8 “ 8
eutend nachtheilige Folgen auf die Saat geaͤußert hat. . I“ — hier die Jahres⸗Versammlungen der Vereine fuͤr die bessere Beobachtung des Sabbaths und fuͤr die Befoͤrderung des Christenthums unter den Juden gehalten. Den Bemuͤhungen des ersteren ist es gelungen, den Herzog von Ha⸗ milton zu bewegen, daß er den Verkauf der Pfannkuchen und Aposelsinen am Sonntage in St. James⸗Park hintertrieben hat. hat diese Gesellschaft 200 Pfd. verausgabt, um die Ahgabe von Briefen an Sonntagen zu verhindern. In dem Verein zur Befoͤrderung des Christenthums unter den Juden präsidirte Sir Thomas Baring. Die Finanzen dieses Vereins sollen sich, in Folge der Bemuͤhungen des Erzbischofs von Canterbury und des Bischofs von London, in sehr gutem Zustande befinden. — In der Versammlung der Neuseeländischen Gesellschaft ist beschloͤssen worden, die Hauptstadt der neuen Kolonie Wellington 8 nennen. 4 8 8 Den neuesten Nachrichten aus New⸗York vom Ilten v. M. zufolge, stand es dort mit den Geschaͤften, besonders mit dem Einfuhrhandel, sehr traurig. Da die Bundes⸗Regierung so wie einzelne Staaten⸗Regierungen großer Summen beduͤrfen, um ihre Ausgaben zu decken, so sah man großem Geldmangel in New⸗ Hork entgegen. Die Actien der Vereinigten Staaten⸗Bank wa⸗ ren auf 76 ½ gestiegen, weil man glaubte, daß die Bank große Anstrengungen machen wuͤrde, um eine Dividende zu bezahlen. Aus Herat lauten die Berichte vom 21. Januar nicht guͤn⸗ stig. Der Wesir stand mit den Persern in Verbindung und hetzte as Volk gegen die Englaͤnder auf. 8 Es befindet sich fortwaͤhrend eine Englische Garnison in Karrak im Persischen Meerbusen, und man glaubt auch, daß sie noch laͤngere Zeit dort bleiben werde, da haͤufig Schiffe von Ostindien dorthin abgehen. Die Besatzung von Aden hatte viel von den Angriffen der Araber zu leiden. In Bom bagy ist, nach den letzten Nachrichten, die Cholera wieder ausgebrochen und sind bereits 30 Personen daran ge⸗
torben. 4
. Niederlande. — Aus dem Haag, 11. Mai. Ihre Köͤnigl. Hoheit die Prinzessin Albrecht von Preußen ist gestern Abend von hier nach Deutschland abgereist. Im Herbste hofft man, Ihre Koͤnigl. Hoheit hier wieder zu sehen. 1
— Heute wird die zweite Kammer der Generalstaaten wieder zusammentreten. Man sieht in den naͤchsten Tagen interessanten hansasgen entgegen. “
5 8 1“
“
8 Amsterdam, 11. Mai. Das Handelsblad theilt das Protokoll der Konferenz mit, welche der —êê8 Herr van Gennep, am 5ten d. M. hier mit den Mitgliedern des Amor⸗ tisations⸗Syndikat gehalten, und in welcher mehrere Beschluͤsse, die Amortisation der Staats⸗Papiere im Jahre 1840 betreffend, gefaßt worden sind, um sie Sr. Majestät zur Genehmigung vor⸗
8 11 8 11“ 86 G
zulegen.
8 B e l g 11““ 1““ 11““
Bruͤssel, 9. Mai. Der Moniteur enthaͤlt nunmehr das Gesetz wegen Ankaufs von 4000 Actien der Rheinischen Eisen⸗ bahn. In Verbindung damit steht folgende Uebereinkunft der Belgischen Regierung mit der Direction der Rheinischen Eisen⸗ vuahn, Grsellschaft.
„Art. 1. Außer den durch die Convention vom 18. Oktoher 1839 stipulirten Verpflichtungen verbindet sich die ohenbenannte Gesellschaft, die Section der Eisenbahn von Aachen nach der Belgischen Gränze so schnell als möglich zu vollenden, ohne daß sie eine neue Forderung von Zuschüssen zu Lasten des Belgischen Schatzes machen könnte, indem die Direction der Gesellschaft zur Beendigung aller Arbeiten und Her⸗ stellung des Materials sich mit der einfachen und lovalen Ausführung der besaoten Convention begnügen muß. Art. 2. Um jedes Mißver⸗ Rnundbniß über den Sinn des Artikels und der Convention vom 18. Ok⸗ tober 18 9 zu beseitigen, erklärt die Direction der Rheinischen Eisen bahn: daß die Rheinische Gesellschaft, ehe die Belgische Regierung ge⸗ hvalten werden könne, die zweite, dritte und vierte Einzahlung zu machen, nachzuweisen habe, daß wenigstens die Hälste der früher eingezahlten Fonds für die von Aachen bis zur Belgischen Gränze auszuführenden Arbeiten verwendet worden ist. — So geschehen und doppelt ausgefer⸗ iot Brüssel, den 23. April 1840. — Für die Direction der Rheinischen Eisenbahn: Hansemann. — Für die Belgische Regierung: Der S Mercier. Der Minister der öffentlichen Arbeiten, Kogtier.“ . 8 Herr Hansemann hat ferner am 28. April dem Minister der oͤffentlichen Arbeiten folgenden Brief geschrieben: Herr Minister! Indem ich der heutigen Convention, welche die Ergänzung der Convention vom 18. Oktober 1839 bildet, meine Unter⸗ schrift beifüge, wiederhole ich Ihnen, Herr Minister, die Versicherung, daß die Direction der Rheimtschen Gesellschaft bereits alle nöthigen Maßregeln getroffen hat, um die Arbeiten von Aachen bis nach der Belgischen Gränze mit der größtmöglichen Thätigkeit zu betreiben. Ich glaube hofsen zu dürfen, daß diese Section schon im Herbste 1842 fahr⸗ bar seon werde. Die Rheinische Direction hegt bei diesem Verfahren das feste Vertrauen, daß die Belgische Regierung auch ihrerseits nichts vernachlässigen wird, um zur selben Zeit die Vollendung der Bahn von Aachen bis nach der Gränze zu erlangen. Da die Bahn von Aachen nach Köln schon im Laufedes Jahres 1841 fertig seyn wird, so wird das Jahr 1842 nicht zu Ende gehen, ohne dieses gewaltige Unternehmen zum Zicle gebracht zu sehen, welches bestimmt ist, dem Verkehr zwischen den beiden Ländern eine bisher ungekannte Entwickelung zu verschassen. Seven Sie überzeugt, Herr Minister, daß die Direction der Rhei⸗ nischen Eisenbahn mit der größten Lovalität an Ausführnng der Sti⸗ pulationen der Convention vom 18. Oktober 1839, so wie der vom heutigen Tage, gehen wird und was insbesondere den Ankauf des Ma⸗ terials in Belgien betrifft, so werden nicht bloß die schon mit den Ge⸗ sellschaften von Couillet und Ougré geschlossenen Kontrakte jetzt zur Ausführung kommen, sondern besagte Gesellschaft wird auch im Allge⸗ meinen sich in Belgien zu versehen suchen, so oft sie es mit den In⸗ teressen der Unternehmung verträglich sinden wird. Genehmigen Sie ꝛc. (Unterz.) vager n.”
Herr Nothomb wird in einigen Tagen auf seinen Gesandt⸗ schaftsposten nach Frankfurt a. M. abgehen.
Die Concessionaire der Eisenbahn zwischen der Sambre und Maas haben gestern dem Minister der oͤffentlichen Arbeiten er⸗ klärt, daß sie bereit waͤren, ihr Unternehmen wieder zu beginnen, wenn die Regierung fuͤr das Kapital von 12 Millionen 3 Pro⸗ zent Interessen garantiren wolle. Der Minister -hat sich sehr
ünstig ausgesprochen.
In Luttich erwartet man einen Agenten des Herrn Cockerill,
in er mit nach Rußland genommen hatte. Er soll desinitiv die eit und Bedingungen des Verkaufs von Seraing festsetzen.
Bruͤssel, 10. Mai. Der Koͤnig ist gestern Abend auf dem Schlosse Laeken wieder eingetroffen. 1 Der diesseitige Gesandte in London, Herr van de Weyer, ist heute früh nach England abgereist, nachdem er gestern Abend
und Garten sehr guͤnstig, und es ; daß die lange Duͤrre
Staͤnde⸗Versammlung. Erste Kammer. 35ste — den 9. Mai. Nach einigen e.ge uͤber den Domanial⸗ Bau⸗Etat ward, hinsichtlich der Regalien, Muüunge Schreiben proponirt: 88 der Erwiederung vom 9. Juli 1836, das Budget fuͤr 182 %, betreffend, trugen Staͤnde darauf an, Koͤnigliches Ministerium moͤge in
durch eine Erleichterung der Tare fuͤr Akten und geringe 88 der Verkehr und Ertrag der Posten zu heben seyn duͤrfte. a die allgemeine Staͤnde ⸗Versammlung mit einer Erwiederung auf jenen Antrag bisher nicht ist, sie aber noch jetzt der Meinung seyn muß, daß eine
ten⸗Taxe, im eigenen Interesse der Post⸗Ka di Akten⸗Versendungen mit der Post gegenwaͤrtig (der unverhaͤltniß⸗ mäßig hohen Taxe wegen) moglichst vermieden werden, diese hohe Taxe aber andrerseits fuͤr diejenigen, welche haͤufige Versendun⸗
ung nehmen und mit Staͤnden dar 28 82 wollen.“ Der Antrag fand mehrfache Unterstuͤtzung und
ward einstimmig genehmigt.
Sitzung referirte zuvoͤrderst der Herr General⸗Syndikus aus der * uͤber 9 abweichenden Beschluͤsse beider Kammern zu
treffend. 8 beinahe ausschließlich auf das von erster Kammer zugelassene,
Abaͤnderung eines abgegebenen und angefochtenen Erkenntnisses zum Nachtheile des Angeschuldigten — reformalio in pejus. —
ferenz⸗Vorschlag wurde als den von zweiter Kammer
Auch war an dieser Konferenz der abweichende Beschluß beider
.X“ “ Deutsche Bundesstaaten. . Hannover, 13. Mai. (Hannov. Z.) Allgem eine
fuͤr das Begleitungs⸗
Erwaͤgung ziehen, ob nicht eeg 1 Sachen
rmaͤßigung, namentlich der Ak⸗ asse liege, indem die
1m r bei⸗
en nicht vermeiden koͤnnen eine empfindliche edruͤckung her h* de, diesen Gegenstand baldigst in Erwäaͤ⸗ bter. s rfuch, ec—., uͤber in Communication tre⸗
Zweite Kammer. Sitzung vom 11. Mai. In heutiger
dem Gese das gerichtliche Verfahren in Kriminal⸗Sachen be⸗ ven Pes ab heschenden Beschlüsse bezogen sich hauptsaͤchlich
von zweiter Kammer vebrworfene Prinzip der Zulaͤssigkeit der
Die Konferenz hatte sich dahin⸗ vereinigt, daß in Folge von Rechtsmitteln des Angeschuldigten eine reformatio in pejus nie⸗ mals stattfinden, dagegen in gewissen bestimmten und beschraͤnkten Faͤllen dem Justiz⸗Ministerium freistehen solle, die Interessen des Staats und der Rechtspflege mittelst Verfolgung von Rechts⸗ mitteln gegen ein Kriminal⸗Erkenntniß durch eine dazu be⸗ stellte Person wahrzunehmen, anstatt daß solches jetzt nur durch Veranlassung der erkennenden Behoͤrde zu anderwei⸗ ter Erwaͤgung der Sache geschehen koͤnne. Der Kon⸗
gefaßten Beschlusse im Wesentlichen entsprechend angenommen.
Kammern üͤber die Frage verwiesen, ob ein Praͤsentationsrecht der Provinzial⸗Landschaften zu dem bei dem Koͤniglichen Ober⸗
die Zeit der Mitwirkung. Er wuͤnsche daher, im Interesse der Sache, daß der vollstaͤndige Bedarf verwilligt werde, um ' da mit dem Betrage von 6000 Rthirn. ganze
— Stunden rektifizirt, triangulirt, d aufgenommen wuͤrden. Oesterreich, Wuͤrttenrberg, Baden zc. betracht erwaͤge, mit welcher Bestimmtheit sie es schon als ein volles Pensum, Er nehme daher die
weitlaͤufigen Berechnungen unterzogen un Wenn man die Charten bearbeitet seyen, so er t 6000 Rthlr. ein Gleiches Proposition auf. — H Trott wuͤnschte auch nicht, daß an diesem au ge noch gehandelt oder gefeilscht werde.
chs: Es habe ihn sehr gefreut, daß der⸗ Nutzen einer vollstaͤndigen topo⸗
zu liefern. geordneter v. rechnung begehrten Betra — Herr Abgeordneter v. Och Budget⸗Ausschuß den großen aphischen Aufnahme des Kurstaats erkannt habe.
ewilligung der dazu noͤthigen Fonds werde einem g. duͤrfnisse abgeholfen und Kurhessen, im Vergleiche mit barstaaten, in dieser Hinsicht nicht mehr als eine Da aber der Kostenanschlag in jeder so sey es ihm um so auffall eiden Theodolitfuͤhrer und de und hier einen bedeutenden Abz andtags⸗Kommissar mach der Regierung, wonach eine Besoldung der nen nur fuͤr die Dauer der Vermessung eintreten sollt nach ward die Proposition genehmigt, womit die S schlossen wurde.
den Nach⸗ n incognita
Beziehung sehr
gering gestellt sey, 8 Sections ⸗Chefs
die Gehalte der b so hoch gefunden,
habe. — Der Herr L dittheilung
betreffenden Perso⸗
ttzung ge. 2
Oesterreich. Se. Majestaͤt der Ka mmene Direktorstelle bei⸗
iser haben die in Muͤnz⸗ und Anti⸗ eph Arneth, undd rer am Gymna⸗
Wien, 10. Mai. Erledigung geko ken⸗Kabinete dem bisherigen er eine Kustosstelle sium zu Cilli, Johan briel
Fortwaͤhrend befinden sich hi Auftrage ihrer Regierung, um tisch im Waffendienste auszubil Chargen bei der Linie eingetheilt, h der rothe Feß und ad die weißen Roͤ auffallend abstechen. ron Moltke, leitete treffliche E diges Dankschreiben erha
dem bisherigen Humanitaͤtsleh
8 2 „
Johann Gabriel S nee Henrair⸗Zoͤglinge in owohl praktisch als theore⸗ Man sieht sie haͤufig als deren Uebungen sie mitmachen, die dunkle Kleidung gegen die des Oesterreichischen Militairs. t von Kaiser⸗Chevauxlegers, Ba⸗
em Sultan fuͤr die von ihm ge⸗
Kavallerie⸗Zoͤglinge ein eigenhaͤn⸗
Der Obers hat kuͤrzlich vo inuͤbung einiger
IStalen. Nach dem Sturm und den Allgemeinen viel be⸗
—
Neapel, 2.
vielerlei Besorgnissen sind die Gemuͤther im
Appellations⸗Gerichte zu erri tenden Kriminal⸗Senate, gegen den
Wunsch der Regierung, in 1 1 indem zweite Kammer den in dieser Hinsicht von erster Kammer
zu drei Stellen fuͤr die Provinzial) Lands
neral⸗Syndikus referirte nun, daß die Konferenz⸗Mitglieder a Lee zur ezenschen Aufgebung bvatrecht⸗ durchaus nicht zu bewegen gewesen, und daß bei der ene⸗ haften Gewißheit, den Gesetz⸗Entwurf über die Errichtung des Kriminal⸗Senats nur bei einem desfalsigen Zugestaͤndnisse durch die erste Kammer bringen zu koͤnnen, bei der Unmoͤg⸗ lichkeit, ohne gleichzeitige Errichtung rines solchen Kriminal⸗Se⸗ nats die sne geghze Verbesferung des Verfahrens in Kriminal⸗ Sachen nach dem heute definitiv angenommenen Gesetz⸗Entwurfe ins Leben treten zu lassen, dte Konferenz⸗Mitglieder zweiter Kammer, wenn auch ungern, zur Einraͤumung des verlangten Praͤsentations⸗ rechts fuͤr die Provinzial Landschaften sich haͤtten verstehen muͤssen, jedoch mit den wesentlichen Verbesserungen des fruͤheren B eschlusses erster Kammer, daß nicht nur die erste Besetzung des Kriminal⸗ Senats allein der Regierung uͤberlassen bleiben, sondern derselben auch in der Folge freistehen solle, den Gewaͤhlten in einen belie⸗ bigen Civil⸗Senat, und dagegen einen von den Koͤnigl. Raͤthen in den Kriminal⸗Senat zu versetzen. Durch diese beiden Abaͤnde⸗ rungen werde resp. die erstmalige Besetzung des Kriminal⸗Senats lediglich nach der Auswahl der Regierung, und fuͤr die Folge die Moͤglichkeit gesichert, einen von den Provinzial⸗Landschaften praͤ⸗
sentirten Ober⸗Appellationsrath, welcher etwa fuͤr den Kriminal⸗
Senat weniger qualifizirt erscheine, mit einem Koͤniglichen Mit⸗ liede des hoͤchsten Gerichts tauschen zu lassen, und moͤchte damit 5 viel gewonnen seyn, daß die noch uͤbrig bleihenden Inkonve⸗ nienzen des Praͤsentationsrechts gewiß keinen genuͤgenden Grund abgeben, um die endliche Befriedigung des Beduͤrfnisses einer verbesserten Kriminal⸗Rechtspflege deshalb laͤnger zu verschieben, ja bei der bestimmten Absicht erster Kammer, hierunter nicht nach⸗ zugeben, aufs ungewisse hinauszusetzen. Der Konferenz⸗Beschluß wurde, in Anerkennung dieser Betrachtungen, unter Dissens von 3 Stimmen angenommen, wiewohl alle Redner zu erkennen ga⸗ ben, daß nur der dringende Wunsch, dem Beduͤrfnisse einer ver⸗ besserten Kriminal⸗Rechtspflege abzuhelfen, sie veranlassen koͤnne, wegen des Praͤsentationsrechts uͤberhaupt nachzugeben. Sitzung vom 12. Mai. Nach verlesenem Protokolle re⸗ ferirte der Herr General⸗Syndikus aus der Konferenz, daß Ge⸗
setz uͤber die Veraͤußerung von Dotal⸗Grundstuͤcken betreffend⸗
ie Konferenz hatte, abgesehen von unwesentlichen, hauptsaͤchlich 8 h.een Aheos Abänderungen, zu Gunsten des B.Acaa ses zweiter Kammer sich vereinigt, und konnte daher die 2 nahme des Konferenz⸗Vorschlags kein Bedenken finden, wiewohl dessen Redaction ausdruͤcklich vorbehalten blieb. Auch reserixte der Herr General⸗Syndikus uͤber eine Protestation der v bevollmaͤchtigten“ des Kirchspiels Voͤrden, die unterlassen 1 1 d1 eines Deputirten und Verwahrung gegen Beschluͤsse der Stande⸗ versammlung betreffend. Es wurde beschlossen, uͤber diese Pro⸗ testation zur Tagesordnung uͤberzugehen.
Kassel, 12. Mai. (Kass. A. 3.) Versammlung der easeSs vom 4. 8 Herr Abg. Wippermann be⸗ richtete uͤber die Kosten der topopraͤphischen Landesvermessung. Hierzu werden 6000 Rthlr. begehrt. Der Ausschuß findet im 8A* en nichts gegen die Forderung zu erinnern, bis auf die fuͤr die Theodolitfuͤhrer und den Sections⸗Chef der Meßtischfuͤhrer berechneten Gehalt, indem es leicht erforderlich 8, ehs beson⸗ dere Beamten mit Normalgehalten neben einer erguͤtung fuͤr Reisekosten zu Es sey hinreichend, wenn fuͤr Pesscr Remuneration und Reisekosten einschließlich Quartier 887 128 jäͤhrlich ausgesetzt wuͤrden, und bringt dieses in Perg. . Herr Abg. Wiegrebe: Der Ausschuß habe die neohtr⸗ ßigkeit der Landesvermessung anerkannt; 292sepfarung b5 fluͤssig, daran zu erinnern, daß hier die 1 nenehmens bsb⸗ bereits vor 20 Jahren begonnenen necrigen n gegen vie Nach⸗ sichtigt werde, in welcher Beztehung . Ie Sn barstaaten auffallend zuruͤckstehe. c. Gehalt ang ellt werden, son⸗
noch eine Audienz beim Koͤnige gehabt hat.
1 t erem Norn Zele eA hervorgehe, nur voruͤbergehend fuͤr
wieder an, ihren fruͤheren Nichtsdestoweniger Streitfrage in Paris Gesandtschafts⸗Secre⸗ daß er die Sache Was Herrn oͤnliche Bereitwilligkeit Resultate zu fuͤhren, Kabinet, auf die hin, daß England habe, den Befehl er⸗ Ein heute von Malta sdampfschiff brachte die Nachricht altenen Neapolitanischen Schiffe Zahl der auf unserer Rhede Man zaͤhlt be⸗ viel Franzoͤsische Linienschiffe, und Dampfboͤten, eiben werden, bis man uͤber unterrichtet seyn wird. auf drei Wochen. Serra Capriola,
Geschaͤfte fangen gen Gang zu r gespannt, au entschieden werden wird. m 8 Vicomte de’ Haussonville, hat sich da so eifrig betrieben hat, Temple betrifft, gezeigt, um die indem er ohne direkte bloße Versicherung des Herrn v. Vermittlung angenommen n einzustell
nspruch genommen werden solle, fe welche Weise die
gefaßten Beschluß, nach welchem ein solches Praͤsentationsrecht ee Franzbnüsche
chaften alternirend in
Anspruch genommen worden, abgelehnt hatte. Der Herr Ge⸗ . o hat auch er viel pers ache zu einem schnellen Nachricht von seinem⸗ Haussonville die Franzoͤsische r assen hat, die Feindsehgkeiten! angekommenes Englisches Krie mit, daß alle dort zuruͤckge freigegeben worden seyen. — liegenden Schiffe nimmt mit je reits drei Englische und nebst einigen Korvetten scheinlichkeit nach saͤmmtlich hier bl den Ausgang der Sache dazu bestimmte Termin Neapolitanische Gesandte hat die Vollmacht, im N so daß viele Zeit gew Aenderung des
dem Tage zu.
beschraͤnkt sich in Paris, Herzog von amen des Koͤnigs seine Zustimmung onnen wird. — Es ist hier stark Ministeriums die Rede, und hon unter dem Pu⸗ Nachricht, daß ist im hoͤchsten d- 15 Fregatten,
von einer gaͤnzlichen 8 M die Namen der neuen Minister zirkuliren blikum. — Die neulich im „Commerce“ gegebene Neapel eine Flotte von Grad uͤbertrieben.
beschraͤnkt sich solche auf 1 Lir 4 Fregatten und eben
Unsere Regierung faͤhrt fort, u senden; alle nd uͤbrigens
47 Kriegsschiffen habe, Linienschiffe und 15 † nienschiff, „der Vesuvius“ von
so viel Korvetten, zusammen Kriegsmunition aller Art daselbst ausgebroch
Statt der 12
Kanonen,
eruͤchte von bis jetzt ungegruͤndet.
Die Nachricht, daß der Koͤnig oͤsischen Regierung in hat hier einen Es wird nun die Sache des ie Erwartungen zu erfuͤllen, die er dur 88 bei dieser Ange⸗ Thiers ist hierin
nach Sicilien nen Unruhen
Turin, 5. Mai. (A. 3.) die Vermittelung der Franz
von Neapel . 1 Conopolstreit angenommen,
dem Sicilianischen M guͤnstigen Eindruck he Herrn Thiers seyrn eine Frieden und
rvorgebracht.
Ordnung athmende Sp⸗ hat. Die Mission des Herr. e gluͤckliche Erfuͤllung ihm einen An Maͤchte, die an der Erhaltung der des Europaͤischen Friedens bethei⸗ scheint nicht
eine dankbare,
s und der Befestigung ind, verleihen muß, Konflikt Englands und den Streit neu belebten Hoffnungen . Somit tritt „das Kind der Revolution“ i seine Mutter auf; man kann inzwischen s Auftreten nur auf ihre Besaͤnftigung be⸗ Schwefelfrage jetzt friedlich⸗ e Reibung hat hoͤchstens ein paar rsten von Cassaro und den Letzterer soll durch eine merkwuͤrdige diplo⸗ keit seine Abberufung von Wien veranlaßt haben. te am RNeavpolitanischen Hofe scheint rden zu sollen, obwohl fruͤhere Briefe ler Zuversicht behaupten.
denn die eigentliche Gefahr Neapels, sondern aus den durch der Unruhestifter gedroht
zu haben. n einem.
gewissen Sinne gegen annehmen, rechnet ist. geloͤst und die dur Individualitaͤten zer Marquis Gaglia
chische Gesand
Zweifel wird die ch sie erregt malmt, so den Fuͤ
Der Oesterrei nicht abbe Neapel die Spanien. Der Vice⸗Koͤnig von Navarra und askischen Provinzen hat in Bezug auf den letzten Insurrections⸗Versuch der Karlisten solgende mation erlassen: „Basken und Navarresen! Einige Elende, nur der Stimme des Ehrgeizes und der Verzweiflung Gehör ebiete erschienen, in der thörigten Hoffnung, . Die von mir sogleich ergriffenen Maßregeln mir, sie ohne e Lovalität ge⸗ mit Ansnahme
Spanische Graͤnze. General⸗ Capitain der
gehend, find bewaffnet auf un⸗ die Ruhe, deren Ihr genießet, zu stören. ünd das Vertrauen auf Eure Ergebenheit erlaubten
Ich hatte nicht zu sehr auf Eur rechnet. — Die Rebellen existiren nicht mehr; sie sind,
von sieben, denen es gelang, nach Frankreich zu entkommen,
Furcht zu erwarten.
entweder todt, verwundet oder gefangen. Die Berichte, die ich von dem unerschrockenen Brigadier Bayona, so wie von Anderen erhalten abe, bestätigen jene Thatsachen.“ Außerdem weiß ich auf offizielle eise, daß der unwürdige Abt von Lecumberri, Anführer der Bande, welche den Einfall machte, die verdiente Strafe erhalten hat und von den Bewohnern des Landes in den Hütten von Erasun getödtet wor⸗ den ist. Sieben andere Führer und Offiziere, die von dem tapferen Lieutenant von Sarggossa, Don Jose Fernandez, gefangen genommen wurden, sind auf meinen Befehl erschossen worden. Dasselbe Loos er⸗ wartet alle Rebellen, die in die Hände unserer Truppen fallen. Bas⸗ ken und Navarresen! Ihr sehet, was aus diesem thörigten Unterneh⸗ men geworden ist; kaum begonnen, ist es auch schon gescheitert, und zwar gescheitert durch Euch. Wird es für die Rebellen noch einer neuen Lehre bedürfen? Soll noch einmal Spanisches Blut für eine Sache vergossen werden, die bereits die allgemeine Verachtung getros⸗ sen hat, die in Europa proskribirt, in Aragonien besiegt und von Euch verflucht worden ist? Nein, ich glaube fest, dieser tollkühne Versuch wird der letzte seyn. Euer lovales und großmüthiges Benehmen, Eure freiwillige und so wirksame Unterstützung bei der Vernichtung der Re⸗ bellen, die Friedensliebe, welche Euch vö- dies Alles trägt da⸗ zu bei, mein Vertrauen und meine Dankbarkeit zu vermehren. Nur iu lange schon hat der Krieg Ener Land verwüstet. Mögen Friede, Einigkeit, Vertrauen stets unter Euch herrschen, und wenn einige Elende Euer Glück zu stören suchen, so seypd ihres Unterganges gewiß, dies verspricht Euch Euer Vice⸗König und General⸗Capitain 8 Pampelona, 3. Mai 1840. Don Felipe Ribero. .
“
Konstantinopel, 25. April. (A. Z.) Man hat von Nuri Efendi Briefe aus London erhalten, worin er Lord Palmerston und Herrn von Brunnow sehr lobt und die Hoffnung aus⸗ spricht, seine Mission gluͤcklich zu beendigen. Er kann nicht ge⸗ nug die zuvorkommende Weise ruͤhmen, mit der er in England aufgenommen worden sey. Er schreibt dies den freundschaftlichen Gesinnungen zu, die von jeher die Englische Nation fuͤr die Pforte gehabt. Er benuͤtzt dies, um recht eifrig anzuempfehlen, sich ja gut mit Lord Ponsonby zu halten, der, wie er sich genau üͤberzeugt habe, der eigentliche Schutz und Schirm der Pforte sey. Damit diese seine Anempfehlung um so mehr Eingang finde, citirt er mehrere Stellen aus den Berichten Ponsonby'’s an das Englische Ministerium, von denen Lord Palmerston ihm Einsicht gegeben. Es geht daraus hervor, daß der Britische Botschafter seiner Regierung anraͤth, ohne Zeitverlust Mehmed Ali angreifen zu lassen, und sich nicht um die Folgen zu bekuͤm⸗ mern, weil, je laͤnger man damit zoͤgere, desto mehr die Pforte erschöpft werde, 6 daß sie zuletzt aus Schwaͤche untergehen muͤsse. Ponsonby ist also fuͤr Krieg gegen Mehmed Ali und kann darin durch das Betragen Mehmed Ali's nur bestaͤrkt wer⸗ den, denn dieser hat alle Ruͤcksichten aus den Augen verloren, die er sonst fuͤr den Englischen Namen hatte. Man moͤchte fast glauben, daß er es darauf absehe, eine Krisis herbeizufuͤhren. Die Mittheilungen aus Alexandrien lauten hoͤchst bedenklich. Man entnimmt allerdings auch daraus, daß der Englische General⸗ Konsul Hodges sehr leidenschaftlich und aͤußerst unvorsichtig ist, und daß sein Betragen Mehmed Ali reizen muß. Hier ist uͤbri⸗ gens Alles ruhig, und man merkt kaum, daß man große Ereig⸗ nrsse zu erwarten hat, die nach der Ansicht der meisten Diplo⸗ maten eintreten muͤssen.
— Nach der Luccaer Zeitung haben mehrere Europäische Kaufleute in Alexandrien eine Bittschrift entworfen, worin Mehmed Ali ersucht wird, die angeklagten Juden aus Damas⸗ kus nach Aegypten holen zu lassen und dem Gerichte zu Kahira die Untersuchung des ganzen Vorfalls zu uͤbertragen. Wie es scheint, hat die bereits angeordnete und auch als wirklich gesche⸗
hen verkuͤndete Hinrichtung der Juden in Damaskus noch nicht stattgefunden.
Konstantinopel, 24. April. (Wiener Z.) Nach Eingang der letzten Nachrichten aus Silistria, Brussa, Samsun, e banes und Aleppo, allwo sich die Pest uͤberall zeigte, hat das Medizi⸗ nal⸗Conseil unter Vorsitz des Hekim Pascha's ein Sanitaͤts⸗Regle⸗ ment erlassen, welches streng gehandhabt werden soll. Saͤmmt⸗ liche Legationen haben von Achmed Fethi Pascha Mittheilungen hieruͤber erhalten. — Die seit der Thronbesteigung des Sultans noch nicht hier gewesenen Paschas und Gouverneure in den Provinzen sind vom Groß⸗Wesir hierher berufen worden, um ihre Huldigung zu leisten. Mustafa Nami Pascha- von Janina und der Pascha von Bagdad werden taͤglich erwartet. — Die Ein⸗ richtung einer Escompte⸗Bank, zu welcher der Sultan selbst als Actionair beitreten soll, ist bereits durch Achmed Fethi praͤliminirt. — Die HOesterreichische Flotille ist mit dem Admiral von Ban⸗ diera nach Smyrna zuruͤckgekehrt. 864“
Aeg y p t e n.
Alexandrien, 16. April. (Morning Chroniecle.) Die mit dem letzten Dampfboote angekommenen Nachrichten sind von der Art, daß sie alle Furcht vor einem baldigen Angriffe von Seiten der Europaͤischen Maͤchte verscheuchen. Andererseits scheint jedoch die Loͤsung der Aegyptischen Frage noch sehr fern, waͤhrend der Pascha, der nicht einen Fingerbreit nachzugeben ge⸗ neigt ist, seine Ruͤstungen mit einer eben so unerklaͤrlichen, als fuͤr das Land verderblichen Thaͤtigkeit betreibt. Seit langer Zeit ist kaum Jemand, der die Waffen zu tragen vermochte, von der Conscription befreit geblieben, und die National⸗Garde, welche hauptsaͤchlich aus Personen besteht, die der arbeitenden Klasse an⸗ gehoͤren, erhaͤlt, obwohl sie der Mittel, ihren Unterhalt zu erwer⸗ ben, beraubt ist, weder Nahrung noch Sold. Es herrscht daher das groͤßte Elend, und um diese Leute einigermaßen zufriedenzu⸗ stellen, hat der Pascha versprochen, daß jeder National⸗Gar⸗ dist, der einexerzirt ist, 15 Piaster (1 Thaler) monat⸗ lich erhalten soll. Dies hat eine gute Wirkung gehabt. In Kahira sieht es noch aͤrger aus als hier. Man hat die Na⸗ tional⸗Garde gaͤnzlich von dort entfernen muͤssen und sie steht jetzt bei Rahmanieh im Lager. Die Arnauten haben, weil sie Erzesse in Kahira begingen, auf dem anderen Ufer des Nils ein Lager bezogen und sind durch 600 Syrische Beduinen ersetzt worden. Abbas Pascha, der vor kurzem abermals vor den Angriffen der Frauen von Kahira in die Citadelle fluͤchten mußte, ist jetzt nach,
osseir abgegangen, um das Kommando uͤüber 20,000 Schwarze zu uͤbernehmen, die aus dem Sennaar angekommen sind und in da svg 8 sollen. 8
ulak, die Vorstadt von Kahira, hat der
ein Corps National⸗Garde zu bilden; 80 Sencefe9 neral und ein Holztraͤger zum Oberst⸗Lieutenant ernannt wor⸗ den. Derselbe Befehl ist auch an Suez ergangen.
In Kahira und zum Theil auch in Alexandrien sind die Basars ganz verlassen, denn die Haͤlfte der Kaufleute ist entflo⸗ hen, um der Conscription zu entgehen. Mit dem Kredit ist es voͤllig zu Ende. Es haben bereits mehrere Bankerotte stattge⸗ funden und es werden noch mehrere folgen, und mit Ausnahme der Geschaͤfte einiger, mit der Regierung direkt in Verbindung stehender Haͤuser ist der Handel des Landes voͤllig Null. Die
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Frage in Bezug auf den freien Handel ist, gleich der Ruͤckgabe der Tuͤrkischen Flotte, auf unbestimmte Zeit verschoben; d. h. ent⸗ weder, bis die Europaͤischen Maͤchte sich von aller Einmischung in die Orientalischen Angelegenheiten zuruͤckziehen und es dem ascha uͤberlassen, sich selbst mit der Pforte zu verstaͤndigen, oder is er gezwungen wird, die ihm bereits vorgelegten Bedingungen anzunehmen. Die Pr waͤhrt noch immer fort, indeß hat die Zahl der taͤglichen Erkrankungen von 25 bis auf 5 abgenommen.
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Berlin, 15. Mai. Dem eben erschienenen „siebenten ah⸗ er⸗
lin von Baruch Auerbach“ entnehmen wir nachstehende An⸗ gaben uͤber dieses Institut. Der ebengenannte Vorsteher und zugleich Begruͤnder desselben eroͤffnete es vor sieben Jahren ohne alle Mittel und unter vielfachen Hindernissen, ohne bestimmte Aussichten auf Unterstuͤtzung, nur im Vertrauen auf den Bei⸗ stand des Himmels und die wohlthaͤtige Gesinnung seiner Mit⸗ buͤrger; und uͤber alles Erwarten ward seine Zuversicht gerecht⸗ fertigt. — Im ersten Jahre fanden vier Waisenkinder hier Aufnahme, erhielten Pflege, Erziehung, Unterricht; was einen Kosten⸗Aufwand von fast 549 Rthlr. erforderte. Durch immer reichere Gaben sah sich denn der Begruͤnder in den Stand gesetzt, die Zahl der Kinder zu vermehren. Im Ganzen sind bis jetzt 24 aufgenommen, von denen aber be⸗ reits einige entlassen worden. Dadurch sind die jährlichen Aus⸗ gaben aber natuͤrlich auch stets gewachsen und haben im verflos⸗ nen Jahre 1836 Rthlr. betragen. (Zusammen sind in den
7 Jahren 8128 Rthlr. verausgabt.) Außerdem ist es aber noch moͤglich gewesen eine Summe von 17,532 Rthlr. 27 Sgr. als ein „unantastbares Vermoͤgen der Anstalt“ zu sammeln und da⸗
res⸗Berichte uͤber das juͤdische Waisen⸗Erziehungs⸗Institut zu
durch ihr eine feste Begruͤndung zu verleihen.
Ueber die Operation und das Wesen des Schielens
(Strabismus).
Aufs lebhafteste wird in diesem Augenblick die Aufmerksamkeit der
A
Chirurgen durch eine von Dieffenbach neu begründete Operation in Anspruch genommen. Bis jetzt bestand die einzige Behandlungsweise des Schielens in Anwendung von Schielbrillen oder anderen opti⸗
schen Apparaten, wie z. B. die von Wollaston u. A., um das Auge an die natürliche Richtung zu gewöhnen. Später hat Stromever nach einen Versuchen an Leichen die Heilung des Schielens auf operativem Wege für möglich gehalten. Hierauf gestützt unternahm Dr. Pauli an einer Lebenden den ersten, völlig mißlungenen Versuch, indem er nicht im Stande war, den Augapfel festzuhalten und die Operation zu voll⸗ führen. Er schlägt deshalb für die Zukunft vor, die Hornhaut mit einer Staarnadel zu durchstechen, um so das Auge zu fixiren und dann die Durchschneidung des Muskels vorzunehmen. Dieffenbach ist der Erste, der die Heilung des Schielens durch Muskel⸗Durchschneidung
wirklich ausgeführt hat, und zwar nach einer eben so einfachen, als für das Auge schonenden Weise, für die am besten der glänzende Er⸗ folg und die große Anzahl der glücklich Operirten spricht, in ein paar Monaten beinahe zweihundert! Diente diese Operation nur zur Ab⸗ huͤlfe gegen die widrige Entstellung des Schielens, wäre sie somit Sache
bloßen Eitelkeit, so könnte man vielleicht die Frage aufstellen, ob man sie jedesmal vornehmen dürfe. Sie ist aber von höherer Bedeu⸗ tung, denn das schielende Auge ist mehr oder minder schwachsichtig, und während das gute Auge sieht, ruht jenes — es sieht dann erst, wenn ihm eine natürliche Richtung gegeben wird. Das kurze Resumé von den beinahe 200 Operationen ist Folgendes: Schielt jemand nur mit einem Auge, so findet man oftmals die Pupille dieses Auges mehr er⸗ weitert, als die des gesunden. Hier sindet Doppelsehen statt. Schnei⸗
einer
det man den inneren Muskel durch, so zieht sich die Pupille zusammen
und das Doppelsehen hört auf. Jene Erscheinung der Erweiterung der
Pupille im inneren Winkel der Augenbieder ist das Widerspiel vom normalen Zustande. Bringt man beide Angen näher zur Nase, d. h. will man die Gegenstände näher besehen, so ziehen sich die Pupillen zusammen und die Coutraction tritt jedesmal ein, sobald man die geraden Muskeln frei agiren läßt. Beim Schielen findet sich aber das Gegentheil, weil das Auge nicht durch den Willen nach innen ge⸗ führt wird. Dies ist ein passiver Zustand, und wenn die Iris im Schatten ist, überhaupt wenn das Auge vor jeder äußeren Erregung, Schutz hat, so erweitert sich jene, wie man es bei allen im Schatten befindlichen Personen wahrnehmen kann. Daß, wie ich gesagt habe, die vor äußerer Erregung geschützte Pupille sich erweitert, läßt sich auch durch den entgegengesetzten Fall beweisen. Die Personen mit zusam⸗ mengezogenen Pupillen sehen weit und nicht doppelt, dagegen diejeni⸗ gen, welche erweiterte Pupillen haben, nur auf sehr kurze Entfernung deutlich, ein wenig weiter jedoch schon doppelt, und in noch größerer Entfernung gar nichts mehr sehen. Durch die Durchschneidung des Muskels wird das Doppelsehen gehoben, weil die Pupille sich zusam⸗ menzieht, sobald die Iris nicht mehr im Schatten ist, und das Gesicht wird scharf, weil, wenn das Auge gerade gerichtet worden, seine Are unter gleichen Winkel mit dem des anderen Auges gestellt werden kann. Dagegen bemerkt man zuweilen dies Doppelsehen gleich nach der Ope⸗ ration vorübergehend; dies ist nämlich der Fall, wenn der Kranke mit einem Auge sehr stark geschielt hatte, wo denn das Auge gar nichts sab. Was bei allen diesen Operationen das Erstannen der anwesenden Aerzte vorzüglich erregt hat, ist die Freiheit, welche das Auge stets be⸗ halten hat, vermöge deren es mit gleicher Leichtigkeit alle Richtungen annimmt, — denn nur bei dem Schielen nach außen zeigt sich eine Ausnahme. Die Stellung der Augenmuskeln erklärt diesen Umstand. Wenn der gerade innere Muskel durchschnitten ist, wendet sich das Auge noch eben so leicht nach innen wie vor der Operation. Diese Bewegung wird durch die vereinte Thätigkeit der beiden schrägen Mus⸗ keln bewirkt. Wenn der gerade äußere Muskel durchschnitten ist, so neigt sich der Augapfel, vermöge der Thätigkeit des geraden inneren Muskels ein wenig nach innen. Diese fehlerhafte Stellung ist jedoch niemals von langer Dauer, indem durch die Zusammenziehung der Wunde das Auge gerade zu stehen kommt. Die große Anzahl der Ope⸗ rationen und die Mannigfaltigkeit und Verschiedenheit der Fälle gab Dieffenbach Gelegenheit, genaue Beobachtungen über die Functionen einzelner Muskeln anzustellen, und danach seine Operationen zu va riiren, bald diesen, bald jenen Muskel zu durchschneiden. So reichte in mehreren Fällen bei dem höheren Grade des Schielens nach innen öfters die Durchschneidung des einen geraden Muskels nicht hin, um das Auge in seine normale Richtung zu bringen. Da schnitt Dieffen ch, der sich durch eine Schwierigkeit noch niemals 1gn ließ, so⸗ fort auch noch den Rollmuskel des Auges durch und der Herstellung stand ferner kein Hinderniß mehr entgegen. — Ein Fall war besonders merkwürdig; der Kranke litt an einem und demselben Auge am Schie⸗ len und an dem grauen Staar in Folge einer in früͤhester Kindheit erlittenen Verwundung des Auges. Dieffenbach operirte binnen weni⸗ gen Sekunden in Gegenwart vieler Aerzte den Staar, worauf der Kranke rief: ich sehe! ich sehe! und sogleich darauf hob er das Schie⸗ jen durch Durchschneidung des inneren Muskels. Kann man sich ei⸗ nen herrlicheren Erfolg dieser kühnen und großartigen Erfindung vor⸗ stellen, die, indem sie dem Blick die gerade Richtung wiedergiedt, zu⸗ gleich auch das Gesicht wiederherstellen kann? Und sollte nicht auch der Nichtarzt den unberechenbaren Einfluß ahnen können, den diese neu degründete Operation auf die Angenheilkunde überhaupt ausüden mußt Berlin, den 10. Mai 1840. Dr. Karl Pbillips*„
*) Von dem Verfasser des obigen Aufsatzes ist so eden dei Alexander Humblot erschienen: La chirurgie de Mr. Deffenbach par Choartes Phillips. Première partie avec quatre planehes.
Sachsen eine 1 ten, welche auch in dieser Proving schon im 19cen Jahrdumderr im
Von der Einuahme für die am 15ten v. M. in der Garnison⸗ Kirche stattgefundene Aufführung der Graunschen Passions⸗Musik ist der Kasse der Erwerbschulen die Hälfte, mit 328 Rthlr. 13 Sgr. 6 Pf.⸗ zugeslossen. Indem wir den Empfang dieser wohlthätigen Gabe hier⸗ mit zur öffentlichen Kenntniß bringen, danken wir aus Herzensgrunde allen denen, welche bei dem schönen Unternehmen so erfolgreich ats uneigennützig mitwirkten. Insbesondere gilt unser Dank dem Herrn Musik⸗Direktor Schneider, der Königlichen Kammer⸗Sängerin Dlle. Löwe, den Solo⸗Sängerinnen Dlle. Schneider und Ludwig und den Königlichen Sängern Herren Mantius und Bötticher, deren künstle⸗ rische Leistungen schon wiederholt die glücklichen Vermittler reichlicher Spenden für unser Institut geworden sind.
Berlin, den 3. Mai 1840.
Direction der Erwerbschulen.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
„Berlin. Seitdem Havydn seine beiden größten Werke, die „Schöpfung“ und die ü geschrieben, also seit vier Dezen⸗ nien, ist wohl selten ein Jahr verflossen, ohne daß eines derselben hier offentlich aufgeführt worden; oft hörte man auch beide in einem und demselben Jahre, zuweilen sogar das eine oder das andere zweimal, besonders das erstere, und doch ist man ihrer niemals satt geworden; jede neue Aufführung derselben versammelt immer wieder eine hörbegie⸗ rige Menge; diese ewig frischen, heiteren, kindlich frammen Melodieen, diese Fülle von Harmonie, rein beseligend durch ihre Klarhett, Lieblich⸗ keit und Erhabenheit, noch immer wirken sie mit ungeschmwächter Kraft auf Alt und Jung, auf Kenner und Laien. So hatte sich denn auch am diesjährigen Bußtage im Opernhause ein sehr zahlreiches Publi⸗ kum versammelt, um die „Schöpfung“ zu hören, welche unter Direc⸗ tion des General⸗Musik⸗Direktors, Herrn Spontini, von dem Ge⸗ sangs⸗ und Orchester⸗Personal der Königlichen Oper zum Besten einer Unterstützungs⸗Kasse für hülfsbedürftige Theater⸗Mitglieder aufgeführt wurde. Die Solo⸗Partieen wurden im ersten Theil von den Damen Löwe und Hofkuntz, den Herren Bader und Zschiesche, im zweiten von Dlle. Löwe, Herrn Mantius und Herrn Zschiesche, im dritten von Dlle. Schulze, Herrn Bader und Herrn Fischer vorgetragen, und die Aus⸗ führung derselben war durchaus trefflich, mit alleiniger Ausnahme desersten Terzetts im zweiten Theil, wo die Oberstimme an einigen Stellen nicht ganz rein intonirte. Die Größe der Instrumental⸗Einleitung zu diesem Werk trat an diesem Abend um so enischiedener hervor, da sie unmittelbar auf eine der genialsten und erhabensten Instrumental⸗Cempositionen, auf Beethoven’'s C-moll-Svmphonie folgte und dennoch nicht im min⸗ desten durch diese verdunkelt wurde. Leider ist mit der Aufstellung des Orchesters auf der Bühne der Uebelstand verbunden, daß die Tou⸗ massen sich nicht recht konzentriren und durch die Tapetenmände sehr gedämpft werden; bei dem weit kleineren Orchester in den Möserschein Soireen, die im Saale des Hotel de Russie stattüinden, ist daher die Wirkung einer Beethovenschen Symphonie stärker, als es auf dem Theater⸗Raum bei noch so energischer und präciser Ausführung erreicht werden kann. Am schönsten würden diese Somphonteen wohl im Konzert⸗Saale des Königlichen Schauspielhauses klingen, und es wäre sehr efreulich, wenn wir dort statt zweier Quvertüren, mit denen die
beiden Theile eines Konzerts gewöhnlich eroffnet werden dfter emes8
jener Instrumental⸗Werke zu hören bekämen. Referent erimnnert nur an den großartigen Eindruck, den die Beethovensche Somphonie mit Chören machte, als dieselbe vor einigen Jahren im Konzert⸗Saagle aus⸗ geführt wurde. Diese Symphonie erfordert eine so Besfetzung, um ihre volle Wirkung hervorzubringen, daß für sie auch der Saal des Hotel de Russie, wo wir ste in der letzten diesjährigen Sciree des Herrn Musik⸗Direktor Möser hörten, nicht der ganz angemessene Ort war, denn der beengte Raum gestattete hier nur eine sehr geringe Zabl von Sängern, und so war es unmöglich den letzten Satz des Werkes, der überdies in den Gesangs⸗Partieen sehr schwierig auszuführen ist, vollkemmen zu würdigen; die Oberstimmen liegen fortwährend sehr hoch, und es muß daher leicht Erschlaffung der⸗ selben eintreten, wenn sie nicht durch eine große Masse aufrecht dehal⸗ ten und getragen werden. Daß Beethoven den Sängern oft starke Inmuthungen macht, zeigt schon sein „Fideltoe“; er dat demn mufkatt⸗ schen Gedanken, in welchem sich seine Empfindung gerade ausströmte. den physischen Bedingungen der Stimme nicht unterorduen wolen: aber die Größe seiner Gedanken verdient es wohl, daß der Säanger auch einmal einer außergewöhnlichen Anstrengung sich unterzicht und das Aeußerste seiner Kräfte aufbietet. Unter den letzten Musik⸗Aek⸗ führungen der diesjährigen Saison zeichnete sich anch das von verrmn Taubert im Saale der Sing⸗Akademie gegebene Konzert sowahl durch inneren Gehalt wie durch schönen Vortrag der aufgeführten Mustk⸗ stücke aus. Es brachte uns die Ouvertüre zu Egmont ven Beethoven. diese Tragödie in Tönen, eine Mozartsche Arie und zwer Lieder voam Herrn Mantius im edelsten Stil vorgetragen, ein Duo für das Pigne von Moscheles, von dem Konzertgeber und Dlle. Klara Wier mnt gleichem Geschmack ausgeführt, und drei Compeositionen vomn Tanverr⸗ ein Klavier⸗Konzert, eine etüdenartige Phantasie für dasselde Imüerne⸗ strument und eine Symphonie. Die beiden letzteren waren men. Das erste, Opus 18 des Autors, ist bereits im Druck erschtenen. Ir allen dreien zeigt sich der ausgezeichnete Virtuose auch als ein valentpeller Kam⸗ ponist; besonders das Klavier⸗Konzert ist ein Werk von einfacher, edier Schönheit. Es besteht aus drei nicht zu langen und eng mit emander verbundenen Sätzen die zusammen ein abgerundetes Siun und Ge⸗ müth auf gleiche Weise defriedigendes Ganze bilden. Die Klavier⸗ Erüde. „Najade denannt. ist mindestens ein eben so graßröfes Mufik⸗ stück wie die belichte Campanella desselben Kompomsten. In der Svmphonie sind vorzüglich der erste und letzte Satz effektreich gearhertet. Schließlich hat Referent auch noch einer mufffalisch deklamaterischem Morgen⸗Unterhaltung zu erwähnen, die am verstossenen Seuntag eben⸗ falls im Saale der Sing⸗Akademie zum Besten des Vereins zar Be⸗ förderung des Schulbesuchs armer Kinder durch den Köumgt. Kam⸗ mer⸗Musiker Herrn Belcke veranstaltet war und in weicher der meisterhafte, tief ergreifende Vortrag Schillerscher Dichtungen avner— Scene aus DemetriusI und Pegasus im Jeche van Madame
Crelinger und Herrn Sepdelmann alles Andere überstrahlte d ern erkennenswerth auchtl die Virtuosität seyn mag, welche die Berrem Belcke, Bagans, Kruspe und Kisting auf ihren schwer zu
8. deinden Instrumenten der Baßposaune, dem Tenordern der — 8 chromatischen Waldhorn und der Tuda, entwickeiten. 10.
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St. Petersburg. An der Gränze der Seuvernements Char⸗ koff und Peltawa, in der Nähe der Stadt Krlerrgmtamf dar wan muf den Besitzungen des Grafen i Goinmlin, deim Graben mes Ka⸗ nals, der zu emmer Niederung führt aine große Menge anteduintamt⸗ scher Knochen entdeckt. Man fand daseidst in emem sandigen Sbam die Knochen eines Mammuts t mammonteus Fischerh. SIchen und Schulter Kuochen von klip. zum gracile Kaup, und die Tahm⸗ wurzeln von Flephas periboleces Fischer. Swischen diesen win Wiacde⸗ nung durch einander Uegenden Knochen fand man zrose Matfen veer aus zersplitterten Zahnstücken entstandenen Anochen Brerrie. Die dem splitter waren in einen afurfardigen Türfis üdergene: durch Rafk⸗ schen Theu dedeckt und mit großkörngem Mrer⸗ Dae⸗ und Kech⸗ salz⸗Krestallen dedeckt. Das nefere in die Grude derdur⸗ das üderall derverdrechende Dueillwasser. / aund mehxr Kuochem
als nêthig sind, um zwei vollständige Mammut⸗Gerrdoe zutfammenzu⸗
sctzen. Die meisten Knochen waren unversehrt erdalten und die zaltze
Sammlung wurde der Universttät Cdarkeff zur werteren Unterfnchung
Vorakademische Buchdrucker⸗Geschichte der Stade alle. Eme Fest Schrift ven Guskavb Schwerschke⸗
„ 1 8o. No S. n 1. Die in wenmgen Fagen devorstehende Wrederkehr des Jrcehtnms
der — der Buchdru düng ia der Provinz
Schersten zur Geschechte dieser Nums erwar⸗
medreren Seüdten (Erfurt, Magdeburg, Mersedurg — wo die erste Offizin umn gangen nördlrfchen im Jahre 1773 gegrün⸗