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sich zur Eroͤffnungszeit nicht mehr als 17 Mitglieder eingefunden 8
hatten.
Die neuesten aus China hier eingegangenen Nachrichten (s. das gestr. und vorgestr. Blatt der St. Z.) haben die Consols an Die Times sagt: „Man weiß nunmehr, daß der General⸗Gouverneur
der hiesigen Boͤrse um pCt. herabhgedruͤckt.
von Indien im Namen der Britischen Regierung Ching den Krieg erklaͤrt hat. Se. Herrlichkeit hat angezeigt, daß er zu 40,000 Tonnen Gehalt Transportschiffe nach China in Dienst nehmen wolle; 14,000 Mann Truppen sollen von Kal⸗ kutta, dieuͤbrigen von Madras und Vombay gestellt werden. Kalkutta ist zum Sammelplatz und Abgangs⸗Ort fuͤr die Expedition bestimmt. 7Regimenter, die in der letzteren Präͤsidentschaft stehen, haben den Besehl erhalten, sich zur Einschiffung fertig zu machen, und die ganze Expedition soll aus 16,000 Mann bestehen. Ihre Bestim⸗ mung ist noch nicht bekannt, man glaubt aber, daß sie gegen Canton oder einen anderen Käistenpunkt gerichtet seyn wird, dessen man sich mit Gewalt bemaͤchtigen und ihn so lange besetzt halten will, bis die Chinesische Regierung zur Vernunft gebracht ist. Ob hoch weitere Unternehmungen, vielleicht gar gegen Peking selbst tattfinden werden, dies wird ohne Zweifel von dem Eindruck abhaͤngen, den diese ersten Demonstrationen auf das himmlische Reich machen.“ gebee⸗ .
Ueber die Bewegung der Indus⸗Armee meldet die Times nach den letzten Berichten aus Ostindien Folgendes; „Unsere Ar⸗ inee hat auf ihrem siegreichen Ruͤckmarsch durch Kabul auf die Nachricht von dem Vorruͤcken der Russen gegen Chiwa Halt ge⸗ macht und wird Gisni, Kolat nebst den anderen Eroberungen in Afghanistan besetzt halten. Der neue Koͤnig von Lahore zeigt Die freundschaftlichsten Gesinnungen gegen die Briten. Lord Keane, der sich durch Krankheit genoͤthigt gesehen, das Kom⸗ nando uͤber unsere Truppen in Kabul niederzulegen, war nach Bombay zuruͤckgekehrt.“
In der City geht man damit um, die Dampfboot⸗Commu⸗ nicatiöon mit Indien von England aus direkt nach Alexandrien ber Gibraltar und Malta in Gang zu bringen, um den Land⸗ weg uͤber Marseille zu vermeiden und bei dieser Post⸗Verbindung ganz unabhaͤngig von Frankreich zu werden. Es soll jeden Mo⸗ nat ein Dampfboot von London nach Alexandrien abgehen, und man glaubt, daß dasselbe die Fahrt dorthin in 15 und die Ruͤck⸗ fahrt in 16 Tagen wuͤrde zuruͤcklegen koͤnnen. die Dampfboot⸗Communication in Indien selbst noch weiter aus⸗ dehnen, nämlich von Bombay uͤber Madras bis Kalkutta. Es foll dann aber Falmouth, statt Portsmouths, zum Abgangs⸗ und Inkunfts⸗Hafen fuͤr diese Fahrten gemacht werden.
Gestern wurde Herrn Byng von seinen polirischen Freunden zur Feier seines funszigjährigen Jubilaͤums als Parlaments⸗Mit⸗ ied fuͤr die Grafschaft Middlesex ein oͤffentliches Diner im Dru⸗ ylane⸗Theater gegeben, welches zu diesem Zwecke glaͤnzend erleuch⸗ ¹t und ausgeschmuͤckt war. Das Parterre war auf gleiche Linie mit der Buͤhne erhöht, so daß die Tafeln sich von einem Ende s Theaters zum anderen erstreckten. Im Hintergrunde der Zuͤhne waren 1— Sterne von Gaslicht, in deren Mitte die beiden Buchstaben V und K funkelten. Logen und Gallerieen waren mit Zuschauern gefuͤllt, die ersteren fast nur mit Damen. Um 6 Uhe erschien Herr Byng in Begleizung der Lords Charles und John Russell, Holland, Albe⸗ narle, Roßlyn und Howick, der Herren Gisborne, El⸗ Fe, Hume und anderer Parlaments⸗Mitglieder; er wurde mit
uten Acclamationen empfangen. Nach Beendigung des Diners urden zuerst die uͤblichen Toasts auf die Koͤnigl. Familie ausge⸗ Racht, dann auf den Gefeierten, ferner vom Herzoge von Bed⸗ erd auf das Volk, als die eigentliche Quelle der Macht, von Herrn Gisborne, der kuͤrzlich von den Tories abgefallen, auf die Minister, von Lord J. Russell auf gleiche Gesetze und leiche Gerechtigkeit im ganzen Britischen Reiche, von r. Lushing⸗ un auf buͤrgerliche und religioͤse Freiheit, von Herrn Shiel auf llstaͤndige Reform aller Mißbraͤuche, und noch eintge andere deif die liberalen Pairs und Unterhaus⸗Mitglieder, auf die Ro⸗ term⸗Presse u. s. w. Der Herzog von Susser, der zur Theil⸗ nhme an diesem Diner eingeladen war, hatte ein sehr freundli⸗
„.
es Schreiben eingesandt, worin er außerordentlich bedauert, daß durch seinen Gesundheits⸗Zustand, der ihn besonders in dieser Jahreszeit jede Erkaͤltung zu meiden noͤthige, daran verhindert Ferde, der Einladung Folge zu leisten und dem Jubilar, der so hatig und eifrig fuͤr die Feecheinen des Landes gekaͤmpft, persoͤn⸗ 9% seine Gefuͤhle auszudruͤcken. Die Tory⸗Blaͤtter geben nur nen sehr duͤrftigen Vericht uͤber dieses Fest, indem sie sich dar⸗ ver beklagen, daß man ihren Berichterstattern die schlechtesten lzse angewiesen habe.
Auf eine Adresse, welche die Dissenters von Stroud in Folge der letzten Debatten im Unterhause uͤber die Kirchensteuern an 892d J. Russell gerichtet, hat dieser Minister Folgendes erwie⸗ verr: „Ich habe die Ehre gehabt, Ihren Brief zu empfangen, Ilchem Resolutionen beigefuͤgt waren, die sich . ein seltsames Nißverständniß zu gruͤnden scheinen. Niemals habe ich Insinua⸗ nen gegen den Charakter dissentirender Geistlichen eaͤußert. Im Fegentheil, ich habe oft Zeugniß abgelegt fuͤr ihre Wuͤrdigkeit und
sechtlichkeit, worin ste, wie ich seit der Einbringung 1 Bill zur Aufhebung der Test⸗ und Corporations⸗ te mich zu uͤberzeugen haͤufige Gelegenheit hatte, jeder asse von Personen in diesem Lande gleichstehen. Ich unn jedoch nicht zugeben, daß John Thorogood oder irgend Je⸗ and, sey er. Mitglied der herrschenden Kirche oder Dissenter, nach seinem Gutduͤnken daruͤber sollte entscheiden duͤrsen, welchen Besetzen er gechorchen oder vor welchen Gerichtshoͤfen ex erschei⸗ en wolle. Wenn dies gestattet wuͤrde, so duͤrften die Dissenters bst sich den Beleidigungen und Kraͤnkungen jedwedes zelotischen nhaͤngers der herrschenden Kirche ausgesetzt sehen, dem es ein⸗ 198 * die Telerations⸗Akte als eine Ungerechtigkeit gegen die Kirche zu betrachten. Durch keine Entstellung meiner Gesinnungen werde ich mich jedoch in meiner Anhaͤnglichkeit an die Sache der buͤr⸗ grrlichen und religioͤsen Freiheit erschuͤttern lassen, der ich stets teen gewesen bin.“ Lord Durham's Befinden hat sich in den letzten Tagen ge⸗
slert; er ist von hier nach Richmend abgereist, um sich auf dem
Lande vollständig zu erholen.
Nach dem Globe waͤre es die Absicht des Herzogs von Zellington, in Beruͤcksichtigung seines Gesundheits⸗Zustandes sich n Schlusse der gegenwaäͤrtigen Parlaments⸗Session von dem
— kentlichen Schauplatze zuruͤckzuziehen.
Oberst Campbell, der ehemalige Britische General⸗ Konsul
in Aegypten, ist von Alexandrien in Marseille eingetroffen.
Der Globe erklaͤrt das Geruͤcht von einer bald zu erwar⸗
tenden Parlaments⸗Aufloͤsung fuͤr Unsinn.
Es sind dem Unterhause 34 Petitionen uͤberreicht worden, die um Freilassung der Sheriffs baten und zusammen 132,332 Unrerschriften trugen. Der Sheriff Evans hat mit seiner Familie ndon veclassen, um seine Gesundheit wiederherzustellen, die durch
8 Haft in Unterhause sehr gelitien haben soll.
Die ausgewanderten Bauern hatten einen
Auch will man
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Zeitungen vom Cap bis zum 28. Dezembetz melden, daß das Britische Schiff „Modeste“ kuͤrzlich dort zei Sklavenschiffe weg⸗ genommen hatte, von denen das eine mit Spaniern bemannt war. Es befanden sich in beiden zusammen 780 Afrikaner, viele davon kaum 10 Jahr alt, die schon einige Monate an Vord waren,
da noch immer neue Menschen⸗Ladungen ein enommen wurden. ertrag mit einem
Zula⸗Haͤuptling abgeschlossen, worin dieser sich zu ihrem Verbuͤn⸗ deten erklarte und sie ihn dagegen zum Fuͤrsten der Zulas aus⸗ riefen und ihres Schutzes versicherten.
Nachtichten aus Kanada zufolge, hatte der General⸗Gou⸗ verneur angezeigt, daß die Guͤter der verurtheilten Hochverraͤther zu Gunsten der Krone konsiszirt worden seyen.
Der Gouverneur von IFeu Braunschweig hat bei der Eröͤffnung der dortigen Legislatur angekuͤndigt, daß Maßregeln im Werke seyen, um die Fundy⸗Bai und den St. Lorenz⸗Strom durch einen Kanal zu verbinden. In Bezug auf die Graͤnzfrage empfiehlt er Maͤßigung und Nachgiebigkeit von beiden Seiten an und spricht die Hoffnung aus, daß diese Sache bald auf freund⸗ schaftliche Weise werde erledigt werden.
Belgien.
Bruͤssel, 14. Maͤrz. Als in der gestrigen Sitzung der Re⸗ praͤsentanten⸗Kammer die Debatte uͤber die van der Smissensche Angelegenheit wieder aufgenommen wurde, trug Herr Pirson darauf an, das Tadels⸗Votum, das Herr Dumortier in Antrag gebracht, noch entschiedener abzufassen und folgendermaßen aus⸗ zudruͤcken: „Das Ministerium hat die National⸗Ehre verletzt, indem es den General van der Smissen in den Stammlisten der Armee wieder verzeichnete, obwohl ihn dabei in Nicht⸗Aktivitäͤt stellend. 4 Der Hustez⸗Minzster⸗ Herr Raikem, erhob sich denmaͤchst und aͤußerte sich im Wesentlichen also:
„Die Regierung glaubt, die Kammer aufforden zu müssen, die in Rede stehende Angelegenheit mit derjenigen Besonnenheit zu erörtern, die einem unparteilschen Richter wohl ansteht. Wenn man eine Hand⸗ lung beurtheilt, so muß man die Motire derselben untersuchen. Herrn. Dumortier zufolge, wäre das Motiv zu der ministeriellen Versügung, deren Erörterung uns gegenwärtig beschäftigt, die Furcht ver der Be⸗ kanntmachung einer Dentschrift, die Herr van der Smissen angekündigt hat und mehrere Personen kompromittiren würde. Aber, meine Her⸗ ren, wenn man Jemandem ein Motiy zuschreiht, so muß man wenig⸗ stens annehmen, 58 er einiges Interesse dabei habe; welches Juteresse fönnte es aber wohl für uns haben, jene Bekanntmachung zu verhin⸗ den, angenommen, daß man uns wirflich damit gedroht hätte! Der Verschwörung vom August 1831 fremd, haben wir die Bekanntmachung jener Denkschrift nicht zu fürchten, und wie kann man glauben, ich hätte ein nerese dabei, die Rückkehr des Hauses Nassau zu wün⸗ schen? Wenn diese Rückkehr stattgefunden hätte, würde ich nicht zu einem freiwilligen Exil verurtheilt worden sepn? Es ist uns daher ganz gleichgültig, ohb Herr van der Smissen eine Denk⸗ schrift herausgiebt. Das einzige Motiv, welches die Regierung leitete,
wir gelebt haben. Von diesem edelmüthigen Gedanken waren wir be⸗ seelt und wir schätzen uns glüctlich, unsere Ausicht von einem Mit⸗ gliede der Central⸗Section, einem gelehrten Juristen, getheilt zu sehen. Welcher Meinung auch die übrigen Mitglieder seyn mogen, die jenes Rechisgelehrten wird mir siets theuer seyn. Die Bemerkungen der Centrat⸗Section veranlassen uns, folgende Punkte zu erörtern: 1) Konnte der General van der Smissen von der im 20sten Artikel des Traktats vom 10. April 1839 bewilligten Amnestie Gebranch machen! Wenn die Amnestie auf ihn anwendbar war, so folgt daraus, daß er wieder in seinen früheren Rang eintreten mußte; allein ohne dies Prinzip zu bestreiten, hat man behauptet, daß er nicht wieder in seinen Rang eintreten konnte, da er denselben verloren, weil er den Eid nicht in⸗ nerhalb der durch die Dekrete vom d. März und 20. Juli 1831 vorge⸗ schriebenen Frist geleistei vat.“ Endlich ist noch die Frage: Durfte man ihm in Folge des Gesetzes vom 16. Juli 1830 seinen Rang uehmen? Wir wollen diese einzelnen Punkte erörtern. Der Artikel 20 des Trak⸗ tats tom 19. April proklamirt förmlich die Aumestie und verbietet, Ic⸗ mand aus irgend einem Grunde wegen direkter: eder indiretter Theil⸗ nahme an den politischen Ereignissen der Revelutien zu beunruhigen. Herr van der Smissen ist aus politischen Gründen verfolgt worden; das Verbrechen, das er begangen hat, ist rein polttischer Natur. Die ministerielle Verfügung ist daher den letzten Behimmungen des Tsten Artikels in erwähntem Traktat voöllig gemäß. Entspricht nicht aber unsere Lage auch noch den ersten Bestimmungen jenes Artifel 207 Es heißt dort, es sev verboten, Jemand in den Ländern zu verfolgen, die ihre Oberherrschaft „„gewechselt haben’ “„. — Der Minster suchts nun darzutonn, daß das Wert „Land“ sich nicht unr auf die abgetretenen Gzebietstheile, sondern auf ganz Belgien und Holland beztebe. Es handle sich hier nur um die Zest, wo der Wechsel der Ober⸗Herrschaft stattgefunden habe, und dieser Wechsel sev erst durch den Traflat vomt 19. April fanctionirt werden. Er fuhr sedann fort; „Hatte der Ge⸗ neral van der Smissen scinen Rang verloren, well er zunerhalb des in den Dekreten vom 5 Mai und 20. Juni 1831 vorgeschriebenen Ter⸗ mins den Eid nicht keistete; Es koönmnte unmöglich die Absicht des Gesetzgebers seyn, diese Dekrete auch auf diejenigen Beamten verwenden zu wollen, denen es bei⸗ dem besten Willen unmöglich war, den Eid zu leisten. Der General van der Sunssen befand sich in diesem Falle, und die Bestimmungen jener Detrete tüönnen daher auf ihn keine Auwendung finden. Was die dritte Frage betrifft, eb Herr vau der Smissen nach den Bestimmungen des Gesetzes vom Jahre 1* 33 seinen Rang verloren habe, weil er ohne Genehmigung des Königs drei Jahre außer Landes gewesen sey, so kann ein Gesetz nicht auf früheke Vorfälle angewendet werden, ohne daß man ihm eine rückwir⸗ kende Kraft giebt. Uebrigens hatte Herr van der Smiffen durch die Verfügung vom 24. November 1831 seinen Militair⸗Rang verloren; diese Verfügung wird aber durch die Amnestie, welche einer Freisprechung gleich ist, aufgehoben. Meine Herren! Wir wollten einen Schleier über die Vergangenheit werfen und dadurch Helland und seinen König auffordern, eben so wie wir gegen disjenigen zu verfahren, die an der Belgischen Revolution Theil genommen. Dies ünd die politischen Rüch⸗ sichten, die uns geleitet haben, und unn klagt man uns au, nicht, weil wir Verfolgung geübt, sefcesg weil wir die Amuestie zu weit ausge⸗ dehut haben, nicht, weil wir polilische Reartionen begünstigt, sondern weil wir sie zu vermeiden gesucht, nicht, weil wir Antlagen wieder her⸗ vorgesacht, sondern weil wir sie vergessen haben.
Nach dem Minister nahmen die Herren Lys, ne Hu Fer und Rodenbach nach einander das Wort, um das eegeen des Ministeriums zu tadeln. Die Herren Percev al und D. e⸗ man erklaͤrten sich gegen den Antrag, weil sie nicht wollten, daß
eines Tadels, der die Regierungs⸗ Gewalt erschuͤttern wuͤrde. Nachdem der Kriegs⸗Minister auch noch gegen den Antrag
Soldes des Herrn van der Smissen vom Budget zu streichen, wo⸗ mit sich auch Herr Dumortier begnuͤgen 3 (statt seines gestrigen Antrages), doch auch hiergegen erklaͤrte sich der Mini⸗ ster Herr de Theux, der in dieser Modisieation nicht weniger, als in dem urspruͤnglichen Antrag, einen direkten Tadel des Ministeriums erblickt und entschieden der Meinung ist, daß es sich hierbei um eine Kabinets⸗Frage, d. h. um das Stehen oder Fallen der Minister handle. — Der Schluß der Debatte wurde auf den naͤchsten Tag (heute) verschoben.
Luͤttich, 14. Maͤrz. In dem hiesigen bischöflichen. Semi⸗ nar herrscht jetzt eine boͤsartige Krankheit, an deren Folgen zwei
Seminaristen, die zu ihren Aeltern gebracht wurden, “
8
war der Wunsch, durch die ausgedehnteste Anweudung der Amnestie Reactionen von Seiten derer zu verhindern, unter deren Herrschaft
noch keine Veroͤffentlichun
man dem Bedauern den Sinn eines Tadels der Regierung gebe,
esprochen hatte, schlug Herr von Huart vor, den Betrag des
sind, wahrend Andere, die im Seminar geblieben, sich besser be⸗ finden. Der Bischof hat, um die gesund gebliebenen Semina⸗ risten weniger anzustrengen, die Osterferien bereits mit dem heu⸗ tigen Tage anfangen lassen.
In Antwerpen wollte man auf außerordentlichem Wege Nach⸗ richten aus London haben, wonach der General Gouverneur von Britisch⸗Indien dem Chinesischen Reiche bereits den Krieg er⸗ klaärt habe und 16,000 Mann Landungstruppen von Ostindien nach Canton abgegangen seyen.
Deutsche Bundesstaaten. 8*
Muͤnchen, 12. Maͤrz. Die von dem Freiherrn von Thon⸗ Dittmer in der Sitzung der Kammer der Abgeordneten vom ten d. M. eingebrachten zwei Wuͤnsche: „in Betreff der Auf⸗ hebung der Censur fuͤr innere Angelegenheiten und der Vorlage eines Preß⸗Gesetzes“, hatten eine bebhafte Diskussion veranlaßt und endlich die Zustimmung der Kammer erhalten. Der Mi⸗ nister des Innern, Herr von Abel, aͤußerte sich im Wesentlichen folgendermaßen:
„Die Gesinnung, aus welcher der Wunsch Ihres sehr geehrten zweiten Secretairs hervorgegangen ist, und die Art und Weise der Entwickelung desselben, kann ich nur ehren, und freudig folge ich auf solchem Boden jeder Erörterung. Die Frage ist aber, wie mir scheint, durchaus nicht, ob zwischen Preßfreiheit oder Preßzwang gewählt wer⸗ den solle, sondern ob das System der Censur oder das Repressiv⸗Sy⸗ stem von dem legislativen Standpunkte aus den Vorzug verdiene.
Keines dieser beiden Spsteme sell sich die Unterdrückung der freien Ge;⸗ danken⸗Aeußerung zur Aufgabe setzen; beide sfollen nur⸗ erzielen, daß
das Schädliche ausgeschieden werde, mit anderen Worten:; das Priuzip der Preßfreiheit soll wie das Prinzip aller öffentlichen Freiheit jenem der öffentlichen Ordnung untergeben werden, weil nur in diesem Prinzip öffentliche Freiheit bestehen kann. Ich habe nun bereits, als dieser Wunsch zum erstenmale in dieserhohen Kammer zur Sprache kam die Gründe zu entwigeln die Ehregehabt, aus welchen nach meiner Ueberzeugung das Repressiv⸗Svp⸗
stem bis jetzt überall, wo es zur Anwendung gekommen, als durchaus uu-
ulänglich sich bewiesen hat. Ich habe dies damals zu beweisen ge⸗ fucht aus der Erfahrung, aus der Natur und dem Wesen der Sache. Ich habe darzuthun versucht, daß dir Strafe, welche der That nach⸗ folge, nimmermehr die Folgen aufzuheben vermöge, die das durch den gesetzwidrigen Gebrauch der Presse verbreitele Wort und Urtheil schon gestiftet hat; daß es, um ein Beispiel anzuführen, unmöglich sen, die einmal geraubte Ehre wiederzugeben, die Strafe möge der That nech so schnell auf dem Fuße folgen. Man hat nun aber gegen die Ceu⸗ sur vorzüglich die Art und Weise geltend zu machen beliebt, wie sie in Bavern gehandhabt werde. Die Iunstructionen, die für die Hand⸗ habung der Censur erlassen wurden, untersagen, keine verständige Mri⸗ nungs⸗Aeußerung auch über innere Angelegenheiten, und es ist mir nicht erinnerlich, daß, seirdem Se. Majestät der König die Gnade gehabt haben, mir die Leitung des Ministeriums des Innern anzu⸗ vertrauen, mehr als eine einzige Reclamation andas Miuisterium gekommen wäre; und diese einzige Reclamation ist zu Gunsten des Reklamanten ent⸗
schieden worden. Ich bin aber auch überzeugt, daß die Meinung, als werde durch die Censur eine so gränzenlose Masse von Artikeln, die sich mit diesen Angelegenheiten befassen, gestrichen und in der Geburt erstickt, auf einem Irrthum beruht, j4 ich bin überzeugt, daß, wenn beute alle die Artifel, welche seit dem Zeitraume von drei Jahren von
den Censoren gestrichen worden, abgefordert und der sehr gechrten Kam⸗ mer vorgelegt würden, die Auslese zu Gunsten jener, welche etwa die
Aufnahme verdieut hätten, sehr kärglich seyn dürfte. Ich habe hereits bemerit, daß die Ceufur, insoweit sie bei uns besteht, au und für sich schon innerhalb enger Gränzen sich bewege; daß nur die politischen und periodischen Schriften statistischen und politischen Inhalts dersel⸗ ben unterliegen. Wenn daher von dem sehr geehrten Heern Antragstel⸗ ler auf den großen Nutzen und Werth der in England censurfrei er. wie des „Evinburgh Review’⸗“⸗ und des „Buarterly Revsew“ aufmerksam gemacht wurde, so möchte ich erinnern, daß alle diese Zeitschriften auch bei uns nicht der 8 %
scheinenden literarischen Zeitschriften,
sur unterliegen, insofern sie nicht ihrem. Stoffe nach unter d
nach dem §. 2 des Preß⸗Editts der Censur anheimfallenden Schristen gehbren. Eines der Hauptbedenken, die dem repressiven Spsteme ent⸗ gegenstehen, ist aber immer, daß dadurch der Anecuvmität eine Prämie zugesichert wird. Der Verfasser eines Artilels — sev der Artikel auch noch so schmählich — erscheint nie vor den Augen des Publilums.
Und schen dieser Umstand ist gewiß ein sehr heachtenswerther, sewehl ans dem Standpuntte der Legistatur, als auch ans jenem der Moral.
Denn — wem immer durch solch' einen Artikel eine Rechts⸗Verletzung zugefügt wird — der eigeutliche Schuldige bleibt stets der strafenden Gewalt verhüllt. r ed des Repressiv⸗ Systems so viel schon geschrieben, so viel in Stände⸗Kammern verhandelt werden, daß es unmöglich ist, Neues müech darüber zu sagen. Die Meinungen haben sich in dieser Hin⸗ sicht längst bnn ich da gerne damit, daß es zu den undautbarsten Ausgaben geherz, in denje⸗ nigen, weiche für das Repressiv⸗ Sostem in die Schranken getreten sind, eine Meinungs⸗Aenderung hervorrufen zu wollen. Grüͤnde, wie bereits bemerkt, aus welchen diese Ausicht hervergegangen ist. Ich habe die mir inwohnende entgegengesetzte entwickelt — ihre Gründe dargelegt. Durch die vorgebrachten Gegengründe habe ich mich nicht überzeugen lönnen, daß meine durch die Erfahrung befestigte Ansicht eine irrige sey. Ich kann aber nur am Schlusse meiner Ertr⸗ terung die Cen wiederholen, daß es sich hier nicht um die Frage zwischen Preßfreihei und Preßzwang handelt, sondern darum, d eine zehbrig beschräntte, nicht in Preßfrechheit ausartende Preßfreiheit besser zuf dem Wege der Censur (getreu dem Grundeatze, daß die polizeil chen Behörden Rechts⸗Verletzungen zu verhüten aben) erreicht werden kann, oder auf dem Wege des Repressiv⸗Spstems. 1 Braunschweig, 15. Maͤrz⸗ (Magd. Z.) Ueber die Ver⸗ handlungen des seit dem 2ten d. M. croͤffneren Landtages haben gen stattgefunden, nur ist es bekannt und schon durch andere Blaͤtter veröͤffentlicht, daß das neue Straf⸗ Gesetzbuch der erste Gegenstand der landstaͤndischen Berathun⸗ gen ist. “ AA—— Wien, 10. Maͤrz. (Schles. Ztg.) Die Ruͤckreise des Ko⸗ nigs und der Koͤnigin von Sachsen nach Dresden ist auf den lAten d. festgesetzt. 8 Die kuͤrzlich gegen den Fuͤrsten von Windischgraͤz erfolgte Entscheidung hinsichtlich der Anspruͤche auf die Wallensteinschen Guͤter, die derselbe, als Nachkomme Wallensteins von muͤtterlicher Seite, gegen die Kaiserliche Regierung geltend machte, hat auch ein historisches Interesse, da sich, wie bekannt, die Anspruͤche der Erben Wallensteins auf Belege stuͤtzen, die dessen Unschuld an der auf ihn lastenden Antlage des Hochverraths darthun sollten. Der Oesterreichische Botschaftsrath und dermalige Geschaͤfts⸗ traͤger am Hofe von St. Petersburg, Herr von Kaisersfeld, hat vor kurzem seine Ernennung zum Kaiserl. Oesterreichischen Mi⸗ nister⸗Residenten bei den beiden Großherzoglichen Hoͤfen von Meck⸗ lenburg und bei den freien Hansestaͤdten Hamburg, Bremen und Luͤbeck erhalten, wird aber jedenfalls bis zur Ruͤckkehr des Bot⸗ schafters, Grafen von Ficquelmont, auf seinen dermaligen Posten verweien. 1 Nachrichten aus Preßburg zufolge, ist der Vorschlag des Pesther Komitats; „den Israeliten in Ungarn das Inkolat und alle Rechte der Nichtadelichen zu ertheilen“”“, von den Staͤnden einstimmig angenommen worden. b Die neuesten Berichte aus Preßburg sagen, daß die zur Bera thung der Entwuͤrfe einer Konkurs⸗Ordnung und eines Wechsel⸗
“ 1
Lande 780 Millionen Reaten gekostet hat.
stinos, im traurtasten Zustande von Castellon in Saragossa angekommen seyen.
üm Konstantinopel, 26. Febr.
Es ist übrigens über die Verzüge der Censur eder
vhieden und festgestellt, und ich bescheide mich daher sehr
Ich chre die
Rechts fuͤr Ungarn niedergesetzte staͤdtische Kommisston ihre Auf⸗ gabe beendigt habe, und diese Gegenstaͤnde sonach ehestens in der
Stindetafel zur Diskussion gelangen werden; ob sie aber noch im Laufe der nur kurzen Dauer des gegenwaͤrtigen Landtages erledigt werden köͤnnen, wird bezweifelt. 8
Die letzten Berichte aus Konstantinopel erwaͤhnen nichts von dem aus Alexandrien gemeldeten angeblichen Vorhaben Mehmed Ales, die Tuͤrkische Flotte zuruͤckgeben zu wollen; vielmehr wird in denselben die Versicherung wiederholt, der Vice⸗Koͤnig sey fest entschlossen, die Großherrliche Flotte als Vormauer fuͤr Alexan⸗ drien zu gebrauchen, da nach seiner Ansicht eine Blokade dieser Stadt und der Kuͤste unmoͤglich sey, ohne daß diese Flotte zu⸗ vor vernichtet wuͤrde. Im Allgemeinen lauten die e Briefe, gleich den fruͤheren, ganz trostlos uͤber den Verzug eines Arrange⸗ ments zwischen Konstantinopel und Alexandrien.
GSGSPovanien, 8
Madrid, 6. Maͤrz. Die Regierung hat durch die Jour⸗ nale die Kapitalisten aufsordern lassen, zur Bestreitung der Be⸗ duͤrsnisse des Krieges 13 Millionen Realen vorzustrecken. Man hat berechnet, daß die Armee Espartero's im Jahre 1839 dem Es steht zu hoffen, daß die Aufforderung der Regierung von Erfolg seyn wird, da
die Huͤlfsquellen des Landes unermeßlich sind und allein die Er⸗ zeugnisse des Ackerbaues seit einigen Jahren sich verdoppelt haben.
Das Eco del Aragon meldet, daß 800 gefangene Chri⸗ die gegen eben so viele Karlisten ausgewechselt worden,
Demselden Blatte zufolge, war das Hauptquartier Espar⸗ tero''s am 3. Maͤrz noch in Maicas, doch hatte die Armee sich in Bewegung gesetzt. Die erste Division befand sich in Muniesa, die zweite in Cortes, die dritte in Pelou. Die schwere Artillerie war auf ihrem Wege nach Muniesa in Cortes angekommen. Das Geruͤcht von der Einnahme des Forts Aliaga durch die Chri⸗ stinos erhielt sich fortwaͤhrend.
eorl4† (A. Z.) Herr Zographos
wird uns morgen verlassen. Nachdem der Griechische Minister bereits uͤberall seine Abschiedsbesuche abgestattet hatte, wußte er geschickt den Faden der von ihm mit der Pforte eingeleiteten Umerhandlungen wieder aufzunehmen und den Handelsvertrag, dessen Abschluß fuͤr den Augenblick bereits aufgegeben schien, zu Stande zu bringen. Herr Zographos gab in einigen Punkten nach, wogegen sich die Pforte in andern minder exigent zeigte. Daß der Englisch⸗Tuͤrkische Traktat vom Jahre 18388 auch hier den meisten Bestimmungen zu Grunde gelegt wurde, habe ich be⸗ reits gemeldet. ; .
Waͤhrend der vier Tage, die dem Kurban⸗Bairam geweiht waren, hat der Sultan mehrere Moscheen besucht und sich sei⸗ nem Volke wieder gezeigt. Se. Hoheit hatte diesmal ein etwas frischeres Aussehen als seit einigen Monaten her. Seit den letz⸗ ten Entdeckungen, die hinsichtlich der Umtriebe, welche Mehmed Ali hier in der Hauptstadt, selbst in dem Schooß der Kaiserlichen Familie spielen laͤßt, gemacht worden, scheint die Sultanin Valide sich die Ungnade ihres Sohnes zugezogen zu haben. Der Sul⸗ tan weicht mit einer gewissen Aengstlichkeit jeder Gelegenheit aus, mit derselben in Beruͤhrung zu kommen. Vor einigen Tagen sind neuerdings einige Eunuchen aus dem Großherrlichen Serail entlassen worden. Sey es aus Menschlichkeit oder weil vielleicht
ase Mutter des Sultans selbst in das Komplot verwickelt war, 8n man diesmal eine Milde vorwalten lassen, die in fruͤhern We
it unerhoͤrt war. Außer den bekannten stattgehabten Destitu⸗
tionen ist keine Maßregel der Strenge angewendet worden. Die Sultanin Valide scheint aber fortwaͤhrend der Meinung zu hul⸗
digen, daß Mehmed Ali der beste Groß⸗Wessir fuͤr ihren Sohn
waͤre, und daß der ehrliche Mann weiter nichts ambitionire! Es ist bereits nach Paris an Nuri Efendi der Befehl erlas⸗
sen worden, sich nach London zu begeben, um an den daselbst zu
pflegenden Konferenzen Theil zu nehmen. Die Idee Lord Pal⸗ merston's, daß ein Tuͤrkischer Bepollmaͤchtigter den Berathungen uͤber die Orientalische Frage als Konferenz⸗Mitglied beizuwohnen habe, wurde von dem Sultan mit Wohlwollen aufgenommen, der sich wiederholt äͤußerte, daß er dies als einen neuen Beweis von den freundschaftlichen Gesinnungen ansehen muͤsse, von denen das Großbritanische Kabinet gegen die Pforte beseelt sey. Man kann sich inzwischen hier nicht bergen, daß es weit ersprießlicher haͤue seyn duͤrfen, wenn die Maͤchte fruͤher unter sich zu einer Einigkeit gelangt waͤren, von der man so viel gesprochen, die sich aber in der That noch nirgends gezeigt hat. Daß der Versuch in London zwischen Lord Palmerston und den konserpativen Hoͤ⸗ fen wenigstens fuͤr den Augenblick gescheitert sey, ist hier seit drei oder vier Tagen die herrschende Ansicht. Gleichfalls glaubt man allgemein, daß man neuerdings auf den Punkt zuruͤckgekommen ist, wo man im Monat Juli bereits gestanden. Dies ist nun wenig erfreulich, so wie man es auch höchst sonderbar finden will, daß man zur Schlichtung unserer Angelegenheiten und zur Be⸗ rathung daruͤber sich nach dem anderen Pol von Europa verfuͤ⸗ gen zu muͤssen glaubt⸗ 8 u⸗ Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika. New⸗York, 11. Febr. Der Geldmarkt befindet sich noch immer im alten Zustande. Die Actien der Bank der Vereinigten Staaten sind, in Folge der Verhandlungen im Senat von Penn⸗ sylvanien uͤber die Wiederaufnahme der Baarzahlungen, um 2 Et, gefallen. „Nichts kann“, sagt ein hiesiges Regierungs⸗ Blatt, „diesen Staat oder seine Banken von dem endlichen Un⸗ tergange retten, als wenn unverzuͤglich zur direkten Steuer ge⸗ schritten und die Ausgaben fuͤr die Zukunft eingeschraͤnkt werden. Aber statt diesen Weg einzuschlagen, leihen sie noch mehr Geld von ihren ruinirten Banken, um ihre Zinsen zu bezahlen. Dies muß in weniger als 20 Jahren unvermeidlich zu einer Schuld von 60, 80 oder selbst von 100 Millionen Dollars fuͤhren, und in weniger als zwei Jahren wird Pennsylvanien seinen Kredit und seinen Ruf verloren haben. Es hat die Bewegung begonnen, die mit seiner Schmach endigen wird. Das Jahlungs⸗Mittel der Bank wird mit jedem Tage schlechter werden, und wenn sie die gethanen Schritte nicht zuruͤcknimmt, so wird es um 10, 15, 20 oder 30 pCt. unter seinen jetzigen Werth fallen. Durch seine Politik in Bezug auf die Banken und die oͤffentliche Schuld wird General Harrison das Votum dieses Staates bei der neuen Praͤsidenten⸗Wahl gewinnen. Alle die faulen und uͤbertriebenen Bank, und Kredit⸗Interessen werden sich in solcher Menge um die fuͤr den Augenblick eingestellte Anleihe⸗Sucht sammeln, daß sie bei der naͤchsten Wahl eine uͤberwiegende Masoritaͤt bilden werden. So wird es in der ganzen Union seyn. Die gegenwär⸗ tige auffallende Umwaͤlzung im Kredit der Staaten wird Herrn van Buren voͤllig stuͤrzen; aber dieser Sieg der Whig⸗Partei wird nur temporair seyn, denn nichts kann den endlichen Unter⸗ gang des kuͤnstlich aufgepolsterten Systems aufhalten. Bis zum
Der Washington Globe, das effczen; Regierungsblatt Re
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naͤchsten November werden wir nichts als Schwankungen und Aufreizungen haben. In senem Monat wird als Resultat der Aufregung und der ausgedehnten Kombinirung der Banken und des Kredit⸗Systems der General Harrison mit großer Majoritaͤt gewahlt werden. Die Papiere und der Speculations⸗Geist wer⸗ den dann eine Weile in die Höhe gehen; dann wird, unter Ge⸗ neral Harrison’'s Praͤsidentschaft, eine Umwälzung und der end⸗ liche Untergang des Ganzen erfolgen, um durch ein neues System, eine neue Race und eine neue und gesunde Ordnung der Dinge ersetzt zu werden.“
Der Praͤsident, Herr van Buren, hat in Bezug auf die jetzige Art der Erhebung der Einfuhrzoͤlle von Baumwollen⸗, Wollen⸗ und Linnen⸗Waaren eine Botschaft an den Kongreß gerichtet, worin er dieselbe fuͤr ungenuͤgend und den Revenuͤen nachtheilig erklärt. Die Aufmerksamkeit des Praͤsidenten war auf, diesen Gegenstand durch die ausgedehnten Betruͤgereien geleiter worden, welche sich in der letzten Zeit Englische Kaufleute haben zu Schulden kom⸗ men lassen, indem es ihnen vermittelst falscher Fakruren in mehreren Faͤllen gelang, sich dem auf jene Waaren stehenden Zoll zu ent⸗ ziehen. Die Botschaft wurde an einen Ausschuß des ganzen Hau⸗ ses verwiesen und dann zum Druck verordnet. Man glaubt in⸗ deß, daß auch ohne diese Vorkehrungen dergleichen nicht wieder vorgekommen waͤre, da die Englischen Kaufleute durch die Be⸗ schlagnahme ihrer Waaren, welche im vorigen Herbst zu Phila⸗ delphia erfolgte, wohl hinreichend abgeschreckt seyn moͤchten.
Kuͤrzlich wurde eine Bill ins Repraͤsentanten⸗Haus einge⸗ bracht und nach zweimaliger Verlesung dem Ausschuß fuͤr die Fabriken uͤberwiesen, die auf den Britischen Eisenhandel von nachtheiligem Einfluß seyn wuͤrde. Ihr Zweck ist nämlich, ver⸗ arbeitetes Eisen, das zu Eisenbahnen bestimmt ist, einer Zoll⸗ Skala zu unterwerfen und eine im Jahre 1832 angenommene Kongreß⸗Akte, durch welche dergleichen Eisen von allem Zoll be⸗ freit wurde, ruͤckgaͤngig zu machen.
Die Graͤnzfrage befindet sich noch immer auf dem alten Fleck; im Kongreß ist nichts daruͤber verlautet, und die Patrio⸗ ten von Maine scheinen ihren Ton etwas herabgestimmt zu haben. Indeß werden die Ruͤstungen in Kanada hier doch fortwahrend mit scharfer Wachsamkeit beobachtet. So schreibt man aus Al⸗ bany vom 5ten d. M.: „Zu Tschippewaͤ werden zwei Dampf⸗ Fregatten gebaut und alle Forts an der Graͤnze werden bewaff⸗ net und bemannt. Ein Detaschement von 1000 Mann ist vor⸗ gestern von Montreal nach der Graͤnze von Maine abgegangen. Eine solche Bewegung in dieser Jahreszeit scheint sehr bedroh⸗ lich. Die Wege sind jetzt furchtbar und bei der ungeheuern Schneemasse fast unpraktikabel. Im vorigen Winter kamen 40 Mann von 100 auf einem aͤhnlichen Marsch vor Kaͤlte um; man wuͤrde also wohl die Truppen nicht wieder um diese Zeit haben marschiren lassen, wenn man nicht glaubte, daß ihre Dienste noͤthig werden koͤnnten. Die Aufnahme des streitigen Gebietes durch Ingenieure ist von Seiten Englands wohl nur angeordnet worden, um den Schein zu retten, denn Großbritanien soll ent⸗ schlossen seyn, dies Gebiet auf alle Falle zu behaupten, wo moͤglich auf friedliche Weise, noͤthigenfalls aber mit Gewalt.“
Bei Little Rock am Arkansas⸗Flusse ist ein unerschoͤpfliches Lager von Anthracit⸗Kohle ausgefunden worden.
Es wird daruͤber geklagt, daß Seeleute von den Marine⸗ Behoͤrden hier und da mit Tuch, statt mit Gold oder Silber, bezahlt wurden; so habe kuͤrzlich einer fuͤr 12 Dollars Sold, die er zu fordern hatte, drei Sruͤcke Tuch annehmen muͤssen, wofuͤr man ihm, als er sie zum Verkauf geboten, nicht mehr als 4 Dollars habe zahlen wollen, und die er sachher bei einem hiesi⸗ gen Pfandleiher noch fuͤr 5 Dollars versetzt habe.
In New⸗HOrleans haben kuͤrzlich drei Handelshaͤuser fallirt, deren Passiva zusammen eine Million Dollars betragen.
844 1 Meriko.
6.89 C““
Veracruz, 4. Jan. Das neue Gesetz, wonach auf alle Waaren, welche nach dem Innern des Landes geschickt werden, ein Zoll von 15 pErt. gelegt wird, ist ein furchtbarer Schlag fuͤr den Handel, und man sieht nicht ab, wie das enden soll. Die Agenten der fremden Maͤchte, so wie die Kaufleute, haben ver⸗ geblich Vorstellungen und Bittschriften eingereicht, der Praͤsident blieb aber unerschuͤtterlich. Das Gesetz ist im Innern des Lan⸗ des schon in Kraft getreten, indem der Zeitpunkt von Annahme des Gesetzes bis zur Ausfuͤhrung desselben bereits abgelaufen ist.
Am 18. Dezember lagerte die Armee der Foͤderalisten, 1400 Mann stark, zwei Englische Meilen von Matamoros. Nach zehn Tagen zogen sie vor Menterez, wo sich nur 400 Centralisten be⸗ fanden. Es heißt, der Angriff gegen Matamoros sey bis zum Mäͤrz aufgeschoben worden. Am 16. Dezember hatte sich unter den Foͤderalisten das Geruͤcht verbreitet, daß Santana sich fuͤr den Foͤderalismus erklaͤrt und ein Corps von 3000 Mann zusam⸗ mengchogen habe.
ach Berichten aus Galveston in Texas vom 23. Januar begeben sich die Auswanderer in großer Anzahl uͤber Natchitoches in das östliche Texas. Die Bill in Betreff der Theilung und des Verkaufs der Laͤndereien der Tschirokis ist angenommen wor⸗ den. Die Comaches⸗Indianer sind nach Bexar gekommen und haben den Wunsch ausgesprochen, einen Traktat mit der Regie⸗ rung abzuschließen. Der Handels⸗Traktat mit Frankreich ist vom Senate ratifizirt worden. Fuͤr die Bestimmung der Graͤnzlinien zwischen den Vereinigten Staaten und Mexiko ist eine Extra⸗ Summe von 5000 Dollars bewilligt worden. 84 11 88 ETTTene
Rio Janeiro, 12. Dezember. Lagura ist von den vom Marschall Andrea kommandirten Regierungs⸗Truppen eingenem⸗ men worden. Ehe die Rebellen sich zuruͤckzogen, stachen sie dem gefangenen Oberst⸗Lieutenant Tavares die Augen aus und toͤdte⸗ ten ihn dann mit mehreren Stichen. Auch setzten sie den Schoo⸗ ner „Itaparico“ in Brand, auf dem sich mehrere Gefangene be⸗ fanden, die natuͤrlich umgekommen sind. Die⸗Rebellen sollen 200 Todte verloren haben, unter denen die Anfuͤhrer und die Frau Garibaldi's. 26 EEE111“ Se
92 n vang ünh. 11“*“ 8 1XAX“
der Vereinigten Staaten, meldet: „Die Regtierung von Peru
hat folgende Forderungen an die Bolivische gestellt: 1) Die Re⸗ publik Bolivien soll 6 Millionen Dollars Kriegskosten fuͤr den Krieg mit Chili zahlen. 2) Die Graͤnze Boliviens soll durch eine sängs dem Desaguadero und dem See Titicaca bis Gorota ge⸗ zogene Linie gebildet werden. (Diese Linie wuͤrde Bolivien ei⸗ nen großen Theil seines Gebiets rauben.) 3 Bolivien soll an Peru die in den Schlachten von Yanacocha und Sochabaya ver⸗ lorenen Fahnen zuruͤckgeben, und diese sollen von Bolivischen Truppen mit allen kriegerischen Ehren bis nach dem Desagua⸗ dero geleitet werden. 4) Der Hafen Cobija soll geschlossen und
der Handel Boliviens durch den Peruanischen Hafen Arica ge
fuͤhrt werden. (Durch diese Forderung wuͤrde Bolivien alle Zöͤlle
verlieren.) 5) Bolivien soll fuͤr jeden in den Schlachten von Yanacocha und Socabava gerödteten Peruaner einen Sodaten nach Peru schicken. Da Bilivien sich geweigert hat, in diese Forderungen zu willigen, so wurden in Peru, beim Abgange der letzten Nachrichten von dort, Anstalten zum Kriege getroffen.”“
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* 5 5 I Valparaiso, 17. Nov. Es ist bereits eine Truppen⸗Di⸗ vision aus Peru nach Chili zuruͤckgekehrt, und die anderen wer⸗ den auch bald erwartet. Kan hat hier Nachrichten aus Boli⸗ vien vom 20. September, die dem Geruͤcht widersprechen, daß Santa⸗Cruz wieder zum Regierungs⸗Haupt dieser Republik er⸗ nannt sey; er war im Gegentheil durch ein foͤrmliches Dekret des Kongresses vom 27. August fuͤr immer aus dem Lande ver⸗ bannt, seine Guͤter waren konsiszirt und alle Handlungen seiner Verwaltung fuͤr null und nichtig erklaͤrt worden. Nach der Nie⸗ derlage des General Ballivian hatte auch noch der letzte seiner Anhaͤnger, der an der Spitze einer Streitmacht stand, der Ge⸗ E- die Dittarur, mit der er temporair bekleidet war,
gelegt, und das Land genoß nunmehr voͤlliger Ruhe. a1
Seasn büäahn . “
Berlin, 18. Maärz. Se. Majestäͤt der 1 Gehuͤlfen an der Koͤniglichen 7F . 8“⸗ Große Goldene Preis⸗Medaille zu ertheilen geruht, als Beloh⸗ nung der von ihm erwiesenen auegezeichneten Thatigkeit bei Ge⸗ ö der so schnell auf einander folgenden Entdeckungen dreier
eten.
g7 Berlin, 18. Maͤrz. Im Jahre 1838, als die 25jaͤhrige Feier der Errichtung der Preußischen Landwehr stattfand, hatten die Theilnehmer derselben beschlossen, bis zu ihrem Aussterben alljaͤhrlich das Erinnerunge⸗Fest zu wiederholen, damit der Geist jener Zeit von 1813—15 sich moͤglichst auf die Nachkommen forpflanze. So wurde denn auch gestern, den 17ten, die 2jaͤhrige Feier der Errichtung der Landwehr im Englischen Hause veran⸗ staltet. Der Saal war mit Waffen aller Art der hiesigen Land⸗ ’ wehr von dem Hof. Tapezier Hitle sinnreich dekorirt. Die Hauptgruppe zierte ein großes Landwehr⸗Kreuz, vor welchem die Buͤste Sr. Maj. des Koͤnigs mit einem Lorbeerkranz sich befand; zur Rechten und Linken waren Saͤulen mit den Buͤsten der Feldherren Bluͤcher, Scharn⸗ horst, Buͤlow, Kleist, York aufgestellt, und an denselben Schilder mit den Namen Hagelsberg, Ligny, Wavre, Großbeeren, Dennewitz, Leipzig ꝛc. angebracht. Der Koͤnigl. Aufruf zur Landwehr vom 17. März 1813 und an das Preußische Volk wurde von dem Haupt⸗ mann Norman zur Einleitung des Festes vorgelesen. Wäͤhrend des Mahles brachten der Gen Licut. v. Boyen a. D., Kriegs⸗Minister jener Zeit, die Gesundheit Sr. Majestat des Koͤnigs aus, die mit den Worten schloß, „daß mit dem beharrlich ausgeuͤbten Wahl⸗ spruch, mit Gott, fuͤr Koͤnig und Vaterkand, Preußen bis auf die entferntesten Nachfolger sich mit seinen Siegesfahnen unuͤberwind⸗
lich bewaͤhren werde.“ Der Oberst⸗Lieut. Turte brachte den Toast aus auf das Wohl der Landwehr und der Armee, „daß das schoͤne Buͤndniß fort und fort stets zum hoͤheren Gluͤck in Liebe und Vertrauen walte“, und der Kammergerichts⸗Praͤsident von Grol⸗ man, 1813 — 15 Commandeur eines Berliner Landwehr⸗Bataillons,⸗ auf das Wohl der Berliner Landwehr, in welchem „die Pflicht der Ver⸗ einigung der ee. mit der des Soldaten vorgehoben wurde. — Der Stadtrath Keibel sammelte fuͤr die Armen. — Fruͤhere Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine begingen dies er⸗ hebende Fest mit Heiterkeit und in kameradschaftlicher Eintracht, wobei gegenseitig mancher Austausch der Erinnerung jener gluͤck⸗ lich verlebten Zeiten stattfkand. Nachdem um 8 Uhr die Tafel aufgehoben war, wurde noch ein vergnügtes Lagerleben mit Tanz bei Militairmusik bis Mitternacht von den fruͤheren Landwehrmäͤn⸗ nern, theilweise mit ihren Familien, fortgefuͤhrt, und die heitere Stimmung durch Vorträge humoristischer Dichtungen erhoͤht.
Berlin, 17. März. Die Berlin⸗Saͤchsische Eisenbahn⸗ Gesellschaft hielt gestern eine General⸗Versammlung im hiesigen Boͤrsen⸗Lokale. Nach dem Verwaltungs⸗Berichte ist in der kur⸗ zen Zeit — vom 15. April 1839 bis Ende Februar d. J. — und bei dem anfaͤnglichen Mangel an Arbeirern, doch uͤber die Häͤlfte der zu bewegenden Erde — 363,831 Schachtruthen von 6821,612 derselben fuͤr die ganze Bahnlaäͤnge, — und ehen so 22,540 lau⸗ fende Ruthen Planum, von 40,108 zu bauenden, hergestellt. — Die bisherigen Schwierigkeiten sind jetzt alle gehoben, und man hofft auf ein schnelles Fortschreiten der Bahnarbeiten, so daß die Strecke von Deßau nach Coͤthen zum 3. August und die von hier nach Juͤterbog im Herbste dieses Jahres eröͤffnet werden duͤrfte. — Man beschloß auch der Bahn eine andere Benennung u geben, da die fruͤhere nicht mehr paßt, indem sie von der ur⸗ spruͤnglich beabsichtigten Richtung nach Riesa hergenommen war⸗ Sie soll jetzt die Benennung Berlin⸗Anhaltsche Bahn erdal⸗ ten, worin zugleich dem liberalen und willfährigen Entgegenkom⸗ men der Anhaltschen Regierung seine dankbare Anerkennung aus⸗ zudruͤcken die Absicht liegen mochte. Das ursprüngliche Kapital war 3 Millionen Rehlr. in Aetien und 500,000 Rthir. Darlehn mit Prioritaͤts⸗Recht. Durch vorher nicht zu berechnende Ausgaden erhoͤht sich dieses aber nach einem genauen Kosten⸗Anschlag ge⸗ genwaͤrtig um 86,000 Rthlr., also im Ganzen aus 3,586,000 Rthlr. Bei dem uͤberall güͤnstig aufgenommenen Berichte wurde jedoch ohne allen Widerspruch der Vorschlag, vorbehaltlich der höderen Genehmigung, angenommen, das Betriebs⸗Kapital noch auf das Maximum voller 4 Millionen zu erhöhen, wovon 1 Million als Darlehn mit Prioritats⸗Recht beschafft werden sollte. Diese Ver⸗ gröͤßerung des Betriebs⸗Kapitals har den Zweck der Legung eines doppelten⸗Gleises an zwei Strecken in der Mitte der Bahn, Behufs einer Ausweichung, und der Vermehrung der Transport⸗ Mittel. In Betreff dieser letzteren, so sind in dem urspruͤnglichen Anschlage nur 130,000 Reisende jährlich angenommen worden; da aber die bisherigen Erfahrungen uͤberall, auch in Deutschland, gezeigt haben, wie sich die Frequenz durch die erleichterten Trans⸗ port⸗Mittel ins Unglaubliche vermehrt har (wie z. B. die Deirn⸗ ig⸗Dresdner Bahn 44,800 Personen jährlich annahm und in den 9 ersten Monaten schon eine Frequenz von 357,259 Perse⸗ nen hatte, deren Reisestrecken zusammengerechnet fuͤr die Benusung der ganzen Bahn 196,653 Reisende ergeben härten I. St. 3. Nr. 68), so duͤrfte auch hier eine viel Zrößere Frequrnz, unter den gegebenen Lokal Verhaͤltnissen und der der soforngen und soL ter zu erwartenden Verbindung mir zwei anderen Bahnen an ihren Endpunkten, unbedenklich in Ausstcht stehen⸗ LE
JEö“; — — Magdeburg, I8. Mlürz. Die Gemeinde Schulden betrugen im Regierungs Bezirke Mersehurg mach der kes. ten dreijährigen Zusammenstelungz am Schiuse des Jaders 1838
zusammen noch 994,702 Rihlr., weovon 582,129 Rrhle auf die Srädte und 432,573 Rehlr. auf die Derf Gemetazden kommen, en lezten drei Jadren um 411,539 Rrhlr⸗
und hab⸗
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