1840 / 147 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

reffen.

jetzt alle wegen des tockdale⸗Hansardschen Prozesses verhafteten

da sich nur eine gen uͤber dieselbe dies daraus schließen, weitere izte.

neuerding gang der Expedition zu hegen. Das

giebt einige

und daß er daselbst die Ankunft des Convoy's erwartet.

Die Direction der großen Oper hatte die Absicht, die beiden besten Werke Spontini's: „Vestalin“ und „Fernand Cortez“ wie⸗ Herr Spontini, uͤber die nachlaͤssige Art, mit der man vor einigen Jahren die Vestalin neu in Scene setzte, mit Recht aufgebracht, hat jetzt Protest eingelegt. „Man

ournal des Debats, „daß nur ein Mißverständniß obwaltet, und daß die dem Verfasser hindurch ihr Gluͤck und ihren Ruhm ausmachten, glaͤnzende Gerechtigkeit wiederfahren zu lassen.“ Das Dampfboot „le Ramier“, wel⸗ Neapel abgeschickt worden war, ist 1, 26 Aberbrachte sehr dringende Depeschen, und einen außerordentlichen Franzoͤsischen Botschaft in Neapel, den Chevalier welcher auf der Stelle seine Reise nach Paris fortz zwar, wie bereits gemeldet, die Franzoͤsische Ver⸗

mittelung von der Neapolitanischen Regierung angenommen wor⸗ den, allein die materielle Frage, die Entschaͤdigungs⸗ Frage, ist von Die Britische Regterung bestrei⸗ uͤber die Schwefel⸗Minen u Gunsten Eines oder des Anderen Verfuͤgung zu

der in Scene zu setzen.

hofft indeß“, sagt Herr Berlivy im Feuilleton des

Oper der Gelegenheit nicht hexaubt werden wird, der beiden Werke, die 29 Jahre

DToulon, 17. Mal. ches von hier nach Abend um 10 Uhr in unseren Hafen wieder eingelaufen. Abgesandten der de Ferrante, setzte. Es ist

der Lösung noch weit entfernt. tet der Neapolitanischen das Recht, Sieiliens Die Neapolitanische Regierung will dagegen von einer solchen Beschraͤnkung und Beeintraͤchtigung nichts wissen.

Großbritanien und Nrland.

London, 20. Mait. Tanze, ihrem Lieblings⸗Vergnuͤgen, Theil genommen hat, so wer⸗ den die im Publikum so freudig aufgenommenen Geruͤchte uͤber thre Leibesumstände fuͤr voreilig gehalten.

Der Niederlaͤndische Gesandte, Herr Dedel, ist am Don⸗ nerstage vom Haag wieder hierher zuruͤckgekehrt.

8 Da das Unterhaus nun auch den uchhändler Stockdale dessen Anwalt Howard aus ihrer Haft entlassen hat, so sind Personen wieder auf freien Fuß gestellt.

Der „Delphin“, eine von dem Lieutenant Littlehales befeh⸗ ligte Brigantine, soll binnen zwei oder drei Tagen nach St. He⸗ lena abgehen und dem General Middlimore, dem dortigen Gou⸗ verneur, den Befehl uͤberbringen, daß er die noͤthigen Vorkeh⸗ rungen treffe, der Franzoͤsischen Regierung die sterblichen Ueber⸗ reste Napoleon's einzuhaͤndigen.

Berichte aus Buenos⸗Ayres melden, daß eine neue Kol⸗ liston zwischen den kriegfuͤhrenden Theilen stattgesunden. Die Affaire soll guͤnstig fuͤr Rosas ausgefallen seyn. Die Geschlage⸗ nen haben 1300 Todte auf dem Kampfplatze gelassen. Die Zei⸗ tungen von Buenos⸗Ayres enthalten Details uͤber die Aufbrin⸗ gung des Geschwaders Rivera's, das vor Betem Anker gewor⸗ jen, und das Buͤlletin von Pablo Lopez, dem dieser Sieg ver⸗ dankt wird. Derselbe hat befohlen, daß das ganze Geschwader mit aller Munition, die sich auf einen beträchtlichen Werth be⸗ kuft, verbrannt werde. Zwischen dem 5. und 7. Maͤrz sollte die

ahl eines neuen Präsidenten stattfinden, deren Resultat man noch nicht weiß. Es heißt, Rosas wolle seinen Platz einer Per⸗ son einraͤumen, die, ohne seinen Charakter zu kompromittiren, dazu dienen koͤnnte, die Differenz mit Frankreich zu beendigen.

In der Sitzung des Repraͤsentantenhauses der Vereinig⸗ ten Staaten fanden am 21. April zwischen zwei Mitgliedern wieder einmal so heftige Kollistonen statt, daß man zuerst zu Schimpfreden und dann zu einem Faustkampf schritt, der den Umtreis innerhalb der Barre des Hauses gleichsam zu einer Arena machte. Man mußte die Kämpfer mit Gewalt von ein⸗ ander reißen und den Anstifter, einen Herrn Bynum, aus dem Sitzungs⸗Saale transportiren. Das Haus ernannte sofort eine Kommission, damit dieselbe uͤber diesen Vorfall Bericht erstatte.

In der Jahres⸗Zusammenkunft der Londoner Missions⸗Ge⸗ sellschaft am 14. Mai in Exeterhall ward folgender Bericht uͤber den sjetzigen Stand der Missions⸗Angelegenheiten vorgeleat: An⸗ zahl der Misstonaire 156, nebst 451 (theils eingebornen, theils Englischen) Assistenten; Anzahl der Missionair⸗Stationen 361; der Kirchen I01; der Kommunikanten 9966; der Schuͤter 41,752. Einnahme des letzten Jahrs 91,119 Pfd., Ausgabe 82,197 Pfd. Von einem anonymen Einwohner der Manufaktur⸗Distrikte ist neuerlich der Gesellschaft ein Kapital von 10,000 Pfd. anvertraut worden, und aus Lancafhire der jährliche auf 200 Pfd. sich belau⸗ Ertrag zweier Pachtungen.

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London, 22. Mat. Lord Stanley’'s Bill uͤber die Registri⸗ rung der Waͤhler in Irland ist in der vorgestrigen Sitzung des Unterhauses mit 301 gegen 298, also mit einer Mazoritaͤt von

timmen in den Ausschuß gelangt. Haͤtten nicht drei Mit⸗ glever, die sonst mit dem Ministerium gestimmt, Lord Hom ck (Sohn des Grafen Grey), Herr C. Wood und Herr Ainsworth, sich zur Opposition gesellt, so waͤren die 3 Stimmen Maoriteͤt auf der ministeriellen Seite zewesen. Der Letztere hatte indeß schon bei der zweiten Lesung fuͤr die Stanleysche Bill gestimmt; nur die beiden ehemaligen Mitglieder des Melbourneschen Kabi⸗ nets haben in der Zwischenzeit von der zwelten Lesung bis zum Aus⸗ schuß ihren Sinn geaͤndert. Doch auch nach dieser Niederlage hofft die ministerielle Partei immer noch, daß die Bill im Ausschuß wenigstens eine bedeutende Umgestaltung erleiden werde, da auch Lord Howick und Herr Wood sich gegen einzelne Bestimmungen derfelben ausgesprochen haben. Einige gehen sogar in ihren Er⸗ wartungen so weit, daß sie glauben, Lord Stanley werde die Bill, so geringe Majoritaͤt fuͤr Ausschuß⸗Verhandlun⸗ ausgesprochen, ganz zuruͤcknehmen. Sie wollen „daß der Lord erst heure im Unterhause das Verfahren hinsichtlich seiner Bill vorzuschlagen beabsich⸗

. Bruͤfsel, 21. Mai. Es ird hier jetzt sehr viel von einer Denkschrif: gesprochen, die der Abvokat Spinpael zu Gunsten des Gencrats van der Smissen herausgegeben. In dieser wird be⸗

haugtet und darzuthun gesucht, daß die Verschwoͤrung des Gene⸗

1 8

rals im Jahre 1831 lediglich auf Anstiften Englands stattaefun⸗ den, wescher dadurch den Kongreß bewegen wollte, den damaligen Prinzen Levpold von Sachsen Kotrt zum Koͤnig der Belgier ahlen. Am vorigen Montage begab sich Herr van der isse tet von einem Huisster, zu dem Militair⸗Auditeur

über die hoͤchst aphoristischen Mittheilungen des

schal ze, und fahren fort, Besorgnisse uͤber den Aus⸗ Marschalls Valse 4 Journal des Déhats

historische Notizen uͤber den Engpaß von Muzara, der auf der hoͤchsten Spitze des Atlas liegt und von wo aus der Weg nach Medeah bergunter geht, und also die groͤßten Vortheile fuͤr die Expeditions⸗Armee darbietet. .☛ der Mar⸗

U Valée von Anlegung einer eeg 4. edeah spricht * man vermuthen, daß jener 1 rmlich besetzt ist.

. 8s *

Da die Koͤnigin neuerdings wieder am

und forderte ihn ae, chn (v. d. Sm.) efaͤngniß zu setzen. Da der Auditeur sich weigerte, dies zu thun, so ward ihm von dem Huissier die A scheif eines gerichtlichen Protokolles uͤbergeben. 1

Die Sectionen der Repraͤsentanten⸗Kammer setzen die Unter⸗ suchung des Gesetz⸗Entwurfs uͤber die Anleihe von 90 Millionen Fr. mit Eifer fort. Dasselbe findet ziemlich vielen Widerspruch, und zwar wird allgemein entgegnet, daß der finanzielle Zustand des Landes unmoͤglich so betruͤbend sey, als das jetzige Ministe⸗ rium ihn darstelle. —— .

iesigen Bläͤttern zufolge, befand sich hier ein Israelit

aus Damaskus, der einen Auftrag der juͤdischen Gemeinde seines Wohnorts an die Rabbiner in Europa besitzt. Gestern fruͤh hat er sich von hier nach Amsterdam begeben, von wo derselbe nach London reist. 2

Das Journal d'Anvers meldet, das Kabinet habe die Absicht, dem Koͤnige vorzuschlagen, die Amnestie zu vervollstaͤn⸗ digen und diejenigen ehemaligen Angestellten, die waͤh end der Revolution mehr durch ein unkluges als durch ein boͤewilliges Benehmen ihr Amt verloren, zur Pensionirung zuzulassen.

Die Kommission zur Untersuchung des Handelszustandes hat Herrn Desmaisieres zu ihrem Praͤsidenten und Herrn de Foere zum Secretair erwaͤhlt.

In dem jetzt gedruckten Berichte des Finanz⸗Ministers zur Kotivirung der neuen Anleihe von 90 Millionen Fr. ist zunzͤchst von denjenigen Kapitalien die Rede, die fuͤr den Bau der Eisen⸗ bahnen gebraucht wurden und noch gebraucht werden. Zufolge

fruͤherer Gesetze sind auf dieselben bereits verwendet: 1) von den 30 Millionen 4proc. Schuld, autorisirt durch das Gesetz vom 18. Juni 1836: 88 24,524,163 74

2) von den 50 Millsonen Zproc. Schuld (Ge⸗ setz vom 25. Mai 1838), mit Einschluß einer geringen noch disponiblen Summe 32,267,256

3) Von den 12 Millionen Tresorscheinen (Ge⸗ 8 setz vom 28. Dezember 1839) 7,605,389 66

Zusammen 6 4, 396,809 79 Die Zinsen dieser verschiedenen Anlehen, nebtt— dem vom Staate aufgebrachten Gelde zur allmaè⸗

ligen Tilgung derselben (1 pCt. jaͤhrlich), so wie

die regelmaͤßig auf das Budget angewiesenen Ex⸗

ploitationskosten der Eisenbahn betragen seit 1834

bis zum 10. Maͤrz 1840

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In Allem 80,661, 888 Dagegen hat die Eisenbahn vom 1. Mai

1835 bis zum 10. März 1840 eingebracht .. 10,379,901

Mithin hat die Eisenbahn bis jetzt gekostet 70,281,987 Es wird noch darauf verwendet werden: 5 1) der Rest der zuletzt in Folge des Gesetzes 8 8 vom 28. Dezember 1839 ausgegebenen zwoͤlf Millionen Tresorscheine 3,823,580 2) der Betrag der von der Rheinischen Gesell⸗ schaft gekauften 4000 Actien 3) die noch ausfuͤhrenden Strecken werden 1 uͤberdies noch ein Kapital erfordern von 54,000,000

Hiernach wird die Eisenbahn, wenn sie been⸗ 8 8 digt seyn wird, im Ganzen gekostet haben . .. 125,569,990 25 Zunaͤchst also hat das neue Anlehen in Beziehung auf die Eisenbahn zu sorgen fuͤr die 54 Millionen, welche die noch zu bauenden Strecken kosten sollen, so wie fuͤr den Preis der 4060

3,319,600

b Rheinischen Actien. Hierjus kommt dann noch die Tilgung der

zuletzt emittirten zwoͤlf Millionen Tresorscheine, so wie eine Summe von 3,568,192 Fr. 8I1 C. fuͤr gewoͤhnliche Chaussäée⸗Bau⸗ ten, was Alles zusammen einen Bedarf von 72,917,792 Fr. 85 C. bildet, der den ersten Abschnitt der geforderten Summe ausmacht.

Der zweite Abschnitt besteht aus dem Defizit, das sich am

Schlusse der Berichtigung aller fruͤheren Rechnungs⸗Jahrgaͤnge ergiebt. Aus den Jahren 1830 bis 1837 sind naͤmlich noch zu berichtigen uͤbrig in Allem: 1

Die Jahrgaͤnge 1838 und 1839 werden wahr⸗

scheinlich ein Defizit lassen von 05

8,523,587 mnmnnnennöö—ö Zusammen 19,359,682 02 Endlich fehlte auf dem diesjaͤhrigen Budget das zweite Se⸗ mester der in Holland zu zahlenden Rente, dasselbe Semester der auf dem Bruͤsseler Huͤlfsbuch der oöͤffentlichen Schuld inseri⸗ birten Rente und die halbjahrigen Zinsen des Anlehens von 30 Millionen (vom 18. Junt 1836), was zusammen noch eine Summe von 6,041,005 Fr. 28 C. bildet, die mit jener verei⸗ nigt einen Zuwachs von 25,400,687 Fr. 30 C. ausmacht. Der Minister schlägt indessen vor, hiervon einen Betrag von 8 Mill.

lidiren blieben: 17,400,687 Fr. 30 C., welche mit obigen 72,917,792 Fr. 85 C. einen Totalbetrag von 90,318,480 Fr. 11 C. bilden, der durch das neue Anlehen realisirt worden soll. Um dem Bedenken, das ein so bedeutender Anwachs der oöffentlichen Schuld zu erregen geeignet ist, einigermaßen zu begegnen, theilt der Minister eine Uebersicht der gesammten Schuld Belgiens mit, und vergleicht diese dann mit der Schuld Frankreichs, Hol⸗ lands und Englands. Nimmt man an, das neue Anlehen werde zu 4 ½ vCt. realisirt, und erfordere mithin eine jaͤhrliche Rente von 4,050,000 Fr., so wuͤrde mit Einschluß derselben und der Zinsen einer schwebenden Schuld von im Durchschnirt 6 Milliv⸗ nen die ganze auf Belgten haftende jährliche Zinsenlast sich auf 22,972,314 Fr. belaufen, was, die Zahl der Einwohner zu vier Mill. angenommen, auf den Kopf eine jährliche Steuer von 5 Fr. 75 TCent. bildet. Frankreich dagegen zahlt, nach den Berech⸗ nungen des Ministers, 6 Fr. 78 C., Holland 16 Fr. 66 ½ C. und England gar 30 Fr. 65 C. pro Kopf. Hierzu kommt noch die Betrachtung, daß von jenen 22,972,314 Fr. mehr als 6 Mill. von Kapitalien herruͤhren, die auf oͤffentlichen Bauten (Eisen⸗ bahn, Chausseen, Kanäle u. s. w.) verwendet werden, welche nun Eigenthum des Staats sind, und durch ihren Ertrag die Zinsen ihrer Erbauungskosten zum Theil schon decken, zum Theil doch decken werden, und jedenfalls ein schaäͤtzbar es Besitz⸗ thum bilden. Die Zinsen der eigentlichen Schuld belaufen sich, nach einer genauen Berechnung, die der Minister hieruͤber ange⸗ stellt, mithin nur auf 16,600, 709 Fr. 90 C. oder 4 Fr. 16 C. pro Kopf, was allerdings fuͤr ein so reiches Land wie Belgien keine beunruhigende Summe ist. Doch wird man sich schwerlich ohne eine Erhöhung der Steuern im kuͤnftigen Jahre aus der Sache ziehen koͤnnen, denn zum Schluß weist der Finanz⸗Mi⸗ nister noch nach, daß auf dem Budget des gegenwaͤrtigen Jahres in gußerordentlicher Einnahme eine Summe von beinahr 4 ⁄½ Millionen figurirt, auf die man in den kuͤnftigen Jahren nicht mehr rechnen darf; hierzu nun die Zinsen des neuen Anlehens, fuͤr die im gegenwaͤrtigen Budget natuͤrlich noch kein Vorsehen

e 9 Millio⸗

getroffen war, so ergiebt sich eine Summe von beina nen, die man im Jahr 1841 auf eine anderweitige Weise wird decken muͤssen, und schwerlich werden die Ersparnisse, die man sich noch auf das Kriegs⸗Budget und sonst wo verspricht, hierzu

hinreichen.

Der Koͤnigl. Niederlaͤndische Bun⸗

Herr Graf von Gruͤnne, 2 sich vor einigen Fgagen nach dem Bade Ems begeben, um da

elbst die Kur wäͤh⸗ rend einiger Wochen zu gebrauchen.

Die Bade⸗Saison in den Taunus⸗Baͤdern ist bis jetzt noch nicht so lebhaft, als man noch vor einigen Wochen erwartete, da die Witterung in der letzteren Zeit meist naßkalt war und mithin zum Badebesuch nicht aufmuntern konnte. Gleichwohl verweilen doch schon in den meisten Taunus⸗Vaͤdern Kurgäͤste, die meisten natuͤrlich in Wiesbaden. Wenn nun aber auch die seitherige Witterung, wie uͤberhaupt der Mai, den Baͤdern nicht zutraͤglich war,so ist er doch sehr fruchtbar. Die Vegetation steht in allen Theilen ganz trefflich und die Besorgnisse vor einer Mißaͤrndte im Getraide sind gaͤnzlich beseitigt. Die Getraide⸗Preise fallen denn auch mehr und mehr.

In dieser Woche zeigte sich im Boͤrsenhandel hier im Allgemei⸗ nen keine besondere Lebhaftigkeit. Die Holläͤndischen Fonds ver⸗ kehrten meistens in flauer Haltung, da sie zu Amsterdam auch dann noch nicht steigen wollten, als die Annahme der Budgets von Seiten der zweiten Kammer der General⸗Staaten erfolgt war. Der Impuls zur Flauheit der Hollaͤndischen Fon s zu Amsterdam wurde indessen von anhaltenden Verkaͤufen in Handel⸗ Maatschappy⸗Obligationen gegeben. Da nun heute aber aufmun⸗ ternde Berichte von Amsterdam kamen, nahmen die Hollaͤndischen

onds auch hier eine feste Haltung an und man uͤberlaͤßt sich der daß die Amsterdamer Berichte bald Veranlassung zu weiterem Steigen geben werden. Der Umsatz in den Oesterrei⸗ chischen Effekten ist fortdauernd ohne Bedeutung und sie unter⸗ Uiegen auch nur schwachen Wandlungen, zeigten indessen heute be⸗ sondere Festigkeit. Lebhaft bleibt hier anhaltend der Handel oder vielmehr das Spiel in Taunus⸗Eisenbahn⸗Actien. Seit gestern haben die Actien wieder eine Neigung zum Steigen angenommen, da viel darin gekauft wurde, und blieben heute 338 ½ Fl., 88 ½ Fl. Agio. Die Frequenz der Taunus⸗Eisenbahn⸗Actien konnte in dieser Woche bei der unguͤnstigen Witterung nur schwach seyn. Die besten Geschaͤfte wird natuͤrlich die Taunus⸗Eisenbahn in den drei Sommermonaten machen, allein die Frequenz wuͤrde doch auch jetzt schon belebter seyn, wenn die Fahrpreise ermaͤßigt wuͤr⸗ den. Das Geld zeigt sich an unserem Platze in dieser Woche sehr abondant und das a. 3 ¼ bis 3 ½ pCt.

Die Bewegung in unserem Hafen ist, seitdem der Wasser⸗ stand sich gebessert, belebter geworden und auch die Landfracht geht stark. Der Handelsstand ist uͤberhaupt mit dem Geschaͤfts⸗ Peng im Allgemeinen zufrieden, wenn auch die Klagen uͤber schlechte

eschaͤfte noch zu hoͤren sind. Diese Klagen sind stereotyp ge⸗ worden.

Eine hervorragende Erscheinung auf unserer Buͤhne ist in diesem Augenblick das Gastspiel des Koöͤnigl. Saͤchsischen Hof⸗ Schauspielers Herrn vaegs eines Kuͤnstlers, der den ersten seines Faches an die Seite gestellt werden darf. Die Kaiserl. Russischen Ballettaͤnzer Taglioni sind in den letzten Tagen auf der Reise nach Paris durch unsere Stadt gekommen.

Oesterreich. I“

esth, 15. Mai. (A. Z.) Gestern Abend 10 Uhr erfolgte die Ruͤckkehr Sr. Kaiserl. Hoheit des Erzherzogs Palatin von dem Reichstage zu Preßburg, der Tags vorher geschlossen wurde. Der Empfang, der dem Erzherzog hier bereitet wurde, war ein eben so glaͤnzender als herzlicher, und mag als Beweis der gro⸗ gen Popularitaͤt dienen, in welcher dieser um Ungarn so hoch⸗ verdiente Fuͤrst bei allen Staͤnden und Klassen steht. Die beiden Staͤdte Pesth und Ofen, sowie der benachbarte Kornmarkt Alt⸗ Ofen waren auf das brillanteste erleuchtet. Eine unermeßliche

olksmenge harrte mehr als fuͤnf Stunden lang an den Ufern der Donau der Ankunft des sehnlichst Erwarteten entgegen, bis endlich gegen 10 Uhr ferne Boͤllerschuͤsse das Dampfboot „Maria

destags⸗Gesandte,

Deutsche Bundesstaaten.

Dresden, 24. Mai. (vL. Z.) Ire Koͤnigl. Hoheit die Prinzessin Amalia Auguste, Gemahlin Sr. Könizgl. Hoheit des Prinzen Johann, ist heute fruͤh um halb 2 Uhr von einer Prin⸗ zessin gluͤcklich enthunden worden. 6 1X.X“

Dresden, 22. Mai. (L. A. Z.) Gestern und heute be⸗ schaͤftigte sich die zweite Kammer mit der Berathung eines Er⸗ läuterungs⸗Gesetzes uͤber die Kommunal⸗Garden. Minder inter⸗ essant war die gestrige Sitzung, da die Hauptfragen erst heute ur Entscheidung kamen. An der allgemeinen Debatte, die ge⸗ eern stattfand, nahmen nur der Secr. Hensel und Meisel Theil. Der Erstere wuͤnschte, es moͤchte ein mit unserer Verfassung so eng zusammenhaͤngendes Institut, wie die Kommunal⸗Garde sey, nicht bloß auf einzelne Staͤdte, sondern auf Stadt und Land aus⸗ gedehnt werden, da es dann vielleicht dem Budget manche Last entnehmen werde. Seine Basis seyen Vertrauen, Gemeinsinn und Ehrgefuͤhl, nicht Ehrsucht. Die lebhafteste Debatte veran⸗ laßte hiernaͤchst ein bei §. 3, der die nothwendigen Ausnah⸗ men der Eintrittspflichtigen enthaͤlt, von Klien gestellter Antrag,⸗ daß die Tageloͤhner hier weggestrichen und in den §. 4, also un⸗ ter die fakultativen Ausnahmen, versetzt werden moͤchten. Fuͤr dieses Amendement sprachen noch mehrere andere Abgeordnete; es wurde aber endlich mit 32 gegen 31 Stimmen abgelehnt. Lebhafter noch als gestern war die Diskussion heute, insonderheit bei §. 7 des Gesetz⸗Entwurfs, der die Wahlen in der Haupt⸗ sache in die Hande der Regierung gelegt (durch das General⸗ Kommando ausgeuͤbt) wissen wollte. Die Deputation hatte auf dessen Ablehnung angetragen und daneben noch einige auf weckmaͤßigere Einrichtung des Wahl⸗Verfahrens gerichtete Vor⸗ sühlage gethan. Fuͤr dieses Gutachten sprachen der Fech⸗

: der Ref. Eisenstuck, Braun, Klinger, Löͤhnig odt,

Rahlenbeck, Secretair Ur. Schroͤder und von Watzdorf; dagegen nur der Minister Nostitz und Jaͤnckendorf und der Geheime Regierungs⸗Rath Muͤller. Eisen⸗ stuck meinte, das Rad der Zeit lasse sich wohl aufhalten, aber nicht zuruͤckdrehen; das Letztere sey aber allerdings die Vernich⸗ tung der Wahlfreiheit. Was wider die Freiheit sey, das sey vom Uebel, wie die heutige Berathung gezeigt, da Niemand ge⸗ gen dieselbe gesprochen habe. Wenn auch in Sachsen keine Un⸗ ruhen zu befuͤrchten waͤren, so gelte doch die Regel: Willst du Frieden, so ruͤste dich zum Kriege. Braun bemerkte, die Kom⸗ munalgarde sey durch die Bewegungen des Jahres 1830 her⸗ vorgerufen worden, und diese koͤnnten wiederkehren, da es ja in Frankreich fortwaͤhrend gähre und diese Gaͤhrung auch nach Deutsch⸗ land sich verbreiten koͤnne. Man duͤrfe also den Blitzableiter nicht zerstoͤren, wenn das Gewitter voruͤber sey. Klinger und Lzh⸗ nig machten darauf aufmerksam, daß das Institut der Kommu⸗ nal⸗Garde noch mehr an Theilnahme verlieren werde, wenn man den einzelnen Mitgliedern die Selbstthaͤtigkeit bei den Wahlen entziehe. Auch wuͤrden die Wahlen, wenn sie nicht von der Mannschaft selbst vorgenommen wuͤrden, vielleicht auf Erkundi⸗ gungs Einziehung aus unlauterer Quelle basirt werden. Todt fuͤhrte ein Beispiel von Nichtbestaͤtigung einer Wahl an und suchte den Grund davon in der politischen Gesinnung des Gewaͤhlten. Wolle man die Wahlfreiheit aufheben, so koͤnnten dergleichen Faͤlle noch mehr erweitert und dem ganzen Kommunal⸗ garden⸗Institute dadurch eine fremdartige, anti⸗constitutionelle Richtung gegeben werden. Reiche⸗Eisenstuck war auch fuͤr Er⸗

nach: der 8 Reiche⸗Eisenstuck, Meisel,

34 W

Fr. C. 10,836,091 97

und Braun; dafuͤr Puͤschel, Meisel, Reiche⸗Eisenstuck, Todt,

als schwebende Schuld beizubehalten, so daß also nur zu konso⸗

Fung des zeitherigen Wahlverfahrens, glaubte aber nicht, daß ewegungen, wie Braun befuͤrchtet, wiederkehren köͤnnten, da die Regierung ihren guten Willen bethaͤtigt habe und Vertrauen ge⸗ nieße. Darum aber duͤrfe man kein Mißtrauen säͤen, sonst hät⸗ ten Diejenigen, welche keine Ordnung wollten, Freude daruͤber. Dies gab Braun zu einer Entschuldigung, und diese Entschuldi⸗ gung Reiche⸗Eisenstuck zu der Erklaͤrung Veranlassung, daͤß er Braun keinesweges verdächtigen wolle, da er im Gegentheil im⸗ mer mit ihm uͤbereinstimme. Nach fortgehender längerer Dis⸗ kussion wurde endlich das Deputations⸗Gutachten einstim⸗ 4 mig angenommen. Eine weitere Diskussion entstand we⸗ gen zwangsweiser Einfuͤhrung gleichmäͤßiger Bekleidung, welche die Deputation vorgeschlagen hatte. Dagegen sprachen Hecker (Stellvertreter fuͤr Clauß aus Chemnitz), Schroͤder, Rahlenbeck

Anna“ signalisirten. Die Landung Sr. Kaiserl. Hoheit geschah unter den donnerden Acclamationen der Menge, Unter zahllosen Freudenschuͤssen und unter dem Schalle der Musik⸗Corps, welche die Oesterreichische Volkshymne anstimmten. Zugleich traf auch Se. Kaiserl. Hoheit der Erzherzog Stephan, Sohn des Pala⸗ tins, hier ein. 1

In Folge der Amnestie sind dieser Tage der bekannte Kossuth, der in der Festung Ofen in Haft war, dann der Ad⸗ vokat Farcas, der im Pesther „Neugebäude“ gefangen saß, in Freiheit gesetzt worden.

Aus Baja gehen taͤglich beklagenswerthe Details uͤber die Verheerungen der dortigen Feuersbrunst ein. Ueber zweitausend Hauser liegen in Asche, mehr als zehntausend Menschen sind um all ihre Habe gebracht, und uͤber funfzig Personen haben in den Flammen den Tod gefunden.

essbue. 16. Mai. Die Resolution, 8 Betreff der Juden, nach, wie 2 4, ee cfeiät werden hinsichtlich der Befreiung der Juden von der Toleranz⸗Tare den Vortrag der Reichsstände, nachdem die betreffen⸗ den Dikasterien darüber vernommen worden, in Allerhöchste Erwä ung zlehen und sodann eine Allergnädigste Resolution ertheilen; es ist so⸗ mit der iste §. dieses Gesetz⸗Entwurfs wegzulassen; üb igens genehmi⸗ en Se. Majestät, daß sämmtliche im Königreich Ungarn und in den ebenländern geborene Juden, wie auch jene, welche den Commova⸗ tions⸗Schein nach Vorschrift erlangten und gute Sitten haben, ferner diejenigen, welche bestimmte Vor⸗ und Zunamen führen, wie auch die Neugeborenen in ein durch ihre Religions⸗Diener zu führendes Ma⸗ meusarbuch eingeschrieben werden, und hinsichtlich der Erwerbmittel durch den Ackerbau und Professionen ohne jene Vorrechte dahin zu technen, welche die schon bestehenden Gesetze und Privilegien gewäh⸗

Schaͤffer, Scholze und der Ref. Eisenstuck. Die Regierung war gegen den Zwang. Das Deputatlons⸗Gutachten ward mit 397 gegen 26 Stimmen angenommen, dazu aber zwei Modificationen von Braun und Hecker, daß das General⸗Kommando auf Antrog des Ausschusses in einzelnen Faͤllen Dispensation gestatten koͤnne, und daß die gleiche Bekleidung erst nach zwei Jahren eintreten solle. Bei der Abstimmung mit Namen⸗Aufruf erklaͤrten sich saäͤmmtliche Anwesende fuͤr das Gesetz. .

Sigmaringen, 18. Mai. (Schw. M.) Gestern fand . die Austheilung einer von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Groß⸗ herzog von Baden verliehenen Verdienst⸗Medaille an die diessel⸗ tigen Veteranen, welche unter den Badenschen Fahnen gedient und die Feldzuͤge in den Jahren 1813 15 mitgemacht haben, mit passenden Feierlichkeiten statt. Die höchsten und hohen Herr⸗ r 21 das Fest durch ihre . E und die Bewohner unserer Stadt, so wie eine Menge Menschen all dermalen nachstehende Begünstigungen 5 2 828 Umgegend nahmen daran Theil. 141 Veteranen hen 82 8 rie uden dürfen, untf Ausnahme 182 een ge2hcg geniehen sochn: der Felddienst⸗Auszeichnung geschmuͤckt. 1791) und solcher auderen Orte, don denen sie nach altherkömmmlichem Gebrauche, des Bergbaues und der Metall⸗Manipulation wegen, aus⸗ geschlossen sind, im ganzen Königreich und in den Nebenländern überall wohnen, auch adelige Güter in Pacht nehmen, jedoch die Nutznießung der Urbarial⸗Anfässigkeiten nicht ankaufen. Was die Erlaubniß des 1 freien veünnc. vre S antAlahgs. so 8 Allergnädigst ge⸗ 1 jufern 8 . oc 8 er . 8 M attet, daß dieser Gebrauch in jenen Städten, wo er isher übli b Darmstadt dͤrfte aber wahrscheinlich nur von⸗ kurzer Dauer 8232 8 1 eeaene; Fesebisch bestimmt werde: 06 aber viese Begceraüblich mas⸗ und unterdessen Ihre Hoheit die Prinzessin Marie von Hessen 8 in anderen Städten zu gestatten sey, behalten sich Se Mazestät . einen Besuch bei der Königin Witiwe von Bayern in Tegernsee nach den Meinungs⸗Aeußerungen der Ditnsterien n er. bstatten. Der Graf von Budberg hat, dem Vernehmen nach, besonderen Falle nach gerechter und billiger Weise zu enlschei⸗ eute von Darmstadt die Reise nach Warschau angetreten. Die den. Auch dürfen die Juden unter den sonst üblichen Be⸗ neuesten Nachrichten uͤber den Gesundheits⸗Zustand der Kaiserin dingnissen Fabriken errichten, schicklichen Handels⸗Verkehr und Hand⸗ von Rußland lauten erfreulicherweise sehr befriedigend. In Ems vene en ehies vühten 1enehgen gelbee 8 Lehrjungen darin A 8 . 3 4ꝙ 8 „vr 2 2 chafte dn

Anordnungen zur wuͤrdigen Aufnahme der hohen sie biohet ausüblen, auch ferner betretee Ale Zeun se-sies neiche

8b 88 haupt alle Verträge sind sie übrigens verpflichtet In den leßztern Tagen war auch der Koͤnigl. Preußische Ge⸗ en Sprache auszustellen. Hinsichtlich der Auf 8 neral der Kavallerie, Freiherr von Borstell, in unserer Stadt an⸗ 9 Frache amejust Hinsichtlich der Aufnahme fremder Juden

herr 1 hat die Königl. Statthalterei die vorgeschriebenen Vorsichtsma In wesend; bekanntlich garnisoniren hier Koͤnigl. Preußische Artille⸗ und die damtt im Einklange stehenden Verfügungen de ean rie- und Kavallerie⸗Abtheilungen. nsaehe HeEr⸗Lnt⸗

wurfs im §. 5 üÜberall streng zu beobachten und zu überwe Die Ruͤckkehr des Herrn Grafen von Muͤnch⸗Bellinghausen ’1. zchen. Jene

uden also, die ohne Paß umherstreifen, sind ohne Ausnahme in bre on Wien scheint sich noch verzoͤgern zu wollen. Die Bundes⸗ henn⸗ abzuschleben. Schließlich soll der Geset⸗Araikabwein rr. ersammlung, wiewohl anhaltend besonders thäͤtig, hatte vorge⸗

(kuͤrzlich erwaͤhnte) Allerhoͤchste lautet, ihrem ganzen Inhalte

. Frankfurt, 23. Mai. Nach den neuesten Nachrich, ten aus Darmstadt wird Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrst Thronfolger von Rußland am 29sten d. M. von da die Reise nach Berlin antreten. Die Abwesenheit Sr. Kaiserl. Hoheit von

sraeliten“ uüͤberschrieben werden.“

587

Schweiz.

Schaffhausen. Herr Antistes Dr. Friedrich Hurter hat in die zu Freiburg im Breisgau erscheinende Zeitung eine vom 15. Mai datirte Erklaͤrung einruͤcken lassen, in welcher er ver⸗ sichert, daß seine Anwesenheit in der Kirche von St. Kathari⸗ nenthal während des katholischen Gottesdienstes am 19. Maͤrz eine hoͤchst zufaͤllige gewesen und daß im Uebrigen Alles er⸗ dichtet sey, was bei dieser Gelegenheit uͤber ihn berichtet worden.

11 3 8 Spanien.

Madrid, 13. Mat. Heute begann in der Deputirten⸗Kam⸗ mer die Erörterung des neuen Preßgesetzes. Der Herzog von Frias unterstuͤtzte dasselle.

San Sebastian, 12. Mai. Der General⸗Capitain der Provinz ist nicht nach Onate und dem Innern abgereist, wie man erwartet hatte, sondern hierher zuruͤckgekehrt.

Die Anhaͤnger des Priesters Amalibia haben sich zerstreut und sollen sich theils in den Bergen von Aspeitia und Deva ver⸗ borgen halten, theils nach Biscaya entflohen seyn.

Das Britische Transportschiff „Aetna“, welches (wie bereits hier angekommen ist, um das aus England hierher ge⸗ andte Kriegs⸗Material dorthin zuruͤckzubringen, wird nur die Ka⸗ nonen von schwerem Kaliber an Bord nehmen, dagegen bleibt alles Feldgeschuͤtz der Britischen Land⸗ und Marine⸗Artillerie un⸗ ter dem Obersten Colquhoun und dem Capitamn Castien mit den noͤthigen Vorräaͤthen noch hier, bis die Beendigung des Krieges in Aragonien und Catalonien offiziell angezeigt worden ist.

Es wird hier bestimmt versichert, die Koͤnigin Regentin werde im Laufe dieses Sommers die Baskischen Provinzen be⸗ suchen. 8 4

Der Oesterreichische Beobachter meldet: „Aus Da⸗ mask vernimmt man, daß der Prozeß wegen des daselbst im Fe⸗ bruar d. J. an dem Pater Thomas veruͤbten Mordes in vollem Gange ist und durch die Gestaͤndnisse des bekannten Barbiers eine fuͤr die Israeliten, die jener Mordthat beschuldigt worden waren, guͤnstige Wendung zu nehmen scheint. Gedachter Bar⸗

sich nicht wiederholt. Dr. Meirelles,

legen.“

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Ostindien.

Kalkutta, 14. Mai. hat Nachricht aus London erhalten, daß die Kolonieen von Gutana und Mauritius dort Himmel und Hölle bewegen, um die Ab⸗ schaffung des Kabinetsbefehls vom 7. September 1838, durch welchen die Ausfuͤhrung der Kulies aus Indien in die ehemali⸗ gen Sklaven⸗Kolonieen verboten wurde, durchzusetzen. Man hofft hier, daß Lord Brougham, und besonders Buxton und Sturge, welche Einfluß auf Lord John Russell haben, den Plan hintertreiben, oder daß der General⸗Gouverneur, wenn auch die Kabinets⸗Ordre widerrufen wuͤrde, auf seine Verantwortlichkeit hin solche Maßregeln nehmen werde, daß dieser Sklavenhandel sich nicht erneuern koͤnne. Die erste Ausfuhr von Kulies im J. 1834 bestand aus etwa 5000 Individuen, großentheils dem Aus⸗ wurf der Straßen von Kalkutta, und die Pflanzer waren so unzu⸗ frieden mit ihnen, daß die meisten zuruͤckgeschickt wurden; aber seitdem sind bessere Arbeiter ausgefuͤhrt worden, und die Be⸗ muͤhungen der Pflanzer, neue Zufuhr zu erhalten, beweisen hin⸗ länglich, wie sehr sie dabei ihre Rechnung gefunden haben. Die Wahrheit ist, daß man diesen armen Menschen, welche keinen Begriff von den Preisen in Mauritius haben, einen Lohn ver⸗ spricht, der ihnen nach Indischem Maaßstab hinlänglich scheint, aber außer allem Verhaͤltniß mit dem Preis der Arbeit in Mau⸗ ritius steht. Das Grausamste bei dem System der Ausfuͤhrung, wie es betrieben wurde, ist das Verhaͤltniß der Geschlechter. Die offiziellen Notizen des Gouverneurs von Mauritius geben an, daß vom I. August 1834 bis zum 24. Oktober 1838 von In⸗ dien in Mauritius angekommen seyen: 18,791 Männer, 205 Wei⸗ ber und 51 Kinder! Die Zahl war aber in der That weit groͤ⸗ ßer und belaͤuft sich nach ziemlich sicheren Privat⸗Nachrichten auf mehr als 40,000.

Die Compagnie macht sehr ernstliche Anstalten, den Ausfall der Westindischen Production fuͤr Indien zu sichern, und hat dem Gouvernement hier angekuͤndigt, daß sie die vollkommenste Ma⸗ schinerie fuͤr Zuckersiedereien, wie sie gegenwärtig in Runkelruͤ⸗ ben⸗Fabriken des Kontinents angewendet wird, nach Bengalen zu schicken im Begriff ist, wo große, von aller Kultur des Zucker⸗

bier hat naͤmlich ausgesagt, er sey zur Beschuldigung der neun

israelitischen Kaufleute nur durch die Drohung verleitet worden,

daß, wenn er leugne, er bis zum Tode werde gefoltert werden;

gestehe er aber, so habe er nicht nur Straflosigkeit, sondern so⸗

gar eine Belohnung und ein Sicherheits Geleite zu erwarten.“ Brasilien.

Rio Janeiro, 23. März. Die Brasilianischen Deputirten⸗Kammern konzentriren so sehr Alles in sich, was in dem hiesigen Staatsleben nur einigermaßen bemerkenswerth ist, daß in den Zwischenzeiten zwischen den Sessionen sich durchaus nichts berichten laäßt. Jetzt nun sieht man mit Spannung dem 1. April entgegen, fuͤr den die Kammern dieses Jahr ausnahms⸗ weise berufen sind, weil sie in ihrer letzten Session das Budget fuͤr 184 %, (vom 1. Juni an) nicht zu Stande gebracht haben. Man weiß, daß einer der ersten Gegenstaͤnde der Diskussion eine neue Kredit⸗Forderung seyn wird, denn die Bewilligung des vo⸗ rigen Jahres ist in Noten verausgabt. Und was wird die Kam⸗ mer thun? Abermals Papiergeld emittiren? Die Erfahrung der letzten Monate sollte auch den Bloͤdesten von der Verkehrt⸗ heit einer solchen Maßregel uͤberzeugen. Die Ausfuhr ist un⸗ glaublich gestiegen, und dennoch wollte sich der Cours nicht he⸗ ben, denn jener vorjaͤhrige Beschluß gab dem eben keimenden Kre⸗ dit des Landes einen maͤchtigen Stoß; man ist von allen Seiten bemuͤht, die fremden Kapitalien aus der Circulation zu ziehen

„in einer landesübli⸗

und nach Europa zu remittiren, wodurch denn natuͤrlich der Cours gedruͤckt wird Und dennoch ist zu befuͤrchten, daß die Kammern dies nicht erkennen, sondern ruhig auf dem einmal betretenen Wege fortgehen werden, unbekuͤmmert um die Lehren, die ihnen die Finanz⸗Zerruͤttung der Orientalischen und Argentinischen Re⸗ publik so laut predigt. Aus den noͤrdlichen Provinzen wissen wir seit lange nichts; im Suͤden ist Alles ziemlich beim Alten; noch ist Sta. Catharina nicht ganz von den Farrapos geraͤumt, und aus Rio grande „erwarten wir taͤglich die Nachricht von einer entscheidenden Schlacht“, wie seit drei Jahren der stehende Aus⸗ druck der Journale ist. Dagegen scheint die Herrschaft von Ro⸗ sas in Buenos⸗Ayres wirklich zu Ende zu gehen. Seine Expe⸗ dition gegen Montevideo, unter Echague und Lavalleja, ist, wie Sie schon wissen werden, gaͤnzlich fehlgeschlagen, und Lavalle ruͤckt unaufhaltsam gegen Buenos⸗Ayres vor. Die letzten Nachrichten von da sind vom 2. Maͤrz, und die Zeitungen streiten viel uͤber ein Fruͤhstuͤck am Bord der Englischen Korvette „Actaͤon“, bei welchem Admiral Dupotet, der Englische General⸗Konsul von Mandeville, und Arana, der Freund von Rosas und Minister der auswaͤrtigen Angelegenheiten, sich trafen. War es wirklich nur ein Fruͤhstuͤck, so war die Gesellschaft mehr als sonderbar zu⸗ sammengesetzt, und andererseits ist es kaum denkbar, daß Frank⸗ reich gerade jetzt anfangen sollte, zu unterhandeln. Am 7. Maͤrz ist Rosas; Diktatur zu Ende; vielleicht wollte man Arana gewin⸗ nen und durch ihn die neue Wahl lenken; denn fällt diese nicht auf Rosas, so aͤnderte sich freilich Alles, da sowohl Lavalle als Fructo Riveira nur der Person von Rosas, nicht der Republik Buenos⸗Ayres, den Krieg erklaͤrt haben, und auch Frankreich nur mit Rosas nicht unterhandeln wollte. Indeß neoch hat Rosas das Heft in der Hand, und waͤre Arana thoͤricht oder kuͤhn ge⸗ nug, eine solche Transaction zu versuchen, so waͤre er sicher nicht nach Huenos⸗Ayres zuruͤckgekehrt. Moͤglich ist es aber, daß diese Sendung Arana's ein letzter verzweifelter Versuch von Rosas war. Daruͤber werden wir denn naͤchstens Aufschluß erhalten.

Rio⸗Janeiro, 24. Mäaͤrz. (A. Z.) Heute fruͤh wurde die Stadt in nicht geringe 8. versetzt durch die Nach⸗ richt der ploͤtzlich erfolgten Erkrankung des jungen Kaisers. Das erste heute ausgegebene Buͤlletin enthaͤlt Folgendes: I. Palast der Kaiserlichen Quinta da Boa Vista, 23. Maͤrz 1840, 6 ½ Uhr Abends. Um halb drei Uhr wurde Se. Kaiserl. Majestät von einem heftigen Schmerz im rechten Auge befallen, welchem ein Zustand von Bewußtlosigkeit folgte, verbunden mit Konvulstonen, welche jedoch nach einigen Minuten verschwanden Als der hohe Kranke wieder zu sich kam, beklagte er sich uͤber Schwere im Kopf. Um 3 Uhr befand er sich im Fieberzustand und mit Symptomen ei⸗ ner Hirn⸗Entzuͤndung. Um 5 Uhr 20 Minuten wurde ihm zur Ader gelassen, worauf er in befriedigenden Zustand kam. Man vermuthet die Entwickelung eines Wechselstebers. (Folgen die veeeheche der Aerzte.) 1I. Se. Kaisert. Mazestaͤt schlief um 7 ¾ Uhr ein und bis zum gegenwaͤrtigen Augenblick (Mit⸗ ternacht) fuhr er fort, ruhig zu schlafen. D́w. Meivrelles Arzt der Woche. III. 24. Marz Nachmittags 3 Uhr. Sr. Kaiserl. Maj. Zustand ist fortwährend beruhigend, und der Ansall, deß

sen Ruͤckkehr um dieselbe Stunde man heute befuͤrchtere, dat

rohrs unabhaͤngige Siedereien allen Verhaͤltnissen des Landes voll⸗ kommen angemessen sind. Der Indische Bauer ist längst ge⸗ wohnt, sein Zuckerrohr zu verkaufen, da er selten eine hinlaͤng⸗ liche Masse produzirt, um es selbst zu pressen, und da das Pre⸗ dukt in vervollkommneten Siedereien nicht nur um 40 bis 50 pCt. ergiebiger, sondern auch weit schöͤner ist, als nach der un⸗ vollkommenen Indischen Methode, wo eine große Gaͤhrung statt⸗ findet, welche den krystallisirbaren Zucker zerstört.

Man hoͤrt hier viele Klagen uͤber die Langsamkeit, mit der die Arbeiten an der großen Poststraße, die von hier durch Orissa, uͤber Medripur, Sumbulpur, Nagpur nach Bombay gefuͤhrt werden soll, vor sich gehen, aber man sieht aus den Berichten der Offiziere, welche mit dem Vermessen der Linie beauftragt sind, daß die Schwierigkeiten, welche sie finden, fast unuͤbersteiglich sind, nicht sowohl wegen der Natur des Terrains, als wegen des boͤsen Willens der Bewohner. Eine Strecke von etwa 400 Eng⸗ lischen Meilen, welche ein Theil der Straße durchschneiden soll, ist so gut als terra incognita. Sie gehoͤrt theils dem Radschah von Nagpur, der dem Unternehmen nicht guͤnstig ist, theils einer zahllosen Menge kleiner unabhängiger Fuͤrsten von Staͤmmen aller Art, welche zwar nicht wagen, sich der Sache offen zu wi⸗ dersetzen, aber Hindernisse erregen, die allen Glauben übersteigen. Sie glauben naͤmlich alle, daß die Errichtung der Straße baldigen Einziehung ihres Territoriums fuͤhren werde und ke nen anderen Zweck habe.

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Danzig, 22. Mat. Nach dem hiesigen Amtsblatt wurden im Danziger Regierungsbezirk 14,413 Kinder (und dar unter 1255 uneheliche) beim Cvih und Militair gehoren und starben 12,935 Personen. Durch Selbstmord sind 20 Menschen ums Leben gekommen; durch allerlei Unglücksfälle aber Al. Ge traut wurden 3435 Paare.

Swinemuͤnde, 24. Mai. Woche liefen hier 71 Schiffe ein und 29 aus. ren befanden sich ein direkt von Tschesme kommendes Schwedische und ein von Laguna de Terminos im Mexikanischen Meerbusen kommendes Englisches Schiff. Am 22sten, Vormittags 10 Uhr, erheb sich ein Sturm, der gegen Mittag in einen voͤlligen Orkan ausartete. Der vor dem Hafen arbeitende inneren Hafen fluͤchten, und das Bugsir⸗ nen der bei jenem beschaͤftigten beiden Prahme gluͤcklich in den Hafen zu bringen. Der zweite Prahm mußte vor Anker gehen.

aͤhrend dessen nahm der Sturm immer mehr zu, die Wellen

In der verflossenen

stuͤrzten sich in den vor Anker liegenden, noch mit 4 Menschen besezten Prahm und drohten, Alles zu verschlingen. Um wenig⸗ stens die Menschen zu retten, eilte ihnen der Ober⸗Lootse Berg in dem Rettungs⸗Boote mit 10 anderen Lootsen zu Hülfe und nahm die Leute auf. Als sich jedoch das Rettungs⸗Boot von dem Prahm, dem inzwischen schon das Boot weggeschlagen war, en:fernen wollte, brach eine Sturzsee so gewaltig uͤber letzteren, daß er auf das Loorsen⸗Boot geschleudert wurde, dies augenblick⸗ lich zum Kaͤntern brachte und die darin befindlichen 15 Mann ins Meer schleuderte. Durch einen guͤnstigen Zufall gelang es zwar dem Lootsen Stahl, sich auf den Prahm zu schwingen und, mit Huͤlfe mehrerer uͤber Bord geworfenen Enden Tauwerk, Menschen zu retten, der Ober⸗Lootse, zwei Lootsen und drei Mann der Prahm Besetzung wurden jedoch ein Opfer dieses ungluͤcklichen Ereignisses. Die Verungluͤckten, deren Leichen am gestrigen Tage noch nicht aufgefunden waren, hinterlassen leider zahlreiche Fami⸗ lien. Waͤhrend des Sturmes befand sich der Lootsen⸗Comman⸗ deur im Sturm; Ruderboote und geleitete 28 ansegeinde Scheffe gluͤcklich in den Hafen. Da es jedoch das Wetter nicht gestactete, alle eingehenden Schiffe mit Loorsen zu besetzen, so geriethen 8 jener Schiffe auf den Moövenhakener Grund, von denen zwei Schiffe durch Zusammenstoßen eine, jedoch nur unbedeutende Ha⸗ varie erlitten.

Aachen, 19. Mati. Das landwirthschaftliche Ge⸗ werbe nächst dem Berg⸗ und Huͤttenbetriede sind in den letzt⸗ verflossenen Jahren in stees gün niger Entwickelung fortgeschritten und haben Segen und Wohlhabenheit üͤber einen Theil der Be⸗ völkerung verbreitet. Es liegt die Zeit noch nicht fern, wo bei reichlich lohnenden Aerndten und gefüllten Vorraths⸗ Kammern die Hoffnung des Prod auf eine entsvrechende Boden⸗ Rente wiederhotentlich getäuscht sand, wo der regsame Un⸗

ternehmungsgeist, dem nuͤtzlichen Betriebszweige entfremdet, sich mit betraͤchtlichen Summen anderweiten Sperulationen zuwendere⸗

in Konferenz mit 12 Kol⸗

(2. 3)) Das Gouvernement hier

Unter den erste⸗

Bagger mußte in den Boot vermochte nur ei⸗

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