ddermaßen: „Diese Versammlung
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rößten und bevölkertsten Grafschaften des Landes, naäͤmlich in
Kent aand. und — Weise benommen. des lange in Stadt London existirt.“ Pauf der Liste derjenigen, die bei den Verfolgungen in Damaskus als Opfer gefallen, mehrere Personen finde, die er bei seinem Aufenthalte in jenem Lande genau kennen gelernt habe. Zwanzig derselben haͤtten sich damals mit dem Handel beschaͤftigt und, wie man sagte, ein Kapital von 16 bis 18 Millionen Piaster darin angelegt gehabt. Er habe auch den Pater Thomas gekannt und in dessen Kloster große Gastfreundschaft genossen. Das Unter⸗ nehmen des Sir Moses Montesiore sey hoͤchst schwierig. Der Fanatismus in Damaskus und dem ganzen Lande sey noch so
als die
der Geschichte des Landes i wird,
Fgroß, wie er im l2ten und 13ten Jahrhundert in England ge⸗
wesen. Waäͤhrend aber England anderen Laͤndern hieruͤber Vor⸗ Istellungen mache, duͤrfe man nicht vergessen, daß auch in England die Toleranz noch nicht auf die Juden ausgedehnt werde. Die Lvon der Versammlung angenommenen Beschluͤsse lauten folgen⸗ at mit der tiefsten Bewegung
und dem groͤßten Unwillen die Nachricht von der gegen die Juden im Orient veruͤbten Grausamkeiten vernommen und druͤckt Ahierdurch ihr Mitgefuͤhl mit den Verfolgten, so wie die ernstliche Hoffnung aus, daß eine unverzuͤgliche und unpartetische oͤffentliche Untersuchung statrfinden wird, uUm im Angesichte der ganzen Welt
die abscheulichen Verleumdungen zu widerlegen, die von ihren
Verfolgern als Vorwand fuͤr die in der Geschichte der Mensch⸗ heit fast unerhoͤrten Grausamkeiten erfunden worden sind. Die Versammlung häͤlt es zugleich fuͤr angemessen, ihren Abscheu ge⸗ gen die Anwendung der Tortur, deren man sich bedient hat, um von den ungluͤcklichen Angeklagten Gestaͤndnisse zu erpressen, so
wie ihr Mizßtrauen in die auf diese Weise erlangten Gestaͤndnisse
Foͤffeutlich zu erklaͤren und ihre ernstliche Hoffnung auszusprechen, daß dieser Ueberrest eines barbarischen Zeitalrers abgeschafft und [diejenigen gerechten Prinzipien, die in den Euxropäaͤischen Ländern
dem Angeklagten ein rechtliches und unparteiisches Gerichts⸗Verfah⸗
Iren sichern, allen Voͤlkern der Erde werden zu Theil werden. Die
Es ware unnuͤtz, zum Lohe amens Rothschild noch ein Wort zu sagen, da derselbe sof
Dokror Bowring erklaͤrte, daß er
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Das Journal du Limbourg widerruft seine Nachricht Diskussion, wo es sich zunaͤchst um die Graͤnze der Administrativ⸗
des Niederläͤndischen Limburg. Aufsicht des Bischofs von Luͤttih,
In beiden Fallen hat er sich auf die geschickteste von der Ernennung des Herrn van Baar zum General⸗Vikar Gewalt handelte. Der Berichterstatter Sander bemerkte schließ⸗ Die Provinz bleibt unter der lich: „Was die Zusammensetzung der Behoͤrde betreffe, so sey wohl, bis in Roeremunde ein Bis⸗ wie auch Andere zugegeben, das Staats⸗Ministerium in seiner
thum errichtet ist. jetzigen Zusammensetzung nicht 5% geeignet, uͤber Kompetenz⸗
Der Moniteur enthalt nehrere Ordonnanzen, deren eine Konflikte zu entscheiden; eine gemischte Behoͤrde sey wohl nicht bestimmt, daß vom I. August de Waaren und Pakete durch die b umgehen; wie man sie nennen wolle, sey gleichguͤltig.
Eisenbahn befoͤrdert und durch ie Administration an den Adres⸗
Controlleur Strens.
Deutsche Bindesstaaten.
Munchen, 5. Juli. (A. Z.) Heute hat der Akademiker und Professor Fallmerayer sein zweite Reise in den Orient an⸗ getreten; er beglebt sich auf der großen Wasserstraße von Regens⸗ burg uͤber Wien und Konstantinopel vorerst nach Trapezunt. Außer der Suͤdkuͤste des Schwirzen Meeres denkt er auch noch andere Gegenden des Morgenlandes zu besuchen, in der Absicht, seine ruͤhmlich bekannten histouschen Studien uͤber das Bpyzan⸗ tinische Reich durch an Ort urd Stelle angestellte Forschungen zu vervollstaͤndigen.
Wuͤrzburg, 4. Juli. An der hiesigen Julius⸗Maximilians⸗ Universitat sind in diesem Sonmer⸗Semester 422 Studirende
immatrikulirt, wovon 97 dem uslande angehoͤren.
— — Leipzig, §. Juli. Nach dem dreitaͤgigen Draͤngen und Laͤrmen während des Buchdrucker⸗Festes faͤllt die nunmehro eingetretene Stille und Einfoͤrmigkeit doppelt auf, zumal seitdem sehr viele Familien auf ihre Landguͤter gezogen oder nach den Baͤdern abgereist sind.
Bei dem Kommen und Gehen der Fremden und Einhei⸗ mischen erhält sich die Personen Frequenz und die Einnahme von den Dampfwagen⸗Fahrten. Vom 28. Juni bis 4. Juli haben 10,401 Personen solche benutzt, was mit dem Guͤter⸗Transport (2331 Rthlr.) einen Ertrag von 9926 Rthlr. 18 Gr. fuͤr die
Versammlung druͤckt ihr tiefes Bedauern aus, daß in dieser aufgeklaͤrten [Zeit eine aus Unwissenheit und Bigotterie entstandenen Verfol⸗ gung gegen unsere juͤdischen Bruͤder hat stattfinden können, und
ssie hegt den innigsten Wunsch, daß die Verbreitung vernuͤnftiger zum Buchdrucker⸗Feste angeordnete Theaterschau — eine Reihe Religions⸗Grundsätze in allen Ländern die Ueberzeugung allge⸗(dramatischer Scenen aus Dichtungen von Erfindung der Buch;
mein verbreiten möge, daß alle Menschen gleiche Anspruͤche ha⸗
üben auf den Schutz und die Wohlthat einer unpartetische Rechts⸗
FFreude daruͤber auszusprechen, daß viele durch Rang und Stellung als Nathan.
pflege. Die Versammlung kann sich nicht trennen, ohne ihre
ausgezeichnete Personen, so wie die Regierung dieses Landes, ihre Bereitwilligkeit zu erkennen gegeben haben, die Sache der
Fleidenden Menschheit zu unterstützen, und sie statret hiermit dem sstaunen des freilich nicht sehr zahlreichen Publikums gegeben.
Lord Palmerston fuͤr sein schnelles Einschreiten, so wie Sir Ro⸗ bert Peel und anderen Mitgliedern des Parlaments fuͤr das In⸗
tteresse, welches sie an dieser Frage genommen, ihren Dank ab
Zund beschließt, daß den Ministern Ihrer Majestät und den in England anwesenden Repraͤsentanten der fremden Maͤchte Ab⸗ sschriften dieser Beschluͤsse mitgetheilt werden sollen.“ Die Maäͤßigkeits⸗Gesellschaft unter deir Einfluß des Pater Mathew zaͤhlt bereits über zwei Millionen Mitglieder und uͤbt auf die Abnahme der Verbrechen und Vergehen in Irland den heilsamsten Einfluß. Obgleich der vorige Winter und das Fruͤh⸗ ahr, wegen der cheilweise fehlgeschlagenen Aerndte, Zeiten der härtesten Entbehrungen waren, so ist doch die Zahl der Verbre⸗ schen, welche vor den naͤchsten Assisen zur Aburtheilung kommen, weit geringer, als es seit langen Jahren der Fall war. Der Stand ard hofft, daß die Minister bei der dem Parla⸗
mente vorzulegenden Regentschafts⸗Bill nicht die Interessen irgend einer Partei im Staate zu befoͤrdern oder deren Ansehen zu ver⸗
groͤßern suchen wuͤrden. Der Sun zeigt an, daß bereits 5 Guineen fuͤr einen guten Platz zum 38en bei der nahe bevorstehenden Hinrichtung Courvoister's geboten worden seyen. 1b Mehrere Blätter nehmen von der Ermordung Lord W. Rus [fell's Anlaß, vor dem Miethen auslandischer Dienstboten zu war⸗ nen, da dies gewöͤhnlich schlechtes Gesindet sey, welches nur nach England komme, weil es in seiner Heimat keinen Dienst mehr habe fi iden koͤnnen. — Die Freunde und Anhaͤnger der hochkirchlichen Misstons⸗Ge⸗ sellschaft versammelten sich am Montag im Mansion⸗House, um eine Huͤlfs Gesellschaft fuͤr London zu gruͤnden. Der Lord⸗Mayor fuͤhrte dabei den Vorsitz. Der hauͤptsaͤchlichste Beschluß, welcher gefaßt wurde, war der, daß die Versammlung die den Christen oblegende Pflicht vollkommen anerkenne, sich aller geeigneten [Mittel zu bedienen, den Segen des Evangeliums den Heiden mitzutheilen. Nach dem erstatteten Bericht beliefen sich die Un⸗
Keerzeichnungen und Geschenke, welche die Gesellschaft bereits em⸗
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üpfangen, auf 600 Pfd. Sterling. bss. Gestern kam in den Docks ein großer Elephant aus Kalkutta als Geschenk fuͤr die Koͤnigin an. Man hat demselben in Ost⸗ indien den Namen „Prinz Albrecht“ gegeben. Die Admiralitaͤt hat zur Ueberbringung der Posten von Li⸗ Averpool nach Halisax und Boston eine Dampsschifffahrts Linie
eiggerichtet; das Schiff „Britannia“ wird demnächst diesen Dienst
eröͤffnen.
In den Beurtheilungen der Deutschen Oper, welche sich jetzt in London befindet, wird voon den hiesigen Blaͤttern beson⸗ ders immer die Trefflichkeit der Choͤre und des Orchesters ge⸗ 5 An der Spitze des letzteren steht der Großherzoglich Gru⸗ . H‚Hessische Hof⸗Kapellmeister Adolph Ganz (ein äͤlterer Bruder der der Regel die verwickeltsten, schwierigsten Fragen zur Eroͤrterung übveiden Konzertmeister Ganz in Berlin), der schon seit 15 Jah⸗kaͤmen; bei deren Entscheidung nicht nach momentanen Eindruͤk⸗ ren das Orchester der Mainzer Oper leitet, welches mit dieser ken einer schnell vorübergehenden Rede, sondern nach einer wie⸗
ruͤhmt.
hierher gekommen ist.
Die zur Stiftund eines Lese⸗Vereins hier gebildetete Gesell⸗ 2 slscchaft, die eine durch Subscriptionen zu unterhaltende Bibliothek punkt gruͤndlich eindringender Erwaͤgung zu haben; tausend Ci⸗ ggruͤnden will, aus der die Subskribenten sich Buͤcher mit nach vilprozesse koͤnnten vorkommen, sie wuͤrden leicht seyn im Vergleich Hause nehmen duͤrfen, hat am Listen v. M. in der Freimaurer⸗[mit der Schwierigkeit eines Kompetenz⸗Konflikts. Was ferner die Tavern unter Vorsitz Lord Elliot's ihre erste Zusammenkunft gehalten. von der Kommission vorgeschlagene Zusammensetzung der entschei⸗ Die Hoͤhe der Beitraͤge ist dem Belieben der Mitglieder anheim⸗denden Behoͤrde betreffe, so koͤnne er auch sie nicht fuͤr zweckmaͤßig
ügestellt worden. Belgien.
Brüͤssel, 1. Juli. in Laeken getauft werden. amten sind dazu eingeladen.
Der verstorbene John Cockerill wird wahrscheinlich in Spaa Ministeriums nicht unzufrieden sey, beweise der Umstand, daß ili ft hat errichten
beigefetzt werden, wo sein Vater eine
lassen. n
.
.“
Dle neugeborne Prinzessin wird heute seiten, daß die zu diesem Zweck niederzusetzende Behoͤrde den groͤßten Die Minister und andere hohe Be⸗ Theil des Jahres nicht zu thun haben wuͤrde.
Gesellschaft giebt. Die Leipzig Dresdner Eisenbahn⸗Actien sind zu 104 pCt. ausgeboten. — Die vom Theater⸗Direktor Ringelhardt mit vieler Umsicht
druckerkunst bis auf die neuere Zeit herab darbietend — hat auch bei der Wiederholung, wo der eigentliche Reiz der Neuheit ver⸗ loren war, viek Theilnahme gefunden. Ausgezeichnet war Reger
Der junge Kopfrechner Dase aus Hamburg hat auch hier kuͤrzlich mehrere Proben seines Talents oͤffentlich und zum Er⸗
In der Literatur ist kuͤrzlich eine nicht unbedeutende Stille eingetreten, wenn schon fortlaufende Werke, wie das Serapeum des l)r. Naumann, die von Psölitz gegruͤndeten Jahrbuͤcher, das Conversations⸗Lexikon der Gegenwart, die Uebersetzung der Werke Cicero's von Professor Klotz besorgt u. s. w., mit Thäͤtigkeit be⸗ trieben werden. Neben den verschiedenen Albums zur Erinne⸗ rung an die Saͤkular⸗Feier der Erfindung der Buchdruckerkunst duͤrfen wir die Dichtung Ernst Ortlepp's nicht mit Stillschweigen uͤbergehen, wenn sie schon nur in einzelnen Stellen diese Bezeich⸗ nung verdient.
Karlsruhe, 6. Juli. (Karlsr. Z.) 122ste öffentliche Sitzung der zweiten Kammer vom 2. Juli. Der Gegenstand der Diskussion in der heutigen Sitzung war der Kommissions⸗ Bericht des Abgeordneten Aschbach uͤber die Motion des Abge⸗ ordneten Sander, die Kompetenz⸗Konflikte betreffend. Der An⸗ trag der Kommission geht dahin: Se. Koͤnigliche Hoheit den Großherzog um die Vorlage eines Gesetzes zu bitten, wodurch 1) fuͤr die Entscheidung der Konperenz⸗Konflikre eine aus Rich⸗ tern und Verwaltungs⸗Beamten zusammengesetzte Behoͤrde bestellt und dieser ein auf den Grundsäͤtzen der buͤrgerlichen Prozeß⸗Ord⸗ nung beruhendes summarisches Verfahren vorgeschrieben werde; wodurch serner 2) die Erhebung der Kompetenz⸗Konflikte zur Gewährung der noͤthigen Rechts⸗Sicherheit auf gewisse Voraus⸗ setzungen beschraͤnkt; und wodurch endlich 3) durch Bezeichnung der Haupt⸗Richtpunkte und der am meisten vorkommenden und wichtigsten Faͤlle die Graͤnze zwischen der Justiz und Administra tion sestgesetzt werde. — Die Verhandlung wurde sodann durch den Herrn Staatsrath Jolly eröffnet. Er sagte unter Anderem: „Vor allen Dingen muͤsse der richtige Gesichtspunkt festgestellt werden, aus dem die Entscheidung der Kompetenz⸗Konflikte zu betrachten sey; irrig sey es, sie als eine Justizsache zu be⸗ trachten; sie sey vielmehr ein Ausspruch der hoͤchsten Anordnung und Gewalt; frage man ferner, ob Grund zu einer Aenderung des bisher beobachteten Verfahrens da sey, so werde sich diese Frage fuͤglich mit Nein beantworten lassen. Schon die Selten⸗ heit der Faͤlle spreche dafuͤr, daß ein dringendes Beduͤrfniß zur Abaͤnderung nicht vorhanden sey; in den fuͤnf Jahren, wo er Praͤsident des Ministeriums der Justiz sey, seyen nur 9 Fälle vorgekommen, von diesen seyen 3 noch unentschieden, 3 an die Gerichte, 3 an die Verwaltungs⸗Behoͤrden verwiesen worden. — In Bezug auf das einzuhaltende Verfahren halte die Kommission muündliches und oöffentliches Verfahren fuͤr geeignet; er sey vom Gegentheil uͤberzeugt, die Oeffentlichkeit sey, so weit noͤthig vorhanden in der Art, daß jeder Betheiligte zur Kenntniß der Entscheidungsgruͤnde auch jetzt gelangen koͤnne, die Muͤndlichkeit aber aus dem Grunde nicht zulaͤssig, weil hier in
derholten Pruͤfung der Sache zu richten sey; letztere aber setze durchaus die schriftliche Abfassung voraus, um an ihr einen Halt⸗
halten. In großen Reichen werde es freilich anders gehalten, da ebe es eine eigene Behoͤrde fuͤr Entscheidung des Kompetenz⸗Kon⸗ ikts, wie in Frankreich den Staatsrath; bei uns seyen aber die Fäͤlle so
Daß man mit den Anspruͤchen der jetzt entscheidenden Behoͤrde (des Staats⸗
noch keine Klagen und Beschwerden gegen Entscheidungen, die sie
In
ezug auf die Kommissions⸗Antraͤge sey er der Meinung, daß
saten abgeliefert werden sollen. Die zweite besagt, daß zu dem nicht auf ihrer woͤrtlichen Annahme bestanden zu werden brauche, Ende eigene Inspektoren fuͤr dn Transport noͤthig waͤren und daß es genuͤge, das allgemeine Prinzip anerkannt zu sehen, daß leine dritte ernennt als solche dn Kaufmann Chantrell und den das Staats⸗Ministerium als solches zur Entscheidung von Kom⸗ petenz⸗Konflikten nicht geeignet sey. Dann werde man auch von einer speziellen Diskussion der einzelnen Antraͤge Umgang nehmen koͤnnen.
Demnach koͤnne man ja in Nr. 1. der gestellten Antraͤge sagen, statt: „eine aus Richtern und Verwaltungs⸗Behoͤrden zusammen⸗ gesetzte Behoͤrde“ eine Behoͤrde. Auf aͤhnliche Weise habe man sich in der Adresse von 1831 ausgedruͤckt.“ Nachdem noch Staatsrath Jolly und der Abgeordnete von Rotteck einige Worte gesprochen, wird zur Abstimmung geschritten und der Kommis⸗ sions⸗Antrag mit der von dem Berichterstatter vorgeschlagenen Fassung einstimmig angenommen.
In der Sitzung vom 3. Juli wurde der Kommissions⸗Be⸗ richt üͤber den Bau von Eisenbahnen erstattet und eroͤrtert. Die Antraͤge der Kommission gehen dahin, die Regierung zu bitten: 1) Fuͤr Vollzug des Gesetzes vom 20. Maͤrz 1838, namentlich auch fuͤr Ermittelung einer geeigneten Muͤndung der Bahn an der Graͤnze der Schweiz, fortwaährend Sorge zu tragen. 2) Dem Bau der Sectionen ehh und Offenburg abwaͤrts, so wie der Bruͤckenbauten uͤber die Rench und der Murg, vorzuͤgliches Augen⸗ merk zu widmen. 3) Die Ermaͤchtigung dahin zu ertheilen, daß die hierzu erforderlichen Mittel, so weit sie im außerordentlichen Budget nicht vorgesehen sind, durch Erneuerung eines Kredits
wurden mit großer Stimmen⸗Mehrheit genehmigt.
Darmstadt, 6. Juli. (Großh. Hess. Z.) Se. Koͤnigl. Hoheit der Großherzog haben gestern, Nachmittags um 3 Uhr, dem Koͤnigl. Preußischen General von Prittwitz eine besondere Audienz zu ertheilen und aus dessen Haͤnden das Notifications⸗ Schreiben uͤber das Ableben weiland Sr. Majestät des Koͤnigs Friedrich Wilhelm UlI. und den Regierungs⸗Antritt Sr. Majfestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm IV. von Preußen entgegen zu neh⸗ men geruht. Hiernach hatte der Herr General die Ehre, zur Großherzl. Tafel gezogen zu werden. A Oesterreich. 9
Wien, 2. Juli. Seit kurzem befindet sich der Erzherzog Ferdinand von Este, Civil⸗ und Militair⸗Gouverneur von Gali⸗ zien, welcher von Lemberg kam, in Wien.
Graͤnz⸗Kordon gegen die Tuͤrkei uͤberall, wo nicht Terrain⸗Hin⸗ dernisse im Wege stehen, an die aͤußersten Graͤnzpunkte vorgeruͤckt werden soll, ward ganz neuerlich der beim Toͤrzburgerpasse in
40 Kordons⸗Huͤtten und Rastell bis an die aͤußerste Graͤnze hin verlegt. Dadurch sind die früͤher 2 der Kontumaz befind⸗ lich gewesenen sogenannten Ober⸗Kalihaschen (Bewohner der Ge⸗ birge gegen die Wallachei) in die Sanitaͤts- und Mauthlinie ge⸗
Bevoölkerung der Vortheil erwaͤchst, daß sie ferner nicht, wie es vordem geschehen mußte, zur Pestzeit gleich Fremden behandelt und den Sanitaͤts⸗Vorschriften unterworfen werden.
Die groͤßeren Nebenfluͤsse Ungarns und Siebenbuͤrgens: die Maros, Szamos und Theiß sind in letzterer Zeit aus ihren Ufern getreten und haben bedeutende Strecken verheert.
Wien, 4. Juli. Se. Majestaͤt der Kaiser haben dem Hof⸗ und Burgpfarrer, Jgnaz Feigerle, die Titular⸗Abtei zur heiligen Jungfrau Maria von Pagrany im Koͤnigreiche Ungarn, sammt dem Indigenat in eben diesem Koͤnigreiche tarfrei verliehen.
Preßburg, 2. Juli. Hier haben die Mitglieder der vierte Saͤkularfeier der Buchdruckerkunst mit einer Andacht in der Domkirche und am 28sten mit einem Feste begangen, das in einem feierlichen von Musik begleiteten Zug unter Vortragung der Nattonalfahne zunaͤchst nach der Kirche, dann nach einem im Freien errichteten pressen aufgestellt waren, und Schriften gegossen wurden, ferner in einem Diner, Tanz und Feuerwerk bestand. Toaste, von Mu⸗ sik und Boͤllerschuͤssen begleitet, wurden auf das Wohl Sr. Ma⸗ jestaͤt des Koͤnigs und des Erzherzogs Reichspalatins, so wie zum Andenken Guttenbergs ausgebracht. Das Publikum nahm an dieser in Preßburg zum erstenmale stattgefundenen Feier, zu wel⸗ cher viele Gaͤste geladen waren, einen zahlreichen und frohen An⸗ theil, der um so vollkommener war, als di heiterste Wetter beguͤnstigte. 8
Prag, 7. Juli. (Prag. Z.) Di stadt Prag zaͤhlt ohne die des in ihren Ri⸗ Wischehrades und ohne die Garnison“), so wie auch ohne die nur kurze Zeit sich da aufhaltenden Fremden, gemäͤß der im Jahre 1840 vorgenommenen Volkszaͤhlung 112,065 Individuen, worunter 2706 als abwesend bezeichnet erscheinen. Diese Bevoͤlkerung ist nach den verschiedenen Stadt⸗Vierteln so vertheilt, daß auf der Alt⸗ stadt 35,358, auf der Neustadt 48,577, auf der Kleinseite 18,815, auf dem Hradschin 4616 und in der Judenstadt 7415 Indivi⸗ duen wohnen. — Die gesammte Bevpoͤlkerung bewohnt 3289 Haͤu⸗ ser, zaͤhlt unter sich 17,998 Wohn⸗Parteien, daher befinden sich im Durchschnitte in einem Hause etwas mehr denn 5 Wohn⸗ Parteien, oder einzeln gerechnet etwas mehr als 33 Einwohner. Unter dieser Gesammtzahl der Population besinden sich maͤnn⸗
gen das maͤnnliche durch die an das Coͤlibat gebundene Garni⸗
tig in Prag nicht mehr Frauenzimmer als Maͤnner giebt.
Schweiz. Genf, 30. Juni. (A. Z.) Das Waadtland ist im Begriff⸗ sein Gebiet um sechs⸗ bis siebentausend Tagewerke zu vermehren, nicht durch Krieg und Eroberung, sondern auf viel besserem, siche⸗ rem und wohlfeilerem Weg, durch Austrocknung der Maremme
*) Die Garnison und die Bevölkerung des Wischehrades betragen
gegeben, vernommen worden seyen.“ — Es erfolgte eine laͤngere
beiläufig 13 — 14,000 Individuen.
machen laͤßt. soonders fruchtbar, hier ist die herrlichste Vegetation des Waadt⸗ landes und dessen bester Wein (Jvorne).
ünahmen haben 312,529 Livres betragen. 11839 beliefen sich die Schulden des Fuͤrstenthums auf 430,060
Fruͤstet.
auf die Amortisations⸗Kasse angewiesen werden. — Diese Antraͤge
Gemaͤß einer Verfuͤgung Sr. Majestaͤt des Kaisers, daß der
Siebenbuͤrgen vor beilaͤufig 109 Jahren errichtete Kordon sammte
egen, woraus dieser aus beilaͤufig 4000 Individuen bestehenden
Schmidschen und Belnayschen Buchdruckereien am 24. Juni die h folger Chosrews
elte, woselbst kleine kunstvoll verfertigte Hand⸗] [derungen entgegen.
mit welchem der erste Monat nach dem
dazu H
Beruͤcksichtigt man aber, daß dieses Uebergewicht des weiblichen Geschlechts ge⸗
son wieder aufgewogen wird, so ists ersichtlich, daß es gegenwaͤr⸗
— euf dem rechten Rhone⸗Ufer, von Aigle an bis Villeneuve am See.
Dazu hat sich bereits eine Gesellschaft zusammengethan, die durch sachverstaͤndige Maͤnner Studien an Ort und Stelle Bekanntlich ist in dieser Gegend das Erdreich be⸗
Neuchatel, 2. Juli. Der Ausgaben⸗Etat des Fuͤrsten⸗ thums belief sich im vorigen Jahre auf 308,130 Livres; die Ein⸗ Am 31. Dezember
Livres. — A4 Neapel, 27. Juni. In Folge des Ablebens Sr. Majestaͤt
lldes Königs von Preußen hat der hiesige Hof auf 14 Tage 8. Trauer angelegt.
Se. 2 gereist. Man spricht hier von einem bevorstehenden Besuch Ihrer
ajestaͤt der Konig ist heute Mittag nach Sicilien ab⸗
Mafestaͤt der Koͤnigin der Franzosen.
Von der Italiaͤnischen Graͤnze, 28. Juni. (A. Z.) Die Neapolitanische Flotte wird (wie bereits erwaͤhnt) ausge⸗ 1 Linienschiff, 3 Fregatten, 1 Korvette, 4 Briganrtinen, 1 Goelette und 2 Dampsschiffe sollen bis 1. Juli segelfertig seyn. Ueber den Zweck dieser Ruͤstung verlautet nichts. — Chevalier
Ramirez hat den Wiener Gesandtschaftsposten abgelehnt, man Fsagt aus Bescheidenheit, da er nicht
t Mittel und Ansehen genug u haben glaube, um dort ein entsprechendes Haus zu fuͤhren. Run heißt es, daß entweder Chevalier Caraffa, Neapolitanischer Geschaͤftstraͤger zu Paris, oder Fuͤrst Palozzolo, aͤltester Sohn des Fuͤrsten von Scilla, die Mission nach Wien erhalten werde.
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alle Lehrer, so auch die studirende Jugend unserer Hochschule, von der Stadt Köniasberg aus, esetzten Preis, bestehend in einem
griffen hat.
des ersten Lehrers desselben, Herrn Musik⸗Direktors Mosewius. Sehr zweckmaͤßig waren in die Motette noch mehrere geeignete Strophen aus anderen Choraͤlen eingeflochten. Darauf schil⸗ derte der Festredner in klassisch⸗ lateinischer kraͤftiger Rede die großen Verdienste des Hochseligen Koͤnigs um un⸗ sere Universitaͤt, als die durch ihn gegruͤndet, mit Gesetzen und wissenschaftlichen Mitteln ausgestattet und in Gefahren bei der ihr wesentlichen Freiheit erhalten und geschuͤtzt worden ist. Durch einzelne Beispiele bewies der Redner, wie die Quelle alles des Herrlichsten, wodurch die Entwickelung des geistigen Lebens unter der segensreichen Regierung Friedrich Wilhelm's III. gefoͤr⸗ dert worden, in der eigenen Gesinnung, in der ganzen Denkweise des Hochseligen zu suchen sey, dessen Gedaͤchtniß daher fuͤr alle Zeiten in dankbarer Erinnerung fortleben werde. — Nach der Rede folgte Bach's achtstimmige Motette: Nun hab' ich uͤber⸗ wunden ꝛc., und den Schluß des bedeutungsvollen Trauer⸗Aktes machte der Gesang der beiden ersten Strophen des Liedes von Albrecht Markgraf zu Brandenburg: Was mein Gott will, geschehe allezeit, nach der Bearbeitung J. Seb. Bach’'s. Dieser, gleich den uͤbrigen vortrefflich ausgefuͤhrte Gesang war der wahre Ausdruck der Gefuͤhle, welche die große tief ergriffene Trauer⸗ Versammlung erfuͤllten, da er in dem frommen Ven⸗ des Hoch⸗ seligen Koͤnigs die vertrauensvolle Hoffnung aussprach, mit wel⸗ cher auch wir sammt dem ganzen Volke auf den erhabenen Erben des vaͤterlichen Thrones und Seine wahrhaft Koͤniglichen Tugen⸗ 1“—
1““ 16 .
— In letztvergangener Woche hat das Englische Ministerium die Liste der Englischen Unterthanen eingesendet, welche Anspruch auf Entschaͤdigung machen, woruͤber nun die Englisch⸗Franzöͤsisch⸗Nea⸗ politanische Kommission zu entscheiden haben wird. Neavpel be⸗ steht vorlaͤufig noch darauf, daß nur die wirklichen Eigenthuͤmer der Schwefel⸗Minen Entschaͤdigung erhalten sollen, nicht aber die Handelsleute und Paͤchter; allein Frankreich theilt diese Ansicht nicht, sondern will, dem Vernehmen nach, diese gleich jenen be⸗ handelt wissen. .“ “
EFsle,.,
Madrid, 28. Juni. Durch einen Koͤniglichen Befehl wird
üder Jahrestag der Beschwoͤrung und Bekanntmachung der Ver⸗
echa fuͤr ein National Fest erklaͤrt. inem Berichte des General⸗Kommandanten von Toledo zu⸗
lfolge, sind die in jener Provinz umherstreifenden Karlistischen
Guerillas von Allem entbloöͤßt und voͤllig entmuthigt: um den sie verfolgenden Truppen zu entgehen, soll es ihre Absicht seyn, auf das rechte Tajo⸗Ufer uͤberzugehen.
Lerida, 25. Juni. Gestern Abend ist die Koͤnigin⸗Regen⸗ tin mit den Infantinnen hier angekommen. Der Herzog von Vitoria war den hohen Reisenden eine Strecke vor der Stadt entgegengeritten. 8
aragossa, 27. Juni. Der Ober⸗Befehlshaber der Cen⸗ tralArmee, General O'Donnell, ist gestern hier angekommen und wird sich nach Ober⸗Aragonien begeben, um dort die Bewegun⸗ gen Cabrera's zu bewachen und ihn zu verhindern, sich in Ober⸗ Aragonien hineinzuwerfen.
Spanische Graͤnze. Bayonne, 2. Juli. Seit vor⸗ gestern ist man damit beschäͤftigt, die nach Frankreich heruͤberge⸗ kommenen Truppen der Karlistischen Anfuͤhrer Palacios und Bal⸗ maseda nach den verschiedenen Depots im Innern abzufuͤhren.
Täürkei. Konstantinopel, 18. Juni. Der bekannte Franzöͤsische
Schriftsteller Alphons Royer, Verfasser mehrerer Werke uͤber den Orient, ist in die Dienste der Pforte getreten und hat den Posten
eines Mitgliedes der Nuͤtzlichkeits⸗Kommission erhalten. Bei der Ernennung Rauf Pascha's zum Nach⸗ ger at der Großherr alle hohen Reichs⸗Beamten bei sich gesehen und denselben eingeschaͤrft, auf die genaue Be⸗ folgung der kuͤnzlich eingefuͤhrten Institutionen zu sehen. Zugleich wurde den Beamten gestattet, dem entlassenen Chosrew ebenfalls einen Besuch zu machen. In der Verwaltung der Provinzen Anatolien und Rumelien sieht man bedeutenden Veraͤn⸗
1111a n d.
Breslau, 7. Juli. (Bresl. Bl.) Am heutigen Tage, ingange Sr. Hochseli⸗ gen Majestaͤt des Koͤnigs Friedrich Wilhelm III. sich schließt, be⸗ ging die hiesige Universitaͤt, welche in dem hohen Hingeschiedenen ihren zweiten Begruͤnder verehrt, die solenne Trauer⸗Feier zum dankbaren Andenken an den innigst geliebten Monarchen, der auch unsere Hochschule durch viele Beweise wahrhaft Koͤniglicher Huld ausgezeichnet hat. Im Namen des Rektors und Senats hatte zu. Herr Professor 1)r. Ambrosch durch ein lateinisches, die un⸗ fehnlanglichen Verdienste des verklaͤrten Koͤnigs in lebendigen Zuͤgen s; hilderndes Anschreiben die akademischen Buͤrger, wie alle Goͤnner v⸗ grenh der Wissenschaften vvp Ortes eingeladen. — Die Aula vvoholdina war zu diesem Zwecke in angemessener Weise schwarz de⸗ eetzau⸗ dem Hintergrunde blickte auf die Versamulung einsprechen⸗ des Lg. Hochseligen, vor demselben lagen die Koͤniglichen In⸗ e rone und Scepter, daneben standen zwei der hiesigen — ä. Marschaͤlle mit Trauerstaͤben. Nachdem um
r die Eingeladenen, welche von Studirenden in Trauer⸗ kleidern empfangen wurden, in ungewoͤhnlicher Zahl aus allen eeee sich versammelt hatten, 88 andere Studirende mit
arschallstaͤben in ernstfeierlichem Zuge die versammelten Profes⸗
[soren und Lehrer der Universitaͤt, an ihrer Spi⸗ er igli 1 veeneluut te 2 pitze der Koͤnigliche außerordentliche Regierungs⸗Bevollmaͤchtigte, Herr Geheime
Regierungs⸗Rath Heinke, und der gegenwaͤrtige Rektor der 8 versitaͤt, Herr Konsistorial⸗Rath Professor lr. Hahn, mit dem
TProfessor eloquentiae Herrn Prof. Dr. Schneider, als Redner des
Tages, in der Mitte, aus dem Senats⸗Zimmer ab u 1 4 . nd geleite⸗ ten sie in den Hoͤrsaal an die fuͤr sie bestimmten Plaͤtze. Zur
Rechten und Linken des Rednerstuhles, vor wel * em die beflorten 1 Insignien der hoͤchsten akademischen Waͤrde auf “ Decke lagen, saßen die Mitglieder des akademischen Senats, neben
ihnen standen die Trauer⸗Marschaͤlle und andere chargirte Stu⸗
[dirende, die als Repraͤsentanten ihrer Kommilitonen durch ihre
— — Koͤnigsberg, 6. Juli. Der 3te d. M. war der erste Tag des hiesigen Pferde⸗Rennens. Es fanden folgende statt: I. Um den von Sr. Majestaͤt dem Koͤnige Allergnaͤdigst bewil⸗ ligten Preis, bestehend fuͤr das erste Pferd in 400 Rthlr. in einer silbernen Schaale, fuͤr das zweite Pferd 100 Rthlr. Pferde im Preußischen Staate geboren, unter 5 Konkurrenten kein Rennen. 1000 Ruthen, doppelter Sieg, Pferde uͤber 5 Jahre 156 Pfd., zjährige 150 Pfd., 4jaͤhrige 138 Pfd., Stuten und Wallachen 3 Pfd. weniger. Sieger: Fuchswallach West des Herrn von Saucken Julienselde und Fuchshengst Dio des Herrn von Be⸗ low Lugowen. — II. Vereins⸗Rennen auf freier Bahn. 1000 Ruthen, doppelter Sieg, in der Provinz Preußen gezuͤchtete Pferde, Vollblut ausgeschlossen. Der Sieger erhaͤlt in einer sil⸗ bernen Schaale 200 Rthlr., das zweite Pferd 60 Rthlr. Sie⸗ ger: Schimmelstute Fanchon des Herrn von Keudell Gielgudisch⸗ ken, und 2tes Pferd Fuchshengst Fulgur des Herrn von San⸗ den Tussainen. — III. Vereins⸗Rennen auf freier Bahn mit un⸗ trainirten Offizierpferden. Pferde aller Laͤnder im Besitz Preu⸗
bei dem Hingange ihres Koͤniglichen Herrn und Wohlthaͤters er⸗ Silbergeschirr, Nach dem Eintritt des Trauerzuges in die Aula Praͤmie von 100 Rthlr. begann der Gesang der sechsstimmigen Motette von J. Mich. %˖ Meilen. Bach: „unser Leben ist ein Schatten ꝛc.“, vorgetragen von dem Gotzen. Koͤnigl. akademischen Institut fuͤr Kirchen⸗Musik, unter Leitung von Keudell
100 Rthlr. an Werth, mit Zugabe einer Vereins⸗ Die Entfernung betraͤgt etwas uͤber Sieger Theodosius, Fuchshengst des Lieutenant von t fand noch ein Match statt zwischen des Herrn ielgudischken Zjaͤhrigen braunen Hengst Gustavus gp 8 8 IAe ulienfelde Zjaͤhriger Fuchstute Alix. or. Einsatz, 5 1 . ieg. ieger Gustavus tz, uthen, einfacher Sieg. Sieger Am öten d. der zweite Lauf des Rennen Nr. XIII. Sieger Blak⸗Watermann, nach vorheriger Einigung unter den Besitzern nahm Herod den ersten und Blak⸗Watermann den zweiten Preis.]
3 Halle, 8. Juli. Von Michael 1839 bis Ostern 1840 befanden sich auf der hiesigen Universitaͤt 626 Studirende. Davon sind Ostern 1840 abgegangen 135. Es sind demnach ge⸗ blieben 91. Vom 2. Dezember 1839 bis 3. Juli 1840 sind hinz gekommen 185 und die Gesammtzahl der immatrikulirten Stüdirenden betraͤgt daher 676. Davon zaͤhlt die theologische Fakultaͤt 402 (330 In⸗ und 72 Auslaänder); die juristische Fa⸗ kultaͤt 87 C0 In⸗ und 7 Ausländer); die medizinische Fakultaͤt 115 (62 In⸗ und 53 Auslaͤnder); die philosophische Fakultaͤt 72 (63 In⸗ und 9 Auslaͤnder). Außer diesen immatrikulirten Stu⸗ direnden besuchen die hiesige Universitäͤt: 1) nicht immatrikulirte Chirurgen, unter der Direction des Herrn Professor Dr. Blasius, als Direktor des chirurgischen Studiums bei hiesiger Universität 5; 2) nicht immatrikulirte Pharmazeuten 5. Die Gesammtzahl der nicht immatrikulirten Zuhoͤrer ist also 10, und es nehmen folg⸗ lich an den Vorlesungen Theil im Ganzen 686.
Zule
vL1““ 1.“ VWVijsenschaft, Kunst und Literatur.
Universal⸗Lexikon der Gegenwart und Vergangenheit, oder neuestes encyklopaͤdisches Woͤrterbuch der Wissenschaften, 8 Kuͤnste und Gewerbe, bearbeitet von mehr als 220 Ge⸗ lehrten, herausgegeben von H. A. Pierer, Herzogl. Saͤch⸗ sischem Major a. D. Zweite, voͤllig umgearbeitete Auf⸗ ₰ 8 Ausgabe.) Altenburg. H. A. Pierer. 1830. — 3. Heft.
Mit diesen drei Heften hat ein Unternehmen begonnen, welches den vollen Anspruch auf die allgemeinste Theilnahme und den lebhaf⸗ testen Dank der ganzen gebildeten Weit machen darf. Wenn das en⸗ coklopädische Wissen immer entschiedener als das Bedürfniß der Zeit sich darstellt, wenn selbst die rigoristischsten und kastenartigsten Gelehr⸗ ten, wie ungern auch immer, aber doch nothgedrungen dies wenigstens als Thatsache anerkennen müssen: so wird ein Werk vorliegender Art, das nach Anlage und Ausführung so sehr jenem Bedürfnisse ent⸗† gegenkommt und allen billigen Wünschen gewiß entspricht, freundlichst begrüßt und nachdrücklichst unterstützt werden müssen. Denn wer sich nicht auf ein enges und isolirtes Gebiet des Wissens oder handwerks⸗ mäßigen Thuns beschränkt, sondern sich in das lebendige Getriebe des
ßischer Offiziere, durch Offiziere geritten, 700 Ruthen, einfacher Sieg. Unter 4 Konkurrenten kein Rennen. Der Sieger erhäͤlt einen silbernen Ehrenpreis, 100 Rthlr. an Werth. Sieger: Fuchs⸗ hengst Theodosius des Lieutenant von Goͤtzen. — 1 Rennen auf der Bahn mit Hindernissen, einfacher Sieg, 400 Ruthen, dem Sieger 100 Rthlr. Praͤmie. Sieger: Rappwallach Overton des Herrn Philipps. N. Subscriptions⸗Rennen fuͤr Zjaͤhrige Pferde, auf dem Kontinent geboren, Meile, einfacher Sieg, 10 Frd'or. Einsatz, halb Reugeld. Sieger: Gustavus, brauner Hengst des Herrn von Keudell⸗Gtielgudischken. — VI. Vereins⸗ Rennen auf freier Bahn, 800 Ruthen, einfacher Sieg, an zwei auf einander folgenden Tagen. Pferde aller Laͤnder. Der Sie⸗ ger erhäͤlt 100 Rthlr., jedoch nur wenn er am 2ten Tage den Distanzpfahl passirt. Sieger: brauner Hengst Herod des Herrn von Schoͤn Kleinhoff, zweites Pferd Blak Watermann, schwar⸗ zer Hengst des Herrn von Keudell⸗Gielgudischken. — VII. Sub⸗ scriptions⸗Rennen auf freier Bahn, einmal die Bahn rund herum, Gentlemen reiten, Pferde aller Länder und jeden Alters, am Pfosten zu nennen. 2 Frd'or. Einsatz, ganz Reugeld. Sieger: Fahlrappstute Didynia des Herrn von Keudell⸗Bonslacken.
Am âten d. M. 2ter Renntag. VIII. Rennen um den von Sr. Koͤnigl. Hoheit dem Prinzen Albrecht, Protektor des Vereins, gnaͤdigst bewilligten Ehrenpreis, eine silberne Saͤule, unter den bekannten Bedingungen. Die Saͤule wurde durch den zeitigen Besitzer, Herrn Major von Auerswald⸗Faulen, vertheidigt und hatte hierzu den braunen Hengst Jerth angemeldet. Herr von Below⸗Lugowen, Herr von Schoͤn⸗Kleinhoff und Herr von vr. eeren, . hatten sich zur Konkurrenz gemeldet, muß⸗ ten aber theilweise ihre Pferde krankheitshalber zuruͤckziehen. Da nun keine volle Konkurrenz mehr erlangt werden konnte, so ging Jerth, geritten vom Besitzer, uͤber die Bahn und die Saͤule blieb im Besitz des Herrn Major von Auerswald⸗Faulen. IX. Ver⸗ eins⸗Rennen auf freier Bahn, 1000 Ruthen, doppelter Sieg, Pferde aller Laͤnder. Der Sieger erhaͤlt in einer silbernen Schaale 300 Rthlr., das zweite Pferd 100 Rthlr. Sieger: Blak⸗Watermann, schwarzer Hengst des Herrn von Keudell⸗ Gielgudischken. 2tes Pferd: Herod, brauner Hengst des Herrn von Schoͤn⸗Kleinhoff. — X. Vereins⸗Rennen dreijaͤhriger Pferde. Englische Vollblut ausgeschlossen. 500 Ruthen einfacher Sieg, unter 3 Konkurrenten kein Rennen; 2 Frd'or Einsatz, halb Reu⸗ geld. Der Sieger erhaͤlt eine Praͤmie von 100 Rthlr. aus der Vereins⸗Kasse und die Einsaͤtze. Sieger: Croyersohn⸗Fulgur, Fuchshengst des Herrn von Sanden⸗Tussainen. — XI. Rennen fuͤr Traber, 600 Ruthen, einfacher Sieg. Die Distance muß in höͤchstens 5 Minuten zuruͤckgelegt werden. Der Sieger erhaͤlt einen Sattel und Reitzeug. Sieger: Trotter, brauner Hengst des Herrn Meyer. — XII. Rennen mit Bauer⸗Pferden, 600 Ruthen, einfacher Sieg. Der Sieger erhaͤlt 50 Rthlr., das 2te Pferd 30 Rthlr., das 3te Pferd 20 Rthlr. Sieger: der Fuchshengst des Wirth Nelson aus Schoͤnfließ. 2tes Pferd: Fuchs⸗Wallach des Wirth Wiemann aus Groß⸗Drebnau. 3tes Hferd: Fuchs⸗Wallach des Wirth Seeck aus Blecken. — Nlli. Rennen auf freier Bahn mit verschiedenem Gewicht. Zweiter Renntag, 800 Ruthen, einfacher Sieg. Zjaͤhrige Pferde 147 Pfd., jjaährige 162 Pfd., 5jährige 174 Pfd., 6jaͤhrige und daruͤber 180 Pfd. Der Sieger mit erhoͤhtem Gewicht erhaͤlt 200 Rthlr. in einer silbernen Schaale. Es erschtenen an der Waage nur Herod, der Tages zuvor im ersten Laufe Sieger gewesen, und Blak⸗ Watermann. Herod ging in Folge eines falschen Start unrichti⸗ gerweise uͤber die Bahn, weshalb dieses Rennen auf den folgen⸗ den Tag verlegt wurde. — XIV. Subseriptions⸗Rennen, Zjaͤhrige — 250 Ruthen, einfacher Sieg, 5 Frd'or. Einsatz, ganz Reugeld, Federgewicht. Sieger des Herrn von Farenheid⸗An⸗ gerasch’'s Hengstfuͤllen aus der Auxrinne. — XI. 8
ernste Haltung die Tiefe des Gefuͤhls offenharten, welches wie
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r —₰2 agd⸗Rennen. jenes empfehlen wollen. Pferde aller Länder, unter 3 Konkurrenten kein Rennen, um den söeage Pelchi⸗ N—
allgemeinen Lebens, der geistigen, staatlichen und gewerblichen Thätig⸗ keiten und Fortschritte begieht und so die Frische und die volle Bedeu⸗ . des Daseyns und der Zeit begreift, der wird sich in der Unend⸗ lichkeit von Beziehungen, von Kenntnissen und Verhältnissen, — die sich in ihrer regen Bewegung aus den verschiedenartigsten Gebieten einan⸗ der berühren und unerwartet ferdern, — nur zu oft in Unkenntniß oder Ungewißheit über diese oder jene Gegenstände oder Begriffe befin⸗ den. Wie gelehrt und universell gebildet Jemand auch sey, alles Wis⸗ sen besitzt er immer nicht; und da wird es ihm erwünscht seyn, sich schnell und sicher wenigstens kurze und vorläufige Belehrung, oder Wie⸗ dererinnerung des einst klar Gewußten, zu verschaffen. Daher wird man alse Bücher dieser Art nicht hloß für nützlich, sondern, in vielen Fällen, selbst für unentbehrlich erklären müssen. Nach dem Bildungs⸗ grade des Publikums lassen sich hier aber zwei Haupt⸗Gattungen solg cher Werke annehmen, während für besondere Zwecke, darunter oder darüber hinaus, noch manche andere gefordert werden mögen. Die eine, etwa durch das „Brockhausische Conversations⸗Lexikon“ am besten repräfentirt, will nur über Gegenstände des allgemeinen praktischen und geselligen Lebens, wozu besonders Historisches und wichtige Zeitfragen gehören, eine allgemein verständliche und für das narürliche Bewußtseyn des weniger hohen Bildungsgrades erschöpfende, daher oft ausführliche Darstellung geben. Daß der Kreis dieser Leser sehr groß und durch jenes Werk einem eben so verbreiteten als wahr⸗ haften Bedürfnisse abgeholfen worden, dafür sprechen die vielen Auf⸗ lagen, Nachahmungen und Nachdrücke desselben. Was auch dagegen vorgebracht worden, dies hat seiner immer größeren Ausbreitung nicht geschadet. Die andere Klasse setzt ein ausgedehnteres, tieferes, auf einer höheren, jetzt jedoch nicht seltenen allgemein⸗wissenschaftlichen Bildung be⸗ ruhendes Bedürfniß voraus. Hier dehnt sich der Gesichtskreis ins Un⸗ endliche aus; die Zahl der Artikel aus allen Wissenschaften wächst auf das Zehn⸗ und Zwanzigfache von jener Art an; sie müssen daher kür⸗ er, konciser gefaßt seyn, wenn das Werk Vielen zugänglich seyn soll. iese umfassendere Bedeutung soll dann der Titel „Universal⸗Lerikon“ bezeichnen. Die Aufgabe, welche sich dafür stellt, wird, mit Hin⸗ sicht auf alle Schwierigkeiten und widerstrebende Forderungen, hier aber mit so glücklicher Abwägung und Ausgleichung gelöst, wie nur immer ohne das Unmögliche zu verlangen, — nämlich in allen Beziehungen eines Jeden Anforderungen zu befriedigen oder völlig fehlerfrer zu seyn, — zu erwarten stand. Ein Kardinal⸗Punkt war, wenn das Werf ins † Leben treten und durch eine weite Verbreitung wahrhaft allgemein⸗ nützig werden sollte, ein möglichst niedriger Preis; während ande⸗ rerseits die Idee des Werfes einen unendlichen Umfang desselben zu †f ihrer vollen Verwirklichung forderte. Durch Anwendung von manchere sinnreichen Einrichtungen ist eine große Ranmersparniß, ohne den noth⸗* wendigen Stoff zu verkümmern, bewirkt, und unter jenen hat eine selbst den Gebrauch, durch die Zusammenziehung mehrerer sonst getrennter Artikel in einen, bequemer gemacht. Bei dem dennoch immer bedeu⸗ teden Umfang von 25 Bänden ist dann ein höchst billiger Preis von 18 ¼ Rthlr. und die Anschaffung dadurch noch erleichtert, daß durch kleine Lieferungen und Zahlungen diese bewirkt wird. Auch von der Besorgniß, daß, gegen das Versprechen, der Umfang und die Kosten zunehmen möchten, ist man dadurch gesichert, daß die frühere Auflage eine Grundlage ergiebt, nach welcher die Berechnung zuverlässig ge⸗ macht werden konnte. Diese frühere Ausgabe, die mit vollem Recht bereits allgemeine Anerkenntniß ihrer Nütlichkeit und Tüchtigkeit ge⸗ funden hatte, machte aber zugleich die größere Vervollkommnung dieser zweiten möglich. Eine wesentliche Verbesserung besteht auch darin, daß dem Werke noch 50 Blätter mit Abbildungen gratis zugegeben werden, die, nach den Probeblättern zu urtheilen, sehr sauber und zweckmäßig erscheinen. Viele Gegenstände sind ohne begleitende Zeichnung ganz unverständlich, und nur diesen Zwecken sollen die Abbildungen dienen, nicht etwa bloß eine schmückende Zugabe in Bildnissen, Ansichten e u. s. w enthalten. Wir zweifeln demnach nicht, daß jeder höher Gebil⸗ dete, so wie Gesellschaften und Bibliotheken, freudig das hier dargebo⸗ tene, mit Umsicht, Fleiß und Gründlichkeit bearbeitate, und überall nützliche, um nicht zu sagen für Viele unentbehrliche, Werk empfangen und unterstützen werden, und wünschen es zunäͤchst darum, damit es um so sicherer und schneller — spaäͤtestens sol es in 4 Jahren vollen⸗ det seyn — erscheinen könne. . b Im Vorworte ist Einrichtung, Plan und Zweck des Buches aus⸗ führlich besprochen, worauf wir nur verweisen und die Durchlesung f eine dort angekündigte und durch mitge⸗ e mögen wir jedoch noch besonders