Franzosen die einzige Nation, vor der er, der Viceköͤnig, in
dieser Hinsicht Respekt habe Er begretfe uͤherhaupt — * die Aegpptischen Angelegenhetten die Europaer inceressiren — Nur in Konstantinepel glaube man nigermaßen 8 Versicherungen, weil man dort verblendet sey, und ni⸗ A sehe, daß sie nur ihren cigenen und nicht den Vortheil des Osma⸗
Au⸗ ven. Wie kann sich die Pforte ein⸗ nischen 11e 19, 108 Hartnchken fuͤr negng. sich ihrer An⸗ annechme? Der Padischah moͤge seinen Blick auf dee Woldau, Wallachei und Serbien richten, er moͤge die Ver⸗ hütnisse in Griechenland gehöͤrig deherzigen, und er werde sich Aberzeugen, daß nimmermehr TChristen und Moslims friedlich neben einander gehen koͤnnen. Nur eine Zerstuͤckelung des Reichs bezwecken die christlichen Maͤchte; hinsichtlich der Ver⸗ theilung der Beute seyen sie unter sich uneinig. Bollten sie eimnmal diesen Punkt auss Reine gebracht haben, so werde man sich uͤberzeugen, daß die letzte Stunde des Islams geschlagen habe. Er allein, Mehmed, sey die letzte Stuͤtze des Reichs; dies werde er zu beweisen wissen, sobald er, aufgefordert von seinem Herrn, in der Hauptstadt der Osmanen Gelegenheit habe, die einzigen Mittel in Ausfuͤhrung zu bringen, die das Keich vom gänzlichen Untergang noch retten koͤnnen. Der gegenwaͤrtige Zustand sey ihm bereits unerträglich und er wolle selbst im Fruͤhjahr versuchen, die Orientalischen Wirren zu lo⸗ sen, damit die Europaͤer nicht mehr daruͤber die Koͤpfe sich zu zerbrechen brauchen. In ähnlichem Sinne soll der Vicekoöͤnig zu Kiamil Pascha gesprochen und ihm besonders anempfohlen haben, die Mmister Sr. Hoheit des Sultans auf die eigennuͤtzi⸗ gen Pläͤne der Maͤchte aufmerksam zu machen, ihnen daruͤber die Augen zu oͤffnen. Wenn man nun diese wuͤthenden Aeuße⸗ rungen des Pascha's uͤberlegt, so kann man nicht umhin, diese affektirte Wutb fuͤr berechnet zu erklaͤren. Wahr ist es allerdings, daß der Pascha auf Frankreichs Beistand pocht, daß er der Ueberzeugung lebt, England und Rusland wuͤrden sich nie mit einander vereinigen, und daß er selbst in einem solchen Falle im Verein mit Frankreich einige Chancen fuͤr sich hätte; doch weiß Mehmed Ali nur zu gut, daß seine junge einer reellen Basis enebehrt, und daß er am Ende den Spaß theuer bezahlen muͤzte, wenn doch endlich ernste Maßregeln gegen ihn ergriffen werden sollten. Es wird auch wirklich versichert, daß dem Vice⸗ Koͤnig neuerdings zwar nicht durch Herrn Hodges, sondern durch Französische eeans Antraͤge an England habe machen lassen, die auf des letztern Verkehr mit Ostindien Bezug haben, um die Insulaner, wie Mehmed Ali sie nennt, sn beruhigen und fuͤr sich bessere Bedingungen zu erschleichen. Um die Ko⸗ moͤdie vollständig zu machen, wuͤrde sich dann der Vice⸗Koͤnig straäͤuben, die durch Frankreich vorgeschlagene Raͤumung einiger Distrikte am Cuohrat zu Gunsten der Pforte zuzugeben, doch endlich, um den Frieden zu bewahren, darein willigen. Ge⸗ wiß ist, daß die Anstrengungen des Vice⸗Königs, seine Ar⸗ mee am Taurus, die uüͤbrigens in diesem Augenblick auf einen fehr geringen Stand herabgesunken ist, wieder zu komple⸗ tiren, ein Reserve⸗ Corps regulärer Truppen im Delta zusam⸗ menzubringen, nebstdem eine Art von Landsturm, der Aegyptens Graͤnzen nicht zu uͤberschreiten haͤtte, zu organisiren, dann die Küsten uͤberal zu befestigen, und in gehoͤrigen Vertheidigungs⸗ stand zu setzen sehr leicht ohne wesentlichen Erfolg bleiben könn⸗ ten, nicht so sehr wegen Mangels an Geldmitteln, die ihm jetzt von auswaͤrts zufließen, als vielmehr wegen Mangels an waf⸗ fenfähigen Menschen, an denen das Land erschoͤpft ist, aus Man⸗ gel an Vertrauen, daß der Pascha bei seinen Unterthanen durch Despotismus verscherzt, endlich aus Widerwillen gegen Krieg und alles Militairwesen, das den letzten Ruin uͤber das Land zu bringen droht. Die Saumseligkeit der Maͤchte hat es noch zu keiner Blokade gebracht; man versuche sie und man wird bald sehen, daß Mehmed Ali andere Saiten aufziehen und die Aus⸗ bruͤche seines Eigenduͤnkels maͤßigen wird.
Gestern hatten wir wieder vier Pestfalle, zwei an Bord der Kriegsschiffe und zwei am Lande in den Huͤtten der Araber; sie ist bösartiger Natur dieses Jahr, nech ist kein Angesteckter davon gekommen; dies ist ein schlimmes Zeichen.
Alexandrien, 26. Jan. (Franzoͤs. Bl.) Heute bega⸗ ben sich mehrere von den Konsuln der großen Maͤchte in den Palast des Bice⸗Königs, um zu hoͤren, was er wohl thun werde, im Falle man die Zurüuͤckgabe Syriens an die Pforte von ihm verlange. Er erwiederte: „Meine Kinder und ich wuͤr⸗ den lieber sterben, als diese Provinz, die uns so viel gekostet hat, herausgeden.“ Dies scheint in der That ernstlich gemeint zu seyn, denn die Miliz wird mit großer Eil vollzaählig gemacht, und Jeder darin aufgenommen, der eine Flinte tragen kann. Um dieselbe einzuüͤben, werden in kurzem 300 Exertier⸗Meister von . eintreffen. Unter den Eingeborenen hat die Errich⸗ tung der Miliz große Bestuüͤrzung erregt und die Fellahs bringen sogar keine Lebensmittel mehr nach Alexandrien, weil sie fuͤrchten, dort zuruͤckgehalten und unter die Miliz gesteckt zu werden. — Am Lasten schickten soaͤmmtliche Offiziere der Tuͤrki⸗ schen Flotte eine Deputation an den Vice⸗Koͤnig, um ihm zu er⸗ tlaren, daß sie entschlossen seyen, unter keiner Bedingung nach Konstantinopel zuruͤckzukehren. Ihre Personen staͤnden ganz zur Versuͤgunz des ice⸗Koͤnige und wenn er die Flotte zuruͤcksende,
Berlin, 22. Febr. (Milit. Wochenbl.)
August von Wuͤrttemberg Koͤnigl. Hoheit, aggregirter Oberst vom Regiment Garde du Corps, ist zum Commandeur des Garde⸗ Kuͤrasster⸗Regiments, der Graf Henckel von Donnersmark, Oberst und Commandeur des 1ten Infanterie ⸗Regiments, zum Kom⸗ mandanten von Schweidnitz und der Oberst und Commandeur des laͤten Infanterie⸗Regiments, von Kaweczynski, zum Kom⸗ mandanten ven Silberberg ernannt worden.
Breslau, 17. Febr (Schles. Z.) Auch im verflossenen Jahre 1839 hat das Institut der Schiedsmäaͤnner in unserer Provinz sehr erfreuliche Resultate gewaͤhrt. So sind z. B. im Trebnitzer Kreise in dew genannten Zeitraume bei den Schieds⸗ männern 202 Sachen anhoͤngig gemacht worden, von diesen 171 zur Ausgleichung gekommen, 5 zuruͤckgenommen und 26 dem ordentlichen Richter uͤberwiesen worden. Von den 38 Schieds⸗ maͤnnern des Mitlitscher Kreises kamen uͤberhaupt 16 Fälle zum Vergleich. Daselbst zeichneten sich die 859 Schiedsmäanner, Hauptmann Wollenhaupt in Sulau und Ziergaͤrtner Sperling in Freihan, ruͤhmlich aus, indem der Erstere von 40 Fällen 37, der Letztere von 93 Fällen 87 verglichen hat. Im Schweidnitzer Kreise war die Zahl der anhaͤngig gewesenen Sachen 290, von denen durch Vergleich 260, durch Zuruͤcknahme der Klage l und durch Ueberweisung an den Richter 27 beendigt wurden. Von 146 vorgekommenen Faͤllen im Kreise Oels wurden 125 gänzlich erledigt, 4 blieben schwebend und nur 21 durften an den Richter verwiesen werden. 1
Die Ausstellung des Modells der Amazonen⸗Gruppe bleibt am Sonntage vou
dem Publikum noch für die nächste Woche, ae 11 — 2 Uhr, an den Wochentagen von 10—3 Uhr, geöffnet.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Das Elementar;, und Buͤrger⸗Schulwesen im Preu⸗ ßischen Staate. Erstes Heft: Das Elementar⸗ und Buͤrger⸗Schulwesen in der Provinz Brandenburg in seiner Entwickelung und seinen Fortschruüͤtten, unter Benutzung authentischer Quellen dargestellt und zusammengetragen von Karl Kurt Ferdinand von Schmieden, Khnigl. Preus. Ober⸗ und Geheimen Regierungs⸗Rathe zu Berlin. Leipzig bei Hinrichs, 1840. 91 S. gr. 8.
Es ist micht zu verkennen, daß die Preußischen Monarchen stets. namentlich von König Friedrich Wilhelm dem Ersten an, die Jugend⸗ bildung auf das landesväterlichste erwogen haben; auch Patriolen und Menschenfreunde nabmen sich hie und da mit gesegnetem Erfolge der verlassenen und versäumten Kinder an, aber, was auch auf iesem Felde Dankenswerthes die auf die Zeit der Wiedergeburt des Staats geschah, es stand doch zu vereinzelt da, als daß man auf das Volks⸗ Schulwesen Hoffnungen hätte gründen können, welche jetzt, wenn Ar⸗ muth und Berbrechen uns bedrängen und betrüben, mit Freuden in die Zukunft blicken lassen, ja welche durch Betriebsamkeit un Sittlich⸗ feit das Glück in den Familien und das Wohl des Vaterlandes uns in sterem Wachsen zeigen.
Wie bescheiden sich auch die vorliegenden Blätter einführen, sle beruhen auf authentischen Quellen und sie ewähren durch die ganz einfach dargelegten Thatsachen eine wahrhaft herzerhebende Freude. Der Herr Verfasser zeigt erst, wie es bis 1808 gewesen und was seit⸗ dem geschehen, wie die Methode des Unterrichts, der regelmäßlge Schul⸗ besuch, das Gchalt und die Wohnungen der Lehrer allmälig von 1808 bis zu Ende des Jahres 1827, dann ven da ab bis zu Ende des Jah⸗ res 1835 in immer befriedigenderen Maßen sich verbefsert haben. 2 abei tritt, neben dm unausgesetzten Streben der Staats⸗Behörden füͤr die äußeren Verhättnisse des Schulwesens und für die bessere Gestattung des Unterrichts, die entschiedene weise Absicht vor, nicht auf Uniformität zu dringen, sondern den Orts⸗Bethäͤltni en sich zu bequemen, wenn nur das Bessere Eingang finde. In tabellarischen Uebersichten sind die Schul⸗Inspectionen und die Schülen selbst mit ihrer Ledrer⸗, Klassen⸗ und Schüler⸗Zahl, so wie mit ihren Unterhaltungs⸗Kesten, und wie dieseilben aus Stiftungen, aus Kommunal⸗Zuschüssen, aus Staats⸗ Kafsen und aus dem Schulgelde zusammenksmmen, nachgewiesen. Auch die historischen Verhältnisse vieler Lehr⸗Anstatten, manche persänliche Verdienste werden in Erinnerung gebracht: dech ist hier nicht der Ort, in das Detail einzugehen, wie es, nach den beiden Regierunge⸗Bezir⸗ ken Frankfurt a. d. Oder und Potsdam dargeboten wird; aber wir dürfen jedem Freunde des Vaterlandes und des Vells⸗Schulwesens Üüberhaupt durch die genanere Betrachtung dieser Blätter Belehrung und Genuß verheißen; Thatsachen und Zahlen sprechen auf das über⸗ zeugendste, und der Geist, der beide hegt und trägt, bestätigt es, daß ein frisches Leben sich in den Schulen unseres Bolkes meyhr und mehr entwickele, daß des Köuigs Wille von dem Ministerium aus bis in die Orts⸗Behörden mit wahrhaft innerer Zustimmung veollzogen, daß der Segen dieser landesväterlichen Sorgen, dieser 42 Administra⸗ tion, von den Aeltern und Kommunen immer mehr mit Dank erkannt und immer mehr aus eigener Kraft geférdert werde.
Möge der Herr Verf. bei dem Publikum eine theilnehmende Er⸗ munterung sinden, diese aftenmäßigen Berichte fortzusezen. Auch dürften bald Nachträge nöthig werden, da seit fünf Jahren das Ele⸗ mentar⸗ und Bürger⸗Schulwesen auch in der Provinz Brandenbur schon wieder die erfreulichsten Fortschritte aufzuweisen hat. An Duel⸗ len wird es nie gebrechen; denn die Geschichte des Schulwesens ist die Ehre des Vaterlandes, und die Rechenschaft der Behörden ist ihr Lob und neue Nahrung des Vertranens. .
Seite 29 vermissen wir den Namen des Predigers an der Unter⸗ Kirche zu Frankfurt g. d. Oder, welcher 1737 die erste Einrichtung und Leütung des städtischen Waisenhauses daselbst um Gottes Willen
—
o woͤrden sie aus Land aehen, um sich nicht der Verfolgung des Divans auszusetzen. Mehmed Ali erwiederte, er werde sich ä richten, uͤbrigens sey Aegypten ein gast⸗ re es Land und er werde niemals einem Bruder, der ihn darum bitte, ein Asyl verweigern. 8 5
übernommen; der Stifter des dortigen reformirten Waisenhauses ist der Professor Stosch gewesen; — S. 3à muß die wohlthätige Gene⸗ ralin Derfflinger, nicht Dörflinger geschrieben werden; sie war die Littwe des 1725 verstorbenen General⸗Lieutenants Freiherrn von Derfflinger, des letzten kinderkesen Sohnes des berühmten General⸗
1763 und als Stister der noch heute segensreiche Früchte tragenden Realschule in Berlin, sein wohlverdientes Denkmal neben dem Dem⸗ herrn von Rochow finden können. P. 1
Dauer der Elsenbahn Fahrten am 21. Februar.
NSan Zeitdauer mmmm Zritdauer
von von Berliin. LESt. M.] potzdam. ESt. M.
Um 7 Uhr Morgens.. 40
Um 8 ½ Uhr Morgens. 4à 10 „ 8 47 ⸗ 12 „ Mittags.. 6 „ 2 » Nachmitt.. 46 4 ½ ⸗» Nachmitt. 42 „ 6 » Abends... 58 7]1¼ „» Abends.. 1
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TTTTTTII Den 22. Februar 1840. Imtlticher Faondsz- und weltd-Courg-Zetlel.
12 Ur. Cour. 8 Fr. Conr. 8l Rrief⸗ Geld.
Sr.-Schuld-Sch 4 Pr. Engt. 01,l. 22 4 PrämSeh.d Beeh— Kurmärk. 0blig. 2¹ Neum. S hi dr. 21 102* 12 ¹01 11 112[(Coup. and Zlua- Hert. Stadt-Obl. 4 10 ½ ¼½ 103 ¾ Königah. do. — 4 — —
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Augsl urg Breslau Leipeig MZ. Frankfurt a. M. W7. Petersburg
5 % Span 24 ⁄16.
Feldmarschalls; S. d1 bätte der mit seitenen Gaben ausgerüstete Pre⸗ diger Hecer, als Verfasser des Landschul⸗Reglements vom 12. August
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1 Urief. 1 Geld. Imᷓᷓ Eœᷓ́ᷓᷓö 1035 4 I1 103 ¼ pomm. 4do. 2²¹
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Seb. 4 K u. N.9h91 Gold al mareo. — 215 Neue Dabaren 28 18 Friedriehed'or — Aud. SGoldmün- neu à ½ Thl. Diekenfe
dito. 40. Je] 100 ¼ —
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2 Mt. 1501 ,½
3 Me. 0 20 %
2 Me. 791 61 ½ 2 Mt. 101½
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8 Tage 2 Mrt.
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. 230 Fl. do 8 . 280 Fl. 30 Mkb. 32120 Nk. 1 ü. St.
. 900) Fr. 130 Fl.
do. .
1 SRbl.
öööae“ Amsterdam, 18. Februar. Niederl. wirkl Schuld 52 ½☚. 5 % do 98 ½. Passive —. Ausg. S-h. —. Poln. —. Oesterr. Met. 105. Antwerpen, 17. Februar. Neue Anl. 24 ½ G. Frankfurt a. M., 19. Februar. Oesterr. 5 % Met. 108 ¾½ G. 4 % 101 ¼ G. 1 % 25 ¾ G. Bank- Actien 2140. 2138. Parrial-⸗ Obl. L.008 e 20 504) Fl. 141 ¾. 141 ½. Loose zu 100 bl —. Freuse. Iröm 5 % Span. Anl. 8 ⁄⅞ - 8 ¾¼. 2¹⁄½ % Iloll. 52116. 5112⁄1 Eisenbahn-Actien. St. Germain 055 Uir. Versailles rechtes Uter 500 Br. do. linkes Ufer 385 Br. Strassburg-Basel 3200 Br. Bordeaux - Teste —. Sambre-Meuse —. 4-eipzig-Dresden 99 ⅓ Ber. Köln-Aachen 8⸗5 ½ G. Comp.-Centrale —. Hamburg, 20. Februar. Bank-Actien 1702. Engl. Ruas. 108 ¾. London, 15. Februarr. 8 Cons. 3 % 90 . Belg. —. Neue Anl. 27 . Paasivv, 7. Ausg. Sch. 13. 2 8 ¼ HHolt. 528¾. 5 % 100 l. 5 % Port. 28 % do. 3 % 23 ¼. Bras. 78 ¼. Mex. 28 ½. Peru 16. Chili —. Paris. 17. Februar.
5 % Rente fin cour. 113. 20. 3 % fin cour. 82. 20. 5 % Neopl. fin cour. 104. 10. 5 % Span. Rente 68 e 0 ½¾. 3 % Poct. 22 ⁄¼. Petersburg, H. Februar.
IL.,%ond. 3 Mt. 3871 „. Hamb. 34 ¼. Paris 405. Poln. à Par. 200 Fl. 67 ½. 40. 4 rl. 73 ¼. Wien, 17. Februar. b .
5 % Met. 109 ½. 4 % 101 à. 3 % 82 3 %. 2 ½ % 59 ½. 1 % —
Bank-Actien 1798. Anl. de 1834 142. de 1839 1209 ¼. 8
Koͤnigliche Schauspiele.
Sonntag, 23. Febr. Im Opernhause: Fernand Tortez, Oper in 3 Abch., mit Ballet. Musik von Spontini.
Zu dieser Vorstellung werden Opernhaus⸗Billets mit Sonntag bezeichnet verkauft. 1“ . .
Wegen fortdauernder Heiserkeit des Fraͤulein von Faßmann kann die Oper: Agnes von Hohenstaufen, nicht gegeben werden Es wird daher ersucht, den Betrag fuͤr die dazu bereiis gekauf⸗ ten mit Freitag bezeichneten Opernhaus⸗Billets im Billet⸗Ver⸗ kaufs⸗Bureau zuruͤckempfangen zu lassen.
Im Schauspielhause: Kabale und 5 Abth., von Schiller.
Montag, 24. Febr. Im Schauspielhause: Schauspiel in 5 Abth., von Goethe.
Königsstaͤdtisches Theater.
Sonntag, 23. Febr. Zum erstenmale wiederholt: Auge des Teufels. Komische Oper in 2 Alten, nach einem zoͤsischen Origial von Scribe. Musik vom Kapellmeister Glaͤser. gaae Nummer 777.
err Kuͤhn: Pfeffer.) £ — A. Febr. Der Alpenkoͤnig und der Menschenfeind. Großes romantisch⸗komisches Original⸗Zauberspiel mit Gesang in 3 Akten, von Ferd. Raimund. Mufik von W. Muͤller.
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VBerantwortlicher Redacteur Arnold. 6“
Kanz. Bill. 231, 5. P 8
Linsl. —
Prͤäm.-Sch. 129 ⁄½. 8 Zinsl. 7 ¼.
2 ½ % 39 ½ G.
Engl. Russ. —.
Liebe, Trauerspiel in Torquato Tasso Das
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Fedruckt bei A. W. Havn.
Bekanntmachungen.
lige Kammergerichts⸗Referendarias
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emeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.
schafts⸗Verhältniß mit dem als Erbe aufgetretenen im alsdann noch von der Erbschaft vorhanden, zu begnü b1 4 viert Rehmaun z 2 1 ldig. Am 18. Januar 1839 ist hier in Berlin der ehema⸗ tin EEEE üene Zea sehgas
Johann Friedrich Dr. med. Beu zu London hierdurch öffenttich vorgelia (Ebell, Wendland und Peher als
Eoitlob Bell, eia Sehn des Apothekers und Medizi den, spätestens in dem vor dem Kammergerichts⸗Re. Vo sch'ag gebracht.
nal Asfsessors Johann Friedrich Bell, im 65sten Lebens⸗ ferendarius Dunkelbeck auf den 29. Mai 1840, Vermittags um 10 Uhr,
jahre unverehelcht und ohne Hinterlassung leibeicher Aeitern vder Gesch vister ab intestato verstorben, und beträgt sein Rachlaß weit über Einhunderttausend Thaler. bier auf dem
Als Seiten Verwandte des vierten Grades mätter
Ludw’g
wandte väterlicher Sette existtren, namentlich ein Or.
so eben bezeichneten Johann
so weit sie ria näheres oder 8 eich nahes Verwandt⸗Ifordern berechtigt, sondern sich lebiglich mit dem, was
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EE1“ 84884
1 sich zu gestellen und ihre Legitimation zu sü
licher Sesss dat sich biver nur der Hefratd Auguß origenfalls der Hofraih ee nach haeees
u zu Steitin gemeldet, seme Legiti⸗ ständig gefuͤhrten Legttimatien fuͤr den nächsten gesc mation jedech noch nicht vollstäͤndig geführt, allein das ichen Lrden zu erachten, ihm ais solchem der Röaess Nr. 7 es nicht unwahrscheinlich, daß auch eben se nabe Ter. sar freien Disposirton zu verabf lgen und der nach er zu hab
1 Sei olgter Präklusion sich eima noch ersi meldende Erbe med. Bell, angeblich ein Pater⸗Bruder⸗Sohn, ig Lou⸗alle seine Handlungen und ¾
bon wohnen soll, so werden alle unbekannte Erhen des und zu übernehmen verbunden, von jtzm
riedrich Gottlob Bell. nungslegung noch Ersatz der erbetenen N heiten, nebst einer neuen und 12-rn Heilmethode der Häͤmorrhoiden, Hypochondric, Hy⸗mit Begl. ces Pianof. eingerichtet von L. Hellw ig-
Berlin, den 17. Juni 1839.
Kammergericht anberaumten Termine
ist erschienen un u haben:
en anzuerkennen weder Rech
Den Auswärtigen werden die Justtz⸗Kommissarien
Königl. Preuß. Kammergericht.
Literarische Anzeigen.
i Cc. n in Berlin, Heilige Geiststraße lung im Wege der Kerrespondenz einzuleiten. S41 Sa. d in 1, aehenssengen b.
zu h. Auflage von der ie 2te vermehrte und verbesserte Auflag 1 1 3 Die eteonedigen Schrift: Enthuͤllung des räth⸗Strasse No. S, ist für 12 ½ sgr. zu haben: selbaften Wesens der 1“ Graun's berühmte Are:
erie und Gicht. Für gebildete Nichtärzte ven
be M. Strahl (Fesr schens Arzte und Accou⸗ cheur in Berlin) Svo. Velinp. brosch. 1 Thlr. Die Resultate, welche der Verfasser 17⁄ durch brief⸗ liche Behandlung erzielt, setzen die Wirksamfeit seiner Methode außer allein Zweifel. Viele Hunderte von Ünterleibskranken haben ihm ihre Heilung, neuen Le⸗ bensmuth und neue Lebensfreuden zu verdanken und dies in ihren Zuschriften mit dem lebhaftesten Tank⸗ ube ausgesprochen. Die Beamwortung des dem Buche eigegebenen Fragen⸗Schemas genügt, um die Behand⸗
andatarien in
Im Verlage von T. Trautwein in Berlia, Breite
naturgemäßen „Mi paventi“ verent
Columb. 25 .
ran⸗
Posse in 1 Akt, von Lebrun.
Amtl. Nachr. Inhalt.
Frankr. Dep. K. — Paris. Die Dotations⸗D ngel. — Bestattung des Marschalls Maison. — Frankr. Erllär. vor der Erob. v. Algier.
Großbr. u. Irl. London. Bounrquenecy Franz. Geschäftsträg. — Finanzen. — Engl. Marine⸗Zust., besond. in China. — Charti⸗ stische Bewegungen. 1 —
Beig. Pläne zur Anschaffung einer Kolonie. — Die Belg. Freimaurer.
Schw. u. Norw. Graf Wachtmeister lehnt das Justiz⸗Minist. ab. — Nothstand in Darlekarlien. — Stand der Opposition.
Dän. Parole⸗Befehl in Bezug auf Vorschläge zur neuen Organisation des Heeres. — Sprachen⸗Verhältniß in Gchleswig.
Deutsche Bundesst. München. Maskenzug. — Dresden. Stände⸗Vers. (Hannov. Verfassungs⸗Frage.) — Hannover. Cassa⸗ torisches Reskript. — Kassel. Stände⸗Vers. (Der §. 112 der Verf.⸗Urk. — Hannov. Verf.⸗Angel. — Anklagestand d. Minister.) Braunschweig. Messe. “
Oesterr. Die Königin von Sachsen in Wien. talien. Schreiben aus Florenz. pan. Kriegs⸗Ereignisse.
Aeg. Erricht. der Landwehr. — Die Türkische Flotte wird immer Aegyptischer.
Inland. Königsb. Rhederei. — Herrmanns⸗Denkm. — Dirschau. Wasserstand. — Magdeb. Thätigk. d. Schiedsmänn. — Düsseld. Rheinpreuß. Feuer⸗Versich.⸗Anst.
Amtliche Nachrichten.
Kronik des Tages. 8
Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Schullehrer Aller zu Heddesdorf, im Fuͤrstlich Wiedschen Standes⸗Gebiet, das Allge⸗ meine Ehrenzeichen zu verleihen geruht.
Bekanntmachung. Die Kandidaten der Baukunst, welche entweder in dem ersten
diesjäͤhrigen Termine die Vorpruͤfung als Staats⸗Baumeister
oder Bau⸗Inspektoren, oder welche bis zum Oktober d. J. die muͤndliche Pruͤfung als Privat⸗Baumeister abzulegen beabsichtigen, werden hiermit aufgefordert, vor dem 13ten kuͤnftigen Monats sich schriftlich bei uns zu melden, worauf den Ersteren das Wei⸗ tere eroͤffnet und den Letzteren der Termin bezeichnet werden wird, der zu ihrer Pruͤfung in den Naturwissenschaften angesetzt ist. Meldungen, die nach dem 13. Maͤrz eingehen, koͤnnen nicht mehr bveruͤcksichtigt werden. Berlin, den 22. Februar 1840. v“
8 Koͤnigliche Ober⸗Bau⸗Deputation.
Anslkland.
16696.
Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 18. Februar. Zu Anfang der heutigen Sitzung wurden Berichte uͤber ver⸗ schiedene Bittschriften erstattet, von denen aber keine ein besonde⸗ res Interesse darbot. An der Tagesordnung war darauf die Er⸗ oͤrterung uͤber den Vorschlag des Herrn Vivien, welcher dahin lautet, daß fortan keine Kugel⸗Abstimmung uͤber Gesetz⸗Entwuͤrfe stattfinden solle, die zu keiner Debatte Anlaß gegeben haͤtten. Herr Mounier de la Sizerransé bekaͤmpfte diesen Vorschlag, der seines Erachtens keinen anderen Zweck habe, als etwas Zeit zu ersparen. Dieses Resultat wuͤrde aber auf eine andere und wuͤrdigere Weise erreicht werden, wenn die Herren Deputirten es sich angelegen seyn ließen, puͤnktlicher zu den Sitzungen zu erscheinen. — Herr Vivien sagte, er begreife nicht, wie man sich einem so einfachen Vorschlage wie dem seinigen widersetzen koͤnne. Zeit gewinnen scheine ihm ein Vortheil, der doch nicht so sehr zu verachten sey. — Herr Auguis war der Meinung, daß durch den Vorschlag des Herrn Vivien auf die ganze Dauer der Session -n,98. drei Tage erspart werden wuͤrden, und fuͤr diesen un⸗ edeutenden Gewinn wuͤrde die Kammer weit mehr an ihrer Wuͤrde und ihrem Ansehen verlieren. Als der Praͤsident hier⸗ auf die Kammer fragte, ob sie zur Eroͤrterung der einzelnen Ar⸗ tikel uͤbergehen wolle, blieben zwei Abstimmungen zweifelhaft, und es mußte zum geheimen Scrutinium geschritten werden. Das Resultat desselben war, daß der Vorschlag des Herrn Vivien mit 211 gegen 100 Stimmen verworfen wurde. Dieses Resultat,
welches das beste Argument dafuͤr ist, wie sehr ein Votum durch
Aufstehen und Niedersitzen, hinsichtlich der in der Kammer herr⸗ schenden Majoritaͤt, taͤuschen kann, ward mit großem Gelaͤchter aufgenommen.
Paris, 18. Febr. Alle Pee bereiten sich zu dem Kampfe vor, der uͤbermorgen in der Deputirten⸗Kammer stattfinden wird. Die Hofpartei scheint ihres Sieges gewiß zu seyn und rechnet darauf, daß der Dotations⸗Gesetz⸗Entwurf mit einer Majoritaͤt von etwa 30 Stimmen angenommen werden wird. Es gehen allerdings aus den Departements zahlreiche Bittschriften an die Kammer ein, welche sich mit groͤßerer oder geringerer Heftigkeit gegen die Dotations⸗Bewilliqung aussprechen. Die Opposition iebt sich den Anschein, als ob sie viel Gewicht auf dergleichen emonstrationen lege, aber man hat schon fruͤher, bei Gelegen⸗ heit der Wahl⸗Reform gesehen, daß jenes in England so wirk⸗ be Agitationsmittel in Frankreich wenig zu bedeuten hat. Die Mittelklassen nehmen in der Regelan den Petitionen keinen Uncei da sie Alles scheuen, was zur Verwirrung und Verwicklung Anlaß eben kann, und nur wenn ihre Interessen, oder ihre Freiheiten edroht sind, lassen sie sich zum thaͤtigen Antheil an solchen De⸗ monstrationen bewegen. Daß Eines von Beiden hier der Fall seyn sollte, wird man dem vernuͤnftigeren Theile r Nation nicht einre und derselbe weiß zu gut, da
ein Land wie Frankreich den Mitgliedern seiner Koͤnias⸗Famili
eine glaͤnzende Stellung bereiten muß und kann, 4 gleichen 56, in der Regel schnell in die Circulation zu⸗ ruͤckkehren. Allerdings aber giebt es, wie heute das Journal des Débats sehr richtig bemerkt, an jedem Orte und in jeder Stadt irgend ein Paar Unbeschaäͤftigter Mißver nuͤgter, die nichts Besseres zu thun haben, als Unterschriften zu Petitionen zu sam⸗ meln, die gegen den Koͤnig und gegen die gerichtet sind. Die Opposition wuͤrde sehr in Verlegenheit kommen, wenn man sie aufforderte, die Unterschriften der zahlreichen Petitionen „die 1* Hauptstadt stroͤmen“, na nhaft zu machen und die Zah derselben genau anzugeben. Es u üͤrde ihr sehr schwer wer⸗ den, Petitionen von Orten wie Paris, Rouen, Lyon, Marseille, Bordeaux u. s. w., welche Mittelpunkte der Industrie und der Bildung sind, mit notablen Unterschriften aufzuweifen, und deshalb laͤßt sich auch annehmen, daß die Bittschriften in diesem Falle zu den Argumenten gehoͤren, auf die die Kammer am wenigsten Ruͤcksicht nehmen wird. Wenn die Worte Dotation und Apanage allerdings noch einen uͤblen Klang in Frankreich haben, so sind es weit mehr die Erinnerun⸗ gen an die Vergangenheit als die Besorgnisse vor Mißbraͤuchen in der Zukunft, die dabei mitwirken Und in dem gegenwaͤrti⸗ gen Falle wuͤrde die Bewilligung der Dotationen auf gar keine Schwierigkeiten stoßen, wenn die Meinung nicht allzusehr ver⸗ breitet waͤre, daß der Koͤnig im eines ganz kolossalen Ver⸗ moͤgens sey. Es scheint indeß in Wahrheit dem Koͤnige so zu gehen, wie es in der Regel jedem wohlhabenden Privatmanne geht. Man spricht so lange von seinem Wohlstande, bis sich derselbe in der Meinung des Publikums und durch die uͤblichen Zusaͤtze zum Reichthume gestaltet, und es scheint oft ganz un⸗ moͤglich, wenn man von einem solchen Manue hoͤrt, daß er statt Reichthuͤmer Schulden habe. Ludwig Philipp hat sich strenge an das Wort des Gesetzes gehalten. Er hat die Unzulaͤnglichkeit seiner Privat-⸗Domaine bewiesen, und dadurch wird die Kam⸗ mer gewissermaßen verpflichtet, die Koͤniglichen Prinzen zu do⸗ tiren. Wenn man Zweifel in die Richtigkeit der Angaben setzt; wenn man in Ermangelung besserer Gruͤnde die Beamten der Civilliste beschuldigt, falsche Dokumente vor⸗ gelegt zu haben, so ist das allerdings auch ein Mittel, um zum Ziele zu gelangen; aber die Opposition wuͤrde nicht Zorn und Unwillen genug haben, wenn sich ein Anderer als sie selbst eines solchen Mittels bediente. Der kolossale Reichthum des Koͤ⸗ nigs beschraͤnkt sich nach Angabe der Minister und der Kommis⸗ sion auf 1 Million Fr. jährlicher Revenuͤen, und ein solches Ver⸗ moͤgen wuͤrde allerdings nicht hinreichen, um die Prinzen und Prinzessinnen der Koͤniglichen Familie auf eine wuͤrdige Weise zu dotiren. Man weist dem Koͤnige als Herzog von Or⸗ leans weit bedeutendere Reichthuͤmer nach, und man erinnert daran, daß dieselben nur deshalb nicht, wie sonst uͤblich, zur Staats⸗
Domaine geschlagen worden waͤren, weil man an die zahlreiche
Familie dachte, die der Koͤnig auszustatten haͤtte. Hier waltet indeß ein Irrthum ob, den die Franzoͤsischen Journale entweder aus gewöhnlicher Leichtfertigkeit oder aus anderen Ruͤcksichten niemals zu berichtigen fuͤr gut gefunden haben. Der Herzog von Orleans hat naͤmlich nicht, als er Koͤnig wurde, alle seine Reichthuͤmer behalten, denn seine Apanagen, die zwei Drittel sei⸗ ner Revenuͤen ausmachten, wurden Kron⸗Domainen, nur seine Privat⸗Domaine, das letzte Drittel der Revenuͤe, blieb dem Koͤnige zur freien Disposition.
Der Constitutionnel erblickt heute in einigen Gruͤnden, die ihrer Neuheit wegen mitgetheilt zu werden verdienen, Hoff⸗ nung zur Verwerfung des Dotations⸗Gesetzes. „Der Dotations⸗ Entwurf“, sagt das genannte Journal, „wird nicht allein von den Mitgliedern der vormaligen Opposition zuruͤckgewiesen wer⸗ den. Auch eine nicht unbedeutende Anzahl von Deputirten des Centrums sind sehr schlecht fuͤr die Maßregel gestimmt, und die Gruͤnde ihrer Abneigung sind ernst genug, um mit einiger Ge⸗ wißheit auf ihre schwarzen Kugeln zaͤhlen zu koͤnnen. Seit ei⸗ nem Jahre hat sich der Konservativen eine Furcht vor der Wahl⸗ Reform bemaͤchtigt, und es ist ihnen daran gelegen, Alles zu thun, was ihrer Ansicht nach der Verwirklichung einer solchen Reform hinderlich seyn koͤnne. Von diesem Gesichtspunkte aus betrachtet, ist Vielen von ihnen die Vorlegung eines Dotations⸗ Entwurfes sehr unangenehm gewesen; sie verkennen die ungeheure Ungunst, welche auf diesem Entwurfe lastet, nicht. Wenn die Kammer denselben annaͤhme, so wuͤrde man das Wahl⸗System 789 verantwortlich machen. Und die Sache der Reform wuͤrde in den Ge⸗ müͤthern all' das Ansehen gewinnen, was die jetzige Kammer verlieren wuͤrde. Es muß auch bemerkt werden, daß der groͤßte Theil der 166 Beamten in der Kammer im Centrum sitzt. Sie sind schon durch die letzten Debatten, dem Lande gegenuͤber, sehr kompromittirt worden, und wenn der Dotations⸗Entwurf durchgeht, so wird man nicht ermangeln zu sagen, daß ihre Stimmen e waͤren. Diese Ruͤcksicht ist ernst, und beschaͤftigt viele itglieder des Centrums sehr lebhaft. Man will den Reformisten nicht sobald Recht geben, und, Opfer gegen Opfer gerechnet, scheint man lieber ein Interesse des Hofes als das Interesse der gegenwaͤrtigen Constituirung der Kammer opfern zu wollen.“
Nachstehendes ist die Liste der Redner, die sich fuͤr die Debatte uͤber den Dotations⸗Entwurf haben einschreiben lassen. Fuͤr den Entwurf: die Herren Moreau, Quenault, Dejean und Poulle. — Gegen den Entwurf: die Herren Marchal, Desmousseaux von Givréë, Martin (aus Straßburg), Corne, Joly, Taschereau, Dugabé, Durand von Romorentin, Coralty, St. Portalis, Aumont, Delespaal, Carnot, Couturier, Chapuys von Montlaville, General Thiard und Isambert.
Die Herzoͤge von Orleans und von Nemours sind in der vergangenen Nacht von hier nach Bruͤssel abgereist, um der Prinzessim von Sachsen⸗Koburg⸗Cohari einen Besuch abzu⸗ statten. 4 8 Gestern fruͤh wurde das Herz des Marschalls Maison durch seinen Adjutanten nach dem Hotel der Invaliden gebracht, und
von Frankrei
Heute hat die feierliche Bestattung des Marschalls stattgefunden. Die Kirche der Invaliden war gans so dekorirt, wie bei der Be⸗ gdigung des Marschalls Lobau. ie Pfeiler in der Naͤhe des Katafalks waren mit kriegerischen Trophaͤen behaͤngt, und an den⸗ selben die Schlachten bezeichnet, denen der Marschall beigewohnt hatte. 10,000 Mann Truppen waren zur Eskortirung des Kon⸗ 35 beordert. Die Zipfel des Leichentuches wurden von zwei airs, von einem General und von Herrn Thiers getragen. Der Marschall Maison ist auf dem Kirchhofe des Pere Lachaise, in dem Familiengewoͤlbe desselben, beigesetzt worden.
„s geht mit Herrn Guizot, wie es in Paris mit allen No⸗ tabilitaͤten geht, die im Begriff sind, eine Reise anzutreten. Die Pennal⸗ lassen sie zwanzigmal abreisen, bevor sie wirklich in den Wagen steigen. Der neue Botschafter am Londoner Hofe ist noch h in Patis, und es heißt jetzt, er werde nicht eher abreisen,
g.9 8— Föftimmung uͤber den Dotations⸗Entwurf voruͤber sey. Poindis G acht vom 7ten auf den §ten sind in der Gemeinde
⸗ ouard im Bezirke St. Gaudens Ruhestoͤrungen vor⸗ gefallen. Diese Gemeinde besitzt gleichrechtlich mit der Gemeinde von Miramont ein Gehoͤlz, woruͤber schon oft Streit entstand. e. vp. aus der ersteren Gemeinde verwuͤsteten dies Gehoͤlz am 7ten d. bei Anbruch der Nacht. Der Unter⸗Praͤfekt, davon benachrichtigt, eilte schnell mit Forst⸗Bedienten und Gendarmen herbei, aber die Nacht machte Verhaftungen an dem Orte des
ergehens unthunlich. Im Dorfe wurden darauf die Behoͤrden mit Steinwuͤrfen angegriffen, woran sedoch die Mehrzahl der Einwohner keinen Theil nahm. Aus Furcht, daß es zu weiteren Thaͤtlichkeiten kommen koͤnne, befahl der Unter⸗Praͤfekt den Gen⸗ darmen, sich zuruͤckzuziehen, und es gelang ihm, den erbitterten Haufen durch guͤtliches Zuveden zu beschwichtigen. Man ist jetzt mit Ermittelung der Uebelthaͤter beschaͤftigt.
Die Gesammt⸗Summe der Budgets waͤhrend der 11 Jahre des Kaiserreichs von 1804 bis 1814 betrug 9,770,956,700 Fr., waͤhrend die Gesammt⸗Summe derselben pür die 11 Jahre der Juli⸗Revolution von 1830 bis einschließlich 1840 sich auf 11,971,095,539 Fr. beläuft. Dazu kommen noch die außeror⸗ dentlichen und Ergaͤnzungs⸗Kredite, die man fuͤr den Dienst von 1840 beantragen wird.
Die Aeußerung des Lord Aberdeen in einer der letzten Siz⸗ zungen des Oberhauses, daß die vorige Regierung bei Absen⸗ dung einer Flotte nach Algier dem Englischen Kabinette die Ver⸗ sicherung gegeben habe, nichts in Algier zu unternehmen, ohne die uͤbrigen Maͤchte vorher zu Rathe zu ziehen, wird jetzt, wie schon fruͤher, von mehreren hiesigen Journalen fuͤr eine Verleum- dung erklart. Die Presse dagegen meint, es sey endlich ein- mal Zeit, diese politische Controverse, welche seit zehn Jahren 827 Ende zu bringen, und uͤber einen historisch wichtigen Punkt Aufklaͤrung zu verschaffen. England habe, dies sei allge⸗ mein bekannt, der Restauration dringende Vorstellungen gemacht, um sie von der Expedition nach Afrika abzuhalten. Das Polig⸗ nacsche Kabinet habe zwar darauf keine Ruͤcksicht genommen, aber die erwaͤhnte Verbindlichkeit sey nichtsdestoweniger wirklich eingegangen worden. Dies gehe aus einer Devpesche hervor, welche der Fuͤrst Polignac am 12. Mai 1830 dem Herzoge von Laval, damaligen Franzoͤsischen Botschafter in London, zugesandt habe. Diese Depesche sey am 17. Mai, also 5 Tage nach ihrem Abgange aus Paris, dem Lord Aberdeen, damaligen Minister der auswärtigen Ange⸗ legenheiten, auf offizielle Weise mitgetheilt werden. achstehen⸗ des ist, der Presse zufolge, der woͤrtliche Inhalt jener Depesche: „Der Fuͤrst von Polignac an den Herzog von Laval. In dem Augenblicke, wo die Flotte, welche unsere Armee nach Afrika fuͤhrt, sich von Frankreich entfernt, empfindet der Koͤnig das Beduͤrfniß, seine Verbuͤndete wissen zu lassen, wie sehr die Beweise der Freundschaft und der Theilnahme, welche er bei den ernsten Umstaͤnden, die der Abfahrt der Expedition vorangingen, empfangen hat, ihn erfreut haben. Se. Maj. nahm die Mit⸗ wirkung derselben mit voller Zuversicht in Anspruch; er behan⸗ delte gewissermaßen oͤffentlich eine Frage, die er ganz Europa ge⸗ meinschaftlich gemacht hat. Seine Verbuͤndeten haben seinem Vertrauen entsprochen und ihm einen Beifall und Ermunterun⸗ gen gezollt, deren Erinnerungen sich niemals aus seinem Ge⸗ dächeüs verwischen werden. Um ihrem loyalen und wohlwol⸗ lenden Benehmen zu entsprechen, wuͤnscht Se. Maj. ihnen jetzt im Augenblick der Abfahrt der Franzoͤsischen Flotte von neuem den Gegenstand und den Zweck der Er⸗ pedition darzulegen. Zwei, ihrer Natur nach, verschiedene Interessen, die sich aber in dem Gemuͤthe des Koͤnigs zu einem einzigen verschmelzen, veranlaßten die Ruͤstungen in unseren Haͤ⸗ fen. Das Eine betrifft Frankreich insbesondere. Es besteht darin, die Ehre unserer Flagge zu retten und eine Abhuͤlfe fuͤr die Beschwerden zu “ die die unmittelbare Ursache der
Feindseligkeiten waren. Unsere Besitzungen gegen die haͤufigen Angriffe und Gewaltthaͤtigkeiten zu sichern und uns eine pecu⸗ niaire Entschaͤdigung geben zu lassen, um die ev eines Krieges zu vermindern, den wir nicht hervorgerufen haben. Der zweite Punkt betrifft die ganze Christenheit; er umfaßt die Skla⸗ verei, die Seeraͤuberei und die Tribute, welche Europa noch im⸗ mer an die Regentschaft Algier bezahlt. Der Koͤnig ist fest ent⸗ schlossen, die Waffen nicht eher niederzulegen und seine Truppen nicht eher aus Algier zuruͤckzuberufen, bis dieser doppelte Zweck erreicht und hinlaͤnglich gesichert ist. Um sich uͤber die Mittel zur Erreichung dieses Zieles, insoweit dasselbe die allgemeinen In⸗ teressen Europa's betrifft, zu verstaͤndigen, hat Se. Majestaͤt un⸗ term 12. Maͤrz d. J. seinen Verbuͤndeten den Wunsch zu erken⸗ nen gegeben, sich fuͤr den Fall, daß die jetzt in Algier bestehende Regierung in Folge des bevorstehenden Kampfes auf⸗ geloͤst werden soülte, mit ihnen zu berathen. Man wuͤrde dann gemeinschaftlich pruͤfen, welcher neue Zustand der Dinge in jenem Lande zum Nutzen der Christenheit einzufuͤhren waͤre. Se. Majestat ist schon jetzt seinen Verbuͤndeten die Ver⸗ sicherung schuldig, daß Frankreich bereit seyn wird, bei jenen Be⸗ rathungen alle Epücationen zu geben, welche seine Verbuͤndeten noch wuͤnschen sollten, daß Frankreich geneigt ist, alle Rechte und
in Ueberlegung zu nehmen, daß es frei von irgend