1840 / 132 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

E11““

Artilleristen. Seit vierzehn Tagen sind etwa 100 Stuck 36 pfun⸗

8 8

richt“ anseres Buͤrger⸗Rettungs⸗Institut zufolac, betrug zu Ende des Jahres 1839 dessen Vermöͤgen 7382

8

und Stadt⸗Behoͤrden deputirten Personen, wiederum 307,74 Rthlr. 21 Sgr. § Pf. in Freistaat⸗Danziger Obligationen durch

8* bei der wachsenden Trockenheit, wie in den benachbarten Kreisen Schleiden und Montjoie, auch bei uns (und in anderen Gegen⸗

gebrannt, während wir noch von einem vierten Waldbrande hoͤ⸗

u

.

mer viel besprochen. Man erfaͤhrt jetzt, daß drei dieser Ungluͤck⸗

zum Galgen verurtheilt worden sind.

22 Sgr., die Ausgabe auf 1526 Rthlr. 13 Sgr. Unterstützun⸗ gen sind an 11 Personen bewilligt worden.

staatlichen Schuldenmasse von 12,280,841 Rthlr. 28 Sgr. 5 Pf.,

5,328,877 Rthlr. 1 Sgr. 7 Pf. zur Einloͤsung. Zu gleicher Zeit wurden auch 9100 Rthlr. Käͤmmerei⸗Schuldscheine ver⸗

zei in so kritischen Momenten unmoͤglich macht.

im Preußischen Staate findet am Dienstag, den 12ten d. M., Mor⸗ sene 10 Uhr,

erhaltenen Einlaß⸗Karten am Eingange des Saales gefälligst vorzuzei⸗

8*

Beirut, 1. April. (JI. de Smyrne.) Die Kriegs⸗Ruͤ⸗ stungen werden an allen Graͤnz⸗ und Kuͤsten⸗Munkten mit sol⸗ cher Eile betrieden, daß man glauben sollte, die Feindseligkeiten wuͤrden unverzuͤglich beginnen. Die Agenten der Regierung ver⸗ breiten übrigens im Publikum das Geruͤcht, daß Ibrahim Pascha in kurzem an einem dereits bestimmten Tage die Offensive ergrei⸗ sfen und den Feldang eroͤffnen werde. Mant schenk jedoch diesen Geruͤchte wenig Glauben. Indeß treffen in St. Jean d Aere taͤglich Truppen ein und es sind bereits uͤber 10,000 Mann da⸗ selbst versammelt, naͤmlich 2 Regimenter Infanterie und 2000

dige Kanonen dort angekommen, und es heißt alle in der Schlacht bei Nisib gebrauchten Kanonen, die man zu 120 Feldgeschuͤtzen angiebt, sollten nach St. Jean d Acre geschafft werden.

Der Vorfall mit den Juden in Damaskus wird noch im⸗

lichen in Folge der erhaltenen Stockschlaäͤge gestorben und sieben

1 8

IIE81818

8 Magdeburg, 6. Mai. Der „funfzehnten Nach⸗

Rthlr. 1 Sgr. 5 Pf.

Die Einnahme des verfiossenen Jahres belief sich auf 15581 Rthlr.

.

Danzig, 6. Mai. Gestern Vormirtags wurden hier auf dem langen Markte, in Gegenwart der von den hiesigen Landes⸗

grnn

Feuer vernichtet. Es sind bis jetzt von der urspruͤnglichen frei⸗ incl. der obgedachten Summe, schon 6,951,964 Rthlr. 26 Sgr. 10 Pf. eingeloͤst und vernichtet, und es verbleiben daher nur noch

brannt. Die urspruͤngliche Summe dieser Schulden betrug 281,942 Rthlr. 3 Sgr. 1 Pf., und es sind bis jetzt, incl. der jetzt vernichteten 9100 Rthlr., bereits 112,225 Rthlr. eingeloͤst und vernichtet, und daher noch 169,717 Rthlr. 3 Sgr. I Pf. zu tilgen.

Duͤren, 4. Mai. (Aach. Z.) Die Waldbraͤnde nehmen

den Deutschlands) uͤberhand. Es hat gestern an 3 Orten zugleich

ren, der indessen von der Stadt aus gar nicht gesehen werden konnte. In den Privat⸗Waldungen wird nun fuͤr diese Zeit die Forsthut durch besondere Wacht⸗Mannschaften verstaͤrkt, waͤhrend den Forst⸗Beamten kaum in der Nacht die erforderliche Ruhe bleibt, zumal das Vorhandenseyn von nur zwei Gendarmen in dem 492 Kreise eine nachhaltige Unterstuͤtzung durch die Poli⸗

Die diesjährige General⸗Versammlung des Vereins der Kunstfreunde

im Sitzungs⸗Saale der Königl. Akademie der Wissen⸗ schaften statt. Die verehrten Mitglieder werden gebeten, ihre hierzu gen. Die Ausstellung der vom Vereine erworbenen Kunst⸗Gegenstände st an diesem Tage nur für die Mitglieder desselben geöffnet.

524

zösischen Chargé d'Affaires Herrn Humann hierselbst, worin derselbe der Akademie anzeigt, daß der Minister des öffentlichen Unterichts in Frankreich beschlossen habe, der Akademie ein Exemplar der Annales du Muséum d'histoire naturelle zustellen zu lassen. In der Gesammt⸗ Sitzung der Akademie am 12. Pelrs las Herr Böckh über die bedeu⸗ tendsten Inschriften der Stadt Neu⸗Ilium und über die Geschichte dieser Stadt. Die Vorlesung wird in dem dritten Heste des zweiten Bandes des Corpus Inseriptionum Graecarum bekannt gemacht werden. Hierauf gab Herr Encke folgende Mittheilung über den dritten der von Herrn Galle, Gehülfen der Berliner Sternwarte, entdeckten Ko⸗ meten. Dieser Komet zeigt große Merkwürdigkeiten in seinem Laufe. Die drei ersten Beobachtungen, welche sofort zur Bahn⸗Bestimmung benutzt wurden, waren folgende: . 1

1840. Mittl. Berl. Zeit. A. R. Komet. Decl. Komet. März 6. 17 b. 28 15/73. 322 ° 58/ 22“‧,d. + 29 ° 18 47,6.

27. 19. 21. 52,8. 324. 30. 0,3. 29. S. 0,0.

10. 16. 36. 40,2. 329. 28. 27,9. 28. 259. 8,0.

Hieraus berechnete Herr Galle, natürlich mit Vernachläfsigung der kleineren Correctionen der Aberration, Nutation und Parallaxe, fol⸗ gende Bahn: b

Durchgang durch das Perihel 1840 April 2,2522 Berl. Zeit.

gLgogarithmus des kleinsten Abstandes 9,7462. Länge des Perihels 3280° 39, 58“ Neigung 79. 52. 58. Aufsteig. Knoten 185. 53. 58

ZBewegung Rechtläufig. ““

Gleichzeitig fand Herr Encke aus denselben Beobachtungen folgende Bahn, welche völlig damit übereinstimmt:

Durchgang durch das Perihel 1840 April 2,2920 Berl. Zeit. Logarithmus des kleinsten Abstandes 9,87510. FKiünge des Perihels 3230 39⸗ 56¼ Neigung 79⁰ 52 58 0* Aufst. Knoten 1880 5b 0 Bewegung Rechtläufig. b Die Richtigkeit derselben bestätigt folgende Beobachtungt: Marz 11. 16 b. 51“ 55“ 3310 4 29“,0. + 230 8/ 39“. Es werden nämlich die Unterschiede der Rechnung und Beobachtung: Miärz 6. A A. R. = 0“ A Decl. = 1e“ 10. = 0“ 11. =—7“ b s daß kein Zweifel über die vorläufige Richtigkeit der Elemente übrig leibt.

Bei der Vergleichung der Bahn mit den Kometen⸗Verzeichnissen fand Herr Galle, daß ein älterer Komet vom Jahre 1097, den Burck⸗ hardt (Nlém. des Savans étrangers T. l. und darans Monatl. Korresp. Bd. XVI. 501) aus freilich roheren Chinesischen Beobachtungen berech⸗ net hatte, in allen Elementen die größte Aehnlichkeit zeigte. Burckhardt giebt nämlich an:

Durchgang 1097. September 21,9.

Abstand 0,7385. Differenz von H. Galle’'s Bahn + 0,0107.

Feb⸗ 8320 30 . . 8,5.

Keigung 730 300 . 6,4.

Knoten 2070 300 e 8 2 4

Diese Unterschiede sind fuͤr die rohen Bestimmungen der Chinesen, von denen nur drei Angaben vorhanden sind, die den Ort nicht einmal in ganzen Graden angeben, sondern nur die Nähe größerer Sterne an⸗ deuten, so gering, daß kaum zu zweifeln ist, es werde bei näherer Un⸗ tersuchung gelingen, auch mit Elementen, die den jetzigen weit näber kommen, für diese frühe Zeit ebenfalls auszureichen. Der Komet war von Anfang bis Mitte Sktober in China gesehen, in Europa wahr⸗ scheinlich am 30. September entdeckt und 15 Tage lang gesehen. Alle diese Umstände passen auf Herrn Galle’s Bahn, nach welcher der Ko⸗ met im Herbste, wenn er in der Nähe seines niedersteigenden Knotens sich besindet, der Erde und Sonne so nahe kommen muß, daß er um so eher sehr glänzend und mit bloßen Augen sichtbar erscheinen wird, als er auch jetzt, in ungünstiger Stellung einen beträchtlichen Schweif von hat. Bei weiterem Nachsuchen fand Herr Galle außerdem, daß im Jahre 1468 ein Komet (bei Pingré mit Komet II bezeichnet) wiederum im Herbste unter Umständen sichtbar geworden ist, die sich ebenfalls sehr gut auf den neuen Kometen beziehen lassen. Die Him⸗ melsgegenden, in welchen er bemerkt wurde, werden sich durch eine vassende Zeit für den Durchgang durch das Peribel mit dem neuen Kometen gut vereinigen lassen. Auch ist es merkwürdig, daß bei dem

Berlin, den 9. Mai 1840.

Direktorium des Vereins der Kunstfreunde im Preußi⸗

über eine Eigenschaft der guadratischen Fe handlung ist als die Fortsetzung einer früheren zu betrachten, welche in dem Jahrgange von 1837 gedruckt ist und worin der erste sirenge

schen Staate.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

Berlin. Verhandlungen der Akademie der Wisseu⸗ chaften im Monat März. In der Sitzung der philosophisch⸗histo⸗

erischen Klasse am 2. März las Herr Neander über das Verhältniß

er Aristotelischen Sittenlehre zur christlichen. In der Gesammt⸗ Sitzung der Akademie am 5. März las Herr Lejeune Dirichlet 1

Formen. Die vorgelesene Ab⸗

Beweis des Satzes gegeben wurde, daß jede arithmetische Reihe, deren

erstes Glied und deren Differenz ganze Zahlen ohne gemeinschaftlichen sind, unendlich viele Primzahlen enthält. In der gegenwärtigen

Fheil der Rente aus seinem bedeutenden

können sich von jetzt an junge Leute zum G v. Seydlitzschen Stipendiums —8 80 nns üne

drücke von der Gestalt axz + 2bry P cy ² ausgedehnt, die jedoch der Beschräukung unterworfen werden müssen, daß die darin enthaltenen

bestimmten Zahlen a, b,. c, keinen gemeinschaftlichen Faktor haben, daß a unde

bhandlung wird dieser Satz auf quadratische Formen, d. h. auf Aus⸗ V nicht zugleich gerade sind, und daß endlich die Determinante b2 ac V

kein positives Suadrat ist. Vorgelegt wurde ein Schreiben des Fran⸗

Kometen von 1097 bemerkt wird, er habe zwei, einen Winfel mit ein⸗ ander bildende Schweife gehabt, während auch bei dem neuen Kometen am 11. März Morgens zwei Nebenschweife sich zeigten, die zu beiden Seiten des Hauptschweifs einen Winkel von etwa 100° mit demselben bildeten. Von 1097 1468 sind 371 Jahre, und von 1468—1840 sind 372 Jahre, es scheint deshalb eine Periodizität sich zu bestätigen. Viel⸗ leicht, daß auch mehrere Perioden in diesem Zeitraume enthalten sind, da der Komet den bloßen Augen am leichtesten und sichersten nur im Herbste sichtbar wird, wennger dann durch das Perihel gegangen. In der Gesammt⸗Sitzung der phpsikalisch-mathemathischen Klasse am 1e. März las Herr von Buch über Sphäroniten und einige andere Geschlechter, aus welchen Crinoideen entstehen. Ferner las derselbe noch über einige Brachiopoden in der Gegend von St. Petersburg. Vorgelegt wurde ein Schreiben des Dr. Thomas in Königsberg in P., womit derselbe eine Sammlung fossiler Pflanzen⸗Reste aus den Braun⸗ kohlen⸗Lagern der nördlichen Östsee⸗Küste des Samlandes übersendet;

es wurde der phvsikalisch⸗mathematischen Klasse übergeben. In

der Sitzung der philosophisch⸗historischen Klasse am 17. März fand, wegen anderweitiger Verhandlungen keine Lesung statt. In der Ge⸗ sammt⸗Sitzung der Akademie am 26. März legte Herr Eichborn eine Abhandlung vor, in welcher versucht wird: 1) die Reihe der Burg⸗ grafen von Nürnberg bis auf Burggraf Friedrich 1v. (gewöhnlich der Dritte genannt), welchem 1273 die Burggrafschaft zuerst zu

Lehen gegeben wurde, festzustellen, und deren Verwandschafts⸗ Verhältnisse unter einander nach neuen Untersuchungen zu bestimmen, da die gewöhnlichen Angaben darüber mit urkundlichen Thatsachen im Widerspruche stehen; 2) zu zeigen, in welchem staatsrechtlichen Ver⸗ hältnisse die Burggrafen und deren Besitzungen bis 1273 sich befanden und was der Lehubrief, welchen Friedrich IV. von Rudolph von Habs⸗ burg erhielt, daran änderte. Sodann wurde ein Schreiben des kor⸗ respondirenden Mitgliedes der Akademie, Herrn Prof. Dr. Göppert zu Breslau, vom 18. März vorgetragen, womit derselbe zwei Exem⸗ plare der von ihm und Herrn Direktor Gebauer mittelst des Hodro⸗ Orpgengas⸗Mikrostops nach dem Daguerreschen Verfahren firirten Lichtbilder mikroskopischer Gegenstände übersendet, so wie ein von ihm 5 vorgefundenes, von Gleditsch verfaßtes Verzeichniß des ehe⸗ maligen Herbariums der Akademie.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 9. Mai.

Conz. 30 % 90 1. Be

Abgang Zeitdauer Abgang Zeitdauer

von von Ser l Ln. (St. M.I vots da m. [et.M. Um 8 Uhr Morgens.. 41 [um 6 ½ Uhr Morgens. 42 11 Vormitt... 41 -. 9 ½ 40

Nachmitt.. 42 -. 12 ¾ Mittags.. 40 40 4 Nachmitt. 40 Abends ... 40 7 ½ Abends.. à1 —⸗ 1“ 58 [⸗ 10 -. 56

Meteorologische Beobachtungen. Morgens Nachmittags Abends Nach elnmatlger 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr.

33,58““Par. 3,23“ „Par. 333.21“„Par. Quellwaͤrme 7,4°0 R. wen ve.22321,2 R. + 11,7 °9 R. Flußwaäͤrme 12,1 ° N. + 6,2° R. +. 6,79 R. + 6,90 R. Bodenwärme 8,0 0 R. 74 „Et. 41 vCt. 69 Ct. [Ausdünstung 0,029“ Rh. Wetter....... balbheiter.daldbeiter. beiter. Niederschlag 0. Wind. SW. W. V N. Wärmewechsel —- 20,2 0

W. + 8,00. lk. .8 . 8 12077 mittel: 333,41“Par. +. 13,4 0 R.. . 6,6 0 NR.. 61 pCt. W.

A8IIIIEVW8“ Amsterdam, 6. Mai. .

Niederl. wirkl. Schuld 52 112. 5 % do 99 ¾. Kanz-Bill. 23 ¼. 5 % Span. 27 . Passive —. Auag. Sch. —. Linal. —. Preuass. Präm.-Sch. . Poln. —. Oesterr. Met. 104 %¾.

Antwerpen. 5. Mai. .8. Neue Anl. 271¼ . 27. . Hamburg, 8. Mai. Bank-Actien 1818. Fngl. Rugs. 108 %. 58 London, 5. Mal. b . 105. Neue Anl. 28 ¾. Passive 7 %⅓ Ausg. Sch. 14 ⅞. 2 72 % Ioll. 537 ⁄1. 5 % 100 ⅞. 5 % Port. 35 ¾. do. 3 % 24 ⁄1. Engl. Russ. 116 Bras. 75 ⁄½. Columb. 28 Mex. 28 ¾¼¾. Peru 16. Chili 39. 8 Paris, 5. Mai.

5 % Rente sfin cwour. 114. 35. 3 %, fin cour.

tin cour. 10à. 55. 5 % Span. Kente 29. Passive 7 ⅓. Wien, 5. Mai.

5 % Met. 1092⁄1. 4 % —. 3 % 8211 ⁄1.. 2 G % —. 1 % —.

Bank-Actien 18351½. Anl. de 1834 734 ¾. e 1859 352 2⁄1.

Koͤnigliche Schauspiele. Montag, 11. Mai. Im Schauspielhause: Kahale und Liebe, „(Herr Hendrichs, neu engagirtes Mitglied des Koͤnigl. Theaters: Ferdinand, als erstes Debuͤt.) Dienstag, 12. Mai. m Opernhause: Auf Begehren: Lucrezia Borgia, Oper in 3 Abth., mit Tanz, Musik von Doni⸗ zetti. (Herr Beyer: Genaro, als Gastrolle.) Im Schauspielhause: 1) Les rivoux deux-méme, comédie en 1 acte. 2) La seconde représentation de: La rose jaune, vaude- ville en 1 acte. 3) La reprise de: Le Muet de Saint-Malo, folie-

vaudeville en 1 acte.

Mittwoch, 13. Mai. Am Bußtage. Im Opernhause: Symphonie in C. moll, von Beethoven. Hierauf: Die Schoöpfung, Oratorium von J. Haydn, unter Direction des K. Ge⸗ neral⸗Musik⸗Direktors Ritters Spontini, ausgefuͤhrt von der Koöͤ⸗ nigl. Saͤngerin Dlle. Loͤwe u. s. w. Die Einnahme ist zum Besten einer Unterstuͤtzungs⸗Kasse (Spontini⸗Fonds) fuͤr huͤlfs⸗ beduͤrftige Theater⸗Mitglieder bestimmt. Die Abonnements und freien Entreen sind ohne Ausnahme nicht guͤltig.

Ein Platz in den Logen des ersten Ranges 1 Rthlr. ꝛc.

Koͤnigsstadtisches Theater.

Montag, 11. Mai. Der boͤse Geist Lumpacivagabundus oder: Das liederliche Kleeblatt. Zauber⸗Posse mit Gesang in 4 Akten, von J. Nestroy. (Herr Findeisen: Zwirn.)

Dienstag 12. Mai. Die Nachtwandlerin. Oper im 2 Ak⸗ ten, nach dem Italiaͤnischen des Romani, von G. Ott. Musik von Bellini. Elwin, als Gast.) Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedruckt bei A. W. Hayn.

1840. 9. Mai.

Lufidruck.. Luftwärme

Thaupunkt. Dunstsattigung

3 % Port. —.

²vg A HU

1A1.“

Bekanntmachungen.

Der Ritterschafts⸗Rath Herr Ernst Friedrich von Seydlitz hat in seinem Lestamente vom 15. Septem⸗ ber 1828 den Verein für Gewerbsleiß in Preußen zu seinem Universalerben eingesetzt, so daß der grb te Supendien der Zöglinge des Königl. —v zu

iuts verwender werden solll, deren ein jedes si

300 Thlr jährlich beträgt. für

Da nun mit dem 1. Oktober d.

Impfung oder

die Aeltern o müssen, wenn

. ein neuer Lehr⸗

gang beginnt und einige Stipendien erledigt sind, so setzlich als M

lich, verbunden mit dem freien Unterricht j -

1 Gewerbe⸗Institut, melden, wenn sie folgenden Vorschriften des Instituts auch den von dem Erblasser vorgeschriebenen Bediugungen genägen:

1) Um Söhne aus den höhern Ständen dem Be⸗

dürfen die Aeltern der jungen Leute nicht Hand’ die meisten N werker sepn; Anstane X— 2) insofern der Aufzunehmende sich nicht einem tech⸗stens 17 Jahren;

nischen Gewerbe widmet, welches im Königl. Ge⸗ moglichst viel allgemeine Bildung. Unerläßlich ist min⸗

werbel⸗ Institut praktisch gelehrt wird, wozu die destens: vollständ Mechanik, das Formen und Gießen gehören, muß Fähi derselbe nachweisen, daß er bereits ein Handwerk d erlernt und sich hinreichende Geschicklichkeit zu stabenrechnen, in dessen Betriebe erworben habe. des Baufachs überhaupt, ohne ein Bauhandwerk Anmeldungen erlernt zu haben, berechtigt nicht zur Aufnahme; lich bei dem ünt

³) muß der Aufzunehmenbe durch ein Gesundheits⸗ eins, und zwar

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußis

Attest des Kreisphysikus nachweisen, daß er die beginnenden Lehrgan Gesundheit und Körperkräfte besitze, welche sein d. J., und müssen mit folgender Gewerbe erfordern, auch daß er die Blattern durch

verpflichten, für den Fall, daß er in den Staats⸗ dienst tritt, Alles, was er an Stipendien oder Prä⸗ jetzt mien aus der Stiftung erhielt, von seinem Ge⸗

den Vorzug haben bei gleicher Lualification die rechten Geschwisterkinder der Mutter des Erblas⸗ sers (einer von la Roche⸗Starkenfels) und nats August. deren Descendenten des Herrn von Bassewitz auf Schönhof bei Wismar aus der letzten Ehe 58 einer von la Roche. ürgerli as Königl. Gewerbe⸗Institut selbst giebtz unter triebe technischer bürgerlicher Gewerbe zuzuwenden, den sich Anmeldenden e 88 Ber, 8 welcher

die Fähigkeit, sich schriftlich

Das Studium Sekundaner eines Gymnasiums zu fordern ist.

a) dem Taufschein; b) einem Zeugniß ü

sonst überstanden habe; 1 stige Atteste, wel

der Vormünder des Stipendiaten er nicht dispositionsfähig ist, sich

Aufzunehmenden.

arimum zulässig sind; gewählt worden ist.

berufen das Recht hat. Berlin am 1. Mai 1840.

untnisse für diese höhere Bildungs⸗

und fordert ein Alter von minde⸗ 8 8

keine Kenntniß alter Sprachen, aber e“

ige 2 der Deutschen Sprache; e

zu diesen Stipendien geschehen schrift⸗ ner Eisenbahn erzeichneten ais Verngtescheh JIa 22 schlesien zum Anschlufs für den jähr

chen Staaten.

ang bis spätestens zum 1. August ein desinitiver Beschlufs über die Ausführbarkeit des Attesten begleitet seyn: Unternehmens gefafst werden kann.

werbe des Augemeldeten nachweisen; c) Gefundheits⸗ und Impfungsattest ad No. 3.; anberaumt, um d) einem Atteste über die Militairverhältnisse des

as ad No. à vorgeschriebene gerichtliche Verpflich⸗ halte in solchen Abtuͤgen zu erslatten, welche braucht erst dann beigebracht zu wer⸗ 1 1 den, wenn der Angemeldete wirklich als Stipendiat 2) diejenigen Massregeln festzustellen, welche für

Die Wahl geschieht in den ersten Tagen des Mo⸗ Die Vorsteher der Abtheilungen des ciese. Vereins ꝛc. wählen drei Kandidaten für jedes erledigte Versammlung mit dem Bemerken ein, dafs diejeni- Stipendium, aus welchen der Vorsitzende einen einzu⸗ gen, welche weder persönlich noch durch einen

Bek anntmachung. 8 In Folge der uns in der ersten General-Versa as gemeine 9 1 icht darin auszudrücken, lung vom 3. Juni 1837 ertheilten Vollmacht und der Franck. das gemeine Rechnen, die Geometrie und das Buch⸗Beschlüsse der General-Versammlung vom 3. Juni Lewald. dem Umfange etwa, wie es von dem und 3. November 1837 und 6. Juni 1838, sind die linari.

Vorarbeiten zur Ermittelung der Ausführbarkeit ei-Graf Renard. von Breslau an die lichen mit dem 1. Oktober Ferdinand's Nordbahn so weit gediehen, dafs

Wir baben demgemãss eine General-Versammlung auf:

ber die Schulkenntnisse und son⸗ Montag den 1. Juni, Nachmittags 4 Uhr, im che das etwa schon erlernte Ge⸗ Lokale der Börse der hiesigen Kaufmann-.

schaft

1) nach Vorljage sämmtlicher Plöne, Ermittelungen und Berechnungen zu beschliessen, ob im In. teresse der Unternehmer der Bau der projectir- ten Bahn ausführbar sey oder nicht?

den einen oder den anderen Fall ergriffen wer- den sollen.

Die Herren dieser

Interessenten laden wir zu

schriftlich Bevollmächtigten erscheinen, dem Be- schlusse der Mehrzahl der Erscheinenden beitretend

Der Vorsitzende des Vereins tür Gewerbfleiß in Pr. erachtet werden. Beuth.

Nach Abhaltung der Versammlung sollen deren Beschlüsse sofort öffentlich bekannt gemacht werden. Breslau, den 30. April 1840. Direction zur Ermittelung der Ausführbarkeit einer Eisenbahn nach Oberschlesien.

Graf v. Gersdorf. Grff. Kraker. Löbbecke. Masuch. Milde. Mo- v. Nimpesch. Pöhlmann. Reimann. Rinck. Ruffer. Joh. Gust. Ober-I[Graf Saurma- Jeltsch. M. Graf Saurma.

nach Kaiser 8 Schiller.

Beobachtung.

82. 58. 5 Neapl.

(Herr Nissen, vom Theater zu Frankfurt a. M. 28

v1XAX“

reußische

Amtl. Nachr. 85 Nußl. u. Pol. Namensfest der Kaiserin. Stgatistisches. Frankr. Dep. K. Zucker⸗Geset. Paris. Forts. der Subven⸗ tious⸗Angel. Besinden der Herzogin von Orleans. Großbr. u. Irl. Oberh. Lestung der Expedition gegen China. Schott. Kirchen⸗Patronat. Unterh. Verbrecher⸗Kolonteen. London. Nachrichten von der Flotte in Malta. Ankauf von Pert Nicholon in Neu⸗Seeland. Dost Mohammed in Buchara. Schw. u. Korw. Werth des Grund⸗Eigenthums in Schweden. Deutsche Bundesst. Hannover. Stände⸗Verhandl. (Budget.) Frankfurt. Korrespondenz. 8 Iralien, Rom. Schluß der Päpstl. Allocution vom 27. April. Livorno und Neapel. Neapolitanisch⸗Englische Differenz. Spau. Uebher die Einnahme von Mora del Ebro. Vermischtes. Türkei. Prinz Friedrich Heinrich der Niederlande in Konstantino⸗ pel. Ernennungen. 1 Aez. Nenes Schreiben Chosrew Pascha's an Mehmed Ali. China. Verschärfung der Maßreg. geg. die Engländer. Blokade. Inlaud. Posen. Jubiläum.

Kronik des Tages.

Der Ober⸗Landesgerichts⸗Assessor Hilse ist auf seinen An trag von der Uebernahme der Stelle als Justiz⸗Kommissarius und Notarius beim Ober⸗Landesgerichte zu Breslau entbunden und diese Stelle dem Justiz⸗Kommissarius und Notarius Ju⸗ lius Adolph Hermann Kornek zu Posen verlichen worden.

Bei der am Ften und 9ten d. M. fortgesetzten Ziehung der öten Klasse 8lster Koͤnigt. Klassen⸗Lotterie fielen 2 Gewinne zu 5000 Rthlr. auf Nr. 41,944 und 95,069 in Berlin bei Seeger und nach Coͤln bei Reimbold; 7 Gewinne zu 2000 Rthlr. auf Nr. 8708. 55,348. 57,180. 87,557. 92,325. 101,620 und 110,660 nach Barmen bei Holzschuher, Breslau 2mal bei Schreibety Halle bei Lehmann, Liegnitz bei Leitgebel, Merseburg bei Kteselbach und nach Stralsund bei Claußen; 42 Gewinne zu 1000 Rthlr. auf Nr. 694. 4453. 7108. 7266. 12,418. 19,913. 26,477. 30,897. 33,508. 40,967. 42,711. 43,534. 45,896. 46,173. 44,118. 47,585. 47,807. 48,540. 60,047. 62,879. 69,007. 69,667. 78,651. 78,928. 79,345. 83,083. 87,165. 87,899. 88,806. 90,175. 90,783. 93,981. 98,543. 101,092. 102,138. 106,932. 108,1338. 108,570. 109,313. 109,835. 110,242 und 110,470 in Berlin bei Alevin, bei Aron jun., 2mal bei Baller, bei Burg, 2mal bei Matzdorff und 5mal bei Seeger, nach Breslau zmal bei Holschau, bei Leubuscher, 6mal bei Schreiber und bei Schummel, Brieg bei Boͤhm, Bromberg bei George, Coblenz bei Gevenich, Cöln bei Reimbold, Duͤssel⸗ dorf 2mal * Iserlohn bei Hellmann, Koͤnigsberg in Pr. bei Heygster, Magdeburg bei Brauns und bei Buͤchting, Memei bei Kauffmann, Muͤnster bei Huͤger, Posen bei Bielefeld, Ratibor bei Samojé, Sagan bei Wiesenthal, a. d. W. bei Hessel, Steitin bei Rolin, Stralsund bei Elaußen und nach Zeitz bei Zuͤrn; 45 Gewinne zu 500 Rthlr. auf Nr. 1078. 4142. 4556. 6828. 8414. 10,634. 14,187. 18,194. 20,665. 21,032. 22,697. 26,579. 27,756. 32,366. 35,650. 38,953. 41,395. 42,297. 44,637. 45,940. 47,680. 49,084. 52,246. 52,996. 56,081. 58,601. 68,508. 70,235. 73,099. 74,651. 77,099. 78,183. 79,405. 82,330. 88,236. 90,122. 90,178. 91,668. 95,778. 97, 198. 99,011. 105,305. 105,353. 106,570 und 111,084 in Berlin bei Alevin, bei Baller, 4mal bei Burg, bei Grack, bei Matzdorff, 2mal bei Mestag, bei Mo⸗ ser, bei Securius und bei Seeger, nach Breslau bei Gerstenberg, Lmal bei Holschau, bei Jaensch und 2mal bei Schreiber, Brom⸗ berg bei George, Cleve bei Cosmann, Crefeld bei Meyer, Ehren⸗ breitstein bei Goldschmidt, Erfurt bei Troͤster, Glogau bei Vam⸗ berger, Halberstadt bei Pieper, Halle bei Lehmann, Konigsberg in Pr. bei Friedmann, Krakau bei Rehefeld, Magdeburg 2mal bei Brauns, bei Buͤchting und bei Elbthal, Minden bei Wolfers, Muͤnster bei Huͤger, Potsdam bei Hiller, Ratibor bei Samojé Sagan 2mal bei Wiesenthal, Schweidnitz bei Scholz, Stettin 2mal bei Rolin, Stralsund bei Claußen und nach Waldenburg bei Schuͤtzenhofer; 82 Gewinne zu 200 Rthlr. auf Nr. 898. 1865. 4989. 7843. 8396. 8681. 10,025. 10,497. 11,138. 14,456. 18,452. 18,553. 20,268. 20,407. 21,388. 22,301. 2 ,142. 23,710. 27,256. 24,936. 25,371. 25,565. 27,025. 27,681. 28,087. 29/274 29,723. 35,185. 37,842. 38,903. 39,616. 41,797. 43,735. 44,990. 45,061. 47,149. 47,233. 59,673. 61,178. 63,947. 65,938. 66/510 67,130. 69,403. 69,877. 70,518. 71,701. 74,847. 74,945. 75/149. 75,279. 75,300. 75,760. 76,995. 77,689. 78,358. 79,078. 82,268 82,467. 82,495. 82,517. 83,156. 83,854. 85,490. 87,051. 87/719. 94,442. 96,199. 96,523. 96,926. 97,739. 97,749. 102,004. 103/298. 10,csc. 400,188. 108,292. 108,902. 109,353. 110,748. 110,957

Die Ziehung wird fortgesetzt. 8

Berlin, den 11. Mai 1840. 1“ 88

Koͤnigl. Preußische General⸗Lotterie⸗Direction.

Abgereist: Se. Durchlaucht der Fuͤrst Adol henlohe⸗S vs nach Bretlau . ph zu Ho⸗ Der Kaiserl. Oesterreichische Kaͤmmerer, außeror 1 sandte und bevollmaͤchtigte Minister am e ee. Hofe, Graf von Ugarte, nach Dresden.

8 I1“

„.

Zeitungs⸗Nachrichten. AnsIa

88

Rußland und Polen.

St. Petersburg, 3. Mai. Der Namenstag Ihrer Ma⸗ jestaͤt der Kaiserin und 8 Großfuͤrstin jscehth ist vorgestern

8

Berlin, Dienstag den 12 en Mai

durch eine Messe in der großen Kapelle des Winter⸗Palastes ge⸗ feiert worden, welchen Ihre Majestaͤten und die Kaiserl. Familie beiwohnten. Demnaͤchst war Handkuß und große Praͤsentation bei Ihrer Majestaͤt der Kaiserin.

In Russischen Blaͤttern wird folgende Uebersicht der Bergwerks⸗Production des Koͤnigreichs Polen im Jahre 1839

mitgetheilt: Eisenerze wurden gewonnen 169,970 Kuͤbel. . 628,100 Korzec.

Steinkohlen .. 117,600 Kuͤbel.

Galmei

Ro 184,150 Centner.

Eiserne Gußwaaren 1 —. 79,700

Stabeisen, gewalztes und geschmiedetes 80,610

Zink 57,580

Zinkblech 15,900

Eisenblech 2,712

Salz 7. 1e . . 899 100 Im Jahre 1840 läͤßt sich aber eine weit reichlichere Produc⸗ tion voraussehen, da im Jahre 1839 die Bergwerke durch Wasser⸗ fluthen sehr heimgesucht waren und gelitten hatten.

Zu Anfang dieses Jahres zaͤhlte man bereits in den verschie⸗ denen Gouvernements des Russischen Reiches 140 Runkelruͤben⸗ Zuckersiedereien. 1b

Frankreich.

Deputirten⸗Kammer. Sitzung vom 5. Mai. An der Tagesordnung war heute die Eroͤrterung des Zucker⸗Gesetz⸗ Entwurfes. Die Deputirten hatten sich sehr zahlreich eingefun⸗ den und saͤmmtliche Minister waren zugegen. Herr Wuͤstem⸗ berg, Mitglied der Kommission, hatte sich gegen den Gesetz⸗ Entwurf einschreiben lassen und erhielt zuerst das Wort. Er machte die Kammer zuerst darauf aufmerksam, daß die vorliegende Frage eine der wichtigsten und eine der verwickeltsten sey, mit⸗der sich die Staatsgewalten beschaͤftigen koͤnnten. Die inlaͤndische Zucker⸗Industrie mache Anspruch darauf, den Kolonial⸗Zucker 8is. ersetzen. Die Anhaͤnger derselben behaupteten, daß sie dem Ackerbau eine große Entwickelung sichere, daß sie die Aus⸗

dehnung einer Menge von Handelszweigen beguͤnstige und daß

sie fuͤr das Land eine Quelle des Reichthums wäre. Wenn dem so waͤre, so koͤnne man jene Industrie nicht genug ermun⸗ tern; aber wenn sie keinen der Vortheile gewaͤhre, die man in ihrem Namen verspreche, so muͤsse man sie unterdruͤcken. Man duͤrfe sich uͤbrigens nicht verhehlen, daß im ersteren Falle die Kolonieen und der Seehandel den Todesstoß erleiden wuͤrden. Der Redner suchte hierauf zu beweisen, daß der Plan, ein Gleichgewicht zwischen den beiden Industrieen herzustellen, in seiner Ausfuͤhrung unmoͤglich sey. Eines, sagte er, muͤsse noth⸗ wendig die anderen absorbiren; denn wenn sich das Gleichgewicht auch fuͤr einen Augenblick feststelle, so wuͤrde es doch bald wieder aufgehoben werden, und man muͤsse bestaͤndig, je nach den Fort⸗ schritten, die eine oder die andere Industrie mache, die Tarife modifiziren. Daraus wuͤrden bestaͤndige und jehr nachtheilige Schwankungen in der Schifffahrt entstehen. Daß es fuͤr unsere Schifffahrt von der groͤßten Wichtigkeit sey, ihr regelmaͤßige Ab⸗ zugswege zu erhalten, daruͤber herrsche wohl nicht der geringste Zweifel. enn man den Wohlstand der Kolonieen beguͤnstige, wenn man ihnen erlaube, ihre Produkte nach fremden Maͤrkten zu verfuͤhren, so wuͤrde ihre finanzielle Lage sich bessern, sie koͤnn⸗ ten ihre Produkte vervollkommnen, und eine größere Menge von Produkten des Mutterlandes konsumiren. Die Berechnung, die der Redner in dieser Beziehung anstellte, sollte beweisen, daß wenn der Runkelruͤben⸗Zucker gar nicht existire, solches dem Schatze jährlich einen Vortheil von 30 bis 60 Millionen Fr. gewaͤhren wuͤrde. Aber, fuhr der Redner fort, man sinde in dem Bericht der Kommission mehrere Einwendungen, die beantwortet werden muͤßten. Man sage darin, daß, wenn den Kotonieen erlaubt wuͤrde, ihre Zucker nach fremden Maͤrkten zu verfuͤhren, und wenn Frankreich selbst genoͤthigt waͤre, sich auf fremden Maͤrkten zu verproviantiren, so sey es zweifelhaft, ob man als Austausch die eigenen Manufaktur⸗Produkte werde anbringen koͤnnen. In Erwiederung darauf citirte der Redner die Dokumente, welche von der Verwaltung vorgelegt worden waren, und aus denen hervorgeht, daß man im vergaungenen Jahre fuͤr 11 Millionen Franzoͤsischer Manufaktur⸗Produkte in Cuba, in Portorico und fuͤr 13 Millionen in Brasilien abgesetzt habe. Es sey kein Grund vorhanden, warum dieser Absatz schwaͤcher werden sollte. Es werde in dem Bericht ferner gefragt, ob man nicht, wenn die Schifffahrt sich in dem Maße ausdehne, zu fuͤrchten habe, daß fremde Nationen eifersuͤchtig wuͤrden und den Franzoͤsischen Schiffen hoͤ⸗ here Zoͤlle auferlegten. Als Antwort fuͤhrte der Redner das Beispiel der Vereinigten Staaten an, deren Schiffe die groͤßte Quantitaͤt Baumwolle transportirten. Nun begännen aber die Franzoͤsischen Schiffe in dieser Hinsicht mit denen der Vereinig⸗ ten Staaten zu rivalisiren; und bis jetzt habe Amerika deshalb doch die Zoͤlle nicht erhoͤht. Der Punkt, auf welchem der Red⸗ ner am meisten beharren zu muͤssen glaubte, war die Nothwen⸗ digkeit, den Franzoͤsischen Produkten so viel Abzugswege als nur irgend moͤglich zu sichern, damit eine Ueberfuͤllung in den Fa⸗ briken vermieden werde. Er erklaͤrte ferner, daß er ein eifriger Anhaͤnger des Gedeihens der Militair⸗Marine sey, und daß er wuͤnsche, daß Alles, was dazu dienen koͤnne, derselben Huͤlfsquel⸗ len in Bezug auf ihr Personal zu eroͤffnen, in sehr ernste Ueber⸗ legung genommen werde. Nun wisse aber alle Welt, daß die Handels⸗Marine die wahrhafte Pflanzschule fuͤr die Militair⸗ Marine sey. Man solle bedenken, daß man gegenwaͤrtig nur 37,000 Matrosen habe, waͤhrend England deren 120,000 besitze. Der Redner erwaͤhnte hierauf der Opfer, die der Schatz dem inlaͤndischen Zucker schon gebracht habe. Man koͤnne annehmen, daß vom Jahre 1825 bis 1810 eine Minder⸗Einnahme im Zolle von 175 Millionen Fr. gewesen sey. Dies waͤren die Uebelstaͤnde, welche sich immer mehr und mehr entwickeln wuͤrden, wenn der Runkelruͤben⸗Zucker uͤber den Kolonial⸗Zucker den Sieg daven truͤge. Er wolle der Vortheile gedenken, die man sich dagegen vom inlaͤndischen Zucker versproͤche. Zuerst behaupte man, daß

derselbe die Quelle aller Agrikultur⸗Fortschritte waͤre. Er halte diese Behauptung fuür falsch, denn es waren in jenem Zweige schon sehr große Fortschritte gemacht worden, ehe man noch an den Runkelruͤben⸗Zucker gedacht habe. Man duͤrfe nicht ver⸗ Fefsen/ daß seit der Einfuͤhrung dieser Kultur in Frankreich die

oppel⸗Wirthschaft in dem Nord⸗Departement ganz aufgehoͤrt habe. So finde man in den uͤber die letzte Untersuchung gefuhr⸗ ten Protokollen folgende Aussage eines Herrn Crespel: „Ich habe seit 14 Jahren Runkelruͤben auf meinen Aeckern gesaͤet, ohne sie zu duͤngen, und ohne deshalb weniger zu aͤrndten.“ (Oho!) er Redner bemerkte, daß er die Aussage woͤrtlich angefuͤhrt habe, und daß sich noch ganz aͤhnliche Aussagen von andern Produzenten vorfaͤnden; er muͤsse sich da⸗ her wundern, daß jenes Citat auf Zeichen von Unglaͤubigkeit in der Kammer stoße. Was ihn betreffe, so beharre er auf seiner Behauptung, daß man die Agrikultur⸗Fortschritte nicht der Kul⸗ tur der Runkelruͤbe verdanke. Was den vorliegenden Gesetz⸗ Entwurf betreffe, so habe derselbe ernste Uebelstaͤnde, indeß wolle er ihm das Verdienst, daß er die Wahrheit mit Freimuͤthigkeit sage, nicht bestreiten. Wenn die einheimische Industrie sich er⸗ halte, so sey es augenscheinlich, daß sie eine dem Lande natuͤr⸗ liche Industrie sey, und unterstuͤtzt werden muͤsse. Wenn sie sich aber nicht durch sich selbst erhalten koͤnne, wenn sie ein kuͤnst⸗ liches Leben auf Kosten des Schatzes und der Marinie fuͤhre, so wuͤrde das Opfer zu groß seyn. Nachdem Herr Marion eine Rede zu Gunsten des Runkelruͤben-Zuckers verlesen hatte, bestieg der Handels⸗Minister die Rednerbuͤhne und begann seinen Vortrag in folgender Weise: 8

„Der Vorlage des Entwurses fremd, mußte ich denselben gründ⸗

lich studiren, bevor ich zu seiner Erörterung schreiten konnte. Ich habe untersucht, ob wir denselben annehmen müßten. Wir begaden uns in den Schooß der Kommiffion, um zu sehen, ob diese mit den Modificationen einverstanden seyn würde, die uns nothwendig schienen. Im Fall der Negative würden wir uns in der Nothwendigkeit befun⸗ 28 den haben, den Entwurf zurückzuziehen. Es würde dies ein äußerstes Mittel gewesen seyn, zu dem wir nur mit Bedauern geschritten wären.

alle Punkte, doch wenigstens über die Grundlagen verständigen können

Unsere jetzigen Verlegenheiten würden gar nicht existiren, wenn die Production nicht übertrieben worden wäre, und wenn beide Indu⸗ strieen gleichen Zöllen unterworfen gewesen wären. Dies war aber nicht der Fall. Die Consumtion hat sich allerdings bedeutend ver⸗ mehrt; aber sie ist doch von der Production noch übertresien werden. Wenn die Kolonieen allein produzirt hätten, se würden sie den

Bedürfnissen Frankreichs nicht genügt haben, und man häalte

müssen zu fremden Kolonieen seine Zuflucht nehmen. Aber dahin am es nicht; die Runkelrübe trat in Kenkurrenz mit dem Rohrzucger. Im Anfange munterte die Regierung auf jede Weise zur Preduckrung 8 von Runkelruüͤben⸗Zucker auf; nichtsdestoweniger wollte sich die neue Industrie anfänglich nicht heben. Als im Jahre 1815 die Verbindung mit unseren Kolonieen wieder frei wurde, hatten wir Zucker in Ueber⸗ flüuß, und der inländische Zucker schien zum Untergange verurthente

Seine Beharrlichkeit brachte indessen bald die überraschendsten Resni⸗

tate zu Wege und im Jahre 1827 war die Industrie der Runkelruüde kein Problem mehr. urch diesen Zustand der Dinge sind Vertegeu⸗ heiten entstanden, ju deren Abhülfe man verschiedene Sosteme verge⸗ schlagen hat, die sich ungefähr in folgender Weise zusammen faßta lassen: Beide Industrieen mit einem gleichen Joll zu belegen und der Runkelrübe eine Entschädigung zu bewilligen; oder zuerst emen germ⸗ geren Zoll auf die Runkelrübe zu legen, und den Grundsaz der al⸗ mäligen Steigerung bis zur völligen Gleichheit in dem Sefrze auszusprechen. Das System der Kommission destedt darnt. die beiden Industrieen beizubehalten, und eine wechseisertge Beziehung zwischen ihnen festzustellen. Was das Sostem der Gleichheit der Zölle mit einer Entschädigung für die Runkel⸗ rüde betrifft, so ist die Kommission nicht darauf eimngegangen. Auch würden wir dasselbe bekämpft haden. Was die Gleichdeit der Zölle in der Zuknuft betrifft, so haben wir uns darüder für jetzt nicht auszu⸗ sprechen. Eine solche Gleichheit kann vielleicht später festgestellt wer⸗ den; aber man kann nicht im Veoraus eine Bedingung auferiegen, die möglicherweise unausführdar bleibt. Die Kommission will den Zoll auf Kolonial⸗Zucker auf 45 Fr. feststellen, und in diesem Punkt treten wir ihr dei. In Bezug auf den Runkfelrüben⸗Zucker schlägt die Kom⸗ mission die Berbehaltung des Gesetzes vom Jahre 1838 vor und wir haben uns dieser Meinung angeschlossen. Unser Zweck ist nicht das Gleichgewicht zwischen beiden Industrieen. Dazu bedürfte es einer Gleichheit der Lasten, die nicht eristirt; denn die Kolonieen sind gend⸗ thigt, ihren Zucker dem Mutterlande zu verkaufen, und dagegen unsere Manufaktur⸗Produkte anzunehmen. Dem Kolonial⸗Zucker gedüdr: daher der Vortheil. Wir sichern ihm eine Consumtion von 80 Meüllto⸗ nen Kilogrammen, und behalten der Runkelrübde à0 Milltonen Kile⸗ grammen nebst der künftigen Vermehrung der Consumtion vor. Darin liegt nichts, was der Aufopferung der Runkekruüͤde ödntich fühe. Der Schutz, den sie erhält, besteht darin, idr diejenige Censumtien zu Fchern. die seust durch die fremden Kolonicen gedeckt werden 2 Siur Regierung kann und darf nur diesengen Antalren bdeschülzen dir sich in eine dem Lande günstige Lage zu versesen maßcn.

Herr Cunin⸗Gridatne demerkte, das der Mdimftrer sich nicht destimmt daruͤber ausgesprechen dHade, mer hach er Zull seyn solle, den man auf den inländüschen Iucker Ft kereh geenkbr. Der Conseils⸗Pra3stdent emgeemen, das men eest ber Erörterung der cinzeinen Areikel die Nrhe em wüühnee. DJetzt wäre es nur darauf angckommen, des Swiram exeichnen, dem das Ministertum deiträrne. Dervelle wehunn emen Vortrag zu Gunsten der Anmöge der ummistinnd, muußee aber darauf verzichten, seine —— indoem die Bänke sich so sehr leerten, daß der du Dikung Nuffhod.

Paris, 6. Mas. Dre Pnewen dos auf die verschiedenen Behaurcaggen der „Paeesr merd seldst von den Jeurnalen der maken Same aits darvchemns betrachtet. Der Courrier francass arölhed uch den des „Mes⸗ sager” und führ unrassend, und fuͤgt dann hinzu: „Da das cs zweckmäßig crachtete, auf diesen Punkt zu anrwecren, so dedamern wer, daß es seine Antwort nicht auf alle ven der „Presse“ auß Beschwerden ausgedehnt hat. Trotz dieses dekla⸗ Stillschweigens koͤnnen wir doch nicht annehmen, daß Herr Thiers den vormaligen Redac⸗ teur des „Pays“ mit einer Mission der Regierung beehrt haͤtte. Welche Idee wuͤrde sich das Ausland von Frankneich machen, wenn wir seldst in den letzten Reihen der polttischen Hierarchte von Maͤn⸗

Zum Glück haben wir uns mit der Kommission, wenn auch nicht uüͤber