“
1
ihrem
anzutragen. Bleatt,
soll dieses freundschaftliche schlag, als derselbe Herrn Thiers mitgetheilt wurde, den waͤrmsten
28 gegen 14 von Halifax hielten dagegen eine große Versammlung, worin sle
Bertrauens zu der Regierung versicherten. Auch von 3700 Ein⸗ wohnern der Stadt Picton wurde lichem Sinne abgefaßte Adresse uͤberreicht, in welcher seine Ver⸗ waltung sehr belobt wird. geradezu geweigert, fuͤr die im vorigen Jahre auf Veranlassung des Regierungs⸗Conseils nach England gesandte Deputation das
girt worden.
Aus Oran schreibt man vom I4ten d.: „Abdel Kader, der einen Ausflug nach dem Suͤden gemacht hatte, hat sich seit eini⸗ gen wieder in der Nähe von Milianah gezeigt. Er beobachtet von dort aus die Bewegungen der Algierischen Armee. Er hat küͤrzlich an seinen Kalifa im Osten, Mustapha⸗Ben⸗Tani, geschrie ben, er moͤge auf seiner Hut seyn, da die Franzosen sich bal in Bewegung setzen wuͤrden. Die Stämme sollten sich bereit halten, sich bei ihrer Annaͤherung zuruͤckzuziehen. Er hat das Versorechen erneuert, 10 Budsu’s fuͤr jeden Christenkopf und
20 Budju’s füͤr jeden Kopf eines Muselmannes, der sich in Fran⸗
Die Annahme des Renten⸗Ge⸗ setz⸗Entwurfs mit einer Majoritat von nur 45 Stimmen hat heute ünstig auf die Course der Franzoͤsischen Fonds gewirkt. Man chien uͤberzeugt, daß die Pairs das ihnen von der Deputirten⸗
Kammer so schwach empfohlene Gesetz verwerfen wuͤrden.
Großbritanten und Irland.
London, 24. April. Die Prinzen Wilhelm Quantainassah und Johann Ansale, Neffen des
maͤchtigen Koͤnigs der Ashanti's, haben von hier eine Reise in die Provinzen angetreten. Diese zungen Prinze sind 18 und 19
oͤsis⸗ Diensten befindet, zu zahlen.“ . 8½ ½ vom 24. April.
Jahr alt und wurden der Engli⸗ schen Regierung vor einigen Jahren, nach Abschluß eines Trak⸗ tats mit den Ashanti’s an der Goldkuͤste von Afrika, als Geiseln üͤberliefert. Es sind sehr verstaͤndige junge Maͤnner, die sich die ihnen sn Theil gewordene gute Erziehung eifrig zu Nutze gemacht ha⸗ en. Sie wollen jetzt noch die bedeutendsten Fabrikorte Englands besuchen, ehe sie wieder in ihr Vaterland zuruͤckkehren. Der christlichen Religton, zu der sie bekehrt worden, sollen sie aufrich⸗ tig anhangen. Lord John Russell, der sich besonders fuͤr das Wohlergehen der jungen nen auf ihre jetzige Reise Geistlichen mitgegeben. In etwa sechs Monaten wollen ste nach Vaterlande zuruͤckreisen, und man verspricht sich von ihrer Ruͤckkehr besonders auch einen heilsamen Einfluß auf die Unter⸗
druͤckung des Sklavenhandels.
Die ministeriellen Blätter schweigen seit einigen Tagen ganz üͤber den Stand der Neapolitanischen Angelegenheit. Nur die beiden Tory⸗Blatter, Morning Post und Times, enthielten schon vorgestern die Nachricht, daß die angebotene Vermittelung Frankreichs von der Britischen Regierung angenommen worden sey, und daß letztere in die Einstellung der Feindseligkeiten gewil⸗ ligt habe. Das erste dieser Blätter fuͤgte hinzu, die Vermitte⸗ lung sey auf Ansuchen des Köͤnigs von Neapel angeboten wor⸗ den; das letztere aber bemerkt, ein Dampfschiff sey von Toulon nach Neapel abgegangen, um Koͤnig Ferdinand die Vermittelung Der Courier, bekanntlich jetzt auch ein Tory⸗ das sich den Schein giebt, in Bezug auf die auswaͤrtigen Angelegenheiten stets sehr gut unterrichtet zu seyn, was sich in⸗
deß nicht immer bestätigt hat, enthaͤlt uͤber denselben Gegenstand Hheute
digen Vermittelung land und Neapel erhalten. der Franzöͤsische Gesandte, auf die
denen Bruche sich sogleich unaufgefordert ins auswaͤrtige Amt bet 88
Folgendes: „Wir haben aus einer glaubwuͤr⸗ Auelle folgende interessante Nachrichten üͤber die der Franzöͤsischen Regierung zwischen Eng⸗
Es ergiebt sich, ba Herr Guizot, Nachricht von dem stattgefun⸗ ab und die Vermittelung oͤnige vo
Frankreichs zwischen dem eapel und dem Britischen
Kabinette anbot. 1 iche Anerbieten geziemend aufgenomme und unser Berichterstatter fuͤgt hinzu, daß dieser Vor⸗
8s
Beifall dieses Ministers und seiner Kollegen fand. Es soll jedoch von dem Franzoͤfischen Ministerium die Bedingung gestellt wor⸗ dep seyn, daß die ganze Unterhandlung in Beziehung auf Nea⸗ pel bloß durch die Franzoͤsische Regierung geleitet werden solle; auch haben sie verlangt, daß die Feindseligkeiten sofort eingestellt werden sollten.“ Diesen Nachrichten fuͤgt das genannte Blatt hinzu, daß Herr Guizot eine große Vorliebe fuͤr England habe, daß er seit dem großen Sully der erste protestantische Franzoͤsische Gesandte am hiesigen Hofe sey, und daß diese Umstaͤnde, so wie die angebotene Vermittelung, eine Buͤrgschaft fuͤr die Dauer der Franzoͤsischen Allianz seyen. BGestern war an der Fonds⸗Boͤrse ein Geruͤcht im Umlauf, daß die streitige Graͤnzfrage mit Amerika freundschaftlich beigelegt sev. Der Globe sagt mit Hinsicht darauf: „Wir haben uns bemuͤht, der Quelle dieses Geruͤchts auf die Spur zu kommen, es ist uns aber nicht gelungen, zu ermitteln, ob dasselbe sich auf Wahrheit gruͤnde, obschon wir zuversichtlich glauhen, daß diese Angelegenheit beendigt werden wird, ohne einen Bruch der zwi⸗ schen England und Amerika bestehenden freundschaftlichen Bezie⸗ hungen herbeizufuͤhren. Außer den kommerziellen Verlegenheiten, die ein Krieg über beide Laͤnder verhaͤngen wuͤrde, duͤrfte Ame⸗ rika auch noch eine Trennung seiner Staaten zu befuͤrchten ha⸗ ben. Da ein großer Theil seiner suͤdlichen und westlichen Staa⸗ ten von Sklaven bevoͤlkert ist, so duͤrften dieselben sich auf ein⸗ mal von den noͤrdlichen Staaten losreißen, wenn eine auch ver⸗ häͤltnißmaͤßig nur geringe Anzahl Britischer Truppen dort erschiene und das Banner der Freiheit aufpflanzte. Die Macht der Lentral⸗Regierung wuͤrde also dann gebrochen werden und eine neue Republik im Suͤden entstehen. Dies ist der verwund⸗ bare Fleck der Vereinigten Staaten, und wir haben Ursache, zu — daß beide Regierungen ihn kennen und Amerika sich des⸗ Halb wohl huͤten wird, Feindscligkeiten zu beginnen. eigentliche Ursache betrifft, weshalb die Graͤnzstreitigkeit so lange unerledigt bleibt, so liegt dieselbe wohl hauptsaͤchlich in dem Man⸗ gel aller noͤthigen Kontrole der Untons⸗Regierung uͤber die einzel⸗ nen Staaten, besonders uͤber die Granz⸗Staaten, und nicht weni⸗ zer in dem Mangel der nöͤthigen Regierungs⸗Gewalt in diesen Staaten selbst üͤber ihre unruhige an der Graͤnze angesiedelte Be⸗ vöͤlkerung.“
Am TW. Maäͤrz votirte die gesetzgebende Versammlung von Neu⸗Schottland eine Adresse, die einen strengen Tadel uͤber das Benehmen des Gouverneurs Sir Colin Campbell ausspricht und die Konigin in sehr unehrerbietigen Ausdruͤcken bittet, den⸗
Prinzen sehr lebhaft interessirte, hat ih⸗ einen eben so gebildeten als frommen
Lord Palmerston
Was die
478
Von der antarkrischen Expedition des Capitain Roß sind Nach⸗ richten aus St. Helena vom Anfang des Monats Februar ein⸗ Ein Offizier der Koͤniglichen Artillerie, Lieutenant — froy, in St. Helena die magnetischen Beobachtungen eiten soll, halt in Napoleon's Hause zu Longwood genommen. Von St. Helena wollte Capitain Roß nach dem Vorgebirge der guten Hoff⸗ nung abgehen, um einen anderen Offizier der Koͤniglichen Artil⸗ lerie, Lieutenant Wilmot, zu landen, welcher dort ebenfalls wäͤh⸗ rend der wächsten drei Jahre, in denen sich die Expedition in der südlichen Hemisphaͤre aufhalten wird, magnetische Beobachtungen machen soll. Capitain Roß hat mitten im Atlantischen Meere, weit entfernt vom Lande, auf 2500 Faden Tiefe Grund gefun⸗
den; die gröͤßte Tiefe, welche man bis jetzt erreicht hat.
Die Mining Review giebt folgenden, aus mehreren Jah⸗ ren gezogenen mittleren Durchschnitt der Production der Berg⸗ werke Großbritaniens:
Pfd. Sterling.
29,000 Pfb. Troy, im Werthe von 50,000 13,000 Tons 1,300,000 5,500 550,000 „ Blei ... 16,000 950,000 „ Eisen 900,000 7,000,000 »Steinkohlen 25,000,000 » 10,000,000 » Salz, Alaun und anderen Produkten ... 1,000,000
Der von O Connell vorgeschlagene Verein, der den Titel fuͤhrt „Irlaͤndische National⸗Aslociation zur Erlangung vollstaͤn⸗ diger Gerechtigkeit oder Aufloͤsung der Union“, ist bereits orga⸗ nisirt und hat am Dienstag zu Dublin auf der Korn⸗Boͤrse seine erste Versammlung gehalten. Der Aaitator las einen langen Be⸗ richt vor, in welchem die Beschwerden Irtands aufgefuͤhrt sind, und wovon jedem Parlaments⸗Mitgliede ein Abdruck zugefertigt werden soll. Ferner entwickelte er die Zweckmäaͤßigkeit, eine Re⸗ peal⸗Rente in Irland zu sammeln; auch schlug er eine Adresse an das Irlaͤndische Volk in Bezug auf diese Rente vor. Seine Vorschlaͤge wurden saäͤmmtlich angenommen.
Heute findet in der hiesigen Freimaurer⸗Tavern unter dem Vorsitz des Grafen Stanhope eine Versammlung statt, in wel⸗ cher eine Petition an das Parlament um baldige guͤtliche Beile⸗ gung des Streites mit China beschlossen werden soll. Graf Stanhope sprach besonders, gegen den Opiumhandel. Das Re⸗ sultat ist noch nicht bekannt, doch glaubte man, daß die Petition fast einmuͤthig werde angenommen werden.
Am 6. Mal sollen, ministeriellen Blaͤttern zufolge, die neuen Briesstempel, statt der Erhebung des Porto, eingefuͤhrt werden, zunaͤchst nur in London, baldmoͤglichst aber auch im ganzen Koͤnig⸗ reich. Sobald die Brief⸗Stempel erst eingefuͤhrt sind, sollen die⸗
An Silber .. Kupfer... „ BSinn . .. ..
Briefe abschicken, das doppelte Porto bezahlen. In den Theilen
eingefuͤhrt werden, soll einstweilen noch die bisherige Art der Vorausbezahlung des Penny⸗Porto bestehen bleiben. Das Gut⸗ achten des Schatzamtes, worauf diese Anordnungen sich stuͤtzen, ist von gesteru datirt. 883
Die Morning Chroniecle glaubt, daß in diesem Augen⸗ blick Chosrew Pascha wohl nicht mehr am Leben seyn moͤchte, do er, nach Berichten aus Konstantinopel vom lsten d. M., einen neuen Schlaganfall erlitten haben soll. Das genannte Blatt fuͤrchtet schlimme Folgen von dem Tode dieses Staatsmannes.
Von Tabris . bruar, wonach der Schach selbst sich mit einem Theil seiner Ar⸗ mee suͤdlich nach Schiras gewendet und einen anderen Theil nach Bagdad detaschirt haben sollte. Letztere Nachricht wird aber von der Morming Chroniele sehr bezweifelt.
In dem zwischen Frankreich und Texas abgeschlossenen Traktat wird bestimmt, daß, im Falle eine der kontrahirenden Parteien mit einer anderen Macht in Krieg geriethe, der an dere Kontrahent gehalten seyn solle, dafuͤr zu sorgen, daß keiner seiner Unterthanen Kaperbriefe nehme, oder auf sonstige Weise den Handel oder das Eigenthum der Unterthanen des anderen belaͤstige. Der Artikel 4 setzt fest, daß die kontrahirenden Par teien in ihrer Bezichung zu einander das Prinzip anzuerkennen äͤtten, daß die Flagge die Ladung decke. In kommerzieller eziehung besrimmt der Vertrag gegenseitiges Zugestaͤndniß der
wird festgesetzt, daß alle Baumwolle von Texas, ohne Unter⸗ schied der Qualitaͤt, welche in Texianischen oder. Franzoͤsischen Schiffen direkt in Frankreich eingefuͤhrt wird, einen gleichmäßi⸗ gen Pefubeson von 20 Fr. fuͤr 100 Kilogr. entrichten soll.
Der Globe meldet, daß der GeneralLieutenant Sir Lionel Smith, bisheriger Gouverneur von Jamaika, das Gouvernement von Mauritius, wo bekanntlich bis jetzt Sir William Micolai als Gouverneur fungirte, angenommen und sich am l iten. d. M. nach seinem Bestimmungsort eingeschifft habe.
Der General⸗Major Sir Alexander Dickson, der die Briti⸗ sche Artillerie waͤhrend eines Theils des Krieges auf der Halb⸗ insel und bei Waterloo befehligte, ist am 22sten d. M. in Wool⸗ wich gestorben.
von den Handels⸗Konferenzen zwischen England und Frankreich, welche in Pario wieder begonnen haben, und an denen diesmal auch Dr. Bowring Theil nimmt. 9. “
Die neue Parlaments⸗Wahl fuͤr Totneß ist gegen die Minister ausgefallen; der Tory⸗Kandidat, F Baldwin, wurde mit 158 Stimmen gewählt; sein Gegner, Herr Gisborne, erhielt nur 151 Stimmen. 2
Dieser Tage haben die hiesigen Juden eine Versammlung gehal⸗ ten, die zum Zweck hatte, die Regterungen von England, Frankreich und Oesterreich zu ersuchen, bei den Orientalischen Behoͤrden, un ter deren Autoritaͤt die Verfolgungen gegen ihre Glaubensgenossen stattgesunden, Vorstellungen dagegen zu machen.
Niederlande.
selben von seinem wichtigen Posten abzuberufen, da er nicht ing Gemhͤßheir der vom Kolonial⸗Amte im Jahre 1837 ausgegebenen Instructionen und der letzten Depesche Lord John Russell's regiert, sondern sehr parteilich die Aristokratie der Kolonie, den sogenann⸗ ten Familien⸗Kompakt, beguͤustigt habe. Dieser Beschluß war mitz Stimmen angenommen worden. Die Einwohner
die obige Adresse mißbilligten und den Gouverneur ihres vollsten dem Gouverneur eine in aͤhn⸗
Das Versammlungshaus hatte sich
noͤthige Geld
der zweiten Kammer wieder versammelt, und, so viel man ver⸗ nimmt, haben dieselben erklart, bet ihren fruͤheren Ansichten in Bezug auf das Budget beharren und auf groͤßere Ersparnisse dringen zu muͤssen. Auch üͤber das Syndikat sind noch naͤhere Auffccla, e verlangt worden.
Man spricht von einigen neuen Modifications⸗Vorschlaͤgen, welche die Regierung in Bezug auf das Grundgesetz zu machen gedenkt und die naͤchstens in der zweiten Kammer zum Votrrag ommen werden.
Belgien.
Bruͤssel, 25. März. Der Moniteur Belge enthäͤlt nach⸗ stehende Koͤntgliche Verfuͤgung in Bezug auf den General van
der Smissen: sses vom 15. Juli
zu bewilligen und war darauf am 27. März prore⸗
„In Veiracht des isten Artikels des Beschlusses vom 15. Ju 1820, welcher 8 Pen General Baron van der Smiffen ist in
8
1 die 1 2di ungestempelte tung fenigen, die sich derselben nicht bedienen, sondern ungest iit kaͤrzlich der Vorschlag zu einem Kredit⸗Vereine der Ritterschaft
des Leühflger Kreises gemacht worden, den die 2—
at man hier Nachrichten bis zum 12. Fe⸗
Vorrechte der meistbeguͤnstigten Nation. Durch den Artikel 16.
Der mintsterielle Globe verspricht sich den besten Erfolg
Aus dem Haag, 25. April. Gestern waren die Sectionen
war dort gelandet und hatte vorläͤufig seinen Aufent⸗†
mein gehofft haben mag; nach
V
des Köͤnigreichs, wo die Stempel nicht schon mit dem 6. Mai
*
den Nichtaktivitäts⸗Zustand — und wird vom 1sten d. M. an das mit dieser Stellung verbundene Gehalt beziehen““; in Betracht, daß dieser Beschluß auf der Voraussetzung berüht, daß, fraft des 12sten Artikels der Verfassung, Herr van der Smissen seinen Grad als Bri⸗ ö beibehalten hätte, und ihm daher eine durch den 3ten rtikel des Gesetzes vom 16. Juni 1836 bestimmte Stellung auf dem Etat der Offiziere wäre angewiesen worden; in Betracht, daß diese Voraussetzung seitdem als irrthümlich erkannt worden ist, und daß der genannte Herr van der Smissen den durch das Dekret vom 20. Juli 1831 vorgeschriebenen Eid nicht gelcistet hat, obwobhl er es gekonnt, und er daher, den Bestimmungen jenes Defrets gemäß, als Demisston⸗ nair zu betrachten ist; in Betracht daber, daß ihm in Bezug auf einen Grad, den er nicht mehr besaß und den Wir ihm später nicht verliehen haben, keine Stellung angewiesen werden konnte, haben wir beschlossen und beschließen, daß der Beschluß vom 15. Juli 1839 widerrufen ist. Laelen, den 22. April 1840. (Gez.) Leopold.“ Im Senate hat Graf Duval von Beaulteu den Bericht uͤber den Gesetz⸗Entwurf zur Erwerbung der 4000 Rheinländi⸗ schen Cisenbahn⸗Actien abgestattet.
In Arlon fand dieser Tage eine neue Repraͤsentanten⸗Wahl statt, wobei die Herren Nothomb und Metz als Konkurrenten auftraten. Letzterer erinnerte die Wähler daran, daß er gegen die Abtretung des Deutschen Luxemburg gestimmt, waͤhrend Herr Nothomb sie gefoͤrdert. Gleichwohl wurde der Letztere von 210 gegen 198 Stimmen zum Revpraͤsentanten erwaͤhlt.
Herr Hansemann aus Aachen, Agent der Rheinlaͤndischen Eisenbahn⸗Gesellschaft, gab gestern Abend ein Festmahl zur Feier des Resultates der Abstimmung in der Angelegenheit, in weicher er nach Bruͤssel gekommen war.
Deutsche Bundesstaaten. — — Leipzig, 27. April. Die eigentlichen Meß⸗Geschaͤfte
Jubilate⸗Messe begonnen, da die Witterung eben so schoͤn als be⸗ staͤndig ist und schon sehr viele Fremde sich bei uns eingefunden Man erwartet allgemein eine sehr gute Messe, Fre, wenn nach den eingegangenen Waaren ein richtiger Schluß dar⸗ auf gemacht werden darf. Der diesjährige Wollmarkt wird, nach
aben bereits jetzt, noch vor dem ordnungsmaͤßigen Anfange der⸗
der erlassenen Bekanntmachung des hiesigen Raths vom 13. bis
16. Juni stattfinden. — Die Bauten und sonstigen Vorarbeiten zum Buchdrucker⸗Feste werden mit Schnelle und Umsicht betrie⸗
ben, namentlich der Aufbau des Fest⸗Salons auf dem Augustus.
Die von der Leipziger Bank seit ihrem Bestehen g machten Geschaͤfte sind nicht so ergiebig ausgefallen, als man wohl beim Zusammentritte der Actien⸗Gesellschaft bemlich allge⸗ dem Berichte des Direktoriums der Bank kann außer den bedungenen Zinsen nur 1 Rthlr. als Dividende auf die Actie von 250 Rthlr. gezahlt werden. Dem b ungeachtet finden neuentstehende Aetien⸗Gesellschaften auch hier noch immerfort Anklang oder doch Grund zur Verbreitung; so
Platze. —
Dr. Crusius, F. W. Stockmann, Graf Hohenthal⸗Puͤchau und
Wilh. Seyfferth unterzeichnet haben. 1 In der letzten Woche vom 19. bis 25. April ist die Ein
nahme von den Dampfwagen⸗Fahrten auf der Leipzig⸗Dresdener
Eisenbahn bis auf 7740 Rthlr. 17 Personen waͤhrend dieser Tage 6012 Rthlr. eingetragen haben und durch den Guͤter⸗Transport 1728 Rthlr. 17 Gr. gewonnen worden sind. Die Leipzig⸗Dresdener Eisenbahn⸗Actien 83— 100 ⁄ pCt., die e deleeger 101 ¾ pCt. im heutigen
zettel.
Hannover, 24. April. Die hiesige Zeitnng enthaäͤlt die Einnahmen und Ausgaben des Koͤnigreichs Hannover in demmn
Rechnungs⸗Jahre vom 1. Juli 1838 bis 1839 nach ständischen Aktenstuͤcken. I. Die Einnahme betrug: 1) von den Domatnen 1,203,802 Rthlr.; 2) von den Bergwerken und Salinen 186,245 Rthlr.; 3) von den Zoͤllen 551,826 Rthlr.; 4) von den Posten 167,435 Rthlr.; 5) von den direkten Steuern 2,240,946 Rehlr.: 6) von den indirekten Abgaben 1,935,394 Rthlr.; 7) unmittelbare Einnahmen 220,487 Rthlr. Summa 6,566,138 Rthlr. Diese Summe uͤbersteigt den Anschlag um 880,647 Rthlr. Zu diesem reichen Ueberschusse haben beigetragen: die Domainen mit 183,000 Rthlr.; die Bergwerke und Salinen mit 58,000 Rthlr.; die Wasserzoͤlle mit 164,000 Rthlr.; die Posten mit 34,000 Rthlr.; die Lotterieen mit 40,000 Rthlr.; die Steuern und indirekten Ab⸗ gaben mit 386,000 Rthlr. Die Einnahme der Wegbau⸗Kasse war 239,354 Rthlr., 21,954 Rthlr. uͤber den Anschlag. Die Ein⸗ nahme von den Ueberschuͤssen der Domainen, Regalien und Sreuern, nebst der Einnahme der Wegbau⸗Kasse hat betragen 6,805,493 Rthir. II. Ausgaben. Die Summe der Ausgabe war festgesetzt zu 5,581,850 Rchly.; davon sind mehr ausgegeben 73,677 Rthlr., und erspart 132,516 Rthlr.; die wirkliche Summe
der Ausgaben fuͤr 1838 und 1839 ist also gewesen 5,581,850
Rthlr. III. Abschluß. Ueberschuß der Einnahmen 984,288 Rthlr. Die Gesammt⸗Summe der Einnahme betrug 6,566,138 Rthlr. Die Gesammt⸗Summe der Ausgabe betrug 5,581,850 Rthlr. Es ist also ein Ueberschuß der Einnahme uͤber die Ausgabe von 984,288 Rthir. Es war in dem Reskripte Sr. Majestaͤt des Koͤnigs an die allgemeine Staͤnde Versammlung vom 28. Mat 1839 darauf angetragen, daß nicht nur der damals zu minde⸗ stens 200,000 Rthlr. angenommene Ueberschuß des Rechnungs⸗ Jahres 182 20, sondern auch alles dasjenige, was aus diesem Rechnungsjahre sonst noch etwa zur Verfuͤgung kommen wuͤrde, zur Tilgung von Landesschulden verwendet werden solle, und die allgemeine Staͤnde⸗Versammlung hat sich unter dem 20. Juni 18I9 hiermit einverstanden erklärt. Aus den Jahren 182771
sind zur Abtragung von Landesschulden außerordentlicher Weise bestimmt worden 280,000 Rthlr; aus den Jahren 181 ⁄, obige 980,000 Rthlr.; zusammen 1,260,000 Rthlr. Diese Summe ist in dem Maße vertheilt worden, daß davon fuͤr die kuͤndbare Schuld 787,000 Rthlr. und fuͤr die unkuͤndbare Schuld 473,000 Rählr. uͤberwiesen sind. v1“*“
Oesterreich. 8e
— — Wien, 24. April. Der Herzog von Nassau ist vor⸗ gestern nach Wiesbaden zuruͤckgekehrt.
Die heutige Wiener Zeitung enthält die Anzeige von dem angeblichen Erscheinen eines Theiles der Englischen Flotte auf der Rhede von Neapel. Dieser kurze Artikel machte um so 1,8 ßeres Aufsehen, als es daselbst heißt: „Nach Berichten aus Nea⸗ pel vom 15. April“, und man daher die Nachricht fuͤr offiziell hielt, während sie jedoch nur aus Handelsquellen floß, und jeden⸗ falls noch der Bestaͤtigung bedarf. Briese von U4ten melden nur
—
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Gr. gestiegen, indem 10,299
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das Erscheinen eines Britischen Kriegsschiffes im Golfe von
Bayae. (S. Neapel.)
Pretßburg, 19. April. Nach glaubwürdigen Daten wur⸗ den im Jahre 1g6 in Ungarn 155,351 Pfund Seide produzirt, wofuͤr man 109,567 Fl. 22 Kr. C. M. löste; Maulbeerbaͤume zaͤhlte man damals 933,209. Im Jahre 1837 stieg dee Pee⸗
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Klage gegen
duction auf 261,535 Pfund, welche aber geringer an Qualität war, da man dafuͤr nur 105,960 Fl. 43 Kr. einnahm; die Zahl der Baͤume war damals 1,348,649, was Hoffnung zu einer hoͤchst erfreulichen Progression giebt. .
Italien. MNeapel, 16. April. (A. Z.) Auf die neulich erwähnte
Weisung des Englischen Konsuls an die Schiffs⸗Capitaine seiner Nation, die sich, ungefähr 20 an der Zahl, hier befinden, so schnell wie möglich auszuladen und sich aus dem Hafen zu ent⸗ fernen, erschien gestern von Seiten unserer Regierung die artige und großmuͤthige Verordnung, alle Schiffe, die im Ausladen begriffen sind, seyen es Neapolitanische oder andere, bei Seite u lassen, und sich ausschließlich mit dem Loͤschen der Englischen Böahe zu beschaͤftigen, damit diese „sich ohne Zeitverlust entfer nen und auf diese Weise der Gefahr entrinnen koͤnnten.“ Diese Verordnung hat nach den fortwaͤhrenden Drohungen von Eng lischer Seite, feindselig gegen die Neapolitanische Flagge zu ver fahren, allgemeinen Beifall erregt. Gestern Mittag legte sich das Englische Linienschiff „Bellerophon“ nebst einem Kriegsdampf⸗ schiff, ohne zu salutiren, auf hiesiger Rhede auf halbe Schuß⸗ weite von der Stadt, vor Anker. Die Offiziere des „Bellero⸗ phon“ sind uͤbrigens ans Land gestiegen. Das Admiralschiff mit dem Rest des Geschwaders unter dem Kommando des Admirals Stopford selbst wird Montag erwartet. Stopford steht von fruͤherer Zeit her mit Sr. Maj. auf einem sehr freundschaftli⸗ chen Fuße. Noch immer herrscht die Hoffnung vor, es werde Alles friedlich abgemacht werden.
Dlle. Pixis wurde nach ihrem glaͤnzenden Erfolge in Pa⸗ lermo auf ein Jahr als Primag Donna fuͤr San Carlo engagirt; sie ist bereits hier angekommen.
Rom, 16. Aprit. (A. Z.) Unser diplomatisches Corps ist durch einen Geschaͤftstraͤger der Republik Chili in der Person des Herrn F. S. Rosales vermehrt, welcher am 13ten d. seine Kreditive dem Staats⸗Secretair Kardinal Lambruschini feierlich uͤberreichte. 1
Eine Franzoͤsische Korvette von 18 Kanonen ist in den Ha⸗ fen von Civita Vecchia eingelaufen. Die mitgebrachten Depeschen wurden sogleich hierher an den Franzoͤsischen Botschafter befoör⸗ dert. Man erzaͤhlt sich, es seyen mehrere Franzoͤsische Kriegs⸗ schiffe nach Neapel beordert, welche als Beobachtungs⸗Geschwader dort ihre Station gegen die Englaͤnder nehmen werden.
Durch die Congregazione del Iudice sind folgende Buͤcher verboten zu lesen oder zu besitzen: 1) Conducta del Reverendo Obispo de Michoacan Don J. Cayetano Portugal, con motivro del
destierro que impuso el Gobierno de aquel estado a varios ecele- 8 tischen unter dem Vorwand, daß
Abadense algunas reflecsio- Coleccion de articulos edi-
2* 29
siasticos desafectos al sisteina federal. nes y varios documentos in teresantes. soriales publicados en el fenix de la Libertad. Luther, écrits par lui-même, traduits et mis en ordre par M. Miche- set. in den Christenherzen. Hierbei heißt es zu der Lateinischen Ueber⸗ setzung des Titels: Enchiridion religiosum cum peculiari respectu ad tempus nostrum, a P. Francisco Sebastiano Ammann Cappucei- horum Vicario und 4) La Filososia rettisicata. Opere del Marchese Pio Muti-Bussi.
— Die Gazette des Tribunaur
giebt in einem Schreiben aus Floren achricht uͤber einen merkwuͤrdigen Prozeß, der
z 8 schon seit 1831 anhangig sey, und naͤchstens zur Entscheidung köoͤmmen soll. Einer der ersten Kaufleute Livorno’s, Hr. B..
ist angeklagt, dem Ex⸗Dey von Algier seine Kostbarkeiten gestohlen u haben. Nach der Uebergabe Algiers vertraute der Dey jenem Kaufmann ein Kistchen an, welches die Diamanten und uͤbrigen Kostbarkeiten seines Privat⸗Eigenthums enthielt. Der Exr⸗Mini⸗ ster des Dey's sollte dieses werthvolle Unterpfand bewachen. Die Versuchung fuͤr B.. und seine Helfershelfer war groß. Sie ließen ein Kistchen fertigen gunz von derselben Form und Groͤße eseeh Gewicht. Es gelang auch, die Wachsamkeit des Afrikanischen Huͤters zu taͤuschen; die Kistchen wurden, wie es scheint, waͤhrend der Ueberfahrt vertauscht. Der Schiffs⸗Capitain steckte, wie man vermuthet, mit B.. unter einer Decke. Erst einige Zeit nach dem Verschwinden des echten Schatzkaͤstchens kam der Afrikaner hin⸗ ter den Betrug. Es wurde nun bei der Toskanischen Regierung erhoben, welcher vergeblich seine Unschuld betheuerte. Die energischen Reclamationen des Dey's, der oͤffent⸗ liche Unwille und die mancherlei verdaͤchtigen Umstaͤnde, welche sich gegen B. .. erhoben, motivirten dessen Verhaftung. Der Capitain des Kauffahrteischiffes, von dem fuͤr B. .. Ausschluͤsse u fuͤrchten waren, wurde in Livorno ermordet gefunden. Um Zeugen zu Gunsten des Angeklagten zu gewinnen, sparte man weder Geld noch Drohungen. Das Publikum in Livorno ist nicht weuig auf den Ausgang dieses Prozesses gespannt, nament⸗ — . 9f 88 Skenh der 1 ist. Der Korrespondent der „Gazette des Tribunaux“ verspricht weitere De⸗ tails uͤber diesen merkwuͤrdigen Rechtsfall, der bereits eine Menge Flugschriften fuͤr und gegen den Angeklagten hervorgerufen hat.
Spanien.
Madrid, 15. April. Der neue Finanz⸗Minister Santillan hat eine Kommission ernannt, der kuͤnftig alle finanziellen Maß⸗ regeln zur Pruͤfung vorgelegt werden sollen, ehe sie zur Ausfuͤh⸗
ung kommen. Drei Mitglieder sind bereits ernannt worden,
naͤmlich Egea, Senator fuͤr Valencia, Cantero, Deputirter fuͤr Madrid, und Macragh, Richter am obersten Rechnungshofe.
„ Die Koͤnigin Regentin hat dem Herzog von Vitoria cine kostbare Cigarren⸗Buͤchse zum Geschenk gemacht; Seite befinden sich die Bildnisse der beiden Koͤniginnen in Bril⸗ lanten und auf der anderen Seite sind die beiden letzten Siege Espartero's dargestellt. Sie soll einen Werth von 15,000 Piastern haben. 8
Nachrichten aus dem Haupt⸗Quartiere zufolge, wird die Stadt Monroyo wahrend der Belagerung von Morella zu einem Haupt⸗Depot fuͤr Vorraͤthe aller Art gemacht merden.
Der Karlistische Anfuͤhrer Arnau, welcher von dem General⸗ Kommandanten Ramirez aufgefordert worden war, dem Vertrag von Bergara beizutreten, hat demselben nachstehende Antwort ertheilt:
„Antwort des Brigadiers Arnau an Mannel Ramirez, der sich Ge
neral⸗Kommandant der Provinz Cuengça nennt.“
. Der Eindruck, den Ihr Schreiben auf mich gemacht hat, ist dem⸗ enigen gerade entgegengesetzt, den Sie davon erwarteten. Die Grund⸗ fäne. welche ich von meinen Vorfahren ererbt und die militairische Ehre werden mir niemals gestatten, eine solche Feigheit zu begehen. Muß ich es Ihnen sagen? Die Mittel, welche Sie anwenden, würden allein hinreichen, mich in der Anhänglichkeit an die Sache zu bestär⸗ ken, der ich diene. Ein Verräther sucht immer wieder auch Andere zu verführen; wir stützen uns allein auf die Gerechtigkeit unserer Sache. Wollen Sie, daß wir uns begegnen, so bezeichnen Sie einen Ort zur usammenkunft und dann möge die Tapferkeit entscheiden. Don Jose
rnaun 8
die Annaͤherung des Franzoͤsischen Kabinets an die
auf der einen
) Mémoiréès de
3) Der aufgehende Morgenstern und der anbrechende Tag V
479
8
Das Boletin Carlista de Aragon enthaͤlt eine Procla⸗ mation Cabrera's, worin er alle loyale des Don Carlos warnt, sich vor den Personen in men, die einst mit Maroto in Verbindung gestanden haben
Spanier und Anhaͤnger Acht
Alexandrien, 1. April. (A. Z.) Das Wichtigste ist jetzt
von England
gegen den Pascha befolgte Politik; anders darf man die durch
Herrn Cochelet dem Pascha gemachten Vorstellungen nicht deu⸗
ten; man spricht nicht mehr von droits acquis, von Syrien, das
dem Pascha zukommen muͤsse, man ladet ihn zu dessen Abtretung ein! — Sie koͤnnen leicht denken, daß man seit einigen Tagen weder im Palaste noch in der Stadt guten Muthes ist. Die Uebellaune des Pascha's ist noch vermehrt worden durch die Flucht eines Tuͤrkischen Linienschiffs⸗Capitains mit zwanzig Mann; diese haben sich auf einem Griechischen Kauffahrteischiffe vergangenen Sonntag am Eingange des Hafens eingeschifft; ein guter Suͤd⸗ wind wehte, und in einigen Stunden waren sie außer Gesicht. Dies beweist, wie ungern die Tuͤrken hier verweilen. Der Pascha hat nicht einmal gewagt, die so laut angekuͤndigte Fusion der Aegyptischen und Tuͤrkischen Offiziere vorzunehmen, vielweniger noch die der Matrosen, nur die Aegyptische Uniform haben sie angelegt.
Man will hier die Nachricht erhalten haben, daß die Eng⸗ laͤnder einige mit Albanesen besetzte und auf hier bestimmte Schiffe in Korfu und Zante angehalten haben; diese Albaneser seyen auf Rechnung Mehmed Alub's angeworben worden, und sollen im Hedschas die hierher und nach Syrien beorderten Truppen ersetzen. England scheint fuͤr den Augenblick allein zu handeln; weder der Russische noch der Oesterreichische Konsul haben sich in die Unterhandlungen gemischt. 8 “
1 Alexandrien, 7. April. Der Britische General⸗Konsul, Herr Hodges, forderte am 1. April den Vice⸗Koͤnig im Namen seiner Regierung auf, die Tuͤrkische Flotte sofort segelfertig zu machen, und dieselbe nach Konstantinopel zuruͤckzuschicken. Herr Hodges blieb hierbei nicht stehen sondern ließ der Flotten⸗Mann⸗ schaft wissen, er werde einen jeden, welcher sich von der Fha⸗ entfernen wolle, unter Britischen Schutz nehmen. Der Vice⸗ Koͤnig war daruͤber hoͤchst entruͤstet, erklaͤrte, einen jeden, welchen Ranges er auch sey, fuͤsiliren zu lassen, der sich erkuͤhnen werde, ohne seinen Willen die Flotte zu verlassen, Herrn Hodges aber sagte er rund heraus, daß er sich keine Gesetze vorschreiben lasse,
Wermelskirchen im vorigen Jahre vollendet worden ist, so er⸗ freuen sich beide Gemeinden, die waͤhrend des Baues sich fried⸗
lich eines Gebaͤudes, der alten katholischen Kirche, bedienten, jetzt
jede eines eigenen Gotteshauses.
In dem verflossenen Jahre 1839 sind fuͤr Verbesserung der Lehrerstellen, Neubauten und Reparaturen der Schulhaͤuser im Regierungs⸗Bezirk Duͤsseldorf aufgebracht worden: durch freiwil⸗ lige Beitraͤge 4592 Rthlr. 7 Sgr., durch Umlagen auf die Ge⸗ meinpen 79,277 Rthlr. 14 Sgr., im Ganzen 83,869 Rthlr. 21 Sgr.
Wissenschaft, Kunst und Aiteratur.
Brrlin. Der Komponist des „Postillon von Lonjumeau“, Herr Adam aus Paris, hat während seines hiesigen Aufenthalts für die Königliche Bühne die Musik zu einem sogenannten choregraphisch⸗mu⸗ sikalischen Intermezzo, die Hamadryvaden, geschrieben. Dieses Stück, welches wohl einfacher als Zauberspiel mit Gesang und Tanz bezeich⸗ net werden könnte, wurde gestern zum erstenmal aufgeführt und fand lebhaften Beifall, der gewiß noch mehr gestiegen wäre, wenn der letzte Akt sich nicht fast ganz in Melodram und Ballet auflöste, wäh⸗ rend der erste mehr in der Form der Operette sich hält. e. umge⸗ kehrter Stellung des dem Gesang zugewiesenen Spielraums wäre der Erfolg für den Komponisten ohne Zweifel weit bedeutender gewesen, denn der erste Akt enthält mehrere Arien und Ensemble's, die dem Besten beizurechnen sind, was Adam komponirt bat; ja, als ob sein längeres Verweilen unter uns ihn mit dem Deutschen Charakter schon vertraut gemacht, es schien wirklich ein Hauch Deutscher Innigkeit durch die Lieder des Jügers Wilhelm und seiner Schwester Ida zu wehen. Sehr aumu⸗- thig und gemüthlich ist vor allen ein Lsed der Letzteren: „Es war ein allerliebster Traum“; die 3 an Weber's „Al al“ im Obe ren zu Anfang dieser Ariette, so wie eine andere an den Jäger Cher im Freischütz, waren wohl bloß zufällige, dem Koömpo nisten selbst unbewußte Anklänge. Auch das Duett der beiden Geschwister und das Terzett zwischen ihnen und der Base Bertha sind ansprechende und hübsch gearbeitete Mustkstücke. Weniger ist dem Komponisten das phantastische Element in der Must gelungen, und die Figur des Boreas müßte, wie uns scheint, sowohl in poetischer als musikalischer Hinsicht anders aufgefaßt seyn, um nicht störend in dies i. duftige Reich der Mährchenwelt einzutreten. Spielereien des Witzes wollen dazu nicht passen, und man durfte cher wünschen, daß der Darsteller der Rolle dies gemildert hätte, statt e zur Persiflage zu steigern. Sonst fehlt es dem Stück gar nicht a recht poctischen Scenen, wie unter anderen das erste Begegnen zwi schen dem Jäger und der aus ihrem Zauberreich auf die Erde verbannten Famadrpade, und späterhin sein Haschen nach der ihm entflohenen Schönen, deren Antlitz ihm aus dem Kreise ihrer
und seine Rechte zu behaupten wissen werde, man moͤge thun, was man wolle. Am darauf folgenden Tage ernannte er Achmed Pascha zum Groß⸗Admiral der vereinigten Tuͤrkischen und Aegyp⸗ lotte; den Mustapha Pascha entsetzte er seiner Wuͤrde, er die Flucht mehrerer Tuͤrkischen Sol⸗ daten beguͤnstigt habe. 8 2
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Die Allgemeine Zeitung meldet in einem Schreiben aus Triest vom 19. April: „Wir erhielten gestern und heute uͤber Livorno Briefe aus Alexandrien vom 26sten v. M. des Inhalts, daß die mehrfach erwaͤhnten sieben Juden in Damuskus hin⸗ gerichtet worden sind, nachdem man ihnen durch die Tortur das Gestaͤndniß abgezwungen hatte, den Mord an Pater Thomas begangen zu — daß aber dann der wirkliche Moͤrder, ein Druse, aufgesunden wurde, und daß man nun wisse, daß auch nicht ein Jude an dem schaͤndlichen Verbrechen Theil genommen habe. Die juͤdische Gemeinde in Alexandrien will beim Vice⸗ Koͤnig auf eine oöffentliche Ehrenerkloͤrung antragen. Zwischen morgen und uͤbermorgen trifft hier das Dampfboot mit Berich⸗ ten aus Alexandrien vom 7. April ein, und da duͤrften wir wohl Ausfuͤhrlicheres erhalten uͤber den fraglichen Gegenstand.“ (Auch die Lucchesische Zeitung und aus derselben Galign. Messenger berichtet, daß ein Druse der Moͤrder des Paters Thomas gewesen.)
1—“ FI 1a 5
Koblenz, 25. April. CRh. u. Mos. 3.) Ihre Koͤnigl. Hoheiten der Erbprinz und die Erbprinzessin von Hranien nebst Gefolge sind gestern Abend um 10 Uhr mit dem Dampfboot „Gutenberg“ der Duͤsseldorfer Gesellschaft hier eingetroffen und haben Ihr Absteige⸗Quartier im Hotel’ de belle Vue genommen.
oͤchstdieselben haben heute Morgen um 7 Uhr auf demselben chiff Ihre Reise nach Stuttgart fortgesetzt, wo sie sich etwa 2 Monate zu verweilen gedenken.
— — Kreuznach, 24. April. Es haben sich hier bereits die ersten Bade⸗Gaͤste eingestellt. Unsere Sool⸗Quellen erfreuen sich eines immer verbreitetern Rufes und von Seiten der Stadt und der Bewohner wird Alles aufgeboten, um fuͤr die Bequem⸗ lichkeit und Annehmlichkeiten der Gaͤste zu sorgen. In Hin⸗ sicht der letztern, so hat sich im letzten Winter auch ein Verein fuͤr Verschoͤnerung der Umgebungen der Stadt gebildet und viele Theilnahme gefunden. Noch andere Unternehmungen fuͤr jene Zwecke werden vorbereitet.
— — Duͤsseldorf, 19. April. Die seitherige unguͤnstige Witterung hat alle Feldarbeiten verzoͤgert und zu gleicher Zeit den Wintersaaten geschadet. Besonders haben Gerste und Wei⸗ zen gelitten, und der Klee hat ebenfalls sein gutes Aussehen ver⸗ loren. 82 alle Lebensmittel sind deshalb im Preise etwas ge⸗ stiegen. Im uͤbrigen wird die Landwirthschaft immer besser und eben so auch immer erfolgreicher betrieben, was theils den loh⸗ nenden Preisen aller landwirthschaftlichen Erzeugnisse, theils aber auch der zunehmenden Thaͤtigkeit und der wachsenden Erkennt⸗ niß zuzuschreiben ist. Dieser guͤnstige Zustand hat ein fortwaͤh⸗ rendes Steigen des Werthes der Grundguͤter zur Folge. — Handel und Schifffahrt waren mit Ruͤcksicht auf die Unterbre⸗ chungen, welche der Frost mit sich fuͤhrte, im vorigen Monate ziemlich lebhaft; gegen Ende desselben ist jedoch uͤberall der Was⸗ serstand so niedrig geworden, daß die Schiffe nur mit einer ge⸗ ringen Ladung fahren konnten oder an verschiedenen Orten lich⸗ ten mußten. Hier sind im Ganzen 196 Schiffe, worunter 90 Dampfboͤte, mit Guͤtern angekommen und abgegangen, und diese haben 51,700 Centner zu- und 19,633 Centner ausgefuͤhrt. Un⸗ ter der Zufuhr finden sich uͤber 10,000 Centner Handelsguͤter und unter der Ausfuhr beinahe eben so viel.
Das Kirchen⸗Gebaͤude der katholischen Gemeinde zu Wer⸗ melskirchen im Kreise Lennep, fast ganz aus milden Beitraͤgen aus den säͤmmtlichen Provinzen der Monarchie, groͤßtentheils aber aus den Beitraͤgen der Rhein⸗Provinz erbaut, welches am Schlusse des vorigen Jahres eingeweiht worden war, ist nunmehr — oͤffentlichen gottesdienstlichen Gebrauche genommen worden. er Bau ist gut ausgefuͤhrt, und seine aͤußere Form spricht sehr an.
Da auch das Kirchen⸗Gebaͤude der evangelischen Gemeinde in
Schwestern hervor, bald hier, bald dort, ent egenleuchtet und sich immer wieder unter der Menge der verschleierten Kald⸗Kyenphen verliert, bis er endlich, verzweifelt über die bei der Lüftung jedes Schleiers sich wiederholende Läuschung, sein Grab in den Wellen suchen will, nun aber von der durch seiche Hingebung besiegten Drpade zurückge⸗ halten und geliebt wird. de weitere Entwickelung des Stücks zu schildern, würde hier zu weit führen. Es ist nur zu be⸗ dauern, daß das Ganze nicht als eine ordentliche Oper behan⸗ delt und ausgearbeitet worden. Die Tänze der Hamadrvaden bätten sich ganz wohl damit verbinden lassen, aber das melodramati⸗ sche Beiwerk konnte füglich wegbleiben und dafür mehr Gesang ange- bracht werden. Die Decorationen, die in einem solchen Zauberstück natürlich einen wesentlichen Bestandtheil bilden, sind wieder von Herrn Gerst gemalt, der schon in Oberon, Fernand Cortez und Agnes von Hohenstaufen so Ausgezeichnetes in diesem Fach geleistet, diesmal aber alles Frühere an Reiz, Pracht und Schönbeit, besonders in der Land⸗ schaftsmalerei, fast noch übertroffen hat. 10.
Dorpat. Bekanntlich hat Herr Professor Jacobi in St. Peters⸗ burg unlängst die interessante und praktisch wichtige Entdeckung ge⸗ macht, von metallischen oder mit metallischen Substanzen überzogenen Gegenständen vermittelst kräftiger galvanischer Apparate die schönsten Abdrücke zu machen, was man die Galvanoplastik genannt hat. Es sey mir erlaubt, diejenigen, welche nicht in Besitz von solchen immer⸗ in etwas kestbaren galvanischen Apparaten sind, auf ein Verfahren aufmerksam zu machen, durch welches man ganz ohne dieselben sehr leicht und einfach sich die Abdrücke erzeugen kann. Das Verfahren be⸗ steht in Folgendem: Man mache sich von dem blauen Vitriol (Galli⸗ jenstein), den man in jeder Materialbude für ein Billiges erstehen ann, eine starke Auflösung und filtrire sie. In dieselbe hinein lege man ein Stück Zink von beliebiger Form und unmittelbar auf dieses den abzudruckenden Gegenstand, oder heide, Zink und Gegenstand, auf ein Stück Kupferblech neben einander, beide in die Auflösung des blauen Vitriols, den man vorher in einen tiefen Teller gegossen hat. Man wird sogleich bemerken, wie der abzudruckende Gegenstand sich mit Kupfer zu überziehen anfängt. Läßt man nun Alles einige Tage stehen, indem man etwa alle 5 bis 6 Stunden das Zink und den Gegenstand herausnimmt und das angesetzte schwarze Ordd abwäscht und auch die Auflösung davon reinigt, oder diese Auflosung mit einer neuen vertauscht; so wird der Kupfer⸗lUebderzug se stark daß man ihn leicht vom abzudruckenden Gegenstande abnedmen kann. In dieser Kruste nun wird man einen schönen reinen Abdruck des Gegen⸗ standes erkennen. — Will man die andere Seite des abzudruckenden Gegenstandes schonen, so lege man denselbden auf ein Stück Kupfer⸗ blech von gleicher Groöße, befestige beide an einander durch einen Rand von Wachs und setze dann beides auf das Zink. Zwischen das Kupfer und den Gegenstand darf natürlich kein Wachs gebracht sepn, weil beide sich metallisch berüͤhren müssen. Dieser Rand von Wachs ge⸗ währt noch den Vortheil, daß man den erzeugten Abdruck leichter vom Gegenstande abnehmen kann. Zu diesem Zwecke darf man nur durch Wärme das Wachs wegschmelsen und kann dann leicht üder den Kupferrand weg, der über das Wachs sich gebildet hdaden wird den Gegenstand aus seinem Abdruck herausheben. — Sollte sich Jemand für diesen praltischen Gegenstand besonders interesstren so ssede ich gern zu jeder Zeit mit meinen Erfahrungen über diese Art der Anfer tigung zu Gebote. A. Röschel. (Derp. Z.)
— — Wien. Am 23. April kam ein neues Trauerspiel ven Friedrich Halm (Baron Münch) unter dem Titel: „Sin mildes Ur⸗ theil“, im Burg⸗Theater zur Aufführung, und datte sich der günstiasten Aufnahme zu erfreuen. Ein aglücklich gewähltes Sujet, mit großer Bühnengewandtheit bearbeitet, durch den Erguß emner reimen und edien Poesie verklärt, und mit dem Schmuck einer derrlichen Dicton deflen det, reiht sich dies Trauerspiel den schönsten 2;7 Deutscher Dichtung auf das Würdtaste an, und sichert dem eine ehren⸗ volle Stelle unter den dramatischen Dichtern unferer Zeit. In Kärntbͤner⸗Thor⸗Theater dat Dlle. Taglioni den idrer Vorstei⸗ lungen nicht mit gleichem Glücke degennen. 2 ze wit dem überschwänglichen Enthusiasmus. den diese Tänzenn im vorigen Jahre erregte, wurde ihr diesmal ein lauer Empfang su Tdeil. So vergäng⸗ lich erweisen sich die Lorderren, welche der auf kein festes * Urtdeil degründeten Gunst des Tdeater⸗ ikums entsprossen sind.
Carteggio inedite d' Artisti de& seveh XIV, XV, XVI, pub-
bhcato ed illustrate con documenti pure inediti da! Hott. Gievanni Gayes. Cen facmmile. Tomo I. 1326 — 1500. Firenze Mohni. 1839. 596 S. gr. §. und 6 lithographirte Tafeln.
Die gegenwärtige Sammlung von Dokumenten ist die erste Fruch Jahre langer Studien und Nachforschungen in Italiänischen Archiven und Bibliotheken, welche Dr. Gape in der Absicht unternommen hat. die zahllosen Luüdcen und Dunfelheiten in der Itallänischen Kunstge⸗ Leb, das Mittelalter hindurch und bis zum Schlusse des XVIten Jabrhunderts möglichst zu ergänzen und aufzuhellen. Schon vor laͤn⸗