1840 / 43 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

regatte (wahrscheinlich „Artemise“, Capitain andwichs⸗Inseln gelandet sey, um cine Ge⸗ von der dortigen Regierung wegen katholisch⸗Franzoͤsischer Missio⸗

eine Franzoͤsische 2 Laplace) an den S. s nugchuung eine 8— 1837 verfuͤgten Austre . 2—2 zu 2—— Der Befe ber der Fregahte verlangt 1) 20,000 Dollars, die in den n der Faäanzo R rung als ein Pfand der guten chten dch sinsel belben sollten; 2) einen Vertrag, der die Einfuhr Franzoͤsisch Produtte, ohne Ahbgabe, estattet; 3) die Erlaubniß fuͤr die k cholischen Missionaire, sich auf der Insel aufhalten, und do ihre e elische Mission fortsetzen zu duͤrfen. Zugleich w hinzugefuͤ daß, wenn man diesen Forderungen binnen Sruͤnden nicht nachkomme, die Fregatte die Stadt Honolulu Brand schießen werde; alle Anstalten seyen bereits dazu getroffe Noch ehe die gesetzte Frist verstrichen war, war der Traktat u erzeichnet und die verlangten 20,000 Dollars befanden sich au Feget. Mehrere katholische Missionaire, die den Verhandlungen erwarteten, sind demnaͤchst ausgeschifft und man hat bereits mit dem Bau einer Kapelle be⸗

onnen. 8 8 g Boͤrse vom 6. Februar. Obgleich man heute ziemlich beunruhitgende Nachrichten aus dem Orient erhalten hat und dle vurse aus London niedriger kommen, so haben sich doch die Franzoͤseschen Fonds während der ganzen Boͤrse außerordentlich fest gehalten, und auch alle üͤbrigen Papier⸗Gatrungen waren zu etwas besseren Coursen gefragt. Toukon, 31. Jan. Die Befehle folgen einander mit jedem Augenblicke und Alles ist in Bewegung, weniger fuͤr die Angele⸗ genheiten von Algier, als fuͤr die der Levante. Der Vice⸗Admi⸗ ral Rosamel beschleunigt die Vorbereitungen zur Abfahrt der Linienschiffe seiner Escadre, die baldigst die Division des Admt⸗ rals Lalande verstärken sollen. Hier koͤnnen wir nicht wissen, was in der Dipiomatte vorgeht, aber wir können aus den Be wegungen, die niter unsferen Augen statrfinden, vermuthen, daß sich wichtige Creignisse im Orient vorbereiten. Bestaͤnde keine Spaltung zwischen Frankreich und Eugkand, Jo wuͤrde man sich nicht beeilen, den Effekttv“ Bestand unseres Geschwaders in der Levante auf 12 Lintenschiffe zu bringen. Wir haben die Ankurff: des Lintenschiffes „Ocean“ von 120 Kanonen zu Toukon gemel⸗ det. Am Vord dieses Schiffes wird der Bicge⸗Admiral Rofamel eine Flagge aufpflanzen. Es scheint beschlossen, daß der Prinz on Iovinville das Kommando der Fregatte „la belle Poule“ niedersegt, um jenes des Linienschiffes „la ville de Marseille“ u uͤbernehmen. Seine Beföorderung Jum Grade eines Contre⸗ Admirals wird nothwendig seinem Seezuge am Bord dieses Schiffes folgen.

Toulon, I1. Febr. Der Vixce⸗Admiral von Rosamel hat heute seine Flagge auf dem Linienschiffe „Ocean“ aufziehen lassen. Saͤmmtliche in Toulon anwesende Stabs⸗Offiziere wohnten dieser Feierlichkeit bei. Den Truppen ward der nachstehende Tages⸗ befehl des Admirals vorgelesen: „Mannschaften der Flotte! Duürch den Koͤntg zum Oberbefehl uͤber das Reserve⸗Geschwader in Tou⸗ lon berufen, ist es fuͤr mich eine Pflicht und zugleich ein gebie⸗ terisches Bedaͤrfniß, laut meine tiefe Dankbarkeit fuͤr einen so ehrenvosten Beweis des Koͤniglichen Vertrauens auszudruͤcken. Ich werde mich bestreben, dies Vertrauen zu rechtfertigen. Mit Curem Beistande wird mir dies gelingen; aber um ein so edles Ziel zu erreichen, bedarf es Eures ganzen Eifers und ich bin von Eurem guten Willen üͤberzeugt. Ich erwarte passiven Ge⸗ horsam gegen die auf der Flotte uͤbliche Disziplin. Ohne Dis⸗ ziplin keine Armee und besonders keine starke Marine. Ich er⸗ warte Eifer und gegenseitige Anfeuerungen in den Uebungen, und ich bin uͤberzeugt, daß ich bald werde Sr. Majestät anzei⸗ gen koͤnnen, daß das Reserve⸗Geschwader bereit ist, dem Koͤnige und dem Lande alle die Dienste zu teisten, die der Eine und das Andere von ihren ergebensten Kindern zu erwarten berechtigt ist. Es lebe der König! Es lebe Frankreich, (gez) Rosamel.“

Großbritanten und Irland.

London, 5. Febr. Die Kapelle, in welcher die Trauung der Koͤnigin und des Prinzen Albrecht stattfinden wird, ist ganz umgewandelt worden. Das Innere derselben war bisher sehr einfach und beschränkt. Um nun mehr Platz fuͤr diejenigen zu gewinnen, welche von Rechts wegen oder aus Ertkette darauf Anspruch haben, der Ceremonie beizuwohnen, wurden bedeutende Verän⸗ derungen noͤthig, in Folge deren man ungefähr 590 Si er⸗ ausgebracht hat. Es sind naͤmlich Gallerieen auf beiden Seiten der Kapelse errichtet worden, die von leichten Gothischen Pfeilern gestuͤtzt werden, von zierlichen eisernen Gittern eingeschlossen sind und eine doppelte Reihe von Sitzen haben. Auch die Zahl der Kirchstuͤhle auf ebener Erde ist vermehrt und amphitheatralisch eingerichtet worden, so daß man uͤberall den Altar sehen kann. Die Koͤnigliche Loge hat ebenfalls eine Veraͤnderung erhalten, so daß sie etwa 40 Perfonen wird aufnehmen koͤnnen. Dieser Raum ist fuͤr das diplomatische Corps bestimmt. Auf den Stuͤh⸗ len unterhalb derselben werden diejenigen Personen Piatz nehmen, die in demn Köͤniglichen Zuge von dem Palast nach der Kapelle mit⸗ n. Die Mitglteder der Koͤniglichen Hnseves sich auf beiden

Seiten des Alars versammein, und den Raum vor demselben wird das erlauchte Paar mit seinem G Es sind Stuͤhle . Betpulte von der kostharsten und geschmackvollsten Arbeit fuͤr die Königin und ihren Braͤutigam angefertigt worden, und . xen 5 wird ein Teppich von Purpur und Gold bedecken.

2⁄½ Corgen des Hochzeittages werden sich die Koͤnigin, die

Herzogin von ver die Brautjungfern oder Schleppentraͤgerin⸗

nen, zwoͤlf an der Zahl, und die hohen Staatsbeamten im Buk⸗ kingham⸗Palast versammeln und sich von ba in feierlichem Zuge nach dem Garten⸗Portal des St. James⸗Palastes begeben. hre

Mazestät wird die große Trevpe hinaufsteigen und im Gehlime⸗ raths⸗Zimmer warten, bis ihr Zus sich vor dem Throne geordnet

ar. Der Zug des Braͤutigams wird sich im Vorzimmer des

Thronsaales versammein und sich zuerst nach der Kavelle in Be⸗ Hwegung setzen, geführt von dem Ober, und Vice⸗Kammerherrn die dann zu Ihrer Majestät zruͤckkehren und deren Zug aus dem E 2 I. Lavele geleiten. b 8 er Standard erinnert daran, daß ein Antra

von Sir J. Buller gestellte, im S.8e 6g von 88 55

macht wurde, welcher auf Ernennung eines Ausschusses zur Un⸗ tersuchung des der Nation antrug und dadurch eine Anklage gegen Lord Liverpools Ministerium exrhob. Das Mi⸗ nisterium siegte mit einer Majoritaͤt von 170 Stimmen. Haͤtte Lord Liverpsol’, sagt jenes Blatt, „weniger als 100 Stinimen 122 er wuͤrde am näͤchsten Tage seine Entlassung genommen haben. Dem Morning Herald zufolge, waͤre Lord Melbouen⸗ am Freitag, als eine utation, mit Sir F. Pollock an der Spitze, ihm die Nothwendigkeit vorgestellt, bei der gegenwärtigen aufgeregten Seimmung den zum Tode verurtheilten Chartisten das Leben zu schenken, noch unerbittlich gewesen; erst als Sir F.

ollock, der Sachwalter der Verurtheilten, von Lord Saexvx

Beorschafter in

170 ..

aufgefordegt, goch einen zweiten Versuch hei hem Minister ge⸗ macht, habe dleser kndlich das Versprechen hegeben, daß das To⸗ des⸗Urtheil nicht vollzogen werden solle.

Es scheint fast, als ob die ministevielle Presse allmaͤlig wie⸗ der einen milderen, persö eren Ton gegen Frankreich anstim⸗ men wolle. chomf die Art und Weise, wie die Morning Chronicle vorgestern die Ernenmung des Herrn Guizot zum

ngland, so sehr sie seine fruͤhere Politik tadelte, doch als eine muthmaßliche Friedens⸗Mission begruͤßte, und die Wäaͤrme, womit sie gestern mit Hinsicht auf die Rede des Herrn Thiers wieder fuͤr hie Englisch⸗Fvanzösische Allianz sprach, indem sich zugleich eine neue, dieser Allitanz güͤnstigeren Phase in der Orientalischen Politik der Franzoͤsischen Regierung erwarten ließ, teten darauf hin, daß wohl eine Annaͤherung zwischen beiden abinetten in dieser Hinsicht im Werke sey; und ein heutiger Artikel desselben Blattes, in welchem es nicht sowohl angreifend gegen Frankreich, ats apolvgetisch in Bezug auf Englands Poti⸗ rik im Orient auftritt, giebt noch mehr Grund zu der Vermu⸗ thung, daß es dem Engkischen Kabinerte selbst jetzt wieder mehr ats seit einiger Zeit darum zu thun sey, die Eintracht mit Frankreich herzustellen. „Unsere Franzoͤsischen Kollegen“, sagt die Thronicke, „fahren fort, die Politik der Britischen Regierung in der Orientalischen Frage zu tadeln. Im Verlaufe der ver⸗ schiedenen Eroͤrterungen, zu denen dieser Begenstand Ankaß ge⸗ geben, haben wir indeß nicht ermitteln koöͤnnen, welche Politik sie an die Stelle der angenommenen setzen moͤchten. Zwei Fragen giebt es, die man wohl erwägen sollte, ehe man Englands Poli⸗ kk verurtheilt. Erstens: war ein anderes Verfahren moͤglich? id dann: war es staatsktug, wenn es auch moͤglich gewesen wäre? Man betrachte die Sachlage vor Mahmud’s Tode. Mehmed Ali verlangt die Erblichkeit in den Paschaliks Aegypten Zund Syrien. Seine Forderung wird verweigert, und er befiehlt

tan ruͤstet sich zum Widerstande. Was sollte England unter diesen Umständen thun? Den Ausgang eines Zusammentreffens der beiden Armeen abwarten? Dies that es; da aber der Ausgang des Zusam⸗ mentreffens zweifelhaft war, so mußte England im Voraus das fuͤr beide Fälle passende politische egsahren seststellen. Fuͤr den Fall der Nie⸗ derlage Ibrahim's war unsere Politik sehr einfach; man hatte es dem Sultan zu uͤberlassen, seine Rechte geltend zu machen. Da jedoch die Niederlage der Tuͤrkischen Armee viel wahrschem⸗ licher, ja fast gewiß war, so mußte die Britische Regierung sich schon lange von der Schlacht bei Nesib die Frage stellen und beantworten: Was hat England zu thun, wenn es zu einem Konflikt kömmt und die Feng Armee geschlagen wird? Um diese Frage zu entscheiden, war es nothig, dem wahrscheinlichen Gange der Ereignisse zu folgen. Zweifelte ein einziger der Euro⸗ päischen Repräͤsentanten in Konstantinopel daran, daß der verstor⸗ bene Sultan, im Falle einer Niederlage, Rußland aufgefordert haben wuͤrde, die Stipulationen des Vertrauzs von Chüunkiar Skelessi zu erfuͤllen? England konnte wenigstens nicht daran zweifeln. Die Frage fuͤr einen Britischen Minister war daher: Wie werde ich eine ausschließlich Russische Protection der Tuͤrkei verhindern? Dazu gah es nur zwei We⸗ ge: entweder mußte man sich Rußland widersetzen, oder sich mit ihm verbinden. Es haͤtten unstreitig Umstaͤnde eintreten koͤnnen, die das Erstere nicht nur gerechtfertigt, sondern selbst nothwen⸗ dig gemacht haben wuͤrden. werden, sich Rußland allein anzuvertrauen; Rußland haͤtte un⸗ sere Mitwirkung ablehnen oder sich nur unter Bedingungen da⸗ u bereit erklaͤren können, die fuͤr die Integrigaͤt der Tuͤrkei und somer fuͤr dassenige Gleichgewicht der Macht im Orient, das auf jener Integritaͤt beruht, gefährlich gewesen waͤren. In beiden Faͤllen koͤnnte ein Britischer Minister vertrauensvoll das Unter⸗ haus auffordern, ihn in einem Konflikte zu unterstuͤtzen, den die Uebergriffsplaͤne einer anderen Macht unvermeidlich gemacht haͤtten. Aber Rußland zeigte keine solche Absichten. Es giebt seine An⸗ spruͤche auf ausschließliche Beschuͤtzung der Tuͤrkei auf und erbie⸗ tet sich, mit den anderen Maͤchten unter Bedingungen zusam⸗ menzuwirken, die nicht das Ansehen an sich tragen, als ob sie irgend einer derselben ein ungebührliches Uebergewicht bei der Erledigung der Frage geben duͤrften. Konnte England dieses Anerbieten ablehnen? O gewiß, sagen fast alle Französischen Blatter und einige Franzöͤsische Staatsmaͤnner von nicht unbe⸗ deutendem Rufe. Frankreich weigert sich, an der vorgeschlage⸗ nen Ausgleichung Theil zu nehmen, und wenn England sich nicht Frankreich anschließt, so ist die Allianz zwischen beiden Laͤndern aufgeloͤst! Zwei Argumente sind es, auf welche die Vertheidt⸗ ger von Marschall Soult's Polltik hauptsaͤchlich fußen, wenn sie den Entschluß des Britischen Kabinets zu erschuͤttern hoffen. Ihr steht im Begriff, die Allianz aufzuopfern, sagt man, eine Russische Flotte in den Bosporus und eine Russische Armee nach Klein⸗Asien zu bringen! Was das Erstere anbetrifft, so bedarf es hoffentlich nicht erst unserer Betheuerungen zu Gunsten der Engtlsch Franzoͤsischen Allianz. So weit es in unserem Bereich lag, haben wir stets unser Moͤg⸗ lichstes gethan, dieselbe zu unterstuͤtzen. Wir wissen die treffliche Auseinandersetzung der aus der Einigkeit der beiden Laͤnder ent⸗ springenden Vortzeile, welche in der Rede des Herrn Thiers enthalten ist, vollkommen zu wuͤrdigen. Doch waͤren diese Vor⸗ theile auch zehnmal so bedeutend, als sie es sind, so wuüͤrde es doch einem Englischen Minister unmoͤglich, buchstaͤblich unmoͤglich seyn, diese Allianz aufrecht zu ten, wenn ihre Aufrechterhal⸗ tung davon abhängen sollte, daß wir uns Frankreich in seiner Orientalischen Politik anschließen muͤßten. Der Grund ist dieser. Wollte England die Politik Frankreichs annehmen, so wuͤrde nicht 8n fuͤr den nach Herrn Thiers Erkläͤrung die Allianz ats

uͤrgschaft dienen soll, sondern unverzuͤglicher Krieg die Folge davon seyn. Dies halten wir fuͤr unvermeidlich. Frankreichs Polirik geht dahin, Mehmed Ali die Erzwingung seiner Forderungen zu gestatten. Beim ersten Vorruͤcken Ibrahim's zu diesem Zwecke wuͤrde eine Russische Armee in Klein⸗Asten und eine Russische Flotte im Bosporus erscheinen. Der naͤchste Schritt in der Franzoͤsischen Politik ist, die Einfahrt in die Dardanellen durch die vereinigten Flotten zu erzwingen. Wir wollen hier nicht wei⸗ ter untersuchen, ob dies ausfuͤhrbar waäre, denn ehje noch der Befehl dazu die Levante erreicht, ja, ehe er die Admralitaͤt ver⸗ lassen haͤtte, wuͤrde das Unterhaus die Mittel zur Ausfuͤhrung eines solchen Unternehmens verweigert haben. Unter welchem Vorwande koͤnnte die Regierung eine Kriegs⸗Erklaͤrung gegen Rußland rechtfertigen? Wäre sie nöͤthig, um die Integritaͤt der Tuürkei zu sichern? Im Gegentheil, ihr Zweck waͤre eine Zer⸗ stüͤckelung der Tuͤrkei. Wird sie durch ausschließliche Anmaßun⸗ gen Rußlands nothwendig gemacht, oder durch die Weigerung der Tuͤrket, den gemeinsamen Schutz aller Cuvopaischen Maͤch te anzunehmen? Keinesweges. Wo also ist denn die Nothwendig⸗ keit zu diesem Kriege? Wentgstens werdet ihr uns doch wohl irgend einen Vortheil davon aufzuzeigen haben. Die bestaͤndige Antwort hierauf ist: Wir wollen die Französische Allianz aufrecht erhalten und die Russen hindern, nach eeenanwpel zu kommen. Nein nein, ihr wuͤrdet weder das Eine ihun noch das Andere

seinem Sohne, sie mit Waffengewalt zu unterstuͤtzen. Der Sul⸗,

Der Sultan haͤtte koͤnnen bewogen

verhindern. Weit davon enrfernt, die Russen zu hindern, nach Konstantinopel zu kommen, wuͤrde Frankreichs Politik, wenn England sie annahme, dieselben 27ö-— dorthin brin⸗ gen, und zwar in dem allergefaͤhrlichsten Charakter, in welchem se auftreten koͤnnten, naͤmlich als die ausschließlichen Beschuͤtzer

r Tuͤrkei gegen England und Fg Und was die Auf⸗ rechterhaltung der Franzoͤsischen bltatki. t, so moͤchte sie al⸗ lekdings wohl so lange zu be . is wir die Darda⸗ nellen⸗Schloͤsser entwaffnet ode Schiffe bei dem Versuch eingebüßt, bis wir die Tuͤrkei oder vielmehr die Ueberbleibsel der Tuͤrkei, an Nacken und Fersen gefesselt, Rußland zu Füßen geworfen, bis wir die widerstrebenden Interessen der Kabinette von Wien und S. Peterburg mit einander versoöͤhnt häͤtten z und wenn wir dies Alles gethan, um die Alllanz aufrecht zu erhalten, wuͤrden wir uns gerade auf demselben Fleck befinden, wie jetzt, das heißt im Streit mit unserem Verbuͤndeten uͤber die Forde⸗ rungen Mehmed Ali's. Diese Gruͤnde zrigen klar, wie unpoli⸗ tisch es waͤre, und wie unmoͤglich es uns ist, das von Frankreich empfohlene Verfahren anzunehmen. Und wollte selbst der Mi⸗ nister ein fuͤr die Tuͤrkei so verderbliches und fuͤr Englands In⸗ teressen’ so nachtheiliges Verfahren anempfehlen, das Parla⸗ ment wuͤrde es nimmermehr genehmigen. Aber man koͤnnte sagen, wir betrachteten die Frage so, als ob sie durch den Tod Sultan Mahmud'’s gar keine Veraͤnderung erlitten hätte. Unse⸗ rer Ansicht nach, hat sie dies auch nicht. Haätte England die Forderungen Mehmed's unterstuͤtzt, od waͤre es auch nur neu⸗ tral geblteben, so wuͤrde es in Konstatkinopel an Bemüͤhungen nicht gefehlt haben, die stark genug gewesen seyn wuͤrden, um den jetzigen Sultan zu bewegen, um Erfuͤllung des Traktats von Chunklar Skelesst nachzusuchen. Diese Ruͤcksicht allein haͤtte hin⸗ reichen müssen, Englands Benehmen zu bestimmen. Aber unser Beistand wurde nicht angeboten, um Sultan Mahmud's persöͤn⸗ licher Antmosität zu willfahren, sondern um Interessen zu be⸗ schuͤtzen, die sich mit dem Inhaber des Thrones nicht andern.“

8 II

b DBelgien. i rs 01X 522 82

Luͤttich, 7. Febr. Den Schaden, der durch den Einsturz der Vanderstractenschen Tuch⸗Fabrik entstanden, schäͤtzt man auf 150,000 Fr.; 200 Arbeiter sind in diesem Augenblicke brodlas durch dieses Ereigniß.

Deutsche Bundesstaaten.

M Unchen, 6. Febr. (A. Z.) In der heutigen öffentli⸗ chen Sitzung der Kammer der Abgeordneten wurden zuerst die

Ansbach, 2) Gutsbesitzer Jordan von Deidesheim, 3) Gutsbe⸗

Gefrees, beeldigt. Dann folgte a) der Vortrag des Koöͤnlgl Ministers des Innern, Herrn von Abel, uͤber den in modiftzir⸗ ter Form wieder vorgelegten Gesetz⸗ Entwurf, die Abanderün des §. 6 Tit. VII der Verfassungs⸗Urkunde betreffend. Der He

Minister sagte in seiner Motivtrung:

„Se. Majestaͤt der Koͤnig haben zu befehlen geruhr, daß den Staͤnden des Reiches ein neuer Gesetzes⸗Entwurf zum Bei⸗ rath und Zustimmung gegeben werde, durch welchen der Termin fuͤr die Vorlage des Budgets auf spaͤtestens neun Monate vo dem Anfange einer jeden neuen Finanz⸗Periode festgesetzt werden soll. Der neue Gesetz⸗Entwurf kommt den in der Mitte der sehr geehrten Kammer der Abgeordneten ausgesprochenen Wuͤn⸗ schen entgegen, und beseitigt die Bedenken, welche bezuͤglich de

wohl ganz befriedigenden Weise. 86ℳ

) Der Vortrag des Königl. Commissairs, Ministerial⸗Raths von Weigand, uͤber einen heute in der Kammer der Abggord⸗ neten eingebrachten Gesetz⸗Entwurf, die Abändexung der §9§. 8 und 10 des Gesctzes vom I. Jult 1834, die Exrichtung eine Bayerischen Hypotheken⸗ und Wechsel⸗Bank betreffend. Der Ge⸗ setz⸗Entwurf lautet nach den uͤblichen Eingangsworten:

Art. 1. Der Schlußsatz des §. 8 des Gesetzes vom 1. Juli 184 ½, die Errichtung einer Bavprischen Hopotheken⸗ und Wrechsel⸗Bant betres⸗ fend, welcher also lautet: „Die Bank ist verpflichtet, ihre Noten auf Begehren sogleich bei ihren Kassen einzulösen; die Banknoten sollen in ihrem geringsten Betrage nicht unter 10 Fl. ausgestellt werden“; wir abgeändert, wie folgt: „Die Bank ist verpflichtet, ihre Noten auf Be⸗ gehren sogleich bei ihren Kassen einzulösen. Baninoten, deren Betrag geringer als 10 Fl. seyn soll, können nur zu dem Betrage von 2 Fl. ausgestellt werden.“ Art. 2. Der §. 10 desselben Gesetzes vom 1. Jüli 183à erhält nachstehenden Zusatz: „Die Bank ist zu diesem Behuse (zur Sicherstellung der pünftlichen Entrichtung der Zinsen und Fristen von den auf Grund und Boden zu machenden Darleihen) berechtigt, nicht nur die verfallenen Zinsen, sondern auch die verfallenen und rück⸗ ständigen Annuttäten, dann die Kapltals⸗ und Fristen⸗Zahtungen, welche bei bypothekarischen Darlehen gegen Verzinsung oder Annuitäten und gegen Aufkündigung stipulirt sind, nach dem §. 52 des Hypotheken⸗ Bchetes vom 1. Juni 1822 einzuklagen und zur Execution zu bringen, und die diesfallsigen Bestimmungen in die von nun an abjzuschließen, den Darlehens⸗Verträge aufzunehmen. Art. 3. Gegenwärtiges Gesez fine mit dem Tage der Verkündigung durch das Gesetzhlatt in Wirk; amkeit.“

Da mit diesem zweiten Gesetz⸗Entwurf uͤber die Hypothe⸗ kem und Wechselbank der fruͤhere, die Abänderung des 5. 7 des Gesetzes vom 1. Juli 1834 betreffend, in genauer Verbindung steht, so ermangle ich nicht, auch die drei Artikel des ersten Ge⸗ setz⸗Entwurfs des Zusammenhanges wegen mitzutheilen:

Art. 1. Der §. 7 des Gesetzes vom 1. Inl. 1824, die Errichtung einer Hopotheken⸗ und Wechselbank betreffend, wird abgeändert, wir folgt: „Die Bank ist ermächtigt, mit den übrigen zwei Fünftheilen an⸗ dere Bank⸗ und Wechselgeschäfte zu machen, und hat dabei vorzüglich die gewerbetreibende Klasse zu unterstützen. Dagegen sind ihr Geschäfte untersagt. Die Bank kann Leibrenten⸗Verträge schließen und eine Le⸗ bens⸗Versicherungs⸗Anstalt errichten. Art. 2. setz 2 mit dem Tage der Verkuüͤndung durch das Gesetzblatt in Wirk⸗ samkeit.

Kassel, 8. Febr. (Kass. Z.)⁄ã. In der Sitzung der Staͤnde 1 ersammlung vom 7ten d. M. begruͤndete Herr Wolf seinen selbststaäͤndigen Antrag, der Erhebung saͤmmtlicher Abgaben von Konzessionen, in so weit sie zur Staats⸗Kasse fließen, his um Erscheinen des durch §. 45. der Verfassungs⸗Urkunde ver⸗ Uaegenen Gesetzes, die Zustimmung zu versagen, eventuell den Ausfall auf andere Weise zu decken. Der Antrag ward dem Budget⸗Ausschuß uͤberwiesen. Herr Haberland begrüͤndete einen Antrag auf andere Erhebungsweise des Chaussee⸗Geldes. An den Budget⸗Ausschuß. Herr Jungk berichtete dann fuͤr den landwirthschaftlichen Ausschuß uͤber ein Gesuch der Gemeinde Lippoldsberg, um Gestattung des Pfirchhaltens. Der Regierung zur Beruͤcksichtigung uͤberwiesen. Hierauf berichtete Herr Eberhardt uͤber den Etat der 1

w ct der Provinzial⸗Regierungen. Herr Roͤmmel erstattete Bericht uͤber den Antrag des Herrn Pohl, auf Trennung der Justiz und Verwaltung in den standesherr⸗- lichen Bezirken. Der Druck des Berichts ward beschlossen. 8

Maͤch dem noch Herr Arnold uͤber ein Gesuch mehrerer Prediger

1““

neueingetretenen Mitglieder: 1) Dekan und Pfarrer Goͤtz von

sitzer Reudelhuber von Lambsheim, 5) Gastwirth Lochmüͤller zu

Verlaͤngerung des Landtages bis in den Sommer und der Ge⸗ fahr von Steuer⸗Provisorien ausgesprochen worden sind, in einer 7 5

in ansländischen Staatspapieren sowohl per Cassa, als auf Lieferung 8

Gegenwärtiges Gesetz

1“ ZI1“ 55“

wittwen um Penstons⸗Erhoͤhung berichtet hatte, ging die Ver⸗ sammlung zu einer vertraulichen Sitzung uͤber.

Mainz, 1. Febr. (A. Z.) Es wird die Einrichtung des hiesigen Großherzoglichen Palais zur Residenz des Landesherrn beabstchtigt. Der Hofmarschall Graf Lehrbach und der Ober⸗ Bau⸗Direktor Moller verweilen, seit Mitte dieser Woche in un⸗ serer Stadt und haben die Ackoörde zur Lieferung saͤmmtlicher zur Ausstattung des Palats erforderlichen Arbeiten und Gegen⸗ staͤnde bereits abgeschlossen. Bis zum 1. Juli wird das Gebaͤude inganz bewohnbarem Stande, und das Mobiliar, so weiterforderlich, erneuert seyn. Man schmeichelt sich mit der Hoffnung, daß die Allerhöͤchsten Herrschaften kuͤnftig alljaͤhrlich einige Monate hier zubringen werden. Die Lage des Palais, unmittelbar am Rhein, ist unbeschreiblich reizend, und unsere Stadt wegen der leichten Verbindungen zu Land und zu Wasser gewiß vor vielen anderen zur Sommer⸗Residenz geeignet. 11“ 8 Oesterreich. 11““

.Wien, 5. Febr. (Schles. Z.) In den naͤchsten Tagen

1 5 geht Graf Lvponyvi, bei der diesseitigen Gesandtschaft in Rußland

angestellt, als Courier nach Sr. Petersburg von hier ab. 8 Es ist die Rede von einer ,v des Grafen mit einer Toch⸗ ussischen Polizei⸗Ministers.

8 E wegen einer Aussöhnung des Koͤnigs von Neapel mit seinem Bruder, dem Prinzen von Capua, sind an der Beharerlichkeit des eren gescheiterrt. Der Koͤnig hat den damit beauftragt gewesenen Chevalier Versace zuruͤckberufen. Die letzten Briese aus Konstantinopel sind voll Lob uͤber die Reuesten Beschluͤsse des Conseils, den Charadsch (die von allen Rajas zu entrichtende Kopfsteuer) in seiner bisherigen so unendlich laͤstigen Form abzuschaffen und die Verkaͤuflichkeit der Aemter zu verbieten. Es sind dies insbesondere Werke Reschid Pascha’s. Die Versetzung Said Pascha's, der als Gegner der Keform bekannt ist, auf einen Posten (zum Groß⸗Admiral), der auf die innere Verwaltung ohne Einfluß ist, und die Ernennung Ahmed Fechi Pascha's, eines eifrigen Reformators und treuen Freundes und Unterstuͤtzers Reschid Paschas, der täglich mehr an ⸗Einfluß gewinnt, zum Handels⸗Minister, sind der Sache der Reform hoͤchst guͤnstige Erscheinungen. In Albanien dauern die Unvuhen fort, jedoch ohne allarmirenden Ehseeen. . Schweiz. g

äͤrich, 2. Febr. (Suͤdd. Bl.) Der Kanton Aargau ist mit 8 Revision seiner Verfassung beschaͤftigt. Bei soicher Gelegenheit brechen die alten Wunden auf und neue Ge⸗ fahren treten hinzu. Die vorherrschend radikale Regierung suchte sich gewarnt durch die Zuͤricher Ereignisse zu maäͤßigen. Den Kloͤstern, welche zuvor hart mitgenommen waren, wurden plötzlich wieder bedeutende Konzessionen gemacht. Gemäßigte Münner, wie der Oberrichter Lüͤtzelschwab, suchten die Partei⸗ zwiste auszugleichen. Aber gleich bei der Einleitung der Revi⸗ sions⸗Arbeit wurde rine Frage schneidend und schroff zur Sprache gebracht, welche so leicht nicht zu erledigen ist, weil sie eine be⸗ stchende Kluft eröffnet. Je mehr eine Zeit lang die Polttik die Ködfe ausschließlich beschaͤftigt hatte, und die kirchlichen Verhaͤlt⸗ nisse von fener theils in den Schatten gestellt, theils gedruͤckt wor⸗ den waren, desto staͤrker und heftiger treten diese wieder hervor. Das Aargau, ein neuer Kanton, ist aus heterogenen Gebieten zu⸗ ammengesetzt worden. Auch die konfessionellen Unterschiede ziehen auveinander. Die etwas groͤßere Zahl der Einwohner sind Re⸗ formirte, die etwas kleinere Katholiken. An einer groͤßeren Haupt⸗ stadt, welche die Einheit des ganzen Kantons repraͤsentirt und fest haͤlt, fehlt es. In den verschiedenen Theilen ragen einzelne kleine Städte hervor, die sich gegenseitig Rang und Einfluß strei⸗ tig machen. Waͤhrend nunmehr das moderne Staats⸗Prinzip Einheit des Gesammtkoͤrpers verlangt, tritt ihm hier das Miß⸗ trauen, vorzuͤglich der katholischen Bevoͤlkerung, entgegen. Die schwierige Aufgabe ist somit, das politische Lebens⸗Prinzip und die Staats⸗Einheit auf der einen Seite zu erhalten, und auf der anderen Seite den kirchlichen Ansichten und Beduͤrfnissen die noͤthige Befriedigung und Sicherheit zu gewaͤhren.

Italien. 8 Florenz, 29 Jan. (A. Z.) Von einer großen Last, von der nicht unbedeutenden Anzahl von Bettlern, die sich im Lauf den Zetten in der Stadt und der Umgegend allmaͤlig eingenistet hatten, hat uns das Jahr 1840 befreit. weg, keine besuchte Kirche, kein Durchgangsplaͤtzchen, keine Siraßenecke, wo sie sich nicht einfanden; die schoͤnsten Monu⸗ menee der Stadt, die Post und die Mittagssonne am Lungarno waren ihye eigentliche Passion. Ihr Stand muß Reize eigener Art gehabt haben; die wenigsten wollten anfangs von den Plätzen, welche ihnen im Armenhaus offen standen, Ge⸗ brauch machen. In den ersten vierzehn Tagen soll sich die Zahl derer, welche sich gemeldet hatten, kaum auf zehn belaufen ha⸗ ben; mange Familie mochte die Leibrente, welche sie bis dahin in threm Blinden besaß, ungern aufgeben. Allmäͤlig aber fuͤllt sich das Haus; wenige Zeit wird noch verstreichen, und der Stand der Beitler wird hier nur noch in der Tradition fortleben. Auch die Sbirren, welche die Phitanthropie des vorigen Jahr⸗ hunderts uns vermacht hatte, haben wir so gut als ganz verlo⸗ ren Sie sind durch Jaͤger ersetzt worden, die seit der Reform der Rechtspflege den Dienst bei den Gerichten zur allgemeinen Zufriedenheit versehen haben. Die Regierung hatte sich länast Uberzeugt, daß sie durch ein Corps ersetzt werden muͤßten; es war ber keine leichte Sache, die gehoͤrige Menge von Leuten zu fin⸗ den, die solche Verbindlichkeit auf sich nehmen konnten. Kechne man zu diesen zweckmaͤßigen Veraͤnderungen, daß die Post⸗ aus dem Norden jetzt fuͤnfmal woͤchentlich geht und kommt und daß die Schulen fuͤr kleine Kinder (asili inkantili) taäͤglich, nament⸗ lich seitdem die Geistlichkeit auf Wunsch der Regierung sich der⸗ selben annimmt, groͤßere Ausdehnung gewinnen, so wird man von dem guten Willen⸗der Regierung und von dem allmaͤlichen aber sichern Fortschritt in Toscana uͤberzeugt seyn.

Rom, 30. Jan. (A. Z.) Es hat sich abermals 3 läͤndische Gesellschaft gemeldet, welche der Regterung 8 SBuc. schlag macht, durch eine Eisenbahn von Ancona bis Civita vecchia das Adriatische mit dem Mittellaͤndischen Meer zu verbinden. Wahrscheinlich werden ihre Plaͤne das Schicksal der fruͤher ge⸗ machten Peeshig. theilen sie werden nicht genehmigt werden.

Durch die Anwesenheit des Herzogs von Bordeaux wird der hiefige, ohnehin schon sehr belebte Winter aͤußerst brillant. Feste auf Feste, ihm zu Ehren veranstaltet, folgen sich. In Uächster Woche wird der Fuͤrst Doria Pamphili in seinem Palast, der zu seiner vor kurzem erfolaten Verbindung mit Lady Mary Talbot, Tochter des Grafen Shrewsbury, neu hergestellt wurde, einen Ball geben, auf welchem nur die Ektte des . erscheinen wird. Von den uͤbrigen Festen zeichnen sich die des Herzogs A. Torlonia auch dieses Jahr durch Pracht vor allen

8 2

Da war kein Kreuz⸗

anderen aus. Zu dem vorgestrigen Ball, in seinem Palast, in Borgo, waren nicht weniger als 1500 Einladungen ergangen.

Spanien. Madrid, 28. Jan. Ein Karlistisches Corps hat die Kuͤhn⸗

heit gehabt, bis Alcala de Henares, sechs Leguas von der Haupt⸗ vorzudringen und daselbst eine Lieferung von Lebensmit⸗

Spanische Gränze. Der Herzog von Vitorta hat die tadt Segura angegriffen, ist aber von der Garnison kraͤftig zu⸗ uͤckgewiesen worden.

Die Christinischen Journale melden jetzt selbst die Wieder⸗ herstellung Cabkera's, so wie, daß in Folge derselben in allen Kirchen Aragoniens und der benachbarten Provinzen ein Tedeum gesungen worden sey.

9

Arie . 821 8 28½

Konstantinopel, 17. Jan. (Franzoͤsische Blaͤtter.) Zwischen dem Franzoͤsischen Gesandten und der Pforte herrscht seit dem Wiederbeginn der Feindseligkeiten mit Abdel Kader eine ewisse Kaͤlte, da ohne Genehmigung des Sultans, als Repraͤ⸗ entanten des Propheten, kein heiliger Krieg gefuͤhrt werden kann und sein Anathema hinreichend waͤre, dem Kriege diesen Charak⸗ ter zu nehmen. Die Gleichguͤltigkeit des Sultans Abdul Med⸗ schid in Bezug auf diesen fuͤr seine Verhaͤltnisse zu Frankreich so wichtigen Punkt giebt daher zu ernsten Betrachtungen Anlaß, die bei dem gegenwartigen Stande der Dinge den Lord Ponsonby ernstlich kompromittiren. 8

Der Guͤnstling des verstorbenen Suktans, Calosso, ein Pie⸗ monteser von Geburt, der in der Geschichte der Tuͤrkischen Re⸗ formen durch seinen großen Einfluß bei diesem Souverain eine bedeutende Rolle spielt, hat vom Sardinischen Minister von Pareto Paͤsse nach Turin mit voller Amnestic erhalten und un⸗ ternimmt eine Urlaubsreise in sein Vaterland. Er ist als Theil⸗ nehmer an der Revolution im Jahre 1821 einer der Piemonte⸗ sischen Exilirten und in contamaclam zum Tode verurtheilt. Die htesige Diplomatie allein weiß, welche Dienste er den Christen aller Nationen während der Zeit der Griechischen Revolution geleistet hat. Er war in den Tagen der Gefahr ein Freund aller Franken, und seine Fuͤrsprache rettete zur Zeit des Grtecht⸗ schen Aufstandes mehreren Griechen und Raja's das Leben. Hof soll sich fuͤr seine Begnadigung verwen⸗ det haben.

Smyrna, 14. A. Das Journal de Smyrne äaußert sich uͤber die Franzoͤsische Thron⸗Rede folgendermaßen: „Die Thron⸗Rede des Kaͤnigs der Franzosen bei Eroͤffnung der Kam⸗ mern, obwohl eben so farblos und unbestimmt, wie alle Doku⸗ mente dieser Art, enthält doch einen Paragraphen über die Orien⸗ talischen Angelegenheiten, auf den wir glauben, unsere Leser aufmerk⸗ sam machen zu muͤssen. Der Geist, der ihn eingegeben, ist unstreitig in Uebereinstimmung mit dem Verfahren, welches das Französische Kabinet bisher in der Tuͤrkisch⸗Aegyptischen Frage befolgt hat, und wir duͤrfen uns nur Gluͤck wuͤnschen zu den Gesinnungen, die der Koͤnig der Zeansosen bei einer so feierlichen Gelegenheit in Bezug auf die Reg hat. Wenn man nicht mit Worten und Dingen spielen, wenn nicht das Koͤnigliche Wort, zugleich das Organ einer verant⸗ wortlichen Gewalt, als eine leere Manifestation betrachtet wer⸗ den soll, so ist die in der Thron⸗Rede enthaltene Erklaͤrung von der Art, daß sie alle Freunde der Tuͤrkei beruhigen muß. „„Ue⸗ ber die Unabhangigkeit und Integritaͤt des Osmanischen Reiches zu wachen,““ ist allerdings eine Pflicht fuͤr Frankreich und zwar eine um so geheiligtere Pflicht, je groͤßer die Bestrebungen der Pforte sind, eine sociale Regeneration in ihrem Gebiete zu be⸗ wirken. Die Thron⸗Rede erkennt an, daß „„die Existenz der Tuͤrkei fuͤr den allgemeinen Frieden nothwendig sey,““ und daß „„die Politik Frankreichs stets erfordere, die Erhaltung und die Imtegritat des Osmanischen Reichs zu sichern.““ Das ist auch das System, welches Großbritanien befolgen will. Was verhin⸗ dert denn nun beide Kabinette, sich uͤber die Angelegenheiten des Orients definitiv zu verstaͤndigen?“

Die Nachrichten aus Beirut reichen bis zum 4. Januar. Ibrahim Pascha war noch immer in Marasch, Soliman Pascha in Seide. Es hatten einige Truppen⸗ Bewegungen nach der Seite von Damaskus und Aleppo hin stattgefunden und man

laubte, es werde sich in kurzem ein Corps von 10,000 Mann bei der letzteren Stadt zusammenziehen, welches auf eine ruͤck⸗ gaͤngige Bewegung wuͤrde schließen lassen. Dem Emir Beschir war es nach vieler Muͤhe gelungen, einige zwanzig Haͤuptlinge der Mutualis, die seit einiger Zeit die Verbindung mit der Kuͤste erschwerten, zu unterwerfen. Die Verlesung des Hatti⸗ scherifs hat in ganz Syrien einen tiefen Eindruck gemacht.

Man schreibt aus Cypern vom 2. Januar: „Die Verle⸗ sung des Hattischerifs hat hier einen unglaublichen Eindruck ge⸗ macht und die Bewohner aller Klassen, namentlich die Laudleute, erwarten mit Ungeduld die Ausfuͤhrung der verheißenen Refor⸗ men. Dieses Land bedarf vielleicht mehr als jedes andere libe⸗ raler Institutionen, da es Gegenden giebt, die von ihrer Aerndte 40 pCt. an Abgaben verschiedener Art entrichten muͤssen.“

“] Griechenland.

Athen, 9. Nan. (Journ. de Smyrne.) Die vor kur⸗ zem unter dem Namen der orthodoren Gesellschaft hier entdeckte geheime Verbindung hatte, angeblich nur einen religioöͤsen Zweck, allein unter diesem Vorwande wollte man im Inneren Veraͤnde⸗ rungen vornehmen und gleichzeitig einige benachbarte Tuͤrkische Provinzen revolutioniren. Drei Personen waren zu Vice·Praͤsi⸗ denten bestimmt und sollten ihrerseits wieder die uͤbrigen Behör⸗ den ernennen. Jedes Mitglled der Gesellschaft mußte einen Eid schwoͤren und 100 Patronen besitzen. Außerdem gab es noch eine Menge anderer Bestimmungen fuͤr die Gesellschaft.

Der Professor Theophilos Kairis, der auf Befehl der Sy⸗ node in ein Kloster auf der Insel Andros eingesperrt worden, hat an die Synode geschrieben, sich uͤber seine Verhaftung be⸗ schwert und um die Erlaubniß, Briechenland verlassen und sich in ein anderes Europaisches Land begeben zu duͤrfen, nachgesucht.

els

ArEeg v v tee RNam s hgitsiden me 8 8

Alexandrien, 16. Jan. Hier deutet Alles entschieden auf Krieg. Die Vorbereitungen dazu sind ungeheuer und werden mit großer Thaͤtigkeit betrieben. Man versichert, daß in kurzem 90,000 Mann in Unter⸗Aegypten versammelt seyn wuͤrden. Das eg.e soll bei Kairum, einem Dorfe am Kanal, vier Stunden von Alexandrien, errichtet werden. Man giebt hier

olgende Zusammensetzung der Armee an. Die beiden Flotten

ebs 6000 Mann Tuͤrkischer Landungs⸗Truppen, bilden einen

ffektiv⸗Bestand von 30,000 Mann; die in allen Staͤdten Un⸗

er⸗Aegyptens errichtete, theils mobile, theils seßhafte Miltz .“ 8 8 8

Meinungen:

erung in Konstantinopel ausgesprochen

2

duͤrfte 12,000 Mann liefern und außerdem sollen noch in aller

Eile 15,000 Beduinen aufgeboten werden. Durch eine neue Aus⸗ hebung und die bereits vorhandenen Regimenter wuͤrde dann die angegebene Zahl von 90,000 Mann kompletirt werden. In die⸗ sem Augenblick werden 100 Kanonen nach Syrien gesandt.

Der Vice⸗Köͤnig hat zwei ganze Wochen auf die Inspizirung der beiden Flotten verwendet. In Folge derselben hat bereits die Vertheisung der Offiziere von der einen Flotte auf die andere stattgefunden und die der Matrosen soll naͤchstens folgen. Die 6000 Mann Tuͤrkischer Landungs⸗Truppen werden auch das La⸗ ger bei Kairum beziehen. Sie sind uͤbrigens jetzt ganz zufrieden mit ihrer Lage, und bei den Musterungen, die mehrmals stattge⸗ funden haben, bewunderte man allgemein ihre treffliche Haltung und die Regelmaͤßigkeit ihrer Bewegungen, worin sie den Aegy⸗ tischen Truppen weit uͤberlegen sind. 1b

Die hiesige Miliz wird am 20. Januar ihre Waffenübungen beginnen, und Muhammed el Garbi, Präsident des Handels⸗ Tribunals, wird dieselbe kommandiren, weshalb er zum Groß⸗ Bei ernannt worden ist.

Ueber den Zweck dieser Ruͤstungen herrschen verschiedene b Einige wollen wissen, sie seyen gegen die etwaigen Angriffe der Europaͤischen Maͤchte gerichtet, Andere dagegen be⸗ haupten, der Pascha wolle gleichzeitig zu Lande und zu Wasser gegen Konstantinopel vordringen. Man versichert auch, er habe erklärt, daß er nicht einen Zoll von seinem Gebiete abtreten und sich bis aufs Aeußerste vertheidigen werde.

Jonische Inseln. e

Korfu, 14. Jan. (Schles. Z.) Am 10ten d. hat ein Jonisches Dampfboot, von Patras kommend, dem Lord Ober⸗ Commissair die Nachricht von der in Griechenland entdeckten Verschwoͤrung mit dem ausdruͤcklichen Bemerken uͤberbracht, daß auch mehrere Jonier dabei betheiligt erscheinen. Die hiesige Po⸗ lizei entwickelte hierauf alsbald die gröͤßte Thäͤtigkeit; bei den wei hier sich aufhaltenden Bruͤdern Capodistrias, bei Andr.

astoxidis und Joh. Petrizzopulo wurden Haussuchungen gehal⸗ ten und die Papiere der Genannten in Beschlag genommen. Zu gleicher Zeit wurde ein Dampfboot mit polizeilichen Instructio⸗ nen auch nach anderen Inseln abgeschickt; man glaubt, es gelte namentlich dem Ex⸗Senator Plessa auf Zante und dem Griechi⸗ schen Priester Tipaldo auf Cefalonien. er Senat hat diesfalls eine Proclamation erlassen (die wir bereits mitgetheilt haben). Aus dem Eifer, womit in dieser Sache zu Werke gegangen wurde, muß man schließen, daß Frgland besonderes Interesse hat, die Luellen und Faͤden der Verschwoͤrung genau kennen zu lernen. Der Großbritanische Gesandte in Athen, Sir Edm. Lyons, der die Russische Gesandtschaft daselbst beschuldigt, bei der Verschwo⸗ rung die Hand im Spiele zu haben, wuüͤrde viel darum geben, weitere und bestimmmte Belege fuͤr diese Beschuldigung zu erhal⸗ ten. Der Russische Gesandte, Herr Katakazi, hat sich aufs ent⸗ schiedenste dagegen verwahrt und beschaldigt seinerseits Herrn⸗ Lyons der Verleumdung und Ehren⸗Beleldigung, wodurch natuͤr⸗ lich Beider gegenseitige Stellung eben nicht eine freundliche ge⸗ worden ist. 228 Üiree

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 18. Jan. Es ist hier die Nachricht einge⸗ gangen, daß das Dampfboot „Lexington“ im Long Island⸗Sund verbrannt ist, wobei 70 Passagiere und 29 zur Mannschaft ge⸗ hoͤrige Personen umgekommen sind; nur drei Personen haben sich gerettet. Es hatte eine bedeutende Quantitaͤt Baumwolle am Bord und brannte in einer Stunde bis auf das Wasser nieder.

Den Nachrichten aus Florida zufolge⸗ haben die Feindse⸗ ligkeiten gegen die Indianer daselbst begonnen. „Briefe aus Central⸗Amerika von der Mitte des Dezem⸗ ber schildern den Zustand von Guatemala als keinesweges fried⸗ lich. Cabanas, ein General von Morazan, war auf dem Mar⸗ sche, um die Hauptstadt anzugreifen und verwuͤstete uͤberall das IVCERgagüelbbeimusssns.

1— IHAm * 3

Magdeburg, 9. Febr. (Magdeb. Z.) Im Jahre 1839 find hier, mit Einschluß der Militair⸗Gemeinde, uͤberhaupt ge⸗ traut 500 Paar, geboren 974 Knaben, 888 Madchen, zusammer 1862 Kinder. Darunter befinden sich 111 uneheliche Knaben und 82 uneheliche Maͤdchen, zusammen 193 uneheliche Kinder, von welchen aber 87 in der Koͤnigl. Entbindungs⸗Anstalt geboren und zum bei weitem groͤßten Theil der hiesigen Stadt nicht an⸗ gehoͤrig sind. Todtgeboren sind von saͤmmtlichen Kindern 53 Knaben und 38 Maͤdchen. Gestorben sind 927 Personen maͤnn⸗ lichen und 764 weiblichen Geschlechts, zusammen 1691 Personen. Es sind hiernach 171 Personen mehr geboren als gestorben. Die Bevöoͤlkerung der Stadt betraͤgt nach der letzten Zaͤhlung, die Gar⸗ nison nicht mitgerechnet, jedoch mit Einschluß der Militair⸗Frauen

enkN822

und Kinder, 45,061 Seelen.

Trier, 7. Febr. (Trier. Z.) In dem Jahre 1839 wur⸗ den hier und in den Landgemeinden 871 Kinder geboren; unter diesen waren uneheliche in der Stadt 70, in den Landgemeinden 5. Gestorben sind 741 Personen. Es sind also mehr geboren als gestorben 130. Durch. Ungluͤcksfälle verloren 4 ihr Leben. Getraut wurden uͤberhaupt 162 Paare. Im Jahre 1838 betrug die Bevoͤlkerung der Stadt Trier 15,198, der Landgemeinden 8000, ñJsberhaupt 23,198 Einwohner.

ö“¹“] 8 g. 2 2 K IeI Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin.⸗Die Sing⸗Akademie hat den in diesem Winter ven ihe eröffneten Abonnements⸗Epklus von vier Oratorien in der vorigen Woche mit der Aufführung der „Könige in Ifracl“ (Saul und David) von Ferdinand Ries geschlossen. Die drei ersten im Pe⸗ vember, Dezember und Januar ausgeführten Oratorten waren Häaͤa⸗ dels Samson“ und „Judas Maccabaͤus und Hapdn’s Jahreszei⸗ ten“. Die beiden Händelschen Werke sind um die Mitte des vorigen, das Hapdusche zu Anfange des jetzigen Jahrhunderts das Riessche innerhalb des letzten Dejennums komponirt. Hier batte man also Ge⸗ legenheit, den Oratorten⸗Styl diefer verschtedenen Jriten mit einander zu vergleichen, denn es ist nicht nur der verschiedene Charakter der einzelnen Komponisten, sondern die ganze Jeithildung, welche sich in diesen Wer⸗ fen abspirgelt. Als Hende seine Oratorien schrieb waren die muffka⸗ lischen Mittel noch sehr einfach, die Tonkunst hatte den Hoöhepunkt ih rer Entwickelung noch nicht erreicht. Die Formen, deren sich Hände.! bedtente, sind daher auf einen engeren Kreis beschränkt, aber innerh desselben um so fester und entschiedener ausgebildet. In der religtösen Empfindung, die seine Werke athmen, herrscht noch eine ge⸗ wisse Strenge; die denschaften hat noch nicht Eingang gefunden in das Künstler⸗Ge⸗

den Regenbogenkarben einer reichen Weltanschanung.

müth; der heiltge Lichtstrahl der Phantaste bricht sich noch nicht in Nun entfaltet

3

ülle des Lebens mit all seine Gefühlen und Lei⸗ 88

.