1840 / 61 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nach den verschiedenen

G schiffe habe.

Britischen Schiffe von geringerer Groͤße seyn moͤchten,

Grohbritanien und Irland. 8 laments⸗Verhandlungen. Unterhaus. Sitzung Srs heher Herr Hume sagte in seiner Rede bei der Debatte üͤber das Marinc⸗Budget unter Anderem in Bezug auf die Verhaͤltnisse zwischen England und rankreich: 8 Wenn England mit Rußland gemein schaftliche Sache macht, so schläat es eine Bahn ein, die Frankreichs Interessen geradezu entgegen⸗ gesetzt ist. Das letztere Land ab rund das unsrige sind einander leider zu lange mfremdet gewesen. Wir haben den gegenseitigen Austausch von Pro⸗ zuften und Fabrikaten nicht so benutzt, wie wir es bätten thun kön⸗ neu. Und in der auswärtigen Politik müssen unsere Grundsätze denen Frankreichs ähnlich seyn, da wir den gleichen Wunsch hegen, den Ein⸗ vuz liberaler Justitutionen auszudebnen. Es wäre wohl gut, dem Franzesischen Volke den unter ihm vorherrschenden Gedanfen zu beneh⸗ men, daß Rußlands Rathschläge bei der Englischen Regierung domi⸗ nirten. Lacherlich ist es zu glauben, daß Frantreich Absichten auf Aegypten hätte, denn der Erfolg einer solchen Expedition würde die

Kosten derselben nicht einbdringen.“ s 2 Lord Ingestrie, der eine Vergleichung der Marinen Eng⸗ Frankreichs und Rußlands anstellte, wollte wissen daß etzteres in der Ostser 28 und im Schwarzen Meere 14 Linien⸗ Er schlug der Admiralitaͤt vor, eine gehoͤrig be⸗

mannte und equipirte Flotte im Kanal zu halten, von welcher

koͤnnte. Auch beschwerte er sich daruͤber, daß bei der Ernennung des Admiral Fleming zum Gouverneur des Greenwich⸗Hospitals, wenn auch persoöͤnlich gegen denselben nichts einzuwenden sey,

mmehrere tapfere Offiziere, die vor ihm rangirten, uͤbersprungen

worden. Es sey immer ein alter ausgedienter Krieger zu diesem Posten ernannt worden, und Admiral Fleming habe an keinem Gefecht im letzten Kriege Theil genommen. Er meinte, diese Stelle haͤtte dem Admiral Sir James Gordon gebuͤhrt. Sir Ch. Adam, einer der Lords der Admiralität, erwiederte auf die Behauptung, daß die Franzoͤsische Flotte im Mittelmeer der Eng⸗ lischen uͤberlegen sey, daß vielleicht einige der dort endchen aber England dort mehr Schisse habe als Frankreich. „Die Franzosen,“ fuͤgte er hinzu, „haben allerdings auf der dor⸗ tigen Station einige Geschicklichkeit und Erfahrung gewon⸗ nen, aber ich kann mich auf das Zcugniß von Ofsizieren berufen, die von da zuruͤckkamen, auf das Zeugniß der Admirale Stopford und Maitland, welche versicherten, daß die fremden Schiffe es vermieden, mit den unsrigen zusammen zu manoͤvri⸗ ren, und daß die unsrigen noch se tuͤchtig und wirksam waͤren

wie jemals.“ Lapitain A- Court kam wieder auf die Ernennung

-

nes Gouverneurs des

des Admiral Fleming zuruͤck „Wenn“, sagte er, „das Amt ei⸗ reenwich⸗Hospitals nicht fuͤr Tapferkeit, sondern fuͤr politische Dienstleistungen verliehen werden soll, dann ware es besser, eine so unnuͤtze Sinekure so bald als moͤglich ab⸗ zuschaffen; denn mit dem Einkommen derselben koͤnnte man ein Hundert Veteranen erhalten, und das wäͤre besser, als wenn das Geld in die Taschen eines politischen Parteimannes fließt.“ Mit Hinsicht auf den Zustand der Marine bemerkte dieser Offizier unter Anderem, er haͤtte gehofft, daß die in dem letzten Amerika⸗ nischen Kriege gesammelten Erfahrungen der Admiralitaͤt die Au⸗ gen geoͤffnet haben wuͤrden uͤber die Unklugheit, die kleinen Bri⸗ nschen Schiffe groͤßeren und uͤberlegenen Schiffen des Feindes entgegenzustellen. Auch hielt er es bei dem jetzigen aufgeregten Zustande der Welt fuͤr hoͤchst wahrscheinlich, daß man unversehens einmal werde durch einen Krieg uüͤberrascht werden. Admiral Cochrane sagte im Verlauf seiner Rede:

„Wenn die Nothwendigkeit entstände, ein Geschwader nach ⸗Ame⸗ rika zu schicken, se glaube ich in Betracht der kurzen Zeit, während welcher im Jahre an jener Küste sich Operationen mit Erfolg ausfüh⸗

ren lassen, mit Zuversicht behäupten zu können, daß über ein Jahr

von jetzt an vergehen würde, che die erforderlichen Einrichtungen ge⸗ troffen seyn könmen, um unser Geschwader schlagfertig an Ort und Stelle zu haben. Was die Ausdehnung unseres Handels⸗Verkehrs betrifft, se will ich auf eine in diesem Hause sehr beliebte Periode zu⸗ rückgehen, auf die zwischen dem Amerikanischen und dem Französischen Kriege, zwischen den Jahren 1783 und 1793. Wie stand et mit un⸗ serem Haudel im Jahre 1790! Damals beschraͤnkte sich derselbe, den mit dem Kontinent von Europa ausgenommen, auf unsere Ost⸗ und Westindischen Besitzungen und auf die Vereinigten Staaten von Ame⸗ rika. Von allen anderen Orten waren wir ausgeschlossen. Nun finde ich, daß in jenem Jahre 15,000 Schiffe in unserem Handei beschäftigt waren, deren Last 1,400,000 Tennen betrug. Unsere Ausfuhr belief sich damals auf 18,54,000 Pfd. und unsere Einfuhr auf 17,783,000. Welches ist indeß die gegenwärtige Lage unseres Handels! Es stehen uns jetzt eine Menge Kolonieen offen, die es früher nicht waren; Tabago, Malta, das Vorgedirge der guten Hoffnung, Trinidad und mehrere andere sind hinzugekommen, und außerdem sind die Küsten von Neu⸗Guinea und dem Spanischen Amerika unserem Handel ge⸗ öffnet. In diesem Augenblick ist der gauze Ockan von Ost nach West und von Nord nach Süd mit unseren Segeln bedeckt. Und was ist die Folge hiervon! In diesem Augenblick werden 26,000 Fahrzeuge mit einem Tonnengehalte von 2,700,000 Tonnen zum Handet ver⸗ wendet, während unsere Ausfuhr 105,170,000 Pfd. und unsere Einfuhr 61.288,000 Pfd. beträgt. Mit Einschluß des Irländischen und des Küstenhandels deschäftigt unser Handel 138,000 Schiffe, mit inem Gehalt von 100 Millionen Tonnen. Welches war nun der Zustand der Marine während des Friedens von 1788 bis 1793:k Im Jahre 1788 wurden 18,000 Mann und im Jahre 8 1789: 20, 900 Mann verwendet. Aber ich muß auf die eigenthümliche Stellung der damaligen Secemacht aufmerksam machen. Die ganze 8 Macht⸗ die wir damals, in einer Zeit des tiessten Friedens, außgeghacbd 8 Englands hatten, betrug 19 Schiffe, aber es kreuzten nicht weniger als 39 Schiffe im Kanal. Wie ist es jetzt? Wo man früher so viele Schiffe verwendete, da sieht man jetzt kaum einen Wimpel. Ich be⸗ haupie, daß es jeßt unmöglich ist, selbst im dringendsten Falle, eine Ausrüstung eines großen Geschwaders in England veünehmeh⸗ In Bezug auf das Matrosen⸗Pressen urth Sgrentli - 1 f i urtheilt die öffentliche Meinung jetzt anders als früher. Damals beschwerte man sich nicht darüber, und wenn es auf einem Schiffe an Leuten f „— 2 a ehlte, so verschaffte man sich dieselben sogleich. Wie verschieden denkt man jetzt ü 8* 85 an jetzt über dies System! 8 an betrachtet es mit dem Abscheu und der Verachtung, die es v dient. Wenn die Regierung jetzt Mannschaft zur nach Amerika oder sonst wohin zu sendenden Geschwaders vczns b 25 so würde ihr nichts Anderes übrig bleiben, als zu jeuem abscheudas e, Spstem ihre Zuflucht zu nehmen, das man nur in der ußersten Keih ergriff, und das man gegenwärtig nur als den Beweis vorhergegan⸗ gener Nachlässigkeit und Unthätigkeit betrachten würde. Viele ausge⸗ zeichnete Marine⸗Offiziere sind ganz meiner Meinung, und ich bin im Stande, die Nothwendigkeit darzuthun, daß wir daheim eine perma⸗ nente Seemacht haben müssen.“

Der Redner wies dann auf fruͤhere Beispiele hin, um zu eigen, welches Gewicht in England stets auf die Erhaltung einer So habe Oliver Erömwell im Jahre 1654, obgleich damals Frieden gewesen 22

m einer daß die Ehre und Sicherheit der Nation hauptsaͤchlich von der Marine abhaͤnge, und daß daher eine bal⸗ dige Verstaͤrkung derselben dringend nothwendig sey. Im Jahre 1697 wiederum habe der Koͤnig dem Parlamente in der Thron⸗

chrung gebietenden Seemacht-gelegt worden.

alle Schiffe ausbessern und in guten Stand seben lassen. 1695 habe das Oberhaus dem Koͤnige in

Adresse vorgestellt,

Rede angezeigt, daß er, ungeachtet des damaligen Friedenszustandes,

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tationen hin Sukkurs geschickt werden

seit seiner Thronbesteigung die Marine auf das Dopoelte gebracht habe. Und im Jahre [770 habe abermals das Unterhaus der Krone in einer Adresse die Vermehrung und Verbesserung der Marine empfohlen. Die Antwort⸗Rede Lord Palmerston's auf diese und andere Vorwuͤrfe fruͤherer Redner ist schon mitgetheilt worden. Sir R. Peel, der nach dem Minister sprach, begann mit einigen allgemeinen Bemerkungen uͤber den Zustand der Seemacht und über die auswaͤrtige Politik des jetzi⸗ gen Ministeriums.

. „Man kann“, sagte er, „die Anstrengungen anderer Nationen, in cheinbaren Friedenszeiten eine große Seemacht aufrecht zu erhalten; ehr leicht übersehen, aber wenn maun die allmälige Vermehrung der Seemacht bei einem benachbarten Lande aus dem richtigen Gesichts⸗ punkte betrachtet, so könnte man doch wohl darin ein Anzeichen von Feindseligkeit finden. Dieselben Umstände, welche ein Land, ohne an⸗ scheinende Nothwendigkeit, bewegen kennten, . . den Grund zu einer bedeutenden Militatrmacht zu legen, kennen dies Land auch bewegen, einen günstigen Augeublick zu wirtsamen Opera⸗ tionen zu benutzen, und leider gieht es in den Beziehungen zwischen wei großen Mächten selten eine Zeit, wo sich nicht ein plausibler Frund zu Feindseligkeiten auffinden ließe. Wenn wir zugeben, daß die anderen Mächte Europa’'s ihre Flotten vermwiehren und wir gleichzeitig die unsrige vermindern, so untergraben wir die Grundlagen der Natienalmacht. Ich glaube nicht daß der edle Lord sich eines außererdentlichen Erfolges seiner auswärtigen Politik ruͤhmen darf. Das, worauf er hauptsächlich stolz zu sern scheint, ist ohne Swellet der Quadrupel⸗Trattat, durch welchen er eine dauernde Allianz unter den vier westlichen Mächten als ein Gegengewicht gegen die nerdischen und östlichen⸗Mächte zu Stande zu bringen suchte. Der edle Lord wollte durch diesen Traktat völlige Einigkeit zwischen Eng⸗ land, Spanien, Frankreich und Portugal hewirken. Der Einfluß Eung⸗ lands auf der Halbinsel sollte auf einer dauernden Basts gegründet werden und eine dauernde Verbindung stattsinden, deren Grundlage der Schutz gegen die nordischen Mächte seyn sollte.“

Hierauf suchte Sir R. Peel nun im Einzelnen nachzuwei⸗ sen, daß die Politik Lord Palmerston'’s uͤberall von schlechtem Erfolge gewesen sey, und daß namentlich die Zwecke des Aua⸗ drupel⸗Traktats nichts weniger als in Erfuͤllung gegangen. Er

begann mit Portugal und klagte daruͤber, daß England dort

alles Ansehen verloren habe, daß alle seine gerechten Forderungen von der Portugiesischen Regierung mizßachtet wuͤrden, und daß es nicht einmal so viel von ihr erlangen koͤnne wie Belgien. Portugal, sagte er, habe von England eine halbe Million für das feierliche Versprechen empfangen, daß es den Sklavenhandel nicht fortsetzen volle, und doch sey dieses Versprechen aufs schmaͤh⸗ lichste hintangesetzt worden. Söͤanten betreffend, fuͤhrte der Red⸗ ner ein Beispiel an, aus welchem er ebenfalls folgern wollte, daß England dort keinen Einfluß besitze; es haͤtten naͤmlich vor kur⸗ zem die Britischen Kaufleute in Havana eine Summe zusam⸗ mengebracht, um dort eine protestanrische Kirche bauen zu lassen, aber nach allen Diensten, die England der Spanischen Regierung geleistet, habe sie den Englaͤndern sogar diese kleine Gunst ver⸗ weigert, als um die Erlaubniß zu dem Bau nachgesucht worden. Sir R. Peel sprach dann noch von den Verhaͤltnissen Englands u Frankreich, zum Orient und zu den Vereinigten Staaten; da indeß das, was er in diesen Beziehungen sagte, von dem Mini⸗ ster der auswaͤrtigen Angelegenheiten, der nach ihm noch einmal das Wort nahm und, aus dessen Replik wir uns eine Mittheilung vorbehalten, rekapitulirt wurde, so kann dies fuͤglich hier uͤbergangen werden

London, 22. Febr. Die Stellung des Prinzen Albrecht

blikum und die Presse sehr lebhaft. So fragt man sich jetzt, welchen Platz sein Panier, als Ritter des Hosenband; Ordens, unter denen der uͤbrigen Ritter dieses Ordens in der St. Geor⸗ gen⸗Kapelle zu Windsor erhalten werde, ob vor denen der Koͤnig⸗ lichen Herzoge, zur Seite des Paniers der Koͤnigin, oder neben dem seines Vaters, des Herzogs von Sachsen⸗Koburg, des Letz⸗ ten unter den Fuͤrstlichen Haͤuptern, der mtt diesem Orden be⸗ liehen worden. Eine andere Frage des Zweifels ist es, wie es in der Liturgie bei dem Gebet fuͤr die Koͤnigliche Familie wird gehal⸗ ten werden, ob der Name des Prinzen uͤberhaupt darin genannt werden und, wenn dies geschehe, ob er dem der verwittweten Kö⸗ nigin vorangehen oder folgen werde. Lord J. Russell wurde hieruͤber neulich schon von Herrn Duncombe im Unterhause be⸗ fragt, erwiederte aber, daß er keinen Aufschluß in dieser Hinsicht geben könne. Es wird bei dieser Gelegenheit angefuͤhrt, daß fuͤr den Prinzen Georg von Daͤnemark, als Gemahl der Koͤnigin Anna, in der Liturgic nicht gebetet worden sey, und die Tories scheinen sehr zu wuͤnschen, daß auch dem Prinzen Albrecht diese Verguͤnstigung nicht zu Theil werden moͤchte, denn die Blätter dieser Partei weisen mit großer Emphase auf jenes Praͤcedenz⸗ Beispiel hin, indem sie bemerken, daß durch einen Geheimeraths⸗ Befehl vom 2. Mat 1702 wohl der Name der Prin⸗ zessin Sophie, als muthmaßlicher Thronerbin, nicht aber der des Gemahls der Koͤnigin in die Liturgiec eingeschaltet wor⸗ den sey, und daß man nach dem Tode der Prinzessin den Na⸗ men des Kurfuͤrsten von Hannover gesetzt habe, obgleich der Prinz von Daͤnemark der Sohn eines Koͤnigs und von Geburt Koͤnigliche Hoheit gewesen. Ferner wird daruͤber gesprochen, welche Emolumente der Prinz Albrecht als Feldmarschall haben werde. Man glaubt, zwischen 1500 und 2000 Pfd. Außerdem wuͤrde derselbe, meint man, wohl den Befehl uͤber ein Regiment der Koͤniglichen Haustruppen erhalten und als Oberst desselben vermuthlich noch 1060 Pfd. beziehen. 1 Der zweite Secretair der Franzoͤsischen Gesandtschaft zu Lon⸗ don ist mit einer Spezial⸗Mission nach Alexandrien und Konstan⸗ tinopel abgereist. 1 In einer der letzten Sitzungen des Unterhauses wurde dem⸗ selben eine Petition der Londoner Stenographen uͤberreicht, worin sie sich uͤber das von dem offiziellen Stenographen des Parla⸗ ments, Herrn Gurney, zu ihrem Nachtheil ausgeuͤbte Monopol beschweren. err Gurney ist seit dem Jahre 1803, also seit 37 Jahren, im Besitz dieses Privilegiums. Damals waren die Be⸗ duͤrfnisse des Parlaments weit geringer, als sie seitdem geworden sind; sie haben jetzt eine so bedeutende Entwickelung gewonnen, daß die unter der speziellen Aufsicht des Herrn Gurney stehen⸗ den Stenographen nur ein Drittel der Arbeit leisten koͤnnen, die uͤbrigen zwei Drittel aber durch andere Unternehmer bestritten werden, denen Herr Gurney nur eine willkuͤrliche Gebuͤhr dafuͤr bewilligt. Es wird nun in der Petition gesagt, daß, nach Abzug aller Kosten, Herr Gurney eine jaͤhrliche reine Ein⸗ nahme von 5444 Pfd. Schilling 10 Pence allein durch die Stenographie in beiden Parlamentshaͤusern beziehe. Außerdem hat er noch das Privilegium im Geheimenrath, in allen Regie⸗ rungs⸗Instituten, wie im Schatzamte, in der Ostindischen Kon⸗ trolle, im Kriegsamte, in der Admiralitaͤt, im Zollamte, in der Londoner Munizipalitaͤt, in der Englischen Bank, in allen buͤrgerlichen und geistlichen Kommissionen, in fast allen Corporationen der City, in

den Docks der Assekuranz⸗Compagnieen, außer einer Menge Pri⸗ vatgeschaͤfte, die seine offizielle Stellung ihm verschafft. Rechnet man

fuͤr diese hi

mehr damit beschaͤftigt, zu

am Britischen Hofe und seine Verhaͤltnisse zu den anderen Mit⸗ gliedern der Koͤniglichen Familie beschafigt noch immer das Pu⸗

waufgezaüͤhlten Privilegien nur dieselbe Summe wie

im Parlament, so hat Herr Gurney eine jäͤhrliche reine Einnahme

von mehr als 10,000 Pfd 1 Der „Blenheim“ von 72 und die „Blonde“ von 46 Ka⸗

nonen sind nach Plymouch abgesegelt, um von dort, mit Kriegs⸗

Munition beladen und von zwei kleineren Kriegsschiffen begitet, nach China abzugehen, wohin auch der „Wellesley“ von 72 Ka⸗

nonen und starke Verstaͤrkungen an Geschuͤtz und Mannschaft ab⸗ geschickt werden. Die „Andromache“ wird sich, vollstaͤndig be⸗

wassnet, diesem Geschwader anschließen.

Das in England angenommene gleichmaͤßige Briefporto von einem Penny fuͤr den einfachen Brief hat eine Umwaͤlzung in⸗ dem Transportwesen bewirkt. Man vertraut jetzt den riefen

Gegenstaͤnde aller Art, deren Gewicht so abgepaßt wird, daß das

2 2 b 9 . pv „„. 1 8 sj i gegen seine Gewohnheit Porto geringer ist, als wenn man sie mit

ohnfuhrwerk sendete. So verschickt man fuͤr 1 ½ Shilling Proben von feinen Weinen

und Liqueuren in kleinen Blechbuͤchsen von London bis tief in Schottland hinein.

Die Erwiederung der Franzoͤsischen Blaͤtter auf die Aeuße⸗

rung der Morning Chroniele uͤber die besondere Aufmerksam⸗ keit, welche die Franzöͤsische Marine und der Handelsmacht des Landes auf Kosten des Acker⸗

baues und der inneren Verbesserungen, ja selbst auf Kosten der

Regierung jetzt der Verstaͤrkung der

Militairmacht widme, veranlassen dieses Blatr zu folgender Re⸗

plik: „Die Franzoͤsische Presse bestreitet wenigstens die Richtigkeit

der von uns angefuͤhrten Thatsaven nicht, und das ist ein wich⸗ tiges Eingestaͤndniß. Wir fuͤhrten dieselben nicht aus Eifersucht auf Frankreich an, sondern nur um die Englaͤnder warnend dar⸗ auf hinzuweisen, daß die Franzoͤsische Regierung England als ih⸗ ren großen und furchtbaren Nebenbuhler betrachtet und sich weit einem Zusammentreffen mit uns schlagfertig zu seyn, als sich mit den oͤstlichen Maͤchten Eu⸗ ropa's in einen Offenfiv, und Defensiv⸗Krieg einzulassen. Kein Englischer Politiker oder Staatsmann kann des Wunsches ver⸗

daͤchtigt werden, einen Krieg mit Frankreich hervorzurufen, einen

Krieg, in welchem England nichts zu verlieren hat, und in den es sich nur zu seiner Selbsterhaltung und Vertheidigung einlassen wuͤrde. Aber dieser Widerwillen Englands, sich zu einem Kriege mit Frankreich auch nur vorzubereiten, dieser allgemeine Glaube an die Unmoͤglichkeit eines solchen Ereignisses, dieser Mangel aller Ur⸗ sachen und Neigung von Seiten der Englaͤnder, mit den Fran⸗ zosen zu streiten, machen es dem Zeitungsschreiber hut Pflicht, seine Landsleute aufmerksam darauf zu machen, daß, waͤhrend

England friedfertig, sparsam und, weil es selbst ohne Ehrgeiz ist, auch nicht an den Chrgeiz seines Nachbarn glaubt, bereitet Frank.

reich sich im Stillen zu einem neuen Kampfe auf Leben und Tod mit England vor.“ EE EIEEE Brussel, 24. Febr. Herr von Falck, Gesandter der Nie⸗ derlande, ist am 22sten d. Abends von einem Schlagflusse getrof⸗ fen worden, wodurch er auf der Stelle alles Bewußtseyn verlor. Vier Aerzte wurden gerufen und verließen ihn die ganze Nacht nicht. Der ihm geleistete Beistand hat wenig gefruchtet. Gestern Abends hatte Herr von Falck den Gebrauch der Sprache wieder erlangt, doch ist sein Zustand noch bedenklich. . In Bezug auf die Erkrankung des Herrn von der Vbservateur: „Es ware ein Ungluͤck sowohl fuͤr Belgie als fuͤr Holland, wenn beide Laͤnder sobald der Vermittelung eines Mannes beraubt werden sollten, der am Besten im Stande war, die zwischen beiden Landern noch bestehenden Differenzen aus dem Wege zu raͤumen. 8

Man beklagt sich in Gent, daß die Instruction der Emeute vom vorigen Oktober so langsam vorschreitet. Die Theilnehmer sind nun schon 5 Monate von thren Familten getrennt.

Der Verkauf von Seraing ist vom 1. März auf den

30. April ausgesetzt.

Antwerpen, 23. Febr. Vorgestern Abends hatte die In⸗ stallation des Herrn G. Wappers als Direktor der Akademie von Antwerpen statt. Diese Ceremonie gab zu bis jetzt ungebraͤuchli⸗ chen oͤffentlichen Darlegungen Anlaß. Die Glocken der athedrale wurden ungefaͤhr eine ganze Stunde geläautet. Der Platz und die Straße des Recollets waren glaͤnzend beleuchtet. Ein allego⸗ risches Transparent war dem von Herrn Wappers bewohnten Hause gegenuͤber aufgestellt. Der Direktor, zu welchem cine Kommission sich begeben hartte, wurde mit Fackeln in das Mu⸗ seum gebracht, wo die Zoͤglinge der Akademie und eine Menge Personen versammelt waren. Er war der Gegenstand von Hul⸗ digungen, die ihn sehr zu ruͤhren schienen. Mehrere Reden wur⸗ den gehalten. Eine goldene Reisfeder, der, wie man sagt, eine silberne Palette hinzugefuͤgt werden soll, wurde Herrn Wappers durch die Zoͤglinge uͤberreicht. Bei der Ruͤckkehr nach seiner Wohnung wurde er durch eine zahlreiche Menge begleitet. Eine vortreffliche Musik fuͤhrte verschiedene Stuͤcke aus und Kantaten wurden abgesungen. 1A“ Kopenhagen, 22. Febr. Landschaft Suͤderdithmarschen unterm Adresse lautet folgendermaßen: ö

.enc ee e. Großmächtigster, Allergnädtgster Erbkönig und Herr! Tief ergriffen durch den Hintritt Sr. Majestät Friedrich VI., zugleich aber voll froher Hoffuung einer glücklichen Zukunft nahen wir uns Ew. Königl. Majestät, Ihnen unsere ehrfurchtvollste Huldigung darbringend. Doch nicht allein Ew. Majestät dürfen wir beglückwün⸗

Daͤnemark.

Die von den Vorstehern der 14. Januar abgesandte

Falck sagt

g

schen zu Ihrer Thronbesteigung, auch und noch mehr das Volk, dem es verlie⸗

hen worden, einen Fürsten an seiner Spitze zu sehen, der die Aufgabe der Zeit in so hohem Grade Snn 182b die Böri⸗ ausgesprochen hat,, „die Wahr⸗ . heit und nurdte Wahrheit werde Geltung finden vor Seinem Thron der es ausgesprochen hat, „„daß Er gern auch die Wünsche einzelner Kommunen für ihr besonderes Wohl entgegennehme.““ Vertrauend diesen Königlichen Worten bitten wir denn Ew. Majestät, 8 9. erlauben, Ihnen in kurzen Zügen die gegesmeire⸗ 5 dae Auf⸗ nes Volkes schildern zu dürfen, ühere Gesch

dessen friͦ Ge 1 UFn. Heh. in die Wissenschaften

nerksamkeit Ew. Königl. Majestät, . 1 ns sne zeschichts der gter; erregte, dessen unerschütterliche Vater⸗ landsliebe, das edelste der Gefühle, Ew. Majestät Anerkennung gefun⸗

hab ird: die Lage der Dithmarscher. Nicht unbekannt kann den haben es, gebliehen seyn, daß in dem letztverflossenen Jahre den Dithmarschern ihre Zollfreiheit genommen ist, für deren Erhaltung sie gekämpft und geblutet, für deren Erhaltung sie die größten Opfer ge⸗ bracht haben bis zur jetzigen Stunde; nicht so bekannt aber wird es

marschen dem Staate gebracht hat für diese so viel beneidete Freiheit. Nicht der vertragsmäßig für die Erhaltung der Zollfreiheit gezahlten Summe wollen wir erwähnen, nicht der gezahlten jährlichen Recognition, nicht der Begünstigungen mancherlei Art ande⸗ rer Distrikte; nur in gedrängten Worten wollen wir allerun⸗ terthänigst zu zeigen uns erlanben, wie wenig Süderdithmar⸗ schen durch die Zollfreiheit begünstigt gewesen, in welchem Maße es jetzt in seinen innersten Interessen sich verletzt fühlen muß. Unserer Landschaft sind die ihr in der Capitulations⸗Akte zugesicherten Außen⸗ deiche genommen, die allen übrigen Distrikten Holsteins erhalten sind;

8

Ew. Königl. Majestät seyn, welche Opfer denn namentlich Süderditha⸗

jestaͤt eine Kommission, bestehend aus den H

n . g sie bringen der Staatskasse jährlich 16,000 Rbthlr.; aus unserem Grund und Boden sind mehr als zwei Koege genommen; sie bringen der Staatskasse jährlich an Canon allein über 27,000 Rbthlr.; uns ist dies alles entzogen, uns sind die Lasten verblieben, uns der ewige Kampf mit einem Feinde, der in seinem Angriffe auf unser Land nimmer ruhte, mit Strom und Meereswogen. Zur Landes⸗Vertheidigung tra⸗ en wir redlich bei, in unserem Kampfe stehen wir verlaf⸗ r⸗ Kunststraßen helfen wir banen, unser eigener Verkehr ockt einen großen Theil des Jahres auf unfahrbaren Wegen. Und über alles dieses und noch vieles mehr, zahlt die

über Landschaft Süderdithmarschen 54,000 Rbthlr. jährlich mehr allein an Contribution bei gleicher Pflugzahl, wie die adlichen Gltter im Her⸗ ogthum Schleswig, 45,000 Sers mehr, wie die adlichen Güter im 2 evatzem Holstein, 33,000 Rbthlr. mehr, wie die Landschaft Eider⸗ stedt, nach Verhältniß der Pflugzahl, 42,000 Rbthlr. mehr an Contri⸗ hution und Kopfsteuer, wie die gleich große Landschaft Norderdithmar⸗ schen, und in ähnlichem Nachtheil steht unsere Landschaft zu den Aem⸗ tern. Aber noch ist der Ueberlastung nicht genug. Sie ist für unsere Landschaft eben so sehr begründet in der Ansetzung zur Pflugzahl; die Marsch hat an Ländereien nichts, die Aemter und die adlichen Güter haben an kultivirten Ländereien unendlich gewonnen; sie ist es eben so sehr in der Ansetzung zur Landstener, die ““ nur die genau vermessenen Marschen getroffen hat, ohne daß die, allein die Marschen betreffenden enormen Deichs⸗ und Abwässe⸗ rungskosten, wenigstens für unsere Laudschast, Berücksichtigung gefun⸗ den haben; sie ist noch dadurch begründet, daß die Staats⸗Kasse weder hierzu noch zu irgend einer öffentlichen Ausgabe⸗ Zuschuß leistet, und daß unsere, gerade durch die Behürdung mit Staats⸗ und Kommunal⸗ Abgaben entstandenen Schulden nirgends beachtet sind. Ew. Königl. Miajestät wollen aus diesen kurzen Andeutungen in Ihrer Weisheit er⸗ messen, daß dieser Zustand jetzt, da uns die Zoll⸗Freiheit entzogen ist und so lange sie uns entzogen seyn wird, nicht dauern könne, daß er den Ruin der Landschaft herbeiführen müßte, Allerhöchstdieselben werden Sich aber auch veranlaßt finden, einem Zustande Wandel zu geben, der nicht der Gerechtigkeit eutspricht, dessen Fortdauer nie heilbringend seyn könnte! Und so übergeben wir denn mit so unbedingtem Vertrauen als tiefer Ergeben⸗ bheit das Wohl und Wehe unserer Landschaft Allerhöchstihrer Obhut, froh des Glücks, daß es Ew. Königl. Majestät gegeben ist, mit unver⸗ hülltem Ange das Rechte zu erforschen und mit unparteiischer und kräf⸗ niger Hand dem Rechte das Seine zu gewähren. Lange und glück⸗ moge Ew. Königl. Majestät regieren zum Heil Ihres Volks, zum Heil auch der Dithmarscher! In tiefster Ehrfurcht ersierben wir Ew. Königl. Majestät allerunterthämigst⸗treugehorsamste Landvoigt, Kirch⸗ spielvoigte und Landesgevollmächtigte der Landschaft Süderdithmarschen. (Folgen die Unterschriften.) Meldorf in der Landes⸗Versammlung, den 14. Januar 1840.“ ¹ Kopenhagen, 24. Febr. Se. Majestaͤt haben Felgendes erlassen: „Wir geben Unsere Allergnaͤdigste Beistimmung, daß die Universitaät von Kopenhagen ermäaͤchtigt werde, eine allgemeine Aufforderung an die dazu qualifizirten Literaten ergehen zu las sen, in Anleitung Unseres bevorstehenden Kroͤnungsfestes am 28. Juni d. J akademische Grade zu erwerben und zu dem Ende ihre Dissertationen einzusenden, wobei Wir ebenfalls Unsere Di⸗ rection fuͤr die gelehrten Schulen ermaͤchtigt haben wollen, bei 4 eedachter Veranlassung einzelne Literaten von der muͤndlichen 4* ertheidigung der Abhandlung freizusprechen, insoweit dieselben nage Gruͤnde haben moͤchten, eine derartige Ausnahme zu wuͤn⸗ schen. In Folge dieser Resolution hat der Rector magnif. bei der Universttaäͤt, O. Bang, die Literaten, die geneigt seyn moͤch⸗ ten, akademische Grade bei derselben zu erlangen, und nach der Verordnung vom 9. Januar 1824 dazu qualifizirt sind, aufge⸗ Sggrdenh sich binnen 6 Wochen dieserhalb bei den Decanen der Universitaͤt zu melden.

Das „Fadreland““ meldet, daß Se. Majestäaͤt eine Gluͤck⸗ wunsch⸗Adresse von den in Rom anwesenden Daͤnischen Kuͤnst⸗ lern erhalten haben. Thorwaldsen hat dieselbe dem Koͤnige uͤber⸗ 99 von Allerhoͤchstdemselben die Versicherung des beson⸗

chutzes entgegengenommen, den der Koͤnig der Kunst

und ö in Daͤnemark zu gewaͤhren gedenkt. 1— man auch mehrere auf Anfragen ertheilte Kanz⸗ S. olle 8 das Kommunalwesen im Koͤnigreich betreffend. 0 sollen die Kommune⸗Rechnungen fuͤr ein bestimmtes Jahr so zeitig revidirt und zur Decision gebracht werden, daß sie bis zum 1. Juli des naͤchstfolgenden Jahres fertig sind, und nachdem die⸗ ses geschehen, durch den Druck bekannt gemacht werden. Jedem steuerpflichtigen Individuum ist hinfuͤro ein Verzeichniß derjeni⸗ gen Kommunal⸗Abgaben zuzustellen, die er alljaͤhrlich im Ganzen zu erlegen hat, ohne Berechnung der Quote, die jeder einzelnen er verschiedenen Kommunal⸗Einrichtungen (Schul⸗ und Armen⸗ wesen) davon gebuͤhrt. Wird Jemand durch Veraͤnderung seines Wohnorts ein neues steuerpflichtiges Mitglied in einer an⸗ deren Kommune zu einer Zeit, wo in dieser die Steueransetzung fuͤr das laufende Jahr schon geschehen ist, so kommt er erst im nächsten Jahr als Kontribuent mit in Betracht. Koͤmmt eine der speziellen Verwaltungskassen (z. B. die Schul⸗ und Armen⸗ geldskasse) in einem Jahr aus besonderen nicht vorhergesehenen GFruͤnden zu kurz, so kann das im naͤchsten Jahr durch Mehran⸗ setzung zu deckende Defizit zwar vorlaͤufig durch eine Anleihe ge⸗

Seckt werden, es ist aber dazu die Genehmigung der Kommunal⸗

Administration erforderlich. Nach „Kioͤbenhavnsposten“ ist „in Folge Befehls Sr. Ma⸗ ommi H. Finanz⸗Minister Moltke, Hofmarschall Harxthausen und HosEhef dwancee dense krands zu dem Ende niedergesetzt worden, um die zu Avppana⸗ gen und Deputatgeldern fuͤr die Mitglieder des Kéniglichen Hau⸗ ses zu verwendende Summe zu reguliren und zu normiren. Auch soll hier eine sogenannte Fonds⸗Kommission bestehen, welche sich mit den durch die beabsichtigte Vereinigung der separaten Kollegialkassen mit der allgemeinen Finanzkasse entstehenden Fra⸗ gen zu beschaͤftigen haͤtte. Endlich will man wissen, daß be⸗ reits fruͤher eine Reichsbankgeld⸗Kommission ernannt worden sey die zum Zweck haͤtte, Mittel ausfindig zu machen, durch welche den Herzogthuͤmern die Berechnung nach Reichs⸗Bankgeld er⸗ Lecse eetszatssien soll angeblich in Folge 3 Stände auf Abschaff E p desg sete zarden seyn. schaffung dieser Berechnung nie⸗

Deutsche Bundesstaaten.

Muͤnchen, 21. Febr. (A. Z.) Heute wurde in der Kammet ver Pegeorvneten ein hoͤchstes Restrioe verlesen, wonach die mit dem Kten k. M. zu Ende gehende Dauer der gegenwaͤrtigen Siz⸗ ung der Staͤnde bis zum 31. Maͤrz d. J. verlaͤngert wird.

e. Majestaͤt geben sich dabei dem bestimmten Vertrauen hin, daß beide Kammern sich zur besondern Obliegenheit machen werden, bis zu diesem Zeitpunkte die auf Allerhoͤchst ihren Be⸗ fehl an die Staͤnde gebrachten Gegenstaͤnde unfehlbar und voll⸗ . zu erledigen. 28 An die Kammer der Reichsraͤthe erazm 14ten v. M. der Gesetzentwurf „die Ausdehnung es erbots der Vermoͤgens⸗Aushaͤndigung an Unterofsiziere 8 118 betreffend“ eingebracht. Dieser geht dahin, daß 85 vom 21. August 1807 (nach welcher bestimmt Verinem Soldaten waͤhrend seines Militairstandes von 12 gen, außer den davon faͤlligen Zinsen, und zwar ei Strafe des nochmaligen Ersatzes, das Geringste ohne Aer⸗

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öup“ F hoͤchste Bewilligung verabfolgt werden duͤrfe), mit dem Tage der Bekanntmachung des gegenwaͤrtigen Gesetzes auch in allen jenen Gebietstheilen, welche erst nach dem 21. Oktober 1813 mit dem Köoͤnigreiche Bayern vereinigt worden sind, in gesetzliche Kraft und Wirksamkeit zu treten habe. Die Kammer der Reichsraͤthe faßte in ihrer Sitzung vom 4ten d. M. den Be⸗ schluß, diesem Entwurf die Zustimmung unter der Modification zu geben, daß im zweiten Artikel statt der Worte: Unsere „Ministerien“ 2n setzen sey „Unsere Staats⸗Ministerien.“ Heute ist die Kammer der Ageordneten zur Berathung uͤber diesen Gegenstand geschritten. Herr Kolb, Referent in dieser Sache, hatte begutachtet, dem Gesetz⸗Entwurfe die Beistimmung zu ertheilen. Die bei diesem Gesetz⸗Entwurfe wiederholte Mo⸗ disication der Kammer der Reichsraͤthe erscheint, wie Herr Kolb bemerkt, durch einen einstimmig gefaßten Beschluß der Kammer der Ageordneten bereits als abgelehnt. Herr von Flembach hatte sich als Redner fuͤr den Entwurf einschreiben lassen. Bei der allgemeinen Diskussion sprach noch fuͤr den Entwurf Frhr. v. Freiberg, Dr. Albrecht, Frhr. v. Gumppenberg, Frhr. v. Thon⸗Dittmer, Regierungsrath Windwart, Frhr. v Welden und Kolb; gegen denselben aͤäußerten Bedenken die HH. Pfarrer Meyer und Regierungsrath Dr. Schwindel. Der Koͤnigl. Mi⸗ nister des Innern Herr van Abel begegnete in zwei umfassenden Vortraͤgen diesen Bedenken, so wie den waͤhrend der Debatte gemachten Bemerkungen von Seiten des Freiherrn von Thon⸗ Dittmer in Betreff der vom Ministertische aus in der letzten Sitzung gefallenen Aeußerungen uͤber die Frage, ob die beste⸗ hende Verfassung eine repraͤsentative oder eine staͤndische sey. Die Kammer erklaͤrte sich mit 93 gegen 13 Stimmen fuͤr die unbedingte Annahme des Gesetzentwurfs.

Kassel, 26. Febr. (Kass. Z.) In der Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung vom 25. Februar theilte der Prasident das Ersuchen des Herrn Bredemeyer um Einberufung seines Stell⸗ vertreters mit, welches auch genehmigt wurde. Die Herren Bauer und von Ochs berichteten uͤber einige Gesuche. Der Vice⸗Praͤsident begruͤndete seinen schon beruͤhrten Antrag, den Bau eines Lokals fuͤr die hoͤhere Gewerbschule betreffend, welcher dem Budget⸗Ausschuß uͤberwiesen wurde. Fuͤr den zur Pruͤfung des Rechenschafts⸗Berichts bestellten Ausschuß berichtete Herr Hartwig uͤber die Erwiederung des Landtags⸗Kommissars auf den von jenem Ausschusse erstatteten Bericht, die Verordnung vom 2. Maͤrz v. J., die Reise⸗ und Taggelder der Staͤnde⸗Mit⸗ glieder betreffend. Der Ausschuß blieb bei seinem fruͤheren An⸗ trage. Der Druck des Berichts ward beschlossen. Herr Eber⸗ hard berichtete uͤber den Etat der Polizei und Herr Pohl uͤber den der Rechtspflege. Schließlich wurde der Bericht des Dr. Scheffer uͤber den Antrag des Herrn Schaͤfer, den Landwegebau betreffend, diskutirt und dessen Ueberreichung an den Buͤdget⸗ und Rechtspflege⸗Ausschuß beschlossen. v“ en.“ Konstantinopel, 5. Febr. (Journ. de Smyrne) Obwohl die letzten Nachrichten aus London eine baldige Loͤsung der Orientalischen Frage hoffen ließen, so sieht man doch seitdem

Laͤnge ziehen, und die von Jedermann so sehnlichst gewuͤnschte Entscheidung sich noch einige Zeit verzoͤgern duͤrfte. Man hat indeß die Versicherung, daß England, Rußland, Oesterreich und Pffußen uͤber den neuen Pacisications⸗Plan, so wie uͤber die Mittel zur Ausfuͤhrung desselben, einig sind und daß die Zoͤge⸗ rung, uͤber die man klagt, hauptsaͤchlich dadurch herbeigefuͤhrt wurde, daß man einen letzten Versuch gemacht hat, die Franzoͤsische Regierung zum Beitritt zu bewegen. Andererseits er⸗ giebt sich auch, daß die Maͤchte, bevor sie zu Zwangs⸗Maßregeln gegen Mehmed Ali schreiten, ihm ihr Ultimatum zu uͤbersenden und seine Antwort abwarten zu muͤssen geglaubt haben. Ungeach⸗ tet alles dessen, was man aus Alexandrien von den unerschuͤtter⸗ lichen Entschluͤssen des Pascha's schreibt, hofft man dennoch, seine Antwort werde so abgefaßt seyn, daß groͤßere Verwickelungen da⸗ durch verhindert wuͤrden. Sollte dies nicht der Fall seyn, so glaubt man, daß die Maͤchte zum Handeln entschlossen seyen, da sie der unsinnigen Halsstarrigkeit des Pascha's gewiß nicht nachgeben werden. Die Pforte, deren unbegraͤnztes Ver⸗ trauen in die Loyalität der verbündeten Maͤchte ihr nicht gestattet, auch nur den leisesten Zweifel an der Realisirung der so oft wiederholten Versicherungen zu hegen, ertraͤgt nur mit der groͤßten Ungeduld diese Zoͤgerungen, die sie in einem traurigen Zustande der Ungewißheit lassen und ihr fortwaͤhrend in ihren Bestrebungen das unternommene große Werk der Re⸗ generation zu foͤrdern hinderlich sind. Sie fordert ohne Unter⸗ laß die auswaͤrtige Diplomatie auf, diesem peinlichen Zustande der Dinge ein Ende zu machen, und es steht zu hoffen, daß die⸗ ses dringende Ansuchen in Erwaͤgung gezogen wordenist, und daß man ernstlich an die Erledigung dieser denkt.

Die Gesundheit des Groß⸗Wesirs giebt zu keinen Besorg⸗ nissen mehr Anlaß. Am vorigen Mittwoch verließ er das Bett und nahm den ganzen Tag Besuche an. Seitdem hat sich sein Zustand taͤglich gebessert und man hofft, daß der Sadrasam in einigen Tagen seine Geschaͤfte wieder wird beginnen koͤnnen, was um so mehr zu wuͤnschen ist, als durch sein Unwohlseyn mehrere Angelegenheiten von großer Wichtigkeit unerledigt geblieben und die Versammlungen des Conseils unterbrochen worden sind. Er erhielt uͤbrigens waͤhrend seiner kurzen Kraäͤnkheit die schmeichel⸗ haftesten Beweise von der Theilnahme aller Klassen der Bevoͤl⸗ kerung. Außer den persoͤnlichen Besuchen, welche der Sultan ihm abstattete, ließ derselbe sich noch taͤglich nach seinem Befinden er⸗ kundigen.

Der Sultan setzt, so oft es das Wetter erlaubt, seine Spa⸗ ziergaͤnge fort und zwar namentlich nach Ejub und dem Palast von Beschiktasch hin. Am vorigen Freitage begab er sich in Be⸗ gleitung aller hohen Civil⸗ und Militair⸗Beamten in die Moschee Nuri Osmanije, wo er sein Gebet verrichtete und darauf dem Groß⸗Wesir einen Besuch abstattete.

Konstantinopel, 5. Febr. (A. Z.) Der Streit uͤber das Gesetzgebungs⸗Recht in Ehesachen zwischen Kirche und Staat dehnt sich nun auch auf den Orient aus. Die Psforte ist beru⸗ fen, hierin einzugreifen. Es ließ naͤmlich der hiesige Griechische Patriarch sich einfallen, gewisse gesetzwidrige Vorgaͤnge in Jo⸗ nien, in Folge deren einige Griechische Geistliche auf Zante und Korfu die Zulässigkeit gemischter Ehen unter Christen verschiede⸗ ner Konfessionen an Bedingungen (der ausschließlichen Erziehung der Kinder in der Griechischen Konfession) knuͤpften, die durch kein geschriebenes Gesetz, durch keine Observan gerechtfertigt werden, zu benuͤtzen, um das Benehmen dieser. Geistlichen gut⸗ eheen und so eine feindselige Haltung gegen die Jonische

egierung anzunehmen. Lord Ponsonby dringt auf Absetzung des Patriarchen. Dagegen nimmt sich Herr von Butcenieff sehr

warm des Letztern an und versucht das Moͤgliche, um die Sache

mit Bedauern, daß die Unterhandlungen sich noch mehr in die

zu schlichten. Die Pforte soll seit einigen Wochen eine große ¹ 8 gegen den Patriarchen naͤhren, so daß eine Desti. tuklon laͤngst ausgesprochen waͤre, falls man hier ungehindert nach eigenen Ansichten haͤtte handeln koͤnnen. Fuͤrst Michael Obrenowitsch verlaͤßt dieser Tage Konstantinopel. Er wurde von der Pforte mit einer Auszeichnung behandelt, die zur Genuͤge beweist, daß sie mit aͤngstlicher Sorgfalt sich seiner Anhänglich⸗ keit zu versichern strebt. Der Fuͤrst wurde zum Muschir erhoben, und ihm der Titel „Hoheit“ verliehen.

Der Groß⸗Wesier ist in rascher Konvaleszenz begriffen; man

hofft, daß er binnen kurzem seine hohen Functionen wieder an⸗ treten werde. Die groͤßte Unruhe und Ungewißheit herrscht hier hinsicht⸗ lich der Resultate der Londoner Unterhandlungen. Lord Pon⸗ sonby hat keine geringe Aufgabe, die Besorgnisse der Pforte zu beschwichtigen und ihren sinkenden Muth aufrecht zu halten. Offenbar nimmt die Verwickelung von Tag zu Tag zu.

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Elberfeld, 27. Febr. (Elberf. Ztg.) Der am 15. Ok⸗ tober 1836 zu Kaiserswerth von dem dortigen Pfarrer Fliedner gegruͤndeten evangelischen Diakonissen⸗Anstalt ist schon oͤfter in diesen Blaͤttern gedacht worden, und wir duͤrfen nunmehr uͤber dieses in der evangelischen Kirche einzige und lange entbehrte menschenfreundliche Institut, das die Ausbildung christlicher Jung⸗ frauen und kinderloser Wittwen zu Kranken⸗Pflegerinnen und Kleinkinder⸗Schullehrerinnen beabsichtigt, sehr Erfreuliches berich⸗ ten. Bis jetzt hat sie 17 Diakonissen aus Rheinpreußen, West⸗ phalen, Schlesien, Hessen, Hannover und Wuͤrttemberg zur Vor⸗ bildung aufgenommen, die sich ausschließlich der Kranken⸗ und

rmenpflege in evangelischen Gemeinden, Familien und Kranken⸗ haͤusern widmen wollen, von welchen § nach bestandener Probe⸗

fest engagirt sind, die uͤbrigen aber noch in der 6monatlichen Probe sich befinden. Von diesen Däakonissen sind in den 3 Jah⸗ ren des Bestehens in der Anstalt selbst 190 mit allerlei Uebeln und Seuchen behaftete Kranke jedes Geschlechts und Alters ohne Unterschied der Religion und Konfession theils unentgeltlich, theils gegen eine maͤßige Verguͤtung gepflegt worden, von denen nur 16 gestorben sind, und 31 sich noch in der Anstalt befinden, die Uebrigen aber zum groͤßten Theil ganz genesen entlassen werden konnten. Diese Pflege der Kranken in der Anstalt selbst soll aber eigentlich nur die Uebungsschule fuͤr die Diakonissen se n, und be⸗ reits sind auch schon in 20 Familien Kranke allerlei Ar von den Diakonissen verpflegt worden, und werden es zum Theil noch jetzt. Se. Majestaͤt der Koͤnig haben im Herbste 1838 nicht nur die Statuten des Vereins bestaͤtigt, sondern auch 1800 Thlr. als zinsfreies Darlehn auf 10 Jahre bewilligt, womit eine durch den Ankauf des Hauses veranlaßte Hypothekarschuld abgetragen werden kann, und auch dem Diakonissen⸗Verein fuͤr alle seine Angelegenheiten Portofreiheit verliehen. Dem Beispiel Sr. Ma⸗ jestat folgten auch die anderen Glieder unsers Koͤnigshauses, in⸗ dem sie durch reiche Gaben ihr Interesse fuͤr die Anstalt an den Tag legten. Namentlich gereichte es derselben zur groͤßten Freude. und Aufmunterung, als sie im verflossenen Sommer Se. Koͤnigl. Hoheit, unser theurer Kronprinz, mit seinem Besuche beehrte, mit seiner gewohnten Huld die Kranken ansprach, und sich außerte, daß er durch diese Anstalt einen seiner laͤngst gehegten Lieblingswuͤnsche verwirklicht saͤhe, so wie er denn auch diese seine Theilnahme durch ein ansehnliches Geschenk bethaͤtigte. Auch von andern Hohen und Niedern des In⸗ und Austandes, be⸗ sonders aus den Nachbarstädten Elberfeld, Barmen, Langenberg, Duͤsseldorf, Crefeld, Koͤln u. s. w. flossen der Anstalt reiche Ga⸗ ben zu. Die weiblichen Huͤlfsvereine fuhren fort, durch Samm⸗ lung von Beitraͤgen, so wie durch Beschaffung und Verarbeitung der noͤthigen Zeuge fuͤr die Kranken ihre Üüeaee ange⸗ deihen zu lassen.

Berichtigungen. Im vorgestr. Bl. d. St. Z., S. 235, Sp. 2, Z. 51 v. u. ist zu lesen: des Ministeriums, statt: „der De⸗ putirten⸗Kammer“, und im gestr. Bl., S. 238, Sp. 2, 3. 30 v. u. ist zu lesen: Sir G. Clerk, statt: „Sir Th. Cochrane“, in dem Art. aus Koblenz, Z. 2, Freiligrath, statt: „Freiligroth“, und Z. 8: Ihres, statt: „seines.“

Wissenschaft, Kunst und Literatur 1

Brüssel. Das geographische Institut zu Brüssel, welches vor ehn Jahren von Herrn Vandermaalen gegründet ist, und seitdem seinen Wirkungskreis fortwährend erweitert hat, ist gegenwärtig mit einer Normalschule verbunden, deren Zweck ist, Zöglinge und Lehrer für die verschiedenen Zweige der Wissenschaft zu bilden. Reiche Sammlun⸗ gen von Naturalien, eine Bibliothek mit Werken in allen Sprachen, Gewächshäuser für die Pflanzen der verschiedenen Zonen, und, was den Unterricht selbst betrifft, ein Personal der ausgezeichnetsten Lehrer der Hauptstadt dies sind die Garantieen, welche die Normalschule darbietet. Schon jetzt, nachdem die Anstalt erst etwas mehr als ein Jahr besteht, zählt sie über zweihundert Zöglinge, von denen viele fremden Ländern angehören. G

Kirchen⸗ und Reformations⸗Geschichte der Mark Brandenburg, von Christian Wilhelm Spieker, Ulr. der Theologie und Philosophie, Superintendent u. s. w. Theil. Berlin bei Dunker und Humblot 1839. gr. 8. Man hat lange genng die Klagen vernommen, daß wir in der Ge⸗ schichte nur gelehrte, schwerfällige, geschmacklos geschriebene Werke be⸗ säßen; in neuester Zeit ist dagegen die vielfach laut geworden, daß die eschichtlichen Darstellungen ungründlich, gar zu luftig und verschnör⸗ kelt erschienen, daß man geistreich, anziehend seyn wolle, aber nur Ge⸗ schwätz und werthlosen Stoff darbiete. Es liegt aber in der Natur der Entwickelung, daß diese Einseitigkeiten sich herausbilden; doch sind sie in der Wirklichkeit nicht so schroff und unbedingt vorhanden, wie es für Viele das Ansehen hat. Die Zahl der Werke nimmt immer zu, welche den nothwendigen Verein der Bedingungen für jedes wissen⸗ schaftliche, wie für ein Kunstwerk, erstreben: einen reichen und werth⸗ vollen Inhalt und die entsprechende würdige Form, so wie vor Allem, daß wahre, lebendige Gedanken die todte Masse des Stoffes überall durchdringen. Bei dem Urtheile über die literarischen Produkte muß man sodann auch nur die verschiedenen Bedürfnisse berücksichtigen, welche befriedigt werden sollen, die so weiten Abstufungen der Bil⸗ dung, welche jede ihren besonderen Maßstab erfordert; man darf nicht an jedes Werk den höchsten Maßstab legen und nicht unwillig werden, wenn Manche, bei dem besten Willen und regesten Eifer, dennoch nur zu weit vom Ziele entfernt bleiben; denn „Viele sind berufen, aber nur Wenige auserwählt.” 8 Zu den werthvollsten, nutzreichsten Gaben der historischen Muse müssen wir aber die vorliegende zählen, sowohl in Hinsicht der Wahl des Gegenstandes, wie in Betracht der Bearbeitung desselben. Zuvör⸗ derst ist das Objelt die vaterländische und eine Provinzial⸗Geschichte. Die Bearbeitungen von Partikular⸗Geschichten aber gehören zu den verdienstlichsten Bestrebungen, indem sie eine doppelte Bedeutung ha 8 ben: einmal eine vollständige, den vielfachsten Zwecken fördersame

Belehrung über den Landestheil zu gewähren, über den sie sich ver⸗