1 ischen Gesetze und gehorchten zu ihrem Scha⸗
— 82 die Eng chen, ischen Gesetze. Diejenigen Kaufleute, welche den noch Handel fortsetzten⸗ wurden von den 1— Behoͤrden proskribirt, und der Britische —5h,o— unterstuͤtzte diese Proskribirung. Die Britischen aufleute wußten, daß der Vice⸗Koͤnig von Canton selbst durch seinen Sohn an dem Handel Theil genommen, sie hatten die in Bezug hierauf an die Haͤuser geklebten Schmaͤhschriften gesehen und bemerkt, daß oͤffentlich unter dem Volke Opium Pfeifen ver⸗ kauft wurden. Sie wußten, daß die Mohnpflanze in mehreren Distrikren von China kultivirt werde, und daß noch jetzt lebende Chinesische Staatsmaͤnner den Anbau dieser mn e das Gesehliche des Opium⸗Handels vertheidigt hatten. ie amuͤsir⸗ ten sich oft damit, auf dem Canton⸗Flusse in Londoner Boͤten Wettfahrten mit den Chinesischen Boͤten anzu⸗ stellen, die Opium unter; aiserlicher Flagge einfuͤhrten. Hohe Beamte, mit denen sie uͤber diesen Handel sprachen, erwiederten laͤchelnd, daß sie saämmtlich darum wuͤßten. Dennoch unterwar⸗ fen die Britischen Kaufleute sich den Chinesischen Behoͤrden und dem Chinesischen Gesetze und erboten sich, um den gesetzlichen andel zu retten, die schriftliche Erklärung auszustellen, daß sie, dei Strafe der Konfiszirung und Verbannung, nicht nur den Opium⸗ Handel aufgeben, sondern auch den Chinesischen Be⸗ hörden bei der ntdeckung und Proskribirung der die⸗ sen Handel treibenden Personen behuͤlflich zu seyn. Dies kluge Versahren wurde ihnen von dem Capitain Elliot in Folge der Instructionen Lord Palmerston's und der Regierung anempfohlen. Die Instructionen Lord Palmerston's an Lord
Napier im Jahre 1834 enthalten, wenn man sie durch spaͤtere
Depeschen erlaͤutert, die ganze Politik der Regierung gegen China. Der Zweck der Britischen Politik ist die Beschuͤtzung und Ausbreitung des gesetzlichen Handels und außerdem die Er⸗ langung einer direkten, auf Gegenseitigkeit begruͤndeten und ehren⸗ vollen Verbindung mit der Regierung und den Behoͤrden des himmlilschen Reichs. Die Mittel, welche den Ober⸗Intendanten zur Erreichung dieser Zwecke anempfohlen wurden, waren Be⸗ hutsamkeit in der Verwaltung ihrer eigenen Angelegenheiten und Vorsicht und Versoͤhnlichkeit bei allen Verhandlungen mit den Chinesen. Es wurde ihnen vorgeschrieben, sorgfaͤltig darauf zu achten, wenn die Chinesischen Behoͤrden geneigt seyn sollten, mit
uns Handel zu treiben, und diese guͤnstige Gesinnung mit Vor⸗ sicht und Umsicht zu beguͤnstigen. Lord Palmerston warnte die
Ober⸗Intendanten, Lord Napier, Herrn Davies, Sir G. Ro⸗
binson und Capitain Elliot, Einen nach dem Anderen, den gegenwaͤrtigen Verkehr nicht durch uͤbereilte Ver⸗
suche zur Erweiterung desselben in Gefahr zu bringen.
Er forderte sie auf, sich, außer in sehr dringenden und unvorhergese⸗ denen Fällen, in keine neue Verbindungen und Unterhandlungen mit den Chinesen einzulassen. Wenn sich eine Gelegenheit zu sobl⸗ chen Unterhandlungen darboͤte, so sollten sie unverweilt die Re⸗ ierung davon in Kenntniß setzen, jedoch nichts eher unterneh⸗
en, als bis sie von dem Willen des auswaͤrtigen Amtes unter⸗ richtet worden seyen. Eine Aufnahme der Chinesischen Kuͤste und das Einziehen von Nachrichten uͤber den Stand des Handels werden, das Eine als wuͤnschenswerth und nothwendig, das An⸗ dere als etwas, wozu sie verpflichtet seyen, erwähnt; aber vor⸗ zugsweise wird ihnen eingeschaͤrft, eine besondere Vorsicht in Be⸗ treff der Schiffe zu beobachten, welche die Chinesische Kuͤste zu
Handelszwecken erforschten und dafuͤr zu sorgen, daß Britische Kriegsschiffe die Chinesischen Verordnungen nicht verletzten. Der Geist dieser Instructionen zeigt sich in allen diesen Depeschen Lord Palmerston's, und er entließ Sir G. B. Robinson, einen der fruͤheren Ober⸗Intendanten, wegen einer Ver⸗ letzung derselben. Indeß, wenn die Britische Politik in China in der Theorie und Praxis recht hat, worin hat denn nun China unrecht? Da sie unzweifelhaft das Recht haben, die Bedingungen, unter denen sie mit den Auslaͤndern Handel trei⸗ ben wollen, vorzuschreiben und den Opium⸗Handel zu unter⸗ druͤcken, mag dies nun aus Liebe zur Moralitat oder aus Liebe zum Syree⸗Silber geschehen, welches Unrecht haben sie denn den Briten zugefuͤgt, das nur durch Krieg und Blut wieder gut ge⸗ macht werden kann? Wir wollen es mit wenigen Worten auf⸗ zaͤhlen: Die Chinesen, welche bei dem Beginn des Handels durch ein Edikt die Ernennung eines Beamten verlangten, der den Handel regulire und den Britischen Souverain repraͤsentire, hatten Unrecht, indem sie diesem Beamten, Lord Napier, diejenige Communication mit ihren Behoͤrden verweigerten, die selbst den Supercargo's einer Handels⸗Gesellschaft gestattet war, und indem sie verlangten, daß sein Brief, worin er sich als ein Gleichstehen⸗ der ankuͤndigte, in eine Petition verwandelt werde, worin er sich als ein Geringerer darstellte. Die Chinesen hatten Unrecht, in⸗ dem sie von dem Britischen Ober⸗Intendanten und von den Britischen Kaufleuten demuͤthigende Bedingungen forderten, unter denen allein die Fortsetzung des Handels ihnen gestattet werden sollte; daß sie alle Briten ohne Unterschied fuͤr die Handlungen Einzelner verant⸗ wortlich machten und buͤßen ließen; daß sie die Auslieferung von Opium zum Belauf von 2 bis 3 Millionen Pfd. St. verlang⸗ ten; daß sie treulos die eingegangene Uebereinkunft brachen, und daß sie Britische Unterthanen nach Chinesischen esetzen bestraft sehen wollten.“
Es sind neue Versuche gemacht worden, das Drurylane⸗ Theater aus seinem Verfalle zu erheben. Der Musikhaͤndler Brade bot fuͤr dieses Jahr 3700 Pfd. St. als Beihuͤlfe an, doch konnte dieses Anerbieten nicht angenommen werden, da 5000 Pfd. St. erforderlech sind, wenn die Actien⸗Inhaber nach Abzug aller Kosten die Dividende von 5 Pence an jedem Abend erhalten sollen. Sie sind nach einer vor einigen Jahren abge⸗ schlossenen Uebereinkunft zu 1 Shill. 3 Pence an jedem Abend berechtigt. Dies ist schon ein Ausfall gegen die fruͤhere Divi⸗ dende. Als der Schauspieler Elliston diese Buͤhne gegen einen Pachtzins von 10,000 Pfd. St. übernommen hatte, erhielten
ie Actionairs jeden Abend 2 ½ EShill. 8 88 EET“
Aus dem Haag, 30. Maͤrz. eeur der Pro⸗ vinz Friesland, Baron J. A. van Zuylen van Nyevelt, ist gestern in Leeuwaarden mit Tode abgegangen.
Bruͤssel, 30. März. Der Ausgang der Debatte uͤber die geheimen Fonds in Paris wird, wie man hier glaubt, nicht ohne Einstuß auf die Bildung unseres Ministeriums bleiben.
Zu Fallisolle bei Charleroy in Belgien giebt es einen kleinen Berg, der bereits seit mehreren Jahren brennt und von Zeit zu Zeit Feuer speit. Dieser kleine Berg enthaͤlt ein Kohlenlager, das eine Tiefe von 50 bis 70 Niederlaͤndischen Zoll hat.
Vorgestern hat die Anklage⸗Kammer des Appelhofes von Bruͤssel, Herrn von Herbigny, den Verfasser des fruͤher im Mes⸗
In einer Kohlengrube von Ivoz rissen, an welchem der Korb heraufge saßen darin, die in die Tiefe hina
wurden.
Kopenhagen, 30. M. widerspricht der Angabe der „ Amtsfuͤhrung des General⸗ ausfuͤhrlichen, von Major reichten Klageschrift einer worfen werden sollte. aͤußert sie, daß die Eingabe einer derarti nig nicht stattgefunden h. fenden Untersuchung der die Rede seyn kann.“
Deutsche Bundesstaaten.
g.) Versammlung der erstattete Hr. Abg. Rom⸗ sung des Rechenschaftsbe⸗ r Pos. II. bis V. und vII. bei Pos. IV. betreffend Ausschusses gemein⸗ Innern und der Finan⸗ Rechnungen von
Kassel, 1. Stände. In der Sitzung vom 24. Maͤr mel den Bericht des Ausschusses fuͤr Pri richts des letzten bleibenden Ausschusses uͤbe bis XI. Zunaͤchst kam es zur Diskussion die von den Kommissarien des permanenten schaftlich mit denen der Ministerien des en bewirkte Abhoͤrung der Landeskreditkassen⸗R
834 bis 1837 incl. Hier war die fuͤr das Geschaͤft der Frist nicht eingehalten worden. Frist nicht fuͤr geraͤumig genug, und erung der Frist. Dieses wurde daß dem von der Abhoͤrungs Monitum zur Rechnung Rechnungsablage
nungsabhoͤrung bestimmte Ausschuß selbst hält diese beantragt einen Antrag zur Erweit genehmigt. Weiter wird erwaͤhnt, Kommission gemeinschaftlich gestellten von 1833, daß gewisse Obligationen bei naͤchster nicht nur nicht genuͤgt worden, sondern echnungspruͤfung von 1834 von hwendig begehrte Vorlage saͤmmt⸗ e 1834 ausgeliehenen Kapi⸗ Kommissarien als unstatthaft erklaͤrt worden, und keine Vereinbarung zu Stande gekommen sey. daß der Inhalt des §. 36. des Gesetzes vom daß die Rechnungs⸗Abhoͤrung die Rechnung ein⸗ sondern auf die Rechnungs⸗Abhoͤ⸗- en Theilen sich beziehen solle, glaubt jedoch in §. 3 des gedachten Gesetzes in dem Wortlaute in dieser Beziehung von der nden zu koͤnnen, welche der Landeskassen Rech⸗ die Abhoͤrung also nicht gegenuͤber der vwerde auch von ersteren nur erden koͤnnen, wie sie Als solche muͤßten een Ausgaben die von der Direction Der Ausschuß dstaͤndischen Mitwirkungs⸗ cht fuͤr angemessen, da er g in caleulo reduzire. Berathung des Landeskredit⸗ echnungs⸗Abhoͤrung einen unrichtigen weckmaͤßigkeit zu beseitigen, Vorlage eines neuen Ge⸗ Mitaufsichts⸗Recht der Zweck ent⸗
vorgelegt werden s auch die zur schuß⸗Bevollmaͤchtigten als not licher Obligationen uͤber die talien von den Ministerial⸗
Ausschuß glaubt, 23. Juni 1832 darauf hinweise, nicht etwa sich nur auf die getragenen Zahle rung in allen ihr Verbindung mit des §. 36 eine Widerlegung der Regierung aufgestellten Grundsätze nicht fi daß nur die Kassenbeamten
dahin gehe,
dere darin,
dert, die
erhobenen
sich auch
darzuthun,
sager de Gand erschienenen eaeeesherernenke ehn die
Assüsen von Brabant verwiesen. 8
Majors S
at, und daß da Amtsfuͤhrung des General⸗
(Kass. Zt
n beschraͤnke,
nung abzulegen haͤtten, Direction zu bewirken sey; demnach eine Vorlage derjenigen Belege verlangt w von den Kassen⸗Beamten aber hinsichtlich der bewir ertheilten Zahlungs⸗Befehle angese jedoch haͤlt diese Bestimmung dem lan⸗ Recht bei Abhoͤrung jener Rechnung ni sich in der That nur auf eine Pru scheine auch, daß man sich Kassen⸗Gesetzes von der R Begriff gemacht habe. wird vorgeschlagen, die Regierung um setz⸗Entwurfs zu ersu Staͤnde bei Abhoͤrung sprechende Weise angeordnet werde. Beabsichtige man hierbei, setzt wuͤrden, dann koͤnne er sprechen, weil sey aber der Zweck, eine E veranlassen, dann sey er damit einverf nicht der Ansicht, daß man sich bei Be richtige Begriffe von de erst spater sey vielmehr ben worden. ten gestellt werden solle, so sey es d Rechnungs⸗Abhoͤrung nicht bloß die fung nach andern Richtungen hin denn frei, Auflagen zur Erlaͤuterung der solche auch von ander des Innern hab also Erlaͤuterung begehren; dert, wenn Staͤnde⸗Mitglieder nehmen. Der Ansicht der seinem gesetzlichen Wirk mitzuregieren suchten. die Mitwirkung der Stände, weiter nicht. ständische Rechte zu erweitern: zuͤglichen Gesetze in erweiterndem Geiste erweiternde Gesetze zu begehren. weil er die Ansicht der Regierung dem b Ob der Antrag — Herr Abg. v⸗ iun vorgebracht, Gesetzes sey
Um die Unzr
chen, wodurch das dieser Rechnung auf eine dem Herr Abg. Wippermann: Rechte der Staͤnde festge⸗ sich nur gegen den Antrag aus⸗ Erweiterung rlaͤuterung des gegebenen Gesetzes zu Uebrigens sey er rathung des Gesetzes un⸗ Abhoͤrung gemacht habe; dem Gesetze eine andere Deutung gege⸗ den Kassen⸗Beam⸗ och nicht zweifelhaft, daß eine Zahlen, sondern deren Pruͤ⸗ und dabei stehe es Posten zu machen, und Das Ministerium
r Rechnungs⸗
Regierung.
betrete der Ausschuß, 1 stehenden Gesetz angemessen sey, Baumbach III.: weise nur, wie wuͤnschenswerth Seine Auslegung gehe aber Everhardt theilte die Ansi wuͤnschte den Antrag des Regierung u bitten, wodurch weifel beseitigt wuͤrden. — err von Eschwe dasselbe Interesse, wie die dauer des Instituts. — Der Herr man muͤsse aber nich die Ansicht der Regier richtige sey. der auch der Ausschuß beigetreten, mungen des Gesetzes und bemerkte, w in der Ausdehnung staändischer Rech Der Einfluß der Staͤnde solle und den moͤge man erstreben. — d ward genehmigt.
Eisenbahnstrecke zwi⸗ ril eroͤffnet werden die Eroͤffnung sich die techni⸗ Gebrauch ver⸗ e oͤffentliche Sicher⸗
t davon ausgehen, ung uͤber den die Richtigk
und dessen
reichend gebe, solche keinesweges. in einem moralischen bestehen,
Der Antrag des Herrn Eberhar
Mainz, 27. März. (A. Z.) Die schen Castel und Hattersheim hat sollen, ein unerwartetes Hindernt aufs neue. Bekanntlich haben die
sche Prüfung vorbehalten, ehe d stattet wird. Diese lohbenswerthe F
Danemark. Die Berlingsch Kjoͤbenhavnpost“, nach welcher die cholten in Anleitung einer Magens an den Koͤnig direkt einge⸗ durchgreifenden Untersuchung unter⸗ ir koͤnnen mit Bestimmtheit versichern“, en Schrift an den Koͤ⸗ er von einer durchgrei⸗ Majors nicht
1b
u beschaffen sey.
solche
Wenn auch die Rechnung von
erfordere,
cht des Herrn Ausschusses no
am 10. ß aber verzoͤgert Regierungen
Publikum der uͤrsorge fuͤr di
8 ¹
1“.
ist gestern der Strick zer⸗
ogen wird; neun Arbeiter
stuͤrzten und alle getödtet
Pruͤfung der in
hen werden.
standen.
n Behoͤrden zu begehren. e die Abhoͤrung zu bewerkstelligen und koͤnne diese Besugniß werde nicht an diesen Geschaͤften Landtags⸗Kommissar vertheidigte Das Beste
ungskreise bleibe,
sey, die Staͤnde also nicht Wie das Gesetz bestimme, so weit reiche Es gebe zwei Arten, die eine bestehe darin, auszulegen, und die an⸗ Den letzteren Weg
e fuͤr entsprechend halten muͤsse. werde die Regierung pruͤfen. Alles, was Herr Wipperma eine Abaäͤnderung des
er den Wortsinn hinaus. — Herr
Wippermann, und
ch dahin abgeaͤn⸗
Gesetzes⸗Vorlage
Mitaufsichtsrecht Fuͤr diese Ansicht sprach
hier habe die Regierung
de in der Garantie fuͤr die Fort⸗
Landtags⸗Kommissar sagte,
wie hier geschehe, daß
inn des Gesetzes eine un⸗ eit der Regierungs⸗Ansicht, ch die woͤrtlichen Bestim⸗
Entstehungs⸗Geschichte weiter
daß das Bestehende jede Garantie aus⸗
te liege eine
hauptsaͤchlich
Ap
e Zeitung
den Aus⸗
ist auf den verschiedenen nach un
gen Anzeige erstattete, und sede derselben einen sanus ernannte, welche dann vereint die
fuhren und nach entsprechendem Befund die Frei
oͤssentlichen Gebrauche bei ihren Regierungen in
Kommi
8 d nach fertig gewordenen trecken der TaunusEisenbahn in der Art geuͤbt worden, daß das Comité von der Bauausfuͤhrung den betheiligten Regierun⸗
Techniker als Bahnstrecke be⸗ ebung zum ntrag brach⸗
ten. Bei der Bahnstrecke zwischen Castel und Hattersheim ist der Gang der Sache insofern ganz derselbe gewesen, als das Comité die Anzeige von der Bauausfuͤhrung erstattet hat, 88
er
von den Regieruͤngen die Kommiss
Großherzoglich Hessische hat jedoch sich außer Revision mit e.
in den ersten acht Tagen des April die
arien benannt sind. Stand erklärt,
men, und da von dem Resultate derselben alles Weitere ab so muß die Eroͤffnung nun natuͤrlich noch weiter hinausgescho⸗ ben werden, als beabsichtigt war. Schon der Termin vom 10. April, welcher jetzt nicht mehr eingehalten werden kann, war ein
spaͤter, da an jenem Tage das Zustroͤmen von
Franksurt a. M. wegen der Ostermesse bereits begonnen Durch die weitere Verlegung verliert die Gesellschaft ohne Zwei⸗
aͤn
eh⸗ gt,
Fremden nach
hat.
fel eine reichliche Einnahme, die ihr außerdem aus der gedachten
Veranlassung gewiß zugeslossen waͤre. — Gestern ist eine Schaar aus der Gegend von
Stuttgart, Heilbronn und andern Gegenden Schwabens kom⸗
von Auswanderern, 244 an der Zahl,
mend, hier angelangt, und hat heute die Wasserreise
fortgesetzt.
Nicht allein Maͤnner und Weiber von ruͤstigem Alter und ganz junge Leute erblickt man unter diesen Amerika⸗Lustigen, sondern
auch Personen,
welche die Mitte des Lebens weit uüͤberschritten
haben. Ein 65jähriger Mann soll bereits auf der Hierherreise
gestorben seyn.
EEE1111“
1u“
Neapel, 21. Marz. (A. Z.) Die Noten, welche in Be⸗ treff der Schwefel⸗Frage von Seiten Englands an unsere Regte⸗ rung ergangen sind, haben eine große Thaͤtigkeit vexanlaßt. In einem gestern gehaltenen außerordentlichen Staats⸗Rath soll be⸗ schlossen worden seyn, daß eine Kommission nach England geschickt
werden solle, um diese Angelegenheit zu
zu einer gegenseitigen Verstaͤndigung zu
Fuͤrst Cassaro, Minister der ausw
hat gestern als solcher seine Entlassung
ven Sr. Majestät nur ungern angenommen.
ist mit der Leitung des auswaͤrtigen worden.
in der Naͤhe von Messina stattfind
ter, so wie die Schweizer, haben Befehl erhalten,
suchen.
u betreiben, und Mittel
artigen Angelegenheiten, eingereicht; diese wurde Fuͤrst Scilla⸗Ruffo
Departements beauftragt
Kraft eines gestern erschienenen Tags⸗Befehls werden die
fruͤher bei Capua beabsichtigten Fruͤhjahrs⸗Manoͤver nunmehr
en; alle Linien⸗Regimen⸗
sich marschfer⸗
tig zu halten. Mittlerweile herrscht noch eine allgemeine Span⸗ nung, die den Geschaͤften sehr hinderlich ist, wenn gleich die Rente wieder auf 104 ½ gestiegen. Der Oesierreichische Gesandte
hat eine lange Unterredung mit Sr. Majestaͤt dem Koͤnig gehabt, um ihn zu bewegen, die Sache mit England in Guͤte abzu⸗
machen. Herr C. Cacace, werden morgen, mit V London abreisen.
Die beruͤhmte Saͤngerin Francilla
ihrer Benefiz⸗Vorstellung in Palermo eine massiv krone mit Edelsteinen besetzt und der Ausschrift: Auch wurde ihr gestattet, solche
dienste, die Stadt Palermo.“
Fuͤrst Castelcicala und einer unserer ersten Advokaten,
ollmachten versehen, nach
Pixis erhielt am Abend
in der Rolle der Norma am gleichen Abend aufzusetzen. der Vorstellung wurde sie im Triumph von mehr als tausend Personen mit nach Hause begleitet.
— Ein
goldene Lorheer⸗ „Dem Ver⸗
Nach
schreiben des Sémaphore aus Malta vom
16. März meldet, daß zwischen Tunis und Neapel ein naher Bruch drohe. Der Bey habe den Neapolitanischen Konsul auf⸗ gefordert, seine Flagge von seinem Landhaus abzunehmen, und
auf dessen Weigerung einige Janitscharen abgeschickt, um die
Flagge gewaltsam herabzureißen. Es werde wohl ein Neapolita⸗
nisches Geschader nach nugthuung zu fordern.
unis gehen, um fuͤr diese Insulte Ge⸗
Livorno, 22. Maͤrz. (A. Z.) Die mit dem letzten Dampf⸗ boot von Neapel gekommenen Berichte schildern den Zustand die⸗ ser Hauptstadt als ziemlich aufgeregt. Der Grund liegt in dem Verhaͤltnisse mit England und der durch das ungluͤckliche Schwe⸗
sel⸗Monopol hervorgerufenen Spannung. in Bewegung, um zum Theil nach Sizilien ein
den; die Forts wurden mit Kanonen v
ersehen.
Die Truppen waren eschifft zu wer⸗ Es scheint, daß
es in Sicilien nur wenig Impuls von außen beduͤrfte, um die⸗
ses Land in Aufregung bn bringen. nahe geleheh⸗ Malta o koͤnnen,
alls ein wirkliches Zerwuͤrfniß ausbraͤche.
solchen Ausbruch glauben indeß besonnene Personen nicht. wird sich wohl ein Ausweg finden, das Mne et beseitigen.
Dies wäaͤre wohl bereits geschehen, wenn nicht die 1 Sache moͤglichst großen Vortheil
wie natuͤrlich, aus der Lage der zu ziehen suchten, und ihre Forderung
großen Vorrath von rohem
zu dem hinaufgetriebenen Preise realisir
Griechenla Athen, 15. Maͤrz. (L. A. 3.)
phos, ist vorgestern im Piraͤus eingetroffen, w taine haͤlt. Man sagt, daß die Unterhandlunge
en hoch spannten.
en moͤchten. n d.
England wuͤrde durch das ne Schwierigkeit auf dasselbe einwirken An einen
Es
onopolisten,
Die Hauptschwierigkeit liegt in dem von denselben schon aufgehaͤuften
Schwefel, den die Monopolisten nun
Der außerordentliche Ab⸗ gesandte der hiesigen Regierung in Konstantinopel, Herr Zogra⸗
o er seine Quaran⸗ n uͤber den Ab⸗
schluß eines Schifffahrts⸗ und Handels⸗Vertrags, die anfangs kein Resultat versprachen, unerwartet einen so guͤnstigen Erfolg - daß deren Ratification in kurzem erwartet wird. Basis des Vertrags zwischen der Tuͤrkischen und Englischen Re⸗ gierung soll auch dem Griechisch⸗Tuͤrkischen zum Grunde gelegt
seyn.
Die
Zwischen der Intendanz und dem Direktorium der Finanzen
ist eine ernste Spannung eingetreten. Waͤhrend nämlich das letz⸗ tere dem Koͤnig in einem Bericht eine aͤußerst niederschlagende Seen des Finanz⸗Zustandes fuͤr 184 %¼ , gab, bewies die
ntendanz durch den von ihr vorgelegten
tat fuͤr 1840 und die
chm zu Huͤlfe kommenden Reste der Vorjahre, daß das Gleich⸗
5
gewicht zwischen Einnahmen und Ausgaben ber
eits hergestellt ist.
Der Fehler des Direktoriums war so arg, daß er sich nicht kor⸗ des Finanz⸗Ministeriums,
rigiren ließ, und so mußte der Beamte
welcher den Bericht entworfen hatte, seine
deren am Rechnungshofe vertauschen.
telle mit einer an⸗
Der Prinz Friedrich Heinrich der Niederlande ist auf der
Fregatte „de Ryn“ vor einigen Tagen im Piraͤus eingetroffen. EIE““ 28 4
1
Jonische Inseln.
Im Oesterr. Beobachter liest man:
ger Zeit waren der Regierung der I
onischen Inseln un 3538
d 88
„Bereits vor eini⸗
den
Oesterreichischen Graͤnz⸗Behoͤrden uͤber eine von Mehmed Ali be⸗
absichtigte Truppen⸗Werbung in Tuͤrkisch⸗Albanien sichere Anzei⸗ er zugekommen, welche die Aufmerksamkeit beider der 52 Pforte befreundeten Maͤchte auf sich zogen. Den neuesten Nach⸗ richten aus Korfu vom 16. März zufolge, hat dieser Werbungs⸗ Versuch von Seiten Mehmed Alt's wirklich stattgesunden. Der Lord Ober⸗Commissair der Jonischen Inseln, Sir Howard Douglas, ließ die beiden hierzu gemietheteten Schiffe, die nach Syra ihre Expedition genommen hatten, sammt dem Aegyptischen Emissair ungehindert am 6ten d. M. von Corsu abreisen; als sie jedoch fort waren, wurde ihnen die Englische Fregatte „Talbot“, Capi⸗ tain Codrington, nachgesendet, welche sie in dem Hafen von Porto Palermo, oberhalb Korfu, an der gegenuͤber lie⸗ we Albanesischen Kuͤste, mithin in gerade entgegengesetzter ichtung von den nach Syra genommenen Expeditionen, einholte. Wirklich befanden sich dort viele Albaneser schon bereit, sich ein⸗ suschfgfen, der groͤßere Theil war jedoch wegen Mangel an Le⸗ ensmitteln, da Porto Palermo ein ganz verlassener Ort ist, wie⸗ der auseinander gegangen, in der Absicht, bei der Erscheinung der Schiffe gleich wieder sich zu sammeln; die beiden Fahrzeuge und der Aegyptische Emissair wurden hierauf von der Englischen Fre⸗ gatte nach Corfu gebracht, wo eine genauere und foͤrmlichere Un⸗ tersuchung eingeleitet werden wird, wenn gleich das Faktum, außer allen Zweifel gesetzt, keines weiteren Beweises mehr bedarf.“ Ueber diesen Vorfall ist in der Jonischen Regierungs⸗ Zeitung nachstehende offizielle Bekanntmachung erschienen: „Vor einiger Zeit war zur Kenntniß Sr. Excellenz des Lord⸗Ober⸗ Commissairs gelangt, daß Agenten Mehmed Alt's abgeschickt wor⸗ den seyen, um in Albanien einen Aufstand zu erregen, und fuͤr den Dienst des Pascha's von Aegypten Rekruten anzuwerben. Betraͤchtliche Horden Albaneser, fuͤr gedachten Dienst bestimmt, streiften seit geraumer Zeit, Mittel fuͤr ihren Transport erwar⸗ tend, an den Kuͤsten des gegenuͤberliegenden Fesclandes, und dies sind jene Horden, die vor kurzem die Inseln Korfu und Paxo durch die Besorgniß vor einer Landung dieser Raͤuber in so große Angst versetzten. Die Jonische Regierung wachte aufs Sorgfaͤltigste, um diesem aufruͤhrerischen Vorhaben zuvorzukom⸗ men und dasselbe zu vereiteln. Vor einigen Tagen entdeckte man auf dieser Insel, daß einer der obenerwaͤhnten Agenten eine Griechische Brigantine und einen Jonischen Trabakel gemiethet hatte, um damit nach Albanie: zu gehen, so viele Mannschaft als diese Fahrzeuge aufnehmen koͤnnten, einzuschiffen und nach Kandien zu transportiren. Zu diesem Ende segelten diese Schiffe am öten d. M. von Korfu ab und Tags darauf folgte ih⸗ nen die Fregatte Ihrer Majestaͤt „Talbot“, vom Cavpitain Co⸗ drington befehligt, welcher ersucht worden war, ihnen nachzuse⸗ geln und sie, falls er sie auf der That ertappen sollte, anzuhalten und nach diesem Hafen zuruͤckzufuͤhren, was auch vollzogen wurde. — Die Regierung Ihrer Majestaͤt gab sorchergestalt, durch die Sr. Excellenz dem Lord⸗Obercommissair ertheilten Instrur⸗ tionen, einen freiwilligen und wirksamen Beweis von ihrem Ent⸗ schlusse, die Integrität der Tuͤrkischen Staaten aufrecht zu erhal⸗ ten, indem sie direkte Maßregeln ergriff, daß die zunaͤchstliegen⸗ den Ottomanischen Provinzen nicht in Rekrutirungsbezirke zu aufruͤhrerischer Anwerbung Tuͤrkischer Unterthanen fuͤr den Dienst
gegen die hohe Pforte verwandelt werden.“
Aegypten.
Allexandrien, 6. Maͤrz. (Allg. Ztg.) Aus Syrien sind
mehrere Generale hier eingetroffen, die bei der Vertheidigung Aegyptens verwendet werden sollen. Durch sie weiß man, daß die Distrikte von Jaffa, Jerusalem und Naplus bis uͤber den Jordan hinaus stark mit Truppen besetzt sind. Ein dem Pascha feindlich ehennes Konsul hatte den Mißgriff begangen, in einem etwas heftigen Gespraͤch mit ihm sich zu aͤußern, daß eine Tren⸗ nung Aegyptens von Syrien durch eine geschickte Landung wohl zu bewerkstelligen waͤre, und daß ein solcher Plan wohl schon verabredet seyn moͤchte. Aber der Pascha wußte das auch, und hatte schon Befehl gegeben, dort Truppen aufzustellen; auf diese Aeußerung hin ließ er die Besatzung bedeutend verstaͤrken. Vor einigen Tagen ist ein Courier aus Konstantinopel hier angekom⸗ men, der dem Pascha wichtige Nachrichten uͤberbracht haben muß, denn gleich darauf sind die kriegerischen Ruͤstungen mit erneuter Thaͤtigkeit betrieben worden.
Es werden immer noch einige Pestfaͤlle signalisirt. Man sprach davon, die Marine in Quarantaine setzen zu wollen, was jedoch unterblieben ist.
Die so bestimmt berichtete Vermischung beider Flotten hat bis heute noch nicht stattgefunden. Mehmed Ali war Willens es zu thun, aͤnderte aber in Folge dringender Vorstellungen diese Absicht. Dagegen ist die ganze Tuͤrkische Flotte Aegyptisch ge⸗ kleidet, und wird mit Aegyptischem Gelde bezahlt, zudem ist sie schon so fanatisirt, daß mehrere Europaͤer, die bei ihrem Exercierplatz voruͤberritten, insultirt und unter unzaͤhligen „Giaurs!“ und an⸗ dern gebraͤuchlichen Tuͤrkischen Politessen von den Soldaten mit Steinen geworfen wurden. Bei einem etwanigen Ausbruch wuͤr⸗ den diese Kerle den meisten Laͤrm machen, ob sie sich aber am besten gegen den Feind schlagen wuͤrden, ist eine andere Frage, welche die am besten beantworten koͤnnen, welche die Tuͤrkische Bravour bei Nisib kennen lernten.
Eaeg. Kunst und Literatur. erlin. Die Staats⸗Zeitung bringt unter den Wissen Nachrichten in Nr. 93 vom 2. April nhe Nachricht 8 0 Pechrn burg, daß daselbst der mineralische Magnetismus von dem Dr. Barth mit günstigem Erfolge bei verschiedenen Leiden angewendet werde. Auch hier in Berlin wird bereits seit 1835 in der von dem Herrn F2l-ecsahget Amuel ins Leben gerufene Anstalt zur Anwendung es mineralischen Magnetismus, der mineralische Magnetismus von einem hiesigen praktischen Arzte, mit dem glücklichsten Erfolge, nament⸗ lich bei nervösen Leiden, angewendet. Obzwar die Keilsche Methode Magnete von *n Kraft herzustellen, eine der vorzüglichsten ist so rürfte sich, nach mehrfachen Erfahrungen, die von Frledrich Fischer in S ihr wohl an die Seite stellen können, indem durch sie agnete von der größten Kraft, mit nicht bedeutendem Kosten⸗Auf⸗ wande, sich herstellen lassen. Ueberhaupt bedarf es zu Heilungen kei⸗ nesweges immer allzu großer Magnete, indem diese, je nach der Indi⸗ vidualität der Kranken, entweder zu aufregend oder in anderen Fällen auch zu abspannend einwirken. Dr. 8
Berlin. Die Sing⸗Akademie hat am Donnerstag de ihrer Winter⸗Konzerte gegeben, und es wäre fürs —5 Aen. dieses Instituts nur noch die öffentliche Aufführung des Grauuschen „Tod esu“ am Charfreitage zu erwarten, wenn nicht, wie es wohl in 85.† Jahren manchmal zu geschehen pflegte, irgend eine besondere eranlassung eintritt, die uns auch außer der gewöhnlichen Zeit den Genuß eines solchen Konzertes verschafft; namentlich dürfte wohl auch in diesem Jahre wieder eine möglichst vollständige Aufführung der Musit des derewigten Fürsten Radziwill zu Goethe's Faust dem hiesi⸗ en Publikum sehr erwünscht seyn. Die in dem letzten Konzert der ing⸗Akademie ausgeführten Musikstücke von Sebastian Bach und ohann Abraham Schulz bildeten einen ziemlich starken Kontrast zu nander: dork die männlichste Strenge und Kraft, hier eine weibliche
—
Milde und 188 R 4 8 trem, denn so wie dem alten eister Bach die Schönhei musikalischen Gedanken beinahe zur Nebensache 2.— die gewaltige Technik des Satzes, gegen die tiefe Gelehrsam⸗ keit der Harmonie, so zeigt sich bei Schulz ein allzugroßes Streben nach Lieblichkeit der Melodie, wenn auch die Würde und der Ernst des Ganzen darunter leidet. Es ist kaum möglich, daß eine Musik, wie die zu dem Oratorium „Maria und Johannes“, wozu überdies das Gedicht ein sehr schwaches, kränkliches Produkt is u religiöser Andacht stimmen kann, was sie doch soll. Gab es eine Zeit, wo sie diese Wirkung hervorbrachte, so kann das religiöse Gefühl damals selbst nur ein krankhaftes gewesen seyn. Schon in Graun's „Tod Jesu“ muß uns jetzt Manches als weichliche Sentimentalität er⸗
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ein vaar Chöre dieses Werkes, besonders der Schluß⸗Chor, doch errei⸗ chen sie bei weitem nicht die Erhabenheit der Chöre in der Graunschen Passions⸗Musik, welche, in Verbindung mit einigen Recitativen, letz⸗ terem Werfe, ungeachtet mancher Schwächen, immer noch eine so hohe Stellung unter den religiösen Ton⸗Dichtungen geben. Uebrigens soll hierdurch den Verdiensten des in vieler Hinsicht ausgezeichneten Kom⸗ ponisten J. A. Schulz, der von 1740 bis 1800 lebte, keinesweges zu nahe getreten werden; er bewährt sich auch in diesem Oraterium, wie in seinen Liedern und Cantaten, als ein trefflicher Melodiker, der beson⸗ ders für den Gesang meisterhaft zu schreiben verstand; in harmonischer
insicht und in der Instrumentation zeigt er ebenfalls einfache, klare
chöuheit; nur wenn man den Geist des Ganzen betrachtet, so will derselbe den Anforderungen, welche man jetzt an eine geistliche Musik macht, nicht mehr entsprechen, und am wenigsen neben einem Meister wie Sebastian Bach. Dankenswerth ist es indeß jedenfalls, daß uns die Sing⸗Akademie auch Werke zweiten Ranges zu Gehör bringt; man sernt durch die Vergleichung das Höchste in der Kunst nur um so mehr schätzen und würdigen; vielleicht werden wir Gelegenheit haben, in der näch⸗ sten Zeit auch eine andere Composition von Schulz öffentlich ausführen zu hören, die dem Autor den meisten Ruf erworben, seine Chöre zu Racine's „Athalia“, da, dem Vernehmen nach, auf der Köntglichen Bühne die Aufführung dieser Tragödie vorbereitet wird. Die beiden Werke von Seb. Bach, welche, wie Herr Musik⸗Direktor Rungenhagen in einem Vorworte zu dem Textbuche des letzten Konzerts der Sing⸗ Akademie sagt, „gleichsam einen breiten, gediegenen, mit charaktervollen Gestalten ausgestatteten Rahmen zu dem wehmüthig⸗lieblichen Bilde Marla und IJohannes bildeten“, das Creuo aus der großen IUI-moll- Messe und die Motette „Gottes Zeit ist die allerbeste Zeit“, sind gleich schwierig für die Auffassung wie für die Ausführung, das erstere noch mehr als das letzte; doch werden einzelne Stücke daraus auch auf den Laien ihre ees nicht versehlen. In dem Konzert, welches die Herren Gebrüder Ganz in der vorigen Woche veranstaltet hatten wurde die Ouverture zu Halevy’'s neuester Oper, „der Sheriff“ hbier zum erstenmale gehört; sollte man aber aus dieser Einleitung auf das ganze Werk schließen dürfen, so härte man wenig Ursach, darauf be⸗ zterig zu seyn, denn ein abgeschmackteres musikalisches Geklimper und Geklingel, wie in jener Huvertüre, ist kaum denthar. Nach diesem ba⸗ rocken Mischmasch gewährte das darauf folgende Duo für zwei Piano’s vn Mescheles, im edelsten Konzert⸗Stvl geschrieben und von Dlle.
jiechk und Herrn Taubert mit hächster Vollendung vorgetragen, einen desto erhebenderen Genuß. Auch die übrigen Mustkstücke des Konzerts waren größtentheils gut gewählt und wurden befriedigend 1asseste besonders erwarb sich Herr Moritz Ganz durch den Vortrag Schwedi⸗ scher Volksmelodieen, für das Violoncell von C. Romberg arrangirt, den lebhaftesten Beifall. Die gediegene Declamation der Mad. Cre⸗ linger erregte den Wunsch, daß unsere ersten dramatischen Künstle⸗ uns öster solche Meistergedichte vortragen möchten, wie die Göthesche Elegie „Aleris Dora“, statt daß wir bei ähnlichen Gelegenheiten meist werthlose Bagatellen zu hören bekommen. Nächstens haben wir auch ein Konzert von dem früher in Berlin angestellten, jetzigen Hannover⸗ schen Hof⸗Konzertmeister und Violinisten, Herrn A. zu er⸗ warten, der mit seiner eilfjährigen Tochter, die bereits eine bedeutende Virtuesität auf dem Piano erreicht haben soll, kürzlich hier eingetref⸗
Italia. Herausgegeben von Alfred Reumont. Zweiter 6 Jahrgang. . 888 bei Alex. Duncker.
Das Land, das dem Deutschen vorzugsweise sein Süden ist, d mit der Deutschen Geschichte so vielfach g82 I. sein doppeltes Alterthum in Kunst und Wissenschaft ein nie versiegendes Interesse darbietet, und durch die Schönheit seiner Natur wie durch das Leben seiner Bewohner immer von neuem die Geister anzieht — Italien ist der Titel und Gegenstand eines Werkes, welches der wohl⸗ bekannte Herausgeber vor zwei Jahren eröffnete, und jetzt, nachdem es ein Jahr lang geruht, mit neuen Kräften und neuen? undesgenossen fortzusetzen unternimmt. Wie schon in dem ersten Jahrgange, so hat 8n Herausgeber auch in diesem zweiten, und nur noch in höherem Grade, den ganzen Umfang seines überreichen Gegenstandes ins Auge gefaßt: Geschichte und Kunst, heidnisches und christliches Alterthum Natur und Volfsleben. Unter den Künsten wurde besonders Malerei⸗ Bildnerei und Poesie berücksichtigt; die Musik kommt vielleicht später einmal an die Reihe. Wie die Vorrede sich ausspricht, so geht Wunsch und Streben dahin, diese Jahresschrift zu einem bleibenden Sammel⸗ * Fg Italien zu machen, und namentlich alles asjenig h zu ziehen, was nich öß I. will. A““ Der Freiherr von Rumohr, welcher den ersten Je⸗ einer Schilderung der Insel Capri unter Tiberius den Fahrgang, an uns diesmal nach Assisi und Perugia, und stellt uns den jungen Raphael in seinen Lehr⸗ und Wanderjahren vor: ein Feld, auf welchem dem geschätzten Forscher gewiß die gespannteste Aufmerksamkeit der Leser entgegenkommt. Es ist eine kleine Künstler⸗Novelle von nicht viel anderer Art, als uns Ludwig Tieck den Ehakespeare unter seinen Zeitgenossen dargestellt. Diese neuere Gattung der Künstler⸗Novelle ünterscheidet sich von dem Künstler⸗Roman der ngferenencenen Literatur⸗Epoche wohl besonders dadurch, daß das entimentale Element in den Hintergrund tritt, und daß man den En⸗ thusiasmus nicht mehr für das wesentlichste Ingrediens hält. Dafür wird jetzt mehr historisches Detail und ruhige charaktervolle Darstellung nebst einer den Gegenstand beherrschenden Reflerion gefordert, welche bald nur aus der Anordnung und Composition hervorblickt, bald aber auch als Rede den Personen selbst in den Mund gelegt wird. In beiden Rücksichten erscheint nun der Verfasser besonders ausgerüsset, und sein bewährtes Talent der Darstellung kam ihm dabei nicht wenig zu statten. Wir sehen den jungen Raphael (und dies stellt uns das Titelkupfer dar, nach einer Zeichnung von shseen. gestochen von Eichens), wie er wandernd so ebeu zu dem Meister Andrea von Assist, genannt Ingegno, auf das Gerüst die Leiter emporsteigt, und sich mit Staunen dessen Fresken ansieht; wir folgen dem bescheidenen Jüngling in das Haus des Altmeisters, dessen kräftige und freie Art zu seyn dem ungen Genius gegenüber mit leichten und beauemen Strichen meister⸗ haft gezeichnet ist. Beide begegnen sich in einer vielseitigeren und le⸗ bendigeren Auffassung der Natur, als sie damals gewöhnlich war, doch sucht Andreg den Ausdruck der Formen und Gesichter mehr nach Seiten der Fülle und Derbheit hin, Raphael mit Innigkeit und Tiefe. Auch sein Verhältniß in der Schule des Pietro Perugino, wo sich die⸗ ses Naturell durch den Gegensatz des Schulmäßigen noch stärker her⸗ vorhebt, ist sehr anziehend geschildert, namentlich durch die Kontrast⸗ Figur des rüstigen Hehturichl0, welcher, mit schnellerem Pinsel ent. werfend, die Launen der Großen rasch befriedigt, dabei seine eigene Rechnung findet, zugleich aber auch einem höheren Aufschwung der
dieser Novelle, welche wir für eine wahre Bereicherung der Literatur halten, ist nur der Dialog vielleicht etwas zu restettirend gehalten, so 888 die Personen hier mehr als Träger der Gedanken des Autors er⸗ einen. Unter den zahlreichen und mannigfaltig gewählten Stücken heben wir besonders noch den Beitrag des Franz Freiherrn Gaudp hervor, zu⸗
gleich in der Absicht, um deni schönen Talent des Dahingeschiedenen 8 8— 8 88 8 8
aber auf beiden Seiten fast das äußerste er⸗ .
scheinen, und die Recitative und Arien des Schulzschen Oratoriums sind hiervon ein noch matterer Abglanz. Kräftigeren Schwung haben
Kunst zn umfangreicheren Werken den Weg bahnte. Gegen den Schluß
noch mehr Freunde zu erwerben, als es schon besitzt. G igen⸗ thümlichkeit, nämlich die geistreich nach dem beende, har .2 lerei, die ihn nicht mit dem breiten Strome der Tages⸗Literatur wird vorübergehen lassen, offenbart sich auch hier, und stellenweis sehr glänzend. Sinnreich eingeleitet, führt die Novelle uns von der Berliner Königsstraße plötzlich tief in die Scenen des Italiänischen Lebens, um auf dem Hintergrunde der heitersten Natur eine moderne Tragödie zu malen. Gaudvyv verdient, wo er am meisten er selbst ist, vielleicht der Teniers der Deutschen Literatur zu heißen, wenigstens dürfte er an fleißiger und lebendiger, wahrer und origineller Auffas⸗ sung diesem großen Kleinmeister der Malerei in nichts nachstehen; auch hat er mit ihm den gefälligen Vortrag und die pikanten, spielend hin⸗ gesetzten Lichter gemein. Wir erlauben uns deshalb, die Leser auf 7 Italien v3ö— Berliner Schneider⸗Gesellen, dessen ine feine Hand abschrecken möge, und auf seinen! 3 8 rgrefer H ge, und auf seinen Katzen⸗Raphael ine Beisteuer soliden Inhalts ist die von Barthold: „Geschichte des Templers von Brindist, Roger's von Flor“. Für neuere Heicht⸗ nische Literatur⸗Geschichte bringt der Aufsatz von F. W. Schulz in dem Leben des Grafen Leopardi, der sich als elegisch⸗patriotischen Ly⸗ rifer rühmlichst bekannt gemacht und auch bereits einen Deutschen Ue⸗ bersetzer gefunden hat, einen hübschen Baustein. Demnächst Nachrich⸗ ten von den berühmten Bronze⸗Thüren des Lorenzo Ghiberti, von Dr. Gape. Den Eingang macht ein Gedicht der Gräfin Hahn⸗Hahn, das wir eine Novelle in Versen nennen möchten; es hat Kraft und Farbe und einen Charakter, der uns auf eine weibliche Hand würde rathen lassen. Den Beschluß machen Toskanische Volkslieder, von dem Herausgeber mitgetheilt und eingeleitet. Die Form der Rispetti dürfte den zahlreichen Freunden der Volks⸗Poesie Interessan⸗ tes und Neues bringen. So empfehlen wir denn dies Unternehmen der Gunst des Deutschen Publikums, damit es ohne Unterbrechung noch fernere Jahrgänge erleben möge. Gr.
—
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 3. April. Abgang Zeitdauer Abgaug Zeitdauer von —— von So Seg, eens b St. M.
VWerlin. Potsdam.
Um 8 Uhr Morgens.. Um 63 Uhr Morgens. — 42
„ 11 „ Vormitt... 9 ½ „ 11—— „ Nachmitt.. 1 „ Mittags. — 45 „ Abends ... „ Nachmitt. — 46 . „ . „ Abends. — 5856
J— 8 Den 4. April 1840. mtlickher Faundsz- und weltd-Cours-Zetl.
₰ Pr. Cour. — Pr. Cour.
8 Briek Geld. — Briet 8. d. St.-Schuld-Sch. 1 — 4 1 103 ⁄¼4 [Coup. uuG Zius- Er. Eugl. Oti. 30. 4] 103 ½ 103 Sch. d K. u. N. — Pramsch d Seehb. — 1 8 er hes Kes Kurmk. Schuldv. 21 102 2½ 102 Neum. Schuldvy. 30 102 2 102
Actien. 3⁷ Bri. Pizd. Eiseub. 5 Bert. Stadt-Obl. 4¼ 104 — do. do. Prior. Aet. 42 Eltheinger do 32 100 1 “ Sg. press; Uanz. do. io Tbh. — 47 ½ — Gold al marco. Wezstp. vlandhr. 27 102 ¾ 102 Gà4 Neue Dukaten — Grofsh. Pos. 40. 4 105 ⁄¼ 104 Friedrichad'or Ostpr. Pfandbr. 2²1 1025 ⁄186 102 ⁄¶ [Asnd. Goldmün+— Pomm. do. 25 103 1 102⁵ 8 ren a 5 Thl. Kur.-u. Neum. do 24 1037⁄12 1031 12 [Diskonto Schleszische do. ²4¹ 103 102 ½
Thl. au 30) Sgr. Brief. Geld.
Wechsel-Cours.
RKorz — 1302⁄12 Kurz 150 8
2 Mlt. 1495½
3 Mt. 6 20 ⁄
2 Mt. 791 1⁄12 2 Mt. 101 ⁄13
Augsburg b 2 t. 1017⁄3
Breslau .. 1 2 At. — Leipzig WZ 1 8 Tage 102 ½
Fraunkfurt a. M. WZ=. . 2 Mt. 191 ⁄¾
Petersburg . “ 3 Woch. [1 2 12
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8 Amsterdam, 31. Mäarr. “
Niederl. wirkl. Schuld 52*⁄16. 5 % do. 98 ¾. Kanz-Bill. 2312⁄16.
5 % Span. 257. Passive —. Ausg. Sch. —. Linsl. Pceuas,.,. Präm.-Sch. —. Poln. 125. Oesterr. Met. 105 ¼. 8 1 Antwerpen. 30. Mäarz. Zinsl. 8 ¼. Neue Anl. 25 ½⁄. 8 Frankfurt a. M., 1. April.
Oesterr. 5 % Met. 108 ¾ G. 4 % 101 G. 2 ½ % 59 ½ G. 1 % 2511⁄6 G. Bank- Aectien 2184. 2182. partial-Obl. 162 ½ G. Louse zu 500 Fl. 149 ⅛. 149. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Prüm. Sch. 73 ¼ G. do. 4 % Anl. 102 ¾ G. Poln. Loose 70 ⅞. 70 2. 56/0 Span. Anl. 97 8. 9³ 4 2 ⁄½ % Holl. 2 ¼. 52³ 16*
Eibenbahn-Actien. St. Germain 670 Br. Versailles rechtes Ufer 560 Br. do. linkes User 370 Br. Strafsburg-Basel 370 Br. Bordeaux-Teste —. Sambre- Meuse —. Leipzig-Dresden 99 Br. Köln-Aachen 87 ½ G. Comp.⸗-Centrale —.
Hamburg, 2. April.
Bank-Actien 1822. Engl. Russ. 1087/1.
London, 28. März.
Cons. 3 % 90 ¾%. Belg. —. Neue Anl. 273 ¾⁄. Passive 7. Ausg. Sch. 14. 2 ½ % Hols. 53 ¼. 5 % 101 . 5 % Port. 34. do. 30% 23. Engi. Russ. —. Bras. 78 ½¼. Columb. 2451. Mex. 28 ⁄½. Peru 16 ⁄½. Chili —.
Paris. 30. Maärz.
5 % Rente fin cour. 113. 55. 3 % fin cour. 83. 58. 5 %˖ Neapl.
fin cour. 104. 60. 5 % Span. Rente 283 ⁄3. Passive 7 81. 3 % Port. —- Wien, 30. März.
5 % Met. 110. 4 % 1011 ⁄⁄ 6. 3 % 82 ½. 2 ½ % — 1 % —
Bank-Actien 1832. Anl. de 1834 7522⁄11. 4e 1839 360 1.
Koͤnigliche Schauspiele. Sonntag, 5. April. Im Opernhause: Lucrezia Borgia, Oper mit Tanz in 3 Abth., Musik von Donizertt Im Schauspielhause;: Die Leibrente, Schank in 1 Akk, von G. A von Maltitz. Hierauf: Der reiche Mann, Lustspiel in 4 Abth., von Dr. C. Toͤpfer. Montag, 6. April. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male wiederholt: Boris Godunow, Zaar von Rußland, Trauer⸗
spiel in 5 Abth. und einem Vorspiele, von E. Raupach.
Koöͤnigsstädtisches Theater. 88 Sonntag, 5. April. Das Auge des Teufels. Komische Oper in 2 Akten, nach einem Frunzoͤsischen Original des Seribe. Mu⸗ sik vom Kapellmeister Franz Gläser. Hierauf: Das Kunst⸗Ka⸗ binet. Komische Lokal Svcene mit Gesang, von L. Lenz. Montag, 6. April. Jum erstenmale: Das bemooste Haupt, oder: Der lange Israel. Originab Lustspiel in 4 Akten, von R.
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