1840 / 139 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

f Syha1. 870 As rum 08 E6 lata ein Wohlthaͤtigkeits⸗Verein gebildet, dessen Zweck ist, der nothleidenden Klasse zu Huͤlfe zu kommen. Dieser aus den vor⸗ zaͤglichsten katholischen Mitgliedern der hiesigen Fraͤnkischen Ko⸗ sonie zusammengesetzte Verein hat neuerlich außerhalb Pera einige

Grundstucke angekauft, welche zum Bau eines Spitals und Ar⸗ men⸗Institutes verwendet werden sollen. Als hierzu die Erlaub⸗ niß des Sultans eingeholt wurde, hat Se. Hoheit nicht nur die⸗ selbe sogleich ertheilt, sondern noch uͤberdies die Summe von 10,000 Piastern zu dem menschenfreundlichen Zwecke dieser An⸗ stalt beigesteuert. 83 ö 8

Den neuesten Berichten aus Salonik zufolge, war daselbst ein Kauffahrteischiff von Alexandrien angelangt, welches mehrere Pestkranke an Bord hatte. Die dortige Kontumaz ergriff sogleich die nöͤthigen Maßregeln, um der Ausbreitung der Seuche vorzu⸗— beugen und zwar mit dem besten Ersolg, indem dieses Ereigniß nicht den geringsten Einfluß auf den Gesundheits⸗Zustand sener Stadt ausuͤbte. Ebenso werden die Auarantaine⸗Maßregeln in Sinyrna und hier mit vieler Strenge und Genauigkeit gehand⸗ habt, was bisher von den heilsamsten Folgen war, und ohne Zweifel die Landes⸗Behoͤrden aufmuntern wird, auf der einge⸗ schlagenen Bahn mit Beharrlichkeit fortzuschreiten.

Z

Konstantinopel, 30. April. (Wiener Z.) Die neuesten Nachrichten aus Alexandrien gehen bis zum 21sten d. M. Es hatte sich nichts Wesentliches in der Lage der Dinge veraͤndert. Meh⸗ med Ali scheint wegen seiner Ruͤstungen in seinen Geldmitteln endlich erschoͤpft oder bedraͤngt zu seyn. Er hat Befehl gegeben, mit seiner feinen und ordinairen Baumwolle loszuschlagen und Boghos Bey hat deshalb allen Fraͤnkischen Kaufleuten Antraͤge gemacht. Nedim Efendi ist aus Belgrad hier eingetroffen. Bei seinem Abgange aus Serbien herrschte Ruhe dort, und die Op⸗ position der wenigen Notabeln war erstickt. Die nach Europa zur Ausbildung bestimmten Soͤhne Tuͤrkischer Notabeln, werden auf einem Franzoͤsischen Dampsschiffe unverzuͤglich nach Frankreich

reits gestorben; drei liegen lebensgefaäͤhrlich darnieder und viele

55 8 8 Thran eingefuͤhrt und nach demselben 21,163 Scheffel Roggen, 1750 Scheffel Gerste, 2000 Ctr. Rappkuchen, 63 Ctr. Leinwand und 342 Klafter Brennholz verschifft; die Haupt⸗ Ausfuhr nach dem Inlande bestand in 33,4113 Scheffel Getraide aller Art, Klecsaamen und fuͤr 4500 Rthlr. Leinwand. Der Ver⸗ kehr in Wolle ist noch immer unbedeutend und daher auch der Preis der Tuche heruntergedruͤckt. Leinwand wird ge⸗ sucht und gut bezahlt; dies ist auch mit Butter der Fall. Die Pferde und das Rindvieh stehen hoch im Preise. Der Lachs⸗ sfang an der Ostseekuͤste ist ziemlich gut und in der Gegend von Kolberg so ergiebig ausgefallen, daß das Pfund Lachs nur einen Silbergroschen galt.

Magdeburg. Die Häͤlste des Dorfes Gehren⸗ dorff, Gardelegener Kreises, und zwar 18 Feuerstellen, sind durch eine heftige und ungewoͤhnlich schnell verbreitete Feuers⸗ brunst verzehrt. Es haben die Verungluͤckten keine Zeit gehabt, von ihrer Habe etwas zu retten, daher an 200 Menschen in die druͤckendste Noth versetzt worden sind und von der Wohlthaͤtig⸗ keit Unterstuͤtzung und Huͤlse erwarten. Auch sind mehrere Per⸗ sonen bei dem Brande schwer beschädigt worden; zwei sind be⸗

andere sind mehr oder weniger verletzt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. So eben ist der zweite Bericht des hiesig

Leipzig. Vereins erschienen. Mitglieder in hiesiger Stadt gefunden, auch sind Stiftungen mehrere bedentende Legate zu Theil geworden. Die Un⸗ cigennützigkeit bei der Betheiligung an demselben bezenat am besten der Umstand, daß derselbe neben der gewöhulichen Verloosung ange⸗ kaufter Kunstwerke zugleich die Begründung eines städtischen Museums zu seinem wesentlichen Zwecke hat. Die Ausstellung für 1839 eutbielt Fraukreich (81),

en Kunst⸗

Der Verein hat bereits eine sehr ansehnliche Zahl ihm schon durch

abgehen. Die Englische Flotte war groͤßtenthei in Smyrna eingetroffen.

Admiral Lalande wurde erwartet.

ls aus Vurla

Ne Beri au Ta is vom 2. A b var ü Fra sis⸗ 8 88 1 dach Berichten aus Tabris vom pril war der Franzoͤsische he e, in Ner Zahf der Werte der

Botschafter, Graf Sercey, in Teheran eingetroffen. Hussein Chan war mit den Franzoͤsischen Offizieren noch in Tauris.

Lo1ö

Stettin, 14. Mai. sind vom 26. Maͤrz bis 25ͤsten v. M. 187 Schiffe von da ausgelaufen.

163 beladen. Von diesen fuͤhrten 28 Schiffe Nu luslande zu. 151 Schiffe (124 beladen und 27 geballastet) an; gingen 140 Schiffe, einschließlich 2

besondere ansehnliche Zusuhren von Lumpen⸗Zucker, und Belgien ein, die ausgegangenen Schiffe truge Getraide. pro Winspel, je nachdem die Berichte aus England

Weniger einladend lauteten; Roggen war minder begehrt; Gerste

blieb gesucht und Rappsaamen erhielt sich in Folge der durch die kalte Witterung fuͤr die naͤchste Aerndte vermehrten Besorgniß Von Kolonial, Waaren, Ausschluß von Reis und Farbehoͤlzern, war die Zufuhr im Ver⸗

auf 69 72 Rthlr. pro Winspel.

haäͤltniß zum Konsume nur gering. Schottischer

ganz geraͤumt und in Norwegischem ziemlich viel,

mittleren Preisen, verkehrt, weil die diesjaͤhrige ausgezeichnet seyn soll.

Koͤslin, 10. Mai.

in See. h vom Auslande 13,702 Rthlr., vom Inlande 33,11 dem Auslande 27,167 Rthlr. und nach dem Inlande Vom Auslande wurden hauptsächlich Hering, Le

In den Swinemüͤnder Hafen Von ersteren waren 157 und von letzteren

traide, 6 Spiritus und 42 sonstige Waaren groͤßtentheils dem Hier in Stettin kamen im verflossenen Monate

G n geballastete, aus. en Schiffen traf der Hauptzug der Fruͤhjahrs⸗Versorgung, ins⸗

Die Preise des Weizens schwankten um 1— 2 Rthlr.

In den Hafenplaͤtzen des hiesi⸗ zen Regierungs⸗Departements kamen im verflossenen Monate 40

Schiffe und 415 Böoͤte an, dagegen gingen 45 Schiffe und 55 Bpöte

Der Werth der ein⸗ und ausgefuͤhrten Waaren betrug

Ueberhaupt wurden 13,932 Eintritts

wurden angefkauft 21 Werke im P „Oliver Cromwell“, von L. Somers

zum Preise von 5325 Rihlr. 8 Gr 10,008 Rthlr. 8 Gr. für 60 Werke verweundet wurden. Die Zahl der 2

ein und 195 tholz, 87 Ge⸗

es verblieb demnach bloß ein Kassen Die Einnahme des städtischen Muse ein Drittheil der Summe der Gesau licher Kosten, zu überweisen ist,

stromabwaͤrts Mit erste⸗

aus Holland in vornehmlich

tische Muscum geeignet erschienen, e wesentliche Erweiterung des Wirkun

guͤnstiger oder

henden Vereine hiesiger Kunstfreund rend des Winters in der mit 1 anstalten.

Heri Antsstet gen i Wi 1 Hering wurde Ausstellungen im Winterhalbjahre

aber nur zu Qualitaͤt nicht ein oder mehreremale stattfinden soll

überhaupt 594 Werke, zumeist aus Deutschland ( 434) Belgien (39) und Holland (27), darunter 509 Oel;:, nar mälde, 11 Jeichnnügen und 6 in Marmor ausgeführte Werie; kam

gleich, so stand sie ihr doch in Hinsicht des Werthes keinesweges nach.

hältnisse des gebotenen Genusses sehr geringe Zahl.

schen Legate für das städtische Museum;

Gesammt⸗Einnahme des Vereins für die 38 11,608 Rthlr. 18 ¼ Gr., die Ausgabe 11,548 Rthlr. 13 ½ Gr.,

betrng 2803 Rthlr. 4 Gr., gabe 681 Rthlr. 11 Gr., so daß 2121 Rthlr. 1 ben, üͤber die, da sich in der letzten Ausstellung nach der Ansicht der Wähler keine Gemälde fanden, welche in jeder Hinsicht für das städ⸗

die Vereinigung desselben mit dem hier schon seit längerer

Woche einmal am

von Kunstwerken, zunächst aus dem Besitze seiner Mitglieder, bur ver⸗ In Folge dieser Vereinigung werden nicht nur die Abend⸗

Weise fortdauern, es sind nun auch, anf 8 re s findenden Haupt⸗Ausstellung, bercits seit Ostern permanente Ausstel⸗

lungen bei Tag eingerichtet, die das ganze

81 Aaquarell⸗Ge⸗ Ansstellung von 1837 nicht ganz

Karten ausgegeben, eine im Ver⸗ Für den Verein

reise von 4773 Rthlr., darunter für 1700 Fr. aus dem Blümner⸗ außerdem wurden 20 Werle angekauft, so daß im Ganzen aus dem Bestande der Aussiellung lctien für 1839 betrug 1227. Die Jahre 1838 und 1839 betrug und Bestand von 00 Rthlr. 4 ¾ Gr. ums, dem, zufolge der Statuten, imt⸗Einnahme, nach Abzug sämmt⸗ die Aus 17 Gr. in Kasse verblie⸗

rst später verfügt werden soll Eine gskreises des Vereins ward durch G Zeit beste⸗ e erzielt, der den Zweck hatte, wäh⸗ Abend eine Ausstellung

wöchentlich einmal in ungestörter anßer der alle zwei Jahre statt⸗

fahr hindurch wöchentlich en.

8I111 Aiederl. wirkl. Schuld 52 ⁄%. 5 Rthlr., nach 56,616 Rthlr. insaamen und

Prüm.-Sch. —. Poln. —.

Zinsl. 8. Neue Anl. 275⁄16-

Amsterdam.,

5 %, Span. 275⁄⁄1. Passive 7 ½. Ausg. Sch. —. Oesterr. Met. 105. Antwerpen, 12. Mai. 8

0* E“ 13. Mai. do 100. Kanz-Kill. 21 1-

8 %, Zinsl. Preuss. V

v

Montag, 1

18 8 Hamburg, 16. Mail. Bank-Actien 1845. Engl. Russ. 109 A 8 Llacen , m„an.f Cons. 3 % 911 ⁄1. Belg. 102 ⁄¾. Neue Anl. 28 ⅞⅜-. Pessive 2 1 Ausg. Sch. 13 ⅞. 2 ½ % Holl. 55 ¾. 8 %, 100 ¼. 5 % Port. 347 . 20. 1% 2418. Fnal.“ Rugs. 1143 ras. 78 %. Columb. 25. Mex. 29. Peru 16. Paris, 12. Mai. %, Rente fin cour. 11A. 50. 3 %, sin ceur. S4. 70. 5 % Neapl fin cour. 10à 75. 5 % Span. Rente 28 ⅛. Passive 7 ¼1. 2 % Port. 24 ½ Wien, 12. Mai. 5 %, Met. 108 ¼1. 4 % —. 3 % 82 ½. 2 ½ % —. 1 % Bonk-Actien 1847. Anl. de 1824 729 ⅛. de 1839 44712⁄18.

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 16. Mai.

Abgang Abgang von von Berlin. Potsdam.

Zeitdauer St. M.

sum 63 Uhr Memtens.

Zeitdauer (St. M.

Um 8 Uhr Morgens.. 20 „11 Vormitt... 40 [ 9 ½ E111“ 2 Nachmitt.. 0 1 12½ » Mittags. ö 42 15 41 » Nachmitt. Abends ... 2 Abends. 58 10 .. 1

3

71 89 2

n .. .

Meteorologische Beobachtungen. . Naͤchmlttags Abends Nach einmaliger

1840. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.

10. Mai.

Meorgens

6 Uhr.

Lufidruck.... 333,01„Por. Luftwaäͤrme + 8,70 R. + 16,10 R. + 9,00 R. Flußwaͤrme 12 8 Phaupunkt.n. + 5,4° R. + 9,20 R. +2 5,60 R. Bedenwoͤrme 9,9 4 Dunstsättigung 80 vpCt. 71 vEt. 79 vEt. Ausdunstung 0,21, Rtz. Wetter trübe. halbheiter. halbheiter. Niederschlag 0,029 . Wind W. W. W. Wärmewechsel + 16,3 Welkenzug... W ꝛ925 90. RNchm. 6 U. Reg.

Tagesmittel: 332,47pPar. + 1 1,20 R.. +†r 6,7 0 R... 77 vCr. W.

Konigliche Schauspiel4. 3 88 82 §. Nai. Im Schauspielhause: Griseldis, dra⸗ matisches Gedicht in 5 Abth⸗, von Fr. Halm. (Dlle. Berg, vom Koͤnigl. Hoftheater zu Dresden: Griseldis, als Sasog⸗ 2

In Potsdam: Die gefährliche Tante, Lustspiel in . Hierauf: Ein b1141.“ aus dem ersten Akte des Ballets: Der Seeraͤuber, von Taglioni. 8 3 119. Mat. Im Schauspiethause: Konzert. 1) Ouverlure auf die Russische National⸗Hymne „Gott erhalte den Kaiser“, von L. Maurer, Kaiserl. Russischer Kapellmeister. 2) Konzert fuͤr die Viottne, komponirt und vorgetragen von · Maurer. ³) Duett aus der Oper: Die Purritaner, Bellini, gesungen von den Herren Boͤtticher und Ischiesche. 58 Konzer⸗ tante (Andante und Rondo) fuͤr 6 konzertirende Violinen mit Begleitung des Orchesters, von L. Maurer, vorgetragen von demselben und den K. Konzertmeistern. Herren Ries und Ganz, so wie von den K. Kammermusikern Herren Zimmermann, Vi⸗ dal und Hennig. Hierauf, zum erstenmale wiederholt: Marie

Schauspiel in 1 Abth., von A. P.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Montag, 18. Mai. Der Barbier von Sevilla. Komische Oper in 2 Akten, aus dem Italtaͤnischen, von Kollmann. Mu⸗ sik von Rossini. (Herr Nissen, vom Theater zu Frankfurt a. M.: Graf Almaviva, als Gast. Herr von Kaler: Bastlio.) Dienstag, 19. Mai. Zum erstenmale wiederholt: Doctor Faust's Zauberkaͤppchen, oder: Die Herberge im Walde. 198 mit Gesang in 3 Akten, von Fr. Hopp. Musik vom Mit Allerhoͤchster Genehmigung wird sten

0 2,0

8

128389

Sonntag den 2äf d. M. in den Mittagsstunden von 12 bis 2 Uhr im Koͤnigs⸗ staͤdtischen Theater eine große musikalisch⸗scenische Mittags⸗Unter⸗ haltung im Kostuͤm, zum Besten der Abgebrannten in Kremmen, von dem Gesammt Personale dieser Buͤhne ausgefuͤhrt und das Naͤhere hieruͤber naͤchstens angezeigt werden. Saa.7eg i Verantwortlicher Redacteur Arnold. Gedruckt bei A. W. Hayn.

Allgemeiner Anzei

Bekanntmachungen. Bekanntmachung. V Von vielen Seiten angeregt, die im vorigen Jahre monatlich mitgetheilten Nachrichten nicht ganz einzu⸗ stellen, bringt die unterzeichnete Direction hiermit die Zusammenstellung der neuen Gesellschaft 1840 vom Anfange des Jahres bis zum 15. Mai zur allgemei⸗ nen Kenntniß, ebenso die Nachtragszahlungen, welche auf unvotlständige Einlagen der Jahresgesellschaft 1839

in demselben Zeitraume erfolgt sind. Jahresgesellschaft 1840.

Einlagen in Klassen:

1. m. m. w. v. V vI.

2

Einlage⸗

vnes Kapital. Summa] TPhlr.

5 388 282 176/ 52 à 11958 66,270 Nachtragszahlungen für 1839

straße Nr. 29) erschienen und daselbst, so wie in allen

Literarische Anzeigen.

So eben ist bei A. W. Hayn in Berlin (Zimmer⸗

Buchhandlungen, zu haben: Sp onr teT ane

für sämmtliche Unter⸗Gerichte in den Königl. Preuß. Staaten, mit Ausnahme der Stadlgerichte in den gro⸗ ßen Städten. In alphabetischer Ordnung und mit sämmtlichen Erläuterungen und Ergänzungen bis auf die neueste Zeit. Von J. E. Weikart. Zweite ver⸗ mehrte Ausgabe. IFvo. geh. Preis 29 sgr

vVportheilhaftes Anerbieten Leihbibliotheken und Lesezirkel.

in II. 1III IV. V. LVI. 1. Mit Kapital. ]

9871 Thlr.

Die Sammlung meines schönwissenschaftlichen Ver⸗ lags (28 Bände) von 1837 und 1838, nur Gediegenes enthaltend, welche im Ladenpreis 38 Thlr. 21 sgr.

IMEEEEN Berlin, den 16. Mai 1840. Die Direction der Preuß. Renten⸗Versicherungs⸗ Anstalt. S Blesson. BSBaann t. ch un g. 8 Das Bad Brückenau seiner vortrefflichen Heil⸗ auellen, dann seiner schönen Anlagen und Umgebungen 8 r2 vinlänglich bekannt, wird am 15. Junil. J. eröffnet. urch eine gute Kurtafel, dann durch gute rein ge⸗ haltene Weine zu billigen Preisen wird den Anforde⸗ rungen der verehrlichen Gäste genügt werden. Ein afsigirtes Tar⸗Reglement zeigt die siren Preise sämmtlicher Bedürfnisse aus welchen auf Verlangen auch Auszüge mitgetheilt werden.

Wegen der Logis⸗Bestellungen beliebe man sich in

frankirten Briefen an die unterfertigte Königliche Bad⸗ Inspection zu wenden.

Bemerkt muß hier werden, daß vom Tage der Logis⸗ Bestellung 1

billig die Zahlung derselben beginnt.

Buad Brückenau, den 9. Mal 18430.

Königlich Baverische Bad⸗Inspection.

J. Fuchs. Bergauer. 1

an die Reservirung, und daher auch wie littéraire et présenté à l'Institut de Frauee, académie

3 pf. kostet, erlasse ich auf unbestimmte Zeit für Zwölk Thaler. Bestellungen nehmen alle Buchhandlungen an, in Berlin (Srechbahn Nr. ³), Posen und Bromberg die Buchhandlungen von E. S. Mittler, woselbst

das Verzeichniß gratis zu erhalten ist. Cafsel, den 8. Mai 1840. Theodor Fischer.

In der Buchhandlung von Joseph Baer in Frank⸗ furt ist angekommen und eben so wie durch andere gute Buchhandlungen für 54 Kr. zu beziehen:

LE TEMbS ET LESPACE leur rapport avec les seienees morales et politiques;, har Mr. Jean George Claus, 1 docteur en droit, ancien avocat à Fraucfort sur le Mein. Traduit de ['allemand. sbus les auspices D'une soctéeté

dans

7

des sciences morales et politiques. paris. Joubert, libraire éditeur. 1840. Der Deutsche Urtert obiger Schrift ist nicht im Buchhandel und wird auch schwerlich darin erscheinen.

ten zerstreuten, chenden Ansichten und des Rechts und der Politik zu konze Ahnung mancher Tieferdenkenden làn - immer gehällt zu sehen,

viele vom Zweifel ungetrübte mehr

ger fuͤr die Preußischen freilich von der Heerstraße sehr abwei⸗

Blicke über die letzten Gründe cutriren.

in absolute Nacht auf

sationen haben es nicht, zumal seit

hunderte, mit leichter Hand zu erfassen t, auc aup. ren Ge schulgerecht gelehrt und im Segen davon gelebt! Wie nebst einer bistorischen Einleitung gemeinfaßlich dar⸗ nicht als Autoren oder gestellt. Mit einer Vorrede vom Prof. Dr. Ficinus.

viele solche Namen glänzen

Sovsteme ohne eigenes Prinzip unterf nur durch die Verschiedenartigkeit der Religion oder Moral zu Hülfe nen. Daß, so erbaulich auch solche Theorie des Rechts, heitspraris, mit ei kleiner Umstand, den aber der frommer Hörsäle nicht ahnt. - cession hervorgebrachten Genusses

glückli Gegen

len, könnte freilich

Verordnung, wie sie gelegentlich glauben, möchte jedenfalls die Zahl seyn, die so leicht hinneigten:

gen Kampf gegen Raum und Zeit hen, d. h. eben daher, wo auch das schen nach erwirktem Beistand physi

jesten Siege seiner Erfindungskraft feiern wird.

Der Verfasser hatte dadurch einem rein wissenschaftli⸗ chen Begehren entsprochen: seine in früheren Schrif⸗

historische Organi⸗ dem letzten Jahr⸗

literarischer Zierrath immer noch an der Stirne jener SS breiten Compendien und Svsteme des .“ Völkerrechts, deren Verfasser übrigens der Reihe nach von der jedesmaligen Voraussetzung ausgingen;: alle

V in entbehrlich gemacht zu ha bLene verenger g Aschieden sich bisher

an deren Stelle aus gerufener Reflexio⸗ die Sache lautet, eine d. h. der Justiz oder Frei⸗ inem Justizmord anfange, war ein

mit einigen Druck⸗ bogen, wenn auch noch so konzeutrirt, von Manchem als Attentat oder Versuch wissenschaftlicher Ruhestörung betrachtet wer⸗ den. So unbedeutend ein solcher auh scheinen möchte: so wird er doch sehr natürlich, in jenen gelehrten Füä schern zumal, wo sich von den Sympathieen des blin⸗ den Haufeus kein Trost und keine schlagende Argumente so leicht borgen lassen, nur desto übler aufgenommen. Abgesehen vollends von den Gelehrten, in d

prior tempore potior jure“ nur etwa eine Kaiserliche

rgi 8 ehen P . ru versehhgen zur schin ten evangelischen Kirche in Preußen. 8vo. geh. lsgr.

mit obigem Verfas⸗

das Urtheil über Recht und Unrecht aus dem ewi⸗ ser das Urtheil über Rech trhexvorgehen zu se⸗

Gemüth des Men⸗

84 fchied 8, der Presse, die stol⸗ der Dampftraft, des Schießpulver 8 8⸗442

gür augehende Apotheker, Aerzte ꝛc. ist 112 Arnoldischen Buchhandlung 8

in allen Buchhandlungen zu haben (in Berlin bei Alerander Duncker, Französische Straße Nr. 21): , G. Feynhold, 88 das natuͤrliche Pflanzensystem. Ein Versuch, die gegenseitigen Verwandtschaften der Pflanzen aufzusinden, durch Andeutung ihrer Bildungs⸗

stufen, Uebergänge, Ausnahmen, mit Berücksichtigung geglaubt, auch der arzueilichen und überhaupt anwendbaren Gewächse.

Was die

igst resignirt war wie

1 gr. Svo. 1 Thlrr.

In allen Buchhandlungen zu haben:

Ludwig Achim's von Arnim

sämmtliche Werke. 1 Herausgegeben von 1“

Wilhelm Grimm.

Zweite Lieferung. Band 3 und 5. Thlr.

Der erste Band der„Kronenwächter“ und der „Schau⸗

bühne“ bildet den Inhalt dieser Lieferung, die Fort⸗

setzung wird in rascher Aufeinanderfolge erscheinen.

Berlin, im Mai 1840. Veit & Comp., Jägerstr.

Natur- und

haben!

che Enthusiasmus eine solche Suc⸗

auftreten wol⸗

In der Ensliuschen Buchhdlg. (Ferd. Müller) in Verlin, Breite Straße Nr. 23, und in Cüstrin ist rschienen:

1 Eher Stimme des Rufenden in der Wüsten: Be⸗ reitet den Weg des Herrn. Als Beleuchtung der von dem Herrn Dekan und Pfarrer Götz in der

die in dem Oberpfalz herausgegebenen Schrift: Zur Verthei⸗

digung der katholischen Kirche gegen die Königlich

reußische Regierung. Von einem Laien der unir⸗ Bei dem Verfasser vorstehender Schrift, Lieutn. a. Borrmann, Wallstraße Nr. 15 a, ist zu haben: Die Seite 93 angeführte Schrift: Das biblische Christenthum als Vernunft⸗ Religion, logisch dargestellt und entwickelt von C. B. 30 ¾ Bog. Preis 1 ½ Thlr. Ferner: Verklärung der Lehre von Gott und seinem dreieinigen ea. ꝛic. Nebst einer Zugabe als Auwendung auf die neuesten in der Magdeburger Zeitung zur Sprache gebrachten Ansichten über die Gortheit Jesu von C. B. Bog. Preis; Thlr.

scher Kräfte, z. B. gefeiert

FEö1“

ienen 8

Chili 39. *

Amtl. Nachr.

332,06„Par. 332,32 „Par. Qullewaͤrme 7,30 8

383,688,590 Fl. 23 Gr. und der .; in ihren b

seine Hände ge gesprochen, als er auch erfüllt war. Hier die Worte Unseres hochher⸗

IeSI1t

Annl. n. Pol. Petersburg. Hof⸗Nachrichten. Warschau 8 Rechenschafts⸗Ablegung der Polni 4 Bank. 88 Frankr. Dep. K. Rede in Bezug auf den Gesetz⸗Entw. wegen der elsche Napoleon's. Annahme des Zucker⸗Ges. Außerordentliche Kredite. (Verantwortl. der vorigen Minister geltend gemacht.) FII Die Jouruale über den Gesetz⸗Entw. wegen Napoleon's. icc⸗Admiral Villeaumez †. Papiecre des Paters Cyrillus. Be⸗ richte aus Neapel. Nachrichten aus Algier.

Großbr. u. Irl. Oberh. Adresse gegen den Opium⸗Handel ver⸗ worfen. Unterh. Streit über das Wah!⸗Ausschreiben für Lud⸗ low. London. O'Conuell wieder in Dublin. Londoner Poli⸗ zei. Verurtheil. O Connor’'s. Differen; zwischen England und Portugal. Beschlüsse in Betreff der Mexik. Schuld. Bibliothe⸗ fen in Loudon. Carlisle’'s Vorles. Heilung des Schielens. Lißt.

2 der Minister. .

Belg. Frage wegen Untersuchung von Belgiens ausländischem Handel.

Schw. u. Norw. Wahl des reichsständischen geftdn schon Fandel. ten. Minister⸗Gehalte. Bischofs⸗Ernennung.

Dan. Feuersbrünste.

Deutsche Bundessft. Frankfurt. Korrespondenz.

Jont Zafr R 1-— in Angola. on. Ius. Proclamation, die Neapolitan. Flagge betreffend.

k Eg gg⸗ Lage des Lndes.” ar

Nord⸗Am. Debatten über den Gränzstreit mi .

Inlaud. Bonn. Prof. d'Alton †.

Wiss., K. L. Berlin. Dre. Phillips erh. die Goldene Verdienst⸗Medallle.

Amtliche Nachrichten. Kronik des Tages. b

Se. Majestaͤt der Koͤnig haben dem Kantor und Schullehrer Rieß zu Olvenstedt, im Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, das Allgemeine Ehrenzeichen zu verleihen geruͤht.

Angekommen: Der Koͤnigl. Schwedische Kammerherr unn Geschaͤftstraͤger am Kaiserl. Oesterreichise en Hofe, Freiherr v Löwensksoööld, von Stockholm. 1’’een

e . F der General⸗Lieutenant und kom⸗ manditrende General des EIten Armee⸗Corps, v b . nach Frankfurt a. d. O. 1

Zeitungs⸗Rachrichten. 8— Ausland.

8 Rußland und ͤ111XX“ St. Petersburg, 12. Maij. Se. Majestaͤt der Kaiser er⸗

theilten vorgestern dem Koͤnigl. Preußischen Gesandten, Herrn

von Liebermann, welcher im Begriff ist, eine Urlaubsreise anzu⸗ treten, und dem Koͤnigl. Niederlandischen Gesandten, rafen von Schimmelpenninck, der den hiesigen Posten verlaͤßt, eine Ab⸗ schieds⸗Audienz.

Die diesseitigen Gesandten, in Berlin, Baron von Meven⸗ dorff, in London, Baron von Brunnow, im Haag, Baron von Maltitz, in Griechenland, Katakazi, und in Washington, Bo⸗ disko, sind zu Geheimen Raͤthen befoͤrdert worden.

Der Kaiserl. Oesterreichische Botschafter beim hiesigen Hofe,

Graf Ficquelmont, ist am öten d. M. aus Wien hier einge⸗

troffen. 8 . An der Universitaͤt Moskau ist der Professor der Agrono⸗

mie, Pauloff, Verfasser mehrerer Schriften uͤber Landwirthschaft

und Physik, mit Tode abgegangen.

Warschau, 15. Mal. Am 6ten d. M. wurde in der Pol⸗

nischen Bank uͤber die Geschaͤftsfuͤhrung dieses Instituts waͤhrend

des verflossenen Jahres Rechenschaft abgelegt. Die Bank hat

im Jahre 1839 an alten und neuen Landes⸗Schulden 15,941,284

Fl. 25 Gr. abgezahlt. In dem Kapital⸗Bestand der Bank ist keine Veraͤnderung vorgegangen. Demselben entsprechend, war eine Summe von 42 Millionen Papiergeld im Umlauf, naͤmlich fuͤr 124,470 Fl. Kassen⸗ Scheine und fuͤr 41,875,530 Fl. Bank⸗ Scheine. Diese Scheine waren sehr gesucht, noch mehr als Sil⸗ ber. Die Bank besaß im Jahre 1839 versiegelte Depositen zum Werth von 298,102,271 Fl. 17 Gr. und anvertraute Geldsum⸗ men zum Belaufe von 207,307,015 Fl. 26 Gr. Ihre Geschaͤfte im Handel und Gewerbe, der Aufkauf von inlaͤndischen Kohlen und die Darlehen und Abrechnungen aller Art von Seiten der Bank beliefen sich nebst dem Ueberschuß des vorigen Jahres auf Kassen

auf 280 Millionen, und ihr Gewinn, nach Abzug aller Kosten,

auf 3,611,135 Fl. 2 Gr.

Frankreich.

Deputirten,⸗Kammer. Sihung vom 12. Mai. (Nachtrag.) Die Rede des Ministers des Innern, welche er bei Vorlegung des gestern erwaͤhnten Gesetz⸗Entwurfs hielt, und die wir nur bruchstuͤckweise mittheilen konnten, lautet folgen⸗ ben ba 5

„Meine Herren! Der König hat Sr. Königl. Hohei von eeeitt, ercenen⸗ sich mit seiner Fregatte t He den Erinen lena zu begeben, um daselbst die sterblichen Ueberreste des Raisers Napo⸗ leon in Empfang zu nehmen. Wir verlangen von Ihnen die Mittel, um

dieselben auf eine würdige Weise in Frankreich zu eimpfangen, und Napo⸗

leon sein letztes Grabmal zu errichten. Die Regierung, eifersüchti . 2 g, eifersüchti darauf, eine Nationalpflicht zu erfüllen, hat sich au England det, und von 2 das kostbare Gut verlangt, welches das Schicksal in iefert hatte. Kaum war der Wunsch Frankreichs aus⸗

igen Verbündeten: „„Die Regierung Ihrer Britischen Majestät hofft die Schnelligkeit ihrer Antwort in Frankreich als ein 8en ib⸗ res Wuunsches betrach eird, jene National⸗Feindse jgkeiten, die bei

tet

1 9 ten

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Lebzeiten des Kaisers Frankreich und England von einander trennten, bis auf die letzte Spur zu verwischen. Die Regierung Ihrer Briti

schen Majestät überläßt sich gern der Hoffnung, daß, wenn dergleichen Gesinnungen noch irgendwo erxistirten, man sie in das Grab senken wird, welches die sterblichen Ueberreste Napoleon’'s auf⸗ nimmt.““ England hat Recht, meine Herren; jene edle Zurück⸗ gabe knüpft die Bande, die uns vereinigen, nur noch fester; sie ver wischt die letzten schmerzlichen Spuren der Vergangenheit. Die Zeit ist gekommen, wo die beiden Nationen sich nur noch ihres Ruhmes erianern müssen. Die Fregatte, auf der sich die sterblichen Ueberreste Napoleon's besinden, wird bei ihrer Rückkehr vor der Mündung der Seine anlegen, und ein anderes Schiff wird sie nach Paris bringen; sie werden ihren Platz in dem Invaliden⸗Hotel finden. Durch eine gen. Ceremonte und durch einen großen religiösen und militairi⸗ chen Aufzus wird das Grab eingeweiht werden, welches sie auf im⸗ mer bewahren soll. Der Erhabenheit einer solchen Erinnerung gebührt in der That, m. H., daß jenes ruhmvolle GSrabmal nicht auf einem öffentlichen Platze, nicht inmitten einer lärmenden und zerstreuten Mengre aufgestellt werde. Es ziemt deuselben ein stiller und geheilig⸗ ter Ort, wo alle diejenigen, welche den Ruhm und das Genie, die Größe und das Unglück verehren, es mit Andacht besuchen können. Er war Kaiser und König; er war der legittme Souverain unseres Landes und hätte also Anspruch darauf, in St. Denps beigesetzt zu werden; aber Napoleon gebührt etwas Anderes, als das esgbnliche Begräbniß der Könige. Ihm gebührt der erste Platz an dem Orte, wo die Soldaten des Vaterlandes ruhen, und wo fortan diejenigen, die das Vaterland zu seiner Vertheidigung auffordert, ach be⸗ geistern werden. Sein Degen wird auf sein Grab niederge⸗ legt werden. Die Kunst wird unter dem Dome, inmitten des Tempels, den die Religion dem Gotte der Armeen geweiht hat, ein Grabmal errichten, welches, wo möglich, dem Namen, welcher hinein gegraben wird, würdig seyn sell. Dieses Denkmal muß sich durch ein⸗ fache Schöuheit, durch großartige Formen und durch jenen Anblich von unerschütterlicher Dauerhaftigkeit, welche den Einwirkungen der eit zu trotzen scheint, auszeichnen. Napoleon hat Anspruch auf ein Denkmal, danerhaft wie sein Andenken. Der Kredit, den wir von der Kammer verlangen, hat zum Zweck, die Kosten des Transportes, der Leichenfeierlichkeit und der Errichtung des Grabmals zu bestreiten. Wir zweifein nicht, meine . daß die Kammer sich mit einer patrio⸗ tischen Rührung dem Königlichen Gedanken, den wir so eben ausge⸗ sprochen haben, wird. Frankreich, und Frankreich allein, wird fortan Alles besitzen, was von Napoleou übrig bleibt. Sein Grabmal und sein Gedächtniß wird Niemandem angehdren als seinem Lande. Die Monarchie von 1830 ist in der Tbat die einzige und legi⸗ time Erbin aller Erinnerungen, auf die Frankreich stolz ist. Dieser Monarchie, die zuerst alle Kräfte der Französischen Revolution zu⸗ sammen gehalten und alle Wünsche derselben befriedigt hat, gebührt es auch, die Statue und das Grab eines populairen Helden ohne Scheu zu errichten und zu ehren; denn es giebt Eins, aber auch nur ein Einziges, welches den Vergleich mit dem Ruhme nicht zu scheuen braucht, es ist die Freiheit!“ j

Bei der bierauf Heeeeben Berathung des Zucker⸗Gesetz⸗

Entwurfes wurden die letzten Artikel desselben nach dem Antrage der Kommission genehmigt, und es wurde festgesetzt, daß das gegenwaͤrtige Gesetz am I. Maͤrz k. J. zur Ausfuͤhrung kommen solle. Am Schlusse der Sitzung ward der ganze Gesetz⸗Entwurf mit 230 gegen 67 Stimmen angenommen.

Sitzung vom 13. Mai. An der Tagesordnung war heute die Eroͤrterung des Gesetz⸗Entwurfes uͤber die außerordent⸗ lichen und Supplementar⸗Kredite fuͤr die Jahre 1839 und 1840. Herr von Mornay glaubte, daß es hinsichtlich der gegenwaͤr⸗ tigen militairischen Operationen in Afrika passend seyn wuͤrde, die Eroͤrterung des vorliegenden Gesetz⸗Entwurfes, wenigstens insoweit er die Afrikanischen Angelegenheiten betreffe, zu verschieben. Der Conseils⸗Präͤsident: „Wenn man die allgemeine Er⸗ oͤrterung uͤber die Afrikanische Frage bis zur naͤchsten Session verschieben will, so widersetze ich mich dem nicht; wenn man sie aber nur bis zum Schlusse der jetzigen Session verschieben will, so muß ich dagegen opponiren. Ich glaube, daß die Eroͤrterung der Afrikanischen Kredite durchaus keine Inkonvenienz darbietet, nur koͤnnte man sich vielleicht die betreffenden Artikel bis zum Schlusse vorbehalten.“ Die Kammer trat dieser Ansicht bei. Bei den fuͤr das Justiz⸗Ministerium verlangten außerordentlichen Krediten entspann sich eine Eroͤrterung uͤber diejenigen Kredite, welche man bei Gelegenheit der neuen Organisation des Staats⸗Raths verlangt hatte. Der vormalige Großsiegelbewahrer, Herr Teste, suchte jene von ihm veranlaßte Organisation 2. rechtfertigen, und behauptete, daß fuͤr die Folge durch dieselbe eine wahrhafte Ersparniß eingefuͤhrt wuͤrde. Herr Isambert: „Die durch Herrn Teste angeord⸗ nete mangelhafte Organisation des Staats⸗Rathes war durchaus nicht nothwendig, und die damit verknuͤpfte Ausgabe war nicht so dringend, um in Abwesenheit der Kammern zu einem so au⸗ ßerordentlichen Kredite Anlaß zu geben.’ Der Berichter⸗ statter der Kommission behauptete ebenfalls, daß das Kabinet vom 12. Mai eine ungesetzliche Ausgabe gemacht habe, und daß man es zwingen koͤnne, die Summe von 7350 Fr. zuruͤckzuzah⸗ len. Herr Dufaure bestritt diese Ansicht und berief sich auf viele vorgängige Beispiele. Die Kammer schritt zur Abstimmung. Die beiden ersten Abstimmungen blieben zweifelhaft. Im gehei⸗ men Skrutinium sprachen sich 149 Stimmen fuͤr die Bewilligung des Kredites und 168 dagegen aus. Dieses Resultat erregte

roße Sensation, indem einer der seltenen Faͤlle eintritt, wo die

Verantwortlichkeit der Minister praktisch bethätigt wird. Bei Abgang der Post dauerte die Eroͤrterung uͤber die anderen Arti⸗ kel noch fort. .

Paris, 13. Mai. Mit Ausnahme einiger ewig mäͤkelnden Journale der extremen Parteien druͤcken alle uͤbrigen Organe in seltener Uebereinstimmung ihre Freude und Zufriedenheit uͤber den großen Entschluß der Regierung aus. Das Journal des Débats, das auch bei dieser Gelegenheit den richtigen Takt zeigt, aͤußert sich in folgender Weise: „So groß ist nach 20 Jah⸗ ren noch die Macht des Namens Napoleon's, daß er, in einer Franzoͤsischen Versammlung kaum ausgesprochen, allen Streitig⸗ keiten Stillschweigen auferlegt, und alle Parteien in einem einzi⸗ gen Gedanken an die glorreichen Erinnerungen, die sich an jenen Namen knuͤpfen, vereinigt. Die Ideen Napoleon's sind nicht mehr die der Jetztzeit; jener unumschraͤnkte Willen eines einzigen

nes, jener zuw ilen blinde Despotismus des Genies find fuͤr nee, hner ammerber 2. 1““

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Mai

immer verschwunden; der Ruhm unserer Waffen, den er zu einer

Hoͤhe gesteigert hatte, ist gegenwaͤrtig nicht mehe der

1 raum Frankreichs. Frankreich, gesaͤttigt mit militairischem Ruhm,

hat die Bahn der friedlichen Eroberungen, der Freiheit und des

Gewerbfleißes betreten; aber die Erinnerungen an den Ruhm

der Kaiserzeit werden noch lange das Vorrecht haben, seinen

Enthusiasmus zu erregen. Wäre Napoleon auch nur ein großer

Krieger gewesen, so wuͤrden wir uns auch dann noch vor ihm

beugen, wie vor einem Namen, der vielleicht in der Geschichte

seines Gleichen nicht hat; aber unsere Epoche, die gegen alle ge⸗

recht zu seyn weiß, kann nicht vergessen, daß es Napoleon war,

der die revolutionaire Anarchie bezaͤhmte, der das gedemüthigte

Frankreich wieder aufrichtete, der die verbannte Religion zuruͤck⸗

fuͤhrte: daß Alles, was wir noch jetzt an starken und dauerhaften Institutionen besitzen, der Staats⸗Rath, die Universität, das Ge⸗

setzbuch, ihm zu danken ist; daß jene energische Centralisation, daß

jene starke Administration, die uns uͤber 5 viele politische Erschuͤt⸗

terungen hinweggeholfen hat, sein Werk ist. Wir gesellen uns

daher auch von ganzem Herzen dem edlen Entwurfe zu, den die

Regierung vorgelegt hat. Wer haͤtte uns vor 25 Jahren, als

England das ganze verbuͤndete Europa auf Frankreich stuͤrzte, ge⸗

sagt, daß der Tag so bald erscheinen wuͤrde, wo diese beiden

großen Nationen, durch eine neue Revolution versoͤhnt, sich

gegenseitig auf einander stuͤtzen wuͤrden, um den Weltfrieden

aufrecht z erhalten? Wer hätte es damals glauben koͤnnen, daß England uns die Asche Napoleon's als ein Pfand der defi⸗ nitiven Versoͤhnung 3† wuͤrde?“ Neben der allge⸗ meinen Zustimmung lassen sich auch einige Bedenken daruͤber ver⸗ nehmen, ob nicht fruͤher oder spaͤter die feierliche Rehabilitirung Napoleon's ein Anlaß zu neuen Erschuͤtterungen werden koͤnnte, und ob nicht Herr Thiers, dem Drange nach Popularitaͤt zu Liebe, eine Gefahr heraufbeschwoͤre? Die legitimistischen Blaͤtter finden es unpassend, daß Herr von Réemusat Napoleon einen legitimen Souverain genannt hat.

Am 5. Mai, als am Todestage Napoleon's, sandte die Re⸗ gierung dem Franzoͤsischen Botschafter in London eine Devpesche, worin sie ihm auftrug, von der Englischen Regierung die Aus⸗ lieferung der sterblichen Ueberreste Napoleon's zu verlangen und am 11. Mai Nachmittags empfing sie bereits die zustimmende Antwort des Englischen Kabinets.

Der Constitutionnel meldet, daß die Generale Bertrand, Gourgaud und Petit, so wie Herr von Lascases, den Prinzen von Joinville nach St. Heleng begleiten werden. Se. Koͤnigl. Hoheit wird sich noch im Laufe dieses Monats nach Toulon begeben, um sich am Bord der „belle poule“ einzuschiffen. Es heißt, daß die Englische Regierung einen besonderen Kommissarius ernennen wird, der bei der Uebergabe der Kaiserlichen Leiche zugegen seyn

solle. Man vermuthet, daß die Leichen⸗Feierlichkeit zu Ehren Na⸗ poleon's eine große Menge von Fremden nach Paris ziehen wird. Die Mitglieder der Amerikanischen Legation zweifeln nicht, daß die Vereinigten Staaten eine große Deputation nach Frankreich senden werden, um der Feierlichkeit beizuwohnen. 8

Die Salons des Conseils⸗Praͤsidenten waren gestern Abend mit Offizieren angefuͤllt, die unter Napoleon gedient hatten, und die dem Herrn Thiers ihre Gluͤckwuͤnsche und ihren Dank dar⸗ brachten. Unter ihnen befanden sich die Marschalle Gérard und Clauzel, die Generale Excellmans, Subervic, Fabvier, Castellane und Anatole von Montesquieu.

Der Vice⸗Admiral Villeaumez, Pair von Frankreich, ist ge⸗ stern gestorben.

Herr Eaton, Gesandter der Vereinigten Staaten am Spa⸗

nischen Hofe, ist gestern in Paris angekommen. Man glaubt nicht, daß die mit der Pruͤfung des Vorschlagos des Herrn von Remilly beauftragte Kommission ihre Arbeit vor dem Schlusse dieses Monats werde beendigt haben koͤnnen; daher wird die Eroͤrterung erst in den ersten Tagen des Juli in der Depu⸗ tirten⸗Kammer statthaben koͤnnen. Uebrigens wird das Ministe⸗ rium die Frage nicht bis zum naͤchsten Jahre vertagen lassen koͤnnen, obgleich man behauptet, daß dies seine Absicht sey. Denn eine bedeutende Majoritaͤt von Deputirten, selbst unter denjenigen, die der Maßregel feindselig sind, will, daß die Frage unwider⸗ ruflich vor dem Ende der Session entschieden werde.

Im Moniteur parisien liest man: „Es scheint gewiß, daß man bei dem Pater Cyrillus zu Montpellier sehr wichtige Pa⸗ piere entdeckt hat, woraus sich der thaͤtige Antheil ergiebt, den er an den neuen Karlistischen Intriguen nahm. Diese Papiere sind, wie man sagt, nach Paris gesandt worden, und der Pater Cy⸗ rillus wird nach einem Punkte des noͤrdlichen Frankreichs abge⸗ fuͤhrt werden, der noch nicht namhaft gemacht ist. Ein eigenhaͤn⸗ diges Schreiben des Don Carlos aus Bourges, das sich unter den mit Beschlag belegten Papieren befand, ist durch den Pater Cyrillus zuruͤckgefordert und ihm zugestellt worden. In diesem Schreiben versicherte Don Carlos seinem ehemaligen Rath, daß er ihn wegen aller gegen ihn gerichteten Beschuldigungen in Be⸗ treff seines Benehmens in Navarra fuͤr hinlaͤnglich gerechtfertigt halte. Bekanntlich war der Pater Cyrillus durch die Karlisten oft beschuldigt worden, die Ernennung Maroto's zum Ober⸗Kom⸗ mando veranlaßt und mit ihm bis zur Hinrichtung von Estella konspirirt zu haben. In einem Plane, den er damals entworfen hatte, und den er, wenn man den umlaufenden Geruͤchten glaubt, noch verfolgen soll, soll es sich von einem Vergleiche zwischen bei⸗ den Parteien und von einer Heirath zwischen der Koͤnigin Isa⸗ bella und dem Sohne des Don Carlos handeln. Sollte dieser Plan verwirklicht werden, so wuͤrde Pater Cyrillus nichts weniger als Regent des Koͤnigreichs seyn. Diese Adeen sind, wie ma sagt, der Bewegung nicht fremd, die in Navarra stattgehabt hat und deren Chef General Elio seyn sollte.“ 8

Gestern Abend verbreiteten sich unheilvolle Geruͤchte uͤber den Zustand der Afrikanischen Armee. Es hieß, daß dieselbe genoͤ⸗ thigt worden waͤre, eine ruͤckgaͤngige Bewegung zu machen, und daß der Herzog von Orleans schwer verwundet sey. Die nachstehende telegraphische Depesche aus Algier vom 7. Mat bestaͤtigt wenigstens den letzteren Theil der Nachricht nicht. Sie

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