1840 / 165 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Geruͤcht so außerordentlicher Art, daß wir demselben erst Glau⸗

Ssämmtliche Fonds gedruͤckt und ——n welches man haupt⸗ saächlich dem heute verbreiteten Geri

llich mehr zuruͤck, obgleich die Einnahme von Morella das Ge⸗

1spricht außerdem von einer

Herr Nepomucene Lemercier, Mitglied der Akademie,

ist gestern im 70sten Jahre seines Lebens mit Tode abgegangen. Der Censeur de Lyon enthaͤlt Folgendes: „Herr Odilon Barrot befindet sich seit 2 Tagen in Lyon; er ist nicht Gegen⸗ stand irgend einer politischen Manifestation gewesen. Als Herr Barrot im Jahre 1832 in Lyon erschien, um den „Precurseur“ zu vertheidigen, ward ihm die hoͤchste Aufmerksamkeit erwiesen. Zu jener Zeit ruͤhmte sich Herr Barrot der Freundschaft des Herrn Dupont von der Eure, jetzt ist er der Freund des Herrn Thiers. Hierdurch wird seine Isolirung in unserer Mitte er⸗ klaärt. Das Stillschweigen der Voͤlker ist auch eine Lehre fuͤr 1die Deputirten.“ Im Courrier de Bordeaux vom 7ten d. liest man: „Ein

ben schenken werden, wenn es sich auf offizielle Weise bestaͤtigt hat, durchlaͤuft heute die ganze Stadt und ist der Gegenstand aller Gespraͤche. Es handelt sich um nichts Geringeres, als um schauderhafte Gestaͤndnisse, die der des dreifachen Mordes angeklagte Elisabide gemacht haͤtte, Gestaͤndnisse, die ein dumpfes Geruͤcht bestaͤtigen wuͤrden, welches zur Zeit des Todes un⸗ seres ehrwuͤrdigen Kardinals von Cheverus unter den Einwoh⸗ Inern unserer Stadt zirkulirte. Elisabide soll sich noch zu mehre⸗ ren anderen Mordthaten bekannt haben und hat namentlich frei⸗ willig das Gestaͤndniß abgelegt, daß er den Kardinal von Che⸗ verus vergiftet habe. Wir wiederholen es, daß wir diese Nach⸗ richt so lange bezweifeln, bis uns gewissere Beweise vorliegen.“

Boͤrse vom 9. Juni. An der heutigen Boͤrse waren

chte zuschrieb, daß am kuͤnf⸗ tigen Sonntag eine große Revue der National⸗Garde stattfinden werde. Die Spanischen Papiere gehen seit einiger Zeit täg⸗

gentheil haͤtte bewerkstelligen sollen. Die Spekulanten scheinen jetzt durch die Bewegungen Balmaseda's beunruhigt zu werden. Man großen Finanz⸗Operation, die die

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große Jury hinreichenden Grund findet, Courvoisier als des Mor⸗ des verdaͤchtig in Anklage⸗Zustand zu versetzen, so wird das Ver⸗ hoͤr desselben vor den Geschworenen vermuthlich am Donnerstag oder Freitag der naͤchsten Woche anfangen.

Die „Lueen Mab“ hat von China eine volle Ladung von 540 Tonnen, hauptsaͤchlich Thee, und 3 400 Pfd. St. in Baarem als Fracht mitgebracht; der „John Marsh“ segelte mit ihr; die

nahmen in China ihre Ladung ein: die Schiffe „Royal Saxon“, „Penang“, „Heroine“, „Eliza Stewart““, „Carl Balcarras“ und „Abercrombie Robertson“ ferner 2 Schiffe nach Manila, 3 nach Singavore und Bombay und 1 nach Kalkutta.

Die große Maͤßigkeits⸗Gesellschaft, an deren Spitze Lord Stanhope steht, hielt gestern einen feierlichen oͤffentlichen Umzug mit Fahnen und Musik. Der Zug war 16—20,000 Mann stark, wovon 4000 in Wagen aller Art fuhren.

Bei der letzten Parlamentswahl in Cockermuth, worin der zum Lord des Schatzes ernannte und dadurch einer neuen Wahl unterworfene Herr Horsmann uͤber den Tory⸗Kandidaten, Ge⸗ neral Wyndham, den Sieg errang, kam es zu ziemlich ernsten Auftritten. Nachdem die vor dem Wahlgeruͤst versammelten bei⸗ derseitigen Parteien schon laͤngere Zeit furchtbar gelaͤrmt und ge⸗ schrieen, auch mitunter Erdkloͤße und einzelne Steine auf das Geruͤst geworfen hatten, fingen sie endlich an, ihre auf demselben beisammenstehenden Gegner allen Ernstes mit einem Seeinhagel zu bombardiren, und viele Personen, die nicht schnell genug ent⸗ kommen konnten, wurden verwundet. Die beiden Kandidaten entwischten noch zeitig; doch wurde der General auf dem Ruͤckzuge von einem Steinwurfe bedeutend verletzt. Der hin⸗ tere Theil des Wahlgeruͤstes wurde eingerissen, und es dauerte eine Zeit lang, ehe sich die letzten darauf befindlichen Personen retten konnten. Bloß ein Mann wich nicht vom Platze; ganz allein blieb er auf dem Geruͤste und schleuderte die dasselbe be⸗ deckenden Steine so wohlgezielt unter den Volkshaufen, daß er denselben voͤllig auseinanderjagte. Inzwischen stieg der General

Spanische Regierung unternehmen wolle, und zu der es viel⸗ leicht, im Interesse der Kontrahenten, sehr niedriger Course bedarf. 1“ . Großbritanien und Irland.

London, 9. Juni. Die Königin hat eine Nichte der Mar⸗

mit ein paar Freunden in seine Kutsche und fuhr unter einem Steinregen eiligst davon. Als der Tumult sich hierauf gelegt hatte, erschien Herr Horsmann mit seinen Anhängern wieder auf dem Geruͤst und hielt seine Dank⸗Rede. Ein Individuum, wel⸗ ches von neuem mit Steinen zu werfen anfing, wurde von der

„Thames“ segelte am 20. Februar nach London ab; außerdem

Deutsche Bundesstaaten.

Regensburg, 6. Juni. (Nürnb. Korr.) Nach Einlauf der Allerhoͤchsten Bestimmungen hinsichtlich der Festfeier der Er⸗ findung der Buchdruckerkunst hat sich auch hier das Fest⸗Comité aufgeloͤst, indem die hiesigen Buchdrucker, dem Beispiele der Nuͤrnberger, Augsburger und Bamberger folgend 3 Fest verzichten. 8 .

Darmstadt, 9. Juni. (Gr. Hess. Z.)

machte der Präsident der zweiten Kammer der⸗Staͤnde einen Allerhoͤchsten Erlaß Sr. Koͤnigl. Hoheit des Großherzogs, die Vertagung des gegenwaͤrtigen Landtages vom 6ten d. M. an auf unbestimmte Zeit betreffend, bekannt. Ferner ward ein Antrag des Abgeordneten Glaubrech, den Zustand der Presse betreffend, und ein Einladungsschreiben des Buͤrgermeisters der Stadt Mainz, Herrn Metz, zum Guttenbergsfest am 21. Juni vorgelegt Auf letztere Eingabe beschließt die Kammer ein Danksagungsschreiben an Herrn Metz, indem es in Folge der Vertagung des Landta⸗ ges nicht moͤglich sey, dem fraglichen Feste durch eine Deputation beizuwohnen.

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en, 6. Juni. In der politischen Welt wie in der geselligen herrscht hier wohlhaͤbige Ruhe. Der Sommer macht, trotz unzeitgemaͤßer Kuͤhle, rauhen Stuͤrmen und hͤufigem Regen, seinen gewohnten Einfluß geltend. Die meisten der eleganten Salons sind geschlossen oder nach der nahen Umgegend verlegt; die Stroͤmung dahin hat bereits begonnen und entvoͤlkert die Hauptstadt allmaͤ⸗ lig. Heute bezieht Se. Durchlaucht der Fuͤrst Metternich seine Villa am Rennwege. Morgen tritt unser Gesandter am Schwe⸗ dischen Hofe, Graf Woyna, seine Ruͤckreise nach Stockholm an. Er wird einige Tage in Berlin verweilen und zur Kroͤnungszeit in Kopenhagen eintreffen, um Koͤnig Christian vIII. die Gluͤck⸗ vuͤnschungs⸗Schreiben des Kaisers zu uͤberreichen. Der Schwe⸗ dische Hof ist gegenwaͤrtig hier durch Baron Loͤwenskiold, Sohn des bekannten Norwegischen Ministers, einer der ausgezeichnetsten Staatsmaͤnner Schwedens, vertreten. Es scheint, daß Graf Loͤ⸗ wenhielm, welcher einen unbestimmten Urlaub erhalten hat, den kuͤnftigen Winter in seinem Vaterlande zuzubringen gedenkt, und

üͤberhaupt nicht so bald wieder seine Functionen am hiesigen Hofe⸗

Polizei festgenommen. 1 G . ¹ antreten duͤrfte. Lord Beauvale ist von seiner schweren Krankheit

Uebergabe

fehlshaber der Artillerie und etwa 50 Mann getöͤdtet, so wie

Belagerungs⸗Truppen mit einem tuͤchtigen Gewehrfeuer empfan⸗

[600 wurden gefangen genommen.

Fliutenschuͤssen verfolgt wurden, kamen, als sie die Bruͤcke passiren

und bemaͤchtigte sich zuletzt auch der Stadt Cenia, einer der wichtigsten Positionen des Feindes, wo eine be⸗ deutende Menge Waffen, Munition und Lebensmittel, so wie zwei Wagen Cabrera's den Truppen der Koͤnigin in die Haͤnde fielen. Der Bruder des Generals O Donnell hat eine toͤdtliche Wunde erhalten, auch der Britische Kommissar, Lieutenant Askwith, ist, jedoch nur leicht, veorwundet worden. Außerdem wurden noch mehrere Offiziere und etwa 70 Gemeine toͤdtlich verwundet.

Es ist hier die offizielle Nachricht eingegangen, daß Balma⸗ seda mit sechs Bataillonen und 400 Kavalleristen sich Guadala⸗ xara sich naͤhere. Die Bewohner der Alcarria ergreifen uͤberall die Flucht.

Morella, 30. Mai. (Morn. Chron.) Unter den bei

dieses Platzes gemachten 3000 Gefangenen be⸗ finden sich 163 Offiziere, 170 Realistas und 130 Miho⸗ nes. Etwa 100 Frauen, zum Theil mit Kindern auf dem Arm, begleiteten die Gefangenen, die saͤmmtlich gut gekleidet waren.

659 fassung der Jonischen Inseln hier erscheinen wird.

Mustoxidis vielen Anklang finden, der darin eine bedeutende Rolle spielt, da derselbe auch hier unter Kapodistrias wirksam war und

gentschaft in Griechenland zu nahe getreten ist. 8 Konstantinopel, 26. Mai. (L. A. Z.) Man von mehreren Seiten sichere Anzeigen, daß das jetzige sche Ministerium bereits bei der Londoner Konserenz erklaͤrt hat, Antheil nehmen koͤnne noch werde. glauben noch immer, daß es hier gelingen koͤnnte, den Divan so weit zu bringen, mittelst einer direkten Ausgleichung zwischen der Pforte und Aegypten mit Einem Schlage die Projekte des Lords

Die Beschießung aus mehr als 40 schweren Geschuͤtzen waͤhrte drei Tage und drei Naͤchte und richtete in der Stadt und in der Fort großen Schaden an. Die Artillerie war trefflich bedient und auch die Ingeniecur⸗Arbeiten wurden sehr gut ausgefuͤhrt. Gestern fruͤh um 4 ½ Uhr wurde eine vierzehnzoͤllige Bombe in den hoͤchsten Theil des Forts geworfen, worauf augenblicklich eine furchtbare Explosion erfolgte. Bald nachher sah man, daß ein Karlistischer Offizier uͤber die Stadtmauer sprang und, obwohl mit Flintenschuͤssen verfolgt, gluͤcklich das Lager des Herzogs von Vi⸗ toria erreichte. Nach seiner Aussage hat die Explosion den Be⸗

den Gouverneur des Forts und mehrere Soldaten schwer verwundet. Hierdurch in Schrecken gesetzt, beschloß die Mehr⸗ zahl der Offiziere, in der Nacht mit der Garnison zu entweichen. In Folge dieser wichtigen Mittheilung gab der kommandirende General sogleich den Befehl, daß alle Divisionen sich dem Fort mehr naͤhern und waͤhrend der Nacht die groͤßte Wachsamkeit beobachten sollten. Um Mitternacht verließ die feindliche Garni⸗ son in aller Stille die Stadt, wurde aber von einem Theil der

gen, worauf sie nach allen Seiten auseinander flohen; mehr als 600 Etwa 40 Mann, die wieder in die Stadt zuruͤckkehren wollten und von den Christinos mit

wollten, zwischen zwei Feuer, indem die in der Stadt zuruͤck⸗

diese Hoffnung ist seit dem Sturze Halil Pascha's wieder in veitem Feld. Es muß jetzt eine vollstaͤndige Reaction unter den luspiziten der Kaiserin⸗Mutter, welche fuͤr diesen Plan gewonnen yn soll, gelingen, um einen Umschwung der Dinge in diesem

inne zu bewirken. Unterdessen dauern die Intriguen in gro⸗ em Maßstabe fort, und die Großen aller Parteien fuͤhlen sich nbehaglich. Jeder ahnt die herannahende Krisis. Die Partei⸗ er fanatischen Moslemin traͤumt von nichts Geringerem als von inem gewaltsamen Einschreiten der Kaiserin Mutter und ihres

chwiegersohnes Halil Pascha gegen Chosrew Pascha, welcher en Einfluß der Valide verdraͤngt hat. Wer es weiß, in welchem Ansehen die Sultanin bei dem Volke steht, besorgt, daß die Hoff⸗ nung dieser Partei nicht ohne Grund sey. Chosrew Pascha hat den einzigen Bruder des Sultans, den Prinzen Nizamudin, ih⸗ rer Naͤhe entzogen und unter strenge Aufsicht gesetzt. (Demnacdh schein die Nachricht der Augsburger Allgemeinen Zeitung, daß Choerew Pascha schon am 21. Mai wirklich abgesetzt war, vor⸗ ellig zu seyn. S. das im heut. Bl. der St. Ztg. enthaltene Schreiben aus Wien.)

Aegy p t e n. Alexandrien, 16. Mai. Mehmed Ali faͤhrt fort, seine National⸗Milizen auf einen respektablen Fuß zu setzen; Niemand

sollte, die Revision jenes Prozesses anzubefehlen. von England, Rußland, Preußen, Daͤnemark, Schweden und

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eir Sie wird zoͤsische Regierung hat ihm ihre Einwilligun u seinem Unterneh⸗ hier wegen der nahen Beziehungen zu diesem Staate und wegen men durch Urlaub gegeben. Eas

Alexandrien, 26. Mai. (Franzoͤs. Blaͤtter.) In Kon⸗

Manche finden, daß ihm Maurer in seinem Werke uͤber die Re⸗ stantinopel war das Geruͤcht verbreitet, daß Akif Pascha von Adrianopel, der vor kurzem wegen angeblicher Unterschleife von er. seinem Posten abberufen wurde, heimlich nach Koniah abgereist

sey, um sich zu Ibrahim Pascha zu begeben. Der Vice⸗Koͤnig hat hier betrachtet diese Spaltungen unter den Pascha's als eine guͤnstige Franzoͤsi⸗ Vorbedeutung fuͤr die Realisirung seiner Wuͤnsche.

Die Ankunft des Brief⸗Felleisens aus Indien ist dadurch

daß es in keinem Fall an Zwangs⸗ Maßregeln gegen Aegypten verzoͤgert worden, daß die Karawane zwischen Suez und Kahira Thiers und Graf Pontois von dem Chamsin uͤberfallen und gezwungen wurde, in den zu diesem Zwecke errichteten Huͤtten Schutz zu suchen. Einer von den Reisenden starb dort.

Der Oesterreichische General⸗Konsul Herr Laurin hat den

Palmerston und die Konferenzen in London zu vereiteln. Allein Konsuln der anderen christlichen Maͤchte die modifizirte Abschrift eh der Note uͤbersandt, die er anfangs nur den Agenten der großen Maͤchte mittheilte und die sich auf das bei dem Ereignisse in Da⸗ maskus befolgte Verfahren bezieht (s. Syrien).

Die Note hatte bekanntlich den Zweck, die Konsuln zur Unterzeichnung einer Adresse zu bewegen, worin der Vice⸗Koͤnig aufgefordert werden Die Konsuln

Spanien haben bereits unterzeichnet, dagegen sind die Konsuln von Griechenland, den Niederlanden, Neapel, Frankreich, Bel⸗ gien und Toskana jener Aufforderung noch nicht nachgekommen. Der Oesterreichische General⸗Konsul will eine Kommission von zwei oder drei juͤdischen Kaufleuten nach Damaskus senden, um sich uͤber alle die Ermordung des Paters Thomas betreffenden Umstaͤnde, so wie uͤber den ganzen Prozeß neue Details mitthei⸗ len zu lassen. Der Franzoͤsische Vice⸗Konsul, Herr von Melvize, ist im Auftrage der Franzoͤsischen Regierung bereits am 20sten Mai zu gleichem Zwecke nach Damaskus abgereist.

So eben geht hier auf telegraphischem Wege die Nachricht ein, daß in Kahira an vier Orten zugleich Feuer ausgebrochen ist. Der Vice⸗Koͤnig ist sofort nach Kahira abgereist.

Syrien. 8 Der Réparateur de Lyon veroͤffentlicht ein Schreiben

bleibt verschont, Tuͤrken, Araber, Kophten, Mograbiner, Alles des Oesterreichischen General⸗Konsuls Laurin und eine Antwort muß Soldat werden. Die Flotte, das Arsenal sind in Quaran⸗darauf von dem Franzoͤsischen General⸗Konsul Cochelet. Beide

Der Courier wundert sich, wie man daruͤber klagen koͤnne,

quisin von Lansdowne, die Lady Mount Edgecombe, zu einer ih⸗ daß der Portugiesische Gouverneur von Macao sich geweigert

rer Hofdamen ernannt. taine, so auch die bei Ramley gelagerte Artillerie und das 33ste Briefe sind vom 7. Mai aus Alexandrien datirt; im ersten ladet

vollkommen hergestellt, und arbeitete heute das erste Mal wieder Regiment Linientruppen. Herr Laurin den Franzoͤsischen, Englischen, Preußischen und

ee1⸗9 Karlisten, als sie den Ruf: „Es lebe Isabella II.“ mit dem Fuͤrsten Staats⸗Kanzler. Nichts Bestimmtes verlautet

oͤrten, in der Meinung, die Christinos draͤngen in die Stadt,

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Bddern auch als militairische Positionen fuͤr den Angriff und die

„[Vertheidigung, von dem Ganzen losgerissen und der Kontrolle

Richt nur der gemaͤßigt radikale Sun, sondern auch einhabe, dem Capitain Elliot Schutz fuͤr das Leben und das Eigen⸗

Orangistisches Blatt, das Dublin Evening Maill, und das Haupt⸗Organ der Wesleyanischen Methodisten, der Wastman, fordern den Herzog von Susser auf, den Einfluß, durch den er die Koͤnigin bewogen, seine zweite Gemahlin in den Pairsstand zu erheben, auch jetzt fuͤr die Anspruͤche seines Sohnes zu be⸗ nutzen. Die Schotten sollen insbesondere lebhaften Antheil an der Sache Sir Augustus d'Este’s nehmen, da seine Mutter aus einem der beruͤhmtesten sener alten Geschlechter ist, die einst in Schottland herrschten.

Der Admiral Elliot, der zum Befehlshaber der Britischen

Expedition gegen China bestimmt ist, befand sich am 11. April

noch am Vorgebirge der guten Hoffnung, wo er auf Devpeschen der Regierung wartete.

Ueber die orientalische Frage macht die Morning Chro⸗ nicle neuerdings folgende Bemerkungen: „Die Integritaͤt eines Reiches wird vernichtet, wenn große und wichtige Provinzen, wichtig nicht nur als Einnahme⸗ und Rekrutirungs⸗Quellen, son⸗

Meines Willens unterworfen werden, welcher von demjenigen ge⸗

trennt ist, der das Uebrige beherrscht.

ülvermehrt werden, der nachdem er so viel erlanat, stets nach mehr

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wird, als fuͤr ihn noch etwas zu gewinnen und fuͤr seinen fruͤ⸗

1 Eine solche Zerstuͤckelung muß nothwendig ein Reich schwaͤchen, indem seine Ver⸗ theidigungsmittel vermindert und die Angriffsmittel des Gegners

streben und so lange ein drohender oder gefaͤhrlicher Nachbar seyn

heren Souverain noch etwas zu verlieren ist. Die Staaten sind aber abhaͤngig oder unabhängig, je nachdem sie schwach oder stark, unfäͤhig oder faͤhig, sich zu vertheidigen, sind, und wenn Aegypten, Syrien und Arabien unter Mehmed Ali zu ei⸗ nem besonderen und unabhängigen Staate vereinigt wer⸗ den, was die Anhanger desselben offen als ihren Zweck ein⸗ gestehen, so wuͤrden die Ueberreste des Tuͤrkischen Reichs so schwach seyn, daß es in praktischer Imüicht aufhoͤren wuͤrde, unabhaͤngig zu seyn. Wenn England, Oesterreich, Rußland und Preußen entschlossen sind, es zu verhuͤten, so besitzen sie hinlaͤng⸗ liche Mittel dazu, ohne daß dadurch irgend der Friede Europa's gestoͤrt wuͤrde. Schwache Maͤnner setzen erst fest, daß ein Uebel unvermeidlich sey, und dann machen sie keine Anstrengung, es zu verhuͤten. Weise Maͤnner handeln nach der Maxime: Nulluiu

thum der in der dortigen Stadt sich aufhaltenden Briten zu ge⸗ waͤhren. „Wir sehen“, sagt dieses Blattt „unter allen vorlie⸗ geuden Umstaͤnden nicht ein, wie der Portugiesische Gouverneur ohne Gefahr diesen Vorschlag haͤtte annehmen koͤnnen, der fuͤr sein eigenes Volk solche große Gefahr in sich schließt. Man sagt Capitain Elliot habe diesen Antrag ihm nur gemacht, um zeigen, daß er Alles, was er als Britischer Konsul konnte, fi

das Interesse der Kaufleute gethan habe.“

Demoiselle Taglioni, ist wieder in London eingetroffen un

in dem Koͤniglichen Theater aufgetreten.

Die Zufuhr von Englischem Weizen war am gestrigen Markte geringer, als es seit einigen Monaten der Fall gewesen, woraus man schließt, daß die Vorraͤthe schon sehr zusammengeschmolzen sind. Der Handel wurde daher mit Lebhaftigkeit eroͤffnet, und die angebotenen Partieen waren schnell zu 1 bis 2 Sh. hoͤheren Preisen aufgeraͤumt. In fremdem Weizen waren jedoch die Um ätze nur unbedeutend, und die Preise blieben unveraͤndert. .

uͤber die Ruͤckkehr des Fuͤrsten Esterhazy nach London.

In diplomatischen Kreisen erzählt man sich seit acht Tagen ie bevorstehende oder wirklich erfolgte Absetzung Chosrew Pascha's, ie andere in die (in der alten Tuͤrkei freilich nicht gekannte) Form einer Quiescirung kleiden wollen. Es entsteht die Frage, ob der Fall Chosrew's einen Systemwechsel zur Folge haͤtte, oder b es sich bloß um den Kampf einiger Ehrsuͤchtigen handle, wel⸗ chen nach den Portefeuilles Chosrew’s und Halil Pascha's geluͤstet. Seit die in der alten Zeit bei Versetzung in den Ruhestand uͤbliche Schnur außer Gebrauch gekommen, ist der Besitz hoher Aemter in der Tuͤrkei weit lockender, und jedenfalls minder halsgefährlich, als vordem. 1

Wien, 10. Juni. Der Oesterreichische Beobachter enthaͤlt folgende Betrachtungen: „Es sind 25 Jahre verflossen, eit am 8. Juni 1815 auf dem zu Wien versammelten Kongresse er Deutsche Bund gestiftet worden ist. Wir koͤnnen beiß er Erinnerung an jenes denkwuͤrdige Ereigniß nur der Ansicht eipflichten, die aus Anlaß einer anderen Saͤkular⸗Feien (der

Risbirlaon de.

Aus dem Haag, 10. Juni. In der vorigen Nacht i hier die traurige Nachricht von dem Ableben Sr. Majestät des Köͤnigs Friedrich Wilhelm III. von Preußen eingegangen. Wi uͤberall zuͤhlt dieser Monarch auch in den Niederlanden viele auf⸗ richtige Verehrer. Der Bericht uͤber den Hintritt Sr. Majestaͤt, der mit dem Telegraphen nach Koͤln gelangt war, ist von letztge⸗ nanntem Orte dem Koͤnigl. Preußischen Gesandten durch außer⸗ ordentliche Gelegenheit zugekommen.

Die zweite Kammer der Generalstaaten wollte sich gestern mit Erwägung des kuͤrzlich erwaͤhnten Vorschlages der Herren van Asch, van Wyck, Corver Hooft und van Sytzama beschaͤfti⸗ gen, war jedoch nicht in hinreichender Anzahl versammelt, um einen Beschluß fassen zu koͤnnen.

Bruͤssel, 9. Juni. Die neugeborne Prinzessin hat die Namen Maria Charlotte Amalie Auguste Victorie Clementine Leopoldine erhalten.

Herr Rogier, der als Minister der offentlichen Bauten auch den oͤffentlichen Unterricht, die Kuͤnste und Wissenschaften unter

vumen abest si adsit prudentia. Wir vertrauen, indem wir die Integritaͤt und Unabhängigkeit der Tuͤrkei als eine Lebensfrage fuͤr die Interessen ganz Europa's betrachten, auf die Festigkeit und redliche Absicht der Europaͤischen Maͤchte, daß sie das Schick al jenes Reichs dem Spiele des Zufalls entziehen werden. Wenn etwas mit Gewißheit in Bezug auf diese Sache vorausgesagt werden kann, so ist es dies, daß eine Zerstuͤckelung der Tuͤrkei zu einem allgemeinen Kriege fuͤhren muß.“

Am Sonnabend hatte sich im Publikum das Geruͤcht ver⸗ breitet, es sey eine wichtige Entdeckung in Bezug auf den Mord Lord W. Russell's gemacht worden, die wahrscheinlich zur Er⸗ mittelung und Ueberfuͤhrung des Thaͤters leiten wuͤrde. Es ver⸗ sammelte sich daher wieder eine große Volksmenge vor dem Hause des Ermordeten, aber man konnte nichts weiter erfahren, als daß lebhafte Bewegung unter der mit den Nachforschungen beschaͤf⸗ tigten Polizei herrsche. Zu erwähnen ist auch, daß man jetzt zu glauben scheint, es sey schon in den Tagen vor dem Morde ein Theil des abhanden gekommenen Silbergeschirrs entwendet worden, denn in einer neuen an die Pfandleiher und Gold⸗ schmiede gerichteten Anzeige, worin diese von der Annahme oder dem Ankauf der vermißten Gegenstaͤnde gewarnt wer⸗ den, ist gesagt, daß dieselöoen vermuthlich zwischen dem 24. April und 3. Mai gestehlen worden. In dieser Bekannt⸗ machung wird fuͤr die Entdeckung dieses Silbergeschirrs, meist in Loͤffein bestehend, oder auch nur eines Stuͤücks davon, eine Be⸗ lohnung von 50 Psd. geboten. Die beiden Dienerinnen des Er⸗ mordeten, das Hausmaͤdchen Sarah Mansel und die Koͤchin

hen, daß die Regierung ihre Unterstuͤtzung nur denjenigen Insti⸗ tuten fortgewaͤhren werde, die sich dem Besuche von Inspektoren in seinem Namen unterwerfen wuͤrden, was bisher viele, die un⸗ mittelbar unter der Geistlichkeit standen, nicht as wollten. Der Ex⸗Minister, Graf de Theux, von Meylandt und sein Hauptwortfuͤhrer, Graf F. von Merode, lassen keine Sitzung vorbeigehen, ohne das neue Kabinet anzufeinden. Ihre Bemuͤ⸗ hungen waren jedoch bisher vergeblich, denn obschon die vorigen Minister noch viele Anhaͤnger in den Kammern haben, so ist doch die Mehrheit fuͤr die jetzigen. In der Abstimmung uͤber die Gelder fuͤr die Eisenbahn haben drei der vorigem Minister, de Theux, Desmaisier und Raikem, dawider, die beiden uͤbrigen, Nothomb und Willmar, dafuͤr gestimmt. Heute fand in der Repraͤsentanten⸗Kammer wieder eine sehr, ungestuͤme Debatte bei Gelegenheit der sortgesetzten Eroͤrterung des Anleihe⸗Gesetzes statt. Die Central⸗ Section hatte namlich, vorgeschlagen, bei der Ausbietung der Anleihe die groͤßrmoͤgliche Oeffentlichkeit und Konkurrenz zu beobachten. Nachdem sich Herr Cogels dem Antrage widersetzt hatte, fragte der Finanz⸗Minister, was denn eigentlich die Central⸗Section unter ihrem Vorschlage verstanden habe? Die Herren Demonceau und Dumortier ant⸗ worteten im Namen der Central⸗Section, doch ihre Erwiederun⸗ gen wurden von vielen Mitgliedern fuͤr ungenuͤgend erklaͤrt, wor⸗ auf in der Kammer ein betaͤubender Laͤrm entstand, wobei man vor Allen Herrn Dumortier hoͤrte, der behauptete, daß die Re⸗ gierung nicht Vertrauen genug besitze, um ihr zu verstatten, daß

Mary Houston, so wie die Polizei⸗Inspektoren Tedman und sie mit einem Banquier unter der Hand einen Kontrakt

tral⸗Kriminab⸗Gerichts beginnen kuͤnftigen Mo

Pullen, befinden sich noch immer in dem Hause Lord W. Rus⸗ ell's, wo sie auch bis zur Beendigung der gerichtlichen Verhand⸗

lungen bleiben werden. Die naͤchsten Assisen Sitzungen des Cen⸗ ntag, und wenn die

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abschließe. Die Kammer entschied sich jedoch dafuͤr, den Worten die Fassung zu geben, daß es der Regierung gestattet sey, „eine Anleihe zu eroͤffnen.“

sich bekommen hat, gab neulich den dabei Betheiligten zu verste⸗

ronbesteigung Koͤnig Friedrich's II.) in einem Aufsatze der rankfurter Ober⸗Post⸗Amts⸗Zeitung vom lsten d. M. ausgespro⸗ chen wird: daß der an die Stelle der ehemaligen Formen des Deutschen Reiches getretene Zustand der Dinge an Einheit und Einigkeit die alten Zustaͤnde bei weitem uͤberrage. Treffend wird in einem Aufsatze der Deutsche Bund, als die Ausglei⸗ chung und Versoͤhnung aller jener Collisionen, die der jetzigen politischen Gestaltung Deutschlands vorangingen, bezeichnet, und auf die Vortheile hingewiesen, welche dieser Bund dem Deut⸗ schen Vaterlande im Innern, wie nach Außen, biesher gewaͤhrt t. Bei der Ueberzeugung, welche sämmtliche Deutsche Regie⸗ ngen von der Nothwendigkeit und dem Nutzen dieser neuen estaltung hegen, darf man sich der zuversichtlichen Hoffnung eerlassen, daß der vor einem Vierteljahrhundert, nach langen mpfen und Zerruͤttungen, geschlossene Bund fuͤr, alle Voͤlker utscher Zunge, die er umschließt, stets von den segensreichsten Foigen seyn werde.“

Italien.

Rom, 2. Juni. Noch immer keine Nachrichten aus Nea⸗

gen. Nur so viel scheint leider gewiß zu seyn, daß mehrere fremde Diplomaten von ihren dortigen Posten abtreten muͤssen, indem sie in ihren Bemuͤhungen, den Streit zu schlichten, nicht gluͤcklich waren und jetzt ungern gesehen werden. Ein Russischer

vel, die eine definitive Ausgleichung der Streitiigkeiten braͤchten. Mh Alles beruht auf guten Hoffnungen, Geruͤchten und Voraussetzun⸗ 2

Courier eilte gestern hier durch nach dem Norden, ohne sich zu

verweilen.

Der Franzoͤsische Borschafter Graf Latour⸗Maubourg, ist

gestern mit Familie uüͤber Florenz nach Frankreich abgereist, wo er mehrere Monate verweilen wird.

1 In dem hiesigen Staatsbuch (Craecas), welches naͤchstens erscheinen wird, sind zum erstenmal dieses Jahr die von der Pro⸗ vaganda ernannten und unter ihrer Aufsicht stehenden Paͤpstlichen Vikuarien beigesetzt. Man jaͤhlt hiernach in allen fuͤnf Weltthei⸗ len 57 Vikare. Als vom Papst neuerrichtete Vikariate werden in England genannt: oͤstlicher Distrikt, Monsignore W. Wareing Bischof von Ariopeli, in hart.; in Wales Monsign. D. Brown⸗, Bischof von Apollonia, in „art.; Lancaster Monsign. G. Brown. Bischof von Bugia in part. und fuͤr den Distrikt von York Monsign. Briggs, Bischof von Abida.

Spanien.

Madrid, 31. Mai. Die Regierung hat einen kurzen Be’ lcht des Generals O'Donnell uͤber das am 20. Mai zwischen im und Cabrera bei Cenia in Catalonien, an der Graͤnze von

alencia, statigehabte fabrera hatte 8 Bataillone und 200 Pferde bei sich und außer⸗ em den Vortheil, daß er sich die besten Stellungen auswaͤhlen ind alle Vorbereitungen zum Empfange seines Gegners treffen unte. Der General O Donnell griff indes, obwohl er nur Bataillone und 200 Pferde hatte, den Feind an, vertrieb den⸗ lben mit großem Verluste aus allen seinen Stellungen

(und bereits erwaͤhnte) Gefecht erhalten. u

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[auf ihre eigenen Kameraden Feuer gaben. In diesem Augenblick Afiel eine Bombe auf die Bruͤcke, platzte und Alle stuͤrzten zer⸗von Kahira, Hussein Pascha, schmettert in den Graben. Der Gouverneur, obwohl schwer ver⸗ssten zaͤhlt,

unter Eskorte nach Frankreich gesandt werde, weil sie erschossen Izu werden fuͤrchtete,

[Aufnahme in England verlesen, in welchen er die Hoffnung aus⸗

Anoch kuͤrzlich wurde die Post auf dem Wege von Porto nach

lenthaͤlt.

Aheimen Raͤthe Dr. Brandis und Dr. Neigebaur in Deutschland fuͤr unsere Universitaͤts⸗Bibliothek haben bereits einen guͤnstigen Erfolg

Griechische Uebersetzung der Neigebaurschen Darstellung der Ver⸗

Vor einigen Tagen schickte

und den er nur bei sehr schwierigen Umstaͤnden von seiner besondern Untersuchung unterworfen werde.

dehmed Ali den Ex⸗Gouverneur Russischen General⸗Konsul ein, sich in Gemeinheit mit ihm bei einen Mann, auf den er am mei Mehmed Ali zu verwenden, daß der Prozeß in Damaskus

Herr Cochelet

wundet, befand sich unter denen, welche die Stadt wieder erreich⸗sich laͤßt, nach dem Delta, um die Provinz Scharkie, die sich im antwortete, er koͤnne darauf nicht eingehen, sondern muͤsse sich ten. Heute fruͤh waren alle Vorkehrungen getroffen, um eine (Aufstande befinden soll, zu „beruhigen.“ Von den unruhigsten damit begnuͤgen, den Konsul Ratti⸗Menton, wie er es bereits

Bresche zu eroͤffnen, als um sieben Uhr der Ober⸗Befehlshaber ein Schreiben des Civil⸗Gouverneurs erhielt, worin derselbe die Capitulation unter der Bedingung vorschlug, daß die Garnison

wenn sie sich zu Kriegs⸗Gefangenen ergaͤbe. Die vorgeschlagene Bedingung wurde nicht angenommen, und obgleich der Herzog von Vitoria in dem Antwort⸗Schreiben jene Furcht fuͤr ungegruͤndet erklaͤrte, so entschloß sich die Garnison doch erst dann, sich auf Discretion zu ergeben, als man drohete, die wieder zu beginnen. Gestern fruͤh traf auch der Brigaditer Zurbano mit fuͤnf Karlistischen Offizieren und 55 Mann hier ein, die er bei El Bogar, etwa fuͤnf Stunden von dler. zu Gefangenen gemacht hatte. Es hieß, der Karlistische Anfuͤhrer Forcadell sey, nachdem ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen, getoͤdtet worden.

1

Pooöö

Lissabon, 1. Juni. Die Cortes beschaͤftigen sich eifrig mit den vorbereitenden Arbeiten fuͤr die Session. Die Opposition, obgleich numerisch schwach, hat sich mit großer Heftigkeit uͤber die angeblich von Seiten der ministeriellen Partei begangenen Wahl Umtriebe ausgesprochen, indeß sind alle bestrittenen Wah⸗ len, mit Ausnahme der von Feira, ratifizirt worden. In einer Versammlung ministerieller Deputirter, der auch mehrere Mini⸗ ster beiwohnten, wurde zum ministeriellen Kandidaten fuͤr die Präͤsidentschaft der Deputirten⸗Kammer Herr Joao de Pinto Souza Magelhaes ausersehen; in derselben Versammlung wur⸗ den die ersten Depeschen des Marquis von Saldanha uͤber seine

spricht, seine Mission guͤnstig zu beendigen und bald nach Portu⸗ gal zuruͤckkehren zu koͤnnen. 1“

Die Deputirten⸗Kammer hat beschlossen, ihre Sitzungen von 9 Uhr Morgens bis 3 Uhr Mittags, statt, wie bisher, von 12 bis 4 Uhr zu halten. 8

Der Namenstag des Koͤnigs Ferdinand wurde gestern bei Hofe gefeiert, und heute Nachmittag ist die Koͤnigin mit ihrem Gemahl und dem Prinzen Ernst von Sachsen⸗Koburg nach Cin⸗ tra abgereist.

Die Landstraßen in Portugal sind noch immer sehr unsicher;

Lissabon von 6 mit Karabinern bewaffneten Kerlen angefallen, die indessen nur Sachen von geringem Werth vorfanden.

Der Marquis von Saldanha hat in einem an den Praͤsi⸗ denten des Senats gerichteten Schreiben vom 11. Mai erklaͤrt, daß er auf seinen Sitz im Senat verzichte. Er fuͤhrt denselben Grund an, wie in der vorigen Session, naͤmlich, daß seine Theil⸗ nahme an den Ereignissen vom Jahre 1837 ihn zu diesem Schritte bewege. Auch die Chartistischen Deputirten, L. da Silva Mou⸗ sinho d'Albuquerque und der Oberst Loureiro so wie der Sep⸗ tembristische Deputirte, Herr Raivosa, haben ihre Entlassung ge⸗ nommen. Es ist daher an die Stelle des Herrn Albuquerque Herr J. A. de Campos, ein Ultra⸗Septembrist, zum ersten Stell⸗ vertreter fuͤr Leiria erwaͤhlt worden. Man glaubt, der Her⸗ zog von Palmella werde zum Praͤsidenten des Senats erwäͤhlt werden. 8

Die Thron⸗Rede wird von den Septembristischen Journalen sehr getadelt, weil sie keine heftige Phrasen gegen die Englaͤnder

Griechenland. 8 Athen, 28. Mai. (L. A Z.) Die Bemuͤhungen der Ge⸗

gehabt, und mehrere Sendungen Buͤcher sind schon durch den Königl. Griechischen General⸗Konsul Theocharis in Leipzig hier⸗ her befoͤrdert worden. Es verlautet, daß naͤchstens hier eine

eines Abdurhaman Bey (Renegat Koft) moͤglich, ihnen den letz⸗ ten Heller mit ihrem Blute auszusaugen; beim mindesten Arg⸗ wohn, dem kleinsten Vergehen ließ er haͤngen, spießen, durch eine vor seiner Wohnung aufgepflanzte Kanone erschießen, ja selbst zwischen Brettern zersaͤgen, wie er es vor noch nicht langer Zeit, ehe er zur Galeeren⸗Strafe, zum Scheine, verurtheilt wurde, gethan. Dieser Mensch hat den Fellahs dieser Provinz nichts mehr gelassen, und da es der Pascha weiß, so verlangt er jetzt von ihm zwei Millionen Piaster. Bezahlt er diese, so wird er wahrscheinlich wiederum Gouverneur einer Provinz, aus der an⸗

der Fellahs bewohnt, war es nur der furchtbaren Grausamkeit gethan habe, aufzufordern, daß dieser Sorge trage, die Untersuchung

ohne Anwendung von Mitteln, die den Europaͤischen Sitten zuwider sind, fuͤhren zu lassen, und daß Herr Ratti⸗Menton einen Aufschub der Hinrichtung verlangt habe, um die Untersuchung in Be⸗ ziehung auf den Mord des Dieners noch fortzusetzen. „Was mich betrifft, fuͤgt Herr Cochelet hinzu, nachdem ich Alles gethan habe, was irgend ein Gefuͤhl der Menschlichkeit mir gebot, suche ich fuͤr Alles, was mit diesem schrecklichen Mord in Verbindung steht, die groͤßte Unparteilichkeit zu bewahren. Die Akten ha⸗ ben mir bereits vorgelegen, sie sind jetzt sogar schon an das Mi⸗ nisterium der auswaͤrtigen Angelegenheiten abgesendet, und diese

dere Gouverneure nichts mehr herauspressen koͤnnen. Ein unru⸗ higer aufruͤhrerischer Geist zeigt sich immer mehr unter den Ara⸗ bern. Im Said fallen partielle Aufstaͤnde vor. Nicht weit von

wird alle Umstaͤnde des Verbrechens in Erwaͤgung ziehen. Uebri⸗ gens glaube ich nicht, fuͤr einige Rajas, die einen unter Frank⸗ reichs Schutze stehenden Franziskaner⸗Moͤnch ermordet haben, als

hier, bei Damanhur, erschoß dieser Tage ein Araber den Scheik Vertheidiger auftreten zu sollen, nach all den ungeheuren Aner⸗ 8

seines Dorfes. Dies war fruͤher beinahe unerhoͤrt. Es kann aber auch nicht anders kommen bei dem unermeßlichen Elend dieser Leute; sie haben nichts mehr zu verlieren, das Fiskal⸗Sy⸗ stem laͤßt ihnen keine andere Ressource, als die Regierung zu be⸗ stehlen, und wenn ihnen dieses zu sehr erschwert wird, so suchen sie sich auf andere Art Luft zu machen. Eine ganze Familie kann nicht mit zwei Piaster (12 Kr.) pro Tag auskommen, darum stehlen Vater, Mutter und Kinder von den Nahrungs⸗ mitteln, die sie fuͤr Rechnung der Regierung aͤrndten, und werz kann ihnen dieses verdenken, da ja 30,000 Ardep Korn diesen Augenblick in den Magazinen von Atfé verfaulen! Kann mam etwas Schaͤndlicheres ausdenken, als den Doͤrfern dieses Jaht doppelte Abgaben aufzulegen, weil der Fiskus ausgefunden, daß da man wie gebraͤuchlich das Tuͤrkische Jahr nur zu zwoͤlf Mo den berechnet hat, derselbe in 30 Jahren um ein Jahr zu kur gekommen! Man haͤtte den armen Teufeln ja diese Berechnunz seit dem Jahr der Flucht Mohammeds machen koͤnnen. 1 Der vor 14 Tagen im Russischen Konsulate stattgefundens Pestfall wurde durch einen Griechischen Ausreißer der Tuͤrkische Flotte verursacht; derselbe, von der Pest angesteckt, fluͤchtete sich mit fuͤnf seiner Kameraden ins Russische Konsulat und fand da selbst Asyl; er theilte die Pest dem Bruder des Kammerdieners des Grafen Medem mit, welchen man ins Lazareth brachte, er selbst verheimlichte sie aber, aus Furcht, bis zum letzten Augen⸗ blick, wo dann saͤmmtliche sechs Ausreißer, die zusammen in einem Zimmer gewohnt, nach dem Lazareth abgefuͤhrt wurden, und so von neuem in die Hande des Pascha's kumen. nun eine kitzliche Sathe fuͤr den Konsul: er verlangte, daß ihm

offiziell zu reklamiren, und da der Pascha alle Unannehmlichkei⸗

den zu vermeiden sucht, so schlug er selbst einen Mezzo termine vor, „diese Leute sollten ins Konsulat zuruͤckgefuͤhrt, alsdann aber wieder auf der Flotte angestellt und ihnen alle Strafe erlassen werden, auch sollte es ihnen gestattet seyn, sich woͤchentlich im Konsulat zu zeigen, um sich beklagen zu koͤnnen, im Fall man ihnen nicht Wort halte.“ Da der Pascha dafuͤr sein Ehrenwort gab, so wurde die Sache auch so abgemacht. Die fuͤnf Griechen befinden sich heute von neuem auf der Flotte, den sechsten hat die Pest davon befreit. 1 b

Die Pest laͤßt noch nicht nach, die aͤglichen Pestfäaͤlle haben aber immer noch nicht 3Z2uͤberstiegen; heute 28 Pestfaͤlle. Die Franzoͤ⸗ sischen Dampf Packetboͤte nehmen keine Passagiere mehr an, seitdem die Pest sich am Bord des Englischen Dampfbootes bei seiner An⸗ kunft in Malta und am Bord des Tuͤrkischen Steamer Hadschi Baba bei seiner Ankunft von hier in Smyrna gezeigt hat. Ein Franzöͤsischer Arzt befindet sich seit einigen Tagen hier, Herr de sa Porte, der sich zum Studium der Pest ins Lazareth einsper⸗

und ihn zur Ruͤcknahme seiner Klage (S. Alexandrien.)

Dies ware

ten mit den fremden Maͤchten unter den gegenwaͤrtigen Umstaͤn⸗

bietungen von Geld und den Geschenken, die saͤmmtlichen Beam⸗ ten des Konsulats zu Damaskus gemacht worden sind, womit man die Ueberzeugung des Grafen Ratti⸗Menton zu bewegen . 77 zu veranlassen versuchte. DOhiinadi.

Bombay, 30. April. Sir George Bremer, der interimisti⸗ che Befehlshaber der gegen China bestimmten Seemacht, ist am

17. April von Madras abgesegelt.

Nach der Bombay⸗Times hat man in Ostindien die Nach⸗ richt erhalten, daß die Russische Regierung, in Folge der von England beschlossenen Expedition, eine Gesandtschaft nach Peking

tabzuordnen gedenke.

In Goa sind Befehle aus Lissabon eingetroffen, aufs schleu⸗ nigste ein Truppen⸗Corps nach Macao abzusenden, das zur Ver⸗ theidigung der Stadt dienen soll.

Es soll beschlossen worden seyn, ein Observations⸗Corps der Britisch⸗Indischen Armee gegen Buchara hin aufzustellen.

Nach Berichten aus Dschullalabad vom 29. Maͤrz wird Dost Mahomed von dem Beherrscher von Buchara noch immer in strenger Haft gehalten.

Die in Kabul zuruͤckgebliebenen Europäischen Truppen ha⸗ ben sehr durch Kaͤlte gelitten.

Die Truppen der gegen China bestimmten Expedition wer⸗ den keine Branntwein⸗Rationen, sondern statt derselben 3 Rupien

Annas fuͤr den Monat erhalten, wofuͤr sie sich geistige Getränke in Bord der Schiffe kaufen koͤnnen: doch sind sie hierbei auf 2

diese Leute nach der Auarantaine wieder ins Konsulat geliefert Glas Branntwein täͤglich beschraͤnkt; die Europaͤischen Offtziere wuͤrden, was der Pascha rund abschlug. Der Konsul drohte, sie

frhalten auf 4 Monate und die Truppen auf 2 Monate den Sold im Voraus. 8

Briefe aus Kandahar vom 9. Maͤaz melden, daß die Ver⸗ bindung zwischen diesem Platze und Kabul eine Zeitlang geschlos⸗ sen ist. So viel man wußte, war in Kabul noch Alles ruhig⸗ Schach Sudschah wollte Kandahar im Juli besuchen. Die Wege zwischen Kandahar und Bombay sind sehr unsicher durch; das Raubgesindel, welches auf denselben umherstreift.

China.

Canton, 13. Maͤrz. Ein Kaiserliches Dekret, von dem General⸗Militair⸗Conseil erlassen und an Lin, den Vice⸗ Koͤnig von Kwantung und Kwansih, an den Admiral Kwan, an den General Kwo, der die Land⸗Truppen befehligt, und an den Hopee⸗ Pu gerichtet, theilt denselben eine lange enkschrift des Ministers Tsang Wangyen mit, nach welcher sie ihre Maßregeln nehmen sollen. In dieser Denkschrift wird in Vorschlag gebracht alle Haͤfen des Landes ohne Unterschied fuͤr alle Fremden zu ve schließen und auch den Eingeborenen nicht zu gestatten, die⸗ selben zu verlassen. Zugleich beantragt die Denkschrift eine allge⸗ meine Vertilgung aller Englaͤnder und giebt die Mittel an, durch

ren will; man sucht ihn davon abzuhalten; es befinden sich beilaͤu⸗

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Vord des Franzoͤsischen Kriegs⸗Dampfboots „Lavoisier“, die Fran⸗

sig 200 Pestkranke im Lazareth. Herr de la Porte war Arzt am welche dieselbe bewerkstelligt werden koͤnnte. . Denkschrift wird auseinandergesetzt, wie seh

Zu Anfang dieser r die kraͤftigen Maß⸗