1840 / 201 p. 1 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

gen Sonntag, den 5. d. M., verweilen soll. Vernehmen nach wird er sach erst nach dem Austritte aus derselben seiner Auf⸗ traͤge entledigen.

Am 27. v. M. hatte der Koͤnigl. Franzoͤsische Botschafter, Graf von Pontois, eine Audienz beim Sultan, um Sr. Hoheit das Notifications⸗Schreiben Sr. Majestaͤt des Koͤnigs uͤber die Vermählung Sr. Koöͤnigl. Hoheit des Herzogs von Nemours zu uͤberreichen.

Am 28sten v. M. fand die Auswechselung der Ratificationen des zwischen dem Koöͤnigl. Niederlaͤndischen Hofe und der Hohen Pforte abgeschlossenen Handels⸗Traktats in der Sommerwohnung Reschid Pascha’'s zu Balta liman statt, bei welcher Gelegenheit Decorationen und Geschenke von beiden Theilen uͤbergeben wur⸗ den. Reschid Pascha erhielt von Seiten Sr. Majestaͤt des Koͤ⸗ nigs der Niederlande das Großkreuz des Ordens vom Nieder⸗ ländischen Loͤwen, und der Musteschar, Rifat Bei, das Comman⸗ deurkreuz desselben Ordens.

Der Fuͤrst von Samos, Vogorides, hat den Rang eines

Musteschar erhalten, eine Neuerung, welche aus dem Grunde be⸗ merkenswerth ist, weil bisher die im Dienste der Pforte ange⸗ stellten Raaja's keinen besonderen Rang einnahmen, und den ge⸗ ringsten Osmanischen Beamten nachstanden. Die seit laͤngerer Zeit hier stationirte Koͤniglich Franzoͤsische Kriegs⸗Briag „Argus“ ist vor einigen Tagen nach dem Mittel⸗ waͤndischen Meere abgesegelt. Dieselbe ist durch die Brigg „Co⸗ met“ ersetzt worden.

Konstantinopel, 1. Juli. (L. A. Z.) Der Tod des Koͤ⸗

nigs Friedrich Wilhelm III. von Preußen wird hier aufrichtig und tief betrauert. Graf Pontois ließ einen zum 25. Juni in Therapia angesagten Ball aus diesem Grunde absagen. Die Ver⸗ lobung des Handels⸗Ministers Achmed⸗Fethi Pascha mit der Prin⸗ zessin Arie fand zwar statt, doch sind nur die Geschenke, wie uͤb⸗ lich, durch die Straßen Konstantinopels in Prozession umherge⸗ fuͤhrt, die uͤbrigen Feierlichkeiten aber wegen des Todes des geas las auf 20 Tage verschoben, was allgemein auffiel und Bei⸗ all fand. Am 26. Juni kam hier ein Englisches Dampfschiff, angeb⸗ lich in nicht ganz fuͤnf Tagen von Alexandrien mit Depeschen an, die nicht allein den Aufstand in gan Syrien, die Einnahme Beiruts und anderer Orte durch die Rebellen bestaͤtigte, sondern auch die Nachricht von einer Emporung in Alexandrien uͤberbrachte. Die Depeschen enthalten in kurzen Worten Folgen⸗ des angeblich vom Englischen General⸗Konsul in Aegypten: „Der letzte und noch nicht ganz gestillte Aufruhr in Kahira machte in Alexandrien einen sehr uͤbeln Eindruck; die Einwohner beider Stäadte murrten sehr laut uͤber die Zwangsmaßregeln hinsichtlich der Nationalgarde. Kaum war scheinbar die Ruhe in Kahira hergestellt, so begab sich Mehmed Ali nach Alexandrien, wo so eben die Depeschen uͤber die Absetzung Chosrew⸗Pascha's und den Syrischen Aufstand angelangt waren. Die Trauer der einen Nachricht uͤberwog die Freude der ande⸗ ren. Am 16. Juni wurden von Plexandrien 16 Schiffe, meist Fregatten, mit 8000 Mann regulairer Truppen und 4000 Albanesern unter dem Befehle Abbas Pascha's, nach Beirut ge⸗ schickt. Auf diese Art blieben in Alexandrien und Kahira nur noch zwei Depots, kaum 2000 Mann stark. Nachdem die Stadt von Truppen entbloͤßt war und die Bevoͤlkerung die Einpoͤrung von Syrien vernommen hatte, so wie daß man dort unter dem Schutze des Hattischeriffs von Gulhane zu stehen wuͤnsche, ver⸗ langte die Volksmasse eine gleiche Beguͤnstigung unter Drohun⸗ gen unter Verwuͤnschungen. Bei Abfahrt des Englischen Schif⸗ fes hatte die Empoͤrung in Alexandrien so weit um sich gegriffen, daß Mehmed Ali sich in ein Fort fluͤchten mußte und von den Rebellen belagert wurde.“ So weit die neuesten Nachrich⸗ ten unter Englischer Flagge. Diese sind aber in vieler Hinsicht in Zweifel zu ziehen. (Die im Oest. Beob. enthaltenen neue⸗ sten Nachrichten aus Konstantinopel melden nichts von dieser Empoͤrung in Alexandrien.)

Die Pest ist am 23. Juni in Adamity, am Eingange der Dardanellen auf der Asiatischen Seite, ausgebrochen; es sind be⸗ reits Aerzte dorthin geschickt.

Konstantinopel, 1. Juli. (Wiener Z.) Der Abge⸗ sandte des Vice⸗Koͤnigs von Aegypten, Sami Bey, welcher Briefe desselben an den neuen Wesir und die Sultanin⸗Mutter mitbrachte, hat Ersterem noch vor Ablauf der Quarantaine Er⸗ offnungen gemacht, und dem Vernehmen nach kostbare Geschenke an die Sultaninnen mitgebracht. Im Reichs⸗Conseil wurden seitdem die Anträge Mehmed Ali's verhandelt. Die Moslims schenken der mit Biitzesschnelle uͤberall verbreiteten Zusage Sami Beys, daß die Tuͤrkische Flotte unverzuͤglich zuruͤckkommen wuͤrde,

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den der andere ersetzt worden. Auch der Gouverneur von Sivas, dullah Pascha, ist durch den. Sie sind sümemetich als Feinde der Reformen bezeichnet. Haßs Pascha hat einen kleinen Krieg gogen ei bei Kars unternommen, und diesen Anhaͤnger Mehmed All's in seine Schluchten verjagt. Es scheint, daß dieser Zug 42 moralischen Einfluß auf die Bevöoͤlkerung in Syrien, welche 3

Vereinigte Staaten von Nord⸗Amerika.

New⸗York, 19. Juni. den Druck von 20,000 Exemplaren eines Berichtes des Praͤsiden⸗ ten beschlossen, der die Organisirung einer bewaffneten Macht von 20,000 Mann zum Schutze der Uniog, im Falle einer Krise, fuͤr angemessen erklaͤrt.

Aus Mexiko soll hier die Nachricht von der unperweilt zu erwartenden Uebergabe von Campeche an das die Stadt bela⸗ gernde Foͤderalisten⸗Corps eingegangen seyn.

Die Berichte uͤber die Verwuͤstungen, welche die Ueber⸗ schwemmungen in den suͤdlichen Staaten angerichtet haben, schei⸗ nen uͤbertrieben gewesen zu seyn.

Zwischen den Indianern in Florida und den Trupoen der Staaten haben wieder einige Scharmuͤtzel stattge⸗ unden.

Die Unter⸗Schatzamts⸗Bill und die Bill uͤber die Banke⸗ rotte liegen dem Kongreß noch immer zur Diskussion vor.

Das Verfahren der Legislatur von Pennsilvanien, die oͤffent⸗ lichen Beduͤrfnisse durch Auferlegung neuer Abgaben, und nicht durch neue Anleihen, zu bestreiten, hat uͤberall einen guͤnstigen Eindruck gemacht, und alle oͤffentlichen Fonds sind in jenem Staate gestiegen. Auch die Actien der Vereinigten Staaten⸗Bank

haben sich gehoben, und es heißt, daß dieselbe bei ihrer am Isten Juli zu haltenden Jahres⸗Versammlung eine Diwvidende ankuͤndi⸗ gen werde. In New⸗York stehen die Handels⸗Geschaͤfte still, und die Banken haben Muͤhe, ihr muͤßiges Kapital zu benutzen. Ven der Handels⸗Kammer ist eine Deputation nach Washington abge⸗ gangen, um sich der Annahme des Bankerott⸗Gesetzes zu wider⸗ setzen oder es doch wenigstens zu modifiziren.

In Quebeck sind bis jetzt in diesem Jahre ungefaͤhr 800⁰ Auswanderer angekommen, eine sehr große Zahl im Vergleich zu 444*“2“

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1“ 88

Berlin, 19. Juli. Die heute ablaufende allgemeine Lan⸗ des⸗Trauer beschließt eine kirchliche Feier, die in dem ganzen Staate angeordnet worden. Se. Majestaͤt der Koͤnig und die Koͤnigin, so wie die hier anwesenden Mitglieder des Aöniglichen Hauses, wohnten derselben im hiesigen Dome bei, wo auch die hoͤchsten Staatsbeamten sich vereinigten. Wie der Dom, so waren auch alle anderen Kirchen der Stadt von den zahlreichsten Ver⸗ sammlungen gaus allen Staͤnden gefuͤllt, die in Liebe und Andacht dem unvergeßlichen vaͤterlichen Herrscher die Huldigungen und

Opfer ihrer dankbaren und tiefbetruͤbten Herzen darbrachten.

Heute Abend findet im Neuen Palais zu Potsdam die Auf⸗

fuͤhrung des Requiems von Mozart statt.

Wissenschaft, Kunst und Literatur.

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leibs⸗Krankheiten, nebst einer neuen und naturge⸗ maͤßen Heilmethode der Hämorrhoiden, Hypochondrie, Hysterie und Gicht. Fuͤr gebildete Nichtaͤrzte. Von Dr. Moritz Strahl, praktischem Arzt und Aeccoucheur in Berlin. Fuͤnfte vermehrte und verbesserte Auflage. Berlin, 1840. 8. Wenn ein Buch in vier Jahren fünf Auflagen erlebt (die Vor⸗ rede zur ersten des gegenwärtigen ist aus dem Juli 1836), so ergiebt sich daraus unwidersprechlich die Thatsache, daß es begierig geka uft worden, was bekanntlich nicht von allen Erzeugnissen der Presse aus⸗ gesagt werden kann. Aber was folgt weiter aus dieser Thatsache! Gewiß so viel, daß durch ein solches Buch einem Bedürfniß entgegen⸗ gekommen worden, welches sich vor der Befriedigung durch dasselbe fühlbar gemacht, denn das kaufende Publikum streckt nur nach solchen Schriften die Hand aus, von denen es unmittelbaren Vortheil erwartet. Betrachten wir nun die vorliegende unter dem angedenteten Gesichts⸗ punkte, so verheißt der Titel ein Doppeltes; sie will nicht nur der so weit verbreiteten Klasse der Unterleibskranken das Räthsel ihrer Leiden

unbedingten Glauben. Nach Berichten aus Bairut vom 10. Juni waren bereits bedeutende Verstärkungen aus Alexandrien in Syrien eingetroffen. Der groͤßte Theil des Lagers bei Ram⸗ leh wurde in St. Jean d'Acre und an der Kuͤste erwartet. Aus Alexandrien wird vom 23. Juni gemeldet, daß es der Fran⸗ zoͤsische Konsul Cochelet war, der dem Vice⸗Koͤnige den Rath ertheilte vor Allem, um nur dem Sultan den Beweis zu geben, daß er geneigt sey, den Frieden herzustellen, die Tuͤrkische Flotte zuruͤckzuschicken.

lösen, sondern sie mit einer neuen und naturgemäßen Methode, diese Uebel zu heilen, bekaunt machen, und verlangt von ihren Lesern keine andere Qualification, als die leicht nachzuweisende, daß sie Nichtärzte seyen, eine Bedingung, die auch der Ref. erfüllt, der kein Arzt, sondern nichts weiter ist, als ein schwerer Unterleibskranker, welcher sich oft nach einer klaren Einsicht in seine qualvollen Zustände und wo möglich nach einem Mittel zur Beseitigung derselben gesehnt. Dies führte ihn zuerst zu dem vorliegenden Buche und demnächst zu dessen Verfasser als Arzt, weil die Schrift ihm Vertrauen eingeflößt hatte. Es ist nämlich in derselben vorzugsweise anzuerkennen eine gesunde Logik, wenn man die

des Gouverneurs von Adrianopel, Prozeß, ultan nach erfolgtem Urtheilsspruche empfing, macht großes Aufsehen. Mehrere Muhassils sind seitdem abgesetzt und

a⸗ Soliman Pascha von Merach ersetzt wor⸗

Keur Hussein

üͤrkische Huͤlfe erwartet, gewesen ist.

Der Senat zu Washington hat

Enthuͤllung des raͤthselhaften Wesens der Unter⸗

wissenschaftlichen Prämissen gelten läͤßt, über welche dem Laten kei Urtheil zusteht; sodann eine sehr gefällige, lichtvolle Darstellung un vor allen Dingen eine ungemein naturgetreue Schilderung der verschie denen Unbilden, welchen der Unterleibskranke unterworfen ist. Da diese aber dem Verfasser so gelungen, erklärt sich aus einer beiläufige Aeußerung (S. 121), wonach er selbst „eine Reihe von Jahren unte vergeblicher Anwendung aller bekannten Heilmittel und Methoden ein schw

leidender Unterleibskranker gewesen.“ Nun liegt der Schluß nahe, da wenn cin Arzt zur Erkenntuiß einer Krankheit an seinem eigenen Lei

gelangt ist, ersie sicherer zu behandeln verstehen werde, als ein anderer, bei welchem dies nicht der Fall. Reserent hat diese Konsequenz we⸗ nigstens für sich gezogen und es bisher auch nicht zu bereuen gehabt, daß er sich der von dem Verfasser als „neu und naturgemäß“ empfoh⸗ lenen Heilmethode unterworfen. Inwiefern sie diese Prädikate verdie⸗ nen: dies zu prüfen, gehen ihm wiederum die technischen Keunntnisse ab; wohl aber kann er versichern, daßer sich, so lange er die Kur gebraucht bedeutend erleichtert fühlt und zwar in fortschreitendem Maße. Daß es bei vielen anderen Leidensgenossen dem Verfasser eben so wie bei

überzeugen, und wenn er als ehemaliger urist auch wohl weiß, daß nicht immer post hoc propter boc ist, so hat er doch auch gar keinen Grund, der Methode dasjenige abzusprechen, was ihr sehr wohl zue

f einer Unterlage von Voraus⸗

kommen kann, da sie, wie gesagt, auf ein . setzungen beruht, welche in einem 7. logischen Zusammenhange mit Ul bei dem Verfasser von keiner

einander stehen. Uebrigens ist übera esoterischen Lehre die Rede; er begründer und legt seine Methode in der hier hesprochenen Schrift offen dar, händigt die zu den von ihm nöthig befundenen, aus ganz einsachen Species bestehenden Arzneien verschriebenen Rezepte seinen Patienten aus, die sie also ihren Haus⸗ ärzten mittheilen können, und lehnt eine Consultation mit diesen, wenn sie verlanat wird, niemals ab. Klagt er dennoch in seinem Buche hin und wieder über Mangel an Anerkennung von Seiten seiner Kollegen, so möge er, insofern seine Heilmethode sich wirklich als eine neue undnatur⸗ gemäße dauernd bewährt, sich mit der unumstößlichen Wahrheit von dem endlichen Siege jeder Wahrheit trösten; auch räumt er ja selb (S. 165 und 166) ein, daß es in dieser Beziehung seit den letzten Auf⸗ lagen seiner Schrift schon besser geworden. Referent kann diese Anzeige übrigens nicht schließen, ohne auf eine merkwürdige Aeußerung Schönlein’s (S. 119 in der Note) zu ver⸗ weisen, die aus solchem Munde von höchster Bedeutung Fe 8

Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 18. Jult.

Zeitdauer Abgang

i von t. M. Potsdam.

Abgang von Perlin.

20 [um 6 Uhr Morgens.

40 . 9 . 44 43 1 Mittags.. 40 Nachmitt.

Abends ..

Um 8 Uhr Morgens.. 11 Vormitt... 2 Nachmitt..

Abends , 8 .

43 58

Auswürtige

11 Amsterdam, 15. Julk. Niederl. wirkl. Schuld 53 ⁄12. 5 % 4d0 101 9⁄16. 5 % Span. 257/16. Passive —. Ausg. Sch. . Zinsl. —. Prüm. Sch. —. Pol. —. Oesterr. Met. 5 Antwerpen, 14. Juli. Neue Aunl. 241516⁰bG. Hamburg, 17. Juli.

Bank-Act. 1835. Engl. Russ. 1092ڈ4. Wien, 14. Juli.

5 %, Mat. 1092 ¼. 4 % 102 ¼. 39% 83. 2 ⁄½2 2 ½. —, Baul.-Actien 1846. Anl. de 1834. 728 24. de 1839 339 1/10- 4

Kanz-Bill. 221 8 .

Preuss.

71 Zinsl. 71⁄8¶.

Koͤnigliche Schauspiele.

Montag, 20. Juli. Im Schauspielhause: Adele, Lustspiel in 1 Akt, aus dem Franzoͤsischen, von Harrys. (Herr Hen⸗ drichs: Eduard.) Hierauf: Der Jugendfreund, Lustspiel in 3 Abth., frei nach Ancelot und Comberousse, von Fr. von Holbein.

Dienstag, 21. Juli. Im Schauspielhause: Die Lebensmuͤ⸗ den, Lustspiel in 5 Abth., von E. Raupach.

Koͤnigsstaͤdtisches Theater.

Montag, 20. Juli. Norma. Oper in 2 Akten, nach dem Italiaͤnischen von Seyfried. Musik von Bellini. (Dlle. Haͤhnel wird, von ihrer Urlaubsreise zuruͤckgekehrt, in dieser Oper wieder auftreten. Herr Scheibler, vom Stadttheater zu Koͤnigsberg, neu engagirtes Mitglied dieser Buͤhne: Orovist, als Debuͤt.)

Dienstag, 21. Juli. Der Gloͤckner von Notre⸗Dame. Ro⸗ mantisches Drama in 6 Tableaux, von Charlotte Birch⸗Pfeiffer.

Mittwoch, 22. Juli. Zum erstenmale: Shakespeare in der Heimath, oder: Die Freunde. Schauspiel in 4 Akten, von K. von Holtei.

Verantwortlicher Redacteur Arnold.

Gedruckt bei A. W. Hapn.

Allgemeiner Anzeiger fuͤr die Preußischen Staaten.

neuesten Hypothekenscheine und Bedingungen in der Registratur einzusehenden landschaftlichen Tare abge⸗

schätzt auf 23,à90 Thlr. 16 sgr. 8 pf., soll

28. November

an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden.

Marienwerder, den 10. April 1840.

Bekauntmachung. Die Hälfte des adelichen Gutsantheils Lichtfelde No. 35 l4t. A. im Stuhmer Kreise, dem Johann Zim⸗ mermann, dem Ludwig Richter und dem Hauptmann Anton von Danielski am 30. Juli 1833 gem inschaft⸗ lich auf 19,547 Thlr. 25 sgr. 10 pf., und die Hälfte des adelichen Gutsantheils Gül⸗ denfeide No. 19 L.it. B. im Stuhmer Kreise, dem Jo⸗ hann Zimmermann, dem Ludwig Richter und dem Hauptmann v. Danielski am 30. Juli 1833 gemein⸗ schaftlich adjudizirt, abgeschätzt auf 3267 Thlr. 20 sgr. zufolge der nebst Hvpothekenscheinen und den Bedin⸗ gungen in der Registratur einzusehenden Taren, sollen am 27. November d. J., Vorm. um 11 Uhr,

den

Der eingetragene, seinem Anfenthalte nach unbe⸗ kannte Miteigenthümer der gedachten Gutsantheile, be v. Danielski, oder dessen unbekannte Er⸗

i werden hierdurch öffent!ich vorgeladen.

Marienwerder, den 16. April 1840.

Civik⸗Senat des Königl. Ober⸗Landesgerichts.

MNothwendiger Verkauf. Sbe⸗ Landesgericht zu Marienwerder. Dus imm Woauschen Kreise belegene Rittergut Ra⸗ kowice 7o. 15 (früher No. 140), nach der nebst dem

machu stück vo

Vom 1. bis 16. Aungust d. J., die Sonntage aus⸗ genommen, werden in den Vormittagssiunden von 9 bis 12 Uhr die zu Johannis 1840 fällig gewese⸗ nen Zinsen der konvertirten Westpreußischen P briefe gegen Einlieferung der desfallsigen Coupons durch den unterzeichneten Agenten in seinem Com⸗ toir gezahlt, welches mit dem Bemerken bekannt ge⸗ macht wird, daß den Coupons ein Verzeichniß bei⸗ an ordentlicher Gerichtsstelle subhastirt werden. ist, welches Nummer und Namen des Guts, o wie den Betrag der Zinsen enthalten muß. Berlin, den 18. Juli 1840. b Ludwig Lessing, Commerzienrath.

In Dresden soll am 7. August d. J. durch das Wohllöbl. 8 (Stadtgericht daselbst, laut dessen Bekannt⸗ 8 8 8 vom 4. ; ca. 34,000 IEllen Flächeninhalt mit den vor einigen Jahren darauf errich⸗ tetenzGebäuden, bestehend in einem großen

herrschaftlichen Wohnhause, nung, Wagenremise, Pferde haus mit Reservoir, Garten willig versteigert werden.

äußern Pirnaischen Gasse zub No.

0.

Stadt mit den

einem eisernen Gitter umgebenen fand⸗ über we

ßen Garten“ genießt. findet sich ein Springbrunnen, und voir wird das Wasser

als auch nach verschiedenen

leitet. Alle Gebäude und die das benden Mauern sind höchst sorgfäl

Juli, ein schönes Grund⸗

gasse Nr. 7) und Herr Advokat Br

Am Schlusse der

bindet dieses Grundstück alle Beguemlichkeiten der Reizen einer länd ichen Besitzung. indem man von der Straßenseite aus auf Trottoir und des Abends bei Gasbeleuchtunz zu dem mit

während der in Englischem Geschmace angelegte Gar⸗ ten von Seiten mit freiem Feide umgeben ist,

ches hin man aus dem Wohnhaunse, aus dem Gartensalon und von den verschiedenen erhabe⸗ nen Punkten des Gartens die herrlichste Aussicht nach den Gebirgen und nach dem sogenannten „gro⸗ Vor dem Wohnhause be⸗

rd da sowohl in die bequem einge⸗ richtete im Souterain gelegene Küche und Badestube, Theilen des Gartens ge⸗ Grundstück umge⸗

baut, die zahlreichen Zimmer des Hauses größtentheils mit parquettirten Fußböden versehen, und das ganze Grundstück befindet sich in dem trefflichsten Zustande.

Nähere Auskunft ertheilt auf frankirte Anfragen Herr Advokat Flemming in Dresden (Große Schieß⸗

1“ 8

Literarische Anzeigen. Bei W. Logier, Friedrichsstr. Nr. 161, er⸗ schien so eben und ist in allen Buchhandlungen zu haben: L o

auf Seine HKochselige Majestät Friedrich Wilhelm den Dritten, König von Preußen, 8— 4 8 8 .e Mit einem Anhange, Das Glaubens⸗Bekenntniß des

18 4q

Gärtnerwoh⸗ stall, Wasser⸗ falon ꝛc. frei⸗

35 brlegen, ver⸗

Vorhofe gelangt,

enthaltend: hochseli⸗

gen Königs vom 4. Juli 1787. Die Allerhöchste

Kabinets⸗Ordre vom 17. Juni 1840. Das Testa⸗

ment und den Zuruf des verklärten Monarchen vom

1. Dezember 1827. 4 Bogen auf Velinpapier in gr.

Svo. in feinem Umschlag. Preis 10 sgr., mit Gold⸗ schnitt 20 sgr.

Der Verfasser ist ein als Schriftsteller und Dichter nicht unbekannter Staatsbeamter und hat hier dem edlen Monarchen ein würdiges Denkmal gesetzt, das gewiß lebhaften Beifall bei allen guten Pr den wird. “X

.“ 88

89

aus dem Reser⸗

tig und solid ge⸗

andt in Leipzig.

ihm geglückt, davon hat Referent Gelesente gehabt, sich glaubhaft zu

Amtl. Nachr. Runsl. u. Pol.

nͤaschement am 7ten . au nach St. Petersburg marschirt, wo es am Laen in Kansen. vne⸗

ter⸗Palais die Uniformen in Empfang nahm. Am naͤchsten Tage, naͤnitich am 9. 1

Kapelle der

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8

Allgemeine

I

——

Berlin, Dienstag den 21sten Juli

ußl. u. Pol. Ankunft der Russischen Unifermen Sr. Majestät Friedrich Wilhelm's III. Gen. Perowskp von Orenburg auge⸗

sommen. Bevölkerung von Meskau.

Frautr. Pairs⸗K. Letzte Sitzung. Paris. Schluß der Kam⸗ mer⸗Session. Das Verbot des reformistischen Bankctts. Ge⸗ drohter Prozeß des Sohnes des Marschalls Bourmont. Rund⸗ schreiben betreffend die Arbeit der Kinder in den Fabriken. Uecber den Traltat an der Tafna.

Großbr. u. Irl. Oberh. Adresse wegen der Regentschaft. Unterh. Oeffnung des Brit. Museums u. d. Gemälde⸗Gal. an Sonntagen nicht genehmigt. Lond. Hume kündigt Anträge ans Parlam. Reformen an. Tscherkessen⸗Siege. Bürgerliche Stel⸗

lung der Juden. 113“

Belg. Brüssel. Rückkehr des Königs.

Dan. Stände⸗Versamml. in Roeskilde.

Deutsche Bundesst. Heidelberg u. Freiburg. Kassel. Stände⸗Verh.

Tahweiz. Schaffb. Versteigerung von Hurter’s Bücher⸗Samm.

Italien. Rom. Der Papst wiederhergestellt. 8

Span. Vermischtes.

Port. Partei⸗Kämpfe. Duero⸗Schifffahrt.

Uleg. Nachr. des Oest. Beob. über den Aufstand in Sprien.

Nord⸗Am. New⸗York. Baumwollen⸗Aerndte.

Lüd⸗Am. Montevideo. Schreckens⸗Herrschaft in Buenos⸗Avres. Inland. Potsdam. Gedächtnißfeier der verewigten Königin Louise. Bresl. Sparkasse. Salzbrunn. Kursaal.

Wiss., K. u. L. Wien. Theater⸗Jourualistik.

Universität.

Amtliche Nachrichten.

Gegenstand, die sich es nicht an Leben, doch haben sie wohl teresse, um ausfuͤhrlicher

Kronik des Tages.

Noch von des Hochseligen Koͤnigs Majestaͤt sind folgende Ordens⸗Verleihungen Allergnaͤdigst bewilligt worden:

Dem Wirklichen Geheimen Ober⸗Justizrath von Goßler den Stern zum Rothen Adler⸗Orden 2ter Klasse mit Eichenlaub. Dem Gehelmen Ober⸗Finanzrath von Zschockl., so wie den Ge⸗ neral⸗Majors von Neindorff, Inspecteur der Artillerie⸗Werk⸗ staͤtten, und von Ledebur, Kommandant von Wesel, den Rothen Adler⸗Orden 2rer Klasse mit Eichenlaub; desgleichen dem Gehei⸗ men Regierungs⸗Rath Hamilton zu Gumbinnen diesen Orden ohne Eichenlaub. Dem Landrath des Kreises Malmedy, von Re⸗ gri, die Schleife zum Rothen Adter⸗Oeden dritter Klasse. Dem reis⸗Senior und Pastor Kahl zu Piskowine im Wohlauer Kreise, dem evangelischen Pfarrer Daubenspeck zu Homburg bei Meurs, dem Hauptmann a. D. und Buͤrgermeister von Voß zu Stendalden Rothen Adler⸗Orden 3ter Klasse mit der Schleife; so wie dem Superintendenten und Pfarrer Besthorn zu Me⸗ denau im Regierungs⸗Bezirk Koͤnigsberg, dem Buchdruckerei⸗ Besitzer und Mit⸗Direktor des topographischen Instituts zu Bruͤssel, Wahlen, dem Landrath des Landsbergischen Kreises, Sturm, und dem Dom⸗„Pastor, Dr. Kottmeyer zu Bremen, diesen Orden ohne Schleise. Dem Pfarrer Heine zu Horn⸗ burg im Regierungs⸗Bezirk „Magdeburg, dem Pfarr⸗Senior Jentzsch zu Audenhain im Regierungs⸗Bezirk Merseburg, dem Kreis⸗Physikus Dör. F reudenberg zu Geilenkirchen, dem emeri⸗ rirten Kreis⸗Wundarzt, Stadtrath Suͤß zu Trier, dem Buͤrger⸗ meister Minuth zu Bartenstein, dem Stadt⸗Haupt⸗Kassen⸗

Buchhalter Ihnecke zu Koͤnigsderg in Pr., dem Pastor Pohl⸗ mann zu Geieben im Regierungs⸗Bezirk Magdeburg, dem Steuer⸗Linnehmer in Ziesar, Ober⸗Controlleur Nouvel, und dem Ober⸗Huͤtten⸗Bau⸗Inspektor Nath zu Freienwalde den Rothen Adler⸗Orden vierter Klasse. 1

Se. Majestaͤt der Hochselige Koͤnig geruhten, dem Geheimen Hofrath Dr. Steinruͤck in Berlin zu gestatten, das ihm von des Herzogs von Sachsen⸗Meiningen Durchlaucht verliehene Rit⸗ terkreuz des Saͤchsischen Ernestinischen Haus⸗Ordens anzulegen.

Der bei dem ober⸗Landesgerichte in Stettin angestellte Justiz⸗ Kommissarius Johann August Calow ist zugleich zum Notar

8. 8 8 1

seitdem nach Orenburg zuruͤckgekehrren Expedition, befindet sich seit dem 28. Juni in der hiesigen Hauptstadt.

Die Bevoͤlkerung von Moskau beträgt nach der letzten Zaͤh⸗ lung (zu Ende des Jahres 1839) 349,068 Seelen.

Durch Allerhoͤchsten Befehl vom 22. Juni ist der bei dem aktiven Kaukasischen Corps befindliche General⸗Major Olscheffskij l. zum Commandeur des linken Fluͤgels der Kaukasischen Linie er⸗ nannt worden. 81

Frankreich.

Pairs⸗Kammer. üen vom 14. Juli. Kammer beendete in der heutigen Sitzung die Eroͤrterung des

Die

Gesetz⸗Entwurfes uͤber die Organisation des Gerichtshofes erster Instanz der Seine.

Bei der Abstimmung uͤber den ersten Arti⸗ fel verwarf die Kammer sowohl den Entwurf der Regierung, als das Amendement der Kommisston, und somit den ersten Artikel uͤberhaupt. Eben so den zweiten. Den Debatten uͤber diesen durch mehrere Sitzungen fortzogen, fehlte ein zu vartikulares In⸗ darauf einzugehen. zung votirte die Kammer noch das Budget der Einnahme mit Ih

Paris, 15. Juli. Der erzog und die Herzogin von Ne⸗ mours werden nicht lange in London verweilen, vielmehr zur Feier der Juli⸗Feste in Paris eintreffen.

Die Abreise des Generals Cabrera nach einer Festung wird erst in einigen Tagen stattfinden. Er ist sehr leidend und einige seiner Wunden sind noch offen.

Es heißt, die Regierung habe erhalten. Sie uͤberbringen, dem Vernehmen nach, des Marschalls Valée uͤber die Expedition nach Miliana.

Es heißt, in der Kirche von St. Germain l'Auxerrois

heute Depeschen aus Algier

werde

am 27. Juli der Gottesdienst wegen der Translation der sterb⸗ lichen Ueberreste der Juli⸗Kaͤmpfer begangen werden.

Der Baron von Arnim, außerordentlicher Gesandter und be⸗ vollmaͤchtigter Minister Sr. Majestät des Koͤnigs von Preußen, ist gestern nach Verlin abgereist und wird erst gegen Ende Okto⸗ ber wieder auf seinen Posten zuruͤckkehren.

Heute wurde die Session von 1840 geschlossen. In der Deputirten⸗Kammer verlas der Minister des Innern die Koͤ⸗ nigliche Proclamation, welche dies anordnet. In der Pairs⸗Kam⸗ mer uͤbergab der Conseils⸗Prasident die betreffende Proclamation dem Kanzler, welcher sie vorlas. Die Deputirten⸗Kammer trennte sich unter dem Rufe: „Es lebe der Koͤnig“

Bevor sich die Kommissarien zur Feier des reformistischen Bankets, das gestern stattfinden sollte, zur Vertagung desselben entschlossen, versuchten sie den Minister des Innern zur Zuruͤck⸗ nahme des Befehls des Polizei⸗Praͤfekten zu bewegen, nach wel⸗ chem sich nicht mehr als 1000 Personen an demselben Orte ver⸗ sammeln sollten, wodurch die beabsichtigte Wirkung ganz verfehlt worden waͤre. Der Minister des Innern entgegnete indeß den Bittsteller, daß das Verbot des Polizei⸗Praͤfekten als kein abso⸗ lutes angesehen werden muͤsse, daß aber jetzt eine aufgeregte Zeit sey, eine Epoche, wo die politischen Leidenschaften mehr wie zu jeder anderen Periode gaͤhrten, daß mehrere aͤhnliche Zusammen⸗ kuͤnfte am Aten haͤtten stattfinden sollen, daß ein Mahl zu 3000 Gedecken und in der Naͤhe der großen Straße zu gefaͤhrlich sey, da dies leicht Zusammenlaͤufe veranlassen koͤnne; dann sprach der Minister von der Nähe der Vorstadt St. Antoine, der Bastille und der Juli-⸗Säule. Alles das habe die Regierung veranlaßt, die Zahl der Gaͤste auf 1000 festzusetzen. Die National⸗Gar⸗ den gingen von diesen Erklaͤrungen ziemlich befriedigt auseinan⸗ der, und auch der „Commerce“ und sogar der „National“ er⸗ klaͤrt sich mit dieser Maßregel einverstanden.

Herr Charles von Bourmont, Sohn des Marschalls, hat einen von Paris aus datirten Brief an den „National“ geschrie⸗ ben. Derselbe stellt einen Prozeß in Aussicht, welcher ein Sei⸗ tenstuͤck zu dem des Marschalls Grouchy gegen den General Ber⸗ thezene zu werden verspricht. Er beschwert sich daruͤber, daß das genannte Blatt den Bewohnern von Marseille dazu Gluͤck wuͤnsche,

in dem Departement dieses Kollegiums ernannt worden.

Abgereist. Der Wirkliche Geheime Ober⸗Regierungs⸗Rath

Koͤhler nach Kissingen.

Rußiand und Polen.

St. Petersburg, tersbourg liest man:

des Hochseligen Koͤnigs Friedrich Wilhelm III. bei dem Grena dier⸗Regiment, welches den bewahrt werden sollen, hat Michael, Befehlshaber

Se. Kaiserl. Hoheit der Großfuͤrstz

pfangnahme der 1 192 d. M. aus dem Lager (von Krasnoje⸗Selo

Juli, wurden sie von Krasnoje⸗Selo aus d Regimente gebracht und fuͤr die Dauer des Lagers 8* d0 Feld⸗ Avantgarde niedergelegt. Nach Aufhebung des La⸗ diese Uniformen in der Kirche des Grenadier⸗Regi⸗ Koͤnigs Friedrich Wilhelm III. ausbewahrt Militair⸗Gouverneur von Orenburg und nach Chiwa bestimmt gewesenen und

gers sollen ments des General Perowsly, Commandeur der fruͤher 3 8

8.

14. Iuli. Im Journal de St. Pe⸗ „In Gemaäaͤßheit des von Sr. Majestaͤt; dem Kaiser erlassenen Befehls, daß die Uniformen Sr. Majgestaͤtz

Namen dieses Monarchen traͤgt, auf des abgesonderten Garde⸗Corps, ein De 8

aschement von der ersten Compagnie jenes Regiments zur Em Uniformen abgesandt. Demzufolge ist dieses Des⸗

daß sie seinen Vater beschimpft haͤtten, und daß es behaupte, der Marschall von Bourmont habe uͤber Frankreich das Ungluͤck von Waterloo herbeigefuͤhrt. Ich zeige Ihnen jetzt schon an, sagte er, daß ich Sie als Verleumder vor Gericht ziehen werde. Seit 25 Jahren lastet diese Anklage auf unserem Namen und verdun⸗ teelt als ein haͤßlicher Flecken den Ruhm meines Vaters, da die Boͤswilligkeit und der Irrthum nicht muͤde werden, sie zu wie⸗ Berholen. Es ist an der Zeit, daß die Frage aufgeklaͤrt werde; ste wuͤrde indeß die Graͤnzen einer gewoͤhnlichen Polemik uͤberschrei⸗ nn, und bedarf auch des hellen Lichtes der Gerechtigkeit, der Sanction veroͤffentlichen Eroͤrterung und eines feierlichen Spruches. Ichfordere Sie also vor Gericht, um Genugthuung zu erlangen fuͤr die Hart⸗ nnaͤckigkeit, mit welcher Sie bei dieser Verleumdung beharren. [Sie werden Ihre Beweise beibringen, wir die unsrigen. Die Gerechtigkeit und Frankreich werden entscheiden.“ Der „National“ erinnert in seiner Antwort an Herrn Charles von Bourmont an den Tagesbefehl des Generals Gérard, unter welchem Herr von Bourmont diente, oder dienen sollte. Im Bulletin der Großen Armee, datirt von Charlesroi 15. Juni Abends, heißt es: „Der General Gérard hat gemeldet, daß der General⸗Lieutenant Bourmont, der Oberst Clouet und der Escadron⸗Chef Villontrays zum Feinde uͤbergegangen sind.“ Dem „National“ scheint die Drohung mit einem Prozesse gar nicht unlieb zu seyn, aber er fordert Herrn Bourmont, den Vater auf, die Klage gegen ihn zu erheben, und ihn nicht vor die Zucht⸗Polizei zu fordern, da die Dissamations⸗ Prozesse bei verschlossenen Thuͤren statthaben, sondern vor das Assisen⸗Gericht, weil er einen hoͤhern Offizier bei der Ausuͤbung seiner Pflichten beleidigt habe. BII Der Moniteur verdͤffentlicht ein Rundschreiben des Mi⸗ nisters des Handels und Ackerbaues an die Handels⸗ und Ma⸗ nufakturen⸗Kammern, betreffend die Arbeit der Kinder in den Fabriken. Der von der Regierung vorgelegte Gesetz⸗Entwurf war von der Pairs⸗Kammer amendirt worden, aber die vorge⸗

Die Pairs⸗Kammer theilte daß nur eine einzige

In derselben Siz⸗

1111.“]

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ruͤckte Zeit der Session erlaubte der Deputirten⸗Kammer nicht, sich damit zu beschaͤftigen. Der Vericht der Kommission bewies indeß, daß sie den sesten Willen habe, zur Unterdruͤckung eines Mißbrauchs beizutragen, den die Menschlichkeit nicht gutheißen kann. Der Regierung liegen jetzt drei Entwuͤrfe vor: ihr eige ner und die der Kommission der Pairs⸗ und der Deputirten Kammer. Die Regierung hatte geglaubt, daß die Verschiedenhe

der einzelnen Industrieen, der Klimate u. s. w. nicht gestatten wuͤrde, fuͤr das ganze Land eine und dieselbe Regel festzustellen. dagegen diese Ansicht nicht; sie wollte, Norm fuͤr Alle eingefuͤhrt werde; die Kom⸗ mission der Deputirten⸗Kammer schloß sich dieser Ansicht an. Es haben sich noch einige Meinungs⸗Verschiedenheiten herausgestellt, uͤber die Etablissements, welche diesem Gesetze zu unterwerfen waͤren, uͤber die Feststellung des Alters der Kinder, uͤber die Ve⸗ obachtung der Sonn⸗ und Feiertage und den Schulbesuch. Der Minister fordert nun die Mitglieder der Handels⸗Kammern auf, die vorgeschlagenen Dispositionen zu pruͤfen; vorzuͤglich lenkt er ihre Aufmerksamkeit auf die Maßregeln hin, welche zur Ausfuͤh⸗ rung des Gesetzes zu ergreifen seyn moͤchten. Die 2 erwaltung hatte sich in jedem Departement die Errichtung einer oder meh⸗

rerer Inspectionen vorbehalten; die Pairs⸗Kammer verlangte, daß

der Präfekt, der Unter⸗Präfekt und die

den Bericht Traktat an der Tafna, der 1 d Blattes zum Ministerium nicht ohne Bedeutung seyn duͤrfte:

und Bugeaud bei getheilt.

Inspection den Vorzug gegeben, mit Aba Anordnung einer genuͤgenden Inspection ist fuͤr das Lebensfrage.

lich mitzutheilen, wie das bracht werden koͤnne.

Maires mit der Aufsicht die Deputirten⸗Kannmer hatte dem System der aber mit Abänderungen. ie Gesetz eine Die Handels⸗Kammern sind nun dringend aufge⸗ fordert worden, der Regierung ihre Ansichten so schnell als moͤg⸗ Gesetz am besten in Anwendung ge⸗

beauftragt wuͤrden,

Der Constitutionnel enthaͤlt folgenden Artikel uͤber den bei der bekannten Stellung dieses haben die Briefe der Generale Damrémont Gelegenheit des Traktates an der Tafna mit⸗ Aus denselben geht unwiderleglich hervor, daß der Ge⸗ neral⸗Gouverneur von Algier und der erste Kommandant der Pro⸗ vinz Oran durchaus verschiedener Meinung uͤber die Wirkung waren, welche die Unterhandlungen mit

dem Emir fuͤr unsere Herrschaft in der Regentschaft haben wuͤrde. Dazu kam noch, daß das Ministerium vom 15. April den beiden Generalen durchaus widersprechende Instructionen erheilte, und daß es den General Bugeaud bevollmaͤchtigte, direkt zu unterhandeln, waͤhrend es dem General Damrémont anzeigte, daß nichts ohne vorhe⸗ rigen Bericht in der Proninz Oran unternommen wer⸗ den solle. Diese Dokumente, die bereits in den „Al⸗ gierschen Annalen“ des Herrn Plelissier

abgedruckt wur⸗ den, haben die Bedenklichkeiten des Generals Bugeaud gehoben und er hat seine

Reclamationen nach einander an den „Natio⸗ nal“, den „Siecle“ und die „Presse“ gerichtet. Diese Briefe haben zum Zweck, den Traktat, den der General mit seinem Na⸗ men unterzeichnete, zu vertheidigen. Ungluͤcklicherweise fuͤr den General Bugeaud hat sich das ganze Land nicht gegen ihn, wohl aber gegen das Werk des Ministeriums vom 15. April, dessen Instrument er war, ausgesprochen, und er wird durch die Mit⸗ tel, welche er jetzt anwendet, das Geschehene nicht wieder gut machen. Er will, daß die Ereignisse der Zeit die Vertheidigung des Traktats fuͤhren sollen; da eine oder zwei Expeditionen gegen den Emir diesen nicht vernichtet haben, so sey der demuͤthigende Friedensschluß von 1837 gerechtfertigt. Nein, und abermals Nein! Die gegenwaͤrtigen Ereignisse brechen im Gegentheil dem Verfahren von 1837 den Stab! Man vergroͤßerte die Gewalt Abdel Kaders auf eine ungebuͤhrliche Weise; man entmuthigte die Staͤmme, die uns bisher treu geblieben waren, und erschuf ihnen in dem Emir einen Beherrscher und einen Feind zugleich. Was war die Folge? Abdel Kader, der bis dahin auf die Provinz Oran beschraͤnkt war, dehnte seine Herrschaft jetzt uͤber alle Punkte der Regentschaft aus; er brachte die Provinzen Algier und Tit⸗ teri in Aufruhr und streuete den Saamen dazu bis an die oͤst⸗ lichste Graͤnze der Provinz Konstantine aus. Er hatte nur un⸗ regelmaͤßige Haufen und hat jetzt Soldaten, er hatte kaum Ge⸗ wehre und hat jetzt Kanonen, selbst die uns am geneigtesten Staͤmme sammelten sich unter seiner Fahne; und wir mußten 60,000 Mann gebrauchen, wo sonst 20,000 vollkommen ausgercicht haͤtten. Das sind die Ergebnisse des Traktats an der Tafna, der alle Verlegenheit der Gegenwart und diejenigen, womit uns die Zukunft noch bedroht, hervorgerufen hat; und man muß blind seyn, um einen Schritt zu vertheidigen, der sich durch nichts rechtfertigen laͤßt. Dieser Traktat hat keinen anderen Vortheil gehabt, als daß er uns eine ernste Lehre gegeben hat.“

Nachdem das Gericht den Antrag der Vertheidiger der Ma⸗ dame Laffarge um Vertagung der Verhandlungen abgewiesen, ließ diese durch ihren Advokaten erklaͤren, sie werde sich nicht zu den Terminen einstellen, und verlange, sich augenblicklich zuruͤck⸗ zuziehen, was ihr denn zuletzt auch zugestanden wurde. Nachdem hierauf Madame Laffarge und ihre Vertheidiger den Saal ver⸗ lassen, nahm Herr Corali, Advokat der Gräfin von Léctaud das Wort und gab eine Darlegung der Thatsachen. Er beruͤhrte vor⸗ zuͤglich das Verhaͤltniß, in welchem Fraͤulein von Nicolai zu Herrn Clavet gestanden, um daraus die Ueberzeugung hervor⸗ springen zu lassen, daß sie gar keinen Grund gehabt habe, das Stillschweigen des Herrn Clavet zu erkaufen. Er beruͤhrte dabei die Art, wie sie mit einander bekannt geworden waren. Die beiden Freun⸗ dinnen bemerkten, daß ihnen ein junger Mann folge, so oft sie ausgin⸗ gen. Marie Capelle entdeckte seinen Namen und beredete ihre Freundin, ihm zum Scherze einen Brief zu schreiben, den diese diktirte, sie aber schrieb. Es wurde ihm darin zu verstehen ge⸗ geben, daß die Promenaden in den Champs Elysées der Ge⸗ sundheit sehr zutraͤglich waͤren. Clavet nahm die Sache ernstli⸗ cher, als die beiden jungen Damen wohl vermuthet hatten, und er schien eine tief empfundene Neigung fuͤr Fraͤulein von zu hegen. Das war indeß nicht deren Absicht, und es wurde ihm bald ein Brief zugeschickt, worin der Wunsch ausgesprochen

„Einige Journale

wurde, die ganze Geschichte beendet zu sehen. Der Inhalt der

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Nicolai 8—