1840 / 173 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

Schottischen Kirche aufs energischste gegen die Bill protestirt habe, mit 74 gegen 27 Stimmen genehmigt.

London, 17. Juni. Vorgestern empfing die Koͤnigin die Gesandten von Frankreich und Sachsen, welche Ihrer Majestaͤt Schreiben ihrer Souveraine zu uͤberreichen hatten. Dann er⸗ theilte Ihre Majestaͤt dem Marquis von Clanricarde, der von seinem Gesandschaftsposten in St. Petersburg auf Urlaub hier eingetroffen ist, eine Audienz. s

Schon bei dem neulichen Aufenthalt der Koͤnigin zu Clare⸗ mont fand sich dort ein Auslaͤnder von anständigem Aeußeren ein und erklaͤrte, daß er entweder mit der Koͤnigin oder mit dem Prinzen Albrecht sprechen muͤsse. Nachdem er mehrmals verge⸗ bens durch die Thore am Haupt⸗Eingange zu gelangen versucht hatte, kletterte er uͤber den hohen Pfahlzaun in den Park, wo ihn die Polizei sogleich festnahm, nach kurzem Verhoͤr jedoch, da er durchaus harmlos erschien, wieder gehen ließ. Vorgestern fand er sich in dem Wirthshause zu Claremont ein, fragte nach der Koͤnigin und dem Prinzen Albrecht und begab sich alsbald nach Epsom, als er erfuhr, daß Beide dahin gefahren seyen. Dieses allem Anschein nach uͤberspannte Individuum ist etwa 25 bis 2 Jahre alt, seiner Angabe ein Hannoveraner, heißt Pithmann und will auf einer Deutschen Universitaäͤt den Doktorgrad erlangt ha⸗ ben. Er behauptet ferner, 27 Oktavbäͤnde meist paͤdagogischer Werke geschrieben zu haben, darunter eine Lateinische Sprachlehre, woraus die Koͤnigin die Lateinische Sprache lernen koͤnne. Auch beruft er sich darauf, daß er in Bonn mit dem Prinzen Albrecht zusammen studirt habe.

Als bei der vorgestrigen Eroͤffnung der Session des Central⸗ Kriminal⸗Gerichtshofes von Middleser der Common Serjeant das Attentat gegen die Koͤnigin zur Sprache gebracht hatte, hielt

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jedem derselben, ausgenommen mit dem sich dabei befindenden Herrn de Theux, Chef des vorigen Ministeriums. Dieser ließ beim Hinweggehen die Worte entschluͤpfen: „Se. Majestaͤt ver⸗ gessen sehr geschwind.“ Der Koͤnig, welcher es vernommen, sagte hierauf mit Nachdruck, daß er es mit Mißfallen bemerke, daß in 8 Kammer wider sein neues Kabinet eine solche hart⸗ naͤckige Opposition stattfinde. Man 1 & ein politisches Spiel der katholischen daß einer ihrer Hauptfuͤhrer, Herr Delafaille, bisher irektor des Departements der Kuͤnste und Wissenschaften im Ministerium des Innern, und seit kurzer Zeit zum Seuator er⸗ waͤhlt, seine Stelle als Direktor niedergelegt hat, und sich nicht dazu entschließen will, den naͤmlichen Posten unter dem neuen Ministerium anzunehmen. 1 Es herrscht im Publikum fortwaͤhrend die Meinung, daß das neue Ministerium sich schlechterdings dazu werde entschließen müuͤssen, die Kammer gänzlich aufzuloͤsen, und es auf eine neue Wahl ankommen zu lassen; ein ziemlich gefaͤhrlicher Schritt, den das Kabinet vermuthlich nur im aͤußersten Nothfall wagen wird, da die meisten Wahlen in den kleineren Stadten und auf dem

7 [Lande von Anhaͤngern des vorigen Ministeriums, vorzuͤglich von

den Distrikts⸗Commissairen abhängen, und auch die eistlichkeit ihren Einfluß wider die, dem neuen Kabinet guͤnstige, liberale Partei geltend machen duͤrste.

Bruͤssel, 18. Juni. Herr von Huart, der als Finanz⸗ Minister aus bem Ministerium de Theux geschieden war, ist jetzt zum Gouverneur der Provinz Namur ernannt. Schweden und Norwegen. Stockholm, 15 Juni. Die Schwedische Stats⸗Tid⸗

[der vorsitzende Richter einen Vortrag auf die Hochverraths⸗Sta⸗

tuten aus der Regierungs Periode Eduard'’s I. und Georg's III. und wies die große Jury darauf hin, daß sie sich zuvoͤrderst mit

ning vom l5ten d. M. meldet: „Se. Majestät der Koͤnig, Hoͤchstwelche, ohne die Ankunft des uͤblichen offiziellen Notifica⸗ tions⸗Schreibens abzuwarten, den Befehl ertheilt haben, daß der

Ermirtelung der hochverraͤtherischen Absicht zu beschaͤftigen habe, Koͤnigl. Hof die Trauer wegen des Ablebens Sr. Majestät des

da der Thatbestand flagranter Art sey; doch mäaͤsse erst erwiesen Koͤnigs

Friedrich Wilhelm III. von Preußen auf vier Wochen

werden, ob die Pistolen scharf geladen gewesen, wo und wie die anlege, haben gleichzeitig durch den Staatsrath Ihre dem Koͤ⸗

Kugeln gefunden worden, und ob die angeblichen Kugelspuren niglich Preuß. Gesandten,

Baron von Brockhausen, Hoͤchstihre

wirklich davon herruͤhrten, nur dann, wenn alle diese Umstaͤnde lebhafte Theilnahme an der tiefen und gerechten Trauer zu er⸗ 2 waͤren, dn sich auf esevachem 7 299 kennen geben lassen, in welche sowohl die Koͤnigliche g Alle Zeugen, die bis jetzt in Bezug auf dies Attentat vor dem Berlin, als die ganze Preußische Monarchie durch Pötct odess Geheimen Rath vernommen wurden, haben von dem Marquis ffall versetzt worden, und waren damit zugleich die Gluͤckwuͤnsche von Normanby und dem General⸗Prokurator die Weisung erhalten, des Koͤnigs zu der Thronbesteigung Sr. Majestaͤt des König das tiesste Schweigenuͤber ihre Aussagen zu beobachten; ja, es soll ihnen Friedrich Wilhelm IV. verbunden.

sogar angedeutet worden seyn, daß sie eine ansehnliche Belohnning fuͤr ihre Discretion zu gewaͤrtigen haͤtten. Dagegen hat die Behoͤrde

vom 16. Juni liest man:

n derselben Zeitun 2 cellenz dem Reichsmarschall Grafe

Majestaͤt haben geruht, Sr.

eine Anzahl von Zeugen abgewiesen, die sich unberufen gemeldet Brahe den Auftrag zu ertheilen, sich nach Berlin zu begeben, um

oder an der Festnehmung des Verbrechers Theil genommen zuim Namen Sr.

haben vorgaben. Was die Papiere uͤber eine geheime Gesellschaft betrifft, welche die Polizei bei Oxford gefunden haben soll, so heißt tes, man habe dieselben mit dessen Handschrift verglichen, und es habe sich ergeben, daß sie nicht von ihm geschrieben seyen. Die Statuten des sogenannten jungen Englands, auf zwei Bogen Velinpapier, bestehen, nach der Angabe einiger Berichte, aus 12 Regeln. Jedes Mitglied des Vereins soll ein paar Pistolen, ein Schwert, eine Flinte und einen Dolch besitzen und in der Ver⸗ sammlung eine schwarze Flor⸗Kappe tragen. Carmoisinrothe Schleifen an der Kappe bezeichnen einen Seh at. weiße Ro⸗ setten einen Obersten. Alle Mitglieder fuüͤhren falsche Namen, ihre wirklichen Mamen und Adressen sollen dem Secretair bekannt seyn. Niemand soll mehr als einmal in der Versammlung reden und Jeder seine Pistolen bei sich fuͤhren, um gegen einen etwai⸗ gen Ueberfall auf der Hut zu seyn. Auf den ersten Allarm soll der Secretair alle Papiere der Gesellschaft verbrennen. Wer 50 Mitglieder einfuͤhrt, soll befoͤrdert werden. Fuͤr jeden Ein⸗ zufuͤhrenden ist der Einfuͤhrende verantwortlich.

Mazjestät Hoͤchstderen lebhafte Theilnahme an der tiefen Trauer zu bezeugen, in welche durch das Ableben Sr. Majestaͤ des Koͤnigs Friedrich Wilhelm II. die Preußische Koͤnigliche Famili versetzt worden, und zugleich die Gluͤckwuͤnsche Sr. Koͤnigl. Maj aus Anlaß der Thronbesteigung Sr. Majestaͤt des Koͤnigs Friedr Wilhelm IV. zu uͤberbringen. Herr Graf Brahe wird morge mit dem Koͤnigl. Dampfboot „Gylfe“ nach Greifswald abreisen.

Deutsche Bündesstaaten. Dresden, 19. Jugt. (L. A. Z.) Die Petition des A geordneten Coith wegen Erleichterung des Buchhandels und de Buchdruckerei⸗Gewerbes (vergl. St. Zta. Nr. 171), ist heut auch von der ersten Kammer mit Ausnahme Einer Stim

Seee, Fän ehen. von Welck) zinstimmig empfehlend an die

Staats⸗Regierung uͤberwiesen worden.

Leipzig, 20. Juni. Die Wiederbesetzung der durch den Tod des Stadtraths Porsche erledigten Stelle im hiesigen Stadt⸗Rathe ist neuerdings verschoben worden, was um so stöͤ⸗

ie Versamm⸗render einwirkt, als die staͤdtische Verwaltungs⸗Behoͤrde uͤberhaupt

lungstage sollen durch Stimmenmehrheit bestimmt werden. Auch sehr schwach besetzt ist, und daher manche noͤthige Geschaͤfte zu⸗ soll man bei Oxrford eine Art von Theaterdegen gefunden haben, ruͤckgelegt werden muͤssen.

dessen Schneide erst kuͤrzlich geschliffen worden. Es wird ferner unter Anderem von dem Gefangenen erzählt, er habe schon vor anderthalb Jahren die Koͤnigin oder, wie er sie nannte, die „kleine Victoria“, immer gern sehen wollen. So oft er unbeschäftigt war, soll er träumerischen Gedanken nachg gangen haben, und mitunter in Thränen ausgebrochen seyn. enn man ihn dann ansprach, pflegte er ein lautes Lachen anzuschlagen, weshalb ihn die Kunden im Wirthshause wohl die „Lachende Hyäͤne“ zu nennen pflegten. Im Hause bei seiner Familie soll er sich mei⸗ stens eingeschlossen und am liebsten Navigations⸗Schriften gelesen haben, weshalb seine Schwester oͤfter zu ihm gesagt, daß er doch zur See gehen sollte. Seine Mutter hat sich bis jetzt vergebens bemuͤht, ihn zur Annahme eines gerichtlichen Vertheidigers zu be⸗ wegen. dieser meinte, er werde ganz gewiß im Stande seyn, darzuthun, daß ihr Sohn, wenn auch nicht an voͤlligem Wahnsinn, doch an Monomanie leide. heute nach Birmingham begeben, um dort mehrere Personen, die Mihren verstorbenen Mann näͤher gekannt, aufzufordern, Zeugniß Puͤber dessen haͤufige Anfälle von toller Wildheit abzulegen. Der Tag, an welchem Oxford das Attentat beging, soll gerade der Sterbe⸗ tag seines Vaters gewesen seyn, doch soll dieser sich stets sehr loyal uͤber das Herrscherhaus geaͤußert haben, so daß sein Sohn we⸗ nigstens in dieser Hinsicht von ihm keine verderbte Gesinnung geerbt haben koͤnnte. Fuͤr Errichtung einer Reiter⸗Statue zu Ehren des Herzogs von Wellington haben die regierende Königin 500 Guineen, die verwittwete Koͤnigin 300 Guinecen und Prinz Albrecht 100 Gui⸗ neen unterzeichnet. Nach ee, aus Kanada vom 22sten v. M. hatte sich in LQuebek der General Sir William Thornton in einem Anfall von Wahnsinn das Leben genommen.

Niederlande.

Aus dem Haag, 18. Juni. Das Journal de la Haye berichtet, daß die Niederlaͤndische Regierung eine der ersten Euro⸗ paͤischen Regierungen gewesen sey, welche ihren Gesandtschaften und Konsulaten im Orient den Befehl ertheilt habe, mit Bezug auf die fanatische Verfolgung der Juden in Damaskus und an anderen Orten alle diejenigen Maßregeln zu treffen, welche zur

Veschuͤtzung dieseitigen Unterthanen mosaischen Glaubens noth⸗ wendig seyn möͤchten. 1

8 Belgien.

Bruͤssel, 16. Juni. (Hannov. Z.) Als in vergangener Woche eine Deputation der Kammern bei Sr. Majestaͤt vorge⸗ lassen wurde, um ihren Gluͤckwuͤnsch zu der gluͤcklichen Nieder⸗

Sie hat sich an den Advokaten Pelham gewendet, und

Mistreß Oxford will sich auch, wie verlautet,

Witterung und Gesundheits⸗Zustand in der Stadt und in deren naͤchster Umgebung sind vortrefflich und läßt erstere eine reiche Aerndte, was Obst, Getraide, wie Garten⸗ und Feldfruͤchte uͤberhaupt betrifft, erwarten. In der Zeit vom 13. bis 19. Juni sind 29 geboren worden und 23 gestorben. Der gelehrte Rektor der hiesigen Thomas⸗Schule, Mag. Stallbaum, ist kuͤrzlich von dem Kultus⸗Ministerium der philo⸗ sophischen Fakultäaͤt unserer Universitaͤt als Mitglied beigegeben worden. Die Eroͤffnung der Magdeburg⸗Coͤthen⸗Halle⸗Leipziger⸗Eisen⸗ i bis Coͤthen ist nicht ohne Einfluß auf unsere Leipzig⸗Dresd⸗ Bahn und den Stand der Actien. Letztere sind zu 102 ½ t. gesucht, und darf man mit Bestimmtheit hoffen, daß jene ahn dem ganzen Trakte nach im Oktober dieses Jahr es fahr⸗ r ist. Wann und mit welchen Mitteln das zweite Gleis die⸗ gelegt seyn wird, scheint noch nicht bestimmt zu seyn. In den letzten Tagen sprach man hier mehrfach von baldi ger Besetzung des Portefeuille des Kultus⸗Ministeriums durch den Geheime Rath )r. von Langenn, dermaligen Erzieher des aͤltesten Sohnes unseres Prinzen Johann, Prinzen Albert, dem Schul⸗ und Universitaͤtswesen unseres Landes koͤnnte man in die⸗ sem Falle nur Gluͤck wuͤnschen. . 1 1 Einen hohen mustkalischen Genuß hatten wir heute in der etwa 3 Stunden von hier entfernten Stadt Rötha, wo sich un⸗ ser Musik⸗Direktor Felix Mendelsohn Bartholdy vor mehreren Kunstgenossen, Dilettanten und Musikfreunden von hier und der Umgegend auf den Orgeln in beiden Kirchen (von Silbermann) hoͤren ließ. Dabei wurden Gesänge, die der geistreiche Kuͤnstler im Jahre 1834 fuͤr die Bewohnerinnen eines Klosters zu Rom komponirt hatte, vorgetragen, und spaͤter im Freien mehrere neuere Lieder von Mendelsohn und Anderen gesungen.

Hannover, 20. Juni. (Hannov. Ztg.) Se. Majestaͤt der Koͤnig haben gestern gegen Abend Deßau verlassen und sind heute Morgen um 10 Uhr hier eingetroffen. G 8

Allgemeine Staͤnde⸗Versammlung. Erste Kammer.

Konferenz⸗Vorschlaͤge wegen des Gesetzes uͤber die Veraͤußerungs⸗ Verpflichtung Behufs Eisenbahn⸗Anlagen, und nach Verlesung folgender von der Redactions⸗Kommission gepruͤften Schreiben der Staͤnde an das Koͤnigl. Kabinet: 1) den Haushalt der Koͤ⸗ nigl. General⸗Kasse, insbesondere das Budget fuͤr 184 ¾¼, 2 das Landes⸗Schuldenwesen, 3) die Wahl des Herrn Posthalters Mohl⸗ feldt, als Deputirten zweiter Kammer, betreffend, wurde aus der Konferenz wegen des Gesetz⸗Entwurfs uͤber die Bestrafung des Wilddiebstahls referirt. Mehrere Konferenz⸗Vorschlaͤge genehmigte man, nach den von den Konferenz⸗Mitgliedern daruͤber ertheilten

kunft der Koͤnigin darzubringen, unterhielt sich der Koͤnig mit

Erläuterungen, einstimmig.

Zweite Kammer. Sitzung vom 18. Juni. In der drit⸗ ten Berathung der Verfassungs⸗Urkunde wurde mit dem achten Kapitel „Von der Gewäaͤhr der Verfassung“ fortgefahren. Nach Annahme des §. 167 (Vorschriften uͤber die bei Abaͤnderungen der Verfassung zu beobachtenden Formen) veranlaßte der §. 168 eine laͤngere Diskussion. Derselbe lautet also: „Der Kronprinz wird in einer, der gegenwaͤrtigen Verfassungs⸗Urkunde anzuschlie⸗ ßenden Aeccessions⸗Urkunde die unverbrüuͤchliche Beobachtung der⸗ selben angeloben.“ Der Antrag, daß der Paragraph also gefaßt werde: „Jeder (der jedesmalige) Kronprinz wird nach erlangter Volljahrigkeit die unverbruͤchliche Beobachtung der gegenwäͤrtigen Verfassungs⸗Urkunde in einer dem staͤndischen Archive zu uͤberge⸗ benden Urkunde angeloben“, ward angenommen.

Darmstadt, 19. Juni. (Gr. Hess. Z.) Der Großher⸗ zogliche Hof ist gestern Vormittag von Frankfurt wieder in hie⸗ siger Residenz eingetroffen, mit Ausnahme Ihrer Hoheit der Prinzessin Marie, Hoͤchwelche Ihre Majestaͤt die Kaiserin von Rußland nach Ems begleitet haben.

Mainz, 18. Juni. (Mainz. Z.) Heute fruͤh halb 9 Uhr verließ das Dampfboot der Duͤsseldorfer Gesellschaft, die „Kron⸗ prinzessin von Preußen“, festlich geschmuͤckt und auf das Geschmack⸗ vollste hergerichtet, unser Ufer, um in Biebrich Ihre Majestaͤten den Kaiser und die Kaiserin von Rußland zur Fahrt nach Ko⸗ blenz aufzunehmen. Gleich nach 11 Uhr bestiegen die genannten hoͤchsten Herrschaften in Begleitung des Großfuͤrsten Thronfolgers, dessen hoher Braut, der Prinzessin Marie von Hessen, der Prin⸗ zessin Olga, Sr. Durchl. des Herzogs von Nassau und saͤmmt⸗ lichen Gefolges in Biebrich das Boot.

Frankfurt a. M., 19. Juni. Nach Allem, was man vernimmt, waren Ihre Majestaͤten der Kaiser und die Kai⸗ serin von Rußland mit Ihrem Aufenthalt in unserer Stadt sehr zufrieden. Andererseits zeigte das Publikum das lebhafteste In⸗ teresse an dem hohen Kaiserpaare, dessen freundliche Herablassung alle Herzen auch einnehmen mußte. Wenige Stunden nach der Abreise der Hoͤchsten Herrschaften traf gestern auch Se. Majestaͤt

Sitzung vom 16. Juni. Nach vertraulicher Berathung uͤber die

Kenig von Bayern von Aschaffenburg hier ein und setzte die ise nach Bieberich fort. Es ist aber wahrscheinlich, daß bei Ankunft des Koͤnigs die hoͤchsten Personen schon per Dampf⸗

ot nach Koblenz weiter gereist waren; Se. Majestaͤt kam auch ern Abend 29 der Ruͤckreise nach Aschaffenburg wieder durch sere Stadt. Wie man vernimmt, wird der Aufenthalt Ihrer Kajestaͤt der Kaiserin in Ems zwei Monate andauern und der roßherzoglich Hessische Hof auch waͤhrend dieser Zeit den Auf⸗ thalt in diesem Bade nehmen, da die Kaiserin aus muͤtterlicher uneigung die Prinzessin Marie von Hessen stets um sich zu ha⸗ en wuͤnscht. Ihre Hoheit reiste gestern auch mit den Kaiserl. Majestaͤten nach Ems ab, waͤhrend die uͤbrigen Mitglieder des Großherzoglichen Hofes einstweilen nach Darmstadt zuruͤckkehrten. er Außenehalt des Kaisers Majestaͤt in Ems wird wohl nicht on einiger Dauer seyn, des Großfuͤrsten Thronfolgers von Ruß⸗ and, Kaiserl. Hoheit, wird aber, wie man hoͤrt, alsbald nach Daͤnemark abreisen, der General der Kavallerie, Graf von Or⸗ off, reiste heute auch bereits von hier nach ab. Von Hohen Personen waren waͤhrend des Aufenthalts des Kai⸗ serlich Russischen und des n een Ihre Durchlauchten der Herzog von assau, der Landgraf und der Prinz Gustav von Hessen⸗Hom⸗ burg hier eingetroffen, so wie auch Ihre Kaiserl. Ho eiten die Großfuͤrstinnen Helene und Marie von Rußland, von Wiesbaden ankamen. Der Großherzogl. Badische General⸗Lieutenant, Frei⸗ herr von Stockhorn, war auch vorgestern hier eingetroffen. Seit wenigen Tagen verweilt auch der neu ernannte Koͤnigl. Belgische Minister am Bundestag, Herr Nothomb, in unserer Stadt. Wie man hoͤrt, wird der Herr Graf von Muͤnch⸗Bellinghausen jeden⸗

die Bundes⸗Versammlung in der naͤchsten Woche wieder Sitzung

uruͤckkehren. . Unsere Boͤrse verkehrte in dieser Woche meist in flauer Ha“ tung. .

aufmunternd und der Geldstand unguͤnstiger gestaltet.

unseres Platzes hat sich etwas

Einwirkung. Die Taunusbahn⸗Actien weichen bei befriedigender Frequenz der Bahn auch jeden Tag mehr und blieben heute 334 ¼ Fl. Der Diskonto ist auf 3 ¾ pCt. gestiegen. Im Wech⸗

selhandel zeigt sich auch wenig Lebhaftigkeit und nur die Devisen

auf London sind begehrt.

Frankfurt a. M., 19. Juni. Der hiesige „Verein zur Unterstuͤtzung in der Schlacht von Belle⸗Alliance invalid geworde⸗

Preuß. Cour. eintreten lassen werde. 60 Invaliden erhalten jeder 20 Rthlr. als Unterstuͤtzung fuͤr 1840.

Auch enthalten die hiesigen Blaͤtter eine ausfuͤhrliche „Bekanntmachung, die vierte Saͤkularfeier der Erfindung der

mission. Oesterreich. Die Bauten der Mailaͤnder⸗Monza⸗Eisenbahn, welche bis auf eine kurze Strecke schon zum Ziele gediehen, sind vorlaͤufig von der Regierung eingestellt worden. Dasselbe geschah auch in Bezug auf den Fortsetzungsbau nach Cremona. Der Grund davon scheint zu seyn, daß die Unternehmer, die Banquiers Holz⸗ hammer und Aenstein und Eskeles, mit den Actionairen eine so⸗ genannte stille Handlungs⸗Gesellschaft bilden, und also keine oͤffent⸗ liche Emission der Actien stattfand, was dem gesetzlichen Statute 2 Eisenbahn⸗Konzessionen zuwider laͤuft.

1u Schweiz. 1“ Die Neue Zuͤrcher Zeitung meldet, daß in Basel ·Land⸗ schaft Dr. Herold Nachts von Unbekannten erschlagen worden ist. Die Tessiner in Paris haben ihren Landsleuten, welche die letzte Revolution erfochten, eine praͤchtige Fahne und Luvini einen Ehren⸗Degen geschickt. Luvini und G. Ant. Molo werden die Tagsatzung besuchen. Sie sind unter Anderem fuͤr den Franzo⸗ sischen Muͤnzfuß instruirt. 1“

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Madrid, 9. Juni. 2

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Die Ausfuͤhrung des zwischen Spanien und Portugal abge⸗ schlossenen Traktats zur Beschiffung des Duero ist auf neue Hin⸗ dernisse gestoßen, indem die Portugiesische Regierung sich nicht

dazu verstehen will, die mit bedeutenden Kosten verknuͤpfte Schiff⸗

barmachung des Duero zu uͤbernehmen, weil dies ganz allein Spanien zu Gute kommen wuͤrde.

Saragossa, 9. Juni. Die Belagerungs⸗Truppen von Morella haben schon den Ebro uͤberschritten und der Herzog von Vitoria wird vorgestern Abend oder gestern fruͤh mit der Garde in Lerida angekommen seyn. Gestern sind zwei Bataillone der Provinzial⸗Garde von hier nach Calatayud abmarschirt, wo sich bereits drei Bataillone desselben Corps befinden.

Es heißt, die Koͤnigin werde so lange hier verweilen, bis der Herzog von Vitoria Berga eingenommen habe. Zum Em⸗ e Ihrer Majestaͤt werden bereits große Vorkehrungen ge⸗ troffen.

Cabrera soll sich bereits in Berga befinden. Nach Einigen will er sich in Catalonien vertheidigen, nach Anderen hat er die Absicht, mit betraͤchtlichen Streitkraͤften in Navarra einzudringen.

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗Pork, 5. Juni. Am Freitag stattete der Ausschuß fuͤr die auswaͤrtigen Angelegenheiten im Senat einen Bericht ab, wodurch der Präsident ermäͤchtigt wird, die aus Maskate uͤüber⸗ sandten Geschenke und die beiden Loͤwen aus Marokko anzuneh⸗ men, zu verkaufen und das daraus geloͤste Geld im Schatz zu deponiren. err Tappan schlug vor, man solle dem Geber wieder ein Geschenk machen, welches dem aus dem Verkaufe ge⸗

Floͤsten Gelde an Werth gleich sey. 8

wen an den Amerikanischen Konsul in Marokko. Auf die Wei⸗ [gerung des Konsuls, das Geschenk anzunehmen, weil die Consti⸗ tution dies verbiete, erwiederte der Pascha, wenn der Praͤsident die Loͤwen nicht annehmen duͤrfe, so schenke er sie dem Kongresse. Als der Konsul auch dies wieder mit der Bemerkung ablehnte, daß weder der Praͤsident noch der Kongreß, sondern das vrs [der Vereinigten Sraaten souverain sey, sagte der Pascha, er werde sie dem Volke schenken, und als der Konsul auch hierge⸗ gen noch Einwendungen machte, rief der Pascha, er wolle keine Einwuͤrfe mehr hoͤren, er wolle die Geschenke absenden oder sei⸗ nen Kopf verlieren. Der Konsul gab erst nach, als der Pascha

Herr Buchanan entwarf MWeine unterhaltende Schilderung von der Uebergabe der beiden Lö⸗

691 und den Sklavenhandel fuͤr Piraterie und als solche strafbar erklären, 4 gleich aber gestatten, daß die in die Republik einwan⸗ dernden Kolonisten ihre Sklaven als solche in ihrem Besitz be⸗ halten. 5 88

Majestaͤt der Koͤnig die Akademie der Wissenschaften in corpore im Koͤniglichen Schlosse zu empfangen, nachdem Allerhoͤchstdieselben zuvor die Deputation der Geistlichkeit hiesiger Stadt Allergnaͤdigst entlassen hatten. Se. Majestaͤt gestatteten, daß Allerhoͤchstdieselben im Namen der Akademie von dem bestaͤndigen Secretair derselben, Geh. Regierungs⸗Rath Boͤckh mit folgenden Worten angeredet wurde:

„Ew. Koͤniglichen Majestaͤt naht sich die Akademie der Wissenschaften, um die Gefuͤhle der Treue und Liebe auszu⸗ sprechen, von welchen die Herzen aller Unterthanen Ew. Maje⸗ staͤt erfuͤllt sind. Ew. Majestaͤt ist die schwere Pflicht auferlegt, den Schmerz und die Trauer um den innigst geliebten Vater und Vater des Vaterlandes mit den Sorgen fuͤr die fortdauernde Wohlfahrt des Reiches zu verbinden. Schmerz und Wehmuth werden fuͤr den Einzelnen dadurch nicht geringer, daß Millionen sie gemeinsam tragen, weil jeder Einzelne sie in ungetheilter Staͤrke empfindet; dennoch was koͤnnte dem Koͤnig und seinen getreuen Unterthanen eine schoͤnere Buͤrgschaft gewaͤhren fuͤr die Zukunft, als jene Uebereinstimmung der Gefuͤhle in dem entscheidenden Zeitpunkte, und das allgemeine Loos der herbeigefuͤhrt hat? ben der Wissenschaft und Kunst eine Pflege angedeihen lassen, um welche Preußen von ganz Curopa beneidet wird; Ew. Ma⸗ jestaͤt erhabener Sinn und Begeisterung fuͤr alles Edle und Schoͤne verheißt der Wissenschaft und Kunst die Fortdauer der J welche sie bisher vom Throne herab empfangen ha⸗ ben. ie Akademie der Wissenschaften, von Friedrich dem Gro⸗ ßen zum zweiten Mal gestiftet und mit ausgezeichneter Gunst

Menschheit unwiderruflich

ihren Schlosse Sanssouci am 17ten d. M. Mittags gegen 1 Uhr anzunehmen, selbige mit den hoͤchst gnädigen Worten: „Ich freue mich, Sie zu sehen, obgleich die Veranlassuͤng

Audienz Allerhoͤchst sich in den wohlwollendsten und theilnehmend⸗

huldreichen Gesinnungen derselben immerhin verbleiben wuͤrden. Heil uns! Heil dem Vaterlande! daß der große Verlust, den wir beweinen, durch einen so gnäͤdigen, das Wohl seiner Un⸗ terthanen so lebendig erfassenden Koͤnigs und Landesvaters min⸗ der fuͤhlbar gemacht wird. Nie wird in den Herzen der treuen Buͤrger Stettins das Andenken an die große Huld ihres Koͤnig⸗ lichen Herrn, nie werden die Gefuͤhle inniger Verehrung und

stenhaus ersterben; Gesinnungen, welche sie als Erbtheil der Vaͤ⸗ ter treu auf ihre Nachkommen uͤbertragen werden. Gott segne, Gott erhalte den Koͤnig!

Stettin, 20. Juni. Die herrlichen wahrhaft Koͤ⸗ niglichen Worte, welche in der Allerhoͤchsten, an das hohe Staats⸗ Ministerium gerichteten Kabinets⸗Ordre vom 12ten d. M. bei Ueberweisung der beiden von Sr. Allerhoͤchstseligen Majestaͤt hin⸗ terlassenen kostbaren Dokumente ausgesprochen sind und alle Preu⸗

welchen Gottes Rathschluß ßen mit Ehrfurcht, Vertrauen und Liebe erfuͤllen muͤssen; haben

unsere Stadtverordneten⸗Versammlung in heutiger Sitzung zu

Des hochseligen Koͤnigs Majestaͤt ha⸗ dem Beschlusse veranlaßt: daß diese drei, wahrhaft erhabenen

Dokumente sofort auf Kosten der Stadt besonders abgedruckt und in allen Haͤusern der Stadt vertheilt werden sollen, damit der kostbare Inhalt jedermann in unserer Stadt bekannt werde.

Koͤslin, 15. Juni.

. 1 In die drei Hafenplaͤtze des hiesigen Regierungs⸗ Bezirko liefen im Monat Mai 57 Schiffe und 79 Boͤte ein; 54 Schiffe und 67 Böote verließen dieselben.

geehrt, hat sich der vorzuͤglichen Fuͤrsorge Sr. Majestaͤt des Hoch⸗ seligen Koͤnigs erfreut. Ew. Majestaͤt Gnade ist ihr bereits in so hohem Maße zu Theil geworden, daß ihr nichts zu wuͤnschen übrig bleibt, als an Liebe und Treue gegen den huldreichsten

Nach dem Auslande wurden hauptsäͤchlich 19,740 Scheffel Wei⸗ zen, Roggen, Gerste und Hafer, 4000 Scheffel Buchweizen, 108 Scheffel Erbsen, 406 Klafter Brennholz und 1058 Centner Spi⸗ ritus; nach inlaͤndischen Plätzen 23,941 Scheffel Weizen, Roggen

Großherzoglich Hessischen Hofes;

Mlnaͤmlich auf dem „Green

falls noch vor Ablauf dieses Monats von Wied hier zuruͤck seyn, auch halten. Der Koͤnigl. Niederländische Gesandte, Herr Graf von Gruͤnne, wird morgen die Kur in Ems beendigen und hierher

Die Berichte von den auswaͤrtigen Boͤrsen waren wenig

Dadurch verfolgten fast alle Fonds eine weichende Tendenz und selbst die festere Haltung, welche die Hol⸗ laͤndischen Fonds zu Amsterdam angenommen, bleibt fast ohne

ten Konsul, Kaufmann Adolph Meyer aus Berlin, das Exequa⸗

ner Krieger“ macht bekannt, daß er eine Vertheilung von 320 Rthlr.† 1 han kaats 3,&. a. 8 8 1 aumehr, dem hier erscheinenden Censor zufolge, große Anstren⸗

Buchdruckerkunst betreffend“, Seitens der Fest⸗Ordnungs⸗Kom⸗

bur Unterdruͤckung des Sklavenwesens mitzuwirken, das in der

Die Regierung hat die von der Mu⸗ nizipalitaͤt eingereichte Entlassung nicht angenommen.

die Loͤwen in Freiheit zu setzen drohte.

ohne Abstimmung angenommen.

Man beschaͤftigt sich sehr viel mit den Instructionen, die Lord Mulgrave fuͤr Herrn Fox in Bezug auf die Nordost⸗ Graͤnze uͤberbracht hat; doch glaubt man allgemein, daß diese Angelegenheit durch eine Entscheidung des Koͤnigs der Franzosen beendigt werden wird.

Die Nachricht, daß der General⸗Postmeister, Herr Amos Kendall, sein Amt niedergelegt habe, bestaͤtigt sich. Als Grund wird sein geschwaͤchter Gesundheits⸗Zustaud angegeben.

Es heißt, die Regierung wolle sich zur Unterhandlung mit den Seminolen der Indianer bedienen, um endlich dem unmensch⸗ lischen Kriege in Florida ein Ende zu machen.

In Natchez hat ein furchtbarer Orkan gewuͤthet, der mehr als 300 Menschen getoöͤdtet und allein an Gebaͤuden einen Scha⸗

den von 1 Million Dollars verursacht hat. 1sind groͤßtentheils Fischer, die ihre Kuͤste haben, doch befinden sich auch einige der angesehenste Personen darunter. Auch in Fagetteville hat ein Orkan, nament lich der Aerndte großen Schaden zugefuͤgt.

8 Die schlechte Construction der fuͤr die Dampfboͤte bestimmte Maschinen hat abermals zwei Explosionen zur Folge gehab n selo, welches 29† dem Connectic zwischen Montague und Hartford faͤhrt, und auf dem „Grani pus“ von New⸗Orleans. In beiden Faͤllen wurden mehrere

Personen getoͤdtet oder bedeutend verletzt.

Herr Mackenzie, der als einer der Haupt⸗Anstifter der Ein⸗ faͤlle, welche waͤhrend der Kanadischen Rebellion von bewaffneten Haufen aus den Vereinigten Staaten in Kanada gemacht wur⸗ den, von den Behoͤrden des Staates New⸗York verhaftet und

Agefangen gesetzt wurde, hat in der vorigen Woche auf Befehl des Praͤsidenten seine Freiheit wiedererhalten

. 8 1 8 2 e r i k 1u.“ Mexiko, im Februar. Der Praͤsident der Republik,

Don Atanasio Bustamente, hat dem unterm 22. Oktober 1839

von Sr. Majestät dem Koͤnige von Preußen fuͤr Tampico ernann⸗

Die Umgekommene ohnungen nahe an de

tur ertheilt.

Vera⸗Cruz, 2. Februar. (Boͤrsen⸗Halle.) Die Re⸗ gierung von Mexiko, weit entfernt davon, wie einige Zeitungen in den Vereinigten Staaten behauptet haben, die Anerkennung von Texas als unabhaͤngigen Staats zu beabsichtigen, hat vier⸗

gungen gemacht, die abgefallene Provinz wieder zu unterwerfen. Zu diesem Zwecke soll das Truppen⸗Corps unter General Arista, welches, wie bekannt, auf der Verfolgung der Mexikanischen (Foͤderalisten bereits bis in die Naͤhe der Gränze von Texas vor⸗ gedrungen ist, durch Truppen aus dem Suden des Mexikani⸗ schen Freistaats verstaͤrkt werden. Schon im November v. J. hatte die Mexikanische Regierung in Folge der Unterstuͤtzung, welche die Foͤderalisten⸗Partei in Texas fand, eine Expedition von 6000 Mann unter Arista, der sich ein bedeutendes Corps Indianer anschließen sollte, zur Eroberung von Texas beschlossen; dieser Plan konnte indeß bis jetzt nicht zur Ausfuͤhrung gebracht werden, weil die Texianer in Verbindung mit den Foͤdera⸗ listen den Krieg auf das Gebiet von Mexiko selbst gespielt hatten. Zugleich mit dem Wunsche der Wiedereroberung von Texas, der nach dem „Censor“ allgemeinen Anklang im Volke findet, zeigt sich unter den Mexikanern ein lebhaftes Bestreben,

epublik Texas bekanntlich wieder eine neue Stuüͤltze gefunden hat. Der „Censor“ zeigt sich als ein Organ fuͤr IS. ben und theilt als solches Briefe in der Uebersetzung mit, welche uͤber diese Angelegenheit in Englischen Bläͤttern enthalten gewe⸗ sen, von einem in Mexiko lebenden Englaͤnder, Capitain Mar⸗ tin, an zwei Haupt⸗Widersacher der Sklaverei, die Herren 10 Connell und Joseph Sturge, gerichtet und insbesondere durch einen vom 26. August v. J. datirten Brief O'Connell's in einem Londoner Blatte hervorgerufen sind, in welchem er gegen die Republik Texas wegen Wiedereinfuͤhrung der Sklaverei zu Felde zieht. Besonders wird die Hinterlist der Texianer ans icht ge⸗

G Nach einigen weiteyren Debatten wurde die vom Ausschuß vorgeschlagene Resolution

Einsatz, siegte abermals der Tory des Herrn von Oertzen, wo⸗

Monarchen keiner Koͤrperschaft des Staates nachzustehen, und in Ew. Majestaͤt Geist, zu Allerhoͤchstdero Wohlgefallen und zum Ruhme des Preußischen Namens, mit allen uͤbrigen Unterthanen kraͤftig zusammenzuwirken.“

Se. Majestaͤt erwiederten diese allerunterthaͤnigste Anrede auf das Huldreichste und versicherten, sowohl den Wissenschaften uͤber⸗ haupt, als der Akademie insbesondere, Allerhoͤchstihren Schutz und angelegentlichste Fuͤrsorge. Se. Majestaͤt ließen sich vor der Entlassung der Versammlung noch alle Mitglieder der Akademie einzeln vorstellen und unterhielten Sich mit denselben aufs Aller⸗ en ace Demnaͤchst hatte eine Deputation der Universitaͤt eben⸗ alls die Ehre Sr. Majestaͤt ihre Huldigungen darzubringen.

die Zufuhren bereits den l16ten d. M.

reise scheinen sich so stellen zu wollen, wie es auf den, dem

nsrigen vorausgehenden Wollmaͤrkten in diesem Jahre der Fall

ewesen ist, mitunter auch wohl noch etwas besser. Da die Zu⸗ zuhren noch nicht beendet sind, so laͤßt sich weder uͤber das ganze

uantum, was etwa erwartet wird, noch von dem Ausgange des Marktes etwas Bestimmtes aussagen, doch scheint das Geschaͤft leichmaͤßig so fortzugehen, wie es am 18ten d. M. seinen Anfang genommen hat, und duͤrften keine bedeutende Veraͤnderungen in den Preisen eintreten, indem bei der großen Anzahl der hier an⸗ wesenden Kaͤufer es auch nicht an Kauflust fehlt und diese durch eie abgeforderten Preise nicht zuruͤckgeschreckt werden. Der Schluß⸗ Bericht wird nach Beendigung des Marktes noch erfolgen.

Prenzlau, 21. Juni. Am éten v. M. wurde das Pferderennen des hiesigen Ukermaͤrkischen Vereins allhier abge⸗ halten. Im ersten Rennen, zur Vertheidigung eines silbernen Humpens mit 4 Frd'or Einsatz, siegte der Tory des Herrn von Gertzen⸗Barsdorf, wodurch der Humpen bleibendes Eigenthum des Letzteren wurde. Im zweiten Rennen (Offizier⸗Reiten) mit 2 Frd'or Einsatz, welches mit 13 Unterschriften schloß, siegte die Vera des Herrn Lieutenant von Hirschfeld. Im dritten Rennen, zur Vertheidigung eines zweiten silbernen Humpens mit 4 Frd'or

durch auch dieser Humpen in dem bleibenden Besitz des Letzteren uͤberging. Im vierten, dem Bauer⸗Rennen in 5 Abtheilungen,

Berlin, 20. Juni. Zu dem diesjährigen Wollmarkte fingen an und dauern ununter⸗ brochen fort. Bis jetzt beträgt das herangebrachte Quantum der Gewerbe⸗ und Handels⸗Gesetzgebung für die schnellere Verbrettung einer, olle, nebst dem alten Bestande, ungefaͤhr 48,000 Ctr., von denen geordneten und vollständigen Uebersicht der in jenem Ressort erschei⸗ is jetzt etwa 10,000 Ctr. in allen Gattuͤngen verkauft sind. Die

und Hafer, 1500 Tonnen Salz, 1496 Scheffel Erbsen, 108 Cent⸗ ner Leinwand und 125 Centner Ruͤboͤl verschifft. Der Gesammt⸗ Berrag der nach dem Auslande zur See gesandten Waaren be⸗ trug 44,867 Rthlr., der nach dem Inlande 90,988 Rthlr. Vom Auslande kamen fuͤr 24,043 und vom Inlande fuͤr 61,079 Rthlr. Waaren. Die Woll⸗Preise haben sich gegen das verflossene Jahr bedeutend niedriger gestellt, daher ist auch der Preis der Tuche sehr heruntergedruͤckt; die Leinwand⸗Fabrication ist geringer gewe⸗ sen, als in fruͤherer Zeit, weil der Flachs im vorigen Jahre miß⸗ rathen war. Der Handel miit allen EWR ist bei ge⸗ steigerten Preisen sehr lebhaft und der Lachsfang auch noch im verflossenen Monate ziemlich ergiebig gewesen.

1 Ankuüuͤndigung. In gleicher Weise, wie durch das Central⸗Blatt der Abgaben⸗

nenden Ministerial⸗Verordnungen gesorgt worden ist, ist es gegenwär⸗

tig die Absicht, durch ein für das Jahr 1840 und folgende erscheinendes

„Ministerial⸗Blatt für die gesammte innere Verwaltung in

den Königl. Preuß. Stauten; redigirt im Büreau des Ministe⸗

riums des Innern“,

dem Bedürfnisse aller inneren Verwaltungs⸗Behörden entgegenzukom⸗

men und ihnen in der Form eines periodisch erscheinenden Blattes eine

vollständige Sammlung aller auf die innere Administration Bezug ha benden Reskripte sämmtlicher Central⸗Verwaltungs⸗Stellen anzubieten. Das Ministerial⸗Blatt für die innere Verwaltung soll in möglichst⸗ kurzen Zeiträumen, je nachdem die vorhandenen Materialien es erfor⸗ dern, wöchentlich oder von 14 2 14 Tagen erscheinen und die Reskripte und Verordnungen der hohen Ministerien unmittelbar nach deren Er⸗ laß zur Kenntniß der Behörden bringen. Indem es unter folgenden Rubriken:

1. Organisations⸗Sachen; Behörden und Beamten im Allgemei⸗ nen; Ressort⸗ und Kompetenz⸗Bestimmungen; Etats Kassen und Rechnungs⸗Wesen;

II. ständische Angelegenheiten;

IUII. Verwaltung der Kommunen, Cdrporationen und Institute;

IV. firchliche und Unterrichts⸗Angelegenheiten;

V. gesammte Polizei⸗Verwaltung (a. Oronungs⸗ und Sicherheits⸗ Polizei, b. Sanitäts⸗ und Medizinal⸗Polizei, c. Gewerbe⸗Po⸗

lIizei, d. landwirthschaftliche Polizei);

VI. Verwaltung der Steuern und Abgaben;

VII. Verwaltung der öffentlichen Banten, Kunststraßen, Eisen bahnen ꝛc.;

VIII. Verwaltung der Domainen und Forsten;

IX. Militair⸗Angelegenheiten (soweit solche zur Mitwirkung der

siegten die Pferde der Bauern Bendix, Tackmann, Port, Schulze und Tackmann und gewannen in dem sechsten, dem Stechrennen, den Koͤnigspreis von 50 Rthlr. und die Vereinspreise von 40, 30, 20 und 10 Rthlr. Im fuͤnften Rennen um den von Sr.

inneren Verwaltungs⸗Behörden gestellt sind); X. Die Angelegenheiten der General⸗Post⸗Verwaltung und XI. des Staats⸗Schuldenwesens, alle Gegenstände der inneren Administration zusammenfaßt, wird es seine Aufgabe darin sinden, eine vollständige Uebersicht der laufenden

Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen von Preußen, dem erhabenen Pro⸗ Verwaltung zu gewähren und eine Sammlung aller Cirkular⸗Verfü⸗

tektor des Vereins, gnaͤdigst verllehenen sehr werthvollen silbernen gungen, so wie aller für Auslegung der Verwaltungs⸗Gesetze und Fest⸗ 1222* gn Phhre 8 Ä 98 siegten stellung der Verwaltungs⸗Grundsätze erheblichen Singular⸗Erlasse der

von 14 am Pfosten erschienenen Pferden die Fleur de Lys des Herrn Lieutenant von Winterfeld. Im siebenten Rennen (Pri⸗

von Kaphengst. Im achten Rennen (Steeple chase), mit 3 Frd'or Einsatz, welches mit 22 Unterschriften schloß, siegte anderweitig⸗ die Vera des Herrn von Hirschfeld.

Stettin, 20. Juni. Die hiesigen staͤdtischen Be⸗ hoͤrden hatten sich nach den von ihren Mitgliedern und der gan⸗ zen Buͤrgerschaft dargelegten lebhaften Wuͤnschen veranlaßt gefun⸗ den, den allgemeinen Gefuͤhlen Worte zu geben, um durch eine Deputation an Se. Majestaͤt den König den tiefen Schmerz kund zu geben, von welchem das Vaterland und unsere Stadt durch das Ableben Sr. Hochseligen Majestaͤt erfuͤllt ist und eben so die Gesinnungen treuer Anhaͤnglichkeit und Liebe, von denen jeder Buͤrger und Einwohner unserer Stadt fuͤr Seine jetzt regie⸗ rende Mgjestaͤt durchdrungen ist, auszusprechen. Die Deputation, an ihrer . der Ober⸗Buͤrgermeister Masche und der Stadt⸗ verordneten⸗Vorsteher Goͤrlitz, bestehend aus den Stadtraͤthen Schmidt und Friedrich und den Stadtverordneten Nieder und Crepin, begab sich demzufolge nach Potsdam und ließ die aller⸗ unterthänigste Bitte um huldreiche Gewaͤhrung durch den Herrn Geheimen Kabinets⸗Rath Muͤller vortragen, welche sofort Allerhoͤchsten Orts ertheilt wurde.

zogen, mit welcher ste zwar in ihrer Verfassung die Sklaverei

gedachten Central⸗Stellen

vatwette), um 10 Frd'or, siegte die Helene des Herrn Lieutenant bereits verflossenen Zeitraum den letzteren selbst nachholen.

einer Audienz

u bilden.

Das Blatt wird mit —2 1. Juli c. erscheinen, aber vom 1. Ja⸗ nuar c. beginnen und durch schnellere Lieferung der Blärter für den Es wird im Format, Druck und Papier dem oben gedachten Central⸗, so wie dem Justiz⸗Ministerial⸗Blatte gleichen. Jedem Jahrgange soll ein chro⸗ nologisches und Sach⸗Register beigegeben und dadurch ein möglichst bequemer, dauernder Gebrauch gesichert werden.

Der Preis des Jahrganges beträgt Zwei Thaler. 1

Der Debit ist von dem Königlichen Zeitungs⸗Comtoir und den damit in Verbindung stehenden Königlichen e

übernommen worden; auf dem Wege des Buchhandels sind Eremplare

durch die Jonassche Verlags⸗Buchhandlung hierselbst zu beziehen.

Um die Stärke der Auflage möglichst bestimmen zu können und wegen künftiger Ansprüche auf nachträgliche Lieferung nicht in Verle⸗ genheit zu gerathen, ersucht die unterzeichnete Redaction um mögliche Beschleunigung der Bestellungen, damit der Druck der schon bereit ge⸗ haltenen Materialien für die ersten Monate des laufenden Jahres un verzüglich beginnen kann.

Berlin, den 31. Mai 1840.

Die Redaction des Ministerial⸗Blattes für die innere Verwaltung.

Wissenschaft, Kunst und Literatur. Bexlin. In der Versammlung der hiesigen Gesellschaft Na⸗

Se. Majestaͤt turforschender Freunde am 16. Junk wurden durch Herrn Linf

der Koͤnig geruhten die Aufwartung der Deputirten in Allerhoͤchst⸗ Zeichnungen von H. Mevpen vorgelegt, welche Organe vorstellten, die

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dazu fuͤr uns Alle eine hoͤchst betruͤbende ist“, zu empfan⸗ sgen und im Verfolg der etwa eine halbe Stunde waͤhrenden

sten Ausdruͤcken uͤber viele Angelegenheiten der Stadt, des Ge meinwesens und der Handels⸗Verhäͤltnisse zu aͤußern, und die De⸗Ers putation auf die huldreichste Weise mit der Versicherung zu ent. †Q lassen, daß Allerhoͤchstdero der Stadt Stettin bisher bewiesenen

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Anhaͤnglichkeit fuͤr Allerhoͤchstdieselben und das angestammte Fuͤr⸗