nicht en Autoren selbst behalten, sondern an Buchhaͤndlern 8 nch von den Auner weist hierbei darauf hin, daß Milton zu einer Zeit, wo das Verlags⸗Recht noch immerwährend gewesen, 8 75 bis 15 Pfund St. fuͤr sein großes Werk habe be⸗
onnen. Hiergegen sagen die Vertheidiger der Talfourd⸗
denen sich Lord Mahon und Sir R. In⸗
ßregel, unter 1 . schen Maßreget sey es den Autoren ihnen den er
is auszeichneten: man — Femsglihen Lohn und Schutz fuͤr ihre Werke zu st⸗ Gesellschaft durch dieselben die groͤßten Vortheile erwuͤchsen; bis⸗ her aber sepen gerade die Schriftsteller diejenigen gewesen, die den geringsten Gewinn von ihren Werken gezogen und, wie die Beispiele Dryden’s und Milton's bewiesen, oft mit Armuth und u kämpfen gehabt haͤtten, waͤhrend jede andere geistige
es vom Parlamente bereitwillig belohnt worden, wie
8 Arkwright durch den seiner mechanischen Erfindung gewahrten chutz zu einem fuͤrstlichen Vermoͤgen gekommen sey; siegreichen Generaten habe ihr dankbares Vaterland oft hohe Ehren und
Belohnungen bewilligt, auch gegen ausgezeichnete Staatsmaͤnner be es sich eben so dankbar erwiesen; warum also sollten die schriftsteller, die ihrem Vaterlande eben so nuͤtzten, allein ihren
Lohn in ihrem Ruhme und auch diesen meist erst nach ihrem
Tode finden? Der Preis der Buͤcher werde uͤbrigens durch die
Schuͤtzung des Eigenthums⸗Rechts keinesweges immer gesteigert;
so koste z. B. die schoͤne Ausgabe von Byron's Werken, die bei
Murray unter dem Schutze des Verlags⸗Rechts erschienen, nur
20 Shillinge, waͤhrend die fremde, viel schlechtere Ausgabe fuͤr
25 Franken verkauft werde; aber selbst wenn der Preis
durch den Schutz etwas erhoͤht wuͤrde, so werde gewiß
jeder Rechtlichdenkende diesen geringen Mehrbetrag gern zah⸗ len, da er dadurch dem Autor, dem er so viel Le⸗ lehrung und Bildung verdanke, nur einen kleinen Theil seiner Schuld abtrage. Nichts sey den höheren Interessen der
Literatur nachtheiliger, als wenn man die Schriftsteller in die
Nothwendigkeit versetze, fuͤr die Beduͤrfnisse des Tages zu schrei⸗
ben. Man solle nul auf den Schutz hinblicken, der in anderen
Lmdern dem schriftstellerischen Eigenthum gewaͤhrt sey; in Däͤne⸗
mark und Schweden bestehe eine immerwährende Dauer des
Verlagsrechts; in Rußland sey durch ein 2. von 1830 die
Dauer desselben auf 25 Jahre nach des Autor’s Tode und, wenn
binnen 5 Jahren nach Ablauf dieses Zeitraums eine neue Auf⸗ sel ausgehenden Eisenbahn eroͤffnet werden. Es ist dies die Bahn
lage noͤthig werde, noch auf weitere 10 Jahre oder, mit anderen Worten, fuͤr -245— Werke eigentlich eine fuͤnfunddreißig⸗ cheige Dauer des Verlags⸗Rechts bestimmt worden; in Preußen gewahre das Gesetz den Werken noch dreißigjährigen Schutz nach dem Tode ihres Verfassers, und in Frankreich verleihe ein Gesetz von 1810 das Verlags⸗Recht fuͤr die Lebenszeit des Autors, dann noch fuͤr die Lebenszeit der Wittwe und, nach Beider Tode, fuͤr die Kinder noch auf 20 Jahre. Uebrigens raͤumten selbst Gegner der von Herrn Talfsurd vorgeschlagenen brdeutenden Erweiterung der Dauer des Verlags⸗Rechts doch ein, daß es allerdings hart fuͤr die Familie eines Schriftstellers sey, wenn er gerade beim Ablauf seines Verlags⸗Rechts sterbe und ge⸗ rade mit einer neuen Ausgabe seiner Werke beschäͤftigt gewesen sey, von der dann die Familie des Verstorbenen gar keinen Nutzen ziehe, obgleich sie ihr vielleicht zur Hauptstuͤtze habe die⸗ nen sollen. Herr Charles Buller, der sich im Ganzen guͤnstig für die Verlaͤngerung des Verlags⸗Rechts aussprach, hatte nur das Bedenken, daß sich skrupuloͤse Personen, denen es auf den Gewinn nicht ankaͤme, des ausschließlichen Verlags⸗Rechts in einzelnen Fällen zur Unterdruͤckung dedeutender Werke hedienen koͤnnten, die ihnen ein Aergerniß waren, wie z. B. Gibbons Rö⸗ mische Geschichte. Hiergegen, meinte er, muͤsse nothwen⸗ diger Weise eine Vorkehrung in der Bill getroffen wey⸗ den. Unter den öffentlichen Blaͤttern tritt gerade eines or liberalsten, die Morning Chronicle, entschieden gegen die Ealfourdsche Bill auf, und sie ver 8 jede Gelegenheit, die Ar⸗ gumente zu Gunsten derselben lächerlich zu machen. So meinte z. B. Sir R. Inglis, wenn zu 8* kespeare’s Zeiten das schrift⸗ stellerische Eigenthum geschüͤtzt gewesen waͤre, so wuͤrden die Nach⸗ kommen des Dichters sich jetzt an Rang und Vermoͤgen vielleicht mit der Famille Marlborough messen können. Hierauf erwiedert senes Blatt: „Sir Robert scheint das Verlags⸗Recht zu einem Majorat machen zu wollen, sonst wäre es doch in der That merk⸗ wuͤrdig, wenn im Verlauf von zwei oder drei Jahrhunderten das Verlags⸗Recht in einer und derselben Familie bleiben sollte, denn selbst den Fan gesetzt, daß es nicht verkauft wuͤrde, so moͤchte es doch fuͤr die Nachkommen etwas schwer werden, sich uͤber die Editionen zu einigen. In Neu⸗England sollen ganze Staͤdte von Per⸗ sonen Namens Coffin bewohnt seyn, die alle von einem Puritaner dieses Namens abstammen, der seine Besitzungen vor erwa 200 Jahren vererbte.“ Dagegen ist der konservative Courier ein Haupt⸗Vertheidiger der schriftstellerischen Rechte. „Nicht nur die Literaten“, sagt derselbe, „sondern das ganze Gemeinwesen hat Herrn Talfourd sehr zu danken fuͤr seine esvaen in dem Bemuͤhen, den Autoren legislariven Schutz zu sichern, trotz der bloͤdsinnigen Jpposition, die ihn auf jedem Schritt entgegentritt. Bei einer oberflaͤchlichen Betrachtung des jetzigen Zustandes der Literatur scheint freilich eine Ausdehnung des ee Se rehes we⸗ der erforderlich noch wuͤnschenswerth, denn der groͤßzte Theil der jetzt Haufenweise aus der Presse hervorgehenden Werke wird nur mit Hinsicht auf augenblicklichen Lohn produzirt; aber dergleichen Werke sind mehr dazu geciguet, den Geschmack des Publtkums zu verderbeg, ais ihn zu verhessern. Denen, welche die hoͤheren Zweige der Literatur bearbelten, geweͤhrt das gegenwoͤrtige Gesetz kei. nen hinreichenden Schuß, solgtihentmuthigt es sie in jhren Arbeiten.“ Lss so Hüng erklar. sich ein endercs Tory Blatt, die Morning Post, fuͤr Herrn Talfen ds Maßrogel. „Weiche Folge““, be⸗ . 868ο8 3 7 88 27 mngh ste unden Anderem⸗ „wuͤrde häs gegenwaäͤrtige Gesetz fuͤr 8eee thtan stt legeaden Autoren haben, — denn wir 2een mech kenige große Scchrifrsteller, obgleich es alre Leute sind, — „pss würde die Foige seyn, wenn sis stuͤrnben, so lange das gegenwartige Gesetz noch in Kraft ist⸗ Irgend ein Geier unter den Duchhaͤndlern, irgend ein Verviekfältiger schlechter Ausgaben waͤrde sich auf der Stelle der besten Wepke bemaͤchti⸗ gen, die Southey, Wordsworth, Hallam Kampbell, Johanna Bailie und Maria Edgeworth geschrieben haben, er q. sie in korrekter oder inkorrekter Form, gleichviel, wenn er sie nur recht wohlfeit liefern koͤnnte, herausgeben und Tausende damit ver⸗ dienen, wihrend die Kinder oder nächsten Verwandten jener trefflichen Autoren auch nicht einen Penny davon bekaͤmen.“ Die Morning CThröniecle macht bei Gelegenheit einer dem Unterhause vorgelcgten Bittschrift um Verbesserung der Rechts⸗ pflege in Schottland die Bemerkung, es habe si voraussehen lassen, daß die Geschworenen⸗Gerichte in Schottland, wo sie eine neue Anstalt seyen, sich nicht bewaähren wuͤrden, da unter einem Volke, das an eine auf das Roͤmische Recht gehaute Rechtspflege gewöhnt sey, Geschworenen⸗Gerichte in buͤrgerlichen nie beliebt werden koͤnnten, und es sey schwer, Ausländer zu üͤber⸗ zeugen, daß ein Richter, gewohnt, die Beweise zu pruͤfen, nicht sicherer zu emnem richtigen Urcheilsspruche kommen werde,
üs n Ix ee co
n, da der
daß zwei als gute Reiterinnen beruͤhmte vornehme Damen uͤber⸗
ben die Bekannten der beiden Amazonen große Wekten auf sie
“
als Geschworene, aus Leuten bestehend, dle nach zufaͤlligen Ruͤck⸗ sichten ernannt wuͤrden und nicht verantwortlich seyen.
Lord Melbourne hat 50 Pfd. Sterl. zur Errichtung einer Kleinkinder⸗Schuls in dem großen Bergwerks⸗Bezirk Grinsley bdei Nottingham b gesteuert.
Herr Turnbull hat von der Regierung den Auftrag erhal⸗
a, ihr die Details seines Planes zur Unterdruͤckung des Afri⸗ aanischen Sklavenhandels vorzulegen. 1 Die sogenannten Kirchthurm⸗Rennen werden so fashionable,
eingekommen sind, am Tage nach der angesagten großen Steeple⸗ Chase in Northampton auch ein solches Rennen zu halten, und war um einen Werrpreis von je 500 Pfd. Sterl. Zugleich ha⸗
ꝛgestellt. 8 Eüeemnneeesseeeee. Aus dem Haag, 21. Maͤrz. Die Regierung hat auch dem namentlich von den Einwohnern Amsterdams ausgesproche⸗ nen Wunsch einer voͤlligen administrativen Trennung der Pro⸗ vinzen Nord, und Suͤd⸗Holland nachgegeben, indem eine Anord⸗ nung dieser Art in einem der Gesetz⸗Entwuͤrfe zur Modifizirung
des Grundgesetzes in Antrag gebracht worden.
98 1 %: ae, hanashmnn, r en.. “ DVelgien. 8 rarh . e Bruͤssel, 20. März. Im Belgischen Moniteur liest man: „Ein Journal hat behauptet, die Frage uͤber Anwendung der Amnestie auf den General van der Smissen sey im Mini⸗ ster⸗Rathe zu einer Zeit eroͤrtert worden, als Herr Ernst Dustiz⸗ Fetsr war, und zwar kurz vor dem Ausscheiden dieses Kabi⸗ nets⸗Mitgliedes. Diese Behauptung ist unrichtig. Zugleich giebt uns dies den Anlaß, noch einen andern Gegenstand zu berichti⸗ en. Im Conseil ward nämlich die Frage untersucht, ob die oͤnigliche Gnade auf den durch Kontumaz verurtheilten General van der Smissen angewandt werden koͤnne, was der Minister⸗ Rath, nach dem von Herrn Ernst abgegebenen Gutachten verneint hat. Hiernach sist also die Gnade dem Herrn van der Smissen nicht angeboten, und die Amnestie⸗Frage ist im Conseil nicht gepruͤft worden, waͤhrend Herr Ernst Mitglied desselben wur.“ Am 17. Mai wird die erste Section einer neuen von Bruͤs⸗
.“
2 2 Er .
nach der Franzoͤsischen Graͤnze, die einstweilen von hier bis Tu⸗ bise der össentlichen Benutzung uͤbergeben werden wird.
Dem Observateur zufolge, ist die Mehrheit der bisheri⸗ gen Minister geneigt, im Kabinet zu bleiben. Mehrere Depu⸗ tirte sollen Schritte bei dem Koͤnige gethan haben, um Se. Ma⸗ jestäͤt 18 bewegen, das Ministerium nicht zu aͤndern. „
geachtet die Kammern vertagt sind, ist doch ein großer Theil der Deputirten in Bruͤssel zuruͤckgeblieben, um den Aus⸗ gang der Minister⸗Krisis abzuwarten. . oh
Deutsche Bundes ba Lirh 8 22 89⸗
Nuͤrnberg, 20. März. (Nuͤrnb. K.) Nach den von Allerhoöchster Stelle eingetroffenen Weisungen wird die Koͤnigliche Burg dahier fuͤr den im August zu erwartenden Aufenthalt Ih⸗ rer Koͤnigl. Majestaͤten demnoͤchst in erforderlichen Stand gesetzt werden. Da mit dem am 25. August beginnenden Volksfeste diesmal auch die vier Wochen dauernde allgemeine Industrie⸗Ausstellung er⸗ oͤffnet wird, und unmittelbar hieran (am 1. September) sich das Uebungslager der dritten und vierten Armee⸗Division anreiht, so ist dadurch die erfreuliche Aussicht auf einen mehrwoͤchentlichen Besuch der Allerhoͤchsten Herrschaften in unseren Mauern gegeben.
Dresden, 19, März. (L. A. 3.). In der heutigen Siz⸗ zung der zweiten Kammer ist die Berathung des Milirair⸗Bud⸗ gets nur um ein Geringes vorwaͤrts gekommen, weil sich bei zwei Positionen, in Bezug auf welche die Deputation Antraͤge gestellt hatte, längere Debatten entspannen. Die Berathung begann mit 49) Bekleidungs⸗Aufwand fuͤr die Armee 151,225 Rthlr. 14 Gr. (vorher 150,025 Rthlr. 14 Gr.). 50) Ergnzung der Armee 39,025 Rthlr. 4 Gr. 8 Pf. (380 Rthlr. mehr). 51) Aufwand bei Zusammenziehung der Truppen 15,420 Rthlr. (420 Rthlr. mehr). 52) Kasernirungs, und Einquartierungs⸗Aufwand 111,376 Rthlr. 3 Gr. 1 Pf. (91,095 Rthlr. 9 Gr. 10 Pf. mehr; ruͤhrt von Uebernahme der Milttair⸗Leistungen auf das Budger her). 53) Militair⸗ und Ingenieur⸗Bildungs⸗Anstalten 22,794 Rthir. Hierbei hatte die Deputation den Antrag gestellt, die Staats⸗Regierung zu ersuchen, „daß die Unteroffiziers⸗Schule nach Beendigung des gegenwaͤrtigen Lehr⸗Kursus aufgehoben, zu⸗ gleich aber die Einrichtung getroffen werde, daß die ausgezeich⸗ neten Unteroffiziere der Armee, welche fuͤr den Offtzierstand sich zu befähigen wuͤnschen, an dem Unterrichte der Zoͤglinge der Mi⸗ lirair⸗Bildungs⸗Anstalt ganz unter denjenigen Beguͤnstigungen, welche bis jetzt in der Unteroffiziers⸗Schule ihnen gewaͤhrt wur⸗ den,⸗Theil nehmen können, und dieselben in jeder Beziehung, namentlich auch in ihrem Avancement, den Eleven der Militair⸗ Bildungs⸗Anstalt gleichgestellt werden.“ Da die auf den Antrag der Staͤnde von 1833 gegruͤndete Untexroffiziers⸗Schule zeither nur wenig benutzt worden ist und auch dermalen nicht mehr als drei Zöglinge (bei drei Lehrern!) in derselben sich befinden, uͤbri⸗ gens aber, auch nach der Einziehung der Anstalt, den Unteroffi⸗ zieren dieselben Vortheile gewaͤhrt werden sollen, die sie in dieser Beziehung zeither gehatzt haben, so kann man diesen, auf eine Ersparniß von jährlich 2900 Rthirn. getichteten Amrag nur billi⸗ gen. Es fanden sich auch keine eigentlichen Gegner desselben, in⸗ dem vielmehr jammtliche Abgeordnete, welche an der Diskussion Theil nahmen (Braun, Obetlaänder, Clauß, Aus dem Winkel, Dr. Schroöder, Eisenstuck, Topt), fuͤr demelven sprachen. Gleich⸗ wohl glauote ihn der Vorstand der Deputation, Reiche⸗Eisen⸗ stuck, vertheidigen zu müͤssen, weil er ihn fuͤr „unpopulair“ hielt und vermuthete, er werde „Widerwillen’ erzeugen. Dem wider⸗ sprach aber Todt, indem er meinte, durch die Aufhebung der Un⸗ teroffiziers⸗Schule werde die Fenricheg nur liberaler, da die Unteroffiziere und Eleven der Militgir⸗Bildungs⸗Anstalten nicht mehr durch einen Unterschied abgesperrt waͤren; was aber liberal sey, koͤnne nicht „unpopulair“ seyn und „Widerwillen“ erregen. Braun wollte, daß nicht bloß die ausgezeichneten, sondern alle Unteroffiziere angenommen werden moͤchten, was aber, da er eine Pruͤfung vor der Aufnahme nicht ausschließen wollte, im Grunde dasselbe ist. Gegen dieses Amendement sprachen daher auch von Seiten der Deputation von Thielau, Reiche⸗isenstuck und der Referent von der Planitz, so wie der Kriegs⸗Minister. Letzterer äͤußerte hierbei zugleich, in Folge einer Aeußerung des stellvertretenden Abgeordneten Oberlaͤnder, daß er einen Vorwurf, als oh der Adel * Verleihung von Offizierstellen bevorzugt werde, „auf das Bestimmteste zuruͤckweisen muͤsse“ Er wollte sogar bemerkt haben, daß der Puͤrgerstand besser daran sey — eine Bemerkung, die dagegen Eisenstuck nicht — hatte (und
chers zu erkennen.
nicht zulässig sey.
mit ihm wahrscheinlich vieie Andere). Der Antrag der Deputa⸗ tion fand sodann einhellige Genehmigung. — Eine gleiche Dis⸗
—enes eacez esr.e;
11114“*“
kussion rief die folgende Position (54), Zuschuß zu dem Soldaten⸗ Kinder⸗Erziehungs⸗Fonds, hervor. Es wurden naͤmlich verlangt und bewilligt: 2219 Rthlr. fuͤr die Garnisonschulen, 201 Rthlr. zu Unter⸗ stuͤtzung der Erziehung der Kinder einiger Soldaten⸗Familien, 6 Rthlr. Regie⸗Aufwand und 6644 Rthlr. zu Unterstützung des Instituts in Struppen, an die Bewilligung der letzten Post aber von Sei⸗
ten der Deputation die (von der Kammer auch genehmigte) Be⸗ dingung geknuͤpft, „daß in dem 1 stens zum dritten Theile Waisenknaben aus dem Cipilstand auf⸗
Institute zu Struppen minde⸗
genommen werden.“ Eisenstuck wollte diese letztere Post von dem Etat des Militair⸗Departements ganz gestrichen und auf das Mi⸗ nisterium des Innern uͤbergetragen haben, und stellte deshalb ei⸗ nen Antrag. Ihnen gegenuͤber standen oder nahmen sonst an der Debatte Theil von Seiten der Regierung die Mi⸗ nister von Nostitz⸗Wallwitz und von Lindenau, von Seiten Deputation Reiche⸗Eisenstuck, von Thielau und der Referent 8n der Planitz, von Seiten der Kammer die Abgeordneten Ob laͤnder, Braun, von Mayer und Todt. Groͤßtentheils gingen die Bemerkungen der Gegner des Eisenstuckschen Antrages dahin, daß d Militair wenigstens in so weit, als von seinen Beitraͤgen das 1— Struppen (um den unverhaältnißmaͤßigen Preis von 57,000 Rthl gekauft worden sey, und noch andere Erträge vom Militair (Gebuͤh⸗ ren bei Heiraths⸗Dispensationen) in die Kasse des Instituts floössen, ein Recht habe, vorzugsweise beruͤcksichtigt zu werden. Nur in so weit eine Bewilligung aus der Staatskasse beansprucht 2 muͤsse auch der Civilstand zutrittsfähig seyn, und dem werde Ge⸗ nuͤge geleistet durch den Vorschlag der Deputation, bei weichem es denn auch sein Verbleiben hatte. — Der Schluß der Be⸗ 88 üͤber das Militair⸗Budget soll nun in naͤchster Sitzung erfolgen. .
Stuttgart, 20. März. (Schw. M.) Gestern Nachmit tags zwischen 4 und 5 Uhr wurde im großen Marmorsaale des Koͤniglichen Residenz⸗Schlosses von dem Hof⸗Prediger, Ober⸗ Konsistorial⸗Rath von Gruͤneisen, und dem katholischen Dekan und Stadt⸗Pfarrer Volz die feierliche Trauung Ihrer Köͤnigl. Hoheir der Prinzessin Marie Friederike Charlotte von Wuͤrttemberg, Tochter Sr. Majestaͤt des Koͤnigs, mit Seiner Erlaucht, dem Grafen Alfred Karl Franz von Neipperg, nach dem bei beiden Konfessionen uͤblichen Ritus, in Gegenwart Ihrer Majestäten des Koͤnigs und der Koͤnigin, der hier anwesen⸗ den Mitglieder des Koͤniglschen Heuses, des Hofstaats, der Kö⸗ niglichen Minister und des Koͤniglichen Geheimen Raths voll⸗
zogen.
Ihre Koͤnigl. Hoheit die Preecen Marie von Wuͤrttem⸗ berg behaäͤlt Ihren bisherigen Titel und den als „Koͤnigliche Prinzessin von Wuͤrttemberg“ mit dem Bei atze: „vermählte
Gräfin von Neipperg.“
Karlsruhe, 19. Mäarz. (Karlsr. Z.) Bei der fortgesetz⸗ ten Diskussion uͤber das Straf⸗Gesetzbuch, in der zweiten Kam⸗ mer, stellte bei §. 74—76, üͤber Zurechnungs⸗Faͤhigkeit der Ju⸗ gend, Staatsrath Jolly den Antrag, in §. 74, zweiter Absat, den Regierungs⸗Entwurf herzustellen, der die anzuordnenden Besserungs⸗Mittel bei unzurechnungsfähigen Kindern nicht den Gerichten, sondern der Polizei uͤberläßt. Dieser Antrag wird von den Abg. Merk und Baumgärtner unterstützt gegen den Abg. Welcker, der es bedenklich findet, der Polizei zu viele Gewalt einzuraäumen, und die Sache wenigstens einem kuͤnftigen Polizet⸗ Straf⸗Gesetzbuch vorbehalten wissen will. Sander! zußugeben sey, daß nach jetziger Sachlage die Bestimmung der Besserungs⸗ Mittel Sache der Polizei sey; allein diese sey nicht die Behoͤrde, uͤber die Zulaͤssigkeit der Besserungs⸗Mittel zu erkennen; dies seyen nur die Richter. Der Paragraph enthalte die Voraussetzung eines Verbrechens, das vor Gericht untersucht werde, dieses sey also auch in der Lage, uͤber Anwendung von Besserungs⸗Mirteln nach seinen Kenntnissen der Individualitaäͤt des jugendlichen Verbre⸗
Die Fassung der Kommisston gehe Fesn allerdings zu weit; er schlage vor, den Satz so zu fassen: „vorbehaltli der Ueberweisung des Verbrechers an die Polizei zur Vorkehr von Besse⸗ rungsmitteln.“ Dieser Antrag wird, von Welcker, Merk und Baumgaͤrtner unterstuͤtzt, angenommen. Sander stellt sodann zu §. 74 den Antrag, statt des 12ten das zuruͤckgelegte 14te Jahr als dasjenige anzunehmen, wo die Zurechnungslosigkeit des Kin⸗ des aufhoͤre, und begruͤndet diesen Antrag im Wesentlichen da⸗ durch, daß er eroͤrtert, wie die Gruͤnde der in allen Gese gebungen der Natur der Sache nach statuirten Zurechnungs⸗Unfe higkeit der Kinder zu suchen seyen, in dem noch unentwickelten Bewußtseyn des Kindes uͤber die Begriffe gut und boͤse, uͤber erlaubt oder strafbar. Mit diesem mangelnden Bewußtseyn gehe ihm auch die Willensfreiheit ab, ohne welche eine Zurechnung Es frage sich nun, ob das zwoͤlfte Jahr in der Entwickelung des Kindes als ein solches angenommen werden koͤnne, wo es in Besitz klarer Begriffe uͤber Recht und Unrecht und zu Willensfreiheit gelange und damit zurechnungsfaͤhig werde. Der Redner leugnet dies, vielmehr sey das vierzehnte Jahr ein solches Stufenjahr in der Entwickelung des Menschen, sowohl körperlich als geistig. Bis zum l4ten Jahre gehe es in die Schule, und da erst empfange es den vollstaͤndigen Religtons⸗ Unterricht, der in ihm das klare Bewußtseyn uͤber gut und böͤse, Recht und Unrecht erst voͤllig zur Reife bringe. Unnatuͤrlich und ungerecht sey es, vor dieser Zeit fuͤr zurechnungsfaͤhig zu halten; einzelne Ausnah⸗ men bildeten noch keine Regel. So wisse er keinen einzigen Grund anzugeben, der fuͤr das zwoͤlfte Jahr spreche; auch sey das vierzehnte Jahr in der seitherigen n, uͤblich ge⸗ wesen, und davon abzuweichen, sehe er keinen Grund. Bei §. 75 will der Redner die geminderte Zurechnungs⸗Faͤhigkeit vom sech⸗ zehnten bis zum achtzehnten Jahr ausgedehnt wissen; die Willens⸗ Freiheit werde erst recht im Leben erworben, und dazu sey die Zeit vom vierzehnten bis sechzehnten Jahre zu kurz bemessen; das achtzehnte bestimme die Civil⸗Gesetzgebung als das der Ma⸗ jorennitat; man moͤge die Kriminal⸗Gesetzgebung hiermit in Ein⸗ klang bringen. Einen dritten Antrag stellt der Redner bei §. 76, indem er statt des 18ten das iste festgesetzt wissen will, vor dessen Zuruͤcklegung die Todesstrafe nicht zu vollziehen sey. Was die Gnade bisher verhuͤtet, moͤge kuͤnftig das Recht thun. Staatsrath Jolly erklaͤrt sich gegen diese Antraͤge: der Abgeordnete Sander gehe Von der Ansicht aus, die Gebote der Moral muͤßten erlernt wer⸗ den; das sey irrig, sie laͤgen in jedes Menschen Brust. Es ent⸗ scheide auch hier die Erfahrung. Sey in der fruͤheren Gesetz⸗ gebung ein spaͤteres Alter bestimmt gewesen, so muͤsse man beden⸗ ken, daß es unbestreitbar sey, wie die geistige Reife der Kinder jetzt fruͤher eintrete, ats sonst. Es spreche ferner fuͤr das zwoͤlfte Jahr das Beispiel anderer Gesetzgebungen. Das aus der Civil⸗ Gesetzgebung hergenommene Argument beweise zu viel; denn dann muͤßten z. B. Verschwender unter dieselbe Kategorie wie die Kinder gezaͤhlt werden. Kroͤll unterstuͤtzt den ersten Antrag Sander’s. Wohl laͤgen die Keime der moralischen Begriffe im Menschen, aber sie muͤßten gepflegt und entwickelt werden durch Unterricht und Erziehung. Uebrigens wuͤrden auch zu dem Eid die Kinder sogar erst im sechszehnten Jahre zugelassen. 111“
de-
.
18 u
Italienn.
Rom, 11. März. Mehrere Blaͤtter haben in letzter Zeit eine Annäherung der bestehenden Regierung in Lissabon an die Kirche in Zweifel gezogen. Diesen kann man nun nicht besser begegnen, als durch die Nachricht, daß der zu dem bezeichneten Zwecke von Portugal ernannte Diplomat, Graf Carrera, der Welt durch vielfaͤltige Missionen unter seinem fruͤhern Namen, Che⸗ valier de Lima, bekannt, hier eingetroffen ist und nun mit dem Riiter de Migueis, Secretair bei der letzten Botschaft des Gra⸗ sfen Funchal hierselbst, gemeinschaftlich die Unterhandlungen betrei⸗ ben wird. Was Dom Miguel und das kuͤrzlich gemeldete Ge⸗ ruͤcht von seiner freiwilligen Entsagung auf den Portugiesischen Thron ꝛc. betrifft, so scheint dasselbe Fier immer mehr Glauben zu gewinnen; es wird ihm auch nicht von dessen Anhaͤngern widersprochen.
In der Paͤpstlichen Druͤckerei ist man gegenwaͤrtig beschaͤf⸗ tigt, alle durch die Paͤpste zu verschiedenen Zeiten erlasse⸗ nin Verordnungen gegen den Sklavenhandel durch die Presse neu zu veroͤffentlichen und als ein Ganzes herauszugeben.
Beern gab die Koͤnigin- Wittwe von Sardinien zu Ehren des Prinzen und der Prinzessin von Syrakus ein glaͤn⸗
endes Dejeuner in ihrer Villa auf der Hoͤhe des alten usculum.
182 Portugal.
— — Lissabon, §. Maͤtz. Der Kampf zwischen den Chamor⸗ ros (den Chartisten oder der rechten Seite) und den Septem⸗ bristen hat mit der groͤßten Erbitterung begonnen. Diesmal gilt es nicht einen Kampf mit Kanonen und blanken Waffen auf dem Campo da Feira oder auf den Hoͤhen von Ruivaes, sondern mit Versprechungen und Intriguen bekäͤmpft man sich gegenseitig im ganzen Lande auf der Arena der Wahlen. Da die Chamorros sich mit den Ordeiros verbunden haben, in deren Haͤnden sich die Regierung befindet, so ist es wahrscheinlich, daß sie den Sieg behalten. Ob das Land etwas dabei gewinnt, bleibt dahingestellt. Alle Parteien sind daruͤber einverstanden, daß die innere Verwal⸗ tung ein wahres Chaos bildet und daß die Ursache hiervon in den gegenwaärtigen Institutionen, in den Klubs und der Spal⸗ tung der Nation zu suchen sey: in den Institutionen, weil man, um sie dem Lande anzupassen, zum Theil die organischen Gesetze desselben ändern mußte, diese Aenderungen aber, die man Reformen nannte, wieder nicht mit den Gebraͤäuchen und der Bil⸗ dungsstuse der Masse des Volkes im Einklange standen und da-⸗ her, so schön sie auch in der Theorie erschienen, doch sich als un⸗ ausfuͤhrbar erwiesen; in den Klubs, weil sie die Revolution be⸗ foͤrdern, und weil, da den in dieselben eingeschriebenen Mitglie⸗ dern der herrschenden Partei entschieden der Vorzug gegeben wird, Aemter fuͤr die Maͤnner und nicht faͤhige Maͤnner fuͤr die Aem⸗ ter gesucht werden. Seit der Convention von Evora⸗Monte sprechen die Ministeriellen bestaͤndig von einer Verschmelzung der Parteien; allein das bloße Sprechen ist nicht hinreichend, und um sie wirklich auszufuͤhren, waͤre es noͤthig, in Portugal, wo die Haupt⸗Einkuͤnfte gewisser Klassen der Gesellschaft in oͤffent⸗ lichen Aemtern bestehen, die fäͤhigen Personen fuͤr die Aemter aus allen politischen Farben zu waͤhlen. Das hat aber seit der erwaͤhnten Epoche noch kein . gethan. Diese Ursachen der Desorganisation sind von den Ministern, sowohl in der Thron⸗ Rede, als in ihrem Bericht an die Köͤnigin, worin sie die Auflosung der Kammern verlangen, angefuͤhrt worden. Sie behaupteten zwar, daß sie die Institutionen auf⸗ recht erhalten wollten; aber sie haben keine Maßregel gegen die geheimen Gesellschaften ergriffen und sind daher gens⸗ thigt, zur Leitung der Wahlen sich setzt selbst der geheimen Ge⸗ eüschaften der Chamorros gegen die Sepremhristen zu bedienen, um, wie die Chamorros hoffen, die Septembristen durch sie zu ersetzen. Wenn das Ministerium wirklich die Absicht hat, das Land zu reorganisiren, so duͤrfte es auf diese Weise schwerlich sei⸗ nen Zweck erreichen. Selbst wenn es bei den Wahlen eine große Majoritaͤt erhält und die Cortes die neuen Reform⸗Pläne anneh⸗ men, so wird doch, so lange die Auelle der Unordnung unverstopft bleibt, die Reorganisirung des Landes nur schein⸗ bar seyn. — Einer der naͤchsten Verwandten des Hauses Bra⸗ ganza, der Marquis von Valencia, Kammerherr der Koͤnigin, ist gestorben. Er war ein Mann von Talenten und hatte sich in dem letzten Buͤrgerkriege dem aͤlteren Zweige des Hauses Bra⸗
ganza angeschlossen.
Ser bien. I
Belgrad, 10. März. (Schles. Z.) Die allgemeine Un⸗
ruhe und Besorgniß in Belgrad und Serbien uͤberhaupt h durch eine eben entdeckte geheime Korrespondenz, die nichts Ge⸗ ringeres als die Ruͤckberufung und Wiedereinsetzung des Fuͤrsten Milosch zum Zweck hatte, neue Nahrung erhalten. Es sind die⸗ serhalb abermals Verhaftungen vorgenommen und andere Sicher⸗ heits⸗Vorkehrungen getroffen worden (wie z. B. daß eine Stunde nach Sonnen⸗Untergang Jeder, der sich auf den Straßen zeigt, festgenommen wird u. s. w.), die um so mehr beunruhigen, als ihnen keine oͤffentliche Verkuͤndung, selbst nicht einmal die Be⸗ kanntmachung ihres Zweckes und ihrer Veranlassung vorausging, ja sogar nicht einmal an die fremden Agenten daruͤber eine Mit⸗ theilung erfolgt ist. Man will wissen, der Senats⸗Präͤsident, Herr Jephrem Obrenovitsch, Bruder des Fuͤrsten Milosch, sey die Seele des neuen Plans, und diese Angabe hat viele Wahr⸗ scheinlichkeit. Allerdings hat Jephrem vielleicht das meiste zum Sturze seines Bruders beigetragen, wozu ihn vorzugsweise sein ungezügelter Ehrgeiz verleitete. Er war zum Theil der Gruͤnder der Opposition unter Milosch, oder hat wenigstens durch seinen Beitritt diese so gekraͤftigt, daß sie die großen Veraͤnderungen des letzten Jahres in Serbien zu vollbringen vermochte. Ohne Zwei⸗ fel versprach sich sein Ehrgeiz nach dem Sturze des Bruders, in Betracht des physischen Zustandes des bereits verstorbenen Prin⸗ zen Michael, eine große und glaͤnzende Rolle in den oͤffentlichen Angelegenheiten; allein die kurze Erfahrung hat ihn bereits ent⸗ taͤuscht und der Schmerz hieruͤber wird nun durch das bittere Gefähl der Reue verschaͤrft. Seine beiden Kollegen in der Re⸗ gentschaft, die er fuͤr sich allein zu erlangen gehofft haben mag, Hhaben ihn naͤmlich uͤberfluͤgelt. Herr A. Petronievitsch und Wuesitsch sind dermalen die Herren Serbiens und werden ohne Zweisel ihren vorherrschenden Einfluß auch auf den jungen Fuͤr⸗ sten Michael fuͤr die Folge geltend zu machen wissen. Die jetzt bevorstehenden wichtigen Ereignisse werden zeigen, wie weit diese Behauptung richtig ist. Als solche betrachtet man erstens die nahe Ankunft des Fuͤrsten Michael, welche die Parteifrage in der Regentschaft und dem Senate entscheiden muß. Man halt nicht fuͤr unmoöglich, daß von dem Fuͤrsten Michael, als eklatantes Zeichen seiner Anhaͤnglichkeit an das Statut, die Verbannung seiner beiden
die herrschende Partei
wichtiges Ereigniß bezeichnet man die bevorstehende National⸗Ver⸗ sammlung, 2
dizinischen Klinik hiesiger Universitat wurden vom 1. Januar bis
Spitze stand, vom heimathlichen Boden fordert. Als zweites welche von der Regentschafr, die uͤber ihr Thun und Lassen, wie uͤber die Verwendung des öͤffentlichen Schatzes, Rechenschaft ablegen und sich von dem auf ihr lastenden Verdacht der Vergeudung reinigen will, ehestens einberufen werden wird. Nan hofft dadurch einer Exploston im Volke, die bei dem gerin⸗ gen Kultur⸗Zustande desselben von graͤßlichen Folgen seyn könnte, am geeigneisten vorzubeugen. — Der Russische Konsul ist gestern von hier abgereist, um sich zu dem Fuͤrsten Michael zu begeben, welcher vorgestern die Quarantaine von Alexineze verlassen haben wird. 1 Man schreibt von der Serbischen Graͤnze unterm 13. Maͤrz: „So eben eingehenden Nachrichten aus Belgrad zufolge, ist der Fuͤrst Michael von Serbien unter großem Jubel der Bevoͤlkerung dort eingetroffen. Am Uten und lö5ten erfolgt die Eröffnung der Landes⸗Versammtung und Huldigung der Serbischen Nota⸗ beln. Es waren gegen 600 bewaffnete Serbier nach Alexineze
jungen Fuͤrsten zu begleiten.“”“5Z gekommen um den jungen F ste z g 5 Tuͤrklet.
v“ Konstantinopel, 27. Febr. (Morning Chronicle.) Ueber die wichtige Tuͤrkisch⸗Aegyptische Angelegenheit erfaͤhrt man hier noch immer nichts weiter, als das Wenige, was die Engli⸗ schen Zeitungen in Betreff der Mission des Herrn von Brun⸗ now enthielten, und die Tuͤrken, die sich auf die Versicherung des Barons von Stuͤrmer, daß die Entscheidung bald erfolgen werde, verlassen, beschäftigen sich unterdeß eifrig mit ihren inne⸗ ren Angelegenheiten. Die Regulirung der Landes⸗Muͤnze, das Wichtigste fuͤr den Augenblick, ist endlich beschlossen worden. Es sollen sofort Banknoten zum Belauf von 10 Millionen ausgege⸗ ben und wenn es noͤthig seyn sollte, diese Summe spaͤter ver⸗ mehrt werden. Sie sind auf Verlangen zu 2 „Ct. Diskonto zahlbar und daher als ein gesetzliches Zahlungs⸗Mittel zu betrach⸗ ten. Der Plan hierzu soll von dem Muͤnz⸗Direktor Duz Oglu herruͤhren, indeß ist es zu bezweifeln, ob derselbe sich so wohl⸗ thaͤtig fuͤr die Pforte erweisen wird, als man daselbst erwartet. Er hat allerdings bis jetzt keinen Einfluß auf den Wechsel⸗Cours gehabt, der eher sinkt, als steigt, aber das Resultat wird sich erst nach der Ausgabe der Bank⸗Roten zeigen. Der traurige Zustand
lern werden als die bekanntesten genannt:
die Gränzen der Kultur des Maulbeerbaumes und der Seidenwurmes zu bestimmen.
— — Wien. Die Administration des Kärnthnerthor⸗Theaters hat nunmehr das Programm der Italtänischen Dpern⸗Vorstellungen, welche im Monat April ihren Anfang nehmen, ausgegehen. Die „Stagione“ wird, wie gewöhulich, vom 1. April bis Ende Juni wäh⸗ ren. In dieser Zeit kommen sieben Italiänische Opern: J. Normanni in Parigi (Mercadante), Parisina (Tonizetti), Lucrezia Borgia (Doni⸗ zetti), Lucia di Lammermoor (Donizetti), Le prigione di Edimburgo (Ricci), Beatrice di Tenda (Bellini'), Qlao e Pasquale (Donizeiti) und ein neues Ballet von Taglioni zur Aufführung. Von den Künst⸗ die als treffliche tragische Schauspielerin mehr noch, denn als Sängerin mit Recht gefeierte Signera Ungher und die prima Donna contrasto Marietta Brambilla, unstreitig mit der schönsten Contrealt⸗Stimme unter den lebenden Ita⸗ liänischen Gesangs⸗Künstlerinnen begabt. Unter den drei primi Tenori ist der junge Mortant, einst wahrscheinlich der Nachfolger Rubint's, der ausgezeichnetste, die beiden Bassisten Badialt und Ronconi gehören Leichfalls zu den gefeiertsten Künstlern zwischen den Alpen und dem Farc. Unser musikliebendes Publikum verspricht sich demnach große Genüsse, und schon soll es schwer fallen, gute Sitze zu bekommen, die Löogen aber sind sammt und sonders, trotz dem hoben Abennements⸗ Preise (von 900 Fl. Conv. M, oder 600 Rthlrn. für 70 Vorstellun⸗ gen), vergriffen. Es würde der Mühe lohnen, den Einfluß, welchen diese alle Jahre wiederkehrende Italiänische Opern⸗Saisen auf den biesigen Kunstgeschmack ausübt, zu verfolgen. Im Allgemeinen läßt sich behaupten: gewiß, keinen günstigen. Indein Wien, durch seine in das Italiänische Musikleben hineingezogen wurde, ent⸗
agte e bestimmten Grad, seinem Einflusse auf die Deutsche Musik. Daß sich deim großen Publikum der Geschmack an letzterer immer mehr verliere, ist Thatsache. Eigentlich ist nur Schubert volksthümlich geblieben, seine lorische Kraft ist so hinreißend, so unwiderstehlich, daß sie den Vergleich mit der Italinnischen Opern⸗Masik auszuhalten vermag. Aber der ernste Stvl zählt nunmehr einen, für Wien verhältmßmäßig geringen Kreis von Anhängern. Dieser Umschwung des öffentlichen Geschmacks ist außerordentlich rasch ver sich gegangen. Seit 1822, wo die Italtänische Pariser Opern⸗Gesellchaft hier sang, bis vor eint⸗ gen Jahren, waren in W en keine Italiänischen Sänger, doch wurden Rossini's, Bellint's und Anderer Compesitienen von Deutschen Sän⸗ gern fortwährend gegeben, die Deutsche Musik ward dabei aber im Repertoire des Kärnihnerthor⸗Theaters dennoch immer gebührend ver⸗ treten. Erst seit alljährlich eine Gesellschaft von Italiänern wiederkehrt, und durch drei Monate, und zwar gerade in einer Jahreszeit, in wel⸗
Zucht des
der Fen. des Landes, die Unmoͤglichkeit, die Forderungen der Kaufleute an die verschiedenen öffentlichen Kassen zu be⸗ friedigen, der seit so langer Zeit schon so allgemein gefuͤhl e Mangel an baarem Gelde, dies Alles wird natuͤrlich Jedermann abgeneigt machen, Papiergeld anzunehmen, oder wenigstens werd Jeder es so bald wie moͤglich wieder loszuwerden suchen; dadurch muß nothwendig der Wechsel⸗Cours steigen und die Regierung in noch groͤßere Verlegenheiten versetzen. Dies Ausgeben von
Compositionen ausschließlich gegeben werden, ist jener Umschwung vor sich gegangen. 8
wärtig vorheerschenden unnatürlichen und gespreizten Manier gänzlich frei zu halten wußte, ist nach einer schmerzhaften Krankheit, und nach⸗ dem er bereits wieder, wahrscheinlich zu früh, die Bretter betreten, aber⸗ mals erkrankt und von den Aerzten aufgegeden.
Bank,Noten geschieht nicht, wie es anfangs hieß, um die Sarafs oder Wechsler zu bezahlen, die denselben schuldige Summe von 60 Mill. bleibt vielmehr noch ungetilgt. Man ist allgemein der Ansicht, daß eine Anleihe das einzige Mittel ist, um das Land vor einem voͤlligen Bankerott zu sichern, aber die Tuͤr⸗ kische egierung will nichts davon hoͤren. Wird indeß keine wirksame Maßregel ergriffen, um den Schatz aus seinen gegenwaͤrtigen Verlegenheiten zu ziehen und dem voͤllig stagni⸗ renden F einen neuen Impuls zu geben, so ist eine furcht⸗ bare Krisis unvermeidlich. Die Pforte hat sich in der letzten Zeit auch mit dem neuen Gesetzbuche beschaͤftigt, aber bis jetzt ist von Anem, was in dem Hattischerif von Guͤlhane versprochen wurde, außer der Peschas⸗ des Iltitsam nichts ausgefuͤhrt worden. Die durch diese Maßregel herbeigefuͤhrten Verlegenhei⸗ ten haben die Regierung so bestuͤrzt gemacht, daß zu fuͤrchten steht, Reschid Pascha werde, bei dem besten Willen, sein Land zu retten, nicht mehr lange im Stande seyn, der maͤchtigen Op⸗
Beitraͤge zur Geschichte Berlins, gesammelt und her⸗ ausgegeben von George Gropius, des Vereins füͤr die Geschichte der Mark Brandenburg und der Gesell⸗ schaft fuͤr Erdkunde in Berlin ordenti. Mitgliede. Ber⸗ lin bei George Gropius 1840. 4. Heft 1. 36 S., mit einer Steindrucktafel. —
Herr Gropius, dessen Vorliebe für die Geschichte ven Berlin wir schon verschiedene Unternehmungen verdanfen und der so eden, nach Fee higun der Chronik von Berlin für das Jahr 1827, das erste Heft der Chronik für das Jahr 1838 ausgegeben hat, eröffnet mit den Ber⸗ trägen zur Geschichte Berlins einen neuen Schauplatz historischer Thä⸗ tigkeit. Allerdings gewinnt unsere Landes⸗Haundtstadt, als Mutelpunkr der Monarchie auch, täglich größeres Interesse und ihre Geschichte gedt der Entwickelung des Staats getreu zur Seite; darum ist ein selcher Sammelplatz für einzelne, größere und kleinere Thatsachen dechst will⸗ kommen, und er kann noch einflußreicher werden, wenn, nach Beendi⸗ gung des großen Fidicinschen Werkes und nach Erscheinung der Ge⸗
position gegen seine Plaͤne Widerstand zu leisten. „ses In
sich auch ein Gesetz uͤber die Rekrutirung der christlichen Rajas, nach welchem durch das Loos rekrutirt werden soll.
Seit einigen Tagen sind die prachtvollen Geschenke, welche in Folge des zwischen der Pforte und den Hansestaͤdten abge⸗ schlossenen Handels⸗Traktats von denselben dem Sultan uͤber⸗ schickt wurden, im Serail⸗Palast ausgestellt.
Couriere an den Grafen Pontois brachten Nachricht von der Ankunft des Grafen Sercey in Isvahan, von wo er seine Reise ohne Aufenthalt nach Teheran fortsetzte. EEE
Konstantinopel, 4. März. Unter den im Laufe der letz⸗ ten Zeit stattgefundenen Berathungen des Reichs⸗Raths, befindet
Aus Alexandrien reichen unsere Nachrichten bis zum 22. Fe⸗ bruar. Sie enthalten uͤber den Stand der Dinge nichts Neues.
rer Feder zu erwarten haben, in Bezug auf diese wichtigen Quellen
Forschungen, Ergänzungen, Nachträge und Berichtigungen a und weifelhafte Fragen erörtert werden. Auf jeden Fall darf man diese etträge Geschichte von Berlin zeitgemäß und die erste
auch gehaltvoll nennen. Für die bedeutendsten Beiträge erklären wi
1) Einiges zur Geschichte des Berlinschen Rathhauses ven Klödenz
2) der Lusigarten im Jahre 16597 (dessen Schicksale gelegentlich dis au
druckerkunst in Berlin vor dem Jahre 1540, von Odebrecht, bei wel⸗
eine . kulturhistorische Erscheinung zu neuer Untersuchung bringt.
err Odebrecht weist nämlich S. 27 in der Persen des Johaunes Gesottenwasser urkundlich einen von 1515 bis 1524 in Berlin wohnhaften Buchdrucker und Buchbinder nach und wendet so den An⸗ führungen früherer Schriftsteller, das 1510 und 1527 in Berlin wirk⸗ lich gedruckt worden, wiederum Aufmerksamfen zu, obgleich sich keine
16166 2
8 [n I. 9h 188
Königsberg, 19. März. In der stationairen me⸗
zum 31. Dezember 1839 behandelt 147 Personen; unter diesen waren vom vorigen Jahre uͤbertragen 8, neu aufgenommen also wurden 139 Personen. Vollstaͤndig geheilt wurden 109, gebes⸗ sert 106, ungeheilt mußten entlassen werden 4, es starben 9, und beim Jahresschluß blieben in der Behandtung 9. Es waren 44 chronische und 103 akute Faͤlle. Die mir der stationairen Klinik verbundene ambulatorische und Polyklinik behandelte eine bedeutende Anzahl Kranker. In der Koͤnigl. chirurgischen und Augenkranken⸗Klinik und Polyklinik wurden hierselbst im Jahre 1839 Jberhaupt 1056 Kranke behandelt. Davon wurden geheilt 840, gebessert 56, ungeheilt entlassen 16, an andere Anstalten abgegeben 23, blieben fort 61, starben Ia, verblieben beim Jah⸗ resschluß 46. Die Zahl der chirurgischen Operationen belief sich uͤberhaupt auf 702, wovon aber nur 86 der höͤheren Chirurgie angehoͤrten.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
—
Dr. Friedländer, die Kirchen⸗Ordnung und die Kammergerichts⸗
dazu recht umfassende und stattliche Drucke immer ibren, wenn auch nur relativen tppographischen Ebrenplatz behaupten würden.
Volksbuücher bereits übergegangenen Artikeln, z. B. „Die Berliner im Jahre 1505„, zur Berechtigung für eine solche Sammlung, wenig⸗
liche gerade hier so recht an seinem Platze sessene auf Machern, S. 7, deutet worden, ihut der historischen Treue Abbruch.
Au Unterstützung und an gutem Fortgang wird es einem so roer kommenen Unternehmen ganz gewiß nicht fehlen, und das wieder w. dem Herausgeber zur Ermutbigung gereichen setnem glückkichen Geda ken immer besseren Erfolg zu geben und die Zadl der Muardenter z vergrößern, in der wir namentlich den ehrenwerthen Versaßer der schichte des Thiergartens und den gediegenen Statistrker die Chrontk für 1837 ziert, ungern vermisen.
Fdzgang ren —
NerCdan. (St. M.
Abgaugz von I8548
Zeitdaner at. M.
Paris. Sitzung der Akademie der Wissenschaften am 16. März.’ Herr Arago theilte nach einem Schreiben des Herrn von Humboldt die Nachricht von dem Tode des Dr. Olbers mit, so wie die Entdeckung eines dritten Kometen im Sternbilde des Schwans durch Herrn Galle, Gehülfen bei der Sternwarte zu Berlin. Kerr von Humboldt übersandte der Akademie auch ein Stück von einer flz⸗ artigen Substanz, die hbei Sabor in Schlesien nach einer Ueberschwem. mung der Oder im Jahre 1839 auf dem Lande zurückgebliebden war. Sie bedeckte mehrere hundert Quadratfuß und besteht aus den Fafern der Conferva rivularis, die durch die Einwirkung der Luft und des Wassers gebleicht waren und die Kieselpanzer von funfzehn Arten von Infusorien euthielten. Herr von Humdoldt (heilte in demselden Schreiben auch noch die ferneren Untersuchungen des Herrn Ehrenderg über die ö en Polpthalamten (Brvyozoa) und Insusorten mit, die in gewissen Kreide Schtelen 88ge 18½% der Mässe bilden. Von mehr als 15 Spezies dieser Thiere sind dereits die identischen Eremplare lebend in der Osisee und Nordsee aufgefunden worden. — Herr Flourens sprach über die Einwirkung der Färberrötbe
Oheime, Jephrem'’'s und Johann Obrenovitsch's, welcher Letztere bei dem Gegen⸗Revolutions⸗Versuche im vorigen Jahre an der .]]] i “
„
n .
Um 8 ½ Udr Mergens. — 12 „ Meitagb. 4½ NecSmitt. V
7 Uhr Morgens.. 10 „ .
*. 2 Nachmitt.. 91—. . 6 Adends .2 — I * b .—
In der Woche vom 17. dis 23. Potsdamer Eisenbahn 7578 Personen AöU—n
Amsterdam, 20. Marz. Sebule Ie. 9 % do. 98 72- . Pasive —, Auasg. Seb. —. TZinal.
Antwerpen, 19. Narza.
Um 8 . Wes . * .—
sind auf der Berkin⸗
5 % Span. 26 ⅛. Pröm.-Sch. —
u11 878 Franxkfurt 2. R., 21. Wäarz.
8
8* 5
die Zäͤhne. — Herr Gasparin las eine Adhandlung d. ünn Z1II“
gewissermaßen, zwar nicht gänzlich, aber dech bis auf einen
schichte von Berlin in Friedrich's des Großen Zeit, die wir aus * 82
die Gegenwart zu ergänzen wären) und 3) zur Geschichte der Buch⸗
vor 1340 in Berlin gedruckte Schrift vorsindet, so daß, nach Herrn
stens den Buellen⸗Nachweis geben, so wie denn überhaupt das Urkund⸗ ist. Auch daß der Erbge⸗ nur durch den Anfangsbuchstaben ange.
88
cher die Wiener das Theater vorzugsweise frequknitren, Italtänische
Dem Burg⸗Theater steht ein großer Verlust bevor. Herr Fichtner, einer der wenigen Künstler dieser Bühne, welche sich von der gegen⸗
8
cher Mittheilung wir um so lieber einen Augendblick verweilen, da
*½
Ordnung, welche Hans Weiß 1580 in Berlin gedruckt, auf jeden
Fall als älteste bekannte, ven hiesigem Platz ausgegangene, noch
Daß in diesen Beiträgen auch auf das größere Lese⸗Publikum gesehen wird, ist ganz loöblich, nur würden wir den, scheu in unsere
88
desen Name
Dauer der Eisendahn⸗Fahrten am 23. Narzd 1 4
Kanz-Bill. 24 1 — Preuas.