1840 / 80 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

nommen, wirklich erklaͤrt worden sey, und er frage bloß, ob fuͤr

den Fall, daß Feindseligkeiten wirklich beschlossen wuͤrden, eine

neral⸗Gouverneurs von Indien wepde

nnun, daß dies gerade der Grund sey, stellt habe. 8.

mer:

mitgetheilten?“*

selbe als c wurde eine Petition der Drucker des Unterhauses uͤberreicht,

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in Erwaͤgung zu nehmen.

foͤrmliche Botschaft dem Hause wuͤrde zugesendet werden. Vis⸗ count Palmerston erklaͤrte darauf nochmals, daß jede Commu⸗ nication mit der Chinesischen Regierung, von welcher Art sie auch seyn möchte, im Namen der Koͤnigin, nicht im Fönen e Ge⸗

gepflogen werden. (Iro⸗

nisches Höͤrt, hoͤrt! und Gelächter.] Sir Robert Peel sagte weshalb er die Frage ge⸗ mpagnte den Krieg fuür ei⸗ ene Rechnung fuͤhrte, so wuͤrde sich begreifen lassen, warum keine

otschaft an das Parlament erlassen werde; denn das sey das uͤbliche Versahren. Aber in diesem Falle habe der edle Lord er⸗ klaͤrt, daß die Feindseligkeiten auf Kosten des Landes und im Na⸗ men der Köͤnigin wuͤrden betrieben werden. (Hoͤrt!) Er glaube daher, daß dem Parlamente eine foͤrmliche Mittheilung uͤber eine so wichtige Maßnahme, wie ein Krieg sey, wenn man noͤthig fände, dazu zu schreiten, gemacht werden muͤsse. (Hoͤrt!) Vis⸗ count Palmerston: „Ich habe das Wort Communicationen, nicht Feindseligkeiten gebraucht.“ (Gelaͤchter.) Herr J. Pal⸗ „Sind dem Britischen Ober⸗Intendanten in China keine

Wenn die Ostindische

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Oesterreich allein neigt sich qus poli n Gruͤn⸗ den zur Alllanz mir Engzand hin Aber Oesterreich vermag viel⸗ leicht, seiner Lage und Verhältnisse wegen, uns im Fall einer Krise weniger zu nuͤtzen als irgend ein Europaͤischer Staat. England wird aus vielen Gruͤnden gehaßt. England war lange Zeit die reichste Nation der Welt. Seine nmermeßlichen Hülfe⸗ quellen und die aus Entwickelung der Volts⸗Inhdustrie ent⸗ sprießende Macht setzten es mehrere Gentrationen hindurch in den Stand, alle andere Glieder der großen Europaͤischen Familie u verdunkeln. In all ihren Zwistigkeiten machte England den

chiedsrichter, und man kann nicht le gnen, daß es bei Aus⸗ üͤbung dieser Functionen sich nicht immer ganz bescheiden und ge⸗ maͤßigt zeigte. Es trat stets mehr oder wenig anmaßend auf, und dieser Anspruch auf die Suprematie floͤßre natuͤrlich den mit uns rivalisirenden Nationen eifersuͤchtige Gefuͤhle und Abneigung ein. Es giebt noch andere Gruͤnde, weshalb der Ruin Englands das Ziel der Wuͤnsche aller anderen großen Maͤchte Furopa's ge⸗ worden ist. Frankreich moͤchte gern die Herrschaft zur See er⸗ obern. Es moͤchte die im letzten Kriege verlorenen Kolonieen wiederhaben und neue dazu erwerhen. Es moͤchte das Mittel⸗ laͤndische Meer beherrschen, das Land um Algier in wirklichen Besitz nehmen und einen Franzoͤsischen Vice⸗Koͤnig auf den Ae⸗

lische Buͤndniß.

anderen Instructionen zugefertigt worden, als die dem Hause Lord Palmerston: „Ohne Zweifel sind noch andere Instructionen an

sich auf die dem Hause vorgelegten Papiere gruͤnden; sie sind

aber von solcher Art, daß ich glaube, sie werden dem ause nicht mitgetheilt werden koͤnnen.“ Hiermit schloß diese iskussion, und man schritt zu anderen Verhandlungen. Herr Hume zeigte an, daß er naͤchsten Donnerstag darauf antragen werde, dem Koͤ⸗ von Hannover die Pension nicht ferner auszuzahlen, die der⸗ erzog von Cumberland von England bezieht. Dann worin dieselben anzeigen, daß der Buchhandler Stockdale eine neue Klage gegen sie anhaͤngig gemacht habe. Auch gegen fuͤnf Beamte des Hauses ist von dem Advokaten Howard, seiner Verhaftung wegen, eine gerichtliche Klage angestellt wor⸗ den. Das Haus beschloß, am naͤchsten Abend diese Angelegenheit 1 Sir F. Burdett übergab eine Pe⸗ tition des Herrn Pearse, Howard's Schreiber, worin dieser das Haus bittet, fuͤr seinen Unterhalt zu sorgen, wenn es ihn nicht freilassen wolle. Herr Wodehouse zeigte an, daß er, wenn

Dr. Bowring's Bericht uͤber den Deutschen Zollverhand nicht im

Laufe dieser Woche noch dem Hause mitgetheilt werde, dann un⸗ verzuͤglich auf Vorlegung desselben antragen wolle, und

Herr

Easthope, daß es seine Absicht sey, gleich nach Ostern um die

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Erlaubniß zur Beibringung einer Bill nachsuchen werde, wodurch die Dissenters von der Entrichtung der Kirchensteuer befreit wer⸗ den sollten. Uoent 04

2829 zum urm Mae

82. Unterhaus. Sitzung vom 13. März. Lord San⸗

don zeigte an, daß er am 26sten d. M. das Haus auf die Opium Einsuhr aus Indien in England aufmerksam machen

wooelle. den Stand der Dinge in China erklärte Lord J. Russell, daß

zielle Mittheilungen zugekommen seyen. Benehmen des Ober⸗Intendanten Elliot bei dem Gefecht mit

-so ward ein drittes Amendement,

tarischen Untersuchungen durch eine solche Bestimmung sehr ge⸗

richtet.

Auf eine nochmalige Frage Sir J. Graham's uͤber

der Regierung uͤber die letzten Ereignisse daselbst noch keine offi⸗ Mit Hinsicht auf das

den Chinesischen Dschunken bemerkee der Minister nur, es gehe aus einem Schreiben des Admiral Maitland hervor, daß das Feuern gegen die Dschunken nicht durch das Einschreiten des Capitain Elliot, sondern auf Befehl des Ober⸗Offiziers des Bri⸗ tischen Geschwaders eingestellt worden sey. Hierauf verwandelte sich das Haus in den Ausschuß uͤber die Bill zum Schutz der Drucker des Unterhauses gegen gerichtliche Verfolgung wegen naens von Parlaments⸗Pavpieren. Ein Amendement Sir E. Sugden'’s, vonach dieser Schutz auch auf andere Personen ausgedehnt wer⸗ den sollte, z. B. auf die Zeitungs⸗Eigenthuͤmer und auf die Par⸗ aments⸗Mitglieder, siel ohne Abstimmung durch, da Lord J. Russell bemerklich machte, daß dadurch die Bestimmungen der Bill viel zu weitläuftig werden wuͤrden und es sich hier nur um Schutz fuͤr die Personen handle, welche vom Hause selbst mit der Publication seiner Verhandlungen beauftragt seyen. Ein an⸗ deres Amendement, von Sir R. Inglis vorgeschlagen, welches der Bill die ruͤckwirkende Kraft auf bereits schwebende Prozesse nehmen sollte, wurde mit 179 gegen 9 Stimmen verworfen. Eben von Herrn Jones bean⸗ tragt, daß eine Bestimmung in die Bill eingeschaltet werden sollte, wodurch Personen, die falsches Zeugniß vor Parla⸗ nents⸗Kommissionen ablegten, der Strafe des Meineides unter⸗ worfen wuͤrden, wogegen der General⸗Fiskal einwandte, daß sich Zeugen in ihren Aussagen uͤber Angelegenheiten, woruͤber das Parlament Aufschluß erhalten wolle, irren koͤnnten, ohne daß man dies ein falsches Zeugniß zu nennen habe, und daß die parlamen⸗

egen 20 Stimmen verwor⸗

hindert werden wuͤrden, mit 120 oll naͤchsten Montag erstattet

fen. Der Bericht uͤber die Bill werden. Eine von Lord ½ Russell gegen den neuen von Stock⸗ dale anhaͤngig gemachten Prozeß vorgeschlagene Resolution wurde mit 98 gegen 33 Stimmen angenommen.

London, 14. Mrz. Die Koͤnigin hat gestern wieder Gluͤck⸗ wunsch⸗Adressen entgegengenommen, darunter auch eine von der Dubliner Stadt⸗Corporation. Diese erinnerte in ihrer Adresse an die Grundsaͤtze, durch welche das Haus Braunschweig auf den Englischen Thron gekommen, naͤmlich die Förderung der pratestantischen Religion, und sprach die Hoffnung aus, daß das unter so deutlichen Auspizien fuͤr die Erhaltung dieser Grundsaͤtze geschlossene Ehebuͤndniß Ihrer Majestaͤt dazu beitragen werde, die protestantische Religion, als die einzige sichere Sewaͤhr fuͤr

des Volks und des Thrones, zu foͤrdern. In ih⸗ rer Antwort uͤberging indeß die Koͤnigin diesen Punkt ganz und sagte nur, sie glaube, daß die Deputation, indem sie den ernst⸗ lichen Wunsch ausspreche, daß es Ihrer Majestaͤt wohlgehen möge, das Organ der allgemeinen Gesinnungen der Einwohner Dublins sey.

Der Partei⸗Eifer veranlaßt die Tory ⸗Presse nicht selten, uͤber ihr Vaterland, weil es jetzt von den Whigs regiert wird, mit einer Verkleinerung zu sprechen und den angeblichen Verfall seiner Macht mit einer Schonungslosigkeit aufzudecken, wie man sie von Englands erbittertstem Gegner kaum schlimmer erwarten könnte. So zußert sich der Morning Herald in einem Arti⸗ kel uͤber die jetzige politische Lage Englands unter Anderem fol⸗ gendermaßen: „Frankreich, Rußland und die Vereinigten Staa⸗ ten wissen sehr wohl, daß die seit zwanzig Jahren (aiso auch schon unter den Tory⸗Verwaltungen, in England vorherrschende Politik diesem Lande zum Verderben gereicht, und daß es von Tag zu Tage schwaͤcher wird. Und unter allen Nationen Curo⸗ pa’s zaͤhlt England kaum einen einzigen Freund. Unseren alten Verbündeten, Holland, haben wir gekraͤnkt und zu Grunde ge⸗

die

denselben gesandt worden, als die, welche

ruͤckzuweisen, so wird es bald gezwungen seyn, nen Heerde um seine Existenz zu kaͤmpfen.“

uͤber den Stand der Dinge: b ausschließliche Betheiligung der Ost⸗

neur von Ostindien konnte daher den Krieg

Portugai verachtet uns. Spanien verschmaͤht das Eng⸗

gyptischen Thron setzen. Zur Ausfuͤhrung dieser Plane ist es noͤthig, die Englische Macht zu vernichten. Rußland wüͤrde sich ohne England, welches dasselbe im Schach häͤlt, bald der Tuͤrkei bemächtigen und seine Secee uͤber den groͤ⸗ ßeren Theil Indiens Die Demokraten der Vereinig⸗ ten Staaten moͤchten gern Westindien, Kanada und noͤthigenfalls auch Irland in Besitz nehmen. Nicht ein einziger dieser Demo⸗ kraten, der nicht uͤberzeugt waͤre, daß ee Kanada's Losreißung von England die Foͤderativ⸗Union der Vereinigten Staaten nicht bestehen koͤnne. England ist sowohl zum Angriff wie zur Ver⸗ theidigung schwaͤcher als die anderen eben erwaͤhnten Maͤchte. England besteht als Macht erster Klasse nur noch aus Duldung. Wenn seine Feinde ihre Bestrebungen vereinigten, so wuͤrden sie es bald zerstoͤren. Es hat weder Flotten noch Armeen. theuersten Interessen werden bestaͤndig in Partet⸗Kaͤmpfen geopfert. England ist nur noch ein Schatten von dem, was es war, und Niemand wuͤrde ihm seine Existenz auf unbestimmte Zeit ver⸗ buͤrgen wollen. Um England wieder zu heben, muͤßte die Poli⸗ tik veraͤndert werden, die es seit zwanzig Jahren ruinirt. Wenn England aber sich unfaͤhig zeigt, die au seinem eige⸗

Nach den im Unterhause von den Ministern abgegebenen Erklarungen erweist sich die von der „Times“ zuerst verbreitete Nachricht, daß der Krieg gegen China erklaͤrt sey, als ungegruͤn⸗ det. Der ministerielle Globe giebt folgende nahere Auffchluͤsse

Gene der Freigebung des Handels mit China, durch welche die indischen Compagnie an jenem Handel aufgehoben wurde, haben die Beziehungen China und England eine wesentliche, ja gäͤnzliche Umgestaltung erlitten. Unterhandlungen, Proclama⸗ tionen und Erklaͤrungen geschehen jetzt nothwendigerweise im Na⸗ men des Souverains von Großbritanien. Der General⸗Gouver⸗ gegen China nicht erklaͤren, wie die vorgestern angelangten Berichte behauptet ben. Die foͤrmliche Erklaͤrung der Feindseligkeiten zwischen Län⸗ dern, die bis dahin in Friedensverhaͤltnissen zu einander standen, ist jetzt veraltet. Offenbare Uebergriffe, Angriffe und Repressa⸗ lien, das sind jetzt die Mittel, durch welche Krieg erklaͤrt und gefuͤhrt wird. Wir haben auch Grund zu glauben, daß bis jetzt noch keine Verstaͤrkungen der Britischen Streitkraäfte g e⸗ stimmungort erreicht haben, und zwar aus folgenden Ursachen. Es ist schon bekannt, daß bis sum August v. J. kein Be⸗ fehl ertheilt worden ist, daß solche Verstaͤrkungen nach den Chinesischen Gewoͤssern abgehen sollten. Die Deputationen von Kaufleuten und Anderen, welche damals bei Lord Pal⸗ merston vorgelassen wurden, erhielten eine Erkläͤrung daruͤber und auch, daß waͤhrend der Dauer des suͤdlichen Monsuhns, der bis zum November anhaͤlt, keine Verstärkungen wuͤrden abge⸗ schickt werden, so wie, daß vom November bis zum Ende des April oder Anfang Mais der noͤrdliche Monsuhn es den Schiffen sehr schwer, wo nicht unmoͤglich machen werde, die Fahrt zu un⸗ ternehmen. Das Verfahren des das Ostindische Geschwader kommandirenden, jetzt verstorbenen Admiral Maitland, bei Ein⸗ gang der Nachricht von dem Zustande der Dinge in Canton, war durch große Vorsicht geleitet. Da er keine Instructionen hatte, so konnte er gegen die Chinesen nicht feindlich zu Werke gehen, und wenn er sich dorthin hätte begeben wollen, ohne sogleich die Operationen zu beginnen, so0 wuͤrde er nur die Chine⸗ sen in ihrem feindseligen Beginnen bestärkt haben. Er detaschirte deshalb bioß die Fregatte „Volage“ und ver⸗ staäͤrkte dadurch die unter dem Befehle des Capitain Elliot stehenden Streitkraͤfte. Als unsere Regierung die Nachricht von der Besorgniß erregenden Krankheit des Vice⸗Admiral Mait⸗ land erhielt, wurde sie durch Ruͤcksichten des Zartgefuͤhls fuͤr diesen tapferen Offizier abgehalten, von England einen Offizier gleichen Ranges zur Uebernahme des Kommando's fuͤr den Fall feines Todes abzusenden; sie beauftragte daher den Contre ⸗Admi⸗ ral Elliot, der sich am Cap besand, mit dem Melville von 74 Kanonen nach Ostindien abzugehen und sich unter die Befehle des Admiral Maitland zu stellen, wo dann, im Falle des Able⸗ bens dieses Letzteren, jenem das Kommando des Geschwaders zusiel. Es ist kaum noͤthig, anders als um sie loͤcherlich zu machen, der von einem Blatte mitgetheilten Nachricht zu er⸗ wahnen, daß Lord Auckland als außerordentlicher Gezsandter nach China abgehen werde, um die Streitigkeiten beizulegen. Solch’ eine Mission wuͤrde uͤbermaͤßig lacherlich seyn. Zeit zu vergeuden in Debatten uͤber die Zahl der Kniebeugungen vor dem himmlischen Kaiser, war unter allen Umstaͤnden eines Re⸗ praͤsentanten des

Seine

Angriffe von außen her zu-

gen wird, sondern uͤberhaupt gar kein Krieg. Die Gegenwart der maͤchtigen Flotte, welche gegen China abgeschickt ist, wird wohl auf die Klugheit der Chinesischen Regierung wirken und uns diejenige Genugthuung und Sicherheir gegen fer⸗ nere Angriffe verschaffen, die wir verlangen. England

hat k geheime Absichten; es kann nicht unser Wunsch

seyn, es nicht in Unserem Interesse ist in dem himmlischen Reiche Eroberungen zu machen, und unter diesen Umstaͤnden duͤrfte wohl ein so verschmitztes und zugleich so feiges Volk, wie die Chinesen, zu der Einsicht gelangen, daß es der kostspieligste Weg fuͤr sie seyn wuͤrde, sich aus ihren Verlegenheiten herauszu⸗ wickheln, wenn es uns zu weiteren Feindseligkeiten reizen wollte.”“ Der Morning Herald aͤußert sich in dieser Sache folgender⸗ maßen: „Wir sind vor Rußland und Frankreich zu Kreuze ge⸗ krochen, weil Frankreich und Rußland stark sind; wir suchen China einzuschuͤchtern, weil China fuͤr schwach ausgegeben wird. Cs ist jedoch nichts weniger als wahrscheinlich, daß wir auf starke Feinde stoßen, wenn wir nur einen schwachen voraussetzen; es ist gar nicht unwahrscheinlich, daß wir die Marine Frankreichs und Rußlands in den Chinesischen Gewaͤssern antreffen werden. Die Franzoͤsische Regierung hat wirklich eine Beobachtungs⸗Flotte ab⸗ gesendet, um unserem Geschwader nach der Kuͤste von China zu folgen.“ Die Times, die ihre vorgestern gegebene Nachricht nicht gern ganz widerrufen will, bemerkt in ihrem gestrigen Blatte: „Die Bombay⸗Zeitungen enthalten aller⸗ dings nichts von der voͤlligen Kriegs⸗Eerklarung Lord Aukland'’s ge⸗ gen China, die wir gestern meldeten; aber darauf kommt wenig an, es ist eine uͤberfluͤssige Sache. Die Ausruͤstung einer Expe⸗ dition, um Krieg zu fuͤhren, ist entscheidender in dieser Hinsicht. Sobald die Flotte in Macao anlangt, wied der Englische Befehls⸗ haber ohne Zweifel eine Proclamation erlassen.“ Ueberdies meint die „Times“, daß so bedeutende Ruͤstungen, wie sie in Ostindien angeordnet worden, nicht zurechtfertigen seyn wuͤrden, wenn man nicht wirklich einen Krieg gegen China beabsichtigte, zumalunter denjetzigen mißlichen Finanz⸗Verhaͤltnissen England, denn natuͤrlich wuͤrden nun auch neue Truppen Aushebungen und Schiffs⸗Bemannungen noͤthig seyn, da man unmoͤglich die 16,000 Mann, welche aus Bengalen und Madras weggezogen werden sollten, und die Kriegsschiffe, welche von Ostindten, dem Rothen Meere, dem Persischen Meerbusen, dem Cap und der Westkuͤste Afrika's zur Theilnahme an der Chinesischen CExpedition beordert seyen, un⸗ ersetzt lassen koͤnne, weil sonst viele der wichtigsten Interessen Englands, z. B. die Sicherheit der Nordostgraͤnze Indiens gegen die laͤngst von Seiten der Repalesen und Birmanen beabsichtig⸗ ten Angriffe, gefaͤhrdet seyn wuͤrden. Das genannte Blatt ist daher sehr aufgebracht uͤber die Minister, daß sie auf die Fragen Sir R. Peel's so unbestimmte Antworten gegeben und das Par⸗

lament uͤber ihre Pläͤne hinsichtlich China's im Dunkeln halten wollten.

Herr Baines hat, wie zu erwarten war, seine Bill, durch welche er vermittelst einer Aenderung der jetzigen Erhebung der ersten Fruͤchte und Zehnten von der Geistlichkeit die niedrig do⸗ tirten Pfarrstellen auf 200 Pfd. erhöͤhen wollte, bereits sallen lassen, da sich ihm nicht die geringste Aussicht darbot, dieselbe im Unterhause durchzubringen.

Herr Stockdale richtete vor einigen Tagen aus Newgate eine Bittschrift an den Central⸗Gerichtshof, des Inhalts, daß er seine Einkerkerung als einen Gewaltstreich des Unterhauses und insbesondere seine willkuͤrliche Versetzung nach Newgate als wi⸗ derrechtlich ansehe. Er verlangt eine Untersuchung abseiten des Gerichtshofes, und daß ihm die Erlaubniß ertheilt werde, an Sonntagen seine Familie bei sich zu sehen. Der Gerichtshof hat jedoch keine Ruͤcksicht auf saͤmmtliche Anliegen Stockdale’s ge⸗ nommen. 1

Am gestrigen Getraidemarkte sah man einige Proben von frischem Weizen, der zu Lande gekommen war, und den man nicht anders, als zu einer Reduction der Montagspreise loswer⸗ den konnte. In fremdem geht zu unveraͤnderten nominellen Prei⸗ sen nur wenig um.

Die Theepreise sind in Folge der letzten Nachrichten aus Ostindien und China wieder gestiegen, und vorgestern fruͤh zahlte man 2 Pence mehr fuͤr alle ordinaire Sorten, seitdem hat die Nachfrage aber wieder etwas nachgelassen.

Die Guͤter der verurtheilten Insurgenten von Kanada sind zwar konfiszirt worden, und der General⸗Gouverneur hat erklaͤrt, daß er bei der Regterung wegen der Verwendung derselben an⸗ fragen wolle, man glaubt aber, daß denen, welche ihr Vergehen eingestanden haben und deshalb begnadigt worden sind, ihre Guͤ⸗

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Bruͤssel, 15. Maͤrz. In der gestrigen Sitzung der Repraͤ⸗ sentanten⸗Kammer ward endlich die Debatte uͤber die Angelegen⸗ heit des Generals van der Smissen zum Schlusse gebracht. Nachdem Herr Milcamp zur Vertheidigung der Minister ge⸗ sprochen hatte, erhob sich das bekannte Oppositione⸗Mitglied, der Advokat Verhaegen, und sagte: „Es ist hier ausgesprochen worden, ich hatte die Vertheidigung des Generals van der Smis⸗ sen uͤbernommen; das ist allerdings wahr, denn da der General sich an meine liberale Gesinnung gewendet hatte, so waͤre es Feigheit gewesen, wenn ich dieser Aufforderung nicht entsprochen ztte. Der General wollte nicht amnestirt seyn, er wußte shr wohl, daß eine Amnestie immer ein Brandmal zuruͤcklaͤßt, und daß fuͤr ihn nur Heil zu finden sey in einer freien und loya⸗ len Diskussion, die das ganze Land in den Stand setze, die Per⸗ sonen und die Dinge zu beurtheilen. Wenn er daher nicht der gerichtlichen Prozedur unterzogen worden ist, so ist dies nicht seine Schuld und eben so wenig die meinige. Meine Korrespon⸗ denz mit ihm wird dies beweisen. Er hat sich an meine liberale Gesinnung gewendet, und er soll es nicht vergebens gethan ha⸗ ben. Das Schreiben, welches ich gestern von ihm erhielt, stellt mich als Advokaten zufrieden. Es lauter:

Britischen Hofes unwuͤrdig; jetzt wuͤrde eine solche Misston nicht bloß knabenhaft, sondern verbpecherisch feyn. Der Admiral, der nach Beendigung des Monsuhn mit hin⸗ reichenden Streitkraͤften absegelt, wird, seinen Instructionen ge⸗ moöß, Genugthuung fordern und ist ermaͤchtigt, mit der Chinesischen Regierung zu unterhandeln. Werden die gestellten Bedingungen angenommen, so werden die Feindse⸗ ligkeiten nicht eröͤffnet und die friedlichen Beziehungen er⸗ neuert. Werden sie dagegen verworfen, dann wird die ullime ratio zur Anwendung gebracht, und zwar unzweifelhaft mit hinreichender Kraft der Argumentation, um die schwache, aber anmaßende Chinesische Regierung zu uüͤberzeugen, daß Großbri⸗ tanien, wie geneigt es auch sein mag, zweideutigen Handlungen die guͤnstigste Auslegung zu Theil werden zu lassen, doch offene Beleidigung oder positipe Uüngedechtigteit nicht dulden wird, ohne seiner Ehre Genugthuung zu verschaffen und seinen Unterthanen Entschadigung fuür das ihnen zugefuͤgte Unrecht.“ Auch die

„Mein Herr! Die Worte des Kriegs⸗Ministers hei der heutigen Diskussion haben mich so aufgebracht, daß ich unmöglich schweigen fann. Sie wissen, daß ich weder die Amnestie, noch die Gnade, die man mir angeboten, habe annehmen wollen. Ich begriff sehr wohl, daß mir kein anderes Mittel zu meiner Rechtfertigung blieb, als mein Benechmen dem ganzen Lande vorzulegen, und ich verlangte, unverzüg⸗ lich vor Gericht gestellt zu werden. Das Ministerium hat es mir un⸗ möglich gemacht, mich zu. vertheidigen, und ich bin der Gegenstand eftiger Angriffec, ohne daß eine einzige Stimme sich zu meinen Gun⸗ en erböbe. Sagen Sie der Kammer, was sich zugetragen hat, seit⸗ dem ich verlangt habe, vor Gericht gestellt zu werden; lesen Sie meine Briefe vor, tragen Sie keine Bedenken als Adpokat, denn ich verlange es. Genehmigen Sie u. s. w.“

„Ich bin nicht zuruͤckgeschreckt; der General hatte an meine libe⸗ rale Gesinnung appellirt, ich mußte dem entsprechen und vor Allem dann, als keine Stimme sich erhob, um den Angegriffenen u vertheidigen, selbst dann, wenn meine Stimme ohnmaͤchtig seyn sollte. Der General traf am 20. Juni 1839 in Belgien

Morning Chronicle sagt: „Es ist außer aller Wahrschein⸗ lichkeit, daß nicht nur keine Kriegs Erklaͤrung gegen Ching erfol⸗

8—

ein und schrieb mir Folgendes: „Ich bin gekommen, um mich

3“

wegen meiner Kontuma fangener zu stellen.

Z pecks n er mir

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Nach einem achtjährigen Exil ist es wohl nicht ich mich lerlande leben kann.

Ich habe dem General⸗Aud

ich meine Kontumaz reinigen wolle und bereit sey, mich in den Pe⸗ Seitdem bin ich ohne alle

ists⸗Carmes als Gefangener zu stellen. Nachrichten. Es drängt mi weist man mich zurück,

vor meinen Ri

sie Personen, die einen hohen Rang einnehmen, Unterziehen Sie sich dieser Arbeit nach den Doku nen übersende.“

„„ Ueber den Inhalt dieser Dokumente legen meine Verpflich⸗ zungen als Advokat mir Stillschweigen auf. Es ist jetzt unnuͤtz, Am 3. Juli schrieb mir der mit dem General⸗Au⸗ daß meine Angelegenheit beendigt sey die durch den

zu sagen, was sich zugetragen hat. General: „In einer Unterredung, die ich diteur hatte, sagte er mir, und daß das Ministerium entschieden habe, tit der 24 Artikel proklamirte Amnestie sey wendbar.“ Einige Tage spaͤter erhielt Schreiben: „Da der „Indévpendant“ den gefaßten Beschluß mitgetheilt hat, so

nale das Ministerium getadelt und mich dadurch Ich wollte vor Gericht gestellt werden, Augen meines Vaterlandes von einer Anklage

falsche Stellung versetzt. um mich in den w reinigen zu koͤnnen, die von Personen, den

zu rechtfertigen, gegen mich erhoben werder

mnich die Amnestie, mich in den Augen meiner Mitbuͤrger zu rechtfertigen und das Ministerium versetzt sich dadurch in eine Ich bestehe darauf, vor

falche Stellung zu den Kammern. Gericht gestellt zu werden, damit ich mich reinigen kann; spaͤter, fuͤrchte ich, moͤchte seyn.“ „Sie wissen jetzt, meine Herren, man den General van der Smissen versetzt mich gluͤcklich, Ihnen zeigen zu Maßregel betrachtet, die ihn dem Tadel des Lan

sih nicht durch ein gerichiliches Verfahren rechtfertigen kann.“ Der

Kriegs⸗Minister fand sich veranlaßt, den Verhaegen sofort zu beantworten und nament

wenn der General van der Smissen auch nicht die

verlangt habe, er sich doch auch keineeweges ihm seine jetzige Nicht⸗Aktivitaͤts⸗Stellung Allerdings habe sich der General zuerst an d gewandt, doch der Letztere habe gleich in d Amnestie auf diesen Fall anwendbar sey, an richtet, welches erst nach langer Deliberation treten sey. Graf F. von Merode sprach dels⸗Votum, weil reitet werde, welches Minister gehabt habe. 8— wenn durch den Friedens⸗Traktat ausgesprochen worden, doch nach die Herren Bartels lich verfolgt worden waͤren? fuͤnf Maͤnner im Deutschen derländische Regierung, gerichtlich verfolgen koͤnnte, 4 dem General van der Smissen geschaͤhe. lange, gerichtet u werden, warum er sich erst jetzt und nicht schon vor Auch haͤtte er dann sondern zuruͤckweisen muͤssen. mung, die das bereits bekannte Resultat ge gab (42 gegen 38 Stimmen). Fuͤnf Mitg Abstimmens enthalten.

Der Indépendant sagt gestrigen Abstimmung dem Ks

Eö6.

S(⸗⸗hweden u

Stockholm, 6. Maͤrz.

acht von seinen Mitgliedern Veräaͤnderung der den Grafen Spens, und Oedmann, den sitzer Waͤrn, die hatte erst, statt der er ten belius und den Professor Geijer mit diesem wollen; Beide weigerten sich aber ausdruͤck nehmen. Die radikale Partei im Constitutio Unzufriedenheit die durch die Majorität Wahl des Professors zu b Herr. Bergfalk, der Woche hier ankam und seine Functionen als soll vom ersten Augenblich an dem Wortfuͤ Grafen Anckarswaͤrd, erklaͤrt haben,

seit 1830 dreiund

eine Ab

Der Minister Luxemburg nam

ernannt, um

roßhaͤndler Morsing,

Die gemäͤßigte stand verstaͤrkt werden.

Stockholm, 10 Maͤrz. Graf Ankarswaͤrd machte im Rit⸗ terhause den Vorschlag, daß das Verbot der freien Sommunica⸗

tionen mit der Familie des Koͤnigs Gustav I

Dieses Verbot, welches gleich nach der Regierun unangenehmen wenn auch die treten ist. Man jede, auch die geringste mit Todesstrafe belegt,

Koͤnigliche Gnade in den

aufgehoben werde,

laͤuftige Diskussionen daruͤber entstehen werden.

Koͤnigl. Verordnung in nicht gesetzlicher

Form und ohne Zustimmung der Reichsstaͤnde zu Stande ge⸗ 89

swär behauptet, daß jene

kommen sey. ee ns, Ia

2 41½½ 4

Daͤnemark. Maͤrz. Der 28. Koͤnigs Frederik

Kopenhagen, 14. Geburtstag des verewigten

Ordenstage des Dannebrog⸗Ordens erhoben worden.

Havre⸗Petersburger Dampfschifffa dem desfalls abgelegten deren sie auch manche ie

Die rope“ sieht sich, nach ihren Actionairen, 1 kum zaͤhlen soll, 12 ½ pCt. zu geben. den „Tage“ 4 Reisen machen lassen. beac ghef . o ist auch „Paris“,

Reisen, im vorigen Jahre

das sonst auf Hamb zweimal benutzt

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zu reinigen; ich wuͤnsche, mich als Ge⸗ Ich ersuche Sie, die zur Exreichung die es thigen Maßregein zu treffen.“ Am 30. Juni schrieb ir:

Man scheint meine Angelegenheit in die Länge ziehen zu wollen.

endlich nach dem Augenblicke sehne, wo ich frei in meinem Va⸗

so werde ich eine Rechtsertigung meines Be⸗ nehmens am 26. August 1830 drucken lassen, um so schlimmer, wenn

haben die Oppositions⸗Jour⸗

koͤnnen, wie der General selbst eine

elgien dadurch das Schicksal

Dovaux und Kats wegen politischer

um Reforsions⸗Maßregeln zu gebrauchen, wenn ein Gleiches in Belgien mit Wenn der Letz ere ver⸗ so entstehe billigerweise die Frage,

den ihm bewilligten Sold nicht annehmen, Es erfolgte nunmehr die Abstim⸗

daß die Minister in Folge der nige ihre Demission eingereicht

nd Norwegen. Der Constitutions⸗Ausschuß hat

National⸗Repraͤsentation auszuarbeiten; naͤmlich e Hamilton, die

Bauern Hans Jansson und Kihlblom. beiden erwähnten Pfarrer,

Bergfalk zum Secretair des Ausschusses

er sey keinesweges gesonnen, den Meinungen des Grafen und seiner Anhanger beizupflichten. Partei im Ausschuß wird also durch seinen Bei⸗

Revolution während der Karls XIlI. ausgefertigt wurde, hat zu mehreren Prozessen und Urtheilen Veranlassung gegeben,

zweifelt nicht, daß die Verordnung, welche jetzt Communication mit erwaͤhnter Familie

Da aber die Menge der Passagiere mehr als ein Dampfschiff erforderte,

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e. 8

schaft beabsichtigt jedoch, ein eigenes zweites Dampfschiff zu die⸗ ser Petersburger Fahrt zu gcquiriren. Im Ganzen hat die Ge⸗ sellschaft im verflossenen Jahre einen Netto⸗Ueberschuß von 125,836 Fr. 83 Cent,, welchen sie, keinen —öF fuͤrs erste Jahr bildend, nun vertheilen laͤßt.

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 16. März. (L. A. Z.) Die zweite Kammer hat

heute ihre Pruͤfung des Ausgabe⸗Buͤdgets fortgesetzt. An der

Reihe waren das Departement der Justiz und das Departement

der Finanzen, fuͤr beide Referent Puͤschel. Fuͤr das Departement der Justiz wurden uͤberhaupt gefordert 257,097 Rählr. 8 Gr. 1 Pf. und bewilligt 235,904 Rthlr. 1 Pf. (also minus 1193 Rthlr. §8 Gr.). Fuͤr das Departement der Finanzen wurden uͤberhaupt efordert und einstimmig bewilligt 449,673 Rthlr. 1 Gr. 9 Pf. In der vorigen Sen. betrug das Postulat zwar nur 217,074 Rthlr. 15 Gr. 2 Pf., die bedeutende Erhoͤhung beruht aber groͤßtentheils auf einer Abaͤnderung des Rechttungswerkes, indem die allgemeinen Ausgaben fuͤr das Forstwesen, fuͤr die Kammerguͤter, fuͤr das Berg⸗ und Huͤttenwesen, fuͤr die Stempel⸗Faktorie und fuͤr die Zoll⸗- und Steuer⸗Direction fruͤher unter den betreffenden Positionen des Einnahme⸗Budgets figurirten. Es bleibt jedoch dessenunge⸗ achtet incl. des Agio⸗Betrages noch eine Differenz von 48,024 Rthlr. 6 Gr. 7 Pf. Eine Diskussion fand, geringe Anfragen ꝛc. abgerechnet, nicht statt. Nur bei Posit. 34, n. (Forst⸗Akademie zu Tharandt) sprach der Abgeordnete Todt den Wunsch aus, daß die Regierung in Bezug auf das nach der Verordnung vom Juli 18342 erforderliche praktische Lehrjahr bei einem Forstbedien⸗ ten, welches Diejenigen nachzuweisen haben, welche auf der Forst⸗ Akademie aufgenommen, oder im Staatsdienste angestellt werden wollen, wenigstens gewesenen Gewerbschuͤlern Dispensation erthei⸗ len moͤge, da zumal Manche gar keinen Lehrherrn faͤnden.

Der Abgeordnete von Leipziger (Kreis Ober⸗Forstmeister) wider⸗

sprach dem zwar, aber der Finanz⸗Minister bemerkte, daß sich

das Ministerium mit dieser Frage auch bereits beschaftigt

habe und, so weit moͤglich, namentlich in Besag auf Ge⸗

werbschulen, Erleichterung eintreten lassen wolle. Morgen kommt das Budget des Kriegs⸗Departements zur Berathung. Uebri⸗ gens war heute der Minister von Lindenau zum erstenmale wieder in der Kammer und bemerkte deshalb, che zur Tagesord⸗ nung uͤbergegangen ward, daß er, nachdem die Kammer in emer Verfassungsfrage auf seinen deshalb erhobenen Widerspruch ein⸗ stimmig gegen ihn entschieden gehabt, als constitutioneller Mi⸗ nister nichts Anderes habe thun köoͤnnen, als sein Entlassungsge⸗ such einreichen. Da dieses jedoch nicht angenommen worden, so sey ihm nichts uͤbrig geblieben als sich wenigstens von den handlungen zuruͤckzuziehen. Er freue sich nun um so mehr, daß

zu verwundern, daß

iteur geschrieben, daß chtern zu erscheinen;

kompromittiren sollte. menten, die ich Ih⸗

Trak⸗ auch auf mich an⸗ ich noch folgendes in Bezug auf mich

in eine ganz

en daran liegt, sich n. Jetzt verhindert

von jener Anklage es nicht mehr Zeit in welche Stellung hat und ich schaͤtze des aussetzt, sobald er Vortrag des Herrn lich zu erklaͤren, daß, Amnestie selbst dem widersetzte, daß angewiesen wurde. en General⸗Auditeur em Sinne, daß die das Ministerium be⸗

Ver⸗

sestsetze. er, allein auch ohne diesen den Verbrechers kein schlimmeres, von jenem schoͤnen Rechte nicht werde fortan es gewiß auch uͤben, 1— Hoffnung auf Strafmilderung sey zwar allerdings ein zur Reue und Besserung, den Zusatz dem Verbrecher nicht an die Regierungs⸗Commissaire satz einverstanden seyen; ruhigen, im entgegengesetzten des Paragraphen. sairs, Staatsrach Jolly, daß die Regierung diesem als einem Eingriff in die Praͤrogative der Krone, nie ihre stimmung geben werde, stellt der Abgeordnete den Antrag, den Paragraphen zu streichen. stimmung wurde der Antrag des Abgeordneten Streichung des Zusatz⸗Paragraphen mit großer Majoritaͤt ange⸗ nommen. bung der lebenslaͤnglichen Zuchthausstrafe wird mit derselben M“. jorität verworfen.

die Kammer durch ihree Beschluß vom vorigen Freitage (s. St. 3. Nr. 78) diese Differenz beseitigt habe und ihm die Theilnahme an den staͤndischen Verhandlungen wieder möglich mache.

dieser Ansicht beige⸗ ) sich gegen das Ta⸗ Frankreichs be⸗ funfzig verschiedene

fragte, warum, allgemeine Amnestie schließung desselben Vergehen gericht⸗ Nothomb machte haft, welche die Nie⸗

Hannover, Hoheit Prinz Friedrich von Preußen, Sohn Ihrer Majestaͤt der Koͤnigin, sind gestern Abend, und Se. Durchl. der regierende Herzog von Braunschweig heute Nachmittag hier eingetroffen.

Zu der bevorstehenden Feier des funfzigiährigen militairischen Dienst⸗Jubiläums Sr. Majestät unseres Koͤnigs wird in diesen Tagen eine Reihe von Festlichkeiten hier stattfinden. Bereits treffen Offiziere von allen Corps der Armee in hiesiger Stadt ein. Auch bemerkt man viele Offiziere aus befreundeten Staa⸗ ten. Vorlaͤufig erwaͤhnen wir, daß morgen, Dienstag, den 17ten Maͤrz Mittags, große Parade in der Herrenhaͤuser Allee, um 4 Uhr Militair⸗Cour und Tafel und Abends Feuerwerk auf dem Fsrene lage; Mittwoch den 18. Maͤrz fuͤr das Militair freies Theater im Koͤniglichen Schauspielhause und Donnerstag den 19. Maͤrz Cour und Ball in dem Koͤniglichen Palais stattfin⸗ den wird. 69

Stuttgart, 15. Maͤrz.

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acht Jahren gestellt.

gen die Minister er⸗ lieder hatten sich des

Der Schwaͤbische Merkur

findung der Buchdruckerkunst in Stuttgart am 24. und 25. Juni 1840.7 (Auch das Programm dieser Jubelfeier in Mainz ent⸗ halten die heutigen Blaͤtter.) :

1

Karlsruhe, 14. Maͤrz. Kammer vom 13. Maͤrz. Strafgesetzbuch und zunaͤchst des §. 11, welcher so lautet:

einen Vorschlag zur

Pfarrer Hallström den Eisenwerks⸗Be⸗ Man den Bischof Ni⸗ Geschaͤft beauftragen lich, daran Theil zu ns⸗Ausschuß hat ihre zu Stande gebrachte

„Die

statt der Enthauptung durch das Schwerdt, an, sicher und fuͤr den Deliquenten oft martervoll sey. Dieser An⸗ Christ u. A. Der Abgeordnete von Rotteck bemerkt: Schon die Kommission sey fuͤr. Einfuͤhrung des Fallbeils gewesen, und nur die Erklaͤrung der Herren Regierungs⸗Commissaire, daß die Regierung mit Untersuchungen uͤber die zweckmaßigste Art der Vollziehung der Todesstrafe beschaͤftigt sey und nach gewonnenem Resultate einen Gesetz⸗Vorschlag einbringen werde, habe die Kom⸗ mission bestimmt, die Einfuͤhrung des Fallbeils nicht zu beagntra⸗ gen. Staatsrath Jolly wiederholt die Erklaͤrung der Regie⸗ rung, daß sie mit Untersuchungen uͤber die zweckmaͤßigste Art des Vollzugs der Todesstrafe beschaͤftigt sey, und sich daher auch jetzt nicht fuͤr die Hinrichtung durch das Fallbeil entscheiden koͤnne. Uebrigens sey es irrig, wenn man glaube, der Widerwille gegen diese Maschine ruͤhre von ihrem traurigen Gebrauch zur Zeit der Franzoͤsischen Revolution her; nicht bloß gegen Hochstehende und Personen der hoͤheren Staͤnde sey bekanntlich damals gewuͤthet worden, sondern ohne Unterschied des Standes gegen Jeden, der eine den damaligen Gewalehabern mißfallige politische Ueberzeu⸗ gung gehegt habe. Wie der Abgeordnete Sander finde auch er etwas Widerliches in dem Gedanken, Menschen durch Maschinen hinzurichten. Was die behauptete Schaͤrsung der Todesstrafe durch die gewoͤhnliche Art der Hinrichtung betreffe, so sey an und fuͤr sich von einer Schaͤrfung im juristischen Sinne nicht die Rede, uͤbrigens aber auch, wenn man gegen einen todeswuͤrdigen Ver⸗ brecher so viel Mitleid zeige, daß man ihm jeden Schmerz moͤg⸗ lichst zu ersparen wuͤnsche, auf der anderen Seite zu erwaͤgen, ob einer dieses Mitleids immer wuͤrdig sey, der vielleicht, bevor er sein Schlachtopfer getoͤdtet, demselben viel grausamere Qualen zugefuͤgt habe, als er durch einen Fehlstreich des Scharfrichters zu erleiden habe. Hiermiit wird die Diskussion geschlossen und der Antrag des Abgeordneten Knapp mit großer Majoritaͤt ange⸗ nommen. §. 12. a. Dieser Paragraph lautet: „Hat der Ver⸗ urtheilte in Faͤllen, wo auf lebenslaͤngliche, oder auf mehr als

anfangs der vorigen Secretair uͤbernahm, hrer des Ausschusses,

V. aufgehoben werde.

meisten Faͤllen einge⸗

und daß keine weit⸗ Graf Ankar⸗

IIe n2. ttII

Januar, welches der VI. war, ist jetzt zum

hrt⸗Gesellschaft „Eu⸗ Berichte, im Stande,

hältnisse des Grafen zu dem jetzigen Minister⸗Praͤsidenten,

enthält heute das „Programi zur vierten Saͤkular⸗Feier der Er⸗

öIste öffentliche Sitzung der 2ten V Fortsetzung der Diskussion uͤber das

Todesstrafe soll durch Enthauptung oͤffentlich vollzogen werden.“ Der Abgeordnete Knapp traͤgt auf Einfuͤhrung des Fallbeiles, weil letztere un-

trag findet vielseitige Unterstuͤtzung durch die Abgeordneten Schaaff,

wanzigjährige Zuchthausstrafe erkannt ist, 20 Jahre erstanden, 2 nahn das Gericht, je nach dem bisherigen Betragen desselben in der Straf⸗Anstalt, alsbald oder nach Ablauf einer weteren Frist seine Freilassung verfuͤgen.“ Der Abgeordnete Baumgaͤrtner urg faͤhrt, zu diesen erklärt sich gegen diesen Zusatz, als unvereinbar mit der Verfassung, worden. Die Gesell⸗! welche das Begnadigungs⸗Recht lediglich als Praͤrogat

8 EEqqqVVRVFEFEensPern. ee eege

im Danischen Publi⸗ hat im vorigen Jahre

9.

die den Zusatz veranlaßt, ehre Zusatz sey das Loos eines sich bessern⸗ die Krone habe zu allen Zeiten kaͤrglich Gebrauch gemacht und wo Veranlassung dazu da secy. Antrieb aber diese Hoffnung sey ja auch ohne 1 benommen. Der Redner richtet die Frage: ob sie mit diesem Zu⸗ in diesem Falle koͤnne auch er sich be⸗ Falle beantrage er die Streichung züuf die Erklaͤrung des Regierungs⸗Commis⸗ Paragraphen, Zu⸗

Die humane Gesinnung,

Er wird unterstuͤtzt. Bei der Ab⸗ Baumgaͤrtner auf

3

Ein Antrag des Abgeordneten von Rotteck auf Aufhe⸗

Karlsruhe, 14. Maͤrz. Das heutige Staats⸗ und Re⸗ gierungsblatt enthäͤlt eine aus 18 Paragraphen bestehende Verordnung des Ministeriums des Innern vom Aten d. uüber 8 den Schul⸗Unterricht der in den Fabriken beschaͤftigten Kinder. Schulpflichtige Kinder koͤnnen hiernach vom Besuche der Volks. schulen nicht befreit werden, wenn sie nicht besondere Fabrikschu⸗ len besuchen, zu deren Errichtung aber die Genehmigung der Ober⸗Schul⸗Behoͤrde noͤthig ist. Die darin aufzunehmenden Kin der moössen bereits die beiden unteren Unterrichtsstufen durchlau fen haben und weniestens 11 Jahre alt seyn. Ein Lehrer darf nicht mehr als 20 Kinder in gleicher Stunde unterrichten und muß dabei nach dem allgemeinen Lehrplane des Volksschul⸗Umeer⸗ richts verfahren ꝛc. ꝛc. Die Kinder muͤssen wenigstens 2 Stun⸗ den täglich unterrichtet werden und duͤrfen, diese Stunden mit⸗ gerechnet, hoͤchstens nur 12 Stunden in den Fabriken beschaͤftigt seyn. Sie muͤssen auch eine Frei⸗Stunde und Bewegung in der Luft haben ꝛc. ꝛc.

EEEE 11 8 11“““ HOesterreh. 8 Wien, 13. Mäarz. (Schles. 3.) Gestern war zu Ehren

Ihre Majestaͤten des Koͤnigs und der Koͤniain von Sachsen bei Sr. Majestaͤt dem Kaiser große Tafel, an welcher sich saͤmmt⸗ liche Mitalteder der Kaiser⸗Familie versammelten, und zu welcher auch die beiden ersten Minister, Fuͤrst Metternich und Graf Co⸗ lowrat gezogen zu werden die Ehre genossen. Den gestrigen Abend verbrachte der Koͤnig in der Soiree des Fuͤrsten von Met⸗ terni h, wo Se. Majestat etwa 1 ½ Stunde verweilte. 8 Nach der Abreise des Franz'sischen Botschafters, Grafen

2 11““ St. Aulaire, hatte sich hier das Geruͤcht verbreitet, es werde 16. Maͤrz. (Hannov. 3.) Se. Koͤnigl.

derselbe in Folge der Minister⸗Veraͤnderung in Frankreich nicht mehr hierher zuruͤckkehren. Dies ist offenbar nichts weiter, als eine leere Vermuthung, die sich ohne Zwerfel auf fruͤhere 62; 8 die sich aber sehr geaͤndert haben, basiren. Man kann versichern, daß die Ruͤckkehr des Grafen St. Aulaire auf den hiesigen Botschaf⸗ ter⸗Posten mehr als wahrscheinlich ist.

Wien, 14. März. Heute Mittag nach 12 Uhr haben Ihre Majestaͤten der Koͤnig und die Koͤnigin von Sachsen nach dem artlichsten Abschiede von ihren Durchlauchtigen Anverwandten Wien wieder verlassen, um unter dem angenommenen Inkognito nach Dresden zuruͤckzukehren. Der Aufenthalt Ihrer Majestaͤ⸗ ten hat im Ganzen nur 11 Tage gedauert.

Triest, 11. März. Ein Buͤrger von Gräͤtz, Herr Johann Dietrich, hat die wichtige Erfindung eines Verfahrens gemacht, vermittelst dessen das Meerwasser trinkbar wird. Derselbe hat hier in Gegenwart einer Kommission Proben seines Verfahrens gegeben, welches vollkommen klares, geschmack⸗ und geruchloses Wasser geliefert hat, nachdem dazu die Fluͤssigkeit aus dem Meere geschoͤrft worden war. Das es, selbst ist noch ein Ge⸗ heimniß, doch das Journal des esterreichischen Lloyds theilt das uͤber die Thatsache aufgenommene Protokoll mit. 9

Schweiz. 84

Schaffhausen, 13. Maͤrz. Im Großen Rathe dieses Kan⸗ tons gedachte Herr von Meyenburg des aus dem „öͤstlichen Beobachter“” in alle Schweizer Zeitungen uͤbergangenen Geruͤch⸗ tes von Petitionen um Anschluß an Baden. Da seiner und sei⸗ nes nahen Anverwandten zwar im ruͤhmlichen Sinne dabei Er⸗ wähnung geschehen, so sehe er sich bewogen, zu erklaͤren, daß ihm bis zur Stunde von dem Bestehen solcher Petitienen nicht das Mindeste bekannt sey, daß, wenn aber eine solche Trennung ver⸗ langt werden sollte, er deren Durchfuͤhrung zu den unmoͤglichen Dingen zaͤhlen, und falls auch eine Moͤglichkeit vorhanden ware, als fuͤr den Kanton im hoͤchsten! Grade nachtheilig be⸗ trachten, und somit sich nach seiner innersten Ueverzeugung auf das entschiedenste dagegen aussprechen muͤßte. Wald⸗ vogel, als Mitglied von der Landschaft, sprach tiefes Bedauern aus üͤber die in immer hoͤherm Grade sich verschlimmernde Lage des Kantons und dessen Isolirung von üaem Verkehr nach Außen. Schmerzlicher aber sey es, von Seiten der be⸗ nachbarten Eidgenossen seit Jahren ein Bestreben wahrzunehmen, wodurch dem Kanton Schaffhausen die letzten Zu ußquellen des öͤffentlichen Verkehrs und Erwerbs abgeschnitten und Ferr kuͤmmert werden wollen; zu sehen, wie sie sogar noch 2 2. ten, jene Einzaͤunung zu vollenden, und wie wenig uͤberhaupt eine Verbesserung der bedraͤngten Lage Schaffhausens 18 Macht und dem Willen der Eidgenossenschaft liege. Was Wun⸗ der, wenn hier und da ein Schrei der Verzweiflung sich hoͤren lasse; wenn man auf desperate Mittel sinne, den Hals nicht vol⸗ lends sich zuschnuͤren und erwuͤrgen zu lassen. So sey denn frei⸗ lich hier und da von einer kleinen Minderheit des Klettgaus in Privat⸗Zusammenkuͤnften der Wunsch fuͤr Anschluß des Kantons an den Deutschen Zollverein ausgesprochen, bei dem geringen Anklang, den die Sache gefunden, jedoch nirgends, soviel wenig⸗ stens dem Redner bekannt, eigentliche Bittschriften dafuͤr abgefaßt und foͤrmliche Schritte zum Sammeln von Unterschriften gethan worden. Demnach gehoͤre das Geruͤcht in das Gebiet der bloßen Erfindung. Zu hoffen und zu erwarten sey uͤbrigens, daß die

Bundesbruͤder die mißliche Lage des Kantons Schaffhausen ein⸗

wuͤrdigen, und dieselbe, so mildern moͤchten.

mal ihrer ernsten Aufmerksamkeit weit es im Bereiche der Moͤglichkeit liegt,

Italten. nar 888

Von der Italtaͤnischen Gränze, 9. 221 Der

junge Erzherzog Karl Ferdinand, Sohn Sr. Kaiserl. Hoheit des

Erzherzogs Karl, ist vorgestern Abends von Florenz kommend,

8

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