1840 / 104 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1J)) der

Schneeflocken entlud sich vorgestern ein einziger, aber fuͤrchterlicher Blitz, der die Kuppel von St. 4

schluüg und die ganze innere Marmor⸗Bekleidung der Kirche zer⸗ ruͤmmerte, uͤberdies alles Silber und sonstige Metall, so wie eine der Glocken schmolz. Von den nahegelegenen Haͤusern riß er die Balkone entzwei, schlug einige hundert Fensterscheiben in Stuͤcke

und warf mehrere Individuen zu Boden, ohne sie jedoch zu toͤd⸗

ten. Der Schaden an der Kirche wird auf 19,600 Ducati (circa 50,000 Fr.) geschaͤtzt. Uwgec. Es war ein Feiertag; waͤre der

““

Aegypten. Der Pascha ist mi:

Alexandrien, 22. Maͤrz. (A. Z.)

dem Gang, den die Orientalische Frage in Eurepa nimmt, sehr

Das neue Franzoͤsische Ministerium flößt ihm Zu⸗

zufrieden. 3 Die Generab⸗Konsuln hatten, wie es scheint, dem

trauen ein. Pascha keine neuen Mietheilungen zu machen. begicrig die Erklaͤrungen zu lesfen, welche der Englische Minister am 7ten d. im Parlament uͤber den Stand des Tuͤrkisch⸗Aegypti⸗ schen Streits gegeben hatte. Alles interessirt den Pascha. Bei Ankunft der Zeitungen sind 10 bis 15 Dolmetscher beschäaͤftigt, die auf die Orientalischen Angelegenheiten Bezug habenden Auszuͤge zu uͤbersetzen, und da er seinen Umgebungen nicht ganz traut, so läßr er sich aufs Gerathewohl von Fremden oder von seinem Sohne Said Bey einzelne Stellen uͤbertragen. Er will, daß man ihm auch das Unangenehmste nicht verheimliche.

SNI n. 142 hz6 Bombay, 29. Febr. Man befrachtet hier Schiffe zum Transport von Truppen und Munition nach Aden und Buschir, da nach Berichten von dort, die bis zum 20. Januar reichen, der Ex⸗Gouverneur Scheik Hussein den Hafen von Buschir zu blokiren angefangen hatte, um sich far seine Absetzung an dem Hofe von Schiras zu roͤchen. Er soll zwar nur ein einziges

Fahrzeug mit etwa 50 Mann haben, aber die Persische Regie⸗

rung hatte gar kein Schiff ihm entgegenzustellen, und so konnte D

er Cem dortigen Handel bedeutenden Schaden zufuͤgen. Das Lintenschiff „Wellesley“ und der „Alligator“”“ waren auf ihrem

Wege nach China den 27. Januar in Trinkomali angekommen. Deei eiserne Dampfboͤte werden unter der Direction des Capi⸗ tain Lynch in Bassora zusammengesetzt: der „Nimrod“, „Niko⸗ tris“ und „Assyria.“ Ersteres war beinahe fertig. Sie werden

den Euphrat und Tigris befahren, besonders zwischen Bassora und Bagdad und zur Befoͤrderung der Ostindischen Korrespon⸗

denz, waͤhrend der Passarwinde, verwendet werden.

Capiltamn Macleod, Englischer Resident bei den Birmanen, Seine Stel⸗

hat sich genoͤthigt gesehen, Nangun zu verlassen. lung war nicht mehr haltbar. Die Regierung ven Ava zeigt sich immer feindseliger gegen die Englaͤnder. Er war am 9. Ja⸗ nuar auf dem Englischen Kriegsschiff „Conway“ in Amherst an⸗ gekommen. Dost Mohammed hatte Kulum verlassen, und soll in Bu⸗ chara angekommen seyn. 1“ 8 Macao, 7. Jan. Der Kaiserliche Kommissar hat am 13. Dezember ein Edikt erlassen, worin jede Einfuhr Englischer Guͤter, unter welchem Vorwande dies auch geschehe,

nen mußte, daß, im Falle man dergleichen Waaren

konfiszirt werden sollen. Man vermuthet, 2r ein Kunstgriff ist; denn die Britischen Waaren muͤssen nun nach ——₰

liebigen Preisen verkauft werden, welche dieselben

ziehen.

freundschaftlich aufgenommen.

zu unterdruͤcken, aber daß es den Engländern frei staͤnde, zuruͤck⸗ zukehren und einen erlaubten Handel zu treiben. Dies haͤlt man jedoch fuͤr falsch, denn laͤngs der ganzen Kuͤste dauerte der Ver⸗ kauf des Opiums zu guten Preisen fort, waͤhrend Brilische Waa⸗

ren durch das erwaͤhnte Dekret auf das bestimmteste verboten sind.

Der Chinesische Kommissar hat seine Aufmerksamkeit be⸗ sonders auf Macao gerichtet, da er zu besorgen scheint, die Eng⸗ laͤnder koͤnnten sich desselben bemoͤchtigen. Auch die Portugiesen

Maria di Porto Salvo entzwei

Zum Gluͤck war die Kirche schon . Schlag eine Stunde fruü⸗ her gekommen, so haͤtten vielleicht viele Hunderte von Menschen

Letzterer ist jetzt

verboten Und der Amerikanische Konsul gewarnt wird, nicht zu gestatten, daß man am Bord von Schiffen seiner Nation dergleichen Guͤ⸗ ter einfuͤhre, zu welchem Zweck er eine Verpflichtung unterzeich⸗ am Bord Amerikanischer Schisfe entdecken wuͤrde, die waͤhrend ihrer Fahrt auf dieselben gebracht worden waͤren, das Schiff und die Ladung daß diese Maßvegel

Manilla gebracht und dort an die Amerikaner zu den ihnen be⸗

hierauf als Amerikanische Guͤter nach Canton fuͤhren und dadurch in den Stand gesetzt werden, einen ungeheuren Gewinn daraus zu

Capitain Greig, fruͤher Kommandant des Kriegschiffs,, Seinde“, hatte, nach seinen Aussagen, am 16. Dezember eine Unterredung mit dem Chinesischen Kommissar und wurde von dem Letzteren Dieser aͤußerte, daß die Chinesische Regierung entschlossen sey, den Opiumhandel auf jede Gefahr hin

scheinen jene Besorgniß zu theilen, besouders da die Chinesen in Macao sich alle Souverainetaͤts⸗Rechte beigelegt haben, so daß, wenn im Falle des Kriegs die Englaͤnder diese Stadt und die Festung den Chinesen entreißen, die Portugiesen keine gegruͤndete Ausprüche geltend machen koͤnnen. Bereits ist ein hoher Manda⸗

rin, ein Mandschu von Geburt, der fruͤher in dem der Chinesi⸗

schen Regierung unterworfenen Theile von Turkestan befehligte, hierselbst eingetroffen und hat eine Abtheilung Veteranen mitge⸗ bracht. Man glaubt, er habe den Auftrag, Alles zur Abwehr gegen einen feindlichen Angriff vorzubereiten.

Wie man aus der Canton Preß vom 21. Dezember er⸗

fahrt, hat der Chinesische Kommissar Lin vor kurzem durch meh⸗

rere Kuͤsten⸗Distrikte der Provinz eine Inspections⸗Reise unternom⸗ men. Die Geruͤchte von einer Abberufung Lins dauern fort; von Einigen wird behauptet, der Mandschu⸗General Ah werde ihn ersetzen, waͤhrend von anderen Seiten geglaubt wird, Hwang⸗ Tseo⸗Lsze, der vor einiger Zeit eine Bittschrift an den Kaiser in Peking richtete, worin er auf Todesstrafe fuͤr die Oriumraucher antrug, werde zu seinem Nachfolger ernannt werden.

Capitain Elliot hat ein Schreiben an den Chinesischen Kom⸗ missar erlassen, worin er verlangt, daß in Betracht der Moͤglich⸗ keit einer friedlichen Ausgleichung und der Interessen der Engli⸗ schen Kaufleute, ihren Familien bis auf Weiteres gestattet wer⸗ den sollte, bis zur Wiederherstellung des freien Handelsverkehrs in Macao ihren Aufenthalt zu nehmen; worauf der Chinesische Beamte ihm am 18. Dezember entgegnet haben soll, daß das ganze Zerwuͤrfniß durch die unverständige Handlungsweise des Brilischen Ober⸗Intendanten

Schiffe zu Hong⸗Kong angehalten, dadurch den Tod eines Chi⸗

nesen und mehrere andere traurige Vorfaͤlle verschuldet der uͤber⸗

dies die Englischen Fahrzeuge verhindert, nach Whampea zu se⸗ gein, und welcher endlich sich hartnaͤckig geweigert habe, die von der Chinesischen Regierung verlangte Verpflichtung zu unter⸗ schreiben. rung uͤbrig, daß die Beschle des Kaisers streng vollstreckt werden muͤßten, der Hafen von Canton ihm fuͤr immer verschlossen

bleibe, und keiner Englischen Familie deshalb gestattet werden köͤnne, ihren Aufenthalt in Macao zu uehmen.

7 8 8

Dirschau, 6. April. (Elb. Z.) Der Strom ist hier vo lig frei vom Eise, die Passage wird mit dem Faͤhrprahm an der Leine bewirkt, das Wasser faͤllt und steht 8 Fuß 8 Zoll. 8 Mittag kamen bereits mehrere beladene Oderkähne von Kulm und Graudenz hier mit der Nachricht an, daß der Weichselstrom

bis Modlin ganz offen sey.

gend sein Ende erreicht, weohalb denn auch morgen mit dem Auftakeln der hiesigen Schiffbruͤcke vorgegangen werden soll.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 10. April. Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

ö“ von g-sS n. Et. M. petqda m. (St. M. r Morgens..

Um 6 ½ Uhr Morgens. 41 Vormitt...

39 . 0 88 39

Nachmitt. F Mittags. 52

Abends —. Nachmitt. 52 2 88 1

10 2 Abends .. 58 Die längere Daner der Fahrten um 12 ½ und 4 ½ Uhr von Potsdam wurden durch den heftigen Wind verursacht.

Meteorologische Beobachtungen. Moragens Nachmittags Abends Rach einmali er

Um 8 Uh 811

6

1840. 1

19. April. 6 Udr. 2 Ubhr. 10 Udr. Beovachtung.

Luftdruckx. 339,1"“por. 350,02 „Par. 2 40,21„ar. Oucbwarme 5,6 °0 R. 8 J⸗= 350 R. + 5,29 R. +⸗ 3,5 0 R. Flußwärme 3,09 N. -ö242 R. Bedenwarme 3,5 0 R.

Lustwaͤrmck.... FThaupunkt. ...

+ 22° R. + 3,4“ R. Ounstsättigung 83 pECt. husdunstung 0,021“Rh.

76 vCt. 1 trübe. nnüvbe. trübe. Niedersclag 0 1 1 RNO. b NDO. D. Waͤrmewecsel 4 0.00 Wolkenzug NO. + 11 90. JTaaelmiettel- 239,88“ vor. 4+ 12 . +. 270 R.- 80 eCt. NO.

S11I111““ Amsterdan, 7. April. Niederl. wick! Schul.l 521 ⁄16. 1 5 % Span 24 3⁄11. Paxsive 75⁄16. Ausg. Sch. —. Zinzl. —. Preuss. Pröäm.Sch. —. Uoln. —. Oesterr. Met. L111“ LAntwerpen. 6. April. 1“ ins. Zinsl. 8. Neue Aul. 242⁄16- Frankfurit a. M., 8: April. Oesterr. 5 % Met. 108 G. 4 % 1011 ༠GC. 2 ¼⁄20⁄9 59 % 8. 1 % 257 ½ G. Bank--Artien 2194. 2192. partial- 0bl. 162 G. Loose zu 500 Fl. 148 ½¼. 148. Loose zu 100 Fl —.

82 vEr.

0 n.

—— —. 2

veranlaßt worden sey, der alle

Deshalb bleibe dem Ober⸗Kommissar nur die Erklä⸗

Da nun auch nach dem eben einge⸗ gangenen Rapport von der Danziger Weichsel die letzte Eis⸗ stopkung beim Heringskrug zum Aufbruch gekommen und in die See getrieben ist, so hat der diessäͤhrige Eisgang fuͤr unsere Ge⸗

mit Ballet, Musik von Spontini. nigl. Decorationsmaler Gerst.

Gastrolle.)

5 % 40 99 Kanz. Bill. 24211.

3 Akten, von J. Nestroy.

Preuss. Präm.

8,h. 72 ⁄¼ G. 407. 40 % Anl. 102 ¼ G. hoin. Leure 70*8. 70 8.

2 ½ % HoHl. 52 */₰. 52* 10 St, Germain 680 Hr. Verssilles rechtes Stralsburg-Basel 425 G. Leipzig-Dresden 98 G.

8 11“—

5 % Span. Anl. 9½¾. 9 ½. Eisenbahn-Actien. Ufer 570 Br. do. linkes Ufer 380 Üür. Hordeaux-Teste —. Sambre-Meuse —. Köln-Aachen 88 G. Comp.-Centrale —. Ulamburg, 9. April Uank-Actien 1820. Engl. Russ. 108273. ULondon, 4. April. Cons. 30%, 907 Relg. —. Neueèe Anl. 27 . Paseive 7 ½. Ausg. Sck. 137 ¾. 2 ⁄½ % IHI ll. 53 „½ 5 % 982 4. 5 % Port. 34 1. do. 3 %, 24 . Engl. Russ. Bras. 75 ¾. Columb. 21 3l. Vex. 28 ¼. Feru 16. Chili —. Paris. 6. April. 8 5 % Rente üin cour. 113. 45. 3 % sin cour. 84. 10. 5 % Naapl. lin cour. 04 70. 5 %, Span. Kente 28 7/½. !'assive 7 . 3 % Port. 24 ¼. Petersburg. 3. April 8 Uonc. 3 Mi. 3812 16. Ilamb. 342 32. Paris 4006 ½ Polu. h Part. 3,,0 Pl. 65. de. à 500 Fl. 78 ½.

Vien, 7. Abril. 5 % Met. 1101 ½. 4 % 101 ¼. 3 % Bank-A"wien 1822. Aul. de 1834 149 ½.

8- 9

821½. 2 2 de 1839 143 ½.

2⁄% b 1 % a.

11“*“ .“ Den 11. April 1820.

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h ttc4⸗⸗ Fonds- und d- (ourgs.

Vr. Ceur.

Ur. Cour. Brief. (4eld.

Sgalel CelH. 8 4 102à2 4 103³ 4 T oup. uud Cius-

1035, 1211022 1120 ücb. 4 K. a. X— 73371218 102,/2 10721 2 1032¼

St.-Sebuld-Sch. EPr. Kugl. Obl. 20. 4 Prün.Sch d Seeb Kurmkb. Schul!de. 22 Neuut. Schu’ dr. 3 HBerl. Stadt Out.] 4 Elbinger ⁴o 2. 100⁄1 UDans 40. in Th.+%b47 ½ Westp. Pfaudbr 21 10922 Grofeh. Pos. do 4 105³ 5 Dlrr. Pfacdet 20] 1025 ½ Pomm. do 2 1033 n Kur.-n. Neuwmn.do 21 1103 11 Schbleeisehe do. ²³⁴1 ß 103

94224

Actien.

nel. P'tad. Eisenb. 5 do. do. Prior. Act. 41 Aigd. Lpz Eisenb.

Gold al marco. 104 ¾ 8e Dubkaten 102 ⁄1 Feledriebsd'or And. Goldumltu-—

ren à 5 Tul Disbonte

103 112 102 ½

Hlechsnl-Coursg.

Amsterdam Kara do. 4 2 Me

Kourr

3 Mi. 2 Mt.

2 Me. 2 Mt.

2 Me

8 Tage 2 Me. 101 ¾ 3 Woch. 1 2 ⁄h1

————

HUamlfeurg do. Loudoo . . .. ..11 Wien in 20 Ir. Augzlurg Brealau Lelpiig WZ22 prankturt a. MU. W’...ü

Petersburg

Koͤnigilche Schauspiele. Sonntag, 12. April. Im Opernhause: Fernand Cortez,

oder: Die Croberung Mexiko's, Oper in 3 Abth, von de Juy,

Decorationen von dem Kö⸗

101 ¾ 100 Thbl. 100) Tnl.

120 Fi. 1 SRbl.

102 ½

Im Schauspielhause, zum -n wiederholt: Die Mo⸗ dernen, Schauspiel in 5 Abth. om Verfasser von: Album und

Wechsel. 13. April. Im Schauspielhause:

Montag, Nathan der

Weise, dramatisches Gedicht in 5 Abth., von G. E. Lessing.

Dienstag, 14. April. Im Opernhause: 10 Großes Konzert

fuͤr das Pianoforte, von L. van Beethoven (es-Dur) vorgetcagen von

Sophie Bohrer, 11 Jahr alt. 2) Adagio und Variatlonen füͤr die Violine uͤber ein Thema von Bellini, komponirxt und vorge⸗ tragen von dem Koͤnigl. Hannoverschen Hof⸗Konzertmeister Herrn A. Bohrer. 3) Grandes varialions brillantes aus der Oper:

Belagerung von Corinth, von Rossini, komponirt von H. Herz,

und vorgetragen von Sophie Bohrer. Hierauf: Die Gesandtin, komische Oper in 3 Abth., Musik von Auber. (Mad. Scharpf, vom Stadtheater zu Frankfurt a. M.: Madame Barneck, als

Im Schau pielhause: 1) La econde rep ésentation de: Du-

chessc, vaadeville nouveau en 2 actes, par Mr. de Colombey. 2)

La seconde anncée, vaudeville en 1 acte, par Scribe. 8 Koöͤnigsstadtisches Theater. onntag, 12. April. Das bemooste Haupt, oder: Der

lange Israel. Original Lustspiel in 4 Akten, von R. Benedix. Montag, 13. April. Der boͤse Geist Lumpazivagabundus, oder: Das liederliche Se Senee ec mit Gesang in Musik von A. Muͤller. 11]]

Gedruckt bei A. 22 Havdn.

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

2 rmn:

7 g 24 318 at r6g gS Bekannetmachungen.

ce(dictal⸗Citati sön. 1 9. Behuss der vollständigen Legitimation des Haupt⸗

maunus und Peostmeisters Angust Ferdinand von Bil⸗ daß der Hauptmann und

lerbeck zu Frevenwalde a. d. Oder, als nächsten Lehn⸗ naud von Billerbeck zu

solgers seines Vetters, des am 18. Mai 1823 zu Zeh⸗ den rechtmäßigen alleinigen Lehnfolger des

In verstorbenen und zu Berlin wohnhaften Otto Ernst Friedrich von Billerbeck angenommen, ihm als, ¹ d spätestens bis zum 92α 3 1 8⸗ 8 1 8

Nachlaß, namentlich die Guts⸗Antheile ten und spätc. * vommande ir des aosten Land⸗ vom

rätlu⸗ wehr⸗Regiments zu melden, und über seine heimliche sichtigung angenemmen, g sich zu rechtfertigen, widrigenfalls er als gelassen werden.

Friedrich von Billerbeck, Fecseh der Guts⸗Antheile dessen Lehns⸗

ZBacnitz c, 4 und f im Ppriyschen Kreise, werden alle Warnitz c. 4. f.. 5 mäßf 9 ddiejeuigen, welche ein näheres oder gleich nahes Recht folgt werden wird, und daß die nach erfolgter P zur Lehufolge zu haben glauben, und insbesondere die sion sich etwa erst meldenden näheren oder gleich nahen Eatfernung se. genr, Ie

d. Deserteur verfolgt und das weiter Gesetzliche gegen ihn

7 e 7

Anzeiger füuͤr die P

Anzeige

und von Bever und die Justiz⸗Kommissarien Hartmann,

Kranse, Triest und Mottan vor

zuzeigen und nachzuweisen. 1 n Bei ihrem Nichterscheinen haben sie zu gewärtigen, sen der 2ten . 5.

Postmeister August Ferdi sments zur Reserve entlassen, hat sich

1 Frevenwalde a. d. Oder für eutfernt, ohne der Landwehr⸗Behörde

Olts Ernst gen Aufenthalte Kenntniß zu geben. G lens nur da . werder Ers ertheilt, binnen drei Mona⸗ nen, wenn sie frankirt sind bis zum 190. Mai d. J.,

5. Juli d. J. hierher zu⸗ und um die beiden letztgenaunten iin Monat März

Bekanntmach geschlagen werden, an:- Der Reservist August Erdmann

ihm als solchem daher hierdurch der Befehl ur lehnmäßigen Disposition verab⸗ rückzukehren, sich bei

Frem Leben und Aufenthalte uach unbekannten Ag⸗ Lehnfolger für schuldig erachtet werden, alle seine Han

nmaten des von Billerbe

Villerbeck

des Hauptmanns Ernst Friedrich von Billerbeck,

„) der Rudolph Wilhelm Constantin, und

6 4) der Friedrich Christoph von Billerbeck, des Ober⸗ sien Christoph von Billerbeck Söhne,

pierdurch aufgefordert, ihre etwanigen Lehnrechte bin⸗

nen 3 Monaten, und spätestens in dem auf

den zwei und zwanzigsten Mai 1840,

Vormittags 11 Uhr,

Sh

2 roth, angesetzlen Termine im Ober⸗Landesgericht ent weder personlich oder durch einen hiesigen mit Voll⸗

cischen Geschlechts, namentlich: lungen und Dispositionen anzuerkennen, erdinand Withelm Christian von Billerbeck, Rechnungslegung oder Ersatz der gehobenen Sohn des Majors Conrad Wilhelm Gottlieb von fordern zu können, sondern sich lediglich mit dem, was G laalsdann noch von dem Lehns⸗Nachlasse vorhanden seyn * . 99 der Carl Friedrich Wilhelm von Billerbeck, Sohn wird, zu begnügen.

Stettin, den 23. Januar 1840. Frat 1“ Ober⸗Landesgericht, Erster Senat.

Nothwendiger Verkauf. Stadtgericht zu Berlin, den 3. September 1839. Das in der alten Jacobsstraße Nr. 36 belegene kinder zu Chemnitz und, w

ohne von ihm veranlaßt werden wird. Nutzungen Berlin, den 8. April 1840.

reußischen Staaten.

undg. 1 1 1t Bevmann, geboren zur Erledigung kommen wird, so wird dies den zur

en 30. März 183⁄ Perception Berechtigten von Endesunterzeichnetem, dem Infaunterie⸗Regi⸗ dermaligen Stammältesten und Kollator, hiermit öffent⸗ heimlich von hier lich bekannt gemacht, mit der Bemerkung, daß Gesuche

zu Berlin den 9. April 1811 und d Compagnie des 23sten

Königliches Kommando der 6ten Landwehr⸗Brigade.

lich, so wie ein anderes von 40 Thlr., zu Ostern 1841

von seinem jetzi⸗ um Verleihung dieses erstgenannten. Stipenciums Demselben wird welche übrigens nur dann angenommen werden lön⸗

1. bis 15. März künftigen Jihres zur Berück⸗ spaͤter aber anberücksichtigt

8 2

Altenburg, den 12. April 1840. 8

1 Carl Heinrich Neefe, Garnison⸗Kantor, 2ter Lehrer d. B. Töchterschüle, Schreibmstr. am Gymnas. u. d. B. Knabenschule.

e„

Wendlandt.

Von Dr. Johann Neefe zu Wittenberg sind unter dem 4. Sepi. 1570 vier Stipendien, ein jedes zu 40 Thlr. jährlich, und zwei sogenannte Accessions⸗Stipen⸗ . dien, ein jedes zu 50 Thlr. jährlich, gestiftet worden, ist erschienen und daselbst, so wie in allen Buchhand⸗ welche zunächst an Studirende Neefeschen Stammes, lungen, zu haben: in Ermangelung solcher aber an vrweeeee enn solche nicht vorhanden „, f. .

A 1 8esg. Fr ¹ Ein vollständiges Handbuch

Grundstück der Ehefran des Tischlermeisters Böllert, sind, an Fremde unter der Voraussetzung verliehen wer⸗ 1. hrAftlichen 2 8. v

vor dem Deputirten, Ober⸗Landesgerichts⸗Afsessor Oster⸗taxirt ’2 20,745 Thlr. 18 sgr. 3 bschen sertdenhalber den, daß sie auf der Universität Halle Wittenberg, eeLNn en Aufsätzen, wie sie am 22. Mai 1840, Vormittags 11 Uhr, oder, was die Perception der Accessions⸗Stipendien

an der Gerichtsstelle subhastirt werden.

macht und bhinreichender Information verseheuen Ju. Hvpothekenschein sind in der Registratur einzusehen. ou de 1

sitz⸗Kommissarius, wezu denen, welchen es hier au Die unbekannten Real⸗Prätendenten werden hierdurchsdien, von 50 Thlr. jährlich, j Wetanntschaft fehlt, die Justizräthe Böhmer, von Dewitz unter der Warnung der Präklusion vorgeladen.

Tare und anlangt, auf letzterer ne v. 268*⸗ Sen sindiren. Da nun Eins von den beiden Acce sions⸗Stipen⸗ euß. b 2 1 8 1— etzt zur Erledigung ge⸗ Fie durchgesehene u. vermehrte Ausgabe. Preis 222 (er kommen ist und ein gleiches, auch von 50 Thir. jähn-

Literarische Anzeigen. Bei A. W. Hayn in Berlin (Zimmerstraße Nr. 26)

Der Haussekretaͤr.

zur Abfassung aller Gat⸗ in den bürgerlichen Ver⸗

hältnissen vorkommen, zur Gelbstbelehrung. Von D. F. Rumpf, Königl. Preuß. Hofrathe zu Berhin.

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Inland.

net und fuͤr den Umfang der Monarchie ertheilt worden.

dern und die Polizei⸗Kommissarius, diesen Tumult zu stillen. Drei der Wa⸗ ggen wurden ohne Widerstand in der alten Kaserne in Sicherheit

8 Kutscher verhinderte die Abfahrt.

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28

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Amtl. Nachr.

Frankr. Dep. K. Bertrand über die Wassen Napoleon's. 1

Großbr. u. Irt. Lond. Neapolitan. Angeleg. Staats⸗Einnahme. Lord Ponsonbv.

Riederl. Verhandlungen in Utrecht. Dordrecht 6,8— be⸗ stimmt. Das Kapital der Niederl. Bank um 10 Mill. erhöht. GBelg. Kammer⸗Verhandl. über die Rhein. Eisenbahn. Herr von raet zum Gen. Intend. des Königl. Hauses ernannt. 8 Schw. u. Norw. Neue Ministerial⸗Veränderungen. Aeußerung

des Königs über das Zoll⸗Spstem. Reichstag. Gehalte der ho⸗ hen Staats⸗Beamten. Dentsche Bundesst. Hannover. Stände⸗Verh. Weimar. Schreiben. Oesterr. Schreiben aus Wien (die Amnestirten in Italien). Schweiz. Von der Schweizer Gränze. (Sieg der Unter⸗Walli⸗ ser u. Besetzung von Siders, dem Hauptorte von Ober⸗Wallis.) Zürich u. St. Maurice. (Näheres über die Vorgänge in Wallis.) Span. Anleihe. Port. Resultat der Wahlen. Rord⸗Am. Gränzstreit. Differ. mit Peru. Indian. Krieg in Florida. Mexikv. Protest gegen die Anerkennung von Texas durch Frankreich. Argent. Republ. Siege der Regierung. ern. Gamarra. Chili. Bolivien. ind. Rüstung gegen China. Operationen in Afghanistan. na. Kaiserl. Handelsverbot. Verhaftung eines Engländers. Königsberg. Erhaltung alter Baudenkmäler. Oper. Jubiläum.

Paris. Unruhen in Lons le Saulnier.

Brandenburg.

Amtliche Nachrichten.

8 Kronik des Tages.

Dem Mechanikus A. Borsig hierselbst ist unter dem 10. April

1840 ein Patent auf eine Liederung der metallenen Leitbuchsen fuͤr Kol⸗

19. benstangenkreuze in der durch Zeichnung und Beschrei⸗ öo·oͤöung nachgewiesenen Zusammensetzung,

fuͤr den Zeitraum von Sechs Jahren, von jenem Tage an gerech⸗

Zeitungs⸗Nachrichten.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 7. April. An der Tagesordnung war heute die Eroͤrterung des Geset⸗Ent⸗ wurfs, durch welchen ein außerordentlicher Kredit von 285,000 Zr. fuͤr Bauten an dem Hotel des Kriegs⸗Ministeriums verlangt wird. Da Niemand das Wort verlangte, so ward sogleich zur Abstim⸗ mung geschritten, und jener esetz⸗Entwurf mit 225 gegen 13 Stimmen angenommen. Der Minister der oͤffentlichen Bauten legte hierauf verschiedene Gesetz⸗Entwüuͤrfe vor, unter denen sich einer befand, durch welchen ein außerordentlicher Kre⸗ dit von 5 Millionen Fr. verlangtiwird, um einen Kanal zu hauen, welcher die Aisne und Marne miteinander verbinden soll. Durch einen andern Gesetz⸗Entwurf soll der Compagnie der Ei⸗ senbahnen von Paris nach Orleans eine Subvention von 16 Mil⸗ lionen Fr. und der von Straßburg nach Basel eine Subvention von 12,500,000 Fr. bewilligt, ferner der Eisenbahn von Andre⸗

cieuxr nach Roanne ein Darlehn von 4 Millionen Fr., fuͤr eine r

Eisenbahn von Montpellier nach Nismes ein Kredit von 4 Mil⸗ lionen Fr., einer Eisenbahn von Lille nach der Belgischen Graͤnze ein Kredit von 6 Millionen Fr⸗„ und einer Eisenbahn von Va⸗ lenciennes nach der Belgischen Graͤnze ein Kredit von 4 Millio⸗ nen Fr. zugesichert werden. Alle diese verschiedenen Gesetz⸗Ent⸗ wuͤrfe wurden zum Druck verordnet. Die Herren Thiers und von Remusat wurden in dieser Sitzung neuerdings als Deputirte vereidigt.

Paris, 7. April. Die Stadt und die Umgegend von Lons⸗ le⸗Saulnier sind an den Tagen des 2. und 3. April der Schauplatz beklagenswerther Unruhen gewesen. Am Lten erschien auf dem Markte von Lons⸗le⸗Saulnier ein Agent des Herrn von Vanoy, Eigenthuͤmer der Dampfmuͤhlen von Courlans, um be⸗ deutende Vorraͤthe von Kartoffeln aufzukaufen. Es bildete sich um ihn herum ein Haufen von Weibern, die ihm vorwarfen, daß er den Preis des Getraides und der Kartoffeln zu erhoͤhen suche, daß er eine Hungersnoth veranlassen wolle, und sie erklaͤr⸗ ten ihm, daß er die jetzt angekauften Vorraͤthe nicht fortfuͤhren duͤrfte. Es gelang den Polizei⸗Agenten fuͤr einen Augenblick, die aufgeregten Weiber zu beruͤhigen, aber kaum hatten sich die Agenten entfernt, als sie sich auf die Kartoffelsaͤcke stuͤrzten, und den Inhalt derselben unter sich vertheilten. Die Behoͤrde, von dieser Thatsache in Kenntniß gesetzt und zu gleicher Zeit benach⸗ richtigt, daß sich in der Salinenstraße, wo sechs mit Kartoffeln beladene Wagen standen, Zusammenrottirungen bildeten, begab sich sogleich an Ort und Stelle. Das Volk hatte zwei jener Wagen umgestuͤrzt, und schickte sich an, dieselben zu pluͤn⸗ Kutscher zu mißhandeln. Es gelang dem

Der Praͤfekt ertheilte Befehl, daß dieselben in der acht fortgeschafft werden sollten, aber die Betrunkenheit der Fruͤh Morgens am anderen Tage hatte sich schon ein zahlreicher Haufe vor der alten Kaserne versammelt; er bestand groͤßtentheils aus Weibern, die mit lau⸗

anitem Geschrei verlangten, daß man ihnen die Kartoffeln auslie⸗ asere. Der Praͤfekt, der Maire, der Koͤnigliche Prokurator, seine

ubstituten, der kommandirende General des Departements, der

Lapitain und der Lieutenant der Gendarmerie, die sich auf der

Berlin,

Montag den 13 nẽ April

Proͤfektur versammelt hatten, waren einstimmig der Meinung, A!- · b Die am Orte befindlichen Linientruppen, die Gendarmerie und die Pompiers der National⸗Garde sollten aufgeboten werden, um die Wagen

daß man die Abfahrt der Wagen sichern muͤsse.

sogleich aus der Stadt zu schaffen. Um 2 Uhr setzte sich der Convoi in

Bewegung; die Gendarmerie und 25 Mann Linientruppen begleiteten Anfuͤnglich ging Alles gut, aber hald wurde mit Steinen

Inbeß brachte man die Wagen aus der Stadt, und als man im eiligen Trabe bis naͤchsten

ihn.

auf die Eskorte geworfen.

Dorfe gelangt war, durfte man hoffen, die Vorraͤthe in Sicher⸗ heit gebracht zu haben, als man ploͤtzlich von allen Seiten Bauern und sich bald von einer Masse von ungefaͤhr 3000

ersonen umringt sah. Diese warfen sich auf die Wagen und mißhandelten die Eskorte. Trotz des Widerstandes derselben wur⸗

den die Wagen umgestuͤrzt und gepluͤndert. Die Truppen waren 2 und der Praͤfekt sandte nun sohleich

nter⸗

Die bisherigen Unordnungen waren aber Ein Haufe

genoͤthigt, sich zuruͤckzuzie Estafetten ab, um von dem Küuͤrassier⸗Regiment in Dole stuͤtzung zu erhalten. leider nur das Vorspiel von weit ernsteren Erzessen. Bauern hatte sich nach dem Schlosse des Herrn von Vanoy bei Courlens begeben, um dasselbe zu zerstoͤren. Als der Praͤfekt von diesem Plane Kenntniß erhielt, brach er sogleich an der Spitze von 50 Mann auf, unter die er scharfe Patronen verthei⸗ len ließ. Als er indeß in Courlens ankam, waren die Bauern schon in das Schloß eingedrungen. Sie hatten Thuͤ⸗ ren und Fenster eingeschlagen, die Spiegel zertruͤmmert, Meubeln und Silberzeug aus den Fenstern geworfen und die Fäͤsser in den Kellern aufgestoßen. Herr von Vanoy hatte sich mit seiner Frau und seinen Toͤchtern auf dem Boden versteckt. Es gelang dem Praͤfekten, die Empoͤrer aus dem Schlosse zu vertreiben und einige derselben zu verhaften Die Gefangenen wurden mitten in der Nacht nach Lons⸗le⸗Saulnier eskortirt. Eine Abtheilung der National⸗Garde und eine Gen⸗ blieben in Courlans, um das Schloß zu ver⸗ theidigen. ije Ruhe war bei Abgang dieser Nachrichten voll⸗ kommen wieder hergestellt, 20 Personen waren verhaftet und die gerichtliche Instruction begann mit großer Thaͤtigkeit.

Der Constitutionnel vom 5ten d. M. enthält, wie bereits erwaͤhnt, ein kurzes Schreiben des Generals Bertrand vom 30. Maͤrz, worin derselbe der unten folgenden interessanten Mit⸗ theilung die Bemerkung vorausschickt, daß er sie schon vor laͤn⸗ gerer Felt niedergeschrieben und im Jahre 1836, vor seiner Ab⸗ reise nach den Antillen, sicheren Haͤnden uͤbergeben habe, zu ih⸗ rer jetzigen Vernffentlichung durch den Druck aber durch neulich eingetretene, auf die Waffen Napoleon's bezuͤgliche Umstände bewo⸗ gen werde. „Erklarung des ehemaligen Großmarschalls

ertrand in Betreff der Waffen Napoleon s. Im Mo⸗ nat April des Jahres 1821 auf der Insel St. Helena, ließ mich der Kaiser wenige Tage nach Abfassung seines Testamentes zu sich rufen, unterhielt mich von einigen Anordnungen, die er ge⸗ troffen habe, wie uͤber andere, die er noch treffen muͤsse, und agte mir dann, daß er mich beauftragt habe, seinem Sohne seine Jaffen zu uͤberbringen; nichts Werthvolleres koͤnne er ihm hin⸗ terlassen; doch sollten sie demselben nicht eher zugestellt werden, is er ein Alter von 16 Jahren erreicht habe. „Sie ihm ruͤher zustellen“, sagte er, „hieße, sie an Oesterreich geben.“

iese schmerzliche Unterredung dauerte zwei Stunden lang, von

bis 8 Uhr Abends. Der Kaiser sprach von Frankreich und on der Armee, von seinem Sohne und seinen Verwandten mit enem Gedaͤchtniß der Vergangenheit und jener Vorauesicht in

ie Zukunft, welche er fast bis zu seinem letzten Athemzuge be⸗

ahrt hat. In einer jener kurzen Pausen, welche bei dem Ueber⸗ ange von einem Gegenstande zum anderen eintraten, sagte ich um Kaiser: „Der Lauf unserer Geschicke ist so ungewiß, daß sch Ew. Majestaͤt mich zu entschuldigen bitte, was Ihre Willens⸗ einung ist, wenn ein Ungluͤcksfall eintreten sollte, der, wie ich offe, nicht eintreten wird. Wenn naͤmlich ein vorzeitiger Tod en jungen Prinzen, Ihren Sohn hinraffen sollte, bevor ich Ih⸗ en Absichten entsprechen koͤnnte, welchen Gebrauch haͤtte ich ann von Ihren Waffen zu machen?“ „Sie werden sie be⸗ ahren“, sagte der Kather, „es ist eben so gut, daß Sie ieselben haben, als ein Anderer.“ Durch eine seinem Testamente

beigefuͤgte Bestimmung beauftragte mich der Kaiser auch, seinem

Sohne ein sogenanntes Reise⸗Necessaire einzuhaͤndigen, und zwar dasselbe, dessen er sich am Morgen jener großen Tage von Ulm, Austerlitz, Jena, Eilau, Friedland, Insel Lobau, Moskwa und Montmirail bediente. Der Kaiser fuͤgte die Bemerkung hinzu: „Graf Bertrand ist seit 1814 dessen Bewahrer.“ Bei dieser Ge⸗ legenheit duͤrften einige Aufklaͤrungen nicht nutzlos seyn. Im April 1814, wenige Tage vor der Abreise aus Fontainebleau, hatte der Kaiser dem Marschall Macdoͤnald einen Saͤbel zum Geschenk gemacht; einen anderen Saͤbel gab er dem Herzoge von Vicenza (Caulaincourt) und mir verehrte er den Saͤbel, den er in der Schlacht bei Abukir trug. Dem General Drouet verehrte er ebenfalls einen Saͤbel. Er beauftragte ferner seinen Garde⸗ robemeister, Herrn von Turenne, unter seinen Necessaires eines auszusuchen, welches er mir zum Geschenk machen wollre.

zu geben, welches nicht wohl tragbar war. Der Kaiser verehrte mir dasselbe auf das Huldvollste. Im Jahre 1815, als der Kaiser den Plan hegte, sich nach Amerika einzuschiffen, sagte er zu mir, daß es ihm angenehm seyn wuͤrde, wenn ich sein großes Schlachten⸗Necessaire kommen ließe, und daß er mir den Werth bezahlen wolle. Ich antwortete, daß ich es recht gern kommen lassen wolle, weil dies sein Wille sey, daß ich aber 8 großen Werth auf dies schoͤne Ge⸗ schenk lege, um auf dessen Besitz zu verzichten. Der Kaiser, in seinen letzten Augenblicken von dem Wunsche beseelt, seinen Sohn mit allen Erinnerungen zu umgeben, die ihm die Erinnerung seines Vaters zuruͤckrufen konnten, druͤckte den Wunsch aus, daß jenes Necessaire den saͤmmtlichen anderen Gegenstäaͤnden beigefuͤgt werde, welche er seinem einzigen legitimen Nachkoͤmmling hinter⸗ ließ. Sicherlich wuͤrde diese Absicht gewissenhaft erfuͤllt worden seyn. Da aber Derfjenige, der uͤber Alles waltet, nicht vergoͤnnt hat, daß die Waffen des Helden di sem Sohne dugestect wer

Herr von Turenne schlug dem Kaiser vor, mir sein großes Necessaire

konnten, der bei seiner Geburt zu so glaänzenden Ge⸗ schicken berufen, im Bluͤthenalter in Deurschland starb, so sind diese Waffen, das theuerste Vermächtniß um mich Na

poleon's eigener Worte zu bedienen welches er seinem Sohne

hinterlasen konnte, kraft seines ausdruͤcklichen Willens

mein persoͤnliches Eigenthum geworden. Ueber dieses kost⸗ bare Geschenk, uͤber diese unschaͤtzbare mir anvertraute

Gabe schulde ich der Nachwelt Rechenschaft. Ich kann aber von eben diesen Waffen, die unbestreitbar die meinigen geworden sind, keinen besseren Gebrauch machen, als daß ich sie meinem Vaterlande darbiete, diesem Frankreich, das der Kaiser Napoleon, der große Bonaparte, mit einem in den fuͤnf Welttheilen so all⸗ verbreiteten Ruhm umgeben hat, diesem hochherzigen Volke, das ihn zu jenem Wahlspruche begeistert hatte: Alles fuͤr das Fran⸗ zoͤsische Volk! Ist es aber nicht auf der anderen Seite, da Na⸗

poleon in seinem Testamente die ruͤhrenden Worte niederschrieb:

„Ich wuͤnsche, daß meine Asche an den Ufern der Seine ruhe,

inmitten dieses Franzoͤsischen Volkes, das ich so sehr geliebt

habe;“ eine Pflicht fuͤr mich, die Erfuͤllung dieses Wunsches zu begehren, des Wunsches, den seine Testaments⸗Vollzieher der vo⸗ rigen Regierung mitgetheilt haben, und den ich ser 1830 auf der National⸗Tribuͤne aussprach? Moͤge Frankreich, wo der Ruhm Napoleon's von Tag zu Tage mehr und mehr einen ge⸗ rechten Stolz erregt, möge Frankreich seine sterbliche Huͤlle zu⸗ ruͤckfordern; moͤge seine Äsche, nach dem antiken Aus⸗ druck, dessen er sich bedient hat, statt einsam und ver⸗ lassen auf einem Felsen mitten im Meere zu verbleiben, unter uns am Fuße jenes Denkmals ruhen koͤnnen, das aus dem Feinde Erze gegossen wurde, im Schatten je⸗ 1 ner unseren Waffensiegen errichteten Trophaͤen, dann werde ich den Degen des Helden aufhaͤngen uͤber den Kanonen der Denk⸗ säule von Austerlitz. Wenn es mir nicht beschieden ist, dies zu thun, so sind meine Maßregeln getroffen, daß diese patriotische Bestimmung nach meinem Tode ihre Vollziehung finde. Ich hoffe, daß sie die Zustimmung der Franzoͤsischen Herzen und aller

edien und hochherzigen Seelen haben wird, innerhalb wie außer⸗

halb meines Vatersandes. Paris, den 22. Oktober 1836. Der ehemalige Groß⸗Marschall Bertrand.“

Die Kommission der Pairs⸗Kammer, welche mit Pruͤsung des Gesetz⸗Entwurfs uͤber die geheimen Ausgaben beauftragt ist, hat den Herzog von Broglie zu ihrem Berichterstatter ernannt.

Der Graf Jaubert ist in Saint⸗Amand mit 198 Stim⸗ men gegen 16; Herr Billault in Ancenis mit 97 Stimmen ge⸗ gen 1 und Herr Dubois mit 180 Stimmen gegen 47 wieder zum Deputirten erwaͤhlt worden.

Saͤmmtliche Buͤreaus der Deputirten⸗Kammer haben die Vorlesung der Proposition des Herrn von Remilly, in Betreff der Beamten, erlaubt.

In Saint Cloud werden große Vorbereitungen zu der Ver⸗ maͤhlung des Herzogs von Nemours getroffen. Gleich nach der Vermählung wird der Herzog mit seiner Gemahlin das Schloß von Neuilly beziehen.

Der Sohn des Herzogs Decazes ist zum Chef des Privat⸗ Kabinets des Herrn Thiers ernannt. -

Der hiesige Jokey⸗Klub ist angelegentlich mit einer Wette wischen dem Lord Seymour und dem Major Frazer beschaͤftigt Letzterer hat gewettet, daß er 3 Tage hintereinander täͤglich 25 Mal das Boulogner . will; es ist dies eine Strecke von 75 Stunden. Die Wette betraͤgt 500 Sruͤck Louisd 'or und be ginnt am 26sten d. M.

Großbritanien und Irland.

London, 6. April. Gestern war eine Geheimeraths⸗Ver⸗ sammlung bei der Koͤnigin, der eine lange Kabtnets⸗Berathung im auswaͤrtigen Amte folgte, man glaubt uͤber die Neapolitanische Angelegenheit, die dem Standard zufolge, einen ernstlichen, fast unausgleichbaren Zwiespalt im Kabinet veranlaßt haben soll, man weiß indeß, wie schnell fertig dieses Tory⸗Blatt mit dergleichen Behauptungen ist, und hat daher nicht viel Gewicht auf seine Angaben zu legen, die in Folgendem bestehen: „In dem letzten Kabinets⸗Rath wurde ein Traktat zur Ratisizirung vorgelegt, durch welchen der Koͤnig von Neapel es uͤbernahm, die auf de Schwefel⸗Ausfuhr lastenden Fesseln zu beseitigen und eine sehr guͤnstige Uebereinkunft hinsichtlich der Julasfung verschiedener Bri⸗ tischer Kolonial⸗Artikel, besonders gepoͤkelter Fische aus Neufound⸗ land, 19 unter Bedingungen, die fuͤr die Handels⸗In⸗ teressen Englands hoͤchst vortheilhaft gewesen waͤren. Die Ratifi⸗ serung wurde von Lord Clarendon, Lord J. Russell und Herrn La⸗ ouchere unterstuͤtzt; da aber Lord Palmerston, der Premier⸗Minister, Lord Landsdowne und einer oder zwei Andere dagegen waren, so wurde natuͤrlich nichts aus der Pache. Daß auf solche Weise die Handels⸗Interessen den Launen einer Anzahl von unfähi⸗ gen Maͤnnern aufgeopfert worden, daran soll ein persönliches Ueberwuͤrfniß zwischen dem Koͤnig von Neapel und dem dortige Britischen Gesundten uͤber einen Punkt der Etikette schuld sey Der Gesandte ist der Bruder Lord Palmerston's, dieser weise Mann hat eine geringfuͤgige Mißhelligkeit als eine Beschimpfung der Nation dargestellt, und dem Britischen Geschwader zu Malta ist der Besehl ertheilt worden, nach dem Meerbusen von Neapel zu segemn und daselbst eine feindliche Stellung ein⸗ unehmen; ob auch gleich eine Blokade⸗Erklärung erfolgen wird, 82 wir noch nicht genau erfahren koͤnnen. Der Bruch unter den Kabinets⸗Mitgliedern soll von der 29 Art seyn und wird vermuthlich zum Ausscheiden des Handels⸗Mini⸗ sters fuͤhren, der noch der beste Departements⸗Chef von al⸗ len ist. Im letzten Viertehjahr hat in allen Zweigen der oͤffentlichen Einnahme, die Post ausgenommen, ein Zuwachs stattgefunden; der Ausfall in den Post⸗Revenuͤgen konnte, nach der Herabsetzung des Porto's, nicht unerwartet kommen. Durch diesen Ausfall wird denn auch, ungeachtet der Verbesserung der Einnahme in den anderen Departements, in der Gesammt⸗ Revenue des letz⸗ ten Quartals gegen die des entsprechenden Quartals von 1839 ein Minus von 15,243 Pfd. verursacht. Das Defizit in der