wieder als grundlos,
— Pn war, ist wieder 8 „ gesunken.
und die Rente, die bereits auf 10 9 gestie⸗ Der Koͤnig hat neue uͤstungen zu beschleunigen. Es sollten
Befehle ertheilt, die
frische Truppen⸗Abtheilungen nach Sicilien geschickt werden.
nigen, und die Geschaͤfte, welche sie geschlossen, X der Nacht vom l3ten auf den l4ten war die „Marie
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niger als 5 Pfd. Sterl. unterworfen seyn solle.
vorhanden ist, zu befuͤrchten, daß er die Kolonie verlassen werde. Der Entschluß der Regierung, keine Verbrecher mehr als Arbeiter
Antwerpen und Herr Bruno mit denen eines Provinzial⸗Gou⸗ verneurs
tirte das neue Ministerium, und Herr Liedts nahm als Mini⸗
suchen Und daruͤber so bald als moͤglich einen Gesetz⸗
p
14 ril. Das Versammlungshaus hatte fuͤr das laufende die 2
Ateg Mäͤchten
Man erwartete mit jedem Augenblicke die Britischen Segel zu
erblicken. Der Britische Konsul hat ein neues Circular an seine
Landsleute gerichtet und sie ermahnt, die Abfertigung der in den
Neapolitanischen Haͤfen befindlichen Englischen Schiffe zu beschleu⸗ wieder aufzuloͤsen.
ristine“ mit Truppen nach Sicilien abgefahren. 8 t Großbritanien und Irland. ““
London, 22. April. Die Erhöhung der jetzigen Gemahlin des Herzogs von Susser zur Britischen Pairwuͤrde hat die Auf⸗ merksamkeit auch wieder auf die Nachkommenschaft Sr. Koͤnigli⸗ chen Hoheit aus erster Ehe, auf Sir Augustus d'Este und seine Schwester sebane Man glaubt, Sir Augustus d'Este werde seine Anspruͤche auf die Thronfolge, die von der Guͤltigkeit oder inguͤltigkeit der fruͤheren Ehe des erzogs von Susser abhaͤngen, oͤffentlich vor den Pairs von Großbritanien geltend zu machen suchen. Diese Ehe mit Lady Augusta Murray, einer Tochter des Grafen von Dunmore, wurde im Maͤrz 1793 zu Rom von dem Herzoge geschlossen. Oeffentliche Blätter haben angefangen, eine che von Aktenstuͤcken uͤber diese Angelegenheit zu publizi⸗ ren. Es befindet sich darunter ein Gutachten zweier beruͤhmter Londoner Rechtsgelehrten, Stephen Lushington und Griffith Richards, worin diese erklaͤren, daß jene Che, die von dem Her⸗ s0g⸗ von Sussex bona side außerhalb der Gerichtsbarkeit Eng⸗ ands mit einer Grafentocher geschlossen worden sey, deren Vor⸗ fahren mit regierenden Haͤuptern verschwaͤgert gewesen, durch das in Abwesenheit des Georg's III. vom Hoheit spaͤter protestirt habe, nicht unguͤltig gemacht werde.
Der Russische Geschaͤftstraͤger, Herr von Kisseleff, ist vo⸗ rige Woche von hier nach St. Frafts abgereist.
Der Britische Konsul in Alexandrien, Oberst Hodges, soll seit kurzem mit dem Vice⸗Köͤnige wieder auf dem vertrautesten Fuße leben und ihn taͤglich besuchen.
Der bekannte Herr Bell ist aus Cirkassien in seiner Vater⸗ stadt Edinburg eingetroffen. Zu Sinope wurde er von dem nach Persien bestimmten Franzoͤsischen Gesandten, Grafen Sercey, aufs WE“ empfangen.
er General Alava, Spanischer Botschafter in England,
hat an den Praͤsident des Comite's der Spanischen Fonds⸗„In⸗ haber geschriehen, daß die Spanische Regierung, die Nothwen⸗ digkeit fuͤhlend, den Forderungen ihrer Glaͤubiger gerecht zu wer⸗ den, sich mit Auffindung der Mittel hierzu beschaͤftige, und daß man, sobald nur erst der Buͤrgerkrieg beendet waͤre, gewiß zum Ziel gelangen wuͤrde, da die inneren Huͤlfsquellen Spaniens hin⸗ reichend seßen, um alle Beduͤrfnisse zu bestreiten. Er fordert zu- gleich die Fonds; Inhaber auf, sich bis dahin zu gedulden und der Spanischen Regierung nicht neue Schwierigkeiten zu verur⸗ achen.
1b Die Ansicht der Tory⸗Blätter uͤber die Franzoͤsische Nieder⸗ lassung auf Neu⸗Seeland wird vom Sun nicht getheilt. Wenn England und Frankreich mit einander in Frieden lebten, so koͤnn⸗ ten sie, meint dieses Blatt, gemeinschaftlich zur Civilisirung jenes Landes beitragen; geriethen sie aber mit einander in Krieg, so wuͤrde es der Englischen Seemacht ein Leichtes seyn, sich der Franzoͤsischen Kolonie zu bemaͤchtigen.
Der bisherige Unter⸗Statthalter der Bahama⸗Inseln, Oberst Francis Cockburn, ist zum Statthalter und Ober⸗Befehlshaber dieser Inseln ernannt worden.
Lord Lyndhurst befindet sich in fortschreitender Besserung. Er hat sich nach Brighton begeben und wird daselbst waͤhrend der Vertagung des Parlaments verweilen.
Der Unter⸗Staats⸗Secretair des Innern, Herr Fox Maule, hat eine Bill uͤber Schornsteinfeger und Schornsteine dem Par⸗ lamente vorgelegt, in welcher unter Anderem bestimmt ist, daß vor und nach dem I. Januar 1841 ein 82. der irgend ein Kind oder eine juͤngere Person unter 21 ahren zwingt, oder auch nur wissentlich gestattet, daß sie in einen Scheinstein steige, um denselben zu fegen oder das Feuer in demselben zu loͤschen, einer Strafe von nicht mehr als 10 Pfd. Sterl. und nicht we⸗
Nach Privat⸗Briefen aus Madrid will der Standard wis⸗ sen, der Handels⸗Vertrag mit England werde baldigst vollzogen werden, und eben so bald werde die neue Anleihe, welche die Spanische Regierung mit Englischen Kapitalisten zu kontrahiren beabsichtige, zu Stande kommen. Das Kabinet von Madrid habe den vorgelegten Vedingungen seine Zustimmung ertheilt.
Die Nachrichten aus Neu⸗Schottland reichen bis zum
Summe von 25,230 Pfd. Sterl. fuͤr Haupt⸗Straßen bewilligt.
Nach Berichten aus Sydney vom 1. November war das Gesetz, wodurch die vorlaͤufige Schuldenhaft aufgehoben wurde, am 21. Oktoher in Wirksamkeit getreten, so daß nun Niemand mehr wegen Schulden verhaftet werden kann, außer wenn Grund
uͤge
nach Neu⸗Suͤd⸗Wales zu senden, hatte bei den Kolonisten einige Versegenheit erregt, da sie nun genoöͤthigt seyn werden, ander⸗ waͤrts Arbeiter zu suchen. 8 ., veenuzun e Bel 9 i e n. 19sd n mmn
„Bruͤssel, 23. April. Interimistisch ist Herr von Vinck⸗ Dubois mit den Functionen eines Provinzlal⸗ Gouverneurs von
irs von Namur bekleidet worden. Beide sind der resv. Provinzial⸗Deputatlonen.
In der gestrigen Sitzung der Repraͤsentanten⸗Kammer debuͤ⸗
itglieder
ster des Innern das Wort, um seine Grundsaͤtze darzulegen. Das neue Kahinet, sagte er, ist einstimmig uͤber 2 Prcszen. die seiner Politik als Basis dienen sollen, und uͤber die großen Fragen, die in den Kammern zur Verhandlung kommen. Es weiß sehr wohl, daß die letzteren in Fractionen verschiedener Meinungs⸗Nuancen getheilt sind; die neuen Minister glauben jedoch, daß ihre Grundsaͤtze allen gemaͤßigten und wahrhaft constitutionell gesinnten Maͤnnern zusagen wer⸗ den. Darum wird das Ministerium vor allen Dingen den Elementar, und Secundair⸗Unterricht im Lande zu befoͤrdern 3 nt 2 legen. Die öffentlichen Arbeiten, Handel, Industrie bau werden nicht minder Gegenstand der groͤßten Sorgfalt seyn; und por allen Dingen wird man neue Verbindungen mit dem Auslaude anzuknuͤpfen und neue Abzugsquellen zu erüffnen suchen,
erzogs erlassene Vermaͤhlungs⸗Statut Januar 1784, gegen welches Se. Koönigliche
114““ 8— 8 .“
gegenüber wird die Belgische Regierung mit 9904
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cher Loyalität auftreten, ohne hinterhaltige Gedanken gegen eine
oder einige dersetben. Die Wichtigkeit der Landesbewaffnung wird jedoch dabei keinesweges aus dem Auge gelassen wer⸗ den. Freunde des Fortschritis und der letzten Revolution, werden die Minister doch bemuͤht seyn, die Wunden, welche die letztere geschlagen, uͤberall zu heilen und nach allen Seiten versoͤhnend zu wirken. Herr Angillis dankte den Ministern im Namen der Kammer fuͤr dieses offene und von gutem Willen zeugende Programm; indessen habe er doch die Sanctionirung eines Hauptprinzips, naͤmlich das der Sparsamkeit darin vermißt und darauf muͤsse er vor Allem hin⸗ weisen. — Demnaͤchst wurde vom Kriegs⸗Ministerium ein neuer provisorischer Kredit verlangt und zur Diskussion uͤber die Erwer⸗ bung der 4000 Actien der Rheinischen Eisenbahn uͤbergegangen (deren am 23. April erfolgte Genehmigung wir bereits gestern auf telegraphischem Wege erfuhren).
Schweden und Norwegen.
Stockholm, 17. April. Der Staats⸗Rath Fähreus ist noch nicht ins Conseil eingetreten, dessen Bildung unter den ge eneegen Umstaͤnden auf immer groͤßere Schwierigkeiten
ßen soll.
Im Adelsstande wurde am 13ten d. M. das Bedenken des Gesetz⸗Ausschusses uͤber den Vorschlag zur Abschaffung der mit Martern verbundenen Todesstrafe vorgetragen. Dieses veranlaßte eine lange Diskussion, in deren Verlauf sich liberale Mitglieder sowohl unter den Rednern fuͤr als wider den Vorschlag hoͤren ließen. Die ersteren eroͤrterten das Rohe und Barbarische in der
Prozedur des Raͤderns und Abhauens der rechten Hand, so wie
die vermeintliche Ungereimtheit der Beibehaltung eines Gesetzes, dessen Anwendung die Civilisation verschmäͤhe u. s. w. Die von den Gegnern angesuͤhrten Gruͤnde waren vornehmlich folgende: Wiewohl die Rechtmaͤßigkeit der „qualifizirten Todesstrafe“ im Prinzip geleugnet werde, und wie geneigt man auch seyn wuͤrde, bei einer Aenderung des ganzen Systems der Todesstrafe diese Qualification abzuschaffen, sey es doch nicht wohlbedacht, ehe sol⸗ ches partiell geschehe, das jetzt in Geltung stehende System zu verstuͤmmeln, dadurch daß man vor der oͤffentlichen Meinung alle Gradation in der Strafe fuͤr ungleiche Verbrechen wegnehme, was so viel seyn wuͤrde, als die Begriffe des großen Haufens uͤber die Strafwuͤrdigkeit zu verwirren und eine hoͤchst schaͤdliche Gleichsetzung in der Vorsellungeweife zu bewirken. Man denke sich z. B. den gemeinen Mann, wenn er faͤnde, daß der zufaͤllige Todtschläger oder einer, der seinen Vater bloß geschlagen, zu der⸗ selben Strafe verurtheilt wuͤrde, wie der, der seine Eltern ermor⸗ det, oder der Menschen vergiftet haͤtte u. s. w. Die Beibehaltung im Gesetze sey aus diesen Gruͤnden nicht ohne große Wichtigkeit, bis andere Abstusungen eingefuͤhrt seyn wuͤrden. Das Rohe in der Ausfuͤhrung komme nicht in Betracht, da der Koͤnig, der durch das Begnadigungsrecht die Macht zur Abstufung der Strafe nach der Beschaffenheit des Verbrechens habe, auf diese Weise die gesetzliche Qualification sowohl beseitigen koͤnne als sollte, woruͤber denn auch, wie man wisse, schon vor fuͤnf Jahren ein foörmlicher Beschluß zum Staatsraths⸗Protokoll gekommen, wes⸗ halb auch seitdem weder Raͤderung noch Abhauung der rechten Hand wieder vorgekommen sey. In politischer Hinsicht sey es von Wichtigkeit, wenn man wirklich aufrichtig ein neues Gesetz⸗ gebungs⸗System haben wolle, nicht durch allzuviele partielle Aen⸗ derungen die Gruͤnde wider das alte System und die zwingende Nochwendigkeit, mit Ernst auf die Einfuͤhrung eines vollstaͤndigen Ganzen bedacht zu seyn, zu verringern — und habe man ja doch jetzt die Hoffnung, wenigstens am naͤchsten Reichstage eine Pro⸗ position daruͤber zu erhalten u. s. w. Am Schlusse und nachdem der Land⸗Marschall die Genehmigung des Ausschuß⸗Bedenkens
(fuͤr die Abschaffung) proponirt hatte, wurde solches gleichwohl
mit 96 gegen 68 Stimmen verworfen.
Der Entwurf des Finanz⸗Ausschusses zur Regulirung der Gehalts⸗Betraͤge der neuen 21 . Staatsraͤthe oder Mini⸗ ster, wie sie insgemein genannt werden, ist von allen Reichsstäaͤn⸗ den mit vielen und eingreifenden Anmerkungen zuruͤckverwiesen worden, worunter diejenigen des Grafen Anckarswaͤrd beim Adel und des Herrn Petre im Buͤrgerstande sich durch die Bitterkeit ihrer Ausfaͤlle gegen das bisherige Regierungs⸗Personal besonders auszeichnen. Graf Anckarswaͤrd bemerkte, es sollte wenigstens Ein verstaͤndiger Bauer in den Staats⸗Rath des Koͤnigs aufge⸗ nommen werden, damit auch dieser Stand seinen Repraͤsentanten daselbst habe. Herr Petre berechnete, daß, wenn der vorgeschla⸗
ene v festgesetzt wuͤrde, jedes Mitglied des Staats⸗Raths für jeglichesmal, daß es in die Raths⸗Kammer traͤte, eine Beloh⸗ nung von 125 Rchlrn. erhielte. Uebrigens trug Herr Petre darauf an, daß, bevor irgend ein Entschluß hinsichtlich der Be⸗ soldung gefaßt werde, die Staͤnde zuerst von der Regierang ei⸗ nen vollständigen Entwurf der Organisation der verschiedenen Staats⸗Departements verlangen sollten, damit das Personal der Beamten nicht allzu zahlreich werde. Bekanntlich hat der Kö⸗ nig erklaͤrt, er wolle seine schließliche Gutheißung der neuen Or⸗ ganisirung des Staats⸗Raths nicht eher geben, als bis die Stände den neuen Beamten einen anständigen Gehalt angewiesen haͤtten. Da nun das Gutachten des Finanz⸗Ausschusses zuruͤckgewiesen worden, also neue Ueberlegungen im Ausschusse statchaben muͤssen, steht es noch im weiten Felde, wie bald diese Frage abgemacht werden kann. . Daͤnemark.
Kopenhagen, 23. April. Das „Foaedreland“ berichtet, daß der Commandeur Schifter eine Reise nach England machen soll, um hier, Behufs Einfuͤhrung armirter Dampfschiffe bei der Daͤ⸗ nischen Marine, die noͤthigen Untersuchungen anzustellen und viel⸗ leicht auch Bestellungen in dieser Beziehung zu machen.
Der hiesige Generalstabs⸗Capitain Trepka wird mit Geneh⸗ migung seines Monarchen und des Koͤnigs der Franzosen an dem bevorstehenden Zuge nach Algier Theil nehmen. Der gedachte
Offizier sor, nach hiesigen Blaͤttern, besonders geeignet seyn, nicht
nur selbst Nutzen aus einer solchen Mission zu ziehen, sondern auch mit Ehren die Daͤnische Armee zu repraͤsentiren, da er mit ungewoͤhnlichen Einsichten einen dererminirten Charakter und viel Konduite verbindet, auch fließend Franzoͤsisch spricht und gewohnt ist, mit Franzosen umzugehen. L““ Deutsche Bundesstaaten. Hannover, 25. April. (Hannov. Z.) Am gestrigen Tage fand die Feier des funfzigjaͤhrigen Dienst⸗Jubilaͤt eines der geachtetsten Offiziere der Hannoverschen Armee, des General⸗Ma⸗ sors von Linsingen, General⸗ Adjutanten Sr. Maäjestaͤt des Kö⸗ nigs, statt.
— — Frankfurt a. M., 24. April. Wie man aus Darm⸗ stadt vernimmt, wird Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Thron⸗ folger von Rußland daselbst noch einige Zeit verbleiben und erst spaͤter die beabsichtigten Besuche an anderen Höfen ablegen. Der junge Prinz erfveut sich forthauernd des besten Wohisenns.
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der Einwohner beiwohnte.
Die Bundes⸗Versammlung wird, wie wir vernehmen, am näͤchsten Donnerstage wieder die erste Sitzung nach den Oster⸗ Ferien halten. Schwerlich duͤrfte aber bis dahin der Herr Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen aus Wien zuruͤck seyn.
Se. Durchlaucht der Landgraf Philipp von Hessen⸗Homburg stattete in den letzteren Tagen einen Besuch an dem Großherzogl. Hessischen Hofe ab und wird sich nun auf einige Zeit nach Mainz begeben, doch den groͤßten Theil des Sommers in dem freund⸗ lichen Homburg zubringen. Die bevorstehende Saison verspricht fuͤr Homburg, das als Bad einen fest gegruͤndeten Ruf genießt, wieder sehr lebhaft zu werden, da schon vielfache Wohnungs⸗Be⸗ stellungen daselbst eingelaufen seyn sollen. Durch die Taunus⸗ Eisenbahn ist aber Soden, das hinsichtlich des Klima üͤber allen Badcorten steht, nur noch eine Stunde von hier entfernt und ihm wird auch in diesem Sommer eine starke Frequenz zu Theil denn schon sind die meisten Wohnungen daselbst in Miethe ge⸗ nommen. Selbst schon jetzt zauͤhlt Soden einige Kurgäste, die freilich nur durch die ungewoͤhnlich heiße April⸗Witterung so fruͤh dahin verlockt werden konnten. Wir genossen auch diesmal an den Oster⸗Feiertagen eine so schoͤne Witterung, wie wir sie oft nicht zu Pfingsten haben. Dem Landmanne bangt es indessen vor einem trockenen Sommer, boch steht die Wintersaat vielver⸗ sprechend und ein reiches Obstjahr in Aussicht.
Das Geruͤcht, daß bereits fuͤr den verstorbenen Bischof von Limburg, zu dessen Diszese die hiesige katholische Gemeinde gehoͤrt, bereits ein Nachfolger ernannt sey, zeigt sich als durchaus voreilig.
Der Lederhandel unserer Messe begann am verflossenen Dien⸗ stag und endigt erst in den naͤchsten Tagen. Die Leder⸗Gattun⸗ gen stiegen anfangs durch die raschen Einkaͤufe alle im Preise, b daß fuͤr Wild⸗Sohlleder 46 Rthlr. pro Centner bezahlt wur⸗ den. Da indessen doch mehr Vorrath in Leder vnrzanven ist, als man nach den ersten Zufuhren erwartete, auch die Kaufer zu⸗ ruͤckhalten, sind seit gestern die Leder⸗Preise im Weichen begriffen und duͤrften wahrscheinlich noch mehr zuruͤckgehen. Im Woll⸗ handel ist's fortdauernd noch sehr still, und es wird wahrschein⸗ lich auch wenig darin gemacht werden. Eben so war der Absatz in wollenen Tuͤchern unbedeutend, so wie der in Englischen Waa⸗ ren unerheblich. In vielen vereinslaͤndischen Artikeln wurde aber sehr viel gekauft, und namentlich auch fuͤr die bevorstehen Messen in Bayern. Der Detailhandel der Messe zeigt erst in dieser Woche große Lebhaftigkeit und das Zustroͤmen der Kaͤufer aus der naͤheren und ferneren Umgegend, besonders aber auf der Tau⸗ nus⸗Eisenbahn, ist auch von Bedeutung. Die Fahrten auf der Taunus⸗Eisenbahn nehmen an Frequenz taͤglich zu und es ist nur u bedauern, daß durch Mangel an Lokomotiven und deren voll⸗ Meegn⸗ Brauchbarkeit in den letzteren Tagen wleder Stoͤrun⸗ gen in den Fahrten eingetreten sind. Hoffentlich wird aber Alles aufgeboten, daß solche unterbleiben. Der Cours der Taunus⸗Ci⸗ senbahn⸗Actien ist wieder im Steigen begriffen — sie blieben heute 345 ½ Fl. — theils durch die starke Frequenz der Bahn, theils aber auch, weil die Boͤrse aus threr seicherigen Flauheit seit gestern wieder herausgetreten ist. Seit gestern ist die Stimmun der meisten Fonds wieder guͤnstiger, und sie gingen heute au meistens höoͤher. In Hollaͤndischen Integralen ist der Umsatz mei⸗ stens lebhaft; in den Oesterreichischen Fonds aber immer noch still. Die etwas fuͤhlbar gewordene Geldkltemme wird in den nächsten Tagen wahrscheinlich auch gehoben seyn und man sieht einer leich⸗ ten Abrechnung entgegen. Der Diskonto steht uͤbrigens noch
3 Die als oͤffentliches Stadt⸗Fuhrwerk seit Dezember v. J. hier eingefuͤhrten Droschken machen sehr qute Geschaäfte, so daß die Zahl der Wagen fortdauernd vermehrt wird. Die Lohnkutscher leiden freilich sehr darunter.
Der Koͤnigl. Wuͤrttembergische Hof⸗Schauspieler und Re⸗ gisseur, Herr Moritz, ist seit seiner Rüͤckkunft von Weimar, wo er auch sehr gesiel, bereits wieder zweimal, und zwar mit entschie⸗ denem Beifall, auf unserer Buͤhne aufgetreten.
Oesterreich. 19 Ln sin heh Wien, 22. April. Das am 19ten d. M. eingetretene Ge⸗ burtsfest Sr. Majestaͤt des Kaisers wurde, nach Hoͤchster An⸗ ordnung, wegen der heiligen Ostertage, gestern, den Llsten, festlich und herzlich gefeiert. In der Metropolitankirche zu St. Stephan wurde auf Veranstaltung des Magistrats ein solennes Hochamt abgehalten, welchem derselbe, nebst vielen angesehenen Personen und einer großen Anzahl Andaͤchtiger aus allen Klassen Nhach Beendigung des Gottesdien⸗ stes wurde in dem großen Rathssaale des Rathhauses das Bildniß Sr. Majestaͤt in Lebensgroͤße feierlich aufgestellt, wobet das uniformirte Buͤrger⸗Corps paradirte und die Buͤrger⸗Artillerie auf den Waͤllen die Kanonen loͤste. Auf dem Josephstaͤdter Glacis fand ein militairischer Gottesdienst statt, zu welchem die Garnison ausgeruͤckt war und dessen Hauptmomente Artillerie⸗ Salven verkuͤndigten. “ 8 “ “ — — Wien, 22. April. Fuͤrst Felix Schwarzenberg, Kai⸗ serlicher Gesandter in Turin, ist gestern angekommen und wird einige Zeit hier verweilen. Das Geruͤcht, der Fuͤrst werde nicht nach seinem Posten zuruͤckkehren, sondern zu einer anderen Be⸗ stimmung berufen werden, scheint jedoch ungegruͤndet zu seyn. — Graf Ficquelmont tritt morgen seine Reise nach St. Petersburg an. Ein Russischer Courier traf unlaͤngst aus letzterer Stadt in der beispiellos kurzen Zeit von sechs und einem halben Tage hier ein, und brachte die Nachricht, daß Se. Majestät der Kaiser Nikolaus seine erlauchte Gemahlin nach den Badern von Ems begleiten und daher die Reise nach Deutschland bereits im Fruͤhling, statt wie fruͤher beabsichtigt war, im Herbste zu un⸗ ternehmen. 8 Unser Hof wird den groͤßten Theil der schoͤnen Jahreszeit, wie gewoͤhnlich, im Lustschlosse von Schoͤnbrunn zubringen, und nur waͤhrend der heißesten Monate eine Badereise nach Ischel 8 1 * “ Sr 8
Schaffhausen. Die Kirchenzeitung fuͤr die refor⸗ mirte 4*119 theilt folgende naͤhere Details mit uͤber die kuͤrz⸗ lich erwaͤhnte Anschuldigung gegen Herrn Hurter: „Der erste Geistliche der reformirten Kirche in Schaffhausen, Herr Antistet Hurter, machte einen Besuch im Nonnenkloster zu Diessenhofen mit dem Grafen Enzenberg. Die Herren wurden am Eingang
1
der Kirche empfangen, zum vordersten Stuhl geleitet, wohnten der Predigt, der Messe und nachher den Tafel⸗Festlichkeiten bei 1 Ein gewisser Alt⸗Praͤsident Buchter von Thaͤingen, der zufeaͤllig in der Kirche anwesend war, behauptete nun, den Herrn Antistes scharf ins Auge gefaßt und bemerkt zu haben, daß er wie die uͤbrigen Katholiken sich geberdet und bei der Wandelung Knie⸗ beugungen mitgemacht habe. Die große Aufregung veranlaßte den
Regierungs⸗Rath, an den Kirchen⸗Rath die Aufforderung zur Ein⸗ leitung einer Untersuchung ergehen zu lassen. Inzwischen war
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einer Versammlung des Stadt⸗Konvents Herr Antistes um eine Erklaͤrung, nicht blos uͤber den vereinzelten Vorfall, sondern uͤber⸗ haupt uͤber seine Stellung zu unserer evangelisch⸗reformirten Kirche, jedoch in sehr bruͤderlichem und ehrerbietigem Ton angegangen worden. Dies fuͤhrte nun eine Eroͤrterung herbei, mit deren
Ausgang aber beide Theile nicht zufrieden waren. In einer all⸗ eigens zu veranstaltenden Versammlung der Geistlichen
ollte die Angelegenheit wieder vorgenommen werden. Herr An⸗ tistes lud diese ein auf Donnerstag den 9ten d. M., erschien aber selbst nicht, und ertheilte schriftlich dem Aktuar die Vollmacht, die Sitzung zu eroͤffnen. Daß dieser modus procedendi nicht
legen sich bewogen finde. Das Konvent beschloß: den Herrn Antistes seiner Dekanats⸗Stelle nicht zu entlassen, und ihn zu ei⸗ ner Erklaͤrung zu veranlassen, wie sie die gegenwaͤrtigen Umstaͤnde im Interesse der Kirche, des Konvents, ja seiner eigenen kuͤnfti⸗ gen Wirksamkeit erfordere. So liegen jetzt die Sachen.“
Der Schwaäͤbische Merkur berichtet uͤber denselben Ge⸗ genstand: „Die Kantone der Schweiz haben einer um den an⸗ deren ihre religioͤse Bewegung, ein jeder in seiner eigenthuͤmli⸗ chen Weise. Jetzt ist die Reihe an den Kanton Schaffhausen gekommen, der sonst ein politisches Stillleben fuͤhrte, das nur dann und wann durch einen Norhschrei uͤber die betruͤbten kom⸗ merziellen Verhaͤltnisse des Kantons unterbrochen wird. Schaff⸗ a-ax ist streng protestantisch. Nur unter ziemlich beschraͤnken⸗ den Bedingungen ist in der neuesten Zeit der kleinen katholischen Gemeinde daselbst eine selbststaͤndigere kirchliche Existenz einge⸗ raͤumt worden; aber selbst die nicht sehr weit reichende Gewaͤh⸗ rung hat das Mißtrauen des Volke aufgeregt. Dieses richtete sich besonders gegen den Antistes der protestantischen Kirche, Friedrich Hurter. Schon lange war Hurter in den Kloͤstern und bei der katholischen Geistlichkeit nahe und fern wohl anges hen. Er ist der Verfasser der gelehrten Geschichte des Papstes Inno⸗ cenz III. und mehrerer anderen Werke, die eine so entschiedene Vorliebe fuͤr katholische Tendenzen offenbaren, daß er selbst der Ruͤge liberaler Katholiken, eines Cllendorf u. A., nicht ent⸗ ehen konnte, wogegen sein Buch die Ehre hatte, zweimal us Italiänische uͤbersetzt und in Rom sehr gelobt zu wer⸗ den. Um so hoͤher wurde er auch in den Schriften der sogenannten ultramontanen Partei gefeiert, wie in den von Goͤr⸗ res und Philipps herausgegebenen historisch⸗politischen Blaͤttern u. dgl. Seiner Vorliebe fuͤr den Katholizismus hatte er wohl auch die glaͤnzende Aufnahme bei der Kaiserkroͤnung in Matland u verdanken. Nicht die gleiche Anerkennung fand er dagegen ei dem Jubilaͤum der protestantischen Universität Goͤrtingen; ein Umstand, der seine Mißstimmung gegen seine protestantischen Glaubensgenossen noch mehr gesteigert haben soll. Schon lange war Hurter in Blaͤttern der Schweiz, wie unläaͤngst noch im Er⸗ ähler, sehr deutlich als Kryptokatholik und selbst als eifriger Propagandist bezeichnet worden. Man war ziemlich allgemein der Ansicht, daß er eine aͤhnliche Rolle spiele, wie fruͤher in Deutschland der bekannte Fhechosredser Stark. Diese Mei⸗ nung drang denn auch in das Volk, und der Unwille kam zum Ausbruche, als kuͤrzlich ein Landmann erzaͤhlte, daß er den pro⸗ testantischen Antistes in einer Klosterkirche bei⸗ Dießenhofen an den Gebraͤuchen des katholischen Kultus habe theilnehmen sehen. So groß war die Erbitterung, daß sich Hurter, als er am naͤchsten Sonn⸗ tage zur Kirche ging, durch Polizei gegen Beleidigungen mußte schuͤtzen lassen. Er stellte uͤbrigens die Thatsache in Abrede, und zugleich ließ sein Bruder im „Schaffhauser Korrespondenten“ einen Artikel erscheinen, woraus hervorgeht, daß Fr. Hurter nicht zum Katholizismus uͤbergetreten ist. Vom Stadt⸗Konvent sowohl uͤber das angegebene Faktum, als uͤberhaupt uͤber sein Verhaͤltniß zur reformirten Kirche zur Verantwortung gezogen, erklaͤrte der Antistes, daß er vor dem General⸗Konvente sich recht⸗ kertigen wolle. Dieser ist eilends berufen, und zur einstweiligen Untersuchung der Sache eine Kommission ernannt worden. Manche vermuthen, daß der Streit mit einem foͤrmlichen Ueber⸗ tritte des vielfach Angefochtenen zum Katholizismus endigen werde. Jedenfalls duͤrften die Verhandlungen der Oeffentlichkeit uͤber⸗ eben werden und das groͤßte Interesse des protestantisch- und atholisch⸗theologischen Publikums in Anspruch nehmen.
Der Erziehungs⸗Rath in Zuͤrich hat den Vorsteher eines Erziehungs⸗ Instituts in Lausanne, Herrn Bruch aus Waͤden⸗ schweil, zum Seminar⸗Direktor gewaͤhlt.
Auf der Tagesordnung, der auf den Landes,Gemeinde des Kantons Schwyz, steht ein Gesetz uͤber den Loskauf der Zehnten und Grundzinse, so wie ein Verbot gemisch⸗ 5 röcean-s iugt J tatie n. grs,sv 87178844,8
Neapel, 14. April. (A. Z.). Am verflossenen Sonntag fruͤh kam ein Englisches Kriegsdampfschiff hier an, und brachte dem Britischen Gesandten weitere Depeschen, worauf derselbe Sr. Majestaͤt dem Koͤnig eine Schlußnote vorgelegt haben soll, uͤber deren Inhalt Niemand etwas Naͤheres anzugeben weiß. Die Bedingungen sollen von Seiner Majestät im Ganzen ange⸗ nommen worden seyn, jedoch mit der Klausel, daß er sich in seine Souveräͤnetaͤtsrechte auf keine Weise eingreifen lasse. Die⸗ ses Geruͤcht verbreitete allgemeines Vertrauen, was sich durch den raschen Aufschlag der Rente auf 104 am deutlichsten aͤußerte. Wie es nun aber scheint, verlangt England eine unwiderrufliche und unbedingte Annahme seiner dem Koͤnig gemachten Vor⸗ schlaͤge, da der Gesandte keinerlei Klansel gelten lassen will, welche die definitive Frage wieder in Zweifel stellen koͤnnte. Somit kehrte mit der Ungewißheit auch wieder das Mißtrauen zuruͤck und den anderen Tag, Montag, war die Rente von Neuem auf 100 gefallen. Ueber die Englische Flotte weiß man nichts Naͤ⸗ heres; indessen scheint England doch zu gewaltthäͤtigen Maßregeln seine Zuflucht nehmen zu wollen, da ein neues heut fruͤh erschie⸗ nenes Circular des Englischen Konsuls die im hiesigen Hafen lie⸗ genden Englischen Capitaine auffordert, mit ihren Schiffen den Hafen so schnell wie moͤglich, selbst wenn es Extra⸗Unkosten ver⸗ ursachen sollte, zu verlassen. Das Neapolitanische Dampsschiff „Marie Christine“, das gestern mit 150 Passagieren von Pa⸗ lermo ankam, erhielt sogleich Befehl von der Regierung, sich be⸗ reit zu machen, und diese Nacht ging es mit einem Regiment Gendarmen nach Sicilien ab, ob nach Messina, ob nach Palermo weiß man nicht. Eine telegraphische Nachricht soll die Veranlase sung dazu gewesen seyn.
— Briefen aus Malta vom 5ten d. zufolge, sind die dort ansaͤssigen Kaufleute aus dem Koͤnigreich beider Sicilien von ih⸗ rem Konsul aufgefordert worden, die Insel zu verlassen, und nach ihrem Vaterlande zuruͤckzukehren. Diese Maßregel trug viel dazu bei, den Maltesischen Handel zu hemmen. Die Englaͤnder in
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3. Mai einberufenen
anerkannt, sondern die Leitung des Konvents von einem Alters⸗ G . bef⸗ die Hand ve-e. wurde, versteht sich von erkläͤrt sich Se. Majestaͤt geneigt, auch denjenigen die freie Ruͤck⸗ selbst. Ein Schreiben des Herrn Antistes, vorgelesen durch dese sen Bruder, Herrn Pfarrer Christian Hurter (fruͤher Pfarrer in Dägerlen), enthielt eine sehr weitlaͤuftig motivirte Erklarung, daß
und warum Herr Antistes seine Stelle als Dekan niederzu- Oesterreichische Heimathsrecht wieder zu Theil werden wuͤrde.
Kaiserl. Koͤnigl. Gesandtschaften im Auslande getroffen.
1851
Neapel bereiten sich vor, die Hauptstadt zu verlassen, und die Assekuranz⸗Kammern wollen Neapolitanische Schiffe gar nicht ver⸗ sichern. In Oberitalien herrscht indeß die Meinung, daß es zu keinem offenen Bruche kommen, sondern durch Vermittelung der großen Kontinentalhoͤse bald Alles ausgeglichen seyn werde.
8 S
kailand, 18. April. (Ital. Bl.) Es ist bekannt, daß, als der Kaiser sich die Schlaͤfe mit der eisernen Krone umwand, die groͤßere Zehl seiner Unterthanen, welche im Lombardisch⸗Ve⸗ nezianischen Reich an politischen Machinationen Theil genommen, begnadigt wurden, mit Ausnahme derjenigen, die sich der Regie⸗ rung gegenuͤber nicht in gleicher Lage befanden. Nunmehr
kehr in das Vaterland zu bewilligen, welche erwaͤhnter Ursache wegen in contumaciam verurtheilt oder des Landes verwiesen wa⸗ ren, wofern sie darum ansuchen, in welchem Falle ihnen das
Zu diesem Zwecke wurden bereits die noͤthigen Verfuͤgungen sowohl bei den respektiven Behoͤrden des Inlandes, als bei den
Venedig, 16. April. (A. Z.) Es gereicht uns zum Ver⸗ gnuͤgen, nun positiv die erfreuliche Nachricht geben zu koͤnnen, daß Se. Majestaͤt der Kaiser unser Eisenbahn⸗Privilegium zu den befriedigendsten Bedingungen bereits unterzeichnet hat. Un⸗ ter Anderem ist der Gesellschaft auch die Erbauung der wichti⸗ gen Nebenbahn von Treviglio nach Vergamo zugestanden, und das Privilegium auf die Dauer von 50 Jahren ertheilt worden, mit der Zusicherung eines noch groͤßeren Termins, wenn in den ersten Jahren der Befahrung die Dividenden gering ausfallen sollten. 1 b 8 8 “ Pportugal. —
— — Lissabon, 5. April. Als die Revolution am 9. Sep⸗ tember 1836 vollendet war, da riefen die Koryphaͤen derselben, die Nation habe die Revolution freudig begruͤßt. Daß ist eine Luͤge; denn die Massen verhielten sich passiv, wie immer, wenn es sich um diese oder jene Art der Verfassung handelt, waͤhrend die gebildeten Klassen, — die sehr wohl einsahen, daß es vor Allem heiße: „Steh auf, damit ich mich setzen kann“, da die Klubisten dieser Partei alle Staats⸗Aemter an sich rissen, welche
angenommen, um ihr Leben zu retten.
es zu erleichtern, und es wird jedenfalls großer Anstrengungen beduͤrfen, um es wieder flott zu machen.
Nach den neuesten Nachrichten aus Damaskus am 23. Maͤrz waͤren die angeblichen Moͤrder des Paters Thomas, nachdem durch den Aufschub, den der Franzoͤsische Konsul Ratimenton er⸗ halten hatte, auch der Mord seines, des Paters, Dieners ein⸗ gestanden wurde, saͤmmtlich, Daud Harari an der Spitze und neun an der Zahl, auf dem oͤffentlichen Platze mittels des Stranges hingerichtet worden. Der Leichnam des Dieners war ebenfalls zerstuͤckelt gefunden worden. Sie hatten saͤmmtlich den Islam Allein Scherif Pascha ließ sie auf Ibrahim Pascha's Befehl nach Abschwoͤrung ihres Glaubens hinrichten. Daud Harari hatte gehofft, daß er als Hauptangeber sein Leben retten koͤnne. Es waren von den Ju⸗ den in Damaskus große Summen geboten, um sie zu retten. Ihre Familien sollen 10 Millionen Piaster angetragen haben.
Der Gesundheits⸗Zustand des Groß⸗Wesirs giebt hauptsaͤchlich den Freunden der Ordnung und Ruhe noch immer zu Besorg⸗ nissen Raum.
Den Ruͤckfall, welchen Chosrew vor drei Tagen erlitten, scheint sein Arzt, Konstantin Mauropoulo, fuͤr gefaͤhrlich zu hal⸗ ben. da er ihn während dieser Zeit nicht einen Augenblick ver⸗ lassen.
Aus Alexandrien erfaͤhrt man, daß nach Ankunft des Eng⸗
lischen Dampfschiffes „Gorgone“ im dortigen Hafen der Eng⸗ lische General⸗Konsul eine Unterredung mit Mehmed Ali hatte, wobei es sehr heftig zugegangen seyn soll, und man erzaͤhlt, man habe sich dabei auf beiden Seiten dergestalt ereifert, daß Dro⸗ hungen gefallen seyen, und der Englische Konsul unmittelbar dar⸗ auf das Dampfschiff mit der Berichterstattung uüͤber diese Kon⸗ ferenz abgesandt habe. Bei dem zornigen Charakter des Ober⸗ sten Hodges und dem unangenehmen Inhalte der Eräöͤffnungen, die er dem Vice⸗Koͤnige zu machen hat, ist leicht vorauszusehen daß keine Hoffnung vorhanden, er werde bei Mehmed Ali reus⸗ siren. Inmitten aller Bestuͤrzung, welche die außerordentlichen Kriegsruͤstungen und kriegerischen Geluͤste des Vice⸗Königs in Alexandrien veranlassen, die Konsuln der verschiedenen Nationen es fuͤr angemessen gehalten, von den Komntandanten ihrer resp. Flotten Fahrzeuge zur Verfuͤgung zu verlangen.“
Mexiko.
bis dahin ein Majorat der Chartistischen Klubisten gewesen wa⸗
ren, den Ursprung und das Prinzip dieser Verfassung tadelten,
weil das Land dadurch in Verwirrung gestuͤrzt wurde. Als jene
Koryphaͤen am Ruder waren, da leiteten sie, wie jede Par⸗
tei, die hier die Portefeuilles in Haͤnden hat, die Wahlen
nach ihrem Gefallen, doch ließen sie auch einige Gemaͤßigte in die Kammer, die, als sie den revolutionaͤren Gang, den man befolgte, wahrnahmen, einen tiers parti bildeten und sich Ordei⸗ ros nannten. Diese Partei, obgleich gering an Zahl, ist dennoch stark, denn sie will, was alle Vernuͤnstige wollen, naͤmlich Ord⸗ nung. Die Jagd, welche sie am 13. Maͤrz 1838 in den Stra⸗ ßen von Lissabon auf die Klubbisten machen ließ, gab ihr einen vortheilhaften Ruf im ganzen Lande. Spaͤter wurde sie durch die Chamorros und Septembristen unterdruͤckt, aber bald trat sie wieder hervor und erschien in dem gegenwaͤrtigen Ministerium am Ruder. Eine solche magische Wirkung hat das Wort „Ord⸗ nung“ in einem desorganisirten Lande. Der Devorismus der Cha⸗ morros und die von den Chartisten begangenen Fehler bewirkten
den Sturz der Charte. Man freute sich, der Ersteren entledigt zu seyn, aber man sah das Prinzip der Letzteren ungern ver⸗ schwinden. Die Septembristen wurden sparsamer in Bezug auf die Finanzen, aber in den uͤbrigen Zweigen begingen sie grobe Fehler. Man sieht es gern, daß sie bei den neuen Wahlten fast
kret lautet woͤrtlich:
Vera⸗Cruz, 21. Febr. (Hamb. Neue Ztg.) Aus dem hier erscheinenden Blatte „El Censor“” vom gestrigen Datum er⸗ giebt sich, daß nicht alle zwei Wochen (wonach die gestrige An⸗ gabe zu berichtigen), sondern alle zwei Monate fortan zwei Con⸗ ducta's abgehen sollen, wäͤhrend fruͤher keine Regel in dem Ab⸗ gange derselben herrschte. Die Paketbootfahrt kann sich also jetzt in regelmaͤßigen Rapport mit den Conducta's setzen. Das De⸗ „Die Staats⸗Regierung hat angeordnet, daß alle zwei Monate zwei Conducta's mit den Handels⸗Kapita⸗ lien abgehen sollen, die eine von San Luis Potosi nach Tampico am ersten des naͤchsten Maͤrz und die andere von Mexiko nach Vera⸗Cruz am l5ten desselben Monats.“
Die Nachricht von der Losreißung eines großen Theils der Republik Mexiko unter dem Titel einer Republik „Rio Grande“ bestaͤtigt sich nicht. Die Seee. und Texianer, unter der An⸗ fuͤhrung des Licentiaten Antonio Canales, wurden durch die Me⸗ xikaner unter den Generalen Canalizo und Arista allmählig von Matamoras, Monterey und Santillo nach der Gränze von Te⸗ ras getrieben, und zufolge der letzten Nachrichten waren die In⸗ surgenten in Rivera am Rio Braro del Norte auf Amerikani⸗ schem Gebiete. Da nun die oben erwaäͤhnten Nachrichten einen Kongreß in Laredo an demselben Flusse auf Texikanischem Ge⸗ biete erwaͤhnen, so scheint sich die große Republik Rio Grande
uͤberall in der Minoritaͤt sind, aber noch lieber wuͤrde man es sehen, wenn das von ihnen aufgestellte Prinzip aus den Portu⸗ giesischen Institutionen gestrichen wuͤrde. Die
sehr gut kombinirten ministeriellen Manoͤvern zuzuschreiben. Das Ministerium hat bewiesen, daß es der einzige Waͤhler seyn kann, wenn es will; ein Beweis, wie laͤstig der Nation die Wahlen
Erfahrung klug geworden sind, und denen vor Allem die Her⸗
sind. Eine Kammer, die fast ganz aus Personen besteht, welche von der Fraction einer Partei im Voraus bezeichnet und von der Regierung unterstuͤtzt wurden! Moͤgen nur die Minister und
die Chartistischen Klubs durch ihren Sieg nicht uͤbermuͤthig wer⸗
se Minorttaͤt ist den V
auf ein bloßes Hirngespinst zu gruͤnden, wozu die Föderalisten und Texianer in Laredo den Plan entworfen haben. 1
Das Jahr 1839 war eines der unglücklichsten fuͤr die Re⸗ publik Mexiko. Der Anfang des Jahres sah die Franzosen im Besitz der wichtigsten Landes⸗Festung, während im Norden In⸗ surgenten, Indianer, Texikaner und Amerikaner an dem Mark des Landes sogen. Der Handel war gesperrt, und eine unge⸗ heure Finanz⸗Verwaltung verschleuderte die einzigen Huͤlfsquellen, welche die ungluͤcklichen Einwohner zusammenbrachten; kein Beam⸗ ter war bezahlt, und zum Uebermaß kamen noch ansteckende
den und nicht glauben, daß dies Ereigniß ein Ausdruck der Na⸗ Krankheiten hinzu. Gegen den Schluß des Jahres stellten sich
tion zu Gunsten von Personen sey! Die Chamorros oder exal⸗ tirten Chartisten sind eben so verhaßt wie die exaltirten Septem⸗
bristen; ihre Zeit ist voruͤber. Man hoͤrt bereits die Moderados sagen, daß man mit den Arsenal⸗Chamorros eben so ein Ende machen muͤsse, wie es mit den Arsenal⸗Septembristen geschehen
sey; eine Anspielung auf das Jahr 1838, wo die exaltirten Sep⸗ tembristen ihr Hauptquartier im Arsenal der Marine hatten. Wenn
auch die Septembristen bei den Wahlen auf Madeira und den
Azorischen Inseln den Sieg davon tragen, so wird ihre Minori⸗ taͤt doch so gering seyn, daß die Majoritaͤt sie voͤllig absorbirt.
Es wird allerdings eine ziemliche Anzahl von Individuen dieser
Partei, die allein an allen Uebeln schuld ist, welche seit der An⸗ 2 1 Mexiko und Buenos⸗Ayres, nicht so leicht wiederholen, indem
kunft des Herzogs von Braganza in Lissabon das Land betroffen haben, ihren Sitz in der Kammer nehmen; aber Viele, die durch
stellung der Ordnung im Lande am Herzen liegt, werden eben⸗ falls in der Kammer zugegen seyn. Dies ist einer von den Gruͤn⸗ den, weshalb die Meinungen der gemaͤßigten Personen uͤber das kuͤnftige Benehmen der Kammer so verschieden sind.
Konstantinopel, 8. April. (L. A. Z.) Gestern lief das Dampfschiff Mehmed Ali's, „Hadschi Baba“, von Alexandrien kommend, hier ein; dasselbe faͤhrt unter Toskanischer Flagge und soll einen regelmaͤßigen Dienst zwischen den beiden Hauptstädten besorgen. Die mitgebrachten Briefe reichen bis zum 1. April. Der von der Pforte seiner Stelle entsetzte und seiner Insignien beraubte Kapudan Pascha war von Mehmed Ali zum defini⸗ tiven Chef der vereinigten Flotten ernannt und mit dem Abzeichen seines Ranges bekleidet worden; das Tuͤrkische Reich hat sonach augenblicklich zwei Kapudan⸗Paschas.
Die Franzoͤsische Flotte, die in Smyrna uͤberwinterte, hat die Fruͤhjahrs⸗Campagne auf eine sehr ungluͤckliche Weise eroͤff⸗ net. Admiral Lalande lief mit sieben Linienschiffen aus, um auf einige Wochen in See zu kreuzen; kaum hatte man den Hafen von Smyrna aus dem Gesichte verloren, so stießen beim Wen⸗ den zwei der Linienschiffe aufeinander, verloren die oheren Maste brachen die Bugspriete ab und konnten sich nur mit hedeutender Havarie an ihrer Takelage wieder frei machen. Die ganze See⸗ gelordnung war dabei in Verwirrung gerathen und das eine die⸗ ser Schiffe geriet dadurch auf den Strand. Als das vorgestern von Smyrna gekommene Dampfboot der Donau ⸗Gesellschaft, „Stambul“, an dem Schauplatze des Ungluͤcks voruͤberfuhr, —
die Aussichten etwas guüͤnstiger; die Foͤderalisten und Terianer wurden geschlagen, die Franzosen sind durch schwere Opfer ad⸗ gefunden, aber die Maßregel der Zoll⸗Erhöhung von 5 auf 15 „Ct. druͤckt den Handel gewaltig. 1 Die Suͤd⸗Amerikanischen Republiken haben eine Maßregel verabreder, welche fuͤr Europa von der hoͤchsten Wichtigkeit senn wird, nämlich einen General⸗Kongreß, auf welchem sie ihre In⸗ ternational⸗Rechte und Vertheidigungs⸗Mittel gegen auswärtige Maͤchte besprechen wollen. Die Basis dieser Kongreß⸗Verhand⸗ lungen soll Einigkeit im Innern und nach Außen seyn. Na⸗ mentlich duͤrften sich, wenn sich die Verhandlungen diesem Ziele nähern, ähnliche Expeditionen, wie die der Franzöͤsischen gegen
man nichts Geringeres beabsichtigt, als daß in einem seolchen
Falle alle Suͤd⸗Amerikanischen Republiken allen und jeden Ver⸗
kehr mit der angreifenden Europaischen Macht unterbrechen und
Einer fuͤr Alle und Alle fuͤr Einen stehen sollen. Brasilien.
Maranham, 15. Februar. Der neulich erwählte Praͤst dent ist mit einer sehr starken hewaffneten Macht hier eingetroß⸗ sen. Am 24. Januar ist die Stadt Caxias von den Kaiseri. Truppen wieder eingenommen worden. Die Sieger haben da⸗ selbst nur à Familien angetroffen, obschoa dee Sade ver den stattgefundenen Kollisionen 10,000 Emwohner züdere. Der größte Theil der Einwohner ist von dem Insurgencen Gefimndet, weiches die Stadt besetzt hielt, getoöͤdter oder d woeden, sich in die benachbarten Berge und Wüölder zu remnen. Dir ——— der Hauptstadt haden wir degoannen, und der Ruhe zuruͤck.
““ ra a „ b. v1öI1ö1ö1“ 8 — — Kösltin, 16. Ape. In der derr Hafen
des hiesigen Regierungs⸗Departemenes ind uin Monac Mäarz 12 Schiffe und
3 Bote eingegangen, dagegen zengen 18 Schüfe und 9 Vete eewärts —3 Nach dem Austande murden 12,687 Scheffel Roggen und Gerste, 683 Scheffel Erösen und 22 Klaster Brenn⸗ dolz, üͤberhaupt 13,209 Rrhlr, an Werth und nach inländisch
Seeplaͤten 11,8720 Schefe. Weczen, Roggen, Gerste und Hafer, 725 Scheffel Erbsen, 44 S Ruͤbsen, 550 Tonnen Leinsa⸗ men 8 180 — im Gese — E. verschifft. — Im Wolldandel einige Regsamkeit,
dier und da Vertraͤge auf êö Schur, jedoch mit
das Schiff noch fest und unbeweglich; die vereinigten Mannscha ten der Flotte waren beschaͤftigt, seine Kanonen auszuladen, um
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deruntergedruͤckren Preisen (cirra 20 — 50 „Et. geringer als 1m 11u6“ 8 “