1840 / 123 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

1“ entsprechende Deutung nicht zuläßt, seine bessere nQeb e—n, Sesgnn unt en, und der Geseslebnn die

Abbülfe des Mangels überlassen, worauf auch die Allerhöchste Keabinets⸗Ordre vom 1. August 1836 unter Nr. 6 Uet. a hin⸗ deutet. Daß der Richter hierbei sich selbst zu enge Gränzen setzen kann, zwar nicht in Abrede gestellt werden. Durch die in jener Beur⸗ hervorgehobene Entscheidung Bd. I. Nr. 9, welcher zur Ver⸗

th —v— Unheils schnell ein reprobirendes Gesetz, die Aller⸗

hütung 4 * 0 laration vom 24. März 1839 (Gesetzs. v. 1839, S. 155), Sene soll, wird aber die Behauptung, daß das Geheime Ober⸗ ribunal gegen allen Geist der Gesetzgehung an dem Buchstaben einer einzelnen Gesetzstelle klebe, keinesweges gerechtfertigt. Die §§. 88 u. 59 Tit. 12 88 I. des Allg. Landrechts schreiben ausdrücklich vor, daß der Vorgesetzte des Gerichts die Deputation zur Auf⸗ oder Ab⸗ nahme eines Testaments ernennen müsse, und kein Mitglied der Subal⸗ ternen sich dazu ohne dergleichen besonderen Auftrag gebrauchen lassen dürfe. Der §. 139 I. c. verordnet aber ferner, daß die Verabsäumung der . 66—138 bestimmten Form eines Testaments die Nichtigkeit desselben nach sich ziehe, sofern nicht bei der einen oder anderen Vor⸗ schrift die Ausnahme sogleich beigefügt worden. Hiernach mußte das eheime Ober⸗Tribunal in dem damals vorliegenden Falle, in welchem der Protokollführer von dem Vorgesetzten des Gerichts nicht beauftraͤgt war, das Testament für nichtig erklären, wenngleich die Analogie an⸗ derer Gesetzstellen für dessen Rechtsbeständigkeit sprach. Es kann daher auch kaum bezweifelt werden, daß der Gesetzgeber die Entscheidung des Geheimen Ober⸗Tribunals keinesweges hat reprobiren wollen, und sich zu einer Declaration, statt eines neuen Gesetzes, nur entschlossen hat, weil er einestheils freier als der Richter interpretiren kann, und an⸗ derentheils die §§. 88 u. 89 l. c. durch die abweichende Auslegung der verschiedenen eais. bereits zweifelhaft geworden waren, auch die Vorschrift §. 33 des Anhangs schon aus einer deklaratorischen Entschei⸗ dung der Gesetz⸗Kommission entnommen ist. Die Nothwendigkeit ähn⸗ licher Declarationen wird sich vielleicht in Betreff anderer materieller und formeller Rechts⸗Bestimmungen gleichfalls herausstellen. Man muß es aber dem Geheimen Ober⸗Tribunal danken, wenn dasselbe, be⸗ sonders in solchen Fällen, wo es sich um Beobachtung vorgeschriebener ormen handelt, einer schwankenden Willkür und eigenmächtigen Be⸗ eitigung des Gesetzes durch seine Entscheidungen so lange entgegentritt, is der 4556] zu einem Einschreiten sich veranlaßt findet. Indem 1 schließlich bemerke, daß die Herausgeber den Entschei⸗ dungen sehr schätzbare literarische und mhistorische Anmerkungen hinzuge⸗ gt haben, kann ich nur noch den Wunsch aussprechen, daß es dem eheimen Ober⸗Tribunal gefallen möge, die Entscheidungen, welche lediglich die Zulässigkeit der Revision und Nichtigkeits⸗Beschwerde be⸗ treffen, zu einer b onderen Abtheilung zu verweisen und möglichst kurz u behandeln, da dieselben für die Erhaltung der Einheit der Rechts⸗ rundsätze bei den Gerichtshöfen von keiner Erheblichkeit sind und überhaupt zu Differenzen keinen Anlaß geben können. Geh. Finanz⸗Rath Dr. Bornemann.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 30. April.

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von von Xer.I L.n. (St. M.] potsbam. (Et. R. Um 8 Uhr Morgens.. 41 [Um 6 ½ Uhr Morgens. 40 11 Vormitt... An 9 ½ 41 2 » Nachmitt.. 52 12 ¾ Mittags.. à4 6 Abends ... 47 9 Nachmitt. 48 25 59 9 Abends . 58

Die lange Dauer der Fdee um 2 Uhr Nachmittags von Berlin wurde durch den heftigen Wind veranlaßt.

Anl. 10. 97¼.

488

Meteorologische Beobachtungen. Morgens 224042 Abends Nach einmaliger 6 Ubr. 2 Ubr. 10 Uhc. Beobachtung.

337,21“„Par. ,60“Par. 336,79Par. Quellwärme 7,0 9 R. g5 9 . . 0 R. . (Flußwärme 11,8 0 R. + 6,20 R. + 72⁰ R. Bodenwärme 6,9 0 R. Dunstsättigung 77 v„Ct. 65 pCt. Ausdünstung 0,030“ Rh. öEE trübe. trübe. Niederschlag 0. 1 HJ . N. NoW. ee ünes 12,9 Wolkenzug N. Nag. + 5,1⁰. Tagesmittel: 836,90“par. +. 10,1 9R. 5,1 9R. 71 „Ct. N.

30. April. Luftdruckk.

Luftwärme Thaupunkt..

Rerliner Böreue. Den 1. Mai 1840.

Amtlicer Fondzs- und 2242.:Sesse. 2 8 Pr. Cour. 4 100.n9. i 9.7. **6 19. St.-Sebuld-Sech. 4† 104 ¼ 103 ¾4 [Ceup. und Zias- Pr. Eugl. Obl. 30. 4 103 51 102 11⁄1 Seh. 4 K. u. N.— PrämSch. 4. Sech- - 73 ⁄% 73 Kurmk. Schuldv. 2¼% 102 ⁄½ Aotien. Neum. Schuldv. ²22% 102 ⁄¼½ Brl. Ptad. Kisenb. Berl. Stadt-Obl. 4 103 ⁄½ do. do. Prior. Act. Elbinger do. 21 100 ³ Rg d. Lpz. Eiseub. Uanz. do. io Th. —47 ½ Wezstp. Pfandbr. 212 102½ Grosah. Pos. do. 4 105 1 Otpr. Pfaudbr. 21 102 Pomm. 4do. [21] 1031G Kur.-u. Neuin. do [21† 103 Schleslache do. 21

8 Bri

94⁄¾

131 ½ 104 ½ 101 ¾

Gold al marco. 214 Neue Dukaten 18 Friedrichsd'or 13 ½ And. Goldmün- ren à 5 Thl. 8 Diskonto 3

103 % 102 ½

Aus wäirtige Böraen. Amsterdam, 27. April. 8 8 Niederl. wirkl. Schuld 5218⁄6. 5 % do 100 Kanz-Bill. 24. 5 % Span. 25 ⁄. Passive 7 ½. Ausg. Sch. —. Zinsl. —. Preuss. Präm.-Sch. —. Poln. —. Oesterr. Met. 105 ⅛. Antwerpen. 26. April. Neue Anl. 25 ⁄16¶ G. Frankfurt a. M., 28. April. . Oesterr. 5 %, Met. 108 G. 4 % 101 ½ G. 2 ½ % 59 ¾ G. 1 % 25 ¼ G. Bank-Actien 2192. 2190. Parual- bl. 162 Br. Loose zu 500 Fl. 145 ¾. 145 ½. 1. 00se zu 100 Fl —. Preusz. Präm. Sch. 73. 40. 4 % Anl. 103 ¾. Poln. I. oose 70 ¼. 70. 5 % Span. 2 ⁄½ % Holl. 52 3% . 52 Eisenbahn-Actien. St. Germain 770 G. Versailles rechtes Ujfer 615 Br. do. linkes User 390 Bc. Strassburg-Hasel 415 Hr. Bordeaux- Teste —. München. Augsb. 94 ½ Br. Leipzig-Dresden 100 ½ G. Köln-Aachen 97 G. Comp.-Centrale —. Hamburg, 29. April. Bank-Actien 1813. Engl. Russ. 108 %⅓. 8 Petersburg, 24. April. Lond. 3 Mt. 3811⁄1⁄6. Hamb. 34 ⅜. Paris 407. 300 Fl. 65 ⁄½. do. à 500 Fl. —.

Koͤnigliche Schauspiele. Sonnabend, 2. Mai. Im Schauspielhause: Zum ersten⸗ male: Richard Savage, oder: Der Sohn einer Mutter, Trauer⸗ spiel in 5 Abth., von K. Gutzkow. Sonntag, 3. Mai. Im Opernhause: Mit Alleerhoͤchster Genehmigung: Benesiz⸗Vorstellung zum Vortheile der Wittwe

Zinsl. —.

11““

Poln.

ris. Schauspiel in 2 Akten, von Karl von Holtei.

Familie Ruͤstig.

und Kinder des Buͤrgermeisters und Kompontsten Wocstam: Oberon, Koͤnig der 55 romantische Feen⸗Oper in 3 Abth., mit Ballet, Musik von C. M. von Weber. (Dlle. Lowe: Rezia. 8 Beyer, vom Stadt⸗Theater zu Breslau: Huon, als Gast⸗ ro

Ein Platz in den Logen des ersten Ran⸗

Preise der Plaͤtze: ges 1 Rthlr. 10 Sgr. ꝛc.

Im Schauspielhause: Erziehungs⸗Resultate, Lustspiel in 2 Abth., von C. Blum. Vorher: Der Verstorbene, Posse in 1 Akt, von Tenelli.

Montag, 4. Mai. Im Schauspielhause: Buͤrgerlich und romantisch, Uastsviei in 4 Abth., von Bauernfeld. Hierauf: Der Platzregen als Ehe⸗Prokurator, dramatisirte Anekdote in 2 Abth., von E. Raupach.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater. Sonnabend, 2. Mai. Zum erstenmale: Die Wiener in Pa⸗ Hierauf: amilie Ruͤstig, komisches Neu einstudirt.) (Herr reu,

Der hundertjaͤhrige Greis, oder: Die Liederspiel in 1 Akt, von L. Angely. Wilke, vom Stadt⸗Theater zu Hamburg, im ersten Stuͤck: im zweiten: Philipp Ruͤstig, als Gastrollen.) . Sonntag, 3. Mat⸗ Zum erstenmale wiederholt: Die Wie⸗ ner in Paris. Hierauf: Der hundertjäͤhrige Greis, oder: Die Herr Wilke, im ersten Stuͤck: Treu, im üͤstig, als Gastrollen.) Montag, 4. Mai. Der Brauer von Preston. Komische Oper in 3 Akten. Musik von Adam. (Herr Findeisen, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Bob.)

zweiten: Philipp

Markt⸗Preise vom Getrailde. Berlin, den 30. April 1840.

Zu Lande: Roggen 1 Rthlr. 15 Sgr., auch 1 Rthlr. 10 Sgr. 8 Pf.; große Gerste 1 Rihlr. 7 Sgr. 6 Pf⸗; Hafer 1 Rthlr. 3 Sgr., auch 29 Sgr. 1 Pf.; Erbsen 1 Rthlr. 20 Sgr. Eingegangen sind 2⁄ Wispel 12 Scheffel.

38ne2, 2ch ffe,en (weißer) 2 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf. und 2 Rihlr. 20 Sgr., auch 2 Rthlr. 10 Sgr.; Roggen 1 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rthlr. 10 Sgr.; kleine Gerste 1 Rthlr. 3 Sgr. 9 F. auch 1 Rthlr. 2 Sgr. 6 Pf.; Hafer 1 Rthlr., auch 28 Sgr. 9 Pf. ; Erbsen 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Eingegangen sind 1490 Wispel 1 Mittwoch, den 29. April 1880.

Das Schock Strob 9 Rtblr. 10 Sgr., auch 8 Rtblr. ner Heu 1 Rtblr., auch 20 Sgr.

Branntwein⸗Preise vom 2 ½. bis inel. 30. April 1840. 1b Das Faß von 200 Quart, nach Tralles 54 pCt., nach Richter 40 pCt., gegen baare Zahlung und sofortige Ablieferung, nach Angabe: Korn⸗Branntwein 19 Rthlr., auch 18 Rihlr.. Kartoffel⸗Branntwein 16 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf., auch 15 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. .

Kartoffel⸗Preise. Der Scheffel Kartoffeln 20 Sgr., auch 15 Sgr.

8

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

——

Bekanntmachungen.

Bekanntmachung. Nach §. 12 der Königl. Regierung und der Actien⸗Gesellse aft für den Bau der Chaufsee von

Prenzlow bis zur Löffelbrücke bei Französisch Buchhol unterm 8. Mai 1832 errichteten und am 15. Angust ejusd. fonfirmirten Vertrages über die Abtretung die⸗ eer Chaussee an den Fiskus, nicht minder nach dem

nhalte der Staats⸗Obligationen, mittelst deren der Besellschaft das auf den Chausseebau verwendete, auf Actien eeer Kapital, im Betrage von 240,80 Thlr., erstattet worden, ist dem Staate das Recht vorbehalten, den ganzen ungetilgten Rest der Obligationen, welcher nach der zu etzt am 30. Juli v. J. stattgehabten Ausloosung noch in 1562 Srüch über ein Gesammt⸗Kapital von 156,200 Thlr. besteht, u jeder Allerhöchster Bestimmung wird von dieser Befüugniß etzt Gehrauch gemacht und der noch ausstehende Rest

er Obligationen hierdurch in der Art gekündigt, daß solche am 1. Juli dieses Jahres, mit welchem Termine

ve Verzinsung des Rest⸗Kapitals aufhört, nebst den an dem nämlichen Tage fällig werdenden Zins⸗Coupons Ser. II. Nr. 4 und den bis dahin ctwa unerhoben

ebliebenen Coupons für die früheren Termine bei der Königl. Provinzial⸗Steuer⸗Kasse zu Berlin gegen Aus⸗ händigung der Jquittirten Obligationen, denen auch die Coupons Ser. II. Nr. 5 bis 8 beigefügt seyn müssen, zur Einlösung kommen. Zur Bequemlichkeit der In⸗ teressenten können die geküͤndigten Kapitalien auch bei der Kasse des Königl. Haupt⸗Steuer⸗Amts zu Prenz⸗

2

seitdem keine

den

sten Erben

Marienwerder,

low erhoben werden. Potsdam, den 27. Februar 1840. bönigl. Regierung. 8

Abtheilung für die Verwaltung der indirekten Steuern. deren unbekannte

Nothwendiger Verkauf. 8 Ober⸗Landesgericht Naumburg. Das im Zeitzer Kreise belegene Rittergut Predel, abgeschätzt auf 29,305 Thlr. 16 sgr. 11 pf. zufolge der nebst Hypothekenschein und Bedingungen in unserer Registratur einzusehenden Taxe, soll am 5. September 1820, Vormittags 10 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

melden und diese

und dem Fiskus

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußt

walde, welche sich im Jahre 1806 mit Französt. ligst schen Truppen aus ihrer Heimath entfernt und

Vermögen derselben beträgt circa 60 Tblr.); A.

3) Friedrich Gottlieb Growe, der bis zu seiner am 3. Dezember 1775 erfolgten Großjährigkeit bei dem hiesigen vormaligen Justiz⸗Magistrat bevor⸗ mundet gewesen, seitdem aber verschollen ist, und dessen in unserem Depesitorio befindliches Vermö⸗ gen circa 600 Thlr. beträgt;

2) Friedrich Wilbelm Seidel, Büchsenmacher⸗ geselle, welcher nach Angabe seiner Schwester, der verehelichten Brenner Haase 1825 mit einem Russischen Warschan, ein Jahr später nach Rußland gewan. dert, seitdem aber verschollen ist (sein Vermögen

esammt bestebt in circa 16 Thlr.);

eit in einer Summe auszuzahlen. In Folge werden aufgefordert,

testens aber in dem auf

vor dem Herrn Land⸗ ud Stadtgerichts⸗Rath Hart⸗ wich hierselbst in unserem Geschäfts Lokale den Termine schriftlich oder persönlich drigenfalls ihr Vermögen den sich legitimirenden näch oder in deren Ermangelung dem Fiskus jugesprochen werden wird.

Königl. Land⸗ und Stadtgericht.

Nachdem die Gebrüder Sägebarth, Martin und Jo⸗ hann Carl Friedrich, Söhne des storbenen Einliegers Johann Säge für todt erklärt worden sind und 21 Thlr. 10 sgr. 7

binnen 9 Monaten, spätestens in dem

am 5. Oktober 180, Vormittags 10 Uhr, in Neu⸗ stadt⸗Eberswalde im Gerichts⸗Lokale anberaumten Termine

rt, der Nachlaß für herrenlos erklärt

1 8 zugesprochen werden soll.

Neustadi⸗Eberswalde, den 10. Dezember 1839. Königl. Preuß. Land⸗ und Stadtgericht.

denselben präkludi

wenden. April 1840.

Rachricht von sich gegeben hat (das

Bei G. P Schwetz, im Jahre

asse von dort nach Nr. 3³) zu haben:

sich innerhalb 9 Monaten, spa⸗

1 8 à 0 und überwintern kann.

22 u1 anstehen u melden, wi

ihrer Lieblinge;

den 12. August 1839.

vollsten Jedoch auch die Besitzer von Bewà beliebtesten Blumen und

zu Biesenthal ver⸗ bare Schrift

arth, rechtskräftig ein Vermögen von pf. nachgelassen haben: so werden

Erben hierdurch aufgefordert, sich gen beziechen;

Sch

mit ihren Erb⸗Ansprüchen zu zu bescheinigen, widrigenfalls sie mit

chenden liturgischen 1* 16 Seiten Text u. 40 Seiten

Alle unbekannte Realprätendenten werden aufgebo⸗ ten, sich bei Vermeidung der Präklusion spaͤtestens in diesem Termine zu melden. 1

Edictal⸗ECitation. Folgende Personen, so wie die von denselben etwa zurückgelassenen unbekannten Erben und Erbnehmer, als: 1) Johann Heinrich Busche, der von dem Jahre 1808 von Meuenburg im Re ierungs⸗Bezirf Ma⸗ rienwerder, woselbst er die Schreiberei erlernt, auf Reisen gegangen ist, zuletzt am 27. Jult 1808 8 von Berlin aus an seine Mutter, nachmals ver⸗ 5 ehelichte Organist Goebel in Kl. Hebrau, geschrie⸗ ben, seitdem aber keine Machricht gegeben hat, und dessen in unserem Devpositorio efindliches Vermögen circa 36 Thlr. beträgt; 2) 8 Schmidt, die im Jahre 1784 geborne ochter des Einwohners Schmidt zu Münster⸗

9*½19

in diesem 15. Septem

ahre

I

Es wird hierdurch in Erinnerung gebracht, daß hier am 14. Mai d. J. die Thierschau, verbunden mit einem Viehmarkt, am 15. Mai von 8 diesjährigen Rennen statthaben werden, für beide Tage auch der hiesige Magistrat den städtischen Pflasterzoll von allen auspassirenden Pferden und Fuhrwerken, mit Ausnahme von Last⸗ und Frachtfuhrwerk, aufgehoben hat. Frankfurt a. d. Direktorium des Märkischen Vereins für Pferdezucht und Pferdedressur.

Bekanntma Das in seinen eigenthümlichen kannte Nordseebad

er geschlossen werden. Wegen der Logis⸗Bestellungen wolle man sich gefaͤl⸗

an den Hrn.

Uhr Morgens ab die

O., den 25. April 1870. Thierschau,

chung. 8 Vorzügen längst be⸗

auf der Iusel Nordernei wird auch mit dem 1. Juli eröffnet und am

8 89

schen Staaten.

an den Hrn. Amtsvoigt Röpcke

Das Königl. Bade⸗Kommissariat. James Hap, Rittmeister.

Literarische Anzeigen

Für Freunde der Blumenzucht 1

in Zimmern und Gärten. 11“ Basse in Quedlinburg ist so eben erschie⸗ nen und bei E. S. Mittler in Berlin (Stechbahn

Der Zimmer⸗ und Fenster⸗Garten für Blumenfreunde. Oder kurze und deutliche Anwei⸗ sung zur Kultur aller derjenigen Blumen und Zier⸗ pflanzen, welche man in Zimmern und Fenstern ziehen In alphabetischer Ordnung.

Von Ludw. Krause. 12mo. geh. Preis 25 sgr. Blumenfreunden, die ihre Pflanzen nur in Zimmern kultiviren fönnen, ist diese Schrift insbesondere gewid⸗ met; sie finden hier einen treuen, zuverlässigen Rath⸗ geber zur Kultur, Ueberwinterung und Fortpflauzung sie finden eine mannigfache Auswahl aller der Pflanzen, die sich zur Zucht im Wohnzimmer eignen; sie finden hier die Anweisungen, sich den pracht⸗ Zimmerflor zu jeder Jahreszeit zu verschaffen. 1 Jebabfern Gärten und Treibbeeten erhalten hier eine für die Kultur der Zierpflanzen höchst

Bei uns ist erschienen und durch alle Buchhandlun⸗

rtlich, J. C., Lehrer am Königl. Schullehrer⸗

Seminar zu Potsdam:

Der liturgische Chor

nach seiner äußeren und inneren Einrichtung nebst einer Sammlung liturgischer Gesänge. zur Förderung eines den Zwecken der ,— entspre⸗ gr. Svo. oten. Pre Das Königl. hohe Ministerium der geistlichen Ange⸗ legenheiten spricht in einem Reskripte vom 28. Jan. c. erfasser den Beifall, welchen diese Schrift bei Sr. Majestät dem Könige gefunden hat, aus und hat eine Anzahl davon befohlen, um solche zu verthei⸗

hens⸗ 8 veseir e Wente W“ beigesetzten ermäßigten Preise jetzt wieder

ei Carl Heymann in Berlin, Heil. Geiststr. Nr. 7, 88 5383829 in allen Buchhandlungen zu haben: Die Kurorte Marienbad, Karlsbad und Kifsfingen in ihren Heilwirkungen auf Unter⸗ leibskranke von Dr. Moritz Strahl, praktischem Arzt und Accoucheur in Berlin. 8vo. br. Preis 20 sgr. Der b Verfasser, welcher bekanntlich leibskranken aus allen Gegenden Deutschlands consul⸗ tirt wird, hat in dieser den Brunnenreisenden so wich⸗ tigen Schrift aus seinen reichen Erfahrungen festgestellt, in welchen speziellen Fällen der eine oder der andere

auf Nordernei der genannten Kurorte nützlich werden oder unwirksam bleiben müsse, daher denn auch diese Schrift Vielen zum Troste, Anderen aber zur Warnung gereichen wird.

Neue wichtige Werke aus dem Gebiete Naturwissenschafren und Erdkunde,

welche erschienen und zu haben sind bei

Friedrich Fleischer in Leipzig. (In Berlin bel W Besser, Behrenstr. 45.)

Germar, Dr. E. F., Zeitschrift für die Entomolo

ie. Ir und 2r Band. Mit Kupf. gr. 80. 5 Thlr.

Schoenherr, C. J., Geuera et species Cureulio- nidum cum synonymia hujus familiae. v Tomi in 10 partes. 8 maj. 20 Thlr. 20 sgr.

Martius, C. F. P. de, et St. Endlicher, Flora Brasiliensis, seu enumeratio plantarum in Bra- silia hactenaus detectarum, cura Musei caes. reg. palat. Vindobonensis propriis communibusque bo- inn. stud. descript. et methodo naturali digest. Cum Tab. color. et nigr. Roy.-Fol.

Martius, C. F. Pb. de, Genera et species Palmarum, quas in itinere per Brasiliam annis 1817 1820 suscepto collegit, descripsit et iconibus illustravit. Fascic. 1I— VII. Luper. Foho illum.

278 Thlr. Dieselben mit schwarzen Tafeln 142 Thkr. Siebold, Ph. F. v., Nippon. Archiv zur Be⸗ schreibung von Japan und dessen Nebenländern. Erstes bis Achtes Peft. Folio. illum. 112 Thlr. Dieselben in Quart u. schwarz 68 Fhhr Fauna Japonica sive descriptio animalium, quae in itinere per Japoniam annis 1823 1830 collegit, notis, observationibus et adumbrationibus illustfavit. 7 Fasc. Fol. 46 Thlr. 20 sgr. Sternberg, Graf Caspar, Versuch einer geogno⸗ stisch⸗botanischen Darstellung der Flora der Vor⸗ welt. 8 Hefte mit illum. Kupf. Folio. 60 Thlr. Dasselbe Werk mit Fransoöͤstschem Text 60 Thlr. Sturm, Jac., Deukschlands Flora in Abbil⸗ dungen nach der Natur mit Beschreibungen. I. Abth. 80 Hefte, lI. Abth. 31 Hefte, IlI. Abth. 18 Hefte, jedes Heft 20 sgr. 86 Thlr. Deutschlands Fauna in Abbildungen nach⸗ der Natur mit Beschreibungen. b II. Abth. Vögel 3 6 Hefte, V. Abth. Würmer 8 Hefte. Dieses bis jetzt davon Erschienene kostet as Thlr. 20 sgr Auch sind nachstehende zwei Prachtwerke um di zu haben:

der

Ein Beitrag

brosch. Preis ¼ Thlr.

malium elasses ete. etc. Cum Tab. XVIII. Foi. imp. Monachii 1825. 20 Thlr. Bojanus, L. H., Anatome testudinis Europaeae 2 Fasciculi. Cum tab. aen. Viluae 1819 1821 32 Thlr. Mit Absicht ist bei allen Werken, obschon nur die letzten Lieferungen neu erschienen sind, der Preis des vollständigen Werkes angegeben. Die Preise einzelner Lieferuͤngen sind leicht durch jede Buchhandlung 7

erfahren. ““ 1“ 8

von Unter⸗

efte, III. Abth. Amphibtm usekten 14 Hefte, VI. Abth.

Spix, J. B. de, Cephalogenesis, sive capitis ossei structura, formatio et significatio per omnes ani- 1

V

Großvr. u. Iel.

n3 6

42——2

1* 4

8 EIE1“

*

T 22 1 E11614“X“

1“

8*

Amtl. Nachr. e⸗ 1“ Rußl. u. Pol. Verkündig. der Verlob. des Großfürsten Thronfolg. mit der Prinzessin Marie von Hessen. 1 8 Frankr. Dep. K. Außerord. Kredit für Amerika. Paris. Vermäh⸗ lung des Herz. v. Nemours. leber Zölle und Zollvereinigungen

rankreichs. Verbesserte Brodbereitung. Nachr. aus Neapel.

achr. aus Algier. b Muthmaßl. Schwangersch. der Königin.

Lond. 1 Ankunft des Fürsten Castelcicala. Louis Napoleon. Dampf⸗

shisffahrt auf dem großen Ocean. Verbot der Opium⸗Einfuhr in

„Mauritins. Handels⸗Aussichten.

Schw. n. See⸗ Reichstag. gierung der Vereinigten Staaten von Nord⸗Amerika.

Deutsche Bundesst. Dresden. Kammer⸗Verh. (Byudget. Ho⸗ möopathie.) Darmstadt. Geburtstagsfeier des Großf. Thronfolgers.

Italien. Turin. Nachrichten über die Neapol. Angelegenbeiten. ürkei. Diplomatische Note Nuri Efendi's an die Londoner Kon⸗ ferenz. Uneinigkeit im Divan.

Merxiko. Eröoffnungs⸗Rede des Präsidenten an den Preßgesetz. Geburten und Todesfälle.

Inland. Köln. Dampfschifffahrt auf dem Rhein; und Trier auf der Mosel.

Miss., K. u. L. Berlin. Theater und Musck. Köln. Kunst⸗ Verein. Aachen. Nieder⸗Rheinisches Musilfest.

Geschenk des Königs an die Re⸗

Keongreß.

Kronik des Tages. b“

Se. Majestaͤt der Noͤnig haben dem Hof⸗Kapellmeister Meyerbeer hierselbst zu gestatten geruht, das ihm von dem Herzoge von Braunschweig Durchlaucht verliehene Ritterkreuz des Ordens Heinrich's des Löͤwen zu tragen.

Des Koͤnigs Majestaͤt haben die Kaufleute Francesco di san Malato in Trapani und Gaetano Carrano in Girgenti zu Vice⸗Konsuln an deren resp. Wohnorten zu ernennen geruht.

8 Im Bezirke der Koͤnigl. Regierung

zu Marienwerder ist der Garnison⸗Prediger Friedrich Gessel zum ersten Pfarrer an der evangelischen Kirche in Thorn ernannt worden;

zu Breslau ist der zeitherige Pfarrer Weber in Roth⸗ suͤrden zum Pfarrer in Nimptsch ernannt worden;

zu Oppein ist der zeitherige evangelische Prediger Gie⸗ mer in Oppeln zum Prediger in Kupp ernannt worden;

zu Magdeburg ist der Prediger Jegler in Klein⸗Beu⸗ ster zum evangelischen Prediger in Groß⸗Beuster und der bishe⸗ rige zweite Prediger in Schoͤneheck, Gruͤtzner, zum evangeli⸗ schen Prediger in Vorne und Bisdorf ernannt worden;

zu Merseburg ist der Kandidat des Predigtamts, Ram⸗ dohr, zum Diakonus auf dem Berge vor Eilenburg und der Kandidat des Predigtamts, Galle, zum Pfarrer nannt worden;

in Duͤsseldorf ist der bisherige Religlonslehrer am Koͤnigl. Gymnasium in Bonn, j)r. Elshoff, zum Pastor primarius der katholischen Gemeinde in Werden ernannt worden.

Abgereist: Der Minister⸗Resident mehrerer Deutschen oͤfe am hiesigen Hofe, Oberst⸗Lieutenant und Kammerherr von oͤder, nach Leipzig.

Zeitungs⸗Nachrichte Ausland.

NRußland und Polen.

88

St. Petersburg, 25. April.

enthaͤlt hoseheabas. „Am 12. (24.) April, Abends § Uhr 45 Minuten ging durch den Telegraphen des Winter⸗Palais von dem Telegraphen aus Warschau folgende Depesche ein: „„Von dem Staithalter des Koͤnigreichs Polen am 12. (24.) April, 4 Uhr Nachmittags. Am 4. (16.) April hat Se. Kaiserl. Ho⸗ heit der Großfuͤrst Thronfolger sich mit der Prinzessin Marie von Hessen und bei Rhein verlobt. Se. Kaisert. Hoheit sind demnach als erklaͤrter Braͤutigam an der Seite der Prinzessin Marie oͤffentlich im Schauspiel erschienen. Die Verlobung hat die lebhafteste Freude im ganzen Großherzoglichen Lande ver⸗ breitet.“

8

Devyputirten⸗Kammer. Sitzung vom 27. April. An der Tagesordnung war heute die Eroͤrterung des Gesetz⸗Entwurfs, durch welchen der Minister der auswaͤrtigen Angelegenhelten einen außerordentlichen Kredit von 1,500,000 Fr. wegen unvorherge⸗ sehener Ausgaben in Mexiko und Buenos⸗Ayres verlangt. Der e. von Lagrange sprach gegen den Gesetz⸗Entwurf. Er hielt denselben fuͤr voreilig, da die Blokade des Platastromes noch nicht beendigt sey, und man noch zu neuen Auslagen gezwungen werden duͤrfte, welche einen neuen Gesetz⸗Entwurf nothwendig machen wuͤrden. Herr Bechard unterstuͤtzte den Gesetz⸗Ent⸗ wurf im Interesse des Franzoͤsischen Handels und im Interesse derjenigen Franzosen, die sich nach Montevideo gefluͤchtet haͤtten. Der Redner beklagte sich aber zu gleicher Zeit uͤber die Langsamkeit, mit der die dortigen Angelegenheiten betrieben wuͤrden. Er versicherte, Briefe erhalten zu haben, aus denen hervorginge, daß die dort ansaͤßi⸗ gen Franzosen argen Mißhandlungen ausgesetztwaͤren. England habe einen Traktat mit Buenos⸗Ayres abgeschlossen⸗ und Frankreich haͤtte laͤngst ein Gleiches thun muͤssen, da die Staaten der Ar⸗ gentinischen Republik ein wichtiger Markt fuͤr Franzoͤsische Pro⸗ dukte werden koͤnnten. Der Conseils⸗Praͤfident bemerkte, daß Frankreich große Handels⸗Interessen in jener Republik zu

in Letza er⸗

Die Nordische Biene

Frankreich. 88

ußische Staats⸗Zeit

Sonntag den 3 en Mai

beruͤcksichtigen habe. Man sey, fuͤgte er hinzu, in jenen Gegen⸗ den noch nicht mit den Sitten der civiltsirten Staaten vertraut. Der groͤßere Theil der Suͤd⸗Amerikanischen Republiken betrachtet die Ausländer, wenn sie 3 Jahre lang auf dem Amerikanischen Boden zugebracht haben, als Unterthanen des Landes, und in Folge dieser Annahme glaubt man sich zu der schmaͤh⸗ lichsten Behandlung derselben berechtigt. Als die Fran⸗ eisc⸗ Regierung dagegen reklamirt haͤtte, habe man ie gefragt, was es sie angehe, auf welche Weise man seine Unterthanen behandle. Einen solchen Anspruch köoͤnne sich nun aber die Franzoͤsische Regierung nicht gefallen lassen; denn, wenn es auch erlaubt sey, daß man dem Auslaͤnder Geld⸗Abgaben auf⸗ lege, so koͤnne man ihm doch nicht das Buͤrgerrecht eines andern Landes rauben. Dies streite gegen das Voͤlkerrecht. Herr Thiers beleuchtete hierauf die Schwierigkeiten, mit denen man bei der Blokade von Buenos⸗Ayres zu kaͤmpfen habe, und besonders sey die weite Senee . den Gang der Unterhandlung und fuͤr die anzuordnenden Maßregeln nachtheilig, da bei Eingang der Instructionen die Lage der Dinge sich schon geaͤndert haben könnte. Nach einigen allgemeinen Bemerkungen ward der Gesetz⸗Entwurf mit 260 gegen 10 Stimmen angenommen. Bei Abgang der Post hatte die Eröͤrterung uͤber den Gesetz⸗Ent⸗ wurf in Betreff der Salzsteuer begonnen.

Paris, 27. April. Heute ward in St. Cloud die Ver⸗ mählung des Herzogs von Nemours mit der Prinzessin von Sachsen⸗Koburg vollzogen. Es waren mehrere Großwuͤrdentraͤger zu dieser Familien⸗Feierlichkeit eingeladen worden. Es heißt, die Herzogin von Nemours werde am 1. Mai ihren Einzug in Pa⸗ ris halten.

Der Courrter frangais bemerkt in Bezug auf die ge— strige Sitzung der Deputirten⸗Kammer: „Die Kammer hat ge⸗ stern dem Ministerium in Bezug auf die Reform der Douanen gewissermaßen carte blinche gegeben; sie hat den Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten ermäaͤchtigt, in Betreff unserer Zoll⸗ Tarife dasjenige nachzugeben, was noͤthig seyn duͤrfte, um nicht allein mit Deutschland, sondern auch mit England und Spanien zu unterhandeln; sie hat sich im Voraus verpflichtet, das zu ra⸗ tifiziren, was in diesem Sinne geschehen wird. Von gestern an tritt die Regierung wieder in den Besitz ihrer Freiheit; wenn

sie daher jetzt kommerzielle Unterhandlungen anknuͤpft, so schleppt 2 Verfasser jener Werke sey. Die ganze Britische Literatur ist

sie nicht mehr die Kette der Lokal⸗Interessen hinter sich her. Herr Thiers hat erklärt, daß wir von Preußen vortheilhafte Be⸗ dingungen fuͤr unseren Handel erhalten wuͤrden, aber wenn man ste erlangen will, so muß man auch darauf vorbereitet seyn, Zu⸗ geständnisse zu machen. Die Resultate dieses Austausches von Stipulationen werden keinesweges Opfer, sondern vielmehr ge⸗ genseitige Vortheile seyn. Herr Thiers uͤbernimmt die Verpflichtung nach einer sorgfaͤltigen Unterhandlung, den Traktat vor den Kam⸗ mern mit aller Energie zu vertheidigen. Das ist ein schoͤnes Wort und ein großes Versprechen. Wir nehmen dasselbe mit Vergnuͤ⸗ gen entgegen, da es den fremden Maͤchten erlaubt, mit Frank⸗ reich zu unterhandeln, ohne fuͤrchten zu muͤssen, daß unsere Re⸗ giterung, wenn es darauf ankommt, abzuschließen, vor ihren eige⸗ nen Beschluͤssen zuruͤckbebt Preußen hat uns ein Beispiel gege⸗ ben, welches wir uns beeilen muͤssen, nachzuaähmen. Trotz eines gewissen Widerstandes, der uͤberall derselbe ist, hat Preußen ein⸗ gesehen, daß die sehr kleine Ruͤcksicht, seinen Fabriken eine Ein⸗ nahme von 1 oder 2 pCt. mehr zu sichern, nicht in Anschlag ge⸗ bracht werden konnte, als es sich darum handelte, alle Staaten der deutschen Familie unter ein emeinschaftliches Gesetz zu ver⸗ einigen, jedem von ihnen einen Narkr von 30 Millionen Konsu⸗ menten zu eroͤffnen, und die kuͤnstlichen Barrieren, durch die sie geitrennt wurden, niederzureißen. Dieselbe Berechnung muͤssen wir auch auf uns an wenden. Es giebt in unserer Nachbarschaft Voͤlker, die wir durch innere Bande an uns knuͤpfen koͤnnen. Die Franzoͤsische Fa⸗ milie dehnt sich uͤber die Gräͤnzen Frankreichs aus; versuchen wir es durch eine freie aber innige Allianz, sowohl in Betreff der Interessen, als der Grundsäͤtze, die Zweige, die sich von dem Stamme abgeloͤst haben, wieder mit demselben zu vereinigen. Im Jahre 1837 schlug die Franzoͤsische Regierung Belgien einen Zollverband nach dem Muster des Deutschen Vereines vor, dieer Plan koͤnnte wieder aufgenommen und weiter aus⸗ gedehnt werden. Frankreich kann die Schweiz und Spanien zu einem gemeinschaftlichen Handels⸗Interesse vereinigen, ohne irgend ein Opfer von seiner Seite und mit einem gewissen Vortheile fuͤr die Nationen, die in den Verband eintreten wuͤrden. Frank⸗ reich, Spanien, Belgien und die Schweiz wuͤrden dann jedes einen Markt von 50 Millionen Konsumenten haben. Nichts wuͤrde diesem umfassenden und mäͤchtigen Verbande zu verglei⸗ chen seyn. Das Ministerium, welches dieses Werk zu Stande braͤchte, wuͤrde mehr fuͤr Frankreich gethan haben, als alle die Regie⸗ rungen, die sich seit 1“ folgt sind. Es waͤre dies eine noch wichtigere Transaction, als der Westphäͤlische Friedens⸗Traktat; das Ministerium, welches die Union des Suͤden zu Stande braͤchte, wuͤrde einen groͤßeren Ruhm als Richelien erlangen. Nicht um mit dem Deutschen Zoll⸗Verbande Krieg zu fuͤhren, schlagen wir einen solchen Verein vor. Letzterer scheint uns erst moͤglich nach einer allgemeinen Reform unserer Tarife, die be⸗ sonders gegen die Prohibitionen und gegen diejenigen Zoͤlle, welche einer Prohibition gleich kommen, gerichtet seyn muß. Dar⸗ aus folgt, daß wir zuerst mit England und mit Preußen unter⸗ handeln, den kommerziellen Feindseligkeiten mit unseren großen Nachbarn ein Ende machen muͤssen, bevor wir uns mit den Maͤchten zweiten Ranges vereinigen. Wir muͤssen unser Zoll⸗ System reformiren, ehe wir es verbreiten koͤnnen. Das Fran⸗ zoͤsische Gesetzbuch ist erst das Gesetzbuch der Curopaͤischen Welt geworden, seit Napoleon es vereinfacht und ihm senen Charakter der Allgemeinheit aufgedruͤckt hat, der das Verdienst desselben ausmacht und seine Dauer sichert.“ 8

Man hat hier seit kurzem im Beiseyn der Vorsteher der Baͤckerzunst und einer Regierungs⸗Kommission hoͤchst wichtige Versuche mit einer neuerfundenen Art Brod⸗Bereitung gemacht. Man ist naͤmlich durch eine Veraͤnderung in der Weise der Gaͤh⸗

rung dahin gelangt, aus derselben ttaͤt M bei dem bisher uͤblichen Ver 1 Iih, Wenene -. bis 127 zu gewinnen, die, Brod fuͤr Brod, das naͤmliche Gewicht haben, den gleichen Nahrungsstoff enthalten und an Geschmack das bisherige Brod noch uͤbertreffen. Die bisher gemachten Pro⸗ ben haben diese wichtigen Vorzuͤge glaͤnzend bewährt. Bei den jetzigen hohen Korn⸗Preisen haͤtte wohl keine Erfindung zeitge⸗ maßer und wohlthaͤtiger seyn koͤnnen, und muß man hossen, daß, wenn sich ihre Anwendbarkeit im Großen und Allgemeinen be⸗ staͤtigt, diese neue Methode durch Uebereinkunft mit dem Erfinder bald zum Gemeingut der ganzen Menschheit werden wird. er Courrier de Rouen berichtet unterm 24. April, daß seit einiger Zeit das platte Land durch foͤrmlich organisirte Ban⸗ den von Armen und Bettlern beunruhigt werde, welche bei Nacht umherziehen, in die Gemeinden und einzelnen Pachthöfe eindrin⸗ gen und die Einwohner, die sich meistens durch die Anzahl und drohende Haltung dieser Vagabonden einschuͤchtern lassen, in Con⸗ tribution setzen. In der Nacht vom gten auf den 20sten er⸗ schien ein Dutzend solcher Leute, mit Knitteln bewaffnet, in der Gemeinde von Benonville; 7 bis 8 handfeste Paͤchter aber, die den Besuch ahnten, waren mit geladenen Flinten in einem der Pachthoͤfe versammelt, umzingelten die Bande, sobald sie sich zeigte, und fuͤhrten sie zum Maire, der sie jedoch nach Aufnahme eines Protokolls in Freiheit setzte, was der „Courrier de Rouen“ ihm sehr uͤbel nimmt. Ein hiesiges Blatt enthaͤlt die nachstehende seltsame Nach⸗ richt, fuͤr die es allein verantwortlich bleiben mag, da in den hierher gelangten Englischen Journalen und Briefen keine Spur

davon zu finden ist: „Es hat sich in London das Geruͤcht ver⸗ breitet, daß ein aus Sud⸗Amerika gekommener Mann, Namens James Graham, mehreren dortigen Buchhaͤndlern auf das feier⸗ lichste erklaͤrt habe, daß er der Verfasser des „Wawerley“, des „schoͤnen Maͤdchen von Perth“ und „der Puritaner“ sey. James Graham behauptet, daß er in Folge großer Ungluͤcksfälle ge⸗ zwungen worden sey, auszuwandern und lange Zeit unter wilden Horden gelebt habe. Er versichert außerdem, daß er Walter Scott beauftragt habe, seine Werke herauszugeben, und daß er entschlossen sey, dessen Erben gerichtlich zu verfolgen. Schon be⸗ haupten mehrere glaubwuͤrdige Personen, daß Sir Walter Scott im Jahre 1823 dem Koͤnige von England, der damals eine Reise durch Schottland machte, gesagt habe, daß er nicht allein der

uͤber jene eben so seltsame alz unerwartete Reclamation in Be⸗ wegung gerathen.“

In einem hiesigen Blatte liest man: „Es sollen heute Nachrichten aus Toulon im Ministerium der auswartigen Ange⸗ legenheiten eingegangen seyn, welche von Unruhen in Messina sprechen, die aber leicht unterdruͤckt worden waͤren. Dieser Um⸗ stand wuͤrde vielleicht geeignet seyn, die Beilegung des Streites

Pes schwer seyn duͤrfte, ihn zur Annahme der mittelung zu bewegen.

zwischen Neapel und England zu erleichtern, aber man fuͤgt hin⸗ zu, daß die Feindseligkeiten schon begonnen haͤtten, und daß meh⸗ rere Neapolitanische Kauffahrteischiffe von Englischen Kriegsschif⸗ fen aufgebracht worden waͤren. Man fuͤrchtet, daß dieser Angriff den Koͤnig beider Sicilien nur noch mehr reizen wird, und daß - Franzoͤsischen Ver⸗ Uebrigens versichert man, daß der Her⸗ zog von Montebello, der sich noch nicht auf seinen Posten bege⸗ ben hat, einen Nachfolger in der Person des Admiral Baudin erhalten werde. Man haͤtte, heißt es, den Koͤnig beider Sicilien nicht bewegen koͤnnen, einen Mann, der den Titel eines Herzogs von Montebello fuͤhre, als Botschafter anzunehmen.“

Der Afrikanische Korrespondent des Constitutionel spricht in einem Schreiben aus Arzew vom 17. April in folgender Weise uͤber die Vertheidigungs⸗Anstalten, die Abdel Kader in den

Provinzen Algier und kannte Chef der Hadjuten, wird Reiter kommandiren. Scchritt vor Schritt zu b treffen zu vermeiden. Der Kard von Aissa ist beauftragt, uns zuweilen, nach fernerweitigen Befehlen des Emirs, offenen Wi⸗ derstand zu leisten. Es sind gemessene Befehle zur Raͤumung von Milianah gegeben worden. wir am meisten beunruhigt werden, damit die Araber Zeit er⸗ halten, aus der heiligen Stadt Alles fortzuschaffen. Seine be⸗ besondere Aufmerksamkeit aber richtet Abdel Kader auf die Pro⸗

angegriffen worden ist, daß aber die tapfere Garnison den mit großem Verluste zurüͤckgeschlagen hat....—

Oran trifft: „Kaddur Bechir, der be⸗ ein Corps von ungefähr 3000 Er hat den besonderen Auftrag, uns folgen, und jedes zweifelhafte Zusammen⸗

In dieser Richtung hin, werden

vinz Oran, und da alle dortigen Staͤmme seinen Haß gegen den christlichen Namen theilen, so kann er dort als allmäͤch⸗ tig betrachtet werden. Abdel Kader, der mit Ben Thamp am Habra steht, setzt eilig das Corps zusammen, welches uns auf unseren Maͤrschen nach Mostaganem, Cherchel, Kalah und Mascara beunruhigen soll. Ben Thamy ist der beste Lreutenant des Emir. Die Nachricht von dem Siege Ben Gannats bei Selsons soll Abdel Kader in die groͤßte Bestuͤrzung versetzt haben. Er laßt außer Ben Thamp Niemand zu sich. Eine Spanische Barke meldet uns, daß Cherchel von den Kabdaylen sehr 285 eind

Großbritanien und Irlan

London, 25. April. Heute sagt auch der ministerielle Glode, daß man in gut unterrichteten Zirkein sich zufluͤstere, Ihre Majestät befinde sich in einem Zustande, der die direkte Thronfolge sichern duͤrste. „Dies Geruͤcht“, fuͤgt das genannte Blatt hinzu, „gewinnt dadurch an Glauben, daß Ihre Majestät nicht mehr ausreitet und auch am Tanze nicht mehr Theil nimmt.“

Gestern ist der Fuͤrst Castelcicalg am Bord der „Water⸗ witch“ von Boulogne in Dover angekommen, wo er mit einer Kanonensalve begrüͤßt wurde; bald darauf setzte er seine Reise

nach London fort.

Es geht das Geruͤcht, die in England befindlichen Depot⸗ Compagnicen der Kanadischen Regimenter haͤtten den Befehl er⸗ halten, sich bereit zu halten, zu ihren Regimentern abzugehen. 8