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laͤchter.) Lord Ashburton wollte diese Einwendungen
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Aufschluͤsse uͤber die muthmaßlichen Folgen einer solche aßregel, von
Pnur Unheil fuͤr das Land erwarte, gehörig dekannt wuͤr⸗ n Avsfüͤhrung käͤme, denn er glaube, daß sie die Staats⸗Einküͤnfte bedeutend vermindern werde. Graf Cla⸗ rendon, der Geheimstegelbewahrer, widersetzte sich aber diesem Antrage, weil derselbe den oͤffentlichen Dienst beeintraͤchtigen und ein nachtheiliges Präzedenz⸗Beispiel aufstellen wuͤrde. Die Re⸗ gierung, behauptete er, könne nicht genoͤthigt werden, die Gut⸗
achten, wel⸗ lamente mitzut Rechtsbeamten der zwischen Staats⸗Behoͤrden vorzulegen brauche.
auf solche Veröͤffentlichung dringen wollte, so koͤnnte auch das Haus oͤfter in die Lage kommen, wegen angebli⸗ cher Pasquille zur Rechenschaft gezogen zu werden, in dergleichen erichten wohl haͤufig inge durch die sich einzelne Individuen beleidigt glauben moͤchten; man habe ja so eben ein Beispiel hiervon in der Nähe. (Ge⸗
zwar nicht gelten lassen, indem er nicht einsah, inwiefern in den Berichten des Zoll und des Accise⸗Amts uͤber jene Maßregel der Charakter von Individuen verletzt seyn konnte, doch empfahl er am Ende
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den Antragsteller, nicht hartnaͤckig auf seiner Motion zu beharren. vord Melbourne verweigerte die verlangten Papiere ganz ent⸗ schieden, und zwar um so mehr, weil die betreffende Maßregel, auf die sie sich bezoͤge, dem Parlamente in dieser Session noch nicht
vorgelegt werden koͤnnte.
wieder vorgelegt worden und ja moöͤglicherweise gar nicht mehr Bei dieser Gelegenheit verwahrte sich
der Premier⸗Minister auch gegen die Auslegung, die seinen Aeu⸗ herungen uͤber den Finanz⸗Zustand des Landes gegeben worden;
widersetzte fich ebenfalls der vorliegenden Motion, und Lord
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eeinbarung.
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er hade, sagte er, keinesweges die Revenuͤen als im Verfall he⸗
findlich dargestellt; im Gegentheil, er sey uͤberzeugt, daß die Ab⸗ nahme in denselben nicht dauernd seyn werde. Lord Monteagle
Strangford fand sich daher am Ende bewogen, dieselbe wieder zuruͤckzunehmen.
London, 21. Febr. Die verwittwete Koͤnigin wird am 9. Mäaͤrz der regierenden Koͤnigin und ihrem Gemahl ein glaͤn⸗ zendes Diner geben. Prinz Albrecht erschien bei dem Lever, welches die Koͤnigin vorgestern im St. James⸗Palast hielt, in Begleitung folgender Beamten seines Hofstaates: des Viscount Boringdon, des Ge⸗ neral Sir George Anson, des Oberst Wylde und des Herrn Seymour. Oberst Woylde, sein Stallmeister, ist bekannt als ehe⸗ maliger Britischer Commissair in Espartero's Hauptquartier. Lord Borringdon fungirt als Kammerherr bei Sr. Köͤnigl. Ho⸗ heit. Auch Lord Robert Grosvenor soll noch als Kavalier bei dem 8 angestellt werden. ie Koey⸗Peeffe ruͤgt es, daß die Koͤnigin sich nicht ein ein⸗ zigesmal nach dem Befinden des Herzogs von Wellington habe
1 lassen, obwohl dasselbe ein Paar Tage zu ernstlichen
esorgnissen Anlaß gegeben; die Schuld an dieser Verabsaͤumung wird natuͤrlich den Ministern zugeschoben. Der Fr og ist uͤbri- gens so weit hergestellt, daß seit gestern keine Buͤlletins mehr über sein Befinden ausgegeben werden.
Der Admiral Eliot, der das Kommando üͤber die Chinesische Expedition erhalten soll, befehligt jetzt das Britische Geschwader er wird dort durch einen Contre⸗Admiral ersetzt werden.
Einiges Aufsehen hat eine Versammlung der Freisassen und Waäͤhler von Middlesex gemacht, welche heute in der hiesigen ve Ae abgehalten werden sollte, um uͤber Maßregeln
egen Befreiung des Sheriff Evans aus der Haft des Unterhau⸗ ses zu berathen, die aber dadurch, daß sich, nach einem vorher verabredeten Plan, mehrere Parlaments⸗Milglieder, wie Hume, O Tonnell, Wakley, Tufnell und Andere einfanden, welche fuͤr Aufrechthaltung der Privilegien des Unterhauses sprachen, in sol⸗ chen Tumult ausartete, daß die Versammlung durch Verlesung der Aufruhr⸗Akte gesprengt werden mußte. ine große Anzahl der Freisassen und Waͤhler zog sich in einen anderen Gaal zu⸗ ruͤck und unterzeichnete dort eine Aufforderung an die Fheriffs zur Einberufung einer neuen Versammlung. Auch er⸗ nannte man ein Comité, um angemessene Vorkehrungen gegen ähnliche Störung zu treffen, damit der Unter⸗Sheriff nicht wieder verhindert werde, in Abwesenheit der Sheriffs den Vor⸗ sit zu fuͤhren, denn als dieser heute in der Versammlung an⸗ langte, hatten die Mitglieder des Unterhauses sich schon der Tri⸗ buͤne fuͤr Herrn Hume bemaͤchtigt, und es kam deshalb zu einer voͤlligen Schlaͤgerei zwischen beiden Parteien, der erst durch Ver⸗ esung der Aufruhr⸗Akte von Seiten des Unter⸗Sheriffs ein Ende gemacht wurde. Die Partei der Sheriffs soll uͤbrigens die uͤber⸗ wiegende Majoritaͤt in der Versammlung gebildet und sich zu der Gegenpartei wie 5 zu 1 verhalten haben.
Es befinden sich in diesem Augenblick mehrere Mitglieder der Bonaparteschen Familie in London. Am Dienstag gab Louis Napoleon seinen beiden Oheimen, Joseph und Hieronymus Bo⸗ naparte, und seinem Vetter Lucian Murat ein Diner in Carlton⸗ Gardens. Die anderen Gaͤste waren lauter Offiziere, die unter dee— * 88
ie Besorgniß wegen der Thartisten ist noch immer so groß, daß in drei Grafschaften im 126995 10,000 Raim 222 n. eim ersten Aufruf sich gegen dieselben zu waffnen. Sir R. Peel hat im Unterhause auf die Vorlegung folgen⸗ dert Papiere angetragen: eine Liste aller seit dem 1. Januar 1828 bis 1839 verliehenen Pensionen, Angabe der Zahl von Seeleuten, die gegenwärtig sowohl an der Käe von Spanien, als am Bord der laängs derselben stationirten Schiffe, in Folge des Quadrupel⸗Traktats, Dienste thun, Angabe von allen dae rungen an Spanien, in Folge der durch die Quadrupel;Allianz getroffenen Vorkehrungen, nebst Nachweisung der von Spanien so wie der süns Behuf der schließ⸗
darauf 1. Abzahlungen, lichen Abtragung dieser Schuld mit jenem Lande getroffenen Ver⸗
8 Thalberg ist wieder in London und hat sich in der vorigen Woche in einem von Benedikt veranstalteten Konzerte, angeblich zum letztenmale, oͤffentlich hoͤren lassen.
— Der „Morning Chronicle“ wird aus Dublin vom 16. Fe⸗ bruar geschriehen: „Die katholischen Bischoͤfe Irlands sind jetzt zu ihrer jährlichen Konferenz hier versammelt. Bekanntlich herrscht
eine Meinungs⸗Verschiedenheit unter ihnen in Bezug auf das
von dem Unterrichts⸗Kollegium angenommene System, und eine große Majoritaͤt der Bischoͤfe hat dasselbe gebilligt und sich gegen seden Rekurs an den Roͤmischen Hof in dieser Beziehung erklaͤrt.
Dessenungeachtet wollten der Dr. Mac Hale und die Minorität
der Bischöse das Unterrichts⸗System dem Urtheile des Papstes unterwerfen, und sandten eine Vorstellung oder Appellation an denselben. Am Dienstag nun haben sie ein Schreiben bekannt
uüberlasse.
sche sie uͤber beabsichtigte Maßregeln einhole, dem Par⸗ ses Jahr befinden sich 3 Katholiken. heilen, eben so wenig wie sie die Gutachten der Krone oder die vertraulichen Korrespondenzen
Wenn man
da vorkaämen, ta auch fremder Weizen war zu denselben Preisen sehr begehrt.
beabsichtigten Zwecke entsprechen werden.
ner Grundsatz, daß es fuͤr eine mit einer schweren
6“
ö wir
abzusenden fuͤr gut finden wuͤrden, diese Angelegenheit nicht in Erwaͤgung ziehen will.““ Am Mittwoch aber wurde in der Versammlung der Bischoͤfe ein Schreiben des Pavstes verlesen, worin derselbe anzeigt, daß er sich mit dieser Frage nicht befassen wolle, sondern die Entscheidung den 1 Dies war auch die Ansicht der Majoritaͤt der Bischoͤfe, die jetzt durch den Papst bestaͤrigt worden ist.“ „ nter den neu ernannten 32 Hrläandischen Sheriffs fuͤr die⸗ Die monatliche Thee⸗Auction fing am Montage wieder an; sie wurde stark besucht, doch waren nicht so viele Kaͤufer da, als man erwartet hatte. Nur der vierte Theil des zum Verkauf gestellten Thees ging ab, und am Ende fielen die Preise. Am heutigen Englischem Weizen, so wie von Mehlv; alle trockene Waare wurde von den Muͤllern zu den Preisen vom Montage weggekauft, und
Nachdem die Morning Chronicle ein paar Tage uͤber das Resulrat der Finanz⸗Motion des Herrn Herries ganz ge⸗ schwiegen, läßt sie sich nun daruͤber folgendermaßen vernehmen: „Die Wichtigkeit, welche die Tories dem Ergebniß ihres letzten factioͤsen Antrages beilegen, ist wirklich spaßhaft. Als ein Theil des Systems der Taktik von Lord Stanley, naͤmlich auf alle mogliche Weise der 4 entgegenzuwirken und sie hindern, darf dasselbe nicht uͤbe
Irländischen Bischöͤfen selbst
etraide⸗Markte war betraͤchtliche Zufuhr von
u be⸗ rsehen werden; aber das Votum
ist weder ein Sieg, noch wurde es von vielen der gewoͤhnlichen
Anhaͤnger der Regierung als ein Kampf um den Sieg betrach⸗
tet. Das einzige positive Resultat des Votums ist die Unbe⸗ quemlichkeit fuͤr den Kanzler der Schatzkammer, einen Berichtuͤber die Finanzen des Landes lange vor dem Schlusse des Finanzjahres ab⸗ statten zu muͤssen. Wir gestehen indeß, wir haͤtten gewuͤnscht, daß Herr Grote, Herr Hume und einige andere Mitglieder, deren reine Absichten unbestreitbar sind, weniger bereitwillig gewesen waͤren, sich bei dieser Gelegenheit mit den Tories zu verbinden, um den Kanzler der Schatz⸗Kammer zu zwingen, eine Nachweisung zu einer Zeit
vorzulegen, wo es nicht mit der bei solchen Dokumenten noͤthigen
Genauigkeit geschehen kann. Wir fragen nun diese Mitglieder,
was sie dadurch gewonnen haben, daß sie bei dieser Gelegenhen mit den Tories stimmten? Jeder, der nur einigermaßen mit den Handels⸗Angelegenheiten bekannt ist, wird wissen, daß es vor dem Beginn des Fruͤhlings⸗Handels unmoͤglich ist, die wahrscheinliche
Einnahme des Jahres auich nur mit einiger Annaͤherung zu schaͤtzen. Der Kanzler der Schatz⸗Kammer muß entweder seine Nachwei⸗ sungen auf die des letzten Vierteljahrs, welches bekanntlich wegen der Handels⸗Krisen ein sehr schlechtes war, oder auf Angaben gruͤn⸗ den, die sich vielleicht als falsch erweisen. Was die Angriffe betrifft,
die im Allgemeinen gegen die Pe bege der Whigs gemacht
weifel, ob dieselben dem Das durch die Herab⸗ setzung des Brief⸗Portos entstandene Desizit und die durch den Zustand Kanadas und unserer auswärtigen Verhaͤltnisse veran⸗ laßten außerordentlichen Ausgaben werden noͤthigenfalls durch neue Auflagen egn werden. Aber die Tories sind damit nicht ufrieden. Sie tadeln die Minister, daß sie nicht eine hoͤhere Heeewehn. 12. Zweck der Fresgseits . ane beibehalten. Die einzige Antwort hierauf ist, daß ein solches System von den besten staatswirthschaftlichen Schrifrstellern verworfen und mit allgemeiner Zustimmung der Nation aufgegeben worden ist, und daß die Tories, wenn sie morgen ans Ruder kaͤmen, es unmoͤg⸗ lich finden wuͤrden, darnach zu handeln. Es ist ein an Fehe. hu e⸗ lastete Nation besser ist, dieselbe durch die natuͤrlichen Huͤlssquellen des Landes nach und nach abtragen zu lassen, als sie durch Bei⸗ behaltung der schweren Last einer druͤckenden Besteuerung tilgen zu wollen.“
Nachdem in der am Montage gehaltenen Versammlung der
Glaͤubiger Columbiens der letzte Vorschlag des Herrn Mosquera hinsichtlich Neu⸗Granada's in Erwaͤgung gezogen und einstimmig verworfen worden war, ermaͤchtigte man das Comité zugleich, mit jenem Agenten uͤber ihren eigenen Vorschlag in neue Unter⸗ handlungen zu treten. Dieser ist * gemäaͤßigt, indem man fuͤr die ersten fuͤnf Jahre nur 2 Ct. jährlicher Zinsen von der ganzen Columbischen Schuld und hierauf jedes Jahr 1 „Ct. mehr ver⸗ langt, bis man wieder auf 6 pCt. gekommen seyn wird. Bei dieser Veranlassung hat sich ergeben, daß Herr Mosquera von seiner Regierung schon die erforderlichen Rimessen empfangen hat, um im Fall der Annahme seines Vorschlags, aber sonst nicht, die ersten Zinsen zu bezahlen. Ueber die angeblichen Absichten der Regierung in Bezug auf China liest man im Courier Folgendes: „Gut unterrichtete ersonen wollen wissen, daß man, moͤgen nun die Chinesen durch kraͤftige Maßregeln zur Nachgiebigkeit gezwungen werden oder nicht, die kleine Insel Tschuͤnan an der Ostkuͤste von China, 30 Engl. Mei⸗ len von Ningpo, wo bereits fruͤher einmal eine Niederlassung war, in Besitz nehmen wolle. Durch ihre Lage ist sie ganz vorzuͤglich dazu geeignet, den Handel mit den reichsten Thee⸗ und Seiden⸗ Distrikten Chinas zu beherrschen. Ningpo ist uͤberdies einer der rößten Handelsmaͤrkte China's und kreibt außer dem Kuͤsten⸗ handel einen ausgedehnten Handel mit Cochinchina, Japan, Ma⸗ nila und den meisten Inseln des Indischen Archipels, und seine Dschunken koͤnnen 800 Tonnen laden. Glaubwuͤrdigen Nachrich⸗ ten aus Hong Kong zufolge, befindet sich uͤbrigens die ganze Pro⸗ vinz Canton durch das gesetzwidrige Verfahren des Kommissars Lin gegen die Auslander und durch die Hemmung des Handels in der traurigsten Lage. Das allgemeine Mißtrauen ist so groß, daß das Geld, naͤmlich Dollars und Syci⸗Silber, fast gaͤnzlich verschwunden ist und die arbeitende Klasse, sowohl in der Stadt, als auf dem Lande, sich aus Mangel an Beschaͤfrigung in der größten Noth befindet. In einem so dicht bevoͤlkerten ene mcß dies nothwendig zu allgemeiner Unzufriedenheit und Insubordi⸗ nation, wenn nicht zu Unruhen und Emporung fuͤhren.
Die von der Ober⸗Kanadischen Legislatur angenommene Bill uͤber die zum Unterhalt fuͤr die Gei lichkeit vorbehaltenen Ländereien bestimmt, daß diese Ländereien auft und die daraus geloͤsten Summen in Schulsscheinen der Provinz angelegt, die Zinsen aber zur Bezahlung der früͤher der Geistlichkeit bewilligten und von der Regierung des Mutterlandes gewaͤhrleisteten Ein⸗ künfte verwendet werden sollen. Von dem Ueberschusse des Zin⸗ sen⸗Betrages wird dann eine Hälfte zwischen der Englischen und Schottischen Kirche nach Verhaͤltniß der Zahl ihrer Mitglieder ge⸗ theilt, die andere Haͤlfte jedoch zwischen allen anderen Glaubens⸗Par⸗ teien, welche Anspruͤche darauf machen, die indeß gleichfalls eine gewisse jaͤhrliche Summe zur Bestreitung threr kirchlichen Bezuͤrf⸗ nisse aufbringen sollen. Die Bestimmung, daß die aus dem Ver⸗ kaufe geloͤsten Gelder in der Provinz und nicht in England, wie es fruͤher geschah, angelegt werden sollen, wurde durch ein von der Legislatur angenommenes Amendement festgelezs Der General⸗ Gouverneur, Herr Poulett Thomson, hat eine otschaft auf eine
werden, so haben wir noch groͤßeren
emacht, worin es heißt: „„Wir wissen offiziell, daß die heilige
1
21 6 9 .91 . 9 zuto 4 Lengregatton beschlossen hat, vor der Ankunft der Deputirten, die
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ihm uͤberreichte Zuschrift der gesetzgebenden LEeeg erlas⸗ b Hraats⸗Secretair fuͤr die sen, worin er sagt, daß er die von dem Sfa⸗ 8 Secretair sͤr die
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Kolonieen empfangenen Vorschriften hinsichtlich der Verantwort⸗ lichkeit der Regierung nicht mittheilen koͤnne. Die Regierung des Mutterlandes, erklärt er, habe ihn angewiesen, die Kanadi⸗ schen Provinzen in Uebereinstimmung mit den wohlverstandenen Wuͤnschen und Interessen des Volkes zu verwalten urd den durch die Repraͤsentanten ausgesprochenen Gefuͤhlen desselben die ge⸗ buͤhrende Beachtung zu geben. In einer Adresse an die Regierung spricht die Versammlung mehrere Wuͤnsche aus. Sie bittet, daß der Gebrauch der Englischen Sprache in allen die Verwaltung betreffenden Schriften sogleich eingefuͤhrt werde, und daß bei dem Ablauf einer gewissen Zeit nach dem Abschlusse der Union alle Verhandlungen in der gesetzgebenden Versammlung in Englischer üSprache gefuͤhrt werden sollen. Sie wuͤnscht, daß der Sitz der Kolonial⸗Regierung nach Ober⸗Kanada verlegt werde, da sie glaubt, daß, wenn zwischen beiden Provinzen gewaͤhlt wer⸗ den solle, jene den Vorzug erhalten muͤsse. uch verlangt sie, daß ein gewisser Grundbesitz als Bedingung der Waͤhlbarkeit hinsichtlich der Mitglieder der gesetzgebenden Versammlung ein⸗ gefuͤhrt werde. Sie weist auf die Nothwendigkeit hin, die Ein⸗ wanderungen aus Großbritanten und Irland durch Erleichterung der Ansiedelung zu beguͤnstigen, und bittet, in Nieder⸗Kanada Gemeinde⸗Verwaltungen einzufuͤhren, welche fuͤr die oͤrtlichen Beduͤrfnlsse durch Besteuerung nach denselben Grundsaͤtzen sorgen sollten, die in Ober⸗Kanada sich als heilsam erprobt häͤtten.
Die Expedition nach dem Niger soll die Unterdruͤckung des Sklavenhandels theils durch Begruͤndung Britischer Niederlassun⸗ gen an diesem Flusse, theils durch Vorschlaͤge zu 955F Zulassung der dortigen Produkte in England, um den Neger⸗ Haͤuptlingen auf diese Weise den Gewinn zu ersetzen, den ihnen der Menschenhandel liefert, zu erreichen suchen.
g Bel˖gien.
1 Bruͤssel, 22. Febr. Hier hat sich nach Eingang der Nach⸗ richt von der Verwerfung des Dotationsgesetzes in Paris das Ge⸗ ruͤcht verbreitet, daß der Herzog Ferdinand von Sachsen⸗Koburg ein eigenhaͤndiges Schreiben vom Koͤnig der Franzosen erhalten habe und daß der Erstere sich anschicke, mit dem Baron von
Bussiere nach Paris abzureisen. Schweden und Norwegen.
8 Stockholm, 18. Febr. In dem Plenum des Schwedi⸗ schen Bauernstandes ward in den letzten Tagen die Proposition Widegren's wegen Reductton der Armee auf die Haͤlfte der jetzigen Macht diskutirt. Der Proponent ward von J. F. Dahlloͤf un⸗ terstuͤtzt, der hinzufuͤgte: „Waͤhrend eines Vierteljahrhunderts haben wir uns eines ununterbrochenen Friedens erfreut. Majestaät haben uns neulich Selbst mitzutheilen geruht, daß das gute Verhaͤltniß mit den fremden Maͤchten fortdauert. litik der civilisirten Welt hat uͤberdies im letztvergangenen De⸗ cennium den unzweideutigsten Charakter von Friede und Ruhe angenommen. Fuͤr immer scheint jene Zeit der Barbaret und Eroberungslust verschwunden, wo das Gluͤck eines Staates nur mit unaufhoͤrlicher Ausbreitung seines Gebietrs und Heimfuͤhren von Schaͤtzen, die man seinem Nachbar durch Pluͤnderung ab⸗ genommen hatte, vereint war. Fuͤr immer scheint jene traurige Periode der Voͤlkergeschichte von einer der Menschen wuͤrdigeren Staatskunst verdraͤngt zu seyn, die nur darin ihre Freude sindet, durch Aufhelfung der Erwerbsquellen und durch Aufmunterung der Künnste und Wissenschaften Wohlstand im Innern des Landes u schaffen. Diese frohen Aussichten, meinte der Redner, ent⸗ alle Furcht, welche die Verminderung einer im Verhält⸗ niß der Armuth und der Bevoͤlkerung des Landes allzugroßen Kriegsmacht einfloͤßen koͤnnte. — Ein anderer Redner, Anders Trysen, fand eine theilweise und successive Reduction der Armee weckmaͤßiger.
eschwerden⸗ und Oekonomie⸗Comité gesandt. Aus Christiania wird unterm l5ten gemeldet, daß in einer
Silber⸗Bergwerksgrube Feuer ausgebrochen war. Gluͤcklicher⸗ weise ist Niemand dabei ums Leben — Die Berichte uͤber den Heringssang lauteten sehr guͤnstig. Fuͤr Rechnung der Stadt Stavanger waren schon circa 80,000 Tonnen, fuͤr Bergen 15,000 und fuͤr Egersund, Hitterb und Soggendal 30 bis 40,000
Tonnen im Ganzen eingesalzen. Der Norwegische Cours hat sich bis zu 109 ¼ 108 ½ verbessert.
Der Koͤnigl. Vorschlag einer neuen Organisation des Staats⸗
raths besteht aus 12 Artikeln und begreift auch eine theilweise Ein⸗
fuͤhrung einer Departemental⸗Verwaltung in sich. Ueber die fuͤnf ersten Artikel waren schon saͤmmtliche Reichsstaͤnde am 222 Reichstage einig; sie besagen: 1) Die Staats⸗Secretatre sollen zu vortragenden Staatsraͤthen erhoͤht werden, mit Siß im Coneil und Berathungsrecht in allen Regierungs⸗Angelegen⸗ heiten. 2) Der Justiz⸗Minister soll aufhoͤren, Mitglied des Hoͤchsten Gerichts zu seyn. ³) Das Hof⸗Kanzler⸗Amt wird eingezogen. Reglement die naͤhere Vertheilung Departements bestimmen. 5) Die
Alles, was Befoͤrderungen unter ihren resp. Departenlents stehenden Stellen betrifft, vor⸗
tragen und expediren; sie koͤnnen auch unmittelbar an die Betref⸗ fanden Voͤrschriften und Erinnerungen wegen Ausfuͤhrung erlafse⸗ ner Beschluͤsse ergehen lassen; der Regierung mit den Reichsstan
den wird es offen gelassen, ohne daß es einer Aenderung am Grundgesetze bedarf, anstatt der jetzt so benannten Kollegien an⸗ dere Behoͤrden einzurichten. In den uüͤbrigen Artikeln wird vorgeschlagen: 6) Anstatt des Ministers des Auswaͤrtigen und
der Geschaͤfte unter die
der gegenwaͤrtigen vier Staats⸗Secretaire soll die Anzahl der vor⸗
tragenden Staatsraͤthe sieben seyn, naͤmlich: fuͤr das Justiz⸗De⸗ partement; das des Auswärtigen; die Land⸗Vertheidigung; die See⸗Vertheidigung; das Civilwesen; die Finanzen; das Kirchenwesen.
7) Die General⸗Adjutanten fuͤr Armee und Flotte fallen weg, und 8 die Chefs oder Vortragenden fuͤr das Land; und See⸗Departe⸗
ment sollen zugleich die Koͤnigl. Rathgeber in Kommandosachen seyn. 8) Drei konsultative Staatsraͤthe ohne Departement. 9) Die bisherige „Vorbereitung der allgemeinen Reichsgeschäfte“ fäͤllt weg. 10) Der Justizkanzler wird von der Zahl der Koͤniglich Rathgeber ausge whiossen (das will sagen, vom Sitz im Conseil).
11) Das Absetzlichkeits Prinzip nach §. 33 der Regierungsform ) . Chefs des Zoll⸗ und Postwesens, so wie auf die Expeditions⸗Chefs in den Staats⸗Departements. Der Koͤnig kann einen Prinzen seines Hauses zum Vorsitz in
wird auch ausgedehnt auf’ d
12)
2272
der Regierung, wenn Se. Majestaͤt auf Reisen sind, verordnen. Deutsche Bundesstaaten.
gemeinen Zeitung auf heute den Bericht aus Berlin liest und die dort gesteigerte Gewerbthaͤtigkeit mit dem lender vergleicht, so gewinnt man ein eigenes Resultat. Ich be⸗ merke, indem ich in Parenthese die Zahlen⸗Erfolge zu Berlin an⸗ gebe, daß wir hier 12 Antiquare (27), 4 Avotheken 899), 33 Baͤk⸗ ker (216), 5 Bildhauer (70), 55 Buchbinder (260), 23 Buch⸗ ZEEE111““ d61 e
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Die Po⸗
Die Proposition ward zuletzt an das allgemeine
4) Die ausfuͤhrende Gewalt wird durch besonderes
Departements⸗Chefs werden Verabschiedungen u. s. w. in den
Koͤniglichen
Febr. Wenn man in der hiesigen All⸗ 1b iesigen Adreß⸗Ka⸗
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UVnterbrvͤxckung bei Trachau und des Tunnels bei Oberau.
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zer Zuckerbaͤcker (90), Wein⸗ und Italiaͤnische Handlungen 18 in Berlin 30 Italiner), 26 Hotels (34), 46 Gasthöfe (64), 22 Weinschaͤnken (150), 16 Kaffeehaͤuser und Kaffeeschaͤnken (123) besitzen.
Das erste Stuͤck des diesjährigen Gesetz⸗ und Verordnungs⸗ blattes bringt unter Anderem eine Verordnung des Finanz⸗Mi⸗
nisteriums vom 31. Januar 1840, die auch außer den Graͤnzen
Sachsens von Interesse seyn wird. Sie bezieht sich auf die Ver⸗ bindlichkeiten der Waarenfuͤhrer bein Transport binnenkontroll⸗
pflichtiger Gegenstaͤnde, und ist, wenn auch kurz, doch bedeutsam. — Die zweite Lieferung des Album der Leipzig⸗Dresdner Eisen⸗ bahn von Eberhard bei Zirges ist jetzt erschienen und bietet eine
8 Ansicht des Viadukts bei Ischöͤllau, der Bruͤcke bei Riesa, der
Oesterreich. 8 Wien, 22. Febr. Die Wiener Zeitung enthaͤlt eine Be⸗ kanntmachung des General⸗Rechnunge⸗Direktoriums, wonach der Tilgungs⸗Fonds der verzinslichen Staatsschuld im verflossenen Semester die Summe von 7,403,736 Fl. 27 ¼ Kr. auf Tilgung von Staatspapieren verwendet hat. “ Der hiesige Gewerbe⸗Verein hat provisorisch eine Lokalitaͤt ge⸗ miethet, und die erste monatliche Sitzung wurde bereits gehalten,
—
2 welchem Zwecke der landstuaͤndische Saal eingeraͤumt ward.
8
Erzherzog Johann, Fuͤrst Metternich und Graf Mittrowsky ha⸗ ben die Wahl zu Ehrenmitgliedern angenommen. Der Verein zaͤhlt jetzt 550 Theilnehmer, und die bisher eingegangenen Be⸗ traͤge weisen ein Stammkapital von 23,000 Fl., und eine jͤhr⸗ liche Rente von 9900 Fl. C.⸗M. aus. Die Beitritts⸗Erklaͤrungen sind jedoch fortwaͤhrend im Wachsen. Das Resultat der vorge⸗ nommenen Wahlen war, daß zu Verwaltungsraͤthen die Herren Kaufmann Arthaber, Seidenfabrikant Herrpestet, Banquier Mayer und der Secretair des Erzherzogs Johann, Zahlbruckner, ernannt wurden. Die Vorsteherstelle hat der Graf Colloredo⸗Mannsfeld angenommen, und als dessen Stellvertreter wurden der Regie⸗ rungsrath und Professor Kudler und der Banquier Ludwig Pe⸗ reira⸗Arnstein bestimmt. Die ersten in den perschiedenen Sectio⸗ nen gehaltenen Vortraͤge waren sehr interessant, und erweckten, namentlich von Seiten der gelehrten Mitglieder, große Anerken⸗ nung der Bildung unseres Fabrik⸗ und Handelsstandes. Die Bibliothek wird am 22ten d. M. eroͤffnet werden.
3nzis⸗ Schweiz. Lunzern, 18. Febr. (Schweiz. Bl.) Die Vorhersagungen in
Bezug auf die nahebevorstehende Forderung einer constitutionellen
Reform gehen in Erfüͤllung. Am 6. Februar wurde in Eschen⸗ bach eine Versammlung gehalten, die sich „Versammlung der Novtabeln“ nannte, weil sie nur aus einflußreichen Personen be⸗ stand, die selbst die aͤußere Form einer Volks⸗Versammlung ver⸗ mieden hatten. Die Versammlung beschloß, unter dem Vorsitze des Doktors Scherrer, ein Programm uͤber die Punkte bekannt zu machen, welche sie bei der Verfassungs⸗Reform im Jahre 1841 geändert zu sehen wuͤnscht. Sie verlangt zuerst Abschaffung der politischen Privilegien; direkte Wahl aller Mitglieder des großen Naths; Verminderung der Mitglieder der Regierung und des Appellations⸗Hofes; die Freiheit, diese Behoͤrden aus dem großen athe zu waͤhlen oder nicht; Wahl aller Beamien ohne Ausnahme durch das Volk; Festsetzung der Dauer aller Aemter auf hoͤchstens vier Jahre; das Veto fuͤr das Volk, drei Monate vor Bekanntmachung der Gesetze; Wie⸗ derherstellung der katholischen Religion, wie sie in fruͤheren Jahr⸗ hunderten bestand; Wiederanknuͤpfung der alten Verhaͤltnisse mit dem Roͤmischen Hofe; Abschaffung des Placet, des Konkordats der sieben Kantone, der Artikel der Konferenz von Baden; gaͤnz⸗ liche Uebertragung des Unterrichts an die Geistlichkeit und end⸗ lich Zulassung der Jesuiten zu dem hoͤheren Unterricht. Dies Gemisch verschiedenartiger Vorschlaͤge soll den Versammlun⸗ gen der Gemeinden vorgelegt werden, um Petitionen des⸗ halb zu entwerfen. Der „Eidgenosse“ ist um so mehr dadurch beunruhigt, weil er Gutes und Schlechtes darin erkennt, und raͤth den Luzernern, sie moͤchten auf ihrer Hut seyn und nicht durch ihre Unterschriften die Abschaffung ihrer Freihei⸗ ten gutheißen. „Was am deutlichsten in dem ganzen Programm ausgesprochen ist“, sagt das genannte Blatt, „das ist die Wie⸗ derherstellung der Jesuiten, also die Einfuͤhrung einer geistlichen Aristokratie. Die große Anzahl neuer politischer Prinzipien, die
der Forderung in Bezug auf jenen ehrgeizigen und unruhigen
geistlichen Orden vorhergehen, sollen nur dazu dienen, den wah⸗ den Zweck derxjenigen zu verbergen, die sich die Notabeln des
Kantons Luzern nennen.
Aus der Schweiz, 19. Febr. (Schwaͤb. M.) Wie nach dem Jahre 1830 der Charakter der politischen Bewegung in allen Theilen der regenerirten Schweiz wesentlich derselbe war, so ist es jetzt der der Reaction, die, in Fuͤrich begonnen, zunaͤchst in den katholischen und gemischten Kantonen hervortritt. Ueberall hatte die in den Regierungen und Großraͤthen herrschende Par⸗ tei der Radikalen, in ihrem reformatorischen Eifer, das Volk mit Gesetzen und Maßregeln uͤberschuͤttet, welchen die Beduͤrf⸗ nisse und die politische Reife der Massen nicht durchweg entspra⸗ chen. Darum zeigt sich jetzt ein weit verbreitetes Streben, dem einseitigen Vorschreiten der Regierungen und Revpraͤsentanten durch ein dem Volke einzuraäumendes Veto einen Damm entge⸗ genzusetzen und hiernach dem demokratischen Prinzip der Volks⸗ herrschaft und der staatsbuͤrgerlichen Gleichheit selbst noch eine weitere Geltung zu verschaffen, als in den Verfassungen von 1830 und 1831 der Fall war. Zugleich hatten die radikalen Machthaber in ihrer Opposition gegen die Hierarchie ein System entwickelt, das der Meinung oder dem Vorwande, daß es auf Beeintraͤchtigung des katholischen Volksglaubens abgesehen sey, manchen scheinbaren Grund an die Hand gab. Man be⸗ gehrte darum in den katholischen und gemischten Kantonen Buͤrg⸗ schaften fuͤr die als gefaͤhrdet ausgegebene Kirche, und so hat sich endlich aus einem demokratischen Elemente eine maͤchtige Partei gebildet. Auch im Kanton Luzern, der mit Ablauf des Jahres 18il einer Verfassungs⸗Revision entgegensieht, gewinnt die Reac⸗ tion in diesem Sinne gkoͤßere Bedeutung. Alsbald nach den Zuͤrscher Ereignissen hatte sich die Bundes⸗Zeitung, unter der Redaction des Staatsschreibers Siegwart, zum Organ einer ge⸗ gen die sogenannten katholischen Straußen gerichteten Meinung emacht. Spaͤter trat Leu mit seinen im großen Rathe durch
berwiegende Mehrheit verworfenen Jesuiten⸗Antraͤgen auf. Wie inzwischen die Regierung des Aargaus ein milderes Verfahren gegen die Kloͤster eingeschlagen hatte, ohne doch der jetzi⸗ en Aufregung in diesem Kanton vorbeugen zu koͤnnen, o hatten sich auch die Luzernischen Behoͤrden, mit eben so geringem Erfolge, gegen die Hierarchie nachgiebig bewiesen. Dies
geschah mit der Entfernung des Professors der Theologie, Fischer; auch zeigte man sich geneigt, an dessen Stelle einen Anhaͤnger der hierarchischen Partei, Bomherrn Widmer, zu berufen. Noch scheinen jedoch die Absichten der Jesuiten keine große Unterstuͤtzung im Volke zu finden, und der Kampf beschraͤnkte sich hauptsächlich auf persoͤnliche, zum Theil sehr heftige Streitschriften, wie denn eine solche noch kuͤrzlich von Großrath Steiger gegen Siegwart erschienen ist. Eine dieser Tage von Pfarrer Kopp zu Gunsten der Jesuiten öe Schrift fand indessen ein zahlreiches Publikum. ald darauf, am 6. Februar, hielten die Jesuiten⸗ freunde eine Versammlung zu Eschenbach, worin sie das Pro⸗ gramm ihrer Wuͤnsche entwarfen und dieses in zahlreichen Ab⸗ druͤcken im Lande vertheilen ließen. Es ist zu erwarten, daß die Jesuitenfreunde, wenn nicht die Mehrheit des Volkes, doch ge⸗
wiß eine starke Partei fuͤr sich gewinnen werden. Irre It alien. 8
Florenz, 16 Febr. Der Herzog von Bordeaur ist gestern Morgen von hier nach Goͤrz abgereist. Der Prinz speiste bei Hofe, erschien einmal mit der Großherzoglichen Familie im Thea⸗ ter der Pergola, und in dem Parke zu Boggio Cajano wurde ihm zu Ehren eine große Jagd veranstaltet. Außerdem besuchte der Prinz ein brillantes Konzert beim Grafen Colbert⸗Maulevrie.
Gestern Abend gab der Englische Gesandte, Herr For, sei⸗ ner Koͤnigin zu Ehren, einen großen Galaball, welchem uͤber 800 Personen beiwohnten. Der Großherzog und seine Gemah⸗ lin, die Großherzogin⸗Wittwe, die Erzherzoginnen Karolina und Maria, die Prinzessin Amalia von Sachsen, der Herzog von Lucca und der Erzherzog Karl Ferdinand von Oesterreich beehr⸗ ten dieses schoͤne Fest mit ihrer Gegenwart.
Rom, 15. Febr. (A. Z.) Schon seit einiger Zeit spricht man hier von der Ernennung eines Praͤlaten in der Hesterreichi⸗ schen Monarchie zum Kardinal, der bereits vom Papst in petto erklaͤrt seyn soll. Man macht in dieser Beziehung den Primas von Ungarn namhaft. Auch soll spaͤter der Fuͤrstbischof von Salz⸗ burg, der dem Range nach Kardinal ist, mit dem Purpur be⸗ kleidet werden.
Die Vorbereitungen zum Karneval, welcher hier erst am 22sten d. anfaͤngt, werden bereits getroffen, und man verspricht sich, daß er sehr lebhaft werde, zumal noch sehr viele Fremde aus Neapel und Florenz dazu angemeldet sind. Als bestimmt wird die Ankunft des Koͤnigs und der Koͤnigin von Neapel auf den 27sten d. angesagt. Das Koͤnigliche Paar will dem weltbe⸗ ruͤhmten Karneval in Rom beiwohnen, da in Neapel bei aller Muͤhe, die man sich giebt, es nicht gelingen will, ihn wie hier zu einem Volksfeste zu erheben.
Der schon laͤngst erwartete Herzog von Lucca soll nun in acht Tagen, zum Anfang des Karnevals, hier eintreffen.
Kein Mensch erinnert sich eines so anhaltend schoͤnen Wet⸗ ters um diese Jahreszeit wie gegenwaͤrtig, und man fuͤrchtet, wenn nun noch Nachtfroͤste sich einstellen, fuͤr den Wein und an⸗ dere Pflanzungen, welche bereits ausschlagen.
Spanien. 1““
Madrid, 15. Febr. Die Eroͤffnung der Session wird nun doch in dem Sitzungssaale der Deputirten⸗Kammer und nicht, wie es anfangs bestimmt war, in dem des Senats stattfinden. Der Senat hat bereits die Deputation ernannt, welche den Zug der Koͤnigin bis zur Deputirten⸗Kammer begleiten soll.
Gestern hielten die Deputirten, 86 an der Zahl, eine vorbe⸗ reitende Versammlung. Man glaubt, daß am Tage der Eroͤff⸗ nung der Cortes 100 gemäͤßigte Deputirte zugegen seyn werden; die Zahl der Exaltirten wird nicht 50 üuͤbersteigen. Alters⸗Praͤsi⸗ dent wird Herr Florez d'Estrada, oder, wenn dieser den ersten Sitzungen nicht beiwohnen sollte, Herr Calatrava seyn.
— Dem Globe wird aus Madrid vom 12. Februar ge⸗ schrieben: „Ich erfahre so eben, daß die Unterhandlungen mit Isturiz wegen der Praͤsidentschaft der Deputirten⸗Kammer abge⸗
brochen worden sind, weil er folgende Bedingungen stellte: 1) Wie⸗ derherstellung der Constitution von 1837; 2) Nichtwiedereinfuͤh⸗ rung der Zehnten; 3) Fortsetzung des Verkaufs von National⸗ Guͤtern; 4) voͤllige Freiheit in Bezug auf die Wahl seiner Kol⸗ legen. Man hat sich jetzt an Herrn Riva Herrera gewendet. — Es heißt, Cabrera sey an der ganzen rechten Seite gelaͤhmt. — Die Spanischen Weinbauer sind sehr erfreut daruͤber, daß Bacchus in seinem Zorn die Englischen und Amerikanischen Thee⸗Totalisten und Maͤßigkeits⸗Vereine durch Unterbrechung des Chinesischen Theehandels bestraft habe, und sie hoffen, daß dies eee zͤnstigen Einfluß auf den Absatz Spanischer Weine haben werde.
Am Iten wurden die Bewohner von Guadalaxara durch das Erscheinen eines Karlistischen Corcs von 4000 Mann In⸗ fanterie und 500 Mann Kavallerie in große Bestuͤrzung versetzt. Es wurden sofort die noͤthigen Vertheidigungs⸗Maßregeln getrof⸗ fen, indeß zog sich das ganze Corps, das wahrscheinlich nicht vorbereitet war, eine regelmäßige Belagerung zu unternehmen, nach dem fuͤnf Leguas entfernten Torija zuruͤck, ging bei Acenon uͤber den Tajo, erhob in mehreren Orten Contributionen, ging abermals uͤber den Tajo und nahm seine Stellung in Salme⸗ ron, in der Naͤhe von Guadalaxara, welches nur etwa einen Ta⸗ gemarsch von Madrid entfernt ist. 1öö““]
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Aegypten.
Alexandrien, 24. Jan. (Die Allg. Zeitung theilt, nach der Mittheilung eines Anhaͤngers Mehmed Ali's, Nach⸗ stehendes als den näheren Inhalt der bereits mehrfach erwaͤhnten Unterredung mit, die der Vice⸗König mit dem neuen Englischen General⸗Konsul, Obersten Hodges, gehabt): „Am Tage vor sei⸗ ner Unterredung mit Mehmed Ali aͤußerte Oberst Hodges, er habe schon vor seiner Ankunft in Aegypten von dem Vice⸗Koͤnig eine hohe Meinung gehabt, und dieselbe gleich nach den ersten Unterredungen mit diesem außerordentlichen Mann noch uͤbertrof⸗ fen gefunden; er bedaure sehr, daß er sich in einer Stellung sehe, die ihn hindere, so oft er wuͤnsche, Sr. Hoheit einen freund⸗ schaftlichen Besuch zu machen. „Meine Pflicht“, sagte er, „noͤ⸗ thigt mich zu einer Rolle, von der ich mich nicht entfernen darf, und die meinen persoͤnlichen Gefuͤhlen Schweigen auferlegt, da ich nur den Befehlen meiner Regierung zu gehorchen habe.“ Diese Worte wurden dem Vice⸗Koͤnig durch seine Anhaͤnger hinter⸗ bracht, und als der Britische Konsul sich Tags darauf anschickte, die Rede mit einer passenden Einleitung zu beginnen, ehe er zu der Drohung uͤberging, mit der seine Regierung ihn beauftragt, da .. ihn Mehmed Ali durch folgende wohlwollende Worte: „Herr Oberst, Sie koͤnnen mir den Gegenstand Ihrer Mittheilung frei heraus, ohne Ruͤckhalt sagen, wie schmerzlich es mir auch faͤllt, denselben anzuhoͤren. Ich weiß den Mann von seinem Amt zu unterscheiden. Erfuͤllen Sie Ihre Pflicht, ich⸗
chen, so oft Sie mich mit
hren Besuchen beehren.“ Oberst Hodges theilte hirrauf dem Bice⸗König den Inhalt seiner In⸗ structionen mit, worauf Mehmed durch eine soͤrmliche Weigerung
antwortele. „Ew. Hoheit mögen aber die Folgen beden⸗
ken!“ bemerkte der Oberst. „Ich habe sie bereits bedacht — und bin auf Alles gefaßt. Nie werde ich mein Leben durch eine Feigheit beflecken.“ Nach dieser Unterredung sagte Mehmed Ali zu allen Personen seiner Umgebung: „Ich werde Niemanden angreifen; wenn man aber mich angreift, dann
hat man beschlossen, das Osmanische Reich zu zerstoͤren. Die 8 Muselmaͤnner lassen sich hieruͤber nicht taͤuschen, denn sie kennen ihre Lage besser als die Fremden. Ich werde dann berufen seyn, die Vertheidigung meines Glaubens und meines Volkes zu fuͤh⸗ ren, und für eine solche Sache kann man noͤthigenfalls auch er⸗ liegen, ohne zu bereuen, was man gethan. Ich werde mit mei⸗ *
werden meinem Aufruf folgen.“ — Das Einschreiben von Indi⸗ viduen fuͤr die beiden Regimenter der National⸗Miliz geht seinen Gang fort; die uͤbrigen Maßregeln zur Formirung eines Trup⸗ ven⸗Corps im Innern sind in der Ausfuͤhrung begriffen. Eine sehr einflußreiche Person aͤußerte kuͤrzlich:! „Das Land hat zum Abwehren eines fremden Angriffs mehr Huͤlfsmittel, als man glaubt. Ich erstaune selbst hieruͤber, und ohne die Vorkehrun-⸗ gen, die der Vice⸗Koͤnig getroffen, haͤtte ich mich nie so genau davon uͤberzeugt. Man sagt allgemein, daß die Englander allein uns angreifen werden. Aegypten hat die Franzosen kennen ge⸗ lernt, und wuͤrde sie mit Freude wieder begruͤßen; die Deutschen und Russen hingegen sind dem Lande unbekannt, daher ist man gleichguͤltig gegen sie. Was aber die Englaͤnder anbelangt, so bin ich uͤberzeugt, daß sie im Lande sehr verhaßt sind, und wenn sie in Aegypten eindringen wollen, so werden — (ich gebe seine eige⸗ nen Worte wieder) — die Kinder vor der Zeit aus dem Mutter⸗ leibe kommen, um an dem Kampfe Theil zu nehmen.“
Mehmed Ali spricht nicht mehr davon, seine Flotte auslau⸗ fen zu lassen. Wahrscheinlich hat er gedacht, daß, wenn er ein⸗ mal außen waͤre, man Alles aufbie en wuͤrde, ihm im Lande zu schaden. Seine Absicht ist jetzt, die Truppen und Matrosen mit allem Geschuͤtz auszuschiffen und den Engläͤndern, wenn sie die entwaffneten Schiffe in Brand stecken wollen, die Verantwortung dieser That Curopa und dem Sultan gegenuͤber zu uͤberlassen. Mehmed Ali wird sich darauf beschraͤnken, das Land gegen jeden Angriff zu vertheidigen.
Alexandrien, 9. Febr. (A. Z.) Das Paketboot „Acheron“ hat uns sehr neue Nachrichten aus Frankreich gebracht. Sett der Ankunft des Paketboots sehen wir den Pascha nachdenklich, waͤhrend die General⸗Konsuln von Rußland und England ihre Freude unverholen an den Tag legen. So wie der Capitain Brunet Herrn Cochelet seine Depeschen uͤberreicht hatte, begab sich dieser in den Palast, und man versichert, er habe dem Vice⸗Koͤnig im Namen seiner Regierung erklart, wenn er bei seinen uͤbertriebe⸗ nen Forderungen verharre, duͤrfe er nicht mehr auf den Beistand Frankreichs rechnen, das sich wegen der Orientalischen Frage mit seinen Verbuͤndeten nicht entzweien wolle; er solle daher auf die Erblichkeit von Syrien verzichten und seine Unterwerfung und Aufrichtigkeit durch Zu- rüͤck endung der Ottomanischen Flotte nach Konstan:inopel beweisen. Mehmed Ali konnte kaum seine Entruͤstung bis zu Ende dieser Eröͤff⸗ nung zurückhalten. „Da mich Frankreich preisgtebt“, rief er aus, „so werde ich allein gegen Curopa kämpfen; meine Forde⸗ rungen sind gerecht, der Sultan selbst hat dies zugegeben, warum wollen nun die Europaͤischen Maͤchte unsere Angelegenheiten ver⸗ wirren?“ Nach dieser Konferenz uͤbersandte Mehmed Alt ein Note, die der „Acheroen“ nach Frankreich bringen soll. Sie ist in abgemesseneren Ausdruͤcken abgefaßt, als seine Unterredung, drüͤckt aber dieselbe Entschlossenheit aus, jedem Angriff zu wider⸗ stehen. Der Russische und der Englische Konsul haben von der Notification Frankreichs und von der Antwort des Pasch as Mit⸗ theilung erhalten. Ich kann Ihnen nicht beschreiben, welche Punder das Genie und die Thattgkeit des Paschas wirkt. Aec⸗
gypten ist Ein großes mit Truppen und Kanonen bedecktes Feld⸗ lager. Der Vice⸗Koͤnig wird bald 150,600 (7) regelmäßige und 30,000 Mann unregelmaͤßige Truppen unter den Waffen haben, mit mehr als 300 Kanonen, 23 Linienschiffen, 25 Fregatten und Korvetten. Taͤglich bringen Schiffe Kanonen, Munition, Vor⸗ raͤthe aller Art in die Hafen der Kuͤsten von Aegypten und Sp⸗ rien. Ibrahim Pascha bringt die Gränzfestungen in den besten Vertheidigungsstand. Man sieht großen Ereignissen entgegen.
Zahl det Einwohner Berlins am Ende des
Jahres 1839.
Die allgemeine preußische Staats⸗Zeitung enthält in ihren
am 28., 29. und 30. März 1839 ausgegebenen Nummern 88,
89 und 90 des vorigen Jahres eine sehr ausfuͤhrliche Uebersicht
der Bevoͤlkerung Berlins, vom Ende des Jahres 1822 ab fort⸗
efuͤhrt bis zum Ende des Jahres 1838. Nach dieser befanden
ich in dem letztgenannten Zeitpunkte in Berlin mit Einschluß des
Weichbildes, oder des sogenannten engern Polizei⸗Bezirks, Ein⸗ wohner
CEisbentandes. 6 2 271,968
Militair mit Einschluß der in dessen Hausgenossen⸗ 8
18,829 Zusammen. 2890,797
schaft lebenden Angehoͤrigen Aus den auf gleiche Weise einerseits durch das Polizer Präsidium, andererseits durch die Militaͤrbehoͤrden gesammelten Nachrichten
„ . „ 2„ 9„ 186
betrug die Einwohnerzahl zu Ende des Jahres 1839 an Perseo⸗ nen jeden Alters und Geschlechts 2 im Civil. 279,340 im Militär mit dessen Angehöͤrigen 18,670 Zusammen .888,020 Wird hiervon die zu Ende des Jahres 18.8 vor⸗ handne Einwohnerzahl abgezegen mit 290,797
so ergiedt sich eine Vermehrung von EI
das ist von heinahe 2 ½, oder genauer 275 auf jedes Fan dert durchschnittlich. ·
Diese Vermehrung entstand, der vorliegenden Angahe größtentheils durch den Ueberschuß der Anziehenden über Wegziehenden. Es sind naͤmlich im Laufe des Jahres 1839 Personen Civilstandes 8
anaczogen:
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manach.:. A¶n,x, n
4 h uͤberhaupt.. abgezogen: maͤnnlich.. . 13, 874 1n weiblich 4,562
e uüͤberhaupt.. Hiernach Ueberschuß der Angezognen.. ee⸗
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werde die meinige thun, und wir werden deshalb nichtsdestowe⸗ niger Freunde bleiben; es wird mir stets großes Vergnuͤgen ma
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und zwar befanden sich unter diesem Ueber schusse Personen 11“*““
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ner ganzen Familie dieser Sache mich weihen und die Moslim 8 b
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