1840 / 109 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Bekanntmachungen.

es Bekanntmachung.

unterm 8. Mai 1832 errichteten und am 15. Augus ejusdl. konfirmirten Vertrages über die Abtretung die⸗ ser Chauffee an den Fiskus, nicht minder nach dem Inhalte der Staats⸗Obligationen, mittelst deren der sellschaft das auf den Chausseebau verwendete, auf Actien zusammengebrachte Kapital, im Betrage von 2250,200 Thlr., erstattet worden, ist dem Staate das Recht vorbehalten, den ganzen ungetilgten Rest der Obligationen, welcher nach der zuletzt am 30. Juli v. J. stattgehabten Ausloosung noch in 1502 Srück über ein Gesammt⸗Kapital von 156,200 Thlr. besteht, jeder Zeit in einer Summe auszuzahlen. In Folge Allerhöchster Besiimmung wird von dieser Befugniß jetzt Gebrauch gemacht und der noch ausstehende Rest der Obligationen hierdurch in der Art gekündigt, daß solche am 1. Juli dieses Jahres, mit welchem Termine die Verzinsung des Rest⸗Kapitals anfhört, nebst den an dem nämlichen Tage fällig werdenden Zins⸗Conpons Ser. 11. Nr. 2 und den bis dahin etwa unerhoben gebliebenen Coupons für die früheren Termine bei der Königl. Provinzial⸗Steuer⸗Kasse zu Berlin gegen Aus⸗ händigung der quittirten Obligationen, denen auch die Coupons Ser. II. Nr. 5 bis 8 beigefügt seyn müssen, zur Einlösung kommen. Zur Beauemlichfeit der In⸗ teressenten können die gekündigten Kapitalien auch bei der Kasse des Königl. Haupt⸗Steuer⸗Amts zu Preuz⸗ lew erhoben werden. Potsdam, den 27. Februar 1840. 3 „Königl. Regierung. Adtheilung für die Verwaltung der indirekten Steuern. 8 8 1“ Aluf den Antrag der Gutsbesitzerin Homz, gebornen v. Hintzenstern, cum marito zu Breesen, werden Alle und Jede, welche an das von ihrem verstorbenen Va⸗ ter, dem Hauptmann v. Hintzenstern, auf sie vererbte, der Anzeige nach längst allodificirte, im Grimmer Kreise belegene Gut Kirchbaggendorf nebst dertigen Saaten, Ackerarbeiten und Inventarieunstücken Fordernngen und Ansprüche zu haben vermelnen, zu deren Anmeldung und Beglaubiagung in einem der folgenden Termine: den 25. März, 15. April und 1. Mai c., Morgens 10 Uhr, vor dem Königl. Hofgerichte, bei Vermeidung der am 15b. Mai c. zu erkennenden Präklusion hiermit vorgeladen. Datum Greifswald, den 25. Februar 1840. Königl. Preuß. Hofgericht von Pommern und Rügen. .. 8.) v. Möller, Praeses.

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Prel a m

Auf den Antrag der Herren Benesizial⸗Erben des

hierselbst am 6. November 1839 ab imestato verstor⸗ benen Kaufmanns Christian Friedrich Bohnstedt wer⸗ den Alle und Jede, welche aus irgend einem Rechts⸗ grunde Ansprüche und Forderungen an den Nachlaß des Kaufmanns Christian Friedrich Bohnstedt, und namentlich an das dazu gehörige, in der Badenstraße hierselbst sub I.it. A. No. 259 belegene Wohnhaus und an das in der Tribseer Vorstadt hierselbst sub No. 20 belegene Haus nebst Garten, zu machen berechtigt sind,

ansprüͤche binnen 2

Ortenberg, am 26.

Kröber dabier gestattet werden würde.

Großherzoglich Hessisches Gräflich Stolbergisches Landgericht. Mosler.

slbösung Betheiligte aufgefordert, ihre etwaigen Rechts⸗ Monaten dahier um so ge⸗ wisser anzuzeigen, als widrigenfalls die Auszahlung der

Nach §. 12 des zwischen der Königl. Regierung und Ablösungs⸗Kapitalien an den Gräflichen Kammerrath der Actien⸗Gesellschaft für den Bau der Chaussee von Prenzlow bis zur Löffelbrücke bei Französisch 8

März 1840.

Schaum.

Bekann

pflichtet wird,

v. Schöning. Wißmann.

wir die Zeichnung auf

sters) erfolgen: ferner in Pommern:

Nor

und in der

ferner in der Mark: bei dem Herrn ““ 4

It

hiernächst unsere Gegen⸗ lassen werden.

hierdurch ausgefordert, solche in mnachstehenden Termi⸗ nen, als: am 2., oder am 16., oder endlich am 30. April dieses Jahres, Nachmittags 3 Uhr, auf biesiger Weinkammer gehörig anzumelden und zu be⸗ scheinigen, oder zu erwarten, daß sie durch das am 6. Mai dieses Jahres in öffentlicher Diät zu publizi⸗ rende Präklusiv⸗Erkenntniß werden präkludirt und für immer abgewiesen werden. Stralsund, den 19. März 1840. Verordnete zum Stadtkammergericht. (L. 8.) Erichson.

Ediktal.⸗Ladung. Die Grundbesitzer der Gemarkungen Ober⸗, Mittel⸗ und Niederseemen beabsichtigen, die bisher an Se. Erlaucht den Herrn Grafen August Botho zu Stolberg Roßla und Ortenberg entrichteten nachstehenden Grund⸗ enten:

1. Aus der Gemarkung Oberseemen: Zehntgrundrente. 1342 Fl. 25 ½ Xr. Rauchhühnergeld E“

g8. Grundzinsen ““ .Butterzins. . 47 ½ .206 Malter 3ZSimmer 2 Kumpf Zinshafer 586 S8 Zusammen im Geldanschlage 2503 Fl. 39 ¼ Kr. Aus der Gemarkung Mittelseemen: 762 Fl. 34 Fr. 83 * 89 2 393 25

II. 1. Zchntgrundrente

2. Rauchhühnergeld

3. Grundzinsen

4. Butterzins ..

5. 123 Malter 2 Simmer 3 Ge⸗ scheid 1 Mäschen Zinshafer 406 45 Zusammen im Geldauschlage 1878 Fl. 321 Xr.

III. Aus der Gemarkung Niederseemen:

1. Zehntgrundrente 305 Fl. 33 ½ r.

2. Rauchhühnergeld

3. Grundzinsen

5. Butterzin ö1815.—

5. 78 Malter 2 Simmer1 Kumpf

Gescheid 3 Mäschen Zinshafer Zusammen im Geldanschlage 641 Fl. 25 Xr. unter Mitwirkung der Großherzoglichen Staatsschul⸗ dentilgungskasse abzulösen. Die durch freiwillige Ueber⸗ einkunft festgesetzten Ablösungs⸗Kapiralien, nämlich für die Grundrenten von Oberseemen 41,000 Fl., für die von Mittelseemen 22,000 Fl. und für die von Nieder⸗ seemen 10,000 Fl., sollen an den bisherigen Inbaber der Rente und in dessen Auftrag an den Gräflichen Kammerrath Kröber zu Ortenberg ausbezahlt wer⸗ den, und hat der Großherzogliche Kreisrath des Krei⸗ ses Nidda zur Beseitigung etwaiger Anstände gegen die Ablösung überhaupt, oder gegen Auszahlung der Ablösungs⸗Kapitalien, so wie in Beziehung allenfalls bestehenden Pfand⸗, Lehens⸗ oder Fideikommiß⸗Verban⸗ des, in Höchstem Auftrage um Erlassung der gesetzlichen nothwendigen Ediktalien gebeten.

In Gemäßheit des Artikels 23 des die Ablösung der

Grundrenten betreffenden Gesetzes vom 27. Juni 1830 werden daher bekannte und unbekannte bei dieser Ab⸗

222 43

——

v. in St.

Wir bemerken noch: 1) daß die Zeichnungen

ersten 6 Jahre nach

mindeste Verzinsung von 4 pCt. auch während der Bau⸗Zeit (etwa 3 Jahre, also auf 9 Jahre) statt⸗ findet, indem für die allmäligen jedesmaligen Ein⸗ chüsse, von dem Tage ihrer Einzahlung an bis zur Exöffnung der Bahn, diese Zinsen aus dem

Anschlags⸗Kapitale,

griffen sind, bezahlt werden;

daß der aus den ½ pCt. Einschüssen der bisheri⸗ en Actionaire gesammelte Fond zu den Vorar⸗ eiten bis zum Vorschreiten zur Ausführung selbst ausreichen und deshalb für jetzt Einschüsse von den neu vvve eeeg Zeichnern nicht erforder⸗

lich seyn dürften;

daß den im verflossenen Jahre mit Entsagung von

Ansprüchen auf von

zurückgetretenen älteren Actionairen, erfolgendem Wiederbeitritt, pCt. für die Summe, mit welcher sie erneuert Theil nehmen (bis zur Höhe der alten gelöschten Zeichnung) zu gut ge⸗

rechnet werden;

daß die Verpflichtung

dieses Jahres erlischt

Bau der Bahn sicher 6)

den spätern vorgehen. Stettin, den 2. März

Masche,

Ob.⸗Bürgermstr. in Stettin.

v. Dewitz, Ende Griebel,

F. G. v. Kfm. in St.

v. Heiden⸗Leistnow, Reg.⸗Rth. in St. K. Kammerh. u. O.⸗Reg.⸗R. i. Brl.

Rhades, 8

Medz.⸗Rth. in St.

C. Meister, Kfm. in St. Wagener,

Kons. in Brl.

——y;

Rhein⸗Weser⸗Eisenbahn.

Die Einlaßkarten und

Mittwoch den 20. Mai c., babenden Generak⸗Versammlung der Rhein⸗Weser⸗ Eisenbahn⸗Actien⸗Gesellschaft sind an den beiden vor⸗ hergehenden Tagen, Vormittags zwischen 8 und 12 Uhr, Nachmittags zwischen 3 und 7 Uhr, im Geschäftszim⸗ mer der unterzeichneten Direction abzufordern. Minden, den A. April 1840. Direction der Rhein⸗Weser⸗Eisenbahn⸗Actien⸗ 1 Gesellschaft. Vogelsang. Vorländer. von Spreckelsen.

bei sämmtlichen Herren Landräthen; in Berlin bei Perren J. Mendehssohn & Comp., Anhalt & Wagener, F. G, v. Halle,

der Kaufmannschaft;

Landrath v. Wedell⸗Parlow, 8 Major v. Arnim zu Criewen, Landrath Grafen v.

Bürgermeister Knövenagel in

Neustadt, Bürgermeister Prentzlow, in Danzig bei dem Hrn. Regierungsrath Kretzschmer, ⸗Posen bei dem Herrn Polizei⸗Ralh Bauer, Magdeburg bei den Herren Müller & Weichsel, Leipzig bei den Herren Hammer & Schmidt, welche Herren auch gefälligst die Formulare zur Zeich⸗ nung, die deren nähere Modalitäten enthalten, und

erfolgen und mit 1000 Thlr. Stimm⸗ Berechtigung in den Versammlungen eintritt; daß die durch die Garantie der Provinz auf die

daß bei etwa den Bedarf übersteigenden Zeich⸗ nungen früher angemeldete mit ganzer Summe

1840. Das Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Comité:

Kons. in St.

Bangqg. in Brl.

tmachung.

Des Königs Majestät haben durch die Allerbhöchste Kabinetsordre vom 3. Februar d. J. den Beschluß des Ulten Kommunal⸗Landtages von Alt⸗Pommern, vom 12. Dezember 1839, zu bestätigen geruht, nach wel⸗ chem die Provinz Alt⸗Pommern zu einer Garantie von vier pro Cent jährlichen Zinsen für diejenigen Actien der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn, welche von der veranschlagten Bedarfsumme von 2,724,000 Thlr. noch fehlen und innerbalb dreier Monate, von heute an, werden gezeichnet werden, auf sechs Jahre nach veollen⸗ detem Bau der ganzen Bahn mit der Maßgabe ver⸗ daß diese Garantie erlösche, wenn der Banu der Eisenbahn bis zum 1. Januar 1841, nach Vorschrift des Gesetzes über die Eisenbahn⸗Unterneh⸗ mungen vom 3. November 1838, nicht sicher gestellt ist. Das unterzeichnete Organ der Altpommerschen Kom⸗ munalstände bringt, im Auftrage derselben, diesen Be⸗ schluß mit dem Bemerken zur öffentlichen Kenntniß, daß die Actienzetchunngen bei dem Berlin⸗Stettiner Eisenbahn⸗Comité zu Stettin erfolgen. Stettin, den 2. März 1840.

Die Altpommersche Landstube. v. der Marwitz. v. Ramin.

Kuschke. Kundler.

Mit Bezug auf vorstehende Publication eröffnen

Actien der Berlin⸗Stettiner Eisenbahn

unter Zinsgarantie der Provinz Alt⸗Pommern.

Die Anmeldung dazu und Abgabe der Zeichnungen

kann unmittelbar bei uns schriftlich oder m unserem Büreau hier (in der Wo

hnung des Ober⸗Bürgermei⸗

Kanzlei der Herren Aeltesten

Zedlitz⸗ ütschler,

Grabow zu

Bescheinigungen verabfolgen

von 100 Thlr. an zu vollen

vollendetem Bau gesicherte

in welchem sie schon mitbe⸗

ihnen schon gesahste 8 82. ei etwa jetz

aus der Zeichnung mit Ende wenn nicht bis dahin der gestellt ist;

J. Mendelssohn, Bang. in Berlin. ll. F. H. Fraissinet,

Kauf. in St. Halle, Heegewaldt, Reg.⸗Rth. in St. Graf v. Itzenplitz,

illow,

Kons. in Si. J. Wiesenthal, Bangq. in St.

Stimmkarten zu der am Morgens 9 Uhr, hier statt⸗

weisung, alle Arten von Briefen und schriftlichen Auf⸗

Allgemeiner Anzeiger für die Preußischen Staaten. 8

Bekanntmachung

ausgesetzten Fonds bewilligt worden ist. Bedingungen sind: 8 Pferde im Preußischen Staate geboren, im Besitz

ter Sieg. Gewicht: zjährige 114 Pfd., Ajährige 131 Pfd. djährige 139 Pfd., éjährige 143 Pfd. Wallachen 3 Pfd. weniger. Posen, den 9. April 1840. von Willisen, Vice⸗Präsident

Bitter, General⸗Secretair

in der Provinz Posen.

Literarische Anzeigen.

ist erschieuen und daselbst, so wie in aflen Buch- handlungen, zu haben:

A. Preufs. Preis 15 sgr. I. ustspiel in 2 Aufzügen. Nach dem Französi- schen von I., Srhneider. Preis sgr.

Der Vaterder Debütantin, oder dochdurch.- gesetzt! Posse in 5 Abrheilungen. Nach dem Französischen von L. W. Botha Preis 12 ½ sgr.

MinisterundSeidenhändler, oüer die Kunst, Verschwörungen zu leiten. I.ustspiel in 5 Aufzügen. Nach Scribe von A. Preufs. Preis 15 sgr.

Gemeinnützliche Schrift für Jedermann. In allen Buchhandlungen (in Berlin bei Mittler, (Stechbahn Nr. 3) ist zu haben:

Dr. H. G. Vollmer’s Deutscher Universal⸗Briefsteller für alle Stände.

Enthaltend die Regeln der Rechtschreibung und An⸗

säitzen, als: Eingahen, Bitt⸗ und Beschwerdeschriften, freundschaftliche, glückwünschende, tröstende, Dank⸗ und Empfehlungsbriese, Mahn⸗ und Einladungsbriefe, fer⸗ ner Verträge aller Art, als: Verkaufs⸗, Bau⸗, Pacht⸗ und Miethfontrakte, so wie Cessionen, Vollmachten, Zeugnisse, Quittungen u. a. m., richtig und allgemein verständlich zu verfassen; nebst Belehrungen über die setnt gebräuchlichen Titulaturen und Adressen, über aufmännische Aufsätze und Buchführung, über man⸗ cherlei Rechtsangelegenheiten, über Steuer⸗ und Post⸗ wesen; Erklärung und Verdeutschung der gebräuchlich⸗ sten Fremdwörter u. dgIl. m. Achte, verbesserte und vermehrte Auflage, bearbeitet von Fr. Bauer. Quedlinburg, bei G. Basse. 8vo. Preis 15 sgr. Bereits in achter Auflage erscheint hier eine für alle Stände sehr nützliche und brauchbare Schrift, welche höchst praktische Anweisungen und Formulare zu allen möglichen im bürgerlichen Leben vorkommen⸗ den Briefen und Aufsätzen in mannigfachster Auswahl enthält. Der Preis ist äußerst billig.

-

Durch alle Buchhandlungen des In- und Auslandes

ziger Jubilate-Messe zum Subseripetions-Preis von 12 Thaler vollständig zu beziehen: 8 . 7„ * . 9 8 G. E. Lessing’s süämmtliche Schriftem, herausgegeben von K. IL. zwehmann. 12 Bände gr. 8vo. mit Lessing’s Poctrait in Stahl. stich und 8 Kupfern. Der nach der angezeigten Frist eintretende Laden- preis wird 16 Thaler seyn. Zugleich zeigen wir hiermit an, dafs Anfang Juni dieses Jahres in unserm Verlage 15 G 2 Briese an G. E. Lessing von Ebert, Eschenburg, Gleim, König, Mendelssohn, Nicolai, Reimarus, Wieland u. a. nu. als Supple- mentband zu den bisherigen 12 Händen von Les- sing's Schriften und demzufolge aueh unter dem Pitel erscheinen werden:

8 „„ . . 6 Lessing'ssüämmtliche Schriften 13r Band. Berlin, den 11. April 1840.

Vofs'sche Buchhandlung.

Konfirmanden⸗Geschenk. Erbauungsstunden fuͤr Junglinge und Jungfrauen nach ihrem feierlichen Eintritte

in die Mitte reiferer Christe

1“ von Dr. M. F. Schmaltz, Hauptpastorin Hamburg.

Siebente verbesserte Auflage. Leipzig, bei Friedrich Fleisccher. 1840.

Mit einem ganz neuen Stahlstich, geh. 1 Thlr. Die beste Empfehlung dieses Buches ist wohl die, daß es sich nun bereits in vielen tausend Händen be⸗ findet und denen, die es mit Erbanung gelesen, lieb und werth geworden ist. Möge es also aufs neue in die Welt gehen und junge Seelen in den wichtigsten Stunden des Lebens far die hohen Lebren des Christen⸗ thums erwärmen und ihnen als ein treuer und guter Führer dienen.

Durch alle Deutsche Buchhandlungen zu beziehen, namentlich durch E. S. Mittler in Berlin (Stech⸗ bahn Nr. 3).

In der Buchhandlung von C. F. Amelang in Berlin (Brüderstraße Nr. 11) erschien so eben: Der christliche Glaube. Ein Confirmationsbuch für die reifere Jugend von Dr. C. W. Spieker, 8 Superintendent, Prof. u. Oberpfarrer zu Frankfurt ga. d. O., Ritter ꝛc. 1— Reue wohlfeilere Ausgabe. 35 Bogen in groß Octav. Mit allegorischem Titelkupfer und Vignette

Außer und vor den mittelst besondern Programms bereits bekannt gemachten Rennen soll bei dem dies⸗ jährigen Vereinsfeste ein solches am 2. Juli c. um einen Preis von 300 Thlr. stattfinden, welcher aus dem von Sr. Majestät dem Könige Allergnädigst dazu⸗

von Mitgliedern des Vereins. 1000 Ruthen. Doppel⸗ lichen Erbauung für denkende Christen.

Stuten und

des Vereins für Verbesserung der Pferde⸗ ꝛc. Zucht —-—-—-ÜUF’ÜnÜnÜBnvnnnnnennnn Bei A. W. Hayn in Berlin (Zimmerstrasse No. 29) Lueretia Borgia. Trauerspiel in 5 Aufzügen.

Nach dem Französischen de« Victor Hugo von

Michel Lerrin, der Spion wider Willen.

ist jetzt vollständig und bis zum Schlufs der Leip-

82 K EEEZ1I1I1“ Spieker, Dr. C. W., Des . Abendmahl. Ein Beicht⸗ und Communsonbuch für gebildete Christen. Fünfte verbesserte Auflage. Mit einem herrlichen Stablstich und einer Vignette nach eichnungen von Geisler, gest. von E. Maver n Nürnberg. Octav. Maschinen⸗Velinpapier. Sau⸗ ber geheftet 1 Thlr. Zerrenner, Dr. C. C. G. (Königl,. Konststorial⸗ und Schulrath zu Magdeburg), Taschenbuch zur taäg⸗ weit verbesserte und vermehrte Ausgabe. M einem Titelkupfer. 32 ww. Maschinen⸗Velinp. geh. 1 Thlr. 5 sgr.

7

So eben ist erschienen und in Berlin bei E. S. Mitt'er (Stechbahn Nr. 3), so wie in allen andern Buchhandlungen, zu bekommen:

Der Baron und der Bauer

oder öau] Grundbesttzthum. Vo 8

n

Dr. M. C. F. W. Grävell. Leipzig, bei A. Wienbrack. Svo. geh. 27 sgr. Mit gewohnter Gründlichkeit, Freimnth und ohne Vorurtheil untersucht der durch seine früheren Schri⸗ ten rühmlichst bekannte Hr. Verfasser hier die wichtige Frage: ob der Verkehr mit Grund und Boden gänzlich der Willkür zu überlassen oder die Freiheit desselben an ein gesetzlich bestimm⸗ tes Maaß und Orduung zu binden seyk Aus den Thatsachen der Vergangenheit zeigend, wie der Erbadel und Bauernstand, ursprünglich ein üund derselbe, sich allmälig von einander gesondert und unterschiedlich gestaltet haben, prüft er weiter, in⸗ wiefern das Gewordene ihnen entspreche, welches die wahre Bestimmung beider Stände sev, und welche Ein⸗ richtungen eben hierzu die unerläßlichen Bedingungen, zu denen ein angemessener und erblich gesicherter Grund⸗ besitz wesentlich gehört. Obige Schrift verdient daher im hohen Grade die Beachtung der Staatsmänner, Rechtsgelehrten, Oekonomen, wie jedes Ge⸗ bildeten überhaupt.

Bei J. H. Bon in Königsberg erschien so eben und ist zu haben in Berlin in der Pahn schen Buchhdlg. (L. Nitze), Jägerstraße Nr. 37, so wie bei Stuhr, Mittler, Oehmigte’s Buchhdlg. und in der Ens⸗ linschen Buchhdlg.: 8 Shakspeare's saͤmmtliche Gedichte. Sonette. Der leidenschaftliche Pilger, Klage einer Liebenden, Venus und Adonis, Tarquin und Lucretia, im Versmagaße des Originals übersetzt von Emil Wagner. Als Supplement sich im Aeußeren den Stuttgar⸗ ter und Leipziger Ausgaben des SFhakespeare im Schillerformat anschließend 12 ½ sgr., in 8vo. sich 8 Ausgabe von Schlegel und Tiek anschließend 15 sgr.

Bei Adolph Krabbe in Stuttgart ist so eben erschtenen und zu haben in Berlin bei Alexander Duncker, Französ. Straße Nr. 21, so wie in allen übrigen Buchhandlungen: g 1““ Denkschrift 3 Praͤlaten und Ritterschaft des Herzogthums Holstein, 1 enthaltend: 8 Die Darstellung ihrer in anerkannter Wirksamkeit be⸗ stehenden landständischen Verfassung, insbesondere ihrer Steuergerechtsame. gr. Svo. broschirt. 20 sgr. Diese Denkschrift aus der Feder eines ausgezeichne⸗ ten Gelehrten und Staatsmannes muß jetzt, wo das

fassungsmäßiger Rechte in Anspruch nimmt, welche seine neuerdings berufene Stände⸗Versammlung zu⸗ nächst zu fordern haben wird, Alle interessiren, die an der constitutionellen Fortbildung Deutscher Staa⸗ ten Antheil nehmen.

Bei uns ist so eben erschienen und durch alle Buch⸗ handlungen (in Berlin, Posen, Bromberg, Culm Dund Gnesen durch E. S. Mittler) zu bezichen: b—“ Untersuchung über den Ursprung des Christe thums. Aus dem Englischen. Eingeführt 8 Dr. David Friedrich Strauß. Kvo. br. Preis 2 Thlr. 183¾ sgr.

Der Verfasser der kritischen Bearbeitung des Lebens Jesu führt hier das Werk eines Engländers über den⸗ selben Gegenstand ein, der, ohne von den neuesten Deutschen Forschungen Kunde zu haben, auf eigenem Wege zu ganz ähnlichen Ergebnissen gelangt ist. Da der Verfasser dem Herausgeber schriftlich einige Zusätze zu seinem Werke mitgetheilt hat, so behauptet insofern die Uebersetzung noch einen Vorzug vor dem Englischen Originale selbst.

Stuttgart. Hallberger’sche Verlagshandlung.

Im literarisch- artist. Verlags-Institut in Rinteln ist dben erschienen und in allen Buchbandlungen, in Berlin und Potsdam in der Stuhrschen Buch- bandlung, zu haben: Ueber die Hö“ gegenwärtige Lage . or Insel Java

nach Halländ. und Engl. Auellen und eigener An-

schauung bearbeitet von Dr. Ed. Selberg. gr. S8vo. geh. Preis Thlr.

11I“ Musikalien zu den billigsten Preisen bei Jägerstrafse No. 42, Ed. Bote & G. Bock,

Sauber geheftet 1 FWih..;

Im vorigen Jahre waren neu:

Ecke der Oberwallstr. Buch- und Musikhandlung.

1

Herzogthum Holstein Gewährung ihm zur ehender ver⸗

Berlin, Sonnabend den 18ien April

EE11t

Frankr. Dep. K. Angelegenh. v. Buenos⸗Ayres. Paris. Stand der Sachen in Neapel. Bittschriften wegen Wahl⸗Reform. Ein Plan zur Colonisation Algiers. .

Großbr. u. Iri. London. Aktenstücke über China.

Belg. Rhein. Eisenbahn. 8

Dän. Kommunal⸗Wahlen der Hauptstadt. Dänemarks Marine. Zeitungs⸗Porto herabgesetzt.

Dentsche Bundesst. Dresden. Kammer⸗Verhandl. (Budget.) Hannover. Stände⸗Verhandl. Verbot der Blätter für liter. Unterh.

Oesterr. Preßburg. weisung der Jesutten. 8

Italien. Ottfr. Müller von Rom nach Griechenland gereist.

Span. Vermischtes. .

Griech. Nachrichten aus Athen.

Türkei. Einsetz. eines Handels⸗Gerichts zur Schlichtung von Pro⸗ zessen zwisch. Türk. u. freimden Kaufleuten. Schwierigkeiten, die der Hattischerif v. Gülhane findet. Gr. Sercey in Ispahan. Stärke d. Aegypt. Armee in Sorieu.

Aeg. Der Pascha erkennt den Ferman wegen des Handels⸗Vertrags an. Drusen⸗Aufstand in Sprien. 8 Syr. Der Oest. Beob. berichtigt die Meldungen über die Mörder d.

Paters Tommaso.

Berichtigung der Nachricht wegen Zurück⸗

8 8

Einladung für den Verein der Kunstfreude im Preuß. Staate. 8 Mifs., K. u. L. Anzeige von „Italten. Beiträge zur een

ele⸗ Landes von Friedr. v. Räumer.“ Berlin. Friedrich's 1

Blldniß. Breslau. Wahl des Modells von Kiß.

Zeitungs⸗Nachrichten. Auslan d.

.1 s1(11 ch. ““

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 11. April. (Nachtrag.) Der Conseils⸗Praͤsident motivirte den (gestern mitgetheilten) Gesetz⸗Entwurf wegen außerordentlich er Kredite fuͤr die Agenten in Buenos⸗Ayres auf folgende Weise: „Sie wissen, m. H., daß die Franzoͤsische Regierung in den letzten Jahren in ernste Konflikte mit Mexiko und Buenos⸗Ayres gerathen ist. Wir brauchen Ihnen die von aller Welt anerkannte Gerechtigkeit un⸗ serer Sache nicht neuerdings darzulegen. Die schoͤne Waffenthat von St. Jean d'Ulloa und der Traktat von Veracruz haben die Zwistigkeiten mit Mexiko auf eine fuͤr Frankreich ehrenvolle und vortheilhafte Weise beendigt. Die Regierung von Buenos⸗Ayres hat bis jetzt unseren billigen Forderungen und der freundschaft⸗ lichen Einmischung der Seemaͤchte, denen an Beendigung des Streites gelegen ist, widerstanden. Das seltsame Benehmen jener mit den Gebraͤuchen großer Nationen wenig vertrauten Regie⸗ rung waͤre sogar geneigt, uns hn verletzen, wenn Frankreich nicht zu hoch staͤnde, um auf dergleichen Provorationen Ruͤcksicht zu nehmen. Indessen ist es unmoͤglich, daß Frankreich nicht bald eine Genugthuung erlange. Die Blokade des Plata⸗Stromes ist verstaͤrkt worden; sie wird es noch mehr werden, und wenn es seyn muß, so wird man der Blokade noch andere Mittel hinzu⸗

fuͤgen, um den Hemmnissen, die ein solcher Zustand der Dinge

mit sich fuͤhrt, ein Ende zu machen. Mittlerweile haben wir Ver⸗ buͤndete erhalten, deren Interessen mit den unsrigen zusammentreffen. Wir sind nicht die Einzigen, deren Rechte die Regierung von Buenos⸗ Ayres verletzt hat; sie hat die benachbarten Staaten durch eine beispiellose Hoͤrte zur Verzweiflung getrieben, und bald vielleicht wird die Regierung von Buenos⸗Ayres genoͤthigt seyn, die Rechte ihrer Nachbarn, so wie die Rechte der Europaͤischen Nationen, anzuerkennen. Unsere dortigen Agenten waren ermäaͤchtigt, dieje⸗ nigen Ausgaben zu machen, die die Lage der Dinge mit sich braͤchten. Mein Vorgaͤnger hat zu dem Ende einen außerordent⸗ lichen und geheimen Kredit von 300,000 Fr. verlangt. Unvor⸗ hergesehene Umstaͤnde haben sie aber veranlaßt, ihre Ausgaben weit bedeutender zu steigern. Außer jenen 300,000 Fr. sind schon 1,200,000 Fr. au den oͤffentlichen Schatz gezogen worden, und wir muͤssen noch auf eine fernerweitige Ausgabe von ungefaͤhr 300,000 Fr. gefaßt seyn. Diese Ausgaben fallen der vorigen Verwaltung zur Last. Wir haben indessen geglaubt, daß es un⸗ sere Pflicht sey, die Agenten, die dem Interesse des Landes und dem Geiste ihrer Instructionen gemaͤß zu handeln

aubten, nicht zu desavouiren. Die Amerikanischen Wech⸗ el koͤnnen in wenigen Tagen eintreffen, und es ist daher noͤthig, daß Sie bald einen Entschluß fassen. Mein Vorgaͤnger hatte die ersten 300,000 Fr. von Ihnen unter der Form von ge⸗ heimen Ausgaben verlangt. Da aber die verausgabten Summen weit bedeutender geworden sind, und da uns Explicationen uͤber den Zweck dieser Ausgaben unvermeidlich scheinen, so haben wir geglaubt, diesen neuen Kredit nicht unter dem Titel von gehei⸗ men Ausgaben verlangen zu duͤrfen, sondern wir fordern ihn un⸗ ter der gewoͤhnlichen Form der außerordentlichen Kredite. Bei meinem Eintritt in das Ministerium der auswaͤrtigen Angelegen⸗ heiten habe ich uͤbrigens gemessene Instructionen ertheilt, welche neuen Opfern dieser Art vorbeugen werden, obgleich ich hoffe, daß Frankreich diese Opfer nicht zu bedauern haben wird, und daß sie zum Erfolg der Sache, die wir vertheidigen, beitragen werden.“ Der Finanz⸗Minister legte ebenfalls einen Gesetz⸗ Entwurf vor, durch weichen er außerordentliche Kredite fuͤr das Jahr 1840 fuͤr saͤmmtliche Ministerien, im Belaufe von 30,733,344 Fr. verlangt. Das See⸗ Ministerium befindet sich darunter mit einer Summe von 13,145,800 Fr.

Paris, 12. April. Der Constitutionnel enthaͤlt heute neuerdings halbamtliche Mittheilungen uͤber die Schwefel⸗Ange⸗ legenheit. „Man weiß,“ sagt er, „daß Herr Temple von der

eapolitanischen Regierung in einer bestimmten Frist eine kathe⸗ gorische Antwort auf seine letzte Note verlangt hatte. Diese Frist verstrich am 1. April. Es scheint, daß Herr Templie an diesem Tage von dem Fuͤrsten Seilla eine Note erhalten hat, in wel⸗

P7 man, sich darauf beschraͤnkte, ihm die Abreise des Fuͤrsten von astel⸗Cicala nach London anzuzeigen; man fuͤgte hinzu, daß der Fuͤrst beauftragt sey, der Britischen Regierung Explicationen zu üͤberbringen. Nach Empfang dieser Note expedirte Herr Temple die versiegelten Schreiben, in deren Besitz er seit einiger Zeit war, an den Admiral Stopsord nach Malta. Diese Nach⸗ richt, welche sich bald im diplomatischen Corps verbreitete, verursachte einige Aufregung; aber die fremden Agen⸗ ten sind in diesem Augenblicke in großer Verlegenheit, wie sie der Neapolitanischen Regierung auch nur dienst⸗ willige Rathschlaͤge oder Vorstellungen zugehen lassen sollen. Der Fuͤrst Scilla ist krank, und man weiß nicht, an wen man sich wenden soll. Man hat indeß erfahren, daß Herr von Haussonville, unser Geschaͤftstraͤger, eine Audienz vom Koͤnige erhalten, und daß er, von Sr. Majestaͤt aufgefordert, freimuͤthig seine Meinung uͤber die Lage der Dinge auszusprechen, dem Koͤ⸗ nige Versoͤhnungs⸗Ideen vorgelegt hat. Es heißt, daß der Koͤ⸗ nig Ferdinand unserem Geschaͤftstraͤger mit sehr wohlwollender Aufmerksamkeit zugehoͤrt hat; aber der Koͤnig, wenn er auch gern Rathschläge vernimmt, handelt doch in der Regel nur nach seinen persoͤnlichen Inspirationen, und es ist nicht zu hoffen, daß die Stimme des Franzoͤsischen Agenten mächtiger seyn wird, als die des Fuͤrsten von Cassaro. Der Oesterreichische Geschaͤftstraͤger haͤlt sich zuruͤckgezogen, obgleich er lebhaft wuͤnscht, zu einem freund⸗ lichen Arrangement beitragen zu koͤnnen. Er huͤtet sich aber, ei⸗ nen unnuͤtzen Versuch zu machen, um die Idee nicht zu zerstoͤren, die man sich von dem Uebergewicht seines Hofes auf die Nea⸗ politanische Regierung macht. Bei dieser Lage der Dinge muß man daher auf irgend einen feindseligen Akt von Seiten Englands gefaßt seyn. Man glaubt indeß nicht, daß der Admiral Stop⸗ ford beauftragt werden wird, sogleich zu einer Blokade zu schrei⸗ ten. Man vermuthet, daß der Admiral, bevor er irgend eine

Zwangs⸗Maßregel ergreift, einen seiner Offiziere nach Neapel

senden wird, um sich mit Herrn Temple zu verstaͤndigen. Wahr⸗ scheinlich wird er damit beginnen, einige Neapolitanische Schiffe aufzubringen, um dieselben als Pfand fuͤr die Entschaͤdigung, welche die Englische Regierung verlangt, zuruͤckzuhalten. Mitt⸗ lerweile organisirt der Koͤnig beider Sicilien seine Verthetdigungs⸗ Mittel. Er hat am 30sten eine Artillerie⸗Compagnie am Bord eines Segelschiffes abgehen lassen. Der „Ferdinand II.“ und der „Neptun“ haben, der eine ein Bataillon des 10ten Linien⸗Re⸗ giments nach Messina, der andere ein Jaͤger⸗Bataillon einge⸗ schifft. Die Hafen⸗Batterieen sind armirt worden, und zwei große Barken, mit n e Kanonen versehen, werden sich quer vor den Hafen legen. Neapel selbst wird von der Buͤrger⸗Garde, einem Regimente Sicilianischer Jäger und zwei Schweizer⸗Ba⸗ taillonen besetzt werden. Das zweite Schweizer⸗Regiment ist nach Messina gesandt worden. Alle diese Maßregeln verursachen natuͤrlich einige Aufregung in den Gemuͤthern, aber die Bevoͤl⸗ kerung ist ruhig. Die Neapolitanische Rente ist seit dem 22. Maͤrz von 104 %l auf 101 Fr. gefallen.“

ie Bittschrifts⸗Kommission der Deputirten⸗Kammer hat sich gestern fruͤh versammelt, um den Bericht des Herrn von Golbery uͤber die Wahlreform⸗Petitionen zu vernehmen. Nach langen und lebhaften Debatten sollen folgende Beschluͤsse gefaßt worden seyn: Tagesordnung uͤber diejenigen Petitionen, welche das allgemeine Stimmrecht, das Stimmrecht fuͤr die National⸗ Garde und die Abschaffung des politischen Eides verlangen. Alle anderen Fragen aber sollen den Ministern zugewiesen und zu glei⸗ cher Zeit in die Archive der Kammer niedergelegt werden. „Es scheint“, sagt der Messager, „daß die Kommission der Mei⸗ nung gewesen ist, daß gerade durch die Verschiedenheit der For⸗ derung bewiesen werde, daß die Wahl⸗Reform noch nicht zu ih⸗ rer Reife gelangt sey. Sie hat die verschiedenen Reclamationen lediglich als Fragen der Zukunft betrachtet, ohne fuͤr jetzt diesem oder jenem System den Vorzug zu geben. Man glaubt, daß der Bericht des Herrn von Golbery am naͤchsten Sonnabend in oͤffentlicher Sitzung vorgelesen werden wird.“

Der Kommandant von St. Hippolyte, der während mehrerer Jahre die Functionen eines Chefs des topographischen Dienstes in Algier versehen hat, hat an alle Mitglieder der Deputirten⸗ Kammer eine merkwuͤrdige Notiz vertheilt, worin er ein theil⸗ weises und allmaͤliges Colonisations⸗System der Metidja vermit⸗ telst Vertheidigungs⸗ und Waͤsserungs⸗Kanaͤle vorschlaͤgt. Nach diesem System wird der große Kanal, der die Vertheidigungs⸗ Guͤrtel bilden soll, eine Laͤnge von 30 Meilen haben, und ein Gebiet von 128 Quadrat⸗Meilen umfassen. Herr ⸗Hippolyte gkaubt, daß die Armee mit einer taͤglichen Vergüuͤtung von 40 Centimen auf den Mann zur Ausfuͤhrung dieser Arbeiten ver⸗ wendet werden koͤnnte, deren Kosten er auf 20,000 Fr. fuͤr die Meile von 4000 Metres schaͤtzt.

Der Herzog von Nemours wird nicht, wie man anfaͤnglich glaubte, nach seiner Vermaͤhlung das Palais royal beziehen, son⸗ dern im Schlosse der Tuilerieen wohnen bleiben. Die zweite Etage des Pavillon Marsan wird fuͤr ihn eingerichtet.

Der in der gestrigen Sitzung der Deputirten⸗Kammer abge⸗ stattete Bericht uͤber den Renten⸗Gesetz⸗Entwurf giebt dem Jour⸗ nal des Debats zu folgenden Bemerkungen Anlaß; „Die Kommission hat sich unendliche Muͤhe gegeben, die verschiedenen Luͤcken des urspruͤnglichen Entwurfes auszufuͤllen, und die Aus⸗ fuͤhrung desselben zu erleichtern. Aber trotz aller dieser Verbesse⸗ rungen ist der Entwurf eben so wenig etwas werth und der Be⸗ richt der Kommission wird ein neues Argument gegen jenes so ungerechte und so unpolitische Gesetz. Der Entwurf der Regie⸗ rung schwieg z. B. uͤber die Schwierigkeiten, die sich zwischen dem Nießbrauchenden und den Eigenthuͤmern einer Rente erheben koͤnnen. Die Kommission hat daran gedacht, und sie schlägt vor, daß die Regierung sich durch Deponirung des Kapitals der Rente jeder Verbindlichkeit erledi⸗ gen koͤnne. Dadurch loͤst man aber die Schwierigkeit nicht, son⸗ dern man umgeht sie. Außerdem ist es wahrscheinlich, daß, wenn der Staat den Zinsfuß der öffentlichen Schuld herabsetzt, die Kasse der Depots auch nicht mehr 4 pCt. Zinsen hezahlen wird, und somit wird das Gesetz zu einer Unzahl ven Ungerechtigkeiten und

Prozessen Anlaß geben. Die Frage wegen der Zeitgemäßheit ist in dem neuen Entwurfe auf eine foͤrmliche und gebieterische Weise entschieden worden. Durch den 12ten Artikel wird das Ministe⸗ rium verpflichtet, waͤhrend der zwei ersten Monate der Session von 1841 Bericht uͤber die Ausfuͤhrung des Gesetzes zu erstatten Das parlamentarische Kabinet ist also auf einen bestimmten Tag vor die Kammer geladen worden.“

Der Graf de Pradel, Testaments⸗Vollzieher des Herzogs von Blacas, erklaͤrt in einem an die „France“ gerichteten Schrei⸗ ben, es sey nicht wahr, daß der Herzog von Blacas dem Her⸗ zoge von Bordeaux durch Testament irgend eine Summe ver⸗ macht habe. Er hat bloß, sterbend, den Wunsch ausgedruͤckt, daß der Prinz geruhen moͤge, einen Kunstgegenstand von einem geringen Werthe, der Heinrich IV. gehoͤrte, anzunehmen.

Der Prozeß des „Courrier frangais“ gegen die „Union“ hatte eine Menge Anwaͤlte in den Gerichtssaal gefuͤhrt, allein der Vertheidiger des Geranten der „Union“ hat um einen vierzehntaͤgigen Aufschub angehalten, welcher auch gestattet wor⸗ den ist. Die Herren Odilon Barrot und Philipp Dupin waren anwesend.

In Lons le Saulnier werden eifrige Untersuchungen wegen der letzten Unruhen angestellt. Mehr als 50 Personen sind schon verhaftet. Bis jetzt ist Alles ruhig geblieben, obgleich am Sonn⸗ tag eine Menge Landvolk nach der Stadt gekommen war. In Vermantois bei Lons le Saulnier waren aufruͤhrerische Plakate angeschlagen worden, das Dorf blieb jedoch ganz ruhig. Ein Geruͤcht, daß die Einwohner von Montmorel die Gefängnisse von Saulnier stuͤrmen wollten, bestaͤtigt sich nicht; doch hatte man Maßregeln getroffen, jeden Angriff abzuwehren. Der Praͤ⸗ fekt hat den Schaden abschaͤtzen lassen, welchen Herr von Val⸗ noi erlitten hat

Nach den letzten Berichten aus Texas begiebt sich Graf Hamilton nach Frankreich, um eine Anleihe von zwei Millionen abzuschließen, wovon der groͤßte Theil dazu benutzt werden soll,

von Mexiko die Anerkennung der Unabhaäͤngigkeit des neuentstan⸗

denen Freistaates zu bewirken.

Marseille, 8. April. (Semaphore de Marseille.) Der Präͤfekt der Rhone⸗Muͤndung hat der Handels⸗Kammer die Abschrift einer Depesche ertheilt, die unterm 2ten d. M. der vemssnschens Regierung von dem Franzoͤsischen Geschäͤftsträger zu Neapel uͤbersandt wurde. Sie lautet: „Der Englische Bot⸗ schafter hat gestern von der Neapolitanischen Regierung eine nicht sehr befriedigende Note erhalten. Derselbe sendet durch das Franzoͤfische taatsschiff, welches Civita⸗Vecchia am 4ten d. M. passirte, verstegelte Instructionen seiner Regierung an den Admiral Stopford. Die Vertheidigungs⸗Vorbereitungen, Trup⸗ pen⸗Sendungen und Verproviantirung in Sicilien werden thäͤ⸗ tig fortgesetzt. Neapel ist sehr ruhig.”² xv⁸

Großbritanien und Irland.

London, II. April. Es ist aus den Aktenstuücken uͤber China, welche dem Parlamente vorgelegt worden, noch ein Be⸗ richt uͤber die bedeutendsten Ereignisse unter Capitain Elliot's Amtsfüͤhrung zu geben, die mit dem 14. Dezember 1836 beginnt. Das Gehalt des nunmehr alleinigen Intendanten, der indeß im⸗ mer noch den Titel Ober⸗Intendant fuͤhrt, wurde von 6000 auf 3080 Pfd. reduzirt. Lord Palmerston hatte um diese Zeit von der Por⸗ tugiesischen Regierung Instructionen fuͤr ihren Gouverneur zu Macao ausgewirkt, worin Letzterem befohlen wurde, die Bri⸗ tische Kommission daselbst anzuerkennen, was dieser in einer Streit. sache zwischen einem Portugiesischen Offizier und zwei Englischen Schiffs⸗Capitainen verweigert hatre. Auch beorderte die Britische Regierung zum besseren Schutz ihrer Unterthanen in China ein Kriegsschiff von der Ostindischen Station dorthin, anfaͤnglich mit

nirt bleiben solle. Spaͤter scheint man jedoch zu der Meinung ge⸗ kommen zu seyn, daß es hinreichend wäre, wenn von Zeit zu Zeit eines oder mehrere Kriegsschiffe in China erschienen, um den der⸗ tigen Behoͤrden zu imponiren; wenigstens wurde Sir Frederic Maitland, der Commandeur des Okindischen Geschwaders, in diesem Sinne instruirt, und es ergiebt sich aus dem Verlauf der

schicklichkeit, dloß durch die 8

direkten Verkedr mit uns nicht nur zuzugeden. les in Rude zu erdalten, ist in China der deste Beweis und der gauze Zweck einer glücklichen Verwaltung; sebald der Bidr⸗König daß er in dieser Hinsicht aufrichtige Perbündete er sich em

Berichte, daß dieser Befehlshaber in der ganzen Zeit der Amts⸗ fuͤhrung des Capitain Elliot nur ein einziges Mal in China war, naͤmlich im Sommer 1838, und zwar vom 13. Juli, wo er sich mit dem Linienschiff „Wellesley“ und der Brigg „Algerino“ in der Tongku⸗Bucht vor Anker legte, bis zum 5. Oktober, wo er wieder nach Singapore zuruͤckkehrte. Capitain Elliot's Streben ging von An⸗ fang an dahin, die Zulassung der Kommission in Canton zu er⸗ langen. Er war in dieser Beziehung anderer Ansicht als sein Vorganger, Sir G. Robinson. Waͤhrend dieser es für das Beste gehalten, daß man keinen direkten Verkehr mit den Chinesischen Behoͤrden anzuknuͤpfen suche, wenn Letztere nicht aus freien Stuͤcken dazu die Hand boͤten, und daß die Kommission an Boerd eines bei Lintin, außerhalb des Hafens von Cankon, liegenden Schiffs eine unabhängigere und freiere Stellung dabe, zugleich

aber doch den ganzen Handel auch von dort aus sehr aut beauf⸗

sichtigen koͤnne, sand Capitain Elliot aus mehreren Gruͤnden den Aufenthalt in Canton, mit Genedmigung der Chinesischen Be⸗ höͤrden, durchaus rachsamer, und er sad in der mit seinem eige⸗ nen Verwaltungs⸗Antritt z Ankunft eines neuen Gouverneurs, Namens Tang, der Nachfolger Lu's ernannt war und noch jetzt diese Stelle „eine erwuͤnschte Gele⸗

genheit, die Unterhandlungen mit den Behoörden wieder einzulei⸗

ten. Seine Gruͤnde hierzu kegt er in verßeredenen Depeschen auf folgende Weise dar;

Wären wir in Canten, so würde es uns gewiß ehne große Ge⸗ der Umstände, dald möglich seyn. uns den eingederenen Bedörden so nützlich zu machen, daß sie allmä⸗

lig und stillschwveigend zwar, ader sicher dahin kommen würden, einen suchen. Al⸗

ondern zu nun fände, an uns hätte, würde um unsere Freundschaft dewerhen. Ich mus noch binzu⸗

sügen daß die döchst werecbeärdigen Schrute der Cdiuesischen Resferung

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der Bestimmung, daß es stets in den Chinesischen Meeren stauicva«“.