1840 / 126 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

8 8 14““ 85 3 ten mit ungefähr gleicher Bevöͤlkerung nur auf 14 * r Peaaen steigt mit der Dichtheit der Bepoͤlke⸗ Wohlhabenheit auf gleicher Stufe

ie

rung, und wo diese und d haben 1,988,Sens. 8 eerhaͤltniß der Sterblichkeit von

4 der Luͤftung und der Wegschaffung von Un⸗

nen Einrichtungen abhängig. Es wird be⸗ Einfuͤhrung gesundheits⸗polizeilicher —22 Zahl der Todesfälle in England und Wales

inrichtungen die Lmaercheun⸗ 30,000 vermindern wuͤrde.

jäͤhrlich um . 1 3 April endete der Bildhauer Pitts in London, ein 1 Fa4. 2.. V— Meisters in derselben Kunst, Sir F. Chantrey, 60 Jahr alt, sein Leben durch Selbstmord, indem er 8 mit Laudanum vergiftete; er hatte mit einer Zeichnung zu dem Nelson⸗Monument konkurrirt, die aber verworfen wurde. Dies und ein ahnliches neueres Mißgeschick hatte ihn in Schwermuth versenkt, welche zu dem ungluͤcklichen Entschluß 842 der City ist man, wie der Standard versichert, allge⸗ mein der Ansicht, daß England wegen der Gränzstreitigkeiten mit dem Staat Maine wohl nicht in einen Krieg mit den Ver⸗ einigten Staaten werde verwickelt werden, weil der Schatz der Union zu leer sey. h 5 Niederlande. Aus dem Haag, 30. April. Der Vice⸗Admiral Gobius legte gestern in Vließingen 29 feierliche Weise den Grundstein zu einem Standbilde des beruͤhmten Seehelden de Ruypter, wel⸗ ches daselbst aufgestellt wird. 1“

8. Bruͤssel, 30. April. Der ehemalige Minister Nothomb,

neuerdings in Arlon zum Repraͤsentanten erwaͤhlt, wohnte der gestrigen Sitzung der zweiten Kammer bereits wieder bei. b

In Ostende ist ein Engländer, Namens Ireland, arretirt worden, welcher ein falsches Accreditiv auf das hiesige Handlungs⸗ haus geschmiedet und sich damit 20,000 Franken verschafft hatte. Er fuͤhrt einen Franzoͤsischen Paß bei sich und reist mit einer Engländerin, die sich Charlotte Lenoy nennt.

Man schreibt aus London, daß die zwischen England und Belgien schwebenden Post⸗Verhandlungen zum Resultat haben werden, daß man kuüͤnftig taͤglich wird von London nach Bruüssel direkt schreiben koͤnnen, so daß der Brief in 15 Stunden an⸗ kommt. Die Dampf Paketboote werden nicht mehr uͤber Dover, sondern direkt nach London gehen. Vermittelst der Eisenbahn von Ostende nach Aachen wird dies kuͤnftig der kuͤrzeste Weg fuͤr einen Theil von Deutschland, um mit England zu korrespondiren.

Deutsche Bundesstaaten

Muͤnchen, 30. April. (A. Z.) Se. Majestaͤt der Koͤnig hat vermoͤge diesen Morgen bekannt gewordener Allerhoͤchster Entschließung, den bisherigen Praͤsidenten der Regierung von Qber⸗Bayern, Staatsrath Grafen von Seinsheim, zum Finanz⸗ Minister ernannt. Ueber die Zeit der Abreise Ihrer Köͤnigi.

Sedeen des Herzogs und der Herzogin von Leuchtenberg von t. Petersburg ist bis heute nichts Gewisses. 3

Dresden, 2. Mai. (8. Z.) Ihre Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Amalia ist heute Nachmittag 2 Uhr von Florenz hier wieder eingetroffen.

Hannover, 2. Mai. (Hannov. Z.) Allgemeine Staͤnde⸗Versammlung. Zweite Kammer. Sitzung vpom 30. April. Auf den Vortrag des Herrn General⸗Syndi⸗ kus wüͤrde die Vollmacht des Herrn Oekonomen Stubbe, als De⸗ putirten des Diepholzschen Bauernstandes fuͤr. genuͤgend angse⸗ nommen, indem der von dem Umstande allerdings wohl herzu⸗ nehmende Zweifel, daß der Herr Oekonom Stubbe nur als Sub⸗ stitut fuͤr den Fall der Nichtannahme oder des sonstigen Ausfalls des gewaͤhlten Deputirten gewaͤhlt worden, und der Staͤnde⸗Ver⸗ sammlung eine offizielle Mittheilung uͤber den Ausfall des primo loco gewaͤhlten Deputirten nicht zugegangen sey, in der Erwäͤ⸗ gung als beseitigt angenommen werden duͤrfe, daß die Vollmacht des Herrn Stubbe vom Koͤnigl. Kabinette uͤbersandt worden, „da⸗ mit derselbe als Deputirter eintrete“, was den Ausfall des primo loco gewaͤhlten Deputirten wesentlich voraussetze, wie denn auch dessen zeitheriges MNichterscheinen jedenfalls die Einberufung und Zu⸗ lassung der Substituten rechtfertige. Der Herr Deputirte erlaͤu⸗ terte sein verzoͤgertes Erscheinen damit, daß er geglaubt habe, erst abwarten zu muͤssen, ob seine Vollmacht als genuͤgend angenom⸗ men worden und bestäatigte uͤbrigens, daß er von dem prino loco gewaͤhlten Deputirten selbst veranlaßt worden sey, in die Kammer einzutreten. Hierauf wandte man sich zur dritten Berathung des Gesetzes uͤber die Bestrafung des Wilddiebstahls. Der Tages⸗ ordnung gemaͤß, erfolgte alsdann die Eroͤffnung der zweiten Be⸗ rathung der Verfassungs⸗Urkunde, und wurde auf den Wunsch eines Mitgliedes beliebt, die einzelnen Paragraphen fuͤr heute we⸗ nigstens nochmals und unter Angabe der bei der ersten Berathung beliebten Abaͤnderungen verlesen zu lassen.

Sitzung vom 1. Mai. In heutiger Sitzung zeigte zuvoͤr⸗ derst ein Mitglied der Behufs Pruͤfung der sogenannten Mino⸗ ritaͤrswahlen niedergesetzten gemeinschaftlichen Kommission an, daß dieselbe mit ihren Arbeiten fertig sey, aber bei der Wichtigkeit der Sache den Druck sowohl des Berichts als insbesondere der Relation und Correlation fuͤr angemessen erachte, und daher Na⸗ mens derselben auf den Druck dieser Aktenstuͤcke zum Gebrauche der Kammern hierdurch angetragen seyn solle. Der Druck wurde in aller Maße fuͤr angemessen erachtet und beschlossen. Alsdann referirte der Herr General⸗Syndikus uüͤber eine Protestation des

kadtgerichts⸗Secretairs r. Siemens zu Hannover, in welcher⸗

von demselben die Qualitat eines Deputirten der Stadt Leer fortwaͤhrend in Anspruch genommen worden, und trug darauf an, uͤber diese Protestation aus denselben Gruͤnden zur Tagesordnung überzugehen, aus welchen auf eine aͤhnliche Eingabe des )ör. Siemens im vorigen Jahre in gleicher Maße beschlossen worden. Der Antrag ward ohne Widerspruch ange⸗ Nachdem in der weiteren Berathung der Verfassungs⸗ lr vnde sortgefahren war und nach Annahme der §§. 15 19 wurde ug 8 vt aufmerksam gemacht, daß derselbe insofern eine Luͤcke n 87 8— den Fall nicht prospizirt sey, daß drei volljaͤhrige 82s.. dvorhanden, oder doch Behufs der Beschlußnahme möͤchten. Diese dgehentschaft anzuordnen noͤthig, nicht erscheinen eime Umngere 8 üchr ward zugegeben, und in Folge dessen nach

es fol⸗ i Exörterung der Antrag auf Einruͤckung eines Zu⸗ satzes folgenden Inhalts gestellt und angenommen: „Koͤnnen oder wollen nicht wenigstens drei vollfͤhrige Agnaten an der oben be⸗ zeichneten Versammlung Theil nehmen, so richten die vereinigten Minister ihren Antrag auf Beschlußnahme üͤber die Norh⸗ wendigkelt der Anordnung einer 88, Staͤnde, und wenn auch diese so tritt der nach den vorstehende

Regent ein J 8

8

8

„Stuttgart, 30. April. (Schw. M.) Gestern Abend ist

Bande mit blauer Einfa

schmaͤleren Bande um den

Aliche Abrechnung lieferte guͤnstigere Resultate, als man erwartete sund es verfolgen alle Fonds eine steigende Tendenz. dischen Course sind allerdings noch etwas schwankend, da man zu

50²2

Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog von Vaden zum Besuche bei der Köͤnigl. Familie hier angekommen. „) Se.

Darmstadt, 1. Mai. (Großherzogl. Hess. 2 Koͤnigl. Hoheit der Großherzog haben an dem heutigen 896, al- dem 5.. Ihres 2 Ahnherrn, des lipp des Großmuͤthigen, einen neuen Verdienst⸗Orden Pule 7. demselben den Namen: Großherzogl. ehfse. erdis 5 Orden Philipp's des Großmuͤthigen . . besteht aus Großkreuzen, Komthuren ister Klasse, Komt 87 2ter Klasse und Rittern. Das Ordenskreuz ist ein weiß ema

V 2 8 seite in einem laͤnglichen Schilde, auf irtes Kreuz, auf der Aversseite ir Binpp des Groß.

——— 2 e quis contra nos uͤthigen, mit der Legende: Si Deus nob , 1G a⸗ uf der Ruͤckseite der Broßherzogl. Hessische Loͤwe mit der Um⸗ b rift: Ludoviecus II. Magn. Dux Hass. 88 8*₰ 89 ir - reuzen an einem handbreiten, hochrothe .e. es vere 28* von der rechten Schulter zur lin⸗ Die Komthure tragen das Kreuz an einem Hals und die Ritter in dem Knopf⸗ Großkreuze auf der linken Brust ei⸗ nen achtspitzigen silbernen Stern, in dessen Mitte e. F' Phi⸗ lipp's des Großmuͤthigen mit der Legende dargestellt ist. 2248 Komthure lster Klasse auf der linken Brust ein silbernes Kreuz von der Form des Ordenszeichens mit dem Bildnisse in der

Mitte.

ken Huͤfte getragen.

loche. Dazu tragen die

Frankfurt a. M., 2 Mai. Die Nachricht, daß von Seiten Englands die Feindseligkeiten gegen worden seyen, machte an unserer Boͤrse gar keinen Eindruck. Man begreift wohl, wie es unmoͤglich geworden ist, daß zwischen zwei Europaͤischen Staaten ein Krieg ausbrechen kann, da es das Unablaͤssige Bemuͤhen aller Maͤchte ist, den Frieden aufrecht zu erhalten, also bei entstandenen Differenzen zu vermitteln. Keiner rage moͤchte es aber unterliegen, daß bei dem aufrichtigen Ein⸗ erstaͤndniß der Großmäͤchte diese Bestrebungen von einem gluͤck⸗ ichen Resultat gekroͤnt bleiben muͤssen. Unsere Boͤrse verkehrt enn auch wieder in williger Stimmung. Die vorgestrige monat⸗

Die Hollan⸗

Amsterdam noch ungewiß ist uͤber eine Verstaͤndigung der General⸗ staaten mit der Regierung der vorgelegten finanziellen

Gesetz⸗Entwuͤrfe. Nach allen Nachrichten ist aber an dem Eintritt einer solchen Verstaͤndigung nicht zu zweifeln und so steht auch ein baldiger Wiederausschwung der Holländischen Fonds an der einheimischen Boͤrse zu erwarten In den Oesterreichischen Effek⸗

ten hat der Umsatz durchaus noch nicht die 9e09seigen Gg,. ie ein⸗

welche vor einigen Monaten darin zu verspuͤren war. zelnen Gattungen der Oesterreichischen Fonds verfolgen auch wen schiedene Richtung, je nachdem der Impuls dazu von er g* durch Beduͤrfniß des hiesigen Platzes gegeben wird. Heute be⸗ merkte man eine starke Nachfrage in Iproc. Metalliques, in wel⸗ chen sich aber wenig Abgeber zeigen. Unsere Boͤrsen⸗Spekulanten

beschaͤftigen sich selbst am meisten mit dem, was ihnen am näͤchsten

liegt, naͤmlich mit den Taunus⸗Eisenbahnactien. Diese finden wieder viele Kaͤufer und erreichten heute einen Cours von 357 ¼ Fl., also 107 ¼ Fl. Agio. Die Liebhaberei in diesen Actien wird natuͤrlich durch die starke und immer zunehmende Frequenz der Taunus⸗ Eisenbahn genaͤhrt und es ist deshalb mehr als wahrscheinlich, daß die Actien noch weit hoͤher gehen. Zu wuͤnschen waͤre uͤbrigens doch, daß das Comité die Einnahme der Bahn veroͤffentlichte, denn die Veroͤffentlichung der Frxgquenz der Bahn kann nicht al⸗ lein genuͤgen und es muß das Tomite jedenfalls eine besondere Absicht dabei hegen, daß es nicht sagt, was die Bahn, die doch jetzt ganz befahren wird, einbringt. Unseren Detailisten bringt die Taunus⸗Eisenbahn offenbar vielen Nutzen, Anderen dagegen, wenigstens vorerst noch, Nachtheil. Die Geld⸗Verhaͤltnisse unse⸗ res Platzes haben sich wieder etwas gebessert, doch steht der Dis⸗ konto noch 3 ½ pCt. “]

Ueber unsere Ostermesse ist nachträaäͤäglich nicht viel mehr zu berichten. Sie ist zu Ende gegangen, denn in der naͤchsten, letz⸗ ten Meßwoche hat nur der Kleinhandel noch Stoppel⸗Aerndte. Die Leder⸗Preise konnten sich von ihrem Ruͤckgang nicht wieder erho⸗ len und es blieb auch viel unverkauftes Leder auf dem Lager. Gegen baar wurde besonders niedrig darin losgeschlagen. In Wolle ist auf dieser Messe gar nichts gemacht worden. Die Be⸗ richte aus Belgien lauten auch noch dahin, daß das Fabrikwesen daselbst immer noch sehr darnieder liege. Vor dem näachsten Herbst sieht man keiner groͤßeru Bewegung im Wollhandel ent⸗

egen. 8b Der Herr Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen duͤrfte im Be⸗ griff stehen von Wien hierher abzureisen; die Bundes⸗Versamm⸗ lung hat ihre Sitzungen wieder aufgenommen.

Oesterreich. 1

Wien, 29. April. Prinz Moritz von Nassau, nun K. K. Lieutenant, ist bereits in seine Garnison nach Oedenburg abge⸗ reist. . , Daß absichtliche Brandlegungen in Nieder⸗HOesterreich und Mäͤhren stattfinden, wird immer wahrscheinlicher; es ist außer mehreren kleineren Braͤnden erst wieder der dem Fuͤrsten Liech⸗ tenstein gehoͤrige Flecken Eisgrub ein Raub der Flammen ge⸗ worden.

Preßburg, 26. April. (A. Z.) Wie hier verlautet, ist wegen einer Verlängerung des Reichstags bis jetzt von Seiten des Hofes noch keine Bestimmung ergangen. Man glaubt dessenungeachtet, daß eine solche Prolongation doch nur fuͤr einen kurzen Termin erfolgen wird. Da das Subsidienoffert der Reichsstaͤnde nicht nach der Basis des vorigen Landtags be⸗ messen, sondern geringer gestellt ist, so zieht man in Zweifel, ob es wird angenommen werden; man behauptet sogar, daß die Nichtannahme bereits ausgesprochen sey. In Betreff des Re⸗ krutenofferts, das mit der Herabsetzung der Kapitulationszeit des Ungarischen Militairs auf acht Jahre verknuͤpft ist, soll von Seiten des Hofes die Bestimmung auf zehnjaͤhrige Dienstzeit ergangen seyn. In einer der letzten Sitzungen der Magnaten⸗ Tafel wurde die Nothwendigkeit angeregt, den in oͤffentlichen Blaͤttern uͤber die Ungarischen Angelegenheiten nicht jederzeit entsprechend erscheinenden Berichten anderwaͤrtige Aufklaͤrungen entgegenzusetzen ein Antrag, der allgemein Belfall fand. 8

er Herzog von Angouleme hat die beträchtlichen 27 schaften des verstorbenen Grafen Zichy⸗Ferraris kuflich an sich gebracht. .

Siebenbuͤrgen. Das Siebenb. aus Kronstadt vom 17. April: „Es liche, entweder aus Muthwillen oder

Wochenblatt schreibt haben sich hier bedenk⸗ böser Absicht geschmiedete

Geruͤchte uͤber den zweifelhaften Gesundheits⸗Zustand in der benach⸗ barten Moldau und Wallachei verbreitet, welche in aͤngstlichen Gemuͤ⸗ thern sehr leicht nachtheilige Ruͤckwirkung auf unseren transalpinischen Handel aͤußern koͤnnten. Wir fuͤhlen uns demnach verpflichtet, alle diese, wenn auch nur ganz enfernten Bedenklichkeiten, durch die uns heute zugekommenen verlaͤßlichen Nachrichten niederzu⸗ schlagen, vermoͤge welchen der Gesundheits Zustand im Allgemei⸗ nen in der Moldau und Wallachei, und insbesondere in Gallacz und Ibrailla vollkommen befriedigend ist. Am zechten Tuͤrkischen Donau⸗lfer herrscht noch immer die Pest; zwar nicht mehr in jener Intensitaͤt, wie wir fruͤher berichteten, aber dennoch sind die Symptome von der Art, daß die Strenge der Moldauischen und Wallachischen Vorsichts⸗ Maßregeln gegen die Einschleppung der⸗ selben sehr zu rechtfertigen sind, da noch immer frische Ortschaf⸗ ten davon ergriffen werden, und neuerlich in Isekiu, Karametmat⸗ ler, Mustamalin und Azisailor mehrere Personen von diesem Uebel hingerafft wurden.“

Schweiz.

Basel. Hier werden Anstalten getroffen, um das bevor⸗ stehende große Buchdrucker⸗Jubilaͤum am Iohannistage so feier⸗ lich und sinnvoll als moͤglich zu begehen. Es wird zu diesem Behufe eine eigene Denkmuͤnze gepraͤgt, eine Geschichte der Ba⸗ seler Buchdruckereien von der historischen Gesellschaft herausge⸗ geben, eine Sammlung von Fest⸗Gedichten in Deutscher, Fran⸗ zoͤsischer, Englischer, Jtaltaͤnischer, Lateinischer, Griechischer und Hebraͤischer Sprache gedruckt, eine Ausstellung von Inkunabeln veranstaltet und am Johannistage selbst eine kirchliche Feier und ein Festmahl stattfinden.

Italien.

Die Allgemeine Zeitung meldet aus Tou⸗ lon vom 25. April: „Das Dampfboot „Vautour“, welches am l9ten mit Deveschen fuͤr den Franzoͤsischen esssesp-⸗ nach Neapel geschickt worden, ist diesen Morgen öê 2 gekommen. Dies Schiff hatte, wie es heißt, nach Neape Meldung gebracht, daß England die Vermittelung ,— u einer Versoͤhnuͤng der beiden Parteien 1“ 2 Im Augenblick aber, als der „Vautour am 22. April 8s verließ, hatte die Englische Dampf⸗Fregaite „Hydra bereits fuͤnf Neapolitanische Handelsschiffe an der Kuͤste Sieiliens wesgenea⸗ men. Der „Vautour“ brachte dringende Depeschen, we che durch Estafette nach Paris befoͤrdert wurden, wahrend den Hauptinhalt bereits der Telegraph dorthin gemeldet hat. S. Das Dampfboot „Aetna“ wird mit einer telegraphischen 2 pesche, die man heute von Paris erwartet, nach Neapel ab⸗ gehen; es hat Kanonen à la Paivxhans an Vord genommen. Das Linienschiff „Ocean“, auf welchem der Admiral Rosamel sich befindet und dessen Bestimmung gleichfalls Neapel ist, liegt noch auf unserer Rhede. Ein Handelsschreiben, welches der „Vautour“ brachte, meldet, daß am 1g9ten einige Englische Schiffe an der Sicilianischen Kuͤste erblickt wurden. Man zaͤhlt 3 Linienschiffe und 3 leichte Fahrzeuge. Die Neapolitanische Regierung war im Begriff, ihre kleine aus 10 Segeln bestehende Eskadre von der Rhede absegeln zu lassen. Der Admiral harte Befehl, sich nicht von den Kuͤsten zu entfernen, um sich noͤthigen⸗ falls unter den Schutz der Landbatterien stellen zu koͤnnen.

Neapel.

Rom, 27. April. (A. 8.) Eine heute aus Neapel ein⸗ getroffene Handelsstafette bringt die offizielle Nachricht, daß die Repräsentanten der Großmaͤchte an jenem Hof vereinigt dem Koͤnig einige Vorschlaͤge zur Ausgleichung mit England wegen des Schwefel⸗Monovols vorgelegt haͤtten, welche mehr gefunden, als alle bisher vexgeblich gemachten Versuche, und da man große Hoffnung hege, eine Uebereinkunft sey nicht mehr fern. Die amtlichen Mittheilungen aus Civita⸗Vecchia vom 22sten d. melden, das Franzoͤsische Geschwader sey auf hoher See gesehen worden, und habe der Richtung nach seinen Lauf gegen Neapel genommen. Die Blokade von Neapel hat schon am I7ten d. begonnen; denn von diesem Tage an wurden bereits mehrere Schiffe, welche in der Bucht jener Stadt einlaufen wollten, von den Englischen Kriegsschiffen zuruͤckgewiesen. Das Neapolitanische Dampfboot „Marie Antoniette“ ist mit vielen Passagieren an Bord auf seiner Fahrt von Neapel in Civita⸗ Vecchia angelaufen. Es wurde bis dahin zweimal von den Eno⸗ laͤndern angehalten, welche es, nachdem sie es durchsucht, weiter fahren ließen. Zwei im Hafen von Civita⸗Vecchia liegende Nea⸗ politanische Schiffe, auf Rechnung der Franzoͤsischen Regierung nach Algier befrachtet, waren zum Auslaufen fertig und hatten Englische Paͤsse zur Reise dahin erhalten. Sonst will man nir⸗ gends mehr fuͤr Neaapolitanische Schiffe bei den Assekuranz⸗Com⸗ pagnieen zeichnen.

Spanien.

Madrid, 23. April. Der Herzog von Vitoria verspricht in seiner Depesche, worin er die Einnahme von Beceite meldet, zum 27. April, dem Geburtstage der Koͤnigin⸗Regentin einen neuen Sieg, naͤmlich die Einnahme von Morella oder Cantavieja.

Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt ein Koͤnigliches Dekret, wo⸗ durch, bis zur Abschließung eines Handels⸗Traktats mit Bel⸗ gien, die Schiffe dieses Landes in allen Spanischen Haͤfen gleich den geguͤnstigtesten Nationen zugelassen werden sollen. 8

Spanische Graͤnze. Bayonne, 26. April. Es sind Berichte aus Catalonien eingetroffen. General van Halen sollte sich am 19ten mit zwei Divisionen und einem großen Theil der Reserve nach Solsona begeben, um ein Convoi von Lebensmit⸗ teln und Munition zu eskertiren, welche der Gouverneur dieses Platzes reklamirt hatte. Der Karlisten⸗Chef Segarra hatte sei⸗ nerseits vor, den Marsch dieses Convois zu beunruhigen; er hatte eine furchtbare Stellung zu diesem Behufe eingenommen. Die Provinzen Guadalaxara und Cuen a verlangen, daß General Concha zu ihrem Schutz herbeikomme. Wohin der Karlisten⸗ Chef Balmaseda im Augenblick seinen Marsch gewendet hat, weiß man nicht. 1

Tuͤrket.

Eine Korrespondenz⸗Nachricht aus Konstantinopel vom 29. Maͤrz (in der zu Wien erscheinenden Gesundheits⸗Zei⸗ tung) meldet: „Es wird hier ein vom Sultan unmittelbar sanctionirtes erstes medizinisches Conseil gebildet, dessen erste Mit glieder die beiden Professoren der medizinischen Schule, unter de⸗ nen Herr Direktor Professor DD́ r. Bernard, bilden sollen. In dem Augenblicke, wo ich dieses schreibe, werden bereits die Ein⸗ ladungs⸗Karten herumgeschickt, und wir werden uͤbermorgen die erste Sitzung in der medizinischen Akademie halten. Der Hekim Baschi (Médècin-en-Chef) ist deren Praͤstdent, der Russische Staatsrath med. Dr. Pezzoni ist Vice⸗Praͤsident. Direktor Pro⸗

fessor Bernard, Professor )r. Spitzer, der Englische Gesandt⸗ schafts⸗Arzt Hr. Mac⸗Fog, der Sardinische Gesandtschafts⸗Arzt

Dr. Collier, die beiden Serails⸗Aerzte Dr. Mellinger (ein Eng⸗

dürfte es jedech zu spät seyn.“

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länder) und Dr. Dimido, dann die praktischen Ae

und Calleja, attachirt find. Es soll dem un⸗

nalwesen im Civil und Militair geregelt, die neulankommenden Aerzte einem strengen Examen unterworfen werden. Jeden Sonnabend werden regelmaßig Sitzungen stattfinden. Es ist von dieser neuen Institution viel Gutes zu hoffen. Herr v. Pezzoni, der Vice⸗Praͤsident, ist ein Mann, der ganz unabhaͤngig dasteht, und weder Gehalt, noch Decorationen, noch Praxis ambirt (da er sich schon lange Zeit zuruͤckgezogen hat), daher ganz geeignet ist, diesem Unternehmen Leben und Seele einzufloͤßen. Wenn die

Versammlung ihre Aufgabe loͤst, und nicht durch unguͤnstige Er⸗ Fnig⸗ in ihrer Entwickelung gestoͤrt wird, so ist nicht nur fuͤr den pas von ihr viel zu hoffen.“

anitaͤts⸗Zustand der Tuͤrken, sondern auch fuͤr den Curo⸗

„Franzoͤsische Blaͤtter theilen das Schreiben des Vice Koͤnigs von Aegypten an den Groß⸗Wesir Chosrew Pascha, so wie dessen Antwort mit. In dem Schreiben Mehmed Ali's heißt es unter Anderem:

„Das in Bezug auf mich beobachtete Stillschweigen und andere Umstände haben mich überzeugt, daß meine Schritte zur Ausgleichung der unglücklichen Disferenz, welche meine gute Absichten gegen die hohe Pforte lähmt, zu keinem Resultate geführt haben. Ich bedaure, daß man sich mehr und mehr dem Einslusse der Ausländer hingiebt, die, unter dem Vorwande, die hohe Pforte zu unterstützen, nur darauf den⸗ en sie ihrer hesten Stütze zu berauben, indem sie meinen Untergaug wollen, um sodaun den des ganzen übrigen Reiches herbeizuführen. Ich hoffte, daß sich an der Spitze der Regierung Sr. Hoheit ein guüter Mn⸗ selmann befände, der die Mitwirkung und den Beistand seiner Glau⸗ bensgenossen den treulosen Auerbietungen der Fremden verzichen würde. Ich sehe, daß ich mich täuschte und daß man, um mich zu stürzen, die Sache des Islams preisgeben will. Unter so ernsten Umständen stehe ich nicht an, zu erklären, daß es mein unerschülterlicher Vorsatz ist, den Forderungen der Feinde der Religion und des Reiches nicht nachzuge⸗ ben. Ich werde vielmehr, unter dem Beistande Gottes und der guten Muselmänner, welche die Gerechkigkeit der von mir veriheidigten Sache anerkennen, mich aus allen Kräften widersetzen. Sollte es der Wille Gottes seyn, daß Unglücksfälle und Katastrophen über das Osmanische Reich hereinbrechen, so werde ich das Bewußtseyn haben, daß ich meine Pflicht gethan, und auf anderen Häuptern als auf das meinige, wird die furchtbare Verantwortlichkeit fallen. Ich möchte mir noch gern ei⸗ nen Schimmer von Hoffnung bewahren, daß Ew. Ercellenz, nachdem Sie eine günstigere Meinung von mir gefaßt, der Pferte einen Va⸗ sallen werden erhalten wollen, der ihr, was man anch von seinen oft verkannten Absichten sagen mag, stets tren ergeben war.“

Die Antwort des Groß⸗Wesirs lautet im Wesentlichen fol⸗ gendermaßen:

„Die Erfahrung hat mich gelehrt, daß es unnütz ist, an Sie zu schreiben und mit Ihnen eine Korrespondenz über die vorliegende Streit⸗ fbage zu führen. Diese Frage ist indeß sehr ernster Art, und damit ch mir keinen Vorwurf zu machen habe, so werde ich das vertrauliche Schreiben, welches Sie an mich zu richten die (Cüte hatten, beantwor⸗ ten. Ich will nicht in die Vergangenbeit zurückgehen und nicht von der Siellung sprechen, die Sie der hohen Pforte gegenüber eingenom⸗ men heben und die eine so unselige Spaltung unter den Muselmänern erzeugt hat. Ich halte es auch nicht für nöthig, zu beweisen, daß die Schuld nicht an mir liegt. Gott wird den Schuldigen richten und bestrafen. Un⸗ ser gnädiger Souverain hat das Vergangene vergessen wollen und Ibh⸗ nen Vorschläge zu machen geruht, die Sie nicht angenommen haben. Sie tadeln die Unklarheit meines Schreibens und fügen hinzu, daß Sie die Worte: „„Sie sollten Ihre Ergebenheit gegen den Suültan durch Thaten beweisen““, nicht verständen, und indem Sie von ber Rückgabe der Flotte sprechen, machen Sie dieselbe zu einer Territorial⸗Frage und betrachten die Flotte als eine Art von Garantie für die Annahme der von Ihnen aufgestellten Forderungen. Sie behaupten, die Flotte sey freiwillig nach Alerandrien gekommmen. Allein diese Erklärung ist von gar keinem Werth, denn die Flotte ist nur in Folge eines chändlichen Verraths in Ihre Gewalt gerathen. Wie können Sie nun E. daß Sie das Eigenthumsrecht Sr. Hoheit anerkennen, wenn Weigein Slotte harmäckig zurückhalten, ohne zu bedenken, daß Ihre eitachtnag dieselte zurüazugeben, von den Muselmännern als eine S g. der Befehle des Sounverains angesehen werden könnte? Sie haben sich allerdings erdoten, Ihre Land⸗ und Seemacht mit der Armee Sr. Hoheit zu vereinigen, aber nur unter der Bedingung, daß Ibre Forderungen zugestanden würden. Sie glauben vielleicht, ich Fätte zur Annahme derselben rathen sollen; wie hätte ich einen den Ivntereßsen und der Würde Sr. Hoheit so zuwiderlaufenden Rath er⸗ iheilen können? Versetzen Sie sich an meine Stelle und antworten Sie dann ganz offen. Angenommen, ich hätte aus alter Freundschasft einen solchen Rath ertheilt, glauben Sie, daß Se. Hohelt demselben beigetreten seyn würde? Gewiß nicht. Sie meinen vielleicht, der Sul⸗ tau habe beim Antritt seiner Regierung geglaubt, dem Rathe seiner Minister nachgeben zu müssen? Sie irren sich. Se. Hoheit weiß zu aut, was recht und angemessen ist, und wenn seine Minister was Gott verhüten möge ihm schlechten Rath zu ertheilen wagten, so würden sie strenge bestraft werden. Sie sagen, daß Sie, zur Si⸗ cherstellung der Zukunft Ihrer Familie, genöthigt sepen, Adana und die Pässe des Taurus zu behalten, um die von Ihnen besetzten Länder gegen einen Angriff der Pforte zu schützen. Können wir nicht dasselbe Argument aufstellen, um sie Ihnen zu verweigern? Ich weiß man hat Ihnen geschrieben, der Sultan sey gencigt, Ihnen Alles zu bewilligen, was Sie fordern; ich weiß auch, daß Sie hier zahlreiche Freunde haben; ist dies aber hinreichend, um Sie zu ermächtigen, nach dem Willen dieses oder jenes Ministers zu handeln? Sie erheben Zweifel gegen die Aufrichtigkeit der Gesinnungen der Europäischen Mächte. Sind diese Gesinnungen nicht durch die Kollektiv⸗Note ga⸗ rantirt worden, worin diese Mächte sich verpflichteten, die Unabhängig⸗ keit und Integrität des Osmanischen Reichs aufrecht zu erhalten? Würdrn dieselben jetzt in eine Theilung dieses Reichs unter zwei Oder⸗ häuptern willigen! Ich kenne die Schwierigkeiten, welche die völlige Uebereinstimmung jener Mächte bisher verhindert haben allein ich weiß auch daß Sie sich bald verständigen und gemeinsam handeln werden. Ich kenne ferner Ihre friegerischen Rüstungen: sind dieselben etwa auch ein Zeichen der Unterwerfung unter Ihren Souverain, womit Sie sich brüsten; Sagen Sie mir offen, ob Sie die Vorschläge, welche Se⸗ Loheit Ihnen zu machen geruht hat, annehmen wollen, und wenn Sie Bemerkungen hinzuzufügen haben, so theilen Sie mir dieselben ausführlich mit. Sie sagen mir, daß Sie in Ihrem Alter für sich keinen Ehrgeiz mehr besäßen, daß Sie aber glanbten, das Schicksal Ihrer Kander sichern zu müssen; allein Sie können sich überzeugt hal⸗ ten, daß dies ein Punkt ist, der bei den zu treffenden Anordnungen nicht unberücksichtigt bleiben würde. Glauben Sie meiner Freundschaft und meiner langen Erfahrung, folgen Sie meinem Rath und kehren Sie zu vernünftigeren Gesinnungen zurück. Noch ist es Zeit, bald

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 7. April. Einem hiesigen Blatt 8 von Washington aus der Befehl ö e. schiffe, die sich gegenwaͤrtig auf den Werften von Brooklyn befin⸗ den, Fgelferrig zu 8

Herr John Auincy Adams hat im Konareß gemacht, daß der Kriegs⸗Secretair einen Bericht b historische, politische und militairische Geschichte der Spuͤr⸗ oder Bluthunde erstatten solle, um die Dienste aufzuzeigen, welche der Armee der Vereinigten Staaten von diesen Huͤlfs⸗Truppen ge⸗ leistet worden. Der Bericht soll den Unterschied nachweisen, den dieses mit so feinem Instinkt begabte Thier zwischen dem Blut

rzte Dr. Ejub, und Manuel bilden das Conseil, welchem noch die beiden ersten Apotheker Konstantinopels, Ottoni Der Zweck dieses Conseils ist ein großartiger. erhoͤrten Treiben der Charlatane ein Ende gemacht, das Medizi⸗

11 11“ 8 I1“ des Freien und des Sklaven, des Kriegers und der Weiber und Kinder zu machen wisse; er soll die Zah der von der Regterung oder den Behoͤrden Florida's von der Insel Euba eingefuͤhrten Spuͤrhunde angeben und die Frage entscheiden, ob diese Race von Hunden auch in den Staat Maine einzufuͤhren sey, um sich ihrer bei der Erledigung des dortigen Gränzstreites zu bedienen. Die freie farbige Bevöͤlkerung von Baltimore und Marvyland hat zwei Abgeordnete ernannt, die sich nach dem Britischen Guiana begeben sollen, um sich Gewißheit daruͤber zu verschaffen, ob diese Kolonie wohl so viel Vortheile darbiete, daß die Auswanderung dorthin der Muͤhe lohnen wuͤrde. 8 .—

SC 51

Berlin, 5. Mai. Am 2lsten v. M. fand die jaͤhrliche Praͤmien⸗Vertheilung des hiesigen Gesinde⸗Belohnungs⸗Fonds statt. Die Einnahme desselben gestattete 116 Prñͤmien zu 40 Rihlr., zusammen im Betrage von 4670 Rhtlr., zu vergeben, von denen 7 an solche kamen, welche wegen ausgezeichneter Dienstleistungen vorzugsweife beruͤcksichtigt wurden. Von den uͤbrigen, fuͤr lange Dienstjahre bei untadelicher Fuͤhrung, erhielten die maͤnnlichen Dienstboten 67 und die weiblichen 42 Praͤmien. Die kuͤrzeste Dauer der Dienstzeit betrug 14 und die laͤngste 21 Jahre.

—- Koͤnigsberag, 2. Mat. Gestern nach Mitternacht erhob sich ein fliegender Nordsturm, der auf dem Lande mehrere Dä⸗ cher abdeckte, Baͤume entwurzelte und eine mit Getraide von hier vorgestern ausgegangene Norwegische Brigg auf dem frischen Haf unweit Balga kenterte. Die Mannschaft wurde geborgen. Der Sturm hat gegen Morgen nachgelassen, es weht aber noch anhaltend ein starker Nordwind bet hohem Seegange und stark einlaufendem Strom, so daß man viele Unfälle zur See befuͤrch⸗ tet. Die bis auf 20 Grad gestiegene Wit erungs⸗Waͤrme ist bis auf 4 Grad gesunken. Bei hohem Wasserstande und hefrigem Sturm haben die Berliner Posten hierher in Dirschau uͤber Nacht bleiben muͤssen.

84 Stettin, 2. Mai. Durch die in den Tagen vom 2Isten bis 30sten v. M. von dem hiesigen Frauen⸗Verein veran⸗ staltete Ausstellung der zur Verloosung fuͤr milde Z vecke bestimm⸗ ten weiblichen Hand⸗Arbeiten ist uns ein großer Genuß bereitet worden. Die groͤßtentheils von den Frauen und Jungfrauen hie⸗ siger Stadt gelieferten Arbeiten (865 einzelne Nummern), uͤber⸗ trafen an Reichthum, Mannichfaltigkeit und Eleganz alle fruͤhere Ausstellungen, zeigten manches vollendete Meisterstuͤck der kunst⸗ reichen Nadel und machten sowohl in Beziehung auf Kunstfer⸗ tigkeit, Geschmack und Kunstsinn, als auch auf den mildthaͤtigen Sinn der Spenderinnen, diesen alle Ehre. Zur besondern Zierde gereichten der Ausstellung mehrere von der Frau Fuͤrstin von Lieg⸗ nitz Durchlaucht dem Frauen⸗Vereine fuͤr den fraglichen Zweck huldreichst uͤbersandte Arbeiten. Der durch die Verlosung und einige freiwillige Geschenke einzelner Loosnehmer und Gewinner erzielte Ertrag belief sich auf circa 1250 Rthlr., welcher in den Handen des seit einer Reihe von Jahren so anspruchslos als segensreich wirkenden Frauen⸗Vereins gewiß gute Fruͤchte tragen wird.

Nekrolog.

Der Tod, der die Reihen der Krieger veon 1813, 14 und 15 in den letzten Jahren so unerbittlich gelichtet, hat am 18. April um 3 Uhr Nachmittags auch den Generat der Infanterie von Krafft a. D. dahingerafft. Er gehörte noch mit i der geringen Zahl der Gene⸗ rale, die größere Abtheilungen in jenem Heldenkampfe geführt. „Kiarl August von Krafft trat 1779 in seinem Iaten Lebens⸗ jahre als Junker in die Preußische Armee. 1781 zum Fähnrich; 1780 um Seconde⸗Lieutenant und 1793 jum Premier⸗Lientenant im In⸗ anterie⸗Regiment von Kalkreuth befördert, wohnte er als Adjutant des Ober⸗Kriegs⸗Kollegiums den Feldzügen 1793 und 179 1 in Polen bei. 1795 Stabs⸗Capitain und das Jahr darauf wirklicher Capitain

der Armee, wurde er Inspections⸗Adjutant des Herzogs Karl Wilhelm Ferdinand von Brannschweig. 1800 zum Major im Jufanterie⸗Re⸗ giment Graf Wartensleben befördert, kommandirte er das zu diesem und dem Regimente Kurfürst von Hessen gchörige Grenadier⸗Bataillon 1806 in der Schlacht hei Auerstädt. Bei der Reorganisation der Ar⸗ mee, 1808, in dem Kolbergschen Regimente angestellt, erhielt er als Commandeur 1809 das Ate Ostpreußische Regiment. 1810 avancirte er zum Oberst⸗Lieutenant, 1811 zum Commandeunr der Pommerschen Jufanterie⸗Brigade und 1812 zum Oberst. In dieser Zeit erfolgte un⸗ ter seiner Leitung die Formation von 8 Reserve⸗Batallonen in Pom⸗ mern. Ebenmäßig wurden während des Waffenstillstandes 1813 von demselben mehrere Neumärkische Landwehr⸗Bataillone organisirt und auserxerzirt; eine Periode, der der General besonders gern gedachte und lobend auf die Macht des Allen inwohnenden Geistes hinwies, der wie ein Frühlingsathem das Volk durchstremte. Der nach dem Waffenstillstande fortgesetzte Krieg gegen Fraukreich führte ihn als Bri⸗ gade⸗Chef an die Spitze der zum 3ten Armee⸗Corps gehörigen öten Brigade, weiche an den Feldzügen 1813 und 1817 den rühmlich⸗ sten Antheil nahm. In der Schlacht von Groß Beeren stürmten Theile seiner Brigade das Dorf gleichen Namens. Bei Den⸗ newiß hielt die Brigade auf dem äußersten Preußischen rechten Flügel bei Goclsdorf mit großer Tapferkeit die Schlaͤcht, bis die Brigade von Borstell, die Entscheidung herbeifuüͤhrend, erschien. 1 Arnheim, bei der Einnahme mehrerer kleiner Plätze in Holland, bei der Schlacht von Laon u. s. w. behauptete die Brigade den chrenvollen Ruf, den sie sich unter der Leitung ihres Führers erworben, was des Königs Majestät dadurch anerkannte, daß er den Führer zum Geueral⸗ Major ernannte. ein Theil des 2ten Armee⸗Corps) zu deujenigen Truppen, welche am 16. Juni Lignyv bis zum letzten Angenblicke heidenmüthig vertheidigten, und die durch Ausdauer, Muth und Hingebung in diesem blutigen Kampfe die Rückkehr des Siages verbürgten. Der Sturm auf Na⸗ mur erhöhte den Ruf der Tapferkeit der Brigade und ihres Führers und wand einen neuen Lerbeer in den Kranz, den sie sich schon früͤber errungen. Bei der Belagerung der Französischen Maas⸗Festungen un⸗ ter Oberbefehl Sr. Königl. Hoheit des Prinzen August von Preußen bei Landrecv, Philippeville und Givet erwarb sich endlich die Brigade des General von Krafft die vollste Zufriedenheit des Feldherrn, dessen Oberbefehl sie hier gehorchte. Der General hatte sich in diesen blu⸗ tigen Kämpfen die Anerkennung seines Königs und Herrn im vollsten Maße gewonnen. Als äußeres Zeichen derselben waren ihm im Laufe des Krieges sämmtliche Preußische Militair⸗Orden vertiehen worden. Der General von Krafft, nach dem Kriege zum Commandeur der 3ten Division in Stettin ernannt, wurde 1817 Geueral⸗Lieutenant. Von

1825 an, kommandirender General des isten Armece⸗Corps, verliehen 1

Se. Majestät der König demselben nach der Revue 1820 das dte In⸗ fanterie⸗Regiment (früher êtes Ostpreußisches) als Chef und bei Woll⸗ endung seiner 50 jährigen Dienstlausbahn, am 30. März 1829, den Schwarzen Adler⸗Orden. Die allgemeine Theilnahme, die sich bei die⸗ sem Feste von allen Seiten her dem Jubilar offenbarte, dürfte mit Recht als ein vollgültiger Beweis der Achtung, deren er sich bei allen Ständen erfreute, betrachtet werden. Sie gehorte mit zu den angenehmsten Rückerinnerungen des alten Kriegers, in dem besonders die gemüthliche Seite so stark vorwaltete. Die Cholera, mit den gegen dieselbe angeordneten Schutz⸗Maßregeln, so wie die Insurrection im angränzenden Königreiche Helen 1880, und der Uebertritt mehrerer Poinischen Corps auf das Preußisch? Gehiet und speziell im Bereich des Isten Armee⸗Cerps, erzeugten bald darauf eigenthümlich schwierige Verhältnisse, bewäͤhrten indessen die gleichmäßige Ruhe, die umsichtige

Festi keit und die schonungsvolle Milde, als vorherrschende Eigenschaf⸗ ten seines Charakters, die bereits in den früheren Kriegen ihm zur arößten Zierde gereicht hatten und ihm auch in diesem erweiterten Wirkungskreise die vollkommenste Anerlennung erwarben. Im März 1832, nachdem der ehrwürdige Krieger dreien Meuar⸗ chen gedient, schied er aus dem aktiven Dienst und lebte dann theils auf seinem Landgute Awevden bei Königsberg in Preußen, theils in dieser letzteren Stadt selbst. Den General von Krafft charalterisirte in seinem oöffentlichen Leben fester Wille und Beharrlichkeit auf dem Schlachtfelde, Geistesgegenwart, Entschlessenheit und ein unbengsamer Muth, der sich im Augenblicke der Gefahr bis zur Kühr heit steigerte. Voll Liehe und Hingebung zu seinem Könige und Herrn, vell Eifer 2 die Sache, der er diente, und deren großem Ziele er mit Geist und Beharrlichkeit zustrebte, hat er sich in allen Verhaltnissen seines Lebens 8 fanten Zufriedenheit seiner Monarchen, und in seinen höheren 8 nagen chrenvoller Beweise von Vertrauen zu erfreuen gchabt nnd * eee. seiner Untergebenen erworben. „Im Lebensver⸗ 2* dcetice . Feilde und Leutseligkeit, die er auf dem Schauplatze 5. ens nie verleugnet hat, und im Umgange mit ver⸗ Gemflhe. z entfaltete er die Tiefe seines reichen und seltenen emüths. Entfernt von der Bühne des Lebens idmete er seine Muße der Bewithschaftun d Fese 3 und was er durch Beon ns und Beaufsichtigung seines Gutes, wirthschaft onsarafemsa Zen an rfahrung der auch in der 8 bier Gestalt in der werehrect an Kenntnissen abgewonnen, erhielt desselb E“ ligen Sphäre und gedich zur Verbesserung jelven. Der Wunsch, sich einen gröseren Wiriungskreis durch Ac⸗ quisitien einer größeren Besitzung zu verschaffen, ließ General ven Krafft sein Gut verkaufen und sich einstweilen uach Künigsberg über⸗ siedeln. Hier überraschte ihn unter Plänen und Hoffnungen seine letzte Stunde. Mit greßer Standbaftigkeit trug er die Schmerzen einer langen und schweren Krantheit, welche die zärtliche Sorgfalt einer liebenden Gattin, die Aufmerksamkeit geschickter Aerzte wohl mil⸗ dern, dech nicht beseitigen keunten; und mit der Ruhe, die ihn im Le⸗ ben so ausgezeschnet charakterisirt batte blickte er dem Tode entgegen, der ihn ven seinen körverlichen Leiden befreien sellte. General ron Krafft binterläßt leine Nachkommenschꝛft; ihn überieben nur eine theure Gattin. eine geborne von Dangries, mit der er in einer 35jüb⸗ rigen glücklichen Ehe geiebt, das Andenken au seine Hingebung für Köünig und Vaterland und der Ruf, den er sich als Meunsch und Krie⸗ ger bei seinen zahlreichen Verehrern und Freundeu erworben.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Köslin. Die Pommersche ökonomische Gesellschaft hat ihr. Fr übjahrs⸗General⸗Versammlung diesmal in Köäslin am 29. Arril gebalten. Es waren über 80 Mitglieder zusammengekommen, und so⸗ wehl der Herr Ober⸗Präösident der Prerinz als der Herr Regierungs⸗ Chef⸗Präsident des Departements, beehrten die Versammlung mit th⸗

rer Gegenwart. Außer den Vorträgen, die sich auf die äußere und

innere Entwickelung der Gesellschaft bejogen, nämlich auf ihren Zu⸗

wachs an Zweigen und Mitgliedern, auf ihre vervielfältigten Bezic⸗ hungen zu anderen Societäten und auf die Arbeiten und Verhandlun⸗ gen der Distrikis⸗Vereine, aus denen sich die eifrige und verständige Regsamleit der einzeinen Zweige auf erfreuliche Weise ergab, kamen folgende allgemeine wichtige Gegenstände theils zur Berathung, theils jur Beschlußnahme: 1) Die Bildung eines großen Melierations⸗Fonds für die Previnz, um die Unternehmungen der einzelnen Gutsbesiser zur Urbarmachuͤng bisher unbebauter Ländereien, namentlich einträg⸗ liche Wiesen⸗ und Bruchlande⸗Kulturen, durch zu ammortisirende Vor⸗ schüsse zu erleichtern; 2) die Anlage einer Versuchs⸗ Uebungs⸗ und Maͤster⸗Wirthschaft auf Actien; 3) die Acquisition eines Grundstückes bei Köslin zur Ueberweisung an den dortigen Gartenbau⸗Verein, um selches zu einem Versuchs⸗Garten für die zu errichtende Gärtuer⸗Lehr⸗ Anstalt zu benutzen; 4) die Einrichtung einer Werkstatt zur Verferti⸗ gung von Acker⸗Wertzeugen und Maschinen, unter Kontrolle einer Kom⸗ mission der Gesellschaft; 5) die Grundsätze, nach welchen die Verthei⸗ lung von Prämien für Leistungen im Gebiete der Landwirthschaft er⸗ folgen können, wozu cin aus Zins⸗Ersparnissen des durch König Frie⸗ drich II. dem Adel der Provinz verliehenen Melioratious⸗Fonds er⸗ wachsenes Kapital von nahe 5000 Rthir. durch die Gnade Sr. Ma⸗ jestät des Königs für die Ritterguts⸗Besitzer von Alt⸗Pommern bestimmt worden ist.

Da der Stettiner Zweig⸗Verein angezeigt hatte, daß auch in die⸗ sem Jahre dort wieder eine Thierschau zur Zeit des Wellmarktes, und zwar am 16. Juni stattfinden solle, so verabredeten die auwesenden

Beim Sturm auf r * e. estimm 86 I 1827, c) zu der Kreisorduung vom 17. Mai 1827, d) zu der Instruc

tion über das Verfahren bei den Landwirthswahlen vom 12. Janna

Verzeichniß aller Rittergüter in der Provinz, 1V. Im Feldzuge 1815 gehörte die 6te Brigade (damäls de e 8 1 9

Sach⸗Register zu dieser Uebersicht. Wir zweifeln nicht, daß allen Be sitzern der ersten Lieserung der in Rede stehenden Schrift die Nachrich

Besitzer der Stammheerden von der Avrshire⸗Rindvieh⸗Race, daß vom ihnen ein Theil ihrer jungen Aufzucht zu jener Zeit dort nicht nur zur Schau, sondern auch, den übernommenen Verpflichtungen gemäß, zur Versteigerung ausgestellt werden solle. Den Beschluß der Verhand⸗ lungen machte ein instruktiver Vortrag des General⸗Secretairs der Gesellschaft, Dr. Kari Sprengel, über die Bestandtheile des in Pom⸗ mern so häufig vorkommenden Moders und dessen durch diese Bestand⸗

theile bedingte Wirksamkeit zur Düngung. B.

Magdeburg. In Nr. 318 der Staats⸗Zeitung vom Jahre 1834 haben wir bereits der Schrift des Hofraths Burchardt zu Magdeburg, die Wirksamkeit der Provinzial⸗Stände der Provinz Sachsen ꝛc., die Verhandlungen dieser Stände aus den Jahren 1825, 1827, 1829 und 1833 enthaltend, gedacht. Auf den Wunsch vieler Be⸗ sitzer dieser Schrift und selbst auf höhere Anregung hat sich der Ver⸗ fasser bewogen gefunden, einen „Ersten Nachtrag“ dazu zu liefern, welcher in der Rubachschen (Eugen Fabricius) Buchhandlung zu Mag⸗ deburg gegenwärtig erschienen ist. Es hat dieser Nacherag die Ver⸗ handlungen des fünften Landtags der Provinz Sachsen zum Gegen⸗ stande und enthält I. Zusätze und Erläuterungen zu dem ersten Hefte, und zwar a) zu dem Gesetze wegen Auordnung der Provinzial⸗Stände in der Prorinz Sachsen vom 27. März 1824, b) zu der Anordnung über die nach diesem Gesetze vorbehaltenen Bestimmungen vom 17. Mat

1832, II. die Geschichtsordnung für den Landtag, III. ein vollständige 1 iter die Uebersicht von den Verhandlungen des fünften Landtags und V. ein alphabetische

von dem Erscheinen dieses ersten Nachtrags erwünscht seyn wird, da beide Lieferungen eine vollständige, gedrängte Uebersicht aller bis jetzt in der Previnz Sachsen abgehaltenen fünf Landtage und der darauf Bezug habenden gesetzlichen Bestimmungen und Verhältuisse enthalten welche sonst mühsam aus mehreren, zum Theil weitläuftigen Schriften zusammengeholt werden muß. Sch.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 4. Mai.

Abgaung Zeitdauer Immm Zeitdauer von von er N.

8 Berl St. M. DPotsdam. St. M.

Um 8 Uhr Morgens.. 1 43 lum 6 ½ Uhr Morgens. 2 Vormitt... 40 . 9 ¾½ o1 Nachmitt.. 43 Mittags..

2 8E“ 41 Nachmitt. Adends ... 40 Abends .. 16 ö 29 10 8 *

V

In der Woche vom 28. April bis 4. Mai sind auf der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn zwischen Berlin und Potsdam 9702, zwischen Berlin und Steglitz 1693, zusammen 11,395 Per⸗ sonen gesahren. 8

Im April 1810 fuhren auf der Berlin⸗Potsdamer Eisenbahn 52,1422 Personen und betrug die Geld⸗Einnahme 14,418 er; 15 Sgr. 3 Pf.; im April 1839 38,314 Personen mit 11,51 Rthlr. 5 Sgr. Einnahme. Mithin im April 1840 14,128 Per⸗ sonen und 2871 Rthlr. 10 Sgr. 3 Pf. mehr. 8 8

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