Deutsche Buͤhne bearbeitet von Albini. Vorher: Der gerade Weg ist der beste. Lustspiel in 1 Akt, von Kotzebue. (Herr Kuͤhn, vom Stadttheater zu Breslau: Elias Krumm, als Gastrolle.)

Dienstag, 4. Febr. Der Sieg des guten Humors, oder: Die Lebenslampen. Allegorisches Zauberspiel mit Gesang in 3 Akten, von J. Schickh. Musik von W. Muͤller.

1“ Verantwortlscher Redarteur Arnold.

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Gedruckt bei A. W. Hapn.

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Bekanntmachungen. 8 Bekanntmachung. Da sich das Bedürfnifs einer Vermehrung des Ka- itals der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leipziger Eisen-

& vens eehe. herausgestellt hat und die baldige Beschaffung desselben dringend nothwendig ist, so0 sieht sich der Ausschufs der Gesellschaft veranlafst, die nach H§. 23 des Statuts der Regel nach im Mo- nate Mai jeden Jahres zu haltende General. Versamm. lung diesmal früher einzuberufen, wesbalb die ge- ehrten Actionaire der Magdeburg-Cöthen-Halle-Leip- aiger Eisenbabn-Gesellschaft hiermit dringend einge- laden werden, sich 4 am 27. Februar c., Vormittags um 9 Uhr, im hiesigen Rathhaussale zu der diesjährigen ordent- lichen General- Versammlung, unter Berücksichtigung des H. 22 des Statuts, einzufinden und G t 1) deu Geschäftabericht des Direktoriums für dassthümer von 5 abgelaufene Jahr 1830 zu vernahmen;

Wahlen zu 3) über die

zur Bestrei Berlin-Säc

Ueberschre

zu fassen; 4) den Reechn

zusehen.

ser General-N

stunden von 9

Allgemeiner Anzeiger füͤr die

88 als nothwendig erkannte Vermehrung we es Gesellschaftsfonds umn 6 bis 700,000 Thaler ben,

Jeder Actionair und Bevollmächtigte

sich selbst oder resp. seinen Macht der drei vorhergehenden Tage in

Direktoriums (Regierungs-Strafse No.

wird demnäochet eine Einlafskarte erhalten, auf wel-

ist.

treffen; Niemand

tung bsischen Eisenbahn und der durch

itungen erwachsenen Kosten Beschlufs lung zum Vortrag zu bringen,

ungs⸗Abschlufs des Jahres 1839 ein-

der an die- Theil nehmen will, hat an einem 1 1 1 en NVormi 8 bis 12 Uhr im Geschäfts-1. Kase e⸗ 7) als Eigen- oder mehr Aetien au legitimiren, und

ersammlun 1 dem unterzeichneten

schriftlich anzuzeigen. Magdeburg, den 25. Ausschuss Eisenbahn-

Vorsitzender.

22 4

Ohne eine solche E in die General-Versammlaung zugelassen Thlr. weist preiswürdig zu und nimmt Verkaufs⸗ und

rden; gleichwohl haben die Beschlüsse dersel- Verpachtungs⸗Aufträge an. ohne Rücksicht auf die Anzahl der Anwesen- der durch den Anschlufs der den, für alle Actionaire verbindliche Kraft. Sollte Einer der geehrten Herren Actionairs die

Uöeige shner unvermeidlich gewesene Anschlags- Absicht haben, einen das gesellschaftliche Interesse ifs berührenden Gegenstand in der General- Versamm. . so wird derselbe, mit Bezug auf H. 29 des Gesellschafts-Statuts, hierd ersucht, dieses sein Vorhaben, unter ausführlicher

Angabe der Motive, spätestens bis zum 17ten Kk. N. esaen des Ausschusses

g Januar 1840. Sse. der Magdebur Cöthen-Halle-Leipziger esellschaft. v. Krosigk, K. Preufs. Regierungs-Vice-Präsident,

Preußischen Staaten.

1“ E1“ Rittergü⸗

2) für das ausscheidende Drittel der Ausschufs- cber die Anzabl der ihm gebübrenden Stimmen ver- 1 8 Imiskarte kann in Pommern und W. Pr. von circa 6 bis 100,000

itglieder und deren Stellvertreter anderweite merkt intr

Baldenburg, den 26. Januar 1840. Güter⸗Courtier Krieger.

Literarische Anzeigen.

Bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn Nr. ³) ist so eben erschienen: 1

Friedrich der Zweite und sein Jahrhundert.

in Bezug auf Sprache und Literatur, Schule und Volksbildung⸗

Eine vaterländische Säkular⸗Schrift

von 8 Theodor Heinsins. gr. 8vo. broschiri. Preis 25 sgr.

hierdurch

Angekommen:

F1

8

8

Berlin,

Amtl. Nachr.

Frankr Paris. Gerücht von der Abdankung d. Ministeriums. Ueber die Nachricht vom Russisch⸗Engl. Traktat u. die Franz.⸗Engl. Allianz. Ueher Ränmung der Passage. Akademie. Börse.

Großbr. u. Irtl. Unth. Die Dotation des Prinzen Albrecht und der Bullersche Antrag gegen das Ministerium. Die Dotations⸗ Frage. Zusammensetzung des Ministeriums. Wahlen. Stand der Unterhandlungen über die Orientalische Frage. Absendung von Truppen nach dem Cap. Die Differenzen mit China.

Miederl. Stürme.

Belg. Wappers, Dir. der Kunst⸗Akad. v. Antwerpen.

Schw. u. Normw. Reichstag.

Deutsche Bundesst. Frankf. Korresp. Nachr. Hambu rg. Dampf⸗ schifff.⸗Gesellsch. ”“

Oesterr. Oest. Belg. Freizügigkeits⸗Vertr.

Schweiz. Geh. Verbindung im K. Luzern.

Span. Wahlen f. d. Exalt.

Port. Die Präsidenten d. Cortes u. d. Vertheil. der Parteien in denselben.

Griech. Mittheilung des Oest. Beob.

Veg. Kiamil P. kehrt nach Konstant. zurück.

Inland. Berlin. Statistisches für 1839. Thorn. Eisgang. Breslau. Oder⸗Schifffahrt.

Wiss., K. u. L. Berlin. Konzert und Freiwilligenfest. Paris. Akademie.

8* 1“ Amtliche Nachrichten. Keronik des Tages.

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Landrath des Koͤnigs⸗ berger Kreises, Bayer, die Schleife zum Rothen Adler⸗Orden dritter Klasse; dem Ober⸗Landesgerichts⸗Rath und Land⸗ und Stadtgerichts⸗Direktor Buddee zu Wriezen, dem Domainen⸗ Rentmeister .89 orn daselbst, dem Wasserbau⸗Inspektor Spittel zu Frankfurt a. d. O. und dem Ober⸗Prediger Riß⸗ mann zu Neu⸗Kuͤstrinchen, den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse; so wie dem Eigenthuͤmer Schure zu Alt⸗Kietz und dem Gendarmen Schultz IV. zu Koͤnigsberg in der Neumark, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben den Justiz⸗Kommissarius Zieg⸗ ler zu Brandenburg zum Ober⸗Buͤrgermeister dieser Stadt Al⸗ lergnaͤdigst zu ernennen geruht.

Der Landgerichts⸗Rath Joseph Wiersberg zu Bonn ist zum Notar fuͤr den Friedensgerichts⸗Bezirk Bonn im Landge⸗ richts⸗Bezirke Koͤln, mit Anweisung seines Wohnsitzes in Bonn, ernannt worden. 8 .

—ʒʒ—

Diejenigen Personen, welche Erlaubniß⸗Karten zum Entlei⸗ hen von Buͤchern der Koͤniglichen Bibliothek in ihre Wohnungen oder n dem Besuch des Lesezimmers der Koͤniglichen Bibliothek in Haͤnden haben, werden hierdurch ersucht, solche waͤhrend der Vormittagsstunden von 9—12 Uhr an die Koͤnigliche Bibliothek zuruͤckzugeben und, nachdem sie sich gehoͤrig legitimirt, so wie den durch das Reglement der Koͤniglichen Bibliothek vorgeschrie⸗ benen Revers in duplo ausgestellt haben, dagegen neue Erlaub⸗ niß⸗Karten in Empfang zu nehmen, da die fruͤher ausgestellten „Karten vom Freitage den 7ten d. M. an unguͤlti ind.

Beerlin, den 1. Februar 1840.

Der General⸗Major und Commandeur der 4ten Landwehr⸗ Brigade, Freiherr von Troschke, von Stettin. Abgereist: Der Kaiserl. Russische General Lieutenant und

Koͤnigliche Bibliothelt.

General⸗Adjutant, Fuͤrst Labanoff⸗Rostowski, nach St. Pe⸗

Frankreich. ee

Paris, 29. Jan. Gestern Abend war in den Salons all⸗ gemein das Geruͤcht verbreitet, daß saͤmmtliche Minister dem Koͤnige ihre Entlassung eingereicht haͤtten. Man wollte wissen, daß dieselbe nicht angenommen worden waͤre, und man fuͤgte hinzu, daß die Abberufung des General Sebastiant nunmehr entschieden sey, und daß alle beurlaubten Soldaten einberufen werden sollten. Man erzaͤhlte, daß mehrere Umstaͤnde zusammen⸗ getroffen waͤren, um die Minister zum Austritte aus der Ver⸗ waltung zu bewegen. Die Buͤreaus der Kammer haͤtten in Be⸗ zug auf die Supplementar⸗Kredite einen so großen Widerstand an den Tag gelegt, daß die Minister dadurch erschreckt worden waͤren. Dazu seyen die neuesten Nachrichten aus London gekom⸗ men, die zu heftigen Debatten im Schooße des Conseils Anlaß gegeben haͤtten. Die Majoritaͤt habe sehr bestimmt auf die Er⸗ setzung des Herrn Sebastiani und auf die Einberufung der Be⸗ urlaubten gedrungen, indem die in London gefuͤhrten Unterhand⸗ lungen der Art waͤren, daß man jeden Augenblick aufs Aeußerste bereit seyn muͤsse. Bei Mittheilung dieser Geruͤchte kann man nicht umhin, zu bemerken, daß die Fragen, die in diesem Augen⸗ blicke der Deputirten⸗Kammer vorliegen, eine Ministerial⸗Ver⸗ aͤnderung, zu der sonst Gruͤnde genug vorhanden seyn moͤchten hoͤchst E8292 machen. 8 Der Inhalt des gestern erwaͤhnten Artikels aus dem Engli⸗ schen „Courier“ wird von mehreren hiesigen Blaͤttern, nament⸗ lich von dem Messager und dem Temps, fuͤr unwahr gehalten. Der Constitutionnel, der durch seinen beruͤhmten Mitar⸗ beiter, Herrn Thiers, in Bezug muf alles, was die Orientalische rage betrifft, eine besondere Beruͤcksichtigung verdient, äͤußert ch heute uͤber diesen Gegenstand in folgender Weise: „Die

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daß man das

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Dienstag den

Englischen Journale beschaͤftigen sich endlich mit den Unterhand⸗ lungen des Herrn von Brunnow. Man sollte beinahe glauben, daß sie nur erst durch die Mittheilungen der Franzoͤsischen Presse die p Bedeutung jener Mission eingesehen haben, denn sie fuͤhren fuͤr Thatsachen, die sich in London zutragen, Pariser Au⸗ toritaͤten an. Wie dem aber auch sey, so scheint uns aus den ersten Worten dieser Debatte hervorzugehen, daß die Allianzfrage die Whi Partei in zwei einander gegenuͤberstehende Fractionen theilte. Die eine, mit Lord Palmerston an der Spitze, hat einen Widerwillen gegen Frankreich, und will das abenteuerliche Experi⸗ ment einer ½ mit Rußland versuchen. Die Tories stim⸗ men mit dieser Fraction der ministeriellen Partei uͤberein, und vielleicht ist diese Gemeinschaft der Ansichten in Bezug auf einen Punkt der auswaͤrtigen Politik das Vorspiel zu einer par⸗ lamentarischen Annäherung, die den Sturz des Melbourneschen Kabinets zur Folge haben wuͤrde. Die andere Fraction der Whigs will die Allianz aufrechterhalten, und wenn sie auf die von Herrn von Brunnow angesponnene diplomatische Intrigue eingegangen ist, so geschah dies bloß, um Frankreich gegenuͤber jenes System der Drohung zu versuchen, welches bei der Aengst⸗ lichkeit der Regierung so oft gelungen ist. Alle Welt, sowohl Tories als Whigs, stimmen in dem einzigen Punkte uͤberein, daß man die Wichtigkeit des Vice⸗Köͤnigs von Aegypten, so viel als moͤglich beschraͤnken, und dem Englischen Handel, es koste, was es wolle, einen Weg bis zum Rothen Meere bahnen muͤsse; aber man ist nicht einverstanden uͤber den Punkt, zu wissen, ob dieses Resultat selbst um den Preis der Englischen Allianz er⸗ strebt werden muß, und ob man uͤberhaupt, wenn dieses Opfer gebracht wuͤrde, der Erreichung jenes Ziels gewiß seyn koͤnne. Die „Morning Chronicle“, die wenigstens fuͤr dergleichen Fragen, als das Organ des Lord Palmerston betrachtet wird, stimmt natuͤr⸗ lich fuͤr eine hen ein. Nachstehendes ist ein Artikel jenes Blattes, welches nicht mehr an die Moͤglichkeit der Fran⸗ zoͤsischen Allianz glaubt: 8

.Es giebt sehr wenig Engländer, die nicht tief gerührt wären von den Anstrengungen eines Redners, wie Herr Thiers, zu Gunsten einer innigen Verbindung zwischen England und Frankreich; aber wir müs⸗ sen erklären, daß wir von Tag zu Tage weniger von der Möglichkeit oder von den günstigen Resultaten jener Allianz überzeugt sind. Die von Mehmed Ali am Rothen Meere eingenommene Siellung, und der eifrige Beistand, den ihm Frankreich bloß in der Absicht leistet, um die Verbindungen Englands mit seinen Indischen Besitzungen zu er⸗ schweren, sind Thatsachen, die durch keine Raisonnements und durch keinen guten Willen weggeleugnet werden können. Vom Orient zum Occident übergehend, wollen wir jetzt von einem Lande sprechen, wel⸗ ches der Gegenstand einer Englisch⸗Französischen Allianz gewesen ist, nämlich von Spanien. Was hat in der That Frankreich in Spanien gethan? Sein Zweck war, daselbst, wo nicht Don Carlos, doch wenig⸗ stens denselben Regierungsgeift einzuführen, der vorgewaltet haben würde, wenn Don Carlos gesiegt hätte. Frankreich rieth an, der Na⸗ tion und den Cortes zu mißtrauen, sich mit den Karlisten zu verbün⸗ den, und die Klöster wiederherzustellen. Dies thut ein Französisches Ministerium in Spanien, während im Orient alle seine Bestrebungen darauf gerichtet sind, unsere Politik zu vereiteln. Unter solchen Um⸗ ständen müssen wir mit unserem Urtheil, wo nicht mit unseren Hoff⸗ nungen, über die Möglichkeit der Englisch⸗Französischen Allianj zu⸗ rückhalten.“

Was Spanien betrifft, so hat die „Morning Chronicle“ bis auf einige Uebertreibungen nicht Unrecht. Die Franzoͤsische Re⸗ gierung hat ihre Pflichten, in Bezug auf Spanien, nicht erfuͤllt, und mehr als einmal haben wir der Politik, die im Conseil siegte, vorgeworfen, eine Kälte in unsern Beziehungen zu England her⸗ beizufuͤhren. Aber da die Interessen beider ö. in der Spa⸗ nischen Angelegenheit nicht direkt betheiligt sind, und da das uͤber⸗ dies eine beendigte, oder wenigstens jetzt sehr untergeordnete Frage 9 so scheint es fast unglaublich, daß man aus derselben einen

rund zum Bruche herleiten will. Auch hat die „Morning hronicle“ deshalb einen andern Vorwand in Reserve. Dieser orwand ist die von Mehmed Ali am Rothen Meere eingenom⸗ ene Stellung, und der Schutz, den Frankreich dem Aegyptischen eiche angedeihen laͤßt. In der That verlangt die Englische Al⸗ anz sehr viel, und wir wuͤrden unsererseits geneigt seyn, dieselbe r unmoͤglich zu halten, wenn die seltsame Beschwerde des Lord almerston von der oͤffentlichen Meinung in England unterstuͤtzt uͤrde. Wie! Um unsern Nachbarn zu gefallen, um uns ihr Pohlwollen zu erhalten, muͤßten wir alle unsere kommerziellen und politischen Interessen aufopfern! Mehmed Ali nimmt eine tellung am Rothen Meere ein. Wohlan! Wo ist da das Un⸗ echt? Ist Mehmed Ali nicht in seinem eigenen Lande, und haͤt⸗ n wir, seine Freunde, in dieser Sache keine andere Rolle zu ielen, als dem Vice⸗Koͤnige Gewalt anzuthun, damit er dem lles verschlingenden Handel Großbritaniens einen Weg durch ine Staaten oͤffnete? Dies heißt so offen, so ohne Ruͤckhalt eine schreiende Ungerechtigkeit verlangen, es heißt so entschieden wollen, daß Frankreich auf jeden politischen Einfluß Verzicht leiste, daß wir nicht begreifen, wie man jemals auf einer solchen Grundlage Unterhandlungen hat eroͤffnen koͤnnen. bergleichen Ideen des Ehrgeizes und der Beraubung naäͤhren; äber sie gesteht sie nicht ein. Die „Morning Chronicle“ und die Partei, welche sie repraͤsentirt, draͤngen ihr Land zu einem der gefaͤhrlichsten Experimente, und die Interessen Großbritaniens laufen dabei weit mehr Gefahr, als die unsrigen. Man spricht von der Isolirung Frankreichs; aber man moͤge in London wohl uͤberzeugt seyn, daß Frankreich fuͤr jede Lage geruͤstet ist. Wenn indeß das Englische Kabinet uͤber Alles, was sich in Europa er⸗ eignet, nachdenken, wenn es die Eventualitaͤten der Zukunft be⸗ rechnen moͤchte, so koͤnnte es vielleicht zu dem Gedanken geleitet werden, daß die Isolirung, mit der man uns bedroht, nicht Frankreichs, wohl aber Englands Loos werden duͤrfte, und dies mit weit ernsteren Gefahren fuͤr eine Macht, die keinen Stuͤtz⸗ punkt auf dem Europaͤischen Kontinente hat.“

Das Journal général, eines der umsichtigsten und be⸗ daͤchtigsten der hiesigen Blaͤtter, muntert heute zu einer parla⸗ mentarischen Debatte uͤber die in London gefuͤhrten diplomatischen Unterhandlungen auf. Es sagt: „Mehrere Journale melden,

Ministerium uͤber die Unterhandlungen des Herrn

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Eine Regierung kann

von Brunnow in London interpelliren werde. Es ist augenschein⸗ lich, daß auf dergleichen Fragen keine direkte Antwort erfolgen kann; eine gerechte Zuruͤckhaltung wird der Regierung verbieten, sich zu expliciren. Aber eine parlamentarische Unterhaltung uͤber die auswaͤrtigen Angelegenheiten wuͤrde unter den gegenwäaͤrtigen Umstaͤnden nichtsdestoweniger nuͤtzlich seyn. Es ist gut, daß die Rednerbuͤhne das Land von den Schwierigkeiten und, wenn es deren giebt, von den Gefahren seiner Lage benachrichtige; es ist gut, daß das Kabinet die Interessen beruhigt, indem es die Grund⸗ sätze seines politischen Benehmens darlegt; und dies koͤnnen die Minister thun. Sie moͤgen das Geheimniß der eingeleiteten Un⸗ terhandlung bewahren; es ist dies fuͤr sie eine gebieterische Pflicht; aber sie moͤgen nun dem Lande auch sagen, was sie wollen und was sie nicht wollen; dies ist aber ebenfalls ihre Pflicht. In der Orientalischen Frage z. B. ziemt es ihnen zu erklären, daß Frank⸗ reich nicht darin willigen wird, daß irgend eine Macht sich Aegyp⸗ tens bemeistere, daß sie die Unterdruͤckung dieses Reichs fuͤr eben so gefaͤhrlich fuͤr Europa halten, als die Beschuͤtzung, mit der man Konstantinopel bedrohe. Der Franzoͤsische Gedanke, oder sagen wir vielmehr, der Europaͤische Gedanke muß sich laut vernehmen lassen. Mehr als jemals ist jetzt eine jener parlamentarischen De⸗ monstrationen nothwendig, die in England so haͤufig vorkommen, und die, wenn sie auch keine Feindseligkeiten sind, und keine Al⸗ lianz brechen, doch die Nationalgefuͤhle kund thun, und denje⸗ nigen, die sie zu vernehmen wissen, nuͤtzliche Rathschläge er⸗ theilen.“ Ein hiesiges Blatt erzaͤhlt, daß gestern in einem ministe⸗ riellen Salon, als von dem Arnke. des Courrier die Rede gewe⸗ sen waͤre, ein Mitglied des Kabinets gesagt habe: „Der Trak⸗ tat ist noch nicht unterzeichnet.“ Diese Worte haͤtten so gelau⸗ tet, und das „noch nicht“ sey auf eine Weise betont worden, daß zu befuͤrchten waͤre, daß bald geschehen werde, was noch nicht geschehen sey.

alignani’'s Messenger meint, der Artikel des Englischen „Courier“ sey vielleicht nur ein Echo der Geruͤchte, die schon in Franzoͤsischen Journalen erschienen waͤren, und deren Wahrheit, dem „Constitutionnel“ zufolge, das Franzoͤsische Ministerium in Abrede gestellt habe. Er zieht auch die Mittheilung des „Cou⸗ rier“ deshalb in Zweifel, weil dasselbe kein Organ der Regierung sey. Dann darf sich aber „Galignani's Messenger“ auch nicht auf die Autorität des „Constitutionnel“ beziehen, der sich in die⸗ ser Hinsicht in gleichem Falle mit dem „Surter⸗ befindet.

Dem Courrier frangais zufolge, wuͤrde Herr Guizot, de sen Ernennung zum Botschafter in London unterzeichnet worde sey, sich erst nach der Vermählung der Koͤnigin Victoria na England begeben.

In der Presse liest man: „Es scheint gewiß, daß die Kö⸗ nigin Regentin von Spanien auf offtzielle Weise von England die Raͤumung der Passage verlangt hat, und daß man sich von Seiten Englands dessen weigert. Dennoch hatten der Conseils Präsident, und fast alle uͤbrigen Minister in der Eroͤrterung uͤber die Adresse foͤrmlich erklaͤrt, daß England bei der ersten Auffor⸗ derung von Seiten der Spanischen Regierung seine Garnison aus jenem Hafen zuruͤckziehen werde. Wir koͤnnen nicht anneh⸗ men, daß das Ministerium in Masse die Absicht gehabt hat, die Kammer durch eine falsche Erklaͤrung zu taͤuschen; aber dann ist es zum Besten gehalten worden, und das ist beinahe eben so schlimm. Jedenfalls wuͤrde das Franzoͤsische Ministerium alle seine Fehler erschweren, wenn es erlaubte, daß die unbestreitbaren Rechte der Spanischen Regierung noch laͤnger verkannt wuͤrden, und daß man die Unabhängigkeit ihres Gebietes verletze. Als Verbuͤndeter, als Nachbar, als Huͤter des Voͤlkerrechtes kann die Franzoͤsische Regierung dies nicht dulden.“ „Einige legitimistische Journale melden, daß die junge Koͤnigin von Spanien gefaͤhrlich krank sey, und daß die Aerzte an ihrem Aufkommen verzweifeiten. In den uͤbrigen Journalen findet sich keine Spur dieser Nachricht.

Die Vermaͤhlung des Herzogs von Nemours wird, wie es heißt, in den ersten Tagen des Monats Maͤrz stattfinden.

Eine Adresse des Kolonialrathes zu Martinique ist dem Koͤ⸗ nige von den Abgeordneten der Kolonie uͤberreicht worden. Nach⸗ dem der Rath der Kolonie der Koͤniglichen Familie seinen Dankfuͤr den Beistand, welche diese der Insel nach dem Erdbeben geleistet, ab⸗ gestattet hat, legte derselbe dem Koͤnige ihre durch die Darnieder⸗ liegung des Zuckerhandels entstandene Noch ans Herz, und druͤckte die Ueberzeugung aus, der Koͤnig werde nicht zugeben, daß die Kolonie unter dem bedrohenden Ungluͤck gaͤnzlich erliege. Es fuͤgt hinzu, daß nur von einer Gleichstellung der Zuckerzoͤlle Heil fuͤr die Kolonie zu hoffen sey.

Der 8v7F von Valenciennes, Herr Morisot, ist an die Stelle des Grafen von Apparent zum Praͤfekten des Cher⸗ Departements ernannt worden. Man will wissen, daß die Absetzung des bisherigen Praͤfekten des Chor⸗Departements in Folge eines Berichtes des Spezial⸗Kommissarius in Bourges beschlossen worden sey. Es heißt, daß Herr von Apparent sich zu nachgiebig gegen die Familie des Don Carlos gezeigt habe.

Der Moniteur parisien enthaͤlt Folgendes: „Einige Journale haben gemeldet, daß der Praͤfekt des Arrisge⸗Deparie⸗ ments auf Befehl der Regierung nach Paris gekommen sey. Diese Nachricht ist ungegruͤndet. Herr von Bantel ist nicht nach Paris berufen worden, und hat Foix nicht verlassen.“

In demselben Blatte liest man: „Die Handels⸗Konfe⸗ renzen mit den Englischen Kommissarien werden mit einer Thaͤ⸗ tigkeit fortgesetzt, die baldige Resultate hoffen laͤßt. Die Minister, die bei dieser Fag⸗ direkt interessirt sind, haben sich versammelt, um diejenigen Veränderungen zu bestimmen, die in den Zoll⸗Ta⸗ rifen eingefuͤhrt werden koͤnnten.“ 1

In einem der Bureaus der Deputirten⸗Kammer fand ge⸗ stern eine Explication zwischen einem Deputirten und dem Fi⸗ nanz⸗Minister statt. Herr Passy, der befragt wurde, warum in der Thron⸗Rede nicht von dem Renten⸗Gesetz⸗Entwurfe gespro⸗ chen worden sey, erwiederte, daß die Thatsachen bewiesen, wie er

fest entschlossen sey, die Reduction der 5proc. Rente it bewerk⸗ stelligen, daß aber bas Ministerium absichtlich dieses Gegenstan⸗

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