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dessen Bill feststellen 8
oder auch an irgend einem anderen Tage 30
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Das Portrait
3000 Pf. St. geboten, so wie eine Flasche Wein, die man aus bereit seyn, in den Ausschuß uͤber dieselbe uͤberzugehen und darin seinem Wagen zu Waterloo genommen, und endlich ein Hut ihren Werth zu eroͤrtern. Wenn aber der edle Lord darauf besteht, befinde, der von einer Kugel durchloͤchert sev.
Deutsche Bundesstaaten. sden, 17. Juni. (2. A. Z.) In der gestrigen Abend⸗
vRußland, Se. Durchl. der regierende Herzog von Nassau und [Se. Hoheit der Prinz Emil von Hessen und bei Rhein.
stin Helene, Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤrstin Marie von
*
Kommissar der Gesellschaft zur Verbreitung des Christenthums unter den Juden befand, erhielt ich die Nachricht von den Vor⸗ faͤllen in Damaskus. Ich kann Ihnen nicht sagen, welchen Ein⸗
1 16 8. 21 1I 8 5 ““ 1 *2 das Uebermaß des Elends erzeugte bvEv hat an meh⸗ reren Orten zu Demonstrationen Anlaß gegeben, die man von der Arabischen Apathie nicht erwartet hatte und die ernstliche Un⸗
aͤfte 1 s' . daru⸗ „Die⸗Sitzung der zweiten Kammer befand sich auch der Bericht der f zu hindern, so ist es meine Pflicht, mich ihm zu widersetzen, und ses Bildniß des Kaisers Napoleon wurde 1813 fuͤr seine Mutter dritten Deputation uͤber den Antrag des Abgeordneten Coith we⸗ so beantrage ich denn fuͤr heute die zweite Verlesung der Bill gemalt und im Jahre 1816 Sir Michael Shaw Stewart zusgen Erleichterung des Buchhandels und Buchdruckerei⸗Gewerbes üͤber die fuͤr die Geistlichkeit in Kanada vorbehaltenen Ländereien.“ Rom angeboten.“ Neben dem Hute, der in einem Glasschrank auf der Tagesordnung. Die darauf bezuͤgliche Petition des Ab⸗
[Lord Stanley gab zu, daß das von ihm vorgeschlagene Verfah⸗ aufgehaͤngt sey, stehe die Inschrift: „Dieser Hut wurde vom geordneten Coith enthaͤlt den Antrag: „Dieselbe wolle im Ver⸗ ren ein ungewoͤhnliches sey, aber er behauptete, die Umstaͤnde Kaiser Napoleon während des Feldzugs von 1807 in der Schlachtseine mit der hohen ersten Kammer die hohe Staats⸗Regierungt Iseyen auch ungewoͤhnlich. Das Ministerium habe keinen von Friedland und Eylau und bei dem Frieden von Tilsit ge⸗ ersuchen, es moͤge letztere zu dem Ende bis zum Erscheinen eines, Rechts⸗Anspruch, sondern nur einen Höflichkeits⸗Anspruch tragen. Bei Friedland wurde er von einer Kugel durchloͤchert, diesen wichtigen Gegenstand definftiv regulirenden Gesetzes alle auf den Vorrang ihrer Maßregeln, und bei einer Hoͤflichkeits⸗ was seinen Kammerdiener veranlaßte, ihn aufzuheben und ihn diejenigen Erleichterungen mirtelst Verordnung eintreten lassen, es Frage habe niemals eine Seite des Hauses weniger Anspruch seinem Oheim zur Verwahrung zu uͤbergeben, von dem erhieltswodurch, ohne den Bundes⸗Gesetzen entgegenzutreten, die moͤg⸗ auf die Hoͤflichkeit von irgend einem Mitgliede gehabt als das ihn Sir S. Stewart.“ V
Die Weinflasche stehe in einem Wei⸗lichst sreie Bewegnng des Buchhandels und des Buchdruckerei⸗ Ajetzige Ministerium. Der Redner ging dann in eine Geschichte denkorb und trage an der einen Seite den Buchstaben N. Der (Geschaͤfts hergestellt und befoͤrdert wird.“”“ Die Deputation gab
Heute Nachmittag hatte bei Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Groß⸗ druck dies auf die unwissende und aberglaäubische Bevoͤlkerung ruhen befuͤrchten lassen. Der Pascha ist mit Recht daruͤber be⸗ Aherzoge von Hessen im Großherzogl. Hotel „zum Darmstädter dieses Landes machte. Alle hier befindliche Juden schwebten in stuͤrzt und hat energische Maßregeln ergriffen, um diesen Keim s Hofe” ein großes Diner statt, welchem die hier anwesende Kai⸗der groͤßten Gefahr. Es war mir um so schmerzlicher, diesen Zu⸗ des Aufruhrs in der Geburt zu ersticken. Es ist indeß zweifel⸗Be serl. Russische Familie, so wie Se. Durchl. der regierende Land⸗stand der Dinge und diese Stimmung der Gemuͤther zu sehen, haft, ob ihm dies uͤberall gelingen werde, und wenn der gegen⸗ graf und 8 Gustav von Hessen⸗Homburg beiwohnten. Se. je mehr ich die Ueberzeugung hegte, daß die bei dieser Gelegen⸗ waͤrtige Zustand der Dinge noch länger wahrt, so duͤrfte man Majestaͤt der Kaiser Nikolaus hatten im Laufe des heutigen Ta⸗heit gegen die Juden erhobene Beschuldigung auf einer falschen sich nicht wundern, wenn man von dem Aufstande einer oder der ges viele Kauflaͤden besucht, bedeutende Einkaufe bewerkstelligt, und abgeschmackten Voraussetzung beruhe; denn es ist durchaus anderen Provinz hoͤrte. . und mehreres Sehenswerthe unserer Stadt in Augenschein ge nicht wahr, daß die Juden bei irgend einem ihrer Religions⸗ Der Pascha scheint nicht mehr dasselbe Vertrauen in die nommen. (Sebraͤuche sich des Christenblutes bedienen. Obgleich jetzt Entscheidung der Londoner Konferenz zu setzen, wie seit dem Ein⸗ kkceceeeeeein Christ, bin ich doch als Jude geboren und zum tritte des Herrn Thiers in das Kabinet und namentlich seit der MNiabbiner erzogen. Ich kann daher aus Erfahrung uͤber diese beruͤhmten Rede desselben. Man sagt, er habe in den letzten Ta⸗ Der dirigirende Senat der freien Angelegenheit sprechen und ich muß hier das Ungerechte der gegengen geheime Mittheilungen erhalten, die ihm eine schwere Taͤu⸗
die Geschaͤfte des Hauses zu Gunsten seiner Bill zu kreuzen und sey von Lefevre gemalt und man lese Folgendes darunter:
“ Freie Stadt Krakau. Krakau, 16. Juni.
ädder mit Hinsicht auf den Gang der Geschaͤfte bestehenden Anord⸗ Wein scheine Champagner zu seyn, und der Kellermeister muͤsse ihr Gutachten dahin ab,
nungen des Hauses ein und schloß mit folgender Erklaͤrung: [„Doch selbst unter all' diesen Umständen will ich jetzt noch mich dem edlen Lord fuͤgen, wenn dieselbe bereit ist, aufrichtig einen der naͤchsten Tage zur Eroͤrterung der Details meiner Bill fest⸗ zusetzen und zu versprechen, daß er kein factioͤses und schikanoͤses Hinderniß beguͤnstigen, ja ihm auch nicht seine passive Zustim⸗ Amung geben wolle.“ (Lauter Beifall.) Lord John Russell versprach dies und beraumte die Eroͤrterung der Stanleyschen Bill im Ausschusse auf den Freitag an. H'Connell erklaͤrte Fzwar, daß er dieser Uebereinkunst kein Hinderniß in den Weg legen wolle, doch fuͤgte er hinzu, daß er sein letztes Recht in keinem Falle aufgeben koͤnne und jede Gelegenheit be⸗
ünutzen werde, um sich einer Maßregel zu widersetzen, die darauf
berechnet sey, dem Irlaͤndischen Volke nicht nur Unrecht, sondern auch Schimpf anzuthun. Lord Stanley beqguemte sich nun in [den Aufschub seiner Bill bis zum Freitage, und sogleich verließen Jeine Menge Mitglieder das Haus, die nur gekommen zu seyn schienen, weil sie eine Abstimmung uͤber diese Bill erwartet hat⸗ AIten. Man schritt darauf zur Debatte uͤber die Bill in Betreff der Kanadischen fuͤr die Geistlichkeit vorbehaltenen Einkuͤnfte, der Fssich nur einige Ultra⸗Tories und Radikale widersetzten, und die am Schlusse mit 152 gegen 35 Stimmen die zweite Lesung er⸗ bielt. Die gemaͤßtaten Tories wollen sich die darin vorzuschla⸗ genden Aenderungen fuͤr den Ausschuß vorbehalten.
London, 16. Juni. Seit der Thronbesteigung der Koͤni⸗ gin hat sich die loyale Anhaͤnglichkeit und Ergebenheit ihrer Un⸗ terthanen nicht lebhafter gezeigt als gestern bei der Fahrt des Koͤniglichen Paares vom Buckingham⸗Palast nach Windsor. Eine große Volksmenge hatte sich vor dem Palast und in den Stra⸗ en versammelt, durch welche die Koͤniglichen Equipagen fuhren, uund uͤberall ertoͤnte freudiger Jubelruf. Als der Zug nach Ken⸗ snaton kam, war fast die ganze Einwohnerschaft dieses Orts auf
dem Platze, um Ihre Majestaͤt und ihren Gemahl zu begruͤßen; eben so in Hammersmith, in Neu⸗ und Alt⸗Brentford, in Houns⸗ law und in den anderen am Wege liegenden Doͤrfern. In Windsor wurde der Koͤnigin von dem Magistrat eine Adresse uͤberreicht. Ueber das Attentat auf Ihre Majestaͤt ist man noch immer im Dunkeln; es ist weder ermittelt, ob die Pistolen
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wirklich geladen waren, die Orford abfeuerte, noch ob er
das Werkzeug einer geheimen Gesellschaft gewesen oder die That Ffͤüͤr sich allein, und ob in einem Anfall von Wahnsinn oder bei gesundem Verstande veruͤbt hat. Selbst daruͤber lauten die Be⸗ Frichte in den Zeitungen verschieden, ob man wirklich Papiere bei ihm gefunden, die auf eine geheime Gesellschaft hindeuteten. Ei⸗ nige Blaͤtter bezweifeln die Authentizitaͤt dieser Nachricht; andere wollen ganz bestimmt wissen, daß die Gesellschaft das „junge England“ heiße, und daß ihre Statuten, so wie die Namen der Mitglieder, in Orford's Wohnung gefunden worden seyen; Einige sschieben das Attentat dem Orangismus, Andere dem Chartismus zu. Die ministeriellen Blaͤtter bleiben jedoch noch immer bei der Ansicht, daß der That keine Verschwoͤrung zu Grunde liege. lluch glauben diese Blaͤrter nicht, daß die Regierung zu dem gegen Orford einzuleitenden Hochverraths⸗Prozeß eine 2e Kom⸗ mission bestellen, sondern daß sie ihn den gewoͤhnlichen Assisen Auͤbergeben werde, vor denen aber die Sache nicht in der jetzigen DSession, sondern wohl erst in der naͤchsten, also im Juli, zur Verhandlung kommen duͤrste. Am Sonnabend war der Untee⸗ Staats⸗Secretair des Innern, Herr Fox Maule, wieder bei Or ford im Gefaͤngniß zu Newgate, konnte aber, wie es heißt, nichts von Bedeutung von ihm herausbringen. Darauf richtete der Alderman Harmer einige Fragen an ihn, aber mit eben so wenig Erfolg. Im Lauf desselben Tages erschienen auch noch die Al⸗ Gdermen Sir Peter Laurie und Sir G. Carroll im Gefaͤngnisse und sprachen in Gegenwart des Gouverneurs, Herrn Ccope, mit dem Gefangenen. Der Erstere fragte ihn, ob eer in jede des Pistolen eine Kugel geladen, Orford lachte und sagte, es seyen gar keine Kugeln ddarin gewesen. Der Gefangene soll auch jeden Rechts⸗Beistand abgelehnt und große Freude daruͤber gezeigt haben, daß er so allgemein bekannt geworden und so viel von sich sprechen mache. Aluf alle Fragen, ob er Mitwisser bei seinem Verbrechen gehabt, sell er sorgfaͤltig jede Antwort vermeiden, und nur ein einziges Mal, als er seine Mutter zuerst wiedersah, ausgerufen haben: „Es sind Andere mit darin.“ Sir Peter Laurie hat versichert, GWer glaube bestimmt, daß Oxrford geisteskrank sey, und daß er die DPistolen, die gewiß bloß mit Pulver geladen gewesen, nur abge⸗ sschossen habe, dei seinen Kameraden Aufsehen zu machen. Oxrford's Mutter hat ihren Sohn bis jetzt zweimal im Gefaͤngniß besucht;
sie ist, wie jetzt versichert wird, eine ganz anstaͤndige Frau und 8— hat sich sehr entruͤstet uͤber die Geruͤchte geaͤußert, die man uͤber
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ihren Mann und uͤber dessen Aeltern verbreitet; ihr Schwieger⸗ vater ist zwar ein Ausländer, aber kein Schwarzer gewesen; auch ihre Tochter, die Frau des Baͤcker Phelps, bei dem Orford zu⸗ lletzt wohnte, ist eine wohlerzogene junge Frau.
Die General⸗Versammlung der Schottischen Kirche hat ihre
Gange der Untersuchung, gen, daß die Beschuldigten, welche die Strenge des Gesetzes b28 treffen wird, einen Umsturz der Regierung herbeizufuͤhren suchten.
worauf
sehr in Eile oder nachlaͤssig gewesen seyn, denn man erblicke einen Pfropfen in dem Weine. Die Limerick Chroniecle bemerkt in Bezug auf die letzten unruhigen Auftritte in Limerick, man habe dabei den Nutzen der vom Pater Mathew gestifteten Maßigkeits⸗Gesellschaft deutlich gesehen, denn wäͤre die aufgeregte Bevoͤlkerung herauscht gewesen, so haͤtte nichts als Geschuͤtz und Schwert dieselbe in ihrer Wuth aufhalten koͤnnen; so aber habe man keine Betrunkenen unter der empoͤrten Menge bemerkt. Der Dubliner Verein fuͤr die Aufhebung der Union hielt am §. Juni auf der Kornboͤrse eine Versammlung, worin Herr O'*Connell eine Anzahl Briefe von Personen vorlegte, welche dem Vereine beizutreten wuͤnschten. Unter diesen war ein Schreiben des Grafen Salis mit einliegenden 3 Pfd. St. als Beitrag. O'Connell pries den Grafen, weil er seine fruͤheren Tory⸗Ansich⸗ ten aufgegeben habe und beantragte die Aufnahme desselben in den Verein, die auch durch Aufstehen der ganzen Versammlung unter lautem Jubel erfolgte. Der Vorsitzende erklärte hierauf den Grafen fuͤr einen Repealer. Nach Aufnahme mehrerer an⸗ derer Mitglieder nahm O'Connell das Wort und hielt wieder eine lange Rede uͤber die Tyrannei Englands gegen Irland. Die Nachrichten aus Lissabon gehen bis zum Sten d. M. Zum Praäͤsidenten der Deputirten⸗Kammer ist der ministerielle Kandidat, Herr Pinto de Magalhaes, General⸗Post⸗Amts⸗Se⸗ cretair, und zum Vice⸗Praͤsidenten Herr Ferreira Pestana er⸗ nannt worden. Aus Veracruz sind Nachrichten bis zum 2. Mai hier ein⸗ gegangen. Campeche war unter Waffen und hatte sich von der Republik Mexiko unabhaͤngig erklaäͤrt; man zweifelte aber sehr, ob es im Stande seyn wuͤrde, sich zu behaupten; zwar hatte es starke Zuruͤstungen zu seiner Vertheidigung getroffen, aber der — Bustamente soll schleunigst 14,000 Mann gegen die Insurgenten abgeschickt haben. General Santana liegt ernstlich krank auf seinem Landsitz danieder. Der von Seiten Mexiko’'e angedrohte Einfall in Texas hat nicht stattgefunden.
Niederlande.
Wie man aus Groningen erfaͤhrt, sind J. H. Bolt und E. Meter, Drucker und Redacteur des eingegangenen „Dolmetschers der Freiheit“, beschuldigt: 1) dahin getrachtet zu haben, die Regierung in Mißachtung 7 bringen, Mißtrauen gegen die Re⸗ gierung und Unruhe und Unzufriedenheit im Volke zu erwecken; 2) das Verlangen nach einer Veraͤnderung der Regierung zu er⸗ kennen gegeben zu haben; 3) dahin gestrebt zu haben, daß in Groͤningen ein Aufstand ausbrechen, derselbe von Tausenden un terstuͤtzt und mit Brandlegung verbunden werde; 4) in der Woh⸗ nung des Meter sey eine Schrift gefunden worden, welche den Titel fuͤhrt: „Entwurf der Gesellschaft, genannt: die republika⸗ nische Gesellschaft“. Diese Beschuldigungen ergeben sich aus dem und es moͤchte keiner Frage unterlie⸗
Noch mehrere Personen sind in diesen Prozeß verwik⸗ kelt, ohne aber gefaͤnglich eingezogen worden zu seyn.
Belgien.
Bruͤssel, 16. Juni. Der Koͤnig hat wegen des Ablebens Sr. Magestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm Iil. von Preußen die Trauer auf drei Wochen angelegt.
Die in Antwerpen versammelte Belgisch⸗Niederländische Kommission zur Regulirung der Schelde⸗Schifffahrt setzt ihre Arbeiten mit großem Eifer fort und hofft, dieselben bald been⸗ digt zu haben. Auch die Schifffahrt auf der Ober⸗Maas wird einen Gegenstand dieser Verhandlungen bilden.
Danemark.
Kopenhagen, 15. Juni. Die Zuruͤstungen zur Kroͤnung, sagt das „Sonntagsblatt“, sind im vollen Gange und das ap⸗ probirte Ceremoniel ist zur oͤffentlichen Kunde gebracht worden. Viele Fremde sind hier schon angekommen und man erwartet noch mehrere zur Feier. In den allerersten Tagen des naͤchsten Monats koͤnnen wir viele Gelehrte aus Norwegen und Schwe⸗ den zur bevorstehenden Versammlung der Naturforscher erwarten, so daß die Stadt wohl selten von so vielen Fremden besucht wor⸗ den seyn mag, als es im naͤchsten Monat der Fall seyn wird. Die Buͤrger⸗Repraͤsentanten Kopenhagens sind jede Woche ver⸗ sammelt, und durch die schnelle Veroͤffentlichung ihrer Verhand⸗ lungen nimmt das Interesse fuͤr dieselben unter den Buͤrgern zu. — Die Arbeiten an Thorwaldsens Museum schreiten rasch vor⸗
daß die Coithsche Petition mit einer ganz allgemeinen Empfehlung an die Staats⸗Regierung ge⸗ Gewerbe gleichsam in Bausch und Bogen ausgesprochen, keine Einzelheiten beruͤhrt, auch, wo moͤglich, jede Diskussion in der Kammer vermieden werden moͤchte, und zwar dies alles, damit kein Aufenthalt entstehe, und noch eine ständische Schrift an die Regierung erlassen werden könne. ehrte die Ansicht ihrer Deputation und schwieg. Nur der Antrag⸗
erwaäͤhnte dabei, wie der Leipziger Buchhandel auch vom Aus⸗ lande gepslegt werde, es jedoch nicht ferner werden, vielleicht sich wieder nach Suͤd⸗Deutschland ziehen moͤchte, wenn ihm hier vom Staate nicht der noͤthige Schutz gewaͤhrt werden sollte. Darauf erwiederte der Minister des Innern, Nostitz und Jänckendorf, daß, da die Regierung die Absicht gehabt habe, mit dem zuruͤck⸗ genommenen Preßgesetz ein Gesetz wegen des Nachdrucks und mit beiden zusammen eine Verordnung zu erlassen, worin ver⸗ schiedene Erleichterungen des Buchhandels, so weit sie mit den Bundesgesetzen vertraͤglich, haͤtten zugestanden werden sollen, so
besprochene Antrag moͤge an die Regierung gelangen oder nicht. Nachdem diese Erklaͤrung vom Proͤsidenten dankbarlichst acceptirt worden war, nahm die Kammer das Deputations⸗Gutachten ein⸗ stimmig an.
Stuttgart, 16. Juni. (Schwaͤb. Merk.) Die Allge⸗ meine Zeitung vom 3. Juni (s. St. Z. Nr. 158) enthaͤlt Nachrichten uͤber den guͤnstigen Stand unserer Staats⸗Finanzen, deren Zahlen dem kuͤrzlich von dem staͤndischen Ausschusse bekannt! gemachten Bericht uͤber die Pruͤfung der, schon in unserem Blatte vom 24. November v. J. angezeigten Rechnungs⸗Ergebnisse vom 1. Juli 1838 bis 30. Juni 1839 entnommen und richtig angegeben sind. Nur hinsichtlich des auf den §,086,264 Fl. 52 Kr. sich darstellenden reinen Aktiv⸗Vermögens der Rest⸗Verwaltung haben wir ergaäͤnzend zu bemerken, daß hier⸗ von das Finanz⸗Gesetz vom 1. Juli 1839 bereits 5,396,006 Fl. 33 Kr. theils zur Kapital⸗Ausstattung der sions⸗Anstalten fuͤr Scchullehrer und Staatsdiener, theils fuͤr zweckmaͤßigere Einrichtung der Straf⸗Anstalten, fuͤr Straßen⸗ Correctionen und Kasernenbauten, theils zu gröͤßeren Bauten fuͤr Lehr⸗ und Heilzwecke, theils zu außerordentlicher Schuldentilgung bestimmt hat, und daß unter den uͤbrigen 2,690,198 Fl. 19 Kr. auch daß dem Finanz⸗Ministerium in dem Betrag von etwa an⸗ derthalb Millionen zu gewaͤhrende Betriebs⸗ und Vorraths⸗Ka⸗ pital begriffen ist. Sowohl in diesem als in dem weiteren Be⸗ tracht, daß bei der juͤngsten Finanz⸗Verabschiedung die Voran⸗ schlaͤge der Einnahmen auf den Grund der neuen Erfahrungen erhoͤht und die Steuern um jaäͤhrlich 7 —S00,000 Fl. herabgesetzt worden sind,
kuͤnftigen Etats⸗Jahre gleich große Etats⸗Ueberschuͤsse wie im ver⸗ gangenen erwartend, dem naͤchsten Landtage die außerordentliche Verwendung einer Ueberschuß⸗Summe von 6—8 Millionen in Aussicht stellt. berg als einen Staat hervorhebt, welcher einen sehr bedeutenden Theil der oͤffentlichen Ausgaben aus dem Ertrage des eigenen oder unmittelbaren Staats⸗Vermoöͤgens bestreitet, dahingestellt seyn
so haben wir zur Erlaͤuterung hieruͤber beizufuͤgen, daß unsere Finanz⸗ Verwaltung die eigentliche Natural⸗Wirthschaft, durch Verwandlung der Zehnten, Fruchtguͤlten ꝛc. in Geld⸗Zahlungen, schon groͤßten⸗ theils beseitigt hat, und daß außerdem die Domanial⸗Verwaltung zunaͤchst Gegenstaͤnde umfaßt, welche, wie Forsten, Salinen, Berg⸗ und Huͤttenwerke, von Einzelnen entweder uͤberhaupt nicht oder nur mit minderem Vortheil betrieben werden koͤnnten. So wenig daher hierdurch der Volkswirthschaft Eintrag geschieht, so sehr wird andererseits den Interessen derselben die Sorgfalt der Regierung in den Faͤchern der technischen Gewerbe sowohl als der Landwirthschaft gewidmet.
1ö“ Schwerin „9. Juni. Wegen des Ablebens Seiner Hoͤchstseligen Majestaͤt des Koͤnigs Zrledrich Wilhelm III. von
6 Wochen in drei Abstufungen Trauer angelegt.
Hanau, 16. Juni. (Han. Z.) Großfuͤrst Thronfolger von Rußland waren zum Empfange der
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zum Riesen abgestiegen, wo ein Fruͤhstuͤck in Bereitschaft gehal⸗
waͤrts, und mit der Pflasterung des Koͤnigs⸗Neumarkts geht es ungewoͤhnlich schnell. — Die Sommer⸗Vorstellungen, die man auf dem Koͤnigl. Theater giebt, werden nicht zahlreich besucht; selbst die Spani⸗ schen Tänzer haben nicht gezogen. — Die Gesellschaft des Lu⸗ beckischen Stadttheaters giebt jetzt dreimal die Woche Vorstellungen auf Petolettis Theater, aber obschon sie einzelne gute Subjekte
ten war. Nach stattgehabter Begruͤßung von Seiten Sr. Kai⸗ serlichen Hoheit des Großfuͤrsten Thronfolgers und nachdem die Großfuͤrstin Olga Kaiserl. Hoheit in dem Wagen ihres Erlauch⸗ ten Bruders Platz genommen, setzten die Hoͤchsten Herrschaften ihre Reise nach Frankfurt fort. “
1 [„Mit dem tiefsten Schmerz hat die Landesregierung Euch, bracht, daher der Wunsch nach Erleichterung der bezeichneten †
Die Kammer
steller Coith verwendete sich noch besonders fuͤr seinen Antrag,
werde sie diese Verordnung auch jetzt noch publiziren, der eben
lgens, soll in der St. Marien⸗Kirche ein großer Trauer⸗Gottes⸗
30. Juni 1839 mit 2
Pen⸗h
g 8 :. 1 8 5 * „ MWMi — * opho 8 Phsf duͤrfte jener Artikel zu vielsagen, wenn er, von dem gegenwaͤrtigen und ef Kanzler, Graf Mittrowsky, wird, dem Vernehmen nach, naͤchste
Wenn endlich jener Artikel, indem er Wuͤrttem⸗
laͤßt, inwiefern, aus dem volkswirthschaftlichen Gesichtspunkte betrach⸗ tet, eine solche ausgedehnte „Natural⸗Wirthschaft“ vortheilhaft sey, i
Preußen hat der Großherzogliche Hof vom 9ten d. M. an auf el Se. Kaiserl. Hoheit der †
hohen Aeltern bereits um halb! Uhr in einer Großherzoglichen Hof⸗Equipage von Darmstadt hier eingetroffen, und im Gasthofe
Inister in der vergangenen Woche noch mehrmals bei dem Groß⸗
Stadt Krakau hat gestern folgende Bekanntmachung erlassen:
Buͤrger und Einwohner der freien Stadt Krakau und ihres Um⸗ kreises, die Anzeige zu machen, daß nach amtlich ihr zugegange⸗ ner Benachrichtigung am 7ten d. M. um halb 4 Uhr Nachmittags Se. Majestaͤt Friedrich Wilhem UlI, Koͤnig von Preußen, der wahrhafte Vater und Wohlthaͤter der Seinem maͤchtigen Scep⸗ ter untergebenen Voͤlker und der erhabene Mitbeschuͤtzer dieses Landes, zu dem den Gerechten vorbereiteten ewigen Leben einge⸗ gangen ist. testen Monarchen allgemeinen, unerloͤschlichen Schmerz uͤber Sein Hinscheiden erwecken muͤssen, da durchdringt dieser Schmerz um so mehr unsere Herzen, da wir ein Gegenstand Seiner Fuͤr⸗ sorge waren und in Ihm einen Beschuͤtzer verlieren, der sich unser Wohl eifrigst angelegen seyn ließ. Um durch eine oöͤffentliche Bezeichnung dieses Schmerzes unsere Dankbarkeit zu bekunden und das unvergeßliche Andenken unseres Durchlauch⸗ tigsten Beschuͤtzers durch eine Huldigung zu ehren, hat der diri⸗ girende Senat beschlossen, dies durch folgende Anordnung zu er⸗ füllen; 1) Der ganze Senat, die Gerichts⸗Behoͤrden, die Uni⸗
versitaͤt und die niederen oͤffentlichen Unterrichts⸗Anstalten, uͤber⸗scher Kraͤfte, die sie zu besitzen vorgeben, herausgebracht haben
haupt alle im oͤffentlichen Dienst stehende Civil⸗- und Militair⸗ Beamte, sollen, vom heutigen Tage an gerechnet, auf vier Wochen tiefe Trauer anlegen. 2) Am 26sten d. M., um 10 Uhr Mor⸗
dienst gehalten werden, um zu Gott zu bitten, daß er die Seele des verstorbenen Monarchen in das ewige Reich des Himmels aufnehme. 3) Der ganze Senat, die Geistlichkeit, die Gerichts⸗ Behoͤrden, die Universttaͤt und die niederen Unterrichts⸗Anstalten, alle Beamte und Offizianten jeglichen Grades und Departe⸗ ments versammeln sich zu dem Gottesdienst in Trauerkleidern. 4) Die Miltz wird, mit Trauer⸗Zeichen versehen, das Spalier in der Kirche bilden. 5) Alle Congregationen und Zuͤnfte haben sich in der gehoͤrigen Ordnung zu diesem Gottesdienste zu ver⸗ sammeln. 6) Das Polizei⸗Amt wird, nach den fuͤr solche Faͤlle bestehenden Vorschriften, fuͤr die Ordnung innerhalb und außer⸗ halb der Kirche sorgen. 7) Waͤhrend der Trauerzeit sollen keine oͤffentliche Lustbarkeiten stattfinden; das Theater aber bleibt die drei naͤchsten Tage, vom 17ten d. M. an gerechnet, und am Tage des Trauer⸗Gottesdienstes geschlossen. Diese Verordnung soll allen obenerwaähnten Behoͤrden zur Vollziehung zugefertigt werden. Der Senats⸗Praͤsident: Schindler. Der General⸗Secretair: Darowski.“ 8 9 8 “ “ Oesterreich.
Wien, 13. Juni. Der Staats⸗ und Konferenz⸗Minister, Graf Kolowrat, begiebt sich gegen Ende dieses Monats auf seine
Herrschaften in Boͤhmen und spaͤter von dort nach Ischl, welches in der diesjaͤhrigen Saison zahlreich besucht wird. Der oberste
Woche die Reise auf eine seiner Besitzungen in Maͤhren antreten. Es ist neuerdings von baldiger Ruͤckkehr des Fuͤrsten Esterhazy nach London die Rede; den Herrn Bundes⸗Praͤsidial⸗Gesandten dagegen sollen, wie verlautet, Familien⸗Angelegenheiten noch einige Zeit hier zuruͤckhalten. Florenz, 10. Juni. Ihre Kaiserliche Hoheit die Groß herzogin von Toskana ist gestern fruͤh um 9 Uhr von einer Prin⸗ zessin gluͤcklich entbunden worden. Heute ist die Neugeborene von unserem Erzbischof getauft worden und hat die Namen 8 V1 „ 1 1 ₰ 7 Maria, Anna, Carolina, Annunziata, Johanna, Josepha, Ga⸗ briele, Therese, Margarethe, Philomena erhalten. Im Namen der regierenden Kaiserin von Oesterreich hielt die Großherzogin Maria Ferdinanda das Kind uͤber die Taufe; auch war der vor⸗ gestern aus Neapel hier eingetrossene Prinz Leopold, Graf von Syrakus, zugegen.
Rom, 6. Juni. (A. Z.) Fast taͤglich eilen Couriere von oder nach Neapel hier durch, und wir hoͤren bei dieser Gelegen⸗ heit, daß sich die Hoffnung immer mehr zur Gewißheit gestaltet, bald alle Mißverhaͤltnisse mit England ausgeglichen zu sehen, zumal da diese Macht sich uͤber Erwartung maͤßig in ihren For⸗ derungen zeigt. Das Geruͤcht sagt, England bestehe zugleich auf Abschließung eines Handels⸗Kontrakts, wozu sich die Regierung von Neapel auch geneigt zeigen soll, indessen wolle sie daruͤber erst unterhandeln, wenn die Flotte entfernt ist, damit aller Schein von Zwang hinwegfalle. 8
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Konstantinopel, 28. Mai. (Journ. de Sm.) Außer den gewoͤhnlichen Conseils die an jedem Mittwoch und Sonntag in Bezug auf das neue System stattfinden, haben sich die Mi⸗
Wesir versammelt, um, wie es heißt, sich uͤber die Tuͤrkisch⸗ Aegyptische Frage zu berathen, die, ungeachtet der fortwaͤhrenden Versicherungen der vermittelnden Maͤchte, daß eine baldige Loͤ⸗ sung derselben zu erwarten sey, taͤglich immer mehr die Mitglie⸗
Wenn die ausgezeichneten Tugenden dieses Erlauch⸗7. April verlassen mußte, ohne meinen Zweck erreicht zu haben;
die ungluͤcklichen Opfer von Damaskus erhobene Beschuldigung erklaͤren. Bei der Mission, zu welcher ich gehoͤre, wurde beschlos⸗ sen, daß ich mich nach Damaskus begeben sollte, um daselbst, wenn die Europaͤischen Konsuln mich uUnterstuͤtzten, nach meinem Gewissen und meinen Studien zu Gunsten der rabbinischen Ge⸗ setze, die jeden Gebrauch des Blutes absolut verbieten, Zeug⸗ niß abzulegen, die Frage wegen des Mordes jedoch der spaͤteren Entscheidung durch die mit Eifer betriebenen Untersuchungen zu uͤberlassen. Am 30. Maͤrz kam ich in Damaskus an, das ich am
ich konnte jedoch waͤhrend dieser Zeit mehrere Dokumente und die detaillirtesten Nachrichten in Bezug auf jene traurige Angelegenheit sammeln. Ich bin uͤberzeugt, daß keiner der angeklagten Juden von dem ihnen aufgebuͤrdeten Attentat etwas gewußt, oder an demselben Theil genommen hat. Der Pater Thomas war in der That bei den Juden in Damaskus beliebt, da er ihnen in ihren Krankheiten Beistand leistete und ihren Kindern die Pok⸗ ken einimpfte. Am 7ten begannen die Untersuchungen auf folgende Weise: Zuerst wurden die muselmaͤnnischen Scheichs vorgefor⸗ dert, eine Art fanatischer Betruͤger, die vermittelst uͤbernatuͤrli⸗
wollten, daß der Priester und sein Diener in dem Juden⸗Viertel ermordet worden seyen. Ja, sie trieben ihre Frechheit so weit, daß sie sogar die Haͤuser bezeichneten, in denen beide Koͤrper verborgen seyn sellten. Auf diese Versicherungen hin wurden die genauesten Nachforschungen angestellt, die indeß zu keinem Re⸗ sultate fuͤhrten. Zu gleicher Zeit wurden in Damaskus 70 er⸗ wachsene Juden und 63 juͤdische Kinder verhaftet. Was anfangs den Erklaͤrungen des Scheichs einen Anschein von Wahrheit zu geben schien, war der Umstand, daß andere Per⸗ sonen den Pater Thomas und seinen Diener am 5. Februar in dem von den Juden bewohnten Stadttheil gesehen zu haben behaupteten. Zwei Personen indeß, Pharah Katasch und Isaak
Dschawoh bezeugten, daß sie die Genannten gegen Sonnen⸗Un⸗ tergang außerhalb jenes Stadtviertels gesehen und namentlich behauptete der Letztere, daß er auf dem Wege von Salachia, eine Viertelstunde von dem Juden⸗Quartier mit dem Diener des Paters gesprochen habe. Wegen dieser Aussagen wurden Pha⸗ rah Katasch eingekerkert und Isaak Dschawoh auf die Folter ge⸗ bracht, der er unterlag. walt, andere Personen ab, als Zeugen aufzutreten. bemerken, seinem Verschwinden, auf dem Platze Chan Hassad Pascha einen heftigen Streit mit einem Tuͤrkischen Maulthier⸗Treiber hatte, der den Schwur that, daß der Pater nur von seiner Hand ster⸗ ben solle. Dieser Streit war so heftig, daß der Diener des Pa⸗ ters sich hineinmischte Und den Tuͤrken so stark bei der Kehle faßte, daß Blut floß. Zugleich beleidigte der Pater die Religion des Tuͤrken; das mißfiel allen dabei anwesenden Muselmaͤnnern, unter Anderen einem Kaufmann, Aba Zeschia el Dschafar, der, als das Geruͤcht von dem Verschwinden des Paters sich verbrei⸗ tete, in seinem Laden erhaͤngt gefunden wurde. Alle diese Um⸗ staͤnde erregten indeß keinen Verdacht, niemand wurde befragt und keine Nachforschung dieserhalb angestellt, alle Untersuchungen waren vielmehr gegen die Juden gerichtet, als ob in der ganzen Stadt Damaskus nur sie dieses Mordes faͤhig gewesen waͤren. (Es folgt nunmehr der Berichtuͤber die Einziehung, die Tortur und die An⸗ gaben des bekannten Barbiers.) Darauf begannen diefuͤrchterlichsten Martern fuͤr die angeklagten Juden. Zwei von den sieben An⸗ geklagten starben bald, naͤmlich David Arari, ein Greis von 80 Jahren und Joseph Leniado. Der Letztere fuͤhrte zu seiner Ver⸗ theidigung an, daß er zu der Zeit, wo der angebliche Mord sollte veruͤbt worden seyn, in Gesellschaft zweier christlichen Handelsleute gewesen sey; allein ehe einer der Zeugen aus Dschasbia, drei Tagereisen von Damaskus, ankam, hatte Leniado bereits aufge⸗ hoͤrt zu leben. Dieser Zeuge hatte seine Aussage schriftlich einge⸗ sandt, allein der Pascha weigerte sich, dieselbe zu sehen und ließ die Tortur nicht unterbrechen. Ein Jude von der Wache bei dem Kanal, in dem die angeblichen Reste des Paters Thomas gefunden wurden, sagte aus, daß er keinen der Angeklagten an jenem Orte gesehen habe; er wurde gefol⸗ tert und gab unter den Qualen seinen Geist auf. — Ich habe das Vergnuͤgen hinzuzufuͤgen, daß ich durch den Ober⸗ sten Hodges, Britischen General⸗Konsul in Alexandrien, dem Vice⸗Koͤnig vorgestellt worden bin, dem ich eine Petition in Bezug auf die Ereignisse in Damaskus uͤberreichte, die er mit großer Aufmerksamkeit las und worauf er versprach, daß der Prozeß von neuem untersucht werden solle. Ich erfahre zu gleicher Zeit, daß die Franzoͤsische Regierung den Herrn von Melvize, Ataché bei dem hiesigen Franzoͤsischen Konsulate, be⸗ auftragt hat, sich nach Damaskus zu begeben, und dort eine Untersuchung jener Angelegenheit vorzunehmen. Es ist zu be⸗ dauern, daß die Wahl der Regierung auf einen Mann gefallen ist, dessen Charakter und Gesinnungen zwar ehrenwerth, dessen Alter und Unerfahrenheit aber der Wichtigkeit seiner Mission nicht angemessen sind. Herr von Melvize hat einen niedrigeren Rang als der Konsul in Damaskus, ist erst 25 Jahre alt und
Dieser entsetzliche Mißbrauch der Ge⸗ diese absolute Verleugnung aller Gerechtigkeit hielten Ich muß hier daß der Pater Thomas, einen oder zwei Tage vor
schung prophezeihten.
Kahira, 14. Mai. Der Vice⸗Koͤnig hat befohlen, das be⸗
ruͤhmte heilige Buch Buckari in der großen Moschee El Aghar zu verlesen.
Dies geschieht gewöhnlich nur bei wichtigen Veran⸗ lassungen, bei oͤffentlichen Ungluͤcksfaͤllen, oder um Gott fuͤr ein gluͤckliches Ereigniß zu danken. Der Grund ist diesmal nicht an⸗ gegeben worden, indeß begeben sich alle Scheichs und Ulemas an sedem Morgen in die große Moschee, die stets gedraͤngt voll ist. † Zwischen Kahira und Bulak ist durch einen Franzoͤsischen Wagenbauer Namens Leichel eine regelmaͤßige Verbindung mittelst Omnibus eingerichtet worden. 1 — Einem Korrespondenten der Augsburger Allgemei⸗ nen Zeitung zufolge, hat der Franzoͤsische General⸗Konsul in Alexandrien, Herr Cochelet, dem Vice⸗Koͤnig von Aegypten den Vorschlag gemacht, die Insel Kandien unter gewissen Eventuali⸗ taͤten von den Franzosen besetzen zu lassen, und zwar soll er sei⸗ nen Vorschlag dadurch motivirt haben, daß er versicherte, die Pforte und Lord Ponsonby seyen ebenfalls einen Vertrag einge⸗ gangen, wonach erstere darein willige, daß die genannte Insel von den Englaͤndern besetzt wuͤrde. eb1bö1ö
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Berlin, 20. Juni. 8 mark haben gleich nach Eingang der betruͤbenden Nachricht von dem Ableben des Hochseligen Koͤnigs Majestaͤt den Rittmeister von Bluͤcher als Courier mit einem eigenhaͤndigen Schreiben an des jetzt regierenden Koͤnigs Majestat hierher gesendet, welches .. aus dessen Haͤnden entgegenzunehmen geruht haben.
— — Stettin, 17. Juni. In Swinemuͤnde liefen im 8 verflossenen Monate 244 Schiffe ein und 227 gingen seewaͤrts aus. Von ersteren waren 203 und von letzteren 197 beladen.
73 sonstige Waaren aus. In Stettin kamen 148 beladene und 30 geballastete Schiffe an, 162 Schiffe gingen beladen, 8 mit Ballast aus. Die Einfuhr Stettins war sehr bedeutend und zeichnete sich, wie im Monat April, besonders in Heringen, Steinkohlen und Lumpenzucker aus. Gegen den Schluß des Monats trat eine Abnahme ein; die Ausfuhr verminderte sich ebenfalls, und da die Getraide⸗Verschiffungen nach England ziem⸗ lich beendigt waren, so begann es fuͤr die Schiffe an Frachten zu fehlen, so daß die Frachzsaͤtze eine Verminderung erlitten. Dessenungeachtet herrscht im Schiffbau dauernde Lebendigkeit; auf den Werften zu Ueckermuͤnde stehen jetzt noch 10 groͤßere Seeschiffe auf dem Stapel.
Wissenschaft, Kunst und Literatur.
Berlin. Vor wenigen Tagen ward in der Staats⸗Zeitung ein Bericht von neuerdings im Ural gefundenen gigantischen Topas⸗ und Beryll⸗Krpstallen mitgetheilt, von welchen ersteren das Berg⸗Institut in St. Petersburg unter Anderem einen Krvystall von 27 Pfund 25 ½ Loth ßf Preuß. erhalten hatte. — Um über die Schätze des Auslandes nicht z diejenigen zu vergessen, deren unsere Vaterstadt sich erfreut, müssen wir h bemerken, daß wir in diesen Tagen hier in Berlin Krvstalle der ge⸗ nannten Mineralien sahen, die jenen zwar an Größe nicht gleich kom⸗ men, sich ihnen aber nähern und jedenfalls zu den Riesen in ihrer Art gehören. Sie befinden sich in der berühmten und ausgezeichneten Mi⸗ neralien⸗Sammlung eines unserer Mitbürger, des Herrn Banquier Dr. Tamnau, eine Sammlung, die an Reichthum und Schönheit wahr⸗ scheinlich jeden anderen ähnlichen wissenschaftlichen Privatschatz über⸗ ragt. Wir sahen unter Anderem zwei Berpll⸗Krpstalle, beide von hell⸗ grüner Farbe, von denen der eine aus dem Granit von Fahlun in Schweden 12 Pfund 13 Loth, der andere von Aeworth in New⸗Hamp⸗ shire 12 Pfund 27 ½ Loth wiegt; — ferner drei Topas⸗Krystalle von weißer Farbe, der eine von Monroe in Connecticut mit einem Gewicht 8 von 4 Pfund 28 ½ Loth, die anderen beiden von Broddbo bei Pehlnn 8 in Schweden mit einer Schwere von 14 Pfund 12 ½ Loth und 169 fund 17 Loth. — Es versteht sich übrigens von selbst, daß diese Krpstalle nicht klar und nicht durchsichtig, und mithin zum Schleifen nicht ge⸗ eignet sind. R.
Versuche, die Fresco⸗Malerei der Alten wieder zu entdecken. 8 Als wir neulich (s. Nr. 153 der St. Z.) die Mittheilung machten, 5 die Pompejanischen Wand⸗Gemälde seyven nach der Vermuthung des Chemikers Herrn E. Stollé sehr wahrscheinlich für eine Malerel mit — Milchfarben auf nassem Kalk zu halten, fügten wir den Wunsch hin⸗ zu, dieser Gelehrte, oder auch ein anderer, möge dem Gegenstand, der von so großem Interesse für die neuere Malerei ist, noch fernere Auf⸗ merksamkeit widmen, um das Angeregte vollends ins Klare zu bringen. † Seitdem sind wir durch mehrere Zuschriften in den Stand gesetzt, eini⸗ ges Ausführlichere zu geben und zugleich den Verlauf der erneuerten Erfindung in weiterem Umfange zu überblicken. 8 Nach den Versuchen des Französischen Chemikers D'Arcet und den früheren von Cadet de Vaux theilte das Journal des Connaissances usuelles et pratiques in seinem 17ten Bande vom Jahr 1833, pag. 106 ein Verfahren der Malerei mit, unter der Ueberschrift: De la peinture au lait et au fromage. Der Aufsatz hebt mit der Bemerkung an, daß
Se. Majestaͤt der Koͤnig von Daͤne⸗
Von diesen fuͤhrten 22 Schiffe Nutzholz, 98 Getraide, 4 Spiritus und
Arbeiten beendigt, und einer ihrer bedeutendsten Beschluͤsse war, zahlt und die Opern in mehrerer Hinsicht gut von derselben aus⸗ Frankfurt, 17. Juni. (Frankf. Bl.) Se. Majestaͤt wie der Courier meldet: „Die Suspension von sieben Geist⸗ gefuͤhrt werden, so zweifeln wir doch, daß diese Vorstellungen der Kaiser von Rußland, unter dem Namen eines General Ro⸗ (llcchen vom lautersten und untadelhaftesten Charakter in ihren zahlreichen Zuspruch finden werden, außer, wenn sie lustige monow reisend, und Ihre Majestaͤt die Kaiserin unter dem Na⸗ Funcrionen als Seelsorger und Kirchenrichter, weil sie bei Be, Effektstuͤcke geben, die auch den vorigen Deutschen Gesellschaften men einer Groͤfin Znamensky, rrafen, nebst Ihren Kaiserl. Ho⸗ setzung einer erledigten Stelle dem Gesetze des Landes gehorcht, ein volles Haus gebracht haben. — Im Handel ist nichts Be⸗heiten dem Großfuͤrsten Thronfolger und der Großfuͤrstin Olga, † das von der hoͤchsten richterlichen Gewalt im Lande feierlich als merkenswerthes vorgefallen. Unser Korn⸗Vorrath ist groͤßten⸗gestern Nachmittag nach 4 Uhr hierselbst ein, und stiegen imk t Fsolches promulgirt worden war.“ Das erwaͤhnte Blatt beklagt theils aufgeräumt und der Umsatz ist nur gering. Alles sicht „Russischen Hofe“ ab. Bald darauf statteten Se. Majestaͤt der. * 5 dies sehr, besonders weil der Vertreter der Koͤnigin dem Schlusse nun mit gespannter Erwartung dem Ausfall der Aerndte in Eng⸗ Kniser in Begleitung des Großfuͤrsten Thronfolgers Sr. Koͤn ig sder Verhandlungen, wo jene Entscheidung gefaͤllt wurde, beige⸗land entgegen, wo kein bedeutender Vorrath ist; der geringste Hoheit dem Großherzog von Hessen und der ganzen, zum u . ö daß das Verfahren nicht neu sep, aber ausdrücklich spricht er es wohn: und dadurch gleichsam gebilligt habt, daß nahe an Umstand, der möglicherweise auf die Aerndte einwirken koͤnnte, Empfange des Katserl. Hoses im Palais zum „Darmstaͤdter bekannten Ereignisse in Damaskus ein Bericht erstattet ne.) Meh⸗ 7 9 den Griechen und Römern, ab, vindtzirt es dagegen den 18,300 Seelen der geistlichen Huͤlfe und des Zuspruchs beraubt wirdt sogleich aufgefeßt und wahrgenommen, und hat Einfluß Hofe“ fruͤher hier eingetroffenen und daselbst versammelten Groß⸗ wird, welcher, wie das Journal de Smyrne hinzufuͤgt, med Ali wuͤnscht weit sehnlicher, als man gewoͤhnlich glaubt Indern und Chinesen, wie denn Letztere vnuptsächlch das Dauerhafte woorden seyen. 2 auf Meinung und Preise. Es zeigt sich auf diese Weise deut⸗ her ogl. Hessischen Regenten⸗Familie einen Besuch ab. — Gestern B. um so mehr Glauben verdient, als der Verfasser desselben seine Disserenzen mit der Pforte durch irgend eine Uebereinkunft stebten. , t des Ein Schottisches Blatt meldet, daß sich zu Ardgowan ein lich, daß England dieses Jahr einer guten und reichlichen 5 dann ferner noch ein und sind im Gasthaus zum „Roͤ⸗ sdurch seine apostolische Thaͤtigkeit ruͤhmlichst bekannt sey. Es ausgeglichen zu sehen, denn seine schon so schwierige Stellung Darauf erschien im Jahre 1836 die schon erwähnte Schrift de ssehr prachtiges Bildniß Napoleons, fuͤr das man schon vergebens Aerndte bedarf. Snka,he ens 8 Die durch schlechte Behandlung und Architekten Wiegmann:
1 schti 8 akti Verfe 8 Fufig in Vergessenheit geriethen, ohne daßt der des Kabinets beunruhigt. (Von der angeblichen Absetzung kein Jurist. Zu einer so wichtigen Angelegenheit bedurfte es E sich mit der schon,
Chosrew Pascha's meldet das vom 30. Mai datirte Journalsder Erfahrung und der Ruhe eines gereiften und in dergleichen vor 30 ¹ n von Cadet de Vaux gegebenen Anleitung zu einer Ma⸗ de Smyrne noch nichts.) Prozessen erfahrenen Mannes. Die Humanitaͤt ist bei den Vor⸗ der 20 Fahern zenlsgh ührer Haltbarkeit und Schönheit so große Vor⸗ — faͤllen in Damaskus zu sehr kompromittirt, als daß man derzüge vereinige. Es wird darauf das Verfahren dieses Shezettere in Smyrna, 30. Mai. Das hiesige Journal enthaͤlt ein Vertheidigung der ungluͤcklichen Juden nicht jede wuͤnschens⸗genauen Recepten angegeben; er lehrt auf frischem Kalk 68 ꝙ aus Alexandrien vom 16. Mai datirtes Schreiben von Herrn werthe Garantie geben sollte.“ 111““ zu malen, welche mit Käsestoff angerieben sind. 32 Danerhafe⸗ . Georg Wildon Pieritz, Mitglieds der Londoner Gesellschaft zur 8 dieser Malerei beruht auf der chemischen ene Verbreitung des Christenthums unter den Juden, worin üͤber die Aegypten. mit dem kaustischen Kalk. Der Verfasser des Artike 3 1 Alexandrien, 16. Mai. (Journ. de Smyr
. 8 Die Malerei der Alten in ihrer Anwen
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mischen Kaiser“ abgestiegen: Ihre Kaiserl. Hoheit die Großfuͤr⸗
heißt darin unter Anderem: „In Jerusalem, wo ich mich als wird täglich verwickelter.
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