Flammeng welche durch den
rieben wurden, wo n ein Haus nach dem anderen.
2
G ber Haußgr. Der Mangel an Huͤlse be⸗ ie benachbarten user. er Mange Uesichgreifen 2 Feuers, denn in Zeit von einigen
4 1 d ein ganzes iertel in Brand, und die ZEEE11““ Wind in den Theil der Stadt ge⸗
ie Hauser nahe an einander stehen, erreiche⸗ 2 Je mehr 2
m, d unmöglicher wurde es, zu en. * 15 Haäuser. Das Feuer dauerte bis zum 25sten 10 Uhr Morgens. Ueber 80 von Steinen gebaute und mit Ziegeln gedeckte Haͤuser liegen in Asche. Mehrexe Persouen sind verwundet, andere verschwunden. Bei diesem schrecklichen Un⸗ gluͤcke ist es schmerzlich fuͤr uns, eine Thatsache zu bezeichnen, die gluüͤcklicherweise eine Ausnahme in unserem Lande ist. Die⸗ jenigen, welche mit Eifer und Hingebung bei diesem ungluͤcktichen
Vorfalle Huͤlfe geleistet, sind keine Einwohner von⸗Bergheim,
sondern die Einwohner der benachbarten Gemesnden, und beson⸗ ders die von Hussen, die Spritzenleute von Kolmar, die zu Kol⸗
mar in Garnison liegenden Militairs der Isten Escadroͤn vom
vom 30. April.
Train des Artillerie⸗Parks, so wie vom 16ten Linien⸗Regimente
und vom 9ten Drugoner⸗Regimente zu Schlettstadt. Der groͤßte Theil der Bevoͤlkerung von Bergheim ist bei diesem Ungluͤck nicht nur fast gleichguͤltig geblieben und hat von Anfang an nicht nur keine Huͤlfe geleistet, sondern mehrere Einwohner stießen sogar noch gegen diejenigen, welche Beweise der Aufopferung gaben, Drohuüngen aus. Diese feindlichen Gesinnungen eines Theils der Einwohner gegen den anderen, welche sich, wie es scheint, ziein⸗
lich deutlich geäußert, haben die Behoöͤrde veranlaßt, Vorsichts⸗ Maßregeln zu ergretfen. Gestern hat der Praͤfekt, welcher sich schon fruͤh an den Ort des Schreckens mit dem General⸗Prokurator,
dem Koͤniglichen Prokurator, dem Untersuchungs⸗Richter und einem anderen Mitgliede des Gerichtshofes begehen hatte, von Schlettstedt und Kolmar das 9te Dragoner⸗Regiment, nebst einer Compagnie vom Artillerie⸗Train und einer Compagnie vom 16ten Linien Regiment nach Bergheim kommen lassen, um die Ruhe zu erhalten. Man hat die National⸗Garde entwaffnet. Die Ursache des Ungluͤcks wird der Bosheit zugeschrieben; das Gericht * die Untersuchung eingeleiter. Mehrere Personen sind schon fest⸗ genommen. Der groͤßte Theil der Haͤuser war versichert, aber der Hausrath war es groͤßtentheils nicht. Der Schaden wird auf 6— 700,000 Fr. geschaͤtzt.
Briefen aus Toulon zufolge, hat der Marschall Valée in der Nacht vom 18ten v. r. die Staͤmme von Zerucla und Ammal, welche kuͤrzlich einen raͤuberischen Anfall in der Naͤhe der Maison carçe gemacht und viel Schlachtvieh hinweggefuͤhrt hatten, angegriffen, und ihnen 1000 Ochsen und zwischen 2 bis 3000 Schafe abgenommen. Der Marschall langte am 21sten in Dellis an, wo er eine Garnison zuruͤckließ. Er ward am 23sten Abends in Buffarik erwartet. — In Algier ward versichert, daß sich die Franzosen der Forts Zamza und Mejanah, 6 Stun⸗ den von den eisernen Thoren, bemäͤchtigt hätten. Auf diese Weise wuͤrde der Weg von Algier nach Konstantine nun durch 7 Läzer geschuͤtzt seyn.
Ein Privatschreiben aus Marseille meldet, daß man sehr zufriedenstellende Nachrichten aus Marokko erhalten habe. Der Kaiser von Marokko ist, wie es heißt, im Begriff, eine Depu⸗ tation mit reichen Geschenken suͤr die Koöͤnigliche Familie nach
Paris zu senden, um einen Beweis seiner friedlichen Gesinnung zu geben. “
Großbritanien und Irland. Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung Graf Aberdeen zeigte an, daß er am Dien⸗ stag dem Hause eine Bill vorlegen werde, um die Zweifel zu be⸗ seitigen, die sich uͤber die Zulassung der von Patronen den Ge⸗ meinden praͤsentirten Geistlichen auf den Schottischen Pfarren
8 erhobrn, und daß er bei dieser Gelegenheit gleich den ganzen 1 Zweck und Charakter seiner Maßregel auseinandersetzen wolle. 1
V1
(Hoͤrt) Der Marquis von Westmeath wuͤnschte eine Frage
8.
Registrirung die Ursache dieser Aufregung ist. auf der Tafel des Hauses liegenden dre Spystem von
des Newgate⸗ Gefäͤngnisses nicht
(Geläͤchter.) 8 lamentarischer Unterstuͤtzung der edle Viscount sich erfreut, wie
er wohl nicht leugnen wird, und das in diesem Fall, wie in den
1 8 her richterlicher Posten angeboten worden.
schaft zu ziehen.
an den Premier⸗Minister richten zu duͤrfen in Bezug auf die neue heftige Aufregung, die in Irland begonnen, um dies Land von Großbritanien zu trennen. „Der edle Lord“, sagte er, „wird
wissen, daß die Bill Lord Stanley's uͤber die Irlandische Wähter⸗
Die Nothwendig⸗ Bill wird man am besten be reifen, wenn man die *Vaͤnze Berichte uͤber
Wahlrechts⸗Fingirungen in Irland durchliest, aus denen sich ein Verbrechen ergiebt, welches von dem Verzeichniß uͤbertroffen werden kann. Individuum, dessen par⸗
eit dieser
Nun sagt ein
eisten anderen, allein Irlands Interessen zu verstehen behaup⸗
tet, dem Irläͤndischen Volke, daß die Union zwischen den beiden Ländern aufgehoben werden 2
wenn das Parlament jene Bill nicht fahren lasse. Dieser Herr hat schon mehrmals die
Aufloͤsung der Union als seinen Endzweck angegeben, und doch
st ihm seitdem von dem edlen Viscount gegenuͤber ein sehr ho⸗ Er nimmt es sich uch heraus, jedes Unterhaus⸗Mitglied, welches ihm in der blin⸗ den Unterstuͤtzung des Ministeriums nicht folgen will, ohne welche ieses nicht suͤnf Minuten länger sich halten koͤnnte, zur Rechen⸗ haft Da auf diese Weise die Minister gleichsam mit er. Aufloͤsung der Union identisizirt sind, so fuͤhle ich mich ver⸗
anlaßt, den edlen Viscount zu fragen, ob er Willens ist, die Verbindung
aufeecht zu erhalten, welche zwischen ihm und dem chrenwerthen Herrn besteht, und ob er, dem Eide gemaiͤß, den er gleich jedem anderen Pair dieses Hauses geleistet, seine Souverainin auf die Folgen einer Auflösung der Union fuͤr as ganze Reich und auf die Folgen der jetzigen Aaitation fuͤr Irland selost aufmerksam gemacht. Auch wuͤnschte ich zu wissen, ob die Rechts⸗Beamten der Krone beauftragt worden, jenen Ver⸗ sammlungen in Irland entweder selbst beizuwohnen oder Agenten in dieselben zu schicken, um gerichtliche Verfolgungen dagegen ein⸗ leiten zu koͤnnen. Es ist in den Zeitungen angekuͤndigt worden, daß solche Versammlungen von Zeit zu Zeit statisinden sollten, das Mimterium kann also unmoͤglich vorschuͤtzen, daß es nichts avön wisse.“ Lord Melbourne erwiederte: „Wiewohl ich nicht glaube, daß ich alle von dem edlen Marquis an mich ge⸗ richtete Fragen zu beant vorten noͤthtg habe, so sind doch einige darunter, auf die ich eine direkte und bestimmte Antwort zu er⸗ theiles hereit bin. Ich kenne die Aufregung sehr wohl, von welcher der edle Marquts gesprochen. Er nennt sie heftig. Ich weiß nicht, oe sie bas ist, aber neu weneestens ist sie gewiß nicht. Es ist ein altes neu aufgewecktes Treiten, und was die Heftigkeit desselben betrifft 0 halte ich sie nicht für so arg wie in früheren Fällen. (Hoͤrt!) In Bezug auf die Frage, ab ich daffelbe mißbillige oder nicht, kann ich nur sagen, daß ich es sters gemißbilligt und mich steis gegen diese Aufregung, so wie alle aͤhnliche, ausge⸗ sprochen habe. Hinsichtlich der von dem chien Marquis erwaͤhn ten Berchindung muß ich bemerken, daß dieselbe gar nich 4 *
1
Keich zu liefern Lermag.“ Hoͤrt!) ee obiger S legte
also auch von ner Fortsetzung derselben nicht die Rede seyn kann. Die andere von dem edlen Marquis an mich gerichtete Frage ist ganz verschiedener Art, und ich will ihm einfach sagen, daß ich üͤber den Rath, den ich Ihrer Majestät zu ertheilen fuͤr meine Pflicht hielt, hier keine befriedigende Antwort gebenkann. Ich glaube indeß, daß die pon mir ertheilten Instructionen die angemessen⸗ sten und mit Hinsicht auf den Stand der Angelegenheiten die raͤthlichsten waren.“ Auf die Bemerkung des Marquis von Westmeath, daß man nur ein Zeitungsblatt in die Hand neh⸗ men duͤrfe, um sich zu uͤberzeugen, daß die erwaͤhnte Verbindung
wirklich bestehe, sagte Lord Holland, es sey hoͤchst unpassend, 29 8* wenn das Haus seine Einwilli⸗
sich auf Zeitungen zu be ¹ gung gegeben, daß eine Proge gestellt werden duͤrfe. Der Mar⸗
quis von Westmeath erwiederte hierauf, daß, wenn er Mini⸗ ster waͤre, es ihm sehr unangenehm seyn wuͤrde, sich Fragen, wie die von ihm gestellten, auf eine solche Weise vom Halse schaffen zu muͤssen. Auf die Frage des Viscount Strangford, ob die Fran⸗ zoͤsische Regterung dem Britischen Ministerium angezeigt habe, daß sie eine bedeutende Militairmacht nach Buenos⸗Ayres senden wolle, erwie⸗ derte Lord Mekbourne, daß keine solche Mittheilung eingegangen sey. Graf Fitzwilliam hatte eine von 10,864 Einwohnern Shef⸗ sield's unterzeichnete Bütschrift gegen die Korn⸗Gesetze zu üͤber⸗ reichen; „gegen Gesetze“, fuͤgte er hinzu, „die darauf berechnet sind, die Bevoͤlkerung des Vereinigten Koͤnigreichs zu beschrän⸗
ken, denn diese Wirkung muͤffen Gesetze nöthwendeg haben, welche
die Bevoͤlkerung auf die Unterhaltsmittel reduziren, die dieses
er dann nsch eine aͤhniche von 78000 Individurir unterzeich⸗ nete aus Bradford und gegen 60 dergleichen Bitrschtiften aus Schottischen und Englischen Qertern vor, wovon etwa die Haͤlfte
aus Ackerbau⸗Kirchspielen und Bezirken herruͤhrte.
Unterhaus. Sitzung vom 29. April. Mit Hinsicht auf die in den Zeitungen enthaltene Angabe, daß gewisse Englische Matrosen, die im Jult zu Canton vor einem vom Capitain Elliot
eingesetzten Gerichtshofe verhört und zu Gefaͤngnißstrafe in Eng⸗ land verurtheilt worden, weil sie an einer Rauferei Theil genom⸗ men, in der ein Chinese den Tod gefunden, nach dem Gutachten der Englischen Kron⸗Juristen ihre Freilassung erhalten haͤtten, da
diese der Meinung gewesen, daß jene Individuen auf das in China uͤber sie gefaͤllte Urtheil hin nicht bestraft werden koͤnnten, wuͤnschte Herr Gladstone zu erfahren, ob die Sache sich wirk⸗ lich so verhalte. Herr Fox Maule bejaht dies, indem er er⸗ klaͤrte, es habe den Kron⸗Juristen nicht ganz einleuchten wollen, daß der von Capitain Elliot bestellte Gerichtshof diese Individuen zur Hast in Englischen Gefaͤngnissen haͤtte verurtheilen duͤrfen, und sie haͤtten deshalb ihre unverzuͤgliche Freilassung nach deren Ankunft in England anempfohlen. Auf eine Frage Lord Mahon's, ob die Nachricht von dem wirklichen Beginn der Feindseligkeiten gegen Neapel eingegangen sey, erwiederte
Lord J. Russell, er wisse nicht, daß man eine solche Nachricht
empfangen haͤtte; er habe Lord Palmerston erst vor zwei Stun⸗ den gesprochen, und bis dahin wenigstens sey noch keine Nach⸗
richt der Art hier gewesen. Herr Hume fragte, ob der Mini⸗ ster bereit seyn wuͤrde, dem Hause zu eroͤffnen, in welcher Lage sich die Unterhandlungen zwischen England und den Vereinigten
Staaten von Nord⸗Amerika uͤber die Graͤnze zwischen Maine
und Neu⸗Braunschweig befaͤnden, worauf Lord J. Russell er⸗ wiederte, daß, da diese Frage von hoͤchster Wichtigkeit sey, er um die Erlaubniß bitte, die Beantwortung derselben bis zum naͤchsten Abend verschieben zu duͤrfen, an welchem indeß das Haus, wegen Unvollzaͤhligkeit, kesne Sitzung halten konnte.
vondon, I. Mali. Der außerordentliche Botschafter Sr. Majestaͤt des Koͤnigs von Meapel, Fuͤrst Castelcicala, ist am Sonntag in London angekömmen. Er wird sich nur kurze Zeit hier aufhalten, da seine Mission sich bloß auf die Differenzen zwischen England und Neapel uͤber das Schwesel⸗Monopol be⸗ zieht. Sein Vater war lange Zeit Neapolitanischer Botschafter am hiesigen Hofe; der jetzige Fuͤrst aber stand einst in Englischen Diensten in einem der Leibgarde⸗Regimenter. Der Herzog von Devonshtre ist von Paris hierher zuruͤck⸗
ekehrt. 8 Lord Brougham wird erst am 3ten oder 4ten d. in Lendon erwartet. b ache. 1 Zu gestern hatte bekanntlich Herr Palmer seinen Antrag an⸗ gekuͤndigt, wonach das Unterhaus erklären sollte, daß die Weige⸗ rung des Chinesischen Kaisers, die von England fuͤr das konfis⸗ zirte Opium verlangte Entschädigung zu zahlen, als kein hin⸗ reichender Grund zur Bekriegung China's zu betrachten seyn wuͤrde; daß sich nun an diesem Abend nicht einmal so viel Mit⸗ glieder einfanden, um eine Sitzung halten zu koͤnnen, scheint eben kein guͤnstiges Omen fuͤr die Palmersche Motion zu seyn. Die Morning Chronicle glaubt denn auch, daß derselbe keinen Erfolg haben werde, indem sie zur nochmaligen Rechtfertigung der von der Regierung angeordneten Expedition hinzu⸗ fuͤgt: „China selbst hat den Krieg gegen England ge⸗ wollt, da es Britisches Eigenthum konsiszirte, Brilische Unterthanen gefangen nahm und die Britische Flagge angriff. Die Britische Regierung hat dir Sache der Optumhaͤndler nie⸗ mals unterstützt, sie hat vielmehr feierlich erklaͤrt, daß, wenn Bri⸗ tische Unterthanen, die sich in jenen unerlaubten Handel einließen, von der Chinesischen Regterung eegriffen, uͤberfuͤhrt und bestraft wuͤrden, sie sich nicht einmischem nherde. Kann sie des Schleich⸗ handels mit Opium angeklagt werden, weil sie ihrerseits nicht unternimmt, das zu thun, was die Chinesische Regierung fuͤr sich selbst thun muß? Was koͤnnem wir weiter thun, als es den Chinesen uͤberlassen, den Handel zu unterdrüchen und die Schleich⸗ haͤndler zu bestrafen? Welches Gesetz verlangt von uns, dies fuͤr sie zu thun? Will Herr G. Palmer oder Lord Stanhope, daß wir von Canton bis zum Gelben Meerr⸗Schiffe aufstellen sollen, um die Kuͤsten des himnilischen Reichs zu beschuͤtzen? Cben so gut koͤnn⸗ ten sie von uns verlangen, daß wir die Kuͤste von Malaga bis Cabdix blokiren sollten, um die Beitischen Unterthanen in Gibral⸗ tar zu verhindern, Taback in Spanien einzuschmuggeln. Die Chinesische Regierung will oder kann ihre eigenen Beamten nicht bestrafen, und sie hat nicht das Recht, unschuldige Personen, die mit dem Opiumhandel nichts zu thun haben und unter dem Schutze der Britischen Flagge ruhig auf Chinesischem Gebiete leben, einzukerkern und mit dem Tode zu bedrohen, noch weniger ihnen die Erlaubniß zur Abreise oder zum Verkehr mit Freunden und Familien so lange zu verweigern, bis sie Andere, üͤber, die sie keine Kontrolle haben, dahin bringen, auf der hohen See 8 han außer dem Bereiche der Anstrengungen der 7 8 rung, Opium auszuliefern. Die Chinesische Kriegse⸗ , Flotte segelte in feindlicher Absicht auf zwei Britit 88 weS . schiffe los, und auf das Gesuch sich zu entfernen, erwiederte der Admiral, er werde nicht cher zuruͤckkehren, als bis 8 zur Vergeltung fuͤr den geroͤdteten Chinesen Lin⸗Wihi ein Mann
existirt, 1
usgeliefert Welcher Unsinn ist es, nach diesem Vor⸗ 8 8 8 E11 u““ . 8 81 8 “
ausstroͤmen zu lassen. N
falle noch zu sagen, wir wollten China bekriegen, um den Opium⸗ Handel zu beschuͤtzen! China hat vielmehr vor mehreren Monaten aus einer ganz anderen Ursache, naͤmlich weil wir nicht einen Unschuldigen zur Hinrichtung ausliefern wollten, den Krieg gegen uns begonnen.“
Am Dienstug fand zu Dublin eine große Versammlung von mehr als 600 der angesehensten Edelleute und Herren der Pro⸗ vinz Leinster —2 in welcher Beschluͤsse gegen Lord Stanley’s Registrirungs⸗Bill angenommen wurden, die dahin lauteten, daß die Schwierigkeiten der Waͤhler⸗Registrirung in Irland sich in den letzten drei Jahren fortwaͤhrend vermehrt haͤcten, und daß die Bemühungen, die Registrirung von Waͤhlern zu hindern, täͤglich furchtbarer wuͤrden; daß die Irlaͤndischen Wähler durch die Reform⸗Bill keinen weiteren Vortheil erlangt, als die achtjährige Dauer der Waͤhlerlisten; daß aber Lord Stanley’s Bill ihnen auch diesen einzigen Vortheil rauben, die der Registrirung entgegenstehenden Schwie⸗ rigkeiten und die Einschuͤchterungen, die sich die Gutebesitzer und ihre Agenten erlaubten, noch vermehren wuͤrde; daß der offenbare Zweck dieser Bill sey, die liberalen Waͤhlerschaften zu vernichten; daß daher alle liberale Irlaͤndische Parlaments⸗Mitglieder sich dringend verpflichtet fuͤhlen muͤßten, bei der neuen Diskussion der Stanley chen Bill im Parlament zu erscheinen, um sich ihr zu widersetzen; daß eine Pethidh gegen die Bill an das Unterhaus zu richten sey, und daß die Gerechtigkeit vielmehr eine Erwei⸗ terung des Wahlrechts in Irland fordere, als eine Beschraͤnkung
desselben. 1b WEW In Irland ist wieder cine Mordthat an einem angesehene
Grundbesitzer, Herrn Claudius West, Bruder des vormaligen
konservativen Parlaments⸗Mitgliedes fuͤr Dublin, begangen wor⸗ den, die man dem Partei⸗Hasse zuschreibt, lo wie den vor einige
Zeit an Lord Norbury veruͤbten Mord; es wurde, als er von
einer Meierei zuruͤckkehrte, unterwege 8.
geschossen, die er, da es schon finster war, nicht erkennen konnts von dret Kugeln getroffen, gab er am folgenden Tage selnen Geist auf.
Am 24. e SG neuen Versammlungs⸗Saal, Wissenschafte⸗Halle genannt. Zuerst
wurde eine Social⸗Hymne gefungen, worauf ein Bruchstuͤck aus
n's Wer ein Lob der Tugend enthaltend, verlesen vurde. gn e92 Owen selbst zur Versammlung. Die Er⸗ oͤffnung dieses Gebaͤudes, sagte er, sey ein sicheres Zeichen großer Veränderung, die uͤber die Welt gekommen; alle uͤber sein System verbreiteten Geruͤchte seyen unrichtig und falsch, und nichts stande den Sorialisten ferner, als Gotteslasterung, Unglauben, Prostitu⸗
tion und Weiber⸗
solch' eine Veraͤnderung herbeizufuͤhren. Am Nachmittag hielt
Mistreß Chappelsmich einen Vortrag, um die Rechte der Weiber u vertheidigen; sie erklaͤrte, das Weib habe Anspruch auf die⸗ selbe geistige Ausbildung wie der Mann und auf gleiche Theil⸗ G Am Schlusse gab Owen
nahme an der Regierung des Volks. einem neugeborenen Kinde den Namen und hielt darauf noch eine laͤngere Rede.
Die Arbeiten am Themse⸗Tunnel schreiten rasch vor, und man trifft an dem Middlesexellfer bereits Anstalten zur Anlegung einer Treppe fuͤr Fußgaͤnger, die von dieser Seite aus den Schacht besuchen wollen. Bis zum Anfang des Jahres 1821 duͤrfte, wie man glaubt, dieser Zugang fertig seyn. Die Aushoͤhlungs⸗Arbei⸗ ten sind noch 30 Fuß von dem Auai von Wapping emtfernt, und die Direktoren der Tunnel⸗Eompagnie haben die auf dem genannten Quai zunaͤchst gelegenen beiden Wirthshaͤuser fuͤr 8000
Pfd. St. angekauft. . b Dem Lufisegler Herrn Green soll es nach zahlreichen Ver⸗
suchen gelungen seyn, einen sehr einfachen Mechanismus zu ent⸗ decken, mittelst dessen er seinem Ballon eine beliebige Richtung
geben, namentlich auch sich heben und senken koͤnnte, ohne im er⸗
steren Falle Ballast auszuwerfen, oder im anderen Falle Gas
Mit Huͤlfe dieser Vorrichtung will Herr Green, wie die Times sagt, in allem Ernst noch im Verlaufe dieses Sommers einen Flug nach Amerika unternehmen. Das genannte Blatt giebt eine Belchreibung des Mechaniemus; der⸗ selbe soll einem Uhrwerk gleichen, und zwei angebrachte Fluͤgel sollen als Steuerruder dienen.
Gestern wurde vor dem Gerichtehofe der Lueens, Bench entschieden, daß in Folge der neuen Bill uͤber die Privilegien des Parlaments in Drucksachen der Prozeß Stockdale’s gegen Hansard ein Ende habe. Es ist bekanntlich durch jene Bill be⸗ stimmt, daß, wenn Jemand uͤber Beleidigung durch Parlaments⸗ Druckschriften klagt und ihm angezeigt wird, daß dieser Druck auf Befehl des Unterhauses geschehen sey, alle Verfolgungen nieder⸗ geschlagen werden muͤssen.
Die Nachricht, daß die Provinzial⸗Behoͤrden von Biscaya eine Verordnung erlassen haͤtten, wodurch hohe, nem Verbot gleichkommende Zoͤlle auf die Einfuhr Britischen Eisens gelegt werde, veranlaßt die Morning Chronicle zu folgender Be⸗ merkung: „Dieser Handel war doch keinesweges nachtheilig fuͤr Biscaya selbst, da das Eisen stets seinen Weg uͤber den Ebro fand; die Spanische Regierung ha: einen Vertrag mit einer Compagnie abgeschlossen, um dem Schleichhandel an der Suͤd⸗ kuͤste Einhalt zu thun, und an der Nordkuͤste soll durch obige Maßregel das Prohibitiv⸗System aufrecht erhalten werden.“
Einer Mittheilung in der Morning Chroniele zufolge, tte, nach den letzten aus Neapel erhaltenen Depeschen, deren Datum nicht angegeben ist, das Dampfboot „Hydra“ schon zehn Neapolitanische Schiffe weggenommen, und, wiewohl die Nach⸗ richt von der Annahme der Franzoͤsischen Vermittelung von Seci⸗ ten Englands in Neapel noch nicht bekannt gewesen, soll man doch geglaubt haben, der Koͤnig werde das Monopol unverzuͤglich auf⸗ heben. Der Standard will sogar wissen, der Koͤnig von Nea⸗ pel habe die Vermittelung Frankreichs schon angenommen.
In Bezug auf das Geruͤcht, daß Oberst Hodges, der Eng⸗
lische Konsul in Alexandrien, den Pascha aufgefordert habe, die Tuͤrkischen Matrosen zu entlassen, bemerkt die Morning Chro⸗ nicle, daß dasselbe sich, ihren Mitthetlungen aus Alexandrien zusolge, als eine abgeschmackte Erfindung erweise. Ueber den Stand der Dinge im Orient sagt die Morning Chronicle: „Mehmed Ali ist noch ungeduldiger uͤber den Sia⸗ tus quo als die Pforte selbst, die dech den meisten Grund hat, daruͤber zu klagen. In Konstantinopel scheint man zu glau en, daß der Aegyptische Pascha einen vorschnellen Angriffs⸗Akt im Schilde fuͤhre. Dies aber bezweiseln wir eher, als daß wir es fuͤrchteten. Doch allerdings ist die von ihm vorgenommene Er⸗ nennung eines Kapudan Pascha in der Person Achmet's, also die Einsetzung eines Ober⸗Admirals fuͤr das Tuͤrkische Reich von sei⸗ ner Seite, eine beispiellose Unverschaäͤmtheit.“ v1
g von zwei Leuten auf ihn
8
April eröffneten die Soctalisten zu Liverpool ihren
jedoch erst nach deren Schluß gezogen werden.
Gemeinschast in die Gesellschaft einzufuͤhren. Die Welt waͤre dieser Laster bereits lange so voll, daß man laut eine Veraͤnderung herbeirufe, und ihr, der Socialisten, Zweck sey es,
Bruͤssel, 30. April. Der Koͤnig wird erst am Sonntag von Paris zuruͤckerwartet, da er noch der Feier des Namens⸗ Festes Ludwig Philipps beiwohnen will.
Bruͤssel zaͤhlte am 1. Januar, ohne die Vorstaͤdte, 106,144
Einwohner. Am 1. Januar 1820 beliefen sich dieselben auf
1 Deutsche Bundesstaaten. Muͤnchen, 30. April. (Fraͤnk. M.) Im Auftrage Sr. Koͤnigl. Hoheit des Kronprinzen wird der Naturforscher lr. Schimper demnächst eine geognostische Reise durch Bayern vor⸗ nehmen, zunaͤchst an den Inn, dann aufwaͤrts nach Ober⸗Franken und in das Alpengebirge. Eine Ministerial⸗Entschließung beauftragt deshalb saͤmmtliche Polizei⸗Behoͤrden, demselben etwa erforderli⸗ chen Schutz, Ecleichterung und Unterstuͤtzung nachdruͤcklich und moͤglichst zuzuwenden.
Muͤnchen, I. Mal. (A. Z) Einer diesen Morgen am Königl. Hofe bekannt gewordenen Bestimmung zufolge, wir. Se. Majestät der Koͤnig am 17. Mai die hiesige Residenz ver⸗ lässen, um sich nach Aschaffenburg zu begeben. — Der neue Fi⸗ nanz⸗Minister, Herr Graf pon Seinsheim, hat bereits seine
unction angetreten. — Gestern erhirslt der jetzt hier anwesende Königl. Bayerische Bevollmaͤchtigte am Central⸗Zollbuͤreau in Berlin, Herr Bever, den Charakter eines Ministerial⸗Rathes. — Der erste Mai, der mit Exkursionen und laͤndlichen Festen aller Art begangen wird, bringt uns, wie gewoͤhnlich, den Blumen⸗ Markt, der sich von Jahr zu Jahr reicher und freundlicher ge⸗ staltet, dann die Eroͤffnung des Sommer⸗Theaters jenseits der Isar, das sich zahlreicher Freunde und Goͤnner erfreut.
Muͤnchen, 1. Mai. (Nuͤrnb. Korresp.) In Nym⸗ phenburg fand gestern in Anwesenheit der Oberinnen aus dem Koͤnigreich die seierliche Installation der General⸗Oberin der Frauen⸗Kloͤster, Katharina di Graccho, statt.
—
— — Leipzig, 3. Mai. Die bedeutendsten Meß⸗Geschaͤfte sind bereits gemacht, oder werden im Laufe der naͤchsten Woche abgeschlossen; ein eigentliches Resultat uͤber die Messe seldst kann An zahlreichen, auch kauflustigen Fremden, die jetzt nach Leipzig kommen, und schon da sind, fehlt es nicht. 9
Der Anfang der Vorlesungen auf unserer Universität ist auf den 25. Mai festgesetzt, und die reichhaltigen, sowohl in Deutscher als Lateinischer Sprache (wenn schon in verschiedener. Ordnung) abgefaßten Verzeichnisse derselben erschienen. — Die hiesigen Lite⸗ raten werden an dem mit dem 21. Juni beginnenden Buchdrucker⸗ Feste thaͤtigen Antheil nehmen. Wodurch derselbe sich äͤußern wird, ist in der letzten Vereinigung am 27. April nicht fest ent⸗ schieden worden.
Wie zahlreich gegenwärtig Leipzig von In⸗ und Auslaͤndern
besucht wird, geht am besten aus dem täglichen Thorzettel, und
namentlich aus der Einnahme bei der Leipzig⸗Dresdner Eisenbahn hervor. Letztere betrug vom 26. April bis 2. Mai 13,477 Rthlr. 5 Gr., indem durch 11,641 Personen 9976 Rehlr. 16 Gr. und durch Guͤter,Transport 3500 Rthlr. 13 Gr. eingekommen war. Die Actien halten sich auf 100 ½ pCt. .
Die Witterung ist seit etwa acht Tagen, wenn auch nicht fruͤhlingswarm, sondern oftmals frisch und windig, doch eben so wie der Gesundheits⸗Zustand allgemein befriedigend; in der Zeit Füö April bis 1. Mai sind 23 gestorben und 33 geboren
„, Hannover, 4. Mai. (Hanv. Z.) Alle S
(H 3.) Allgemeine Staͤnde⸗ Ferseneslaa. 88 Kammer. Sste Sitzung, den 1. Mai. Beireff zr ege. . Kittheilungen zweiter Kammer, waren in
8.H., ion der Stadt Osnabruͤck gegen die Rechts⸗ guͤltigkeit der Beschluͤsse der jetzigen Staͤnde⸗Versammlung und wegen des Gesetzes uͤber die Veraͤußerung von Dotal⸗Grund⸗ stuͤcken aus Gruͤnden der Nuͤtzlichkeit, die diesseits beantragten Konferenzen angenommen worden, und schritt man hier sofort sur Wahl. Hiernaͤchst uͤberreichte ein Mitglied der gemeinschaft⸗ ichen Kommission wegen Pruͤfung und Begutachtung der soge⸗ nannten Minoritaͤts⸗Wahlen (der Bremischen Geest und des ersten Luͤneburgischen Wahl⸗Distrikts) den diese Wahlen als guͤl⸗ tig anerkennenden Kommission⸗Bericht, unter der Bemerkuna, daß die Sache der reiflichsten Pruͤfung unterzogen und nach Analogie wichtiger gerichtlicher Erkenntnisse durch einen Referen⸗ ten und Korreferenten behandelt sey, wesche Letztere schriftliche Relationen der Kommission uͤberreicht haͤtten. Man beschloß den Druck sowohl des Berichts, wie der Relationen. Nach stattge⸗ fundener Relation und Genehmigung der Vollmachten fuͤr den Herrn Regierungs⸗Rath Wehner, als Deputirten der Hoyaschen —— fuͤr den Herrn U'r. Albers, als Deputirten der Stadt uͤneburg, und fuͤr den Herrn Vollmeier Stubbe, als substituir⸗ ten Deputirten fuͤr den Hoyaschen Bauernstand ward die Sitzung wegen Mangels anderweiter Geschaͤfte geschlossen. I“
G Schweiz.
— Die Wahrheit der Erzaͤhlungen von den Thaten des Wilhelm Tell unterlag schon fruͤh verschiedenen Zweifeln, die sich seit dem Erscheinen der „Urkunden zur Geschichte der Eidgenossi⸗ schen Buͤnde“ von J. C. Kopp bedeutend steigerten. Jetzt ist eine neue, von der philosophischen Fakultaͤt der Universitaͤt Hei⸗ delberg gekroͤnte Preisschrift daruͤber erschienen: „die Sage von Tell, aufs neue kritisch untersucht von l)r. Hauser.“ Der Ver⸗ fasser spricht sich dahin aus, daß ein bestimmtes historisches Fak⸗ tum nothwendiag als Basis der Sage angenommen werden muͤsse das die Existenz des Gefeierten durch die Aussage von 114 Zeu⸗ gen (Uri 1388) entschieden dargethan werde, fuͤgt aber hinzu daß sich aus den Mittheilungen der aͤlteren Chronisten ergebe, das Tell in der Geschichte des Schweizerischen Freiheitskampfes keinesweges jene bedeutende Rolle gespielt habe, die ihm von spaͤteren Erzaͤhlern beigelegt werde. 8
ZIAst.
Neapel, 22. April. Die hiesige amtliche t
bis zum heutigen Tage weder von hier noch S. nimn 8 eine Notiz bringt, die auf bevorstehende außerordentliche Ereig⸗ nisse hindeuten koͤnnte, enthaͤlt in ihrem heutigen Blatt eine Koͤ⸗ n.gl. Verordnung vom 6ten d. M., wodurch die verschtedenen Maße und Gewichte des Koͤnigreichs normirt, vereinfacht und mit vg in Uebereinstimmung gebracht werden
us der Fremden Liste der Neapolitanischen Zein
hervor, daß die Englaͤnder fortwaͤhrend sehr 818, * denc ec Hauptstadt verlassen und meistens nach Rom abreisen. 8 Der Bischof von Piazza, Monsignor Naselli, ist durch Koͤ⸗ nigl Verordnung vom 18ten d. M. zum Groß⸗Kaplan des Kö⸗ nigreichs beider Sicilien ernannt worden. “
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Neapel, 23. April. g. 3.) Alle Zweifel sind gehoben: England hat in vorletzter Nacht vier Neapolitanische Schiffe, die von Marseille kamen und zum Theil mit sehr reicher Ladung befrachtet waren, in der Naͤhe der Insel Procida, beinahe im Angesicht der Stadt, gekapert. Nach Einigen sollen die Schiffe nach Mal a gebracht worden, nach Anderen bloß auf hoher See zuruͤckgehalten seyn, wahrscheinlich um zu sehen, welchen Eindruck diese Maßregel hier machen wird. Unter der hiesigen Bevölkerung hat sie eine große Indignation hervorgebracht, und was unsere Regierung betrifft, so entfernt sie sich nicht von dem bisher England beobachteten wuͤrdevollen Benehmen, um sich von ihren echten nichts zu vergeben. Sie hat noch vorgestern den stren⸗ gen Ministerial⸗Befehl ergehen lassen, alles Englische Eigenthum, alle im Hafen liegenden Englischen Schiffe, so wie die hier be⸗ findlichen Englaͤnder mehr als je zu respekeiren. Der Engliiche Gesandte ist noch auf seinem Posten, und hat den Wappenschild noch vor seinem Hotel, giebt aber zu gleicher Zeit den hiesigen Enalischen Familien, die mehr oder weniger beangstigt sind, zu verstehen, zu ihrer groͤßeren Beruhigung sich lieber von hier zu entfernen. Weder die Rente noch sonst ein Artikel wie Oel u. se w. hat sich auf die Nachricht von dem Aufbrin⸗ gen der Neavpoliranischen Schiffe wesemtlich verändert, was man in England wohl schwerlich vermuthete. Eines drr Enalt⸗ schen Kriegsdampfschiffe, welche guf heher Seere die Jagd auf unsere Ilagge machen, kam gestern. mir mehreren Neapolitani⸗ schen Matrosen von, den. genommenen Schiffen au Bord hier⸗ her, um Lebenemittel enzunehmen, die ihnen gereicht wurden. Was allein Mißfallen erregt, ist das unbegreifliche Stillschwei⸗ gen, uͤber alle diese Vorgange von Seiten der Regierung, wo⸗ durch sich der Handel in nicht gerinige Verlegenheit versetzt sieht. Die Verbindung mit Stcilien durch Dampf⸗ und Segel chiffe ist “ denn kein Capitain wagt sich mehr in die Parma, 25. Abril. Ihre Majestaͤt die Erzherzogin und Herzogin hat durch ein so eben erschienenes Dekret in ihren Staaten den Malteser⸗Orden wiederhergestellt und demselben drei Kommenden, jede mit einer jahrlichen Dotation von 2000 Fr. uͤberwiesen.
4 Turin, 25. April. (A. Z.) Der Eigensinn des Herrn von Temple, der sich noch immer durch die Absendung ein s eigens ernannten Neapolitanischen Botschafters nach London, um die Sache des Schwefel⸗Monopols das lbst in Ordnung zu bringen verletzt fuͤhlt, und sich alle erdenkliche Muͤhe giebt, durch Demuͤ⸗ thigungen, die er der Nrapolitanischen — moͤchte, die Angelegenheit von einem lulenken, droht die Verhaͤlcnisse in immer weiteren Kreisen zu verwirren. Man hat bereits in mehreren Landern Italiens eine ungewoͤhnliche Aufregung der Gemuͤther wahrgenemmen, die eine beunruhigende Natur annehmen, wenn man sie mit den vom Polnischen Comité im Anfang dieses Jahres versuchten Auf⸗ regungen der „Giovine Italia“ zusammenhaͤlt. Es ist eine thaͤ⸗ tige Partei von Unzufriedenen auf der Italiaͤnischen Halbinsel, die tretz ihrer vorsichtigen Leitung zum Losschlagen verfuͤhrt werden koͤnnte, sobald sie auf eine ihr guͤnstige Diversion von außen rechnen duͤrfte. Man ist daher nicht ohne Besorgniß, und eine große Kontinenral⸗Macht soll deshalb die energisch⸗ sten Vorstellungen bei dem Kabinet von St. James gemacht haben. Daß diese Vorstellungen in London gewirkt haben, be⸗
weisen die Erklaͤrungen des Lords J. Russell im Britischen Parlament. Diese gehen, wie bokannt, dahin, daß wenn die Neapolitanische Regierung sich, zur Ausgleichung herbei asse, die bis dahin weggenommenen Schiffe; wiedet freigegeben werden söllen. Die dem Admtral Stopford ursprünglich ertheilten In⸗ structionen lauteten aber auf Wegnahme der Neapoltranischen Schiffe und ihre unverzuͤgliche Verweisung vor einen Englischen Admiralitaätshof. Der mildernde Beisatz, daß die detinirten Schiffe unter gewissen Umstaͤnden wieder freigegeben werden sollen, mag den Inhalt neuer Instructionen ausmachen, die auf dem Wege nach dem Mittelmeer begriffen sind, und in⸗ sofern scheinen, wie gesagt, jene Vorstellungen nicht ohne Wirkung geblieben zu seyn. Andererseits haben sich die mei⸗ sten Regierungen Italiens an den Koͤnig von Neapel gewen⸗ det, und ihn dringend zur Nachgiebigkeit ermahnt. Sowohl der Oesterreichische als der Sardinische Gesandte sollen in den letzten Tagen eine große Thaͤtigkeit in Neapel entwickelt haben, und Letzterer hat, wenn ich nicht irre, nach den fehlgeschlagenen Ver⸗ suchen, den diplomatischen Verkehr zwischen dem Englischen Re⸗ praͤsentanten und dem Fuͤrsten von Scilla wiederherzustellen den Vorschlag gemacht, —
litanischen Staatsbeamten zusammengesetzte
hebenden Ersatz⸗Anspruͤche.
zur Folge haben; Herr Temple schien indessen nicht eine solche Phase in der Sache herbeifuͤhren zu lassen.
Die Neapolitanische Seemacht besteht aus 12 Kriegsschiffen darunter 1 Linienschiff, der „Vesuvio“ von 82 Kanonen, und
3 Fregatten: „Parthenope“ von 60, „Isabella“ ven 48, und thlr. 2 im Jahre 1837, hinzugefuͤgt werden. — Die Zahl der Schuüter,
welche freien Unterricht erhielten,
„Urania“ von 46 Kanonen.
8 Spanien. Mladrid, 23. April. Die Debatten uͤber das Munigzipal⸗ Gesetz waͤhren noch immer fort. Die Opposition scheint bei der endlosen Zahl der von ihr ausgehenden Amendements den Zweck zu haben, die Maßregel bei dem Volke verhaßt zu machen und die Freunde derselben zu ermuͤden. .
Die Hof⸗Zeitung enthaͤlt Folgendee: „Die durch das Koͤnigliche Dekret vom 27. Maͤrz ernannte Kommizston, welche mit der Ziehung des dritten Zwoͤlftels der fremden ausgesetzten Schuld, die in aktive Schuld verwandelt werden soll, beauftragt ist, macht bekannt, daß die Köͤnigin die Ziehung auf den 1. Mat festgesetzt habe. Im OJahre 1858 betrug die ganze ausgesetzte Schuld vor der ersten Ziehung 62,191,200 schwere Haanese die diesjährige Ziehung wird 51,§24, 400 Piaster betragen. Die Cou⸗ pons werden in aktive Schuld verwandelt. Die Regierung werd sobald wie möglich nach der Ziehung in London, Paris und Madrid die Zeit und die Art der Konvertirung bekaunt machen.
Das Eco del Aragon meldet, daß mehrere Soldaten und Einwohner aus Morella zu den Truppen der Königin uͤbergeqan⸗ gen seyen. Nach Aussage derselben soll die Garnifon aus 3 Ara⸗ gonischen Bataillonen, 4 mit Piken bewaffneten Compagniecen und 100 Artilleristen bestehen. In der Citadelle besinden sich nur 12 und auf den Waͤllen der Stadt § Kanonen. Der Generak O Donnell war bis Fortaneta bei Cantavteja vorgedrungen, um die Operationen gegen diesen Platz zu beginnen.
Der Brigadier Concha wird in kurzem die von den Karlisten in Guadalaxara besetzten Forts Beteta und Castete mit acht oder
neun Bataillonen Infanterie nebst angemessener Kavallerte und Artillerie angreifen.
Es heißt, der General Buerens solle zum General⸗Capitain von Madrid ernannt werden.
Saragossa, 21. April. Der General Dom Joaquim Ayerbe hat den Karlisten bei Iglesuela eine 16pfuͤndige Kanone und einen siebenzoͤlligen Moͤrser abgenommen, die von Tantavieja nach Mo⸗ rella transportirt werden sollten. Von der Eskorte traten zwanzig Mann zu den Truppen der Koͤnigin uͤber.
Der Brigadier Zurbano meldet aus Valderobles, daß, nach der Aussage Karlestischer Ueberlaufer, das Iste, 2te und 1te Ba⸗ taillen von Mora unter dem Rufe: „Nach Hause! nach Hause!“ 1a Jene, dhebangem seyen, ehne auf die Drohungen der Offiziere 24 E1“ Weise ven ihren Soldaten verlassen,
814n Graͤnze. San Sebastian, 22. April. Ob⸗ 88 8 8. 2 güͤnstigen Nachrichten, die täglich von der Armee kischen ce gs von Vireria eingehen, eine Insurgirung der Bas⸗ 2 durch Balmaseda nicht zu befürchten ist, so en 8 eln doch sowohl die Civil⸗ als die Militair⸗Behsöroen fort⸗ waͤhrend die groͤßte Thäͤtigkeit, un EEEEEEEEEIqbö1ö1ö1öööp““ — 2740 nd en verc eht au ein Ta l1c neue Verhaftungen. 1 geht kaum ein Tag 666 Die General⸗De 1 1 8 ia⸗-Deputation der Provinz Biscaya hat so eben Z g de2e ar erlessen, worurch fremdes Eijen mir einem so hohen B 8. egt wird, daß derselbe einem Verbote gleichkemmt. In Snne;, 825 die e bercits geweigert, mehrere mit clabene Englische Schiffe gegen den uͤhere zuzu⸗ lassen. geg füͤheren Zoll zuzu
Tuͤrkei.
Konstantinopel, 8. April. (Morning Chronicle.) Briefe aus Tabris bis zum ¹. März emthalten ctwas Naͤheres uüͤber die Bewegungen des Schachs. Es war daselbst am 3ter ein Courier aus Nathuns angekommen, bei dessen Abgange das dort befindliche Lager im Begriff stand, nach Ispahan aufzubre chen. Die Aem e des Schachs bestand aus 292,000 Mann mit 32 Kanonen und 2 Moͤrsern. Die Bewohner der Sraͤdte Ka⸗ shan und Nathuns hatte er wegen ihres rebellischen Betragens aufs strengste bestraft; eine große Anzahl von Haͤutern war der Erde gleich gemacht worden und viele der vornehmsten Familien wurden nach den Provinzen Masanderan und Asterabad verbannt. Man glaubte, er werde in Ispahan und Schi⸗
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Regierung auferlegen erwuͤnschten Resultate ab⸗
ras dasselbe strenge Gericht hatten. Das eigentliche Zic der Expedition soll indeß, wie es im Lager hieß, Bassor seyn, daß er pluͤndern well, um sich dafuüͤr zu raͤchen, daß die Tuͤrken eine Stadt an der Gränze des Paschaliks Baad ad welche Persien in Ansp uch nimmt, gepluͤndert haben. Mar wuße zwar in Tabris nichts Gewisses uͤber die Bestimmu« der Expedition, aber die bedeutenden Streitkrafte, welche er zu⸗ lammengezogen, l ssen vermuthen, daß sie ein anderes Ziel haben, als die Zuͤchtigung der unruhigen Distrikte. Hat der Schach wirklich die angegebene Absicht, so ist der Weg, den er einge⸗ schlagen, hoͤchst auffallend. Denn wenn er seine Truppen nicht in Buschir einschiffen kann, wozu er nicht die Mittel besitzt, auch wenn die Briten auf der Insel Karak ihn nicht daran verhi derten, so kann er nur dann hoffen Bassora zu erreichen, ohn den groͤßten Theil seiner Armee zu verlieren, wenn er be
Shuster uͤber den Karun⸗Fluß geht, und auch auf diesem, uͤbe 1 400 Englische Meilen langen Wege muß er in Chusistan en wuͤstes Land passiren, wo es schwer halten duͤrfte, fuͤr den Unter
halt einer so großen Armee zu sorgen. — Die Berichte uͤber den Zustand des Handels in Tabris und in der That im gan⸗
zen Lande, lauten sehr betruͤbend. 8 “”“]“
— — Stralsund. In die Neu⸗Vorpommerschen See⸗ haͤfen sind in dem Monate April c. 47 Schiffe ein⸗ und 130 Schiffe ausgelaufen. — Der Schiffsbau wird mit ausgezeichne⸗ ter Regsamkeit betrieben. 8
— — Breslau, 2. Mai. Im Jahre 1839 sind in der Provinz Schlesien durch die feststehenden eilf Kirchen⸗Kollekten 5619 Rthlr. 18 Sgr. 5 Pf. für die Institute, zu deren Gunsten sie bewilligt waren, gewonnen worden. Unftxirte Kollekten wur⸗ den zehn gesammelt, mittelst derselben aber eine Summe ven 3555 Rthlr. 5 Sgr. 4 Pf. eriungt. Durch die Sammlungen in der Kirche und im Hause wurden sonach uͤberhaupt 917:1 Reher⸗
8 8 23 S Pf. ei ge. gemacht, zur Feststellung der von Großbritanien 88. Pf. eingenommen. angesprochenen Entschaͤdigung eine aus Englischen und Neapo⸗ aats! 1 1b Kommission zu er⸗ nennen, so wie eine zweite aus Neapolttanischen Kommissarien. bestehende, zur Regelung der von Taix und Compagnie zu er⸗ Ersat Dies wuͤrde ohne Zweifel eine er⸗ 9 Sgr. 10 Pf., fuͤr Schul⸗Beduͤrfnisse wurden verausgabt wuͤnschte Dilation der Entscheidung der Monopole⸗Angelegenheit
geneigt, 2 8 — 7418 Rthlr. 19 Sgr. I1 Pf
Breslau, 4. Mai. Nach dem eben erschienenen zweiten Berichte der hiesigen Armen⸗Direcrion uͤber die Verwaltung des Armen Schulwesens in dem Schuljahre 1858 „ betrugen die Kosten fuͤr die Schul⸗Lokalien im Kalender Jahre 183X 1169 Rehlr.
Rthlr. 17 Sgr. 8 Pf., und an Gehalt und Schulgeld 5890 Rthlr. 22 Sgr. 3 Pf. Die Gesammt⸗Ausgabe detrug demnach Da nun die der Armen Direction
zu Gebote stehenden Stiftungen nur 713 Rthlr. 23 Sgr. 11 Pf.
an Zinsen trugen, so mußte aus Kommunal Fonds eine Summe
von 6734 Rthlr. 26 Sgr., 19 Rthlr. 8 Sgr. 4 Pf. mehr als betrug 3177 (t wemger als im vorigen Jahre). Von diesen sind 3161 hier, 316 auserdalo Breslau geboren. Dem mannlichen Geschlechte gehöͤren 1779, dem weiblichen 1698 an Der Religion nach sird 25 11 evange⸗ lischer, 827 katholischer Konfession, 6 jüͤdeschen Glaubens. Da⸗ von erhielten 1335 (122 weniger als im vorzgen Jahre), und zwar 839 cvanaclische, 470 katholische und E pedeche, ftrien Un⸗ terricht in der Buͤrgerschule zum heil. Geist, in den 10 cvange⸗ lischen Elementar⸗Schulen, den 7 schen Peaer Schuten und in der evangelischen Hospital⸗Schule zumm hemt Grabe, 2142 (R mehr als im vorigen Jahre) dagegen seiem Unterricht und alle Schul Beduͤrfnisse an Buͤchern und Scheeid Materiatten in den § evangelischen, den 2 katholischen Freschulen und in der
Besserungs Schule. — Der Schul⸗ Besuch desemdiger immer mehr, und in Hinsicht des sittlichen Becragens ist cim bedeutender Fort⸗
schritt wahrzunehmen.
Trier, 30. Aprl. Die angendangen regelmäßigen Fahr⸗ ten der Dampfschiffe zweschen Mech und deer mußten vorerst noch —— werden, wenl 12 8 Gesuch von der schen Regterung noch nicht genedmegt ist. Man erwartet die Ge⸗ nehmigung jedoch dald, um den Dienst sofort eröffnen zu koͤn⸗ nen. An die Dampsschiff ahrt auf der Mosel knuͤpft man die schoͤnsten Hoffnungen fuͤr unsere Stadt.
„ Kobhlenz, 2. Mai. Der Herzog Bernhard von Sachsen⸗ Weimar ist aus dem Haag dier angekommen und gedenkt einige