1840 / 202 p. 2 (Allgemeine Preußische Staats-Zeitung) scan diff

mes und eines leidenden Gesundheits⸗Zustandes aufgedruͤckt. Wahrend der ganzen Reise war er der Gegenstand der aufmerk⸗ samsten und zaͤrtlichsten Sorgfalt von Seiten seines Sohnes. Dieser geht mit verbundenem Kopfe; an der Stirne hat er zwei schwere Wunden, die ihm ein Steinwurf bei den ber 8 Alhe⸗ ten Vorgaängen in Marseille beibrachte. 4

Großbritanien und Irland.

Parlaments⸗Verhandlungen. Oberhaus. Sitzung vom 16. Juli. Der Lord⸗Kanzler ersuchte um die Erlaub⸗ niß, eine Bill in Bezug auf die Regentschaft einbringen zu duͤr⸗ fen, und erwaͤhnte dabei, daß vor der Thronbestei, ung der Koͤni⸗ ain nur der Fall beruͤcksichtigt worden, daß die Krone auf eine Erlauchte Person uͤbergehen köͤnne, die Souverain eines anderen Landes sey. 1 „Aber dieser Fall“, fuhr er fort, „ist nicht der einzige, für den man zu sorgen hat. Es können Ereignisse eintreten, woduüurch das Land eine Reibe von Jahren hindurch in dem Zustande bleibt, daß der muth⸗ maßliche Threuerde ein Kind von zartem Alter ist, unfähig, die Pflich⸗ ten und Prärogative eines Souverains auszuüben. Es ist eine große Erleichterung für mich, daß im Jahre 1830 das Parlament unter ähn⸗ lichen Umständen seinen Willen schon durch ein Gesetz kundgegeben hat. Dies Gesetz wurde bei der Thronbesteigung des verstorbenen Königs angenommen, als Ihre Majestät die jetzt regierende Königin noch in einem so zarten Alter war, daß sie, falls die Krone auf sie übergegan⸗ Cen wäͤre, unmöglich selbst ihre Pflichten hätte erfüllen können. Das trwähnte Gesetz bestimmte, daß in diesem Falle die Erlauchte Mutter Kbrer . unter gewissen Beschränkungen die Regeutschaft sür die Königin übernehmen solle, bis diese ihr achtzehn⸗ ies Jahr erreicht habe. Die Bill, auf welche ich jetzt die Aufmerksamkeit Ew. Herrlichkeiten zu lenfen habe, ist ebenfalls auf den Fall berechnct, daß die Krone auf einen Feset Thas übergeht. Der Überlebende Bater, dem die Interessen des jungen Souverains am näch⸗ sten liegen müssen, ist es natürlich, auf den Sie Ihre Blicke richten werden, als auf diejenige Person, der die Serge und die Vormund⸗ schaft für das Kind, so wie die Ausübung der Königlichen Pflichten, zu uͤbertragen seyven. So wurde es im Jahre 1830 mit Hinsicht auf die Mutter der jetzigen Königin beschlossen, und ich hoffe, Ew. Herr⸗ lichkeiten werden noch derselben Meinung seyn, daß Vater oder Mutter in einem solchen Fall die natürlichsten Kegenien ind. Es bleibt unn noch die Frage übrig, ob der auf diese Weise ernannte Regent durch parla⸗ mentarische Beschlüsse beschränkt, oder ob ihm gestattet werden soll, alle Ge⸗ walt, alle Pflichten und alle Functionen des Souverains auszulben. Was den Fall einer temporairen Abwesenheit oder Krankheit des Sonverains betrifft, so ist für den letzteren Fall die Ernennung eines Regenten nicht nothwendig besunden worden. Der Zweck der Bill ist, die Dinge auch in dieser Beziehung in dem Zustande zu lassen, wie sie sind, da⸗ mit in solchem Falle, wenn der Souverain in das Land kömmt, er Alles beinahe eben so findet, wie es der frühere Souverain hinterlassen hat. Wenn aber Ew. Herrlichkeiten die 5 festsetzen, welche für die Regierung des Landes auf eine lange Reihe von Jahren sor⸗ gen sollen, so werden Sie einsehen, daß es weder klug noch sicher, noch den Prinzipien der Verfassung angemessen ist, die sonveraine Ge⸗ walt in den Händen des Regenten zu beschränken. Die Ge⸗ walt und die 202— der Krone sind derselben verliehen worden, um das Gleichgewicht unter den verschiedenen Thei⸗ len der Verfassung des Landes zu bewahren und die Macht der Krone in dem Zustande zu erhalten, wie es für das Volk am heil⸗ samsten ist. Sie sind ihr daher zu keinem anderen Zwecke verlirhen worden, als um dieselben auszuüben und, wenn es die Gelegenheit er⸗ fordert, die Macht der Krone zu vermehren oder zu verstärken, indem sie die Angelegenheiten des Landes so verwaltet, wie es der Verfassung des Landes gemäß ihre Pflicht ist. Sie sind nicht größer, als es in der Verfassung des Landes für nöthig exachtet worden, aber sie sind um so nothwendiger, wenn die Königl. Gewalt nicht von dem Sou⸗ verain selbst, sondern bloß von einem Regenten ausgeübt wird, dem die dem Souverain inwohnende Autorität abgeht.“

Der Redner wandte sich sodann zu den Beschraͤnkungen, die dem Regenten auferlegt werden muͤßten, und die auch in das Gesetz vom Jahre 1830 aufgenommen worden seyen, daß es naͤmlich demselben nicht gestattet seyn solle, einem Gesetz zur Aenderung der Thronfolge seine Zustimmung zu geben, die Ge⸗ setze in Bezug auf die Gleichsoͤrmigkeit des Gottesdienstes in der Englischen Kirche zu aͤndern oder sich in die Rechte der Schotti⸗ schen Kirche zu mischen. Die Bemerkung des Lord; Kanzlers, daß es sehr wuͤnschenswerth sey, wenn die in dem Gesetze von 1830 enthaltenen Bestimmungen und Beschräͤnkungen einstimmig angenommen wuͤrden, wurde mit lautem Beifalle aufgenommen. Die Bill erhielt sodann die erste Lesung, und die zweite Lesung wurde auf den naͤchsten Montag festgesetzt.

Unterhaus. Sitzung vom 13. Zuli. der Debatte uͤber Krakau ist noch Einiges uͤber die Handels⸗Verhäͤltnisse und uͤber die vom Unterhause zwar allgemein gewuͤnschte, jedoch nicht geradezu durch eine Motion beantragte Anstellung eines Briti⸗ schen Konsuls in jener Stadt nachzutragen, da diese beiden Punkte von Sir Stratsord Tanning, Lord Palmerston und Sir R. Peel besonders ausfuͤhrlich hesprochen wurden. In Bezug auf dieselben sagte nämlich Sir St. Canning⸗:

„Es ist zwar nicht möglich, eine genaue Aufklärung über die De⸗ tails der SüaFe in Krakau zu erlangen, besonders was den Verkehr betrifft, in welchem England zu diesem Lande stand; denn da die Aus⸗ und Einfuhr des letzteren durch andere Reiche geht, so ist es schwer, den Betrag unseres Handels mit demselben aus der allge⸗ meinen Masse auszuscheiden; aber ich glaube doch, daß Niemand den Blick auf die Karte von Europa werfen kann, ohne bei Betrachtung der Lage, welche Krakaun an einem der schiffharsten Flüsse in jenem Theile Europa’'s, an der Weichsel, einnimmt, die Wichtigkeit einzuse⸗ hen, die der Handel jenes Landes haben muß, und ohne sich zu Über⸗ zengen, welchen Markt es unter gehörigem Schutz für den Handel Enzlands darbieten tönnte. Dies scheint mir ein nicht zu vernachläs⸗ sigender Gegenstand, denn war es schon jederzeit wichtig, den Handel upferes Landes zu befördern, so ist es dies befenders jetzt, wo es den

Englischen Fabrsken an Abfiuß nach jeder Richtung hin fehlt, wo es also ganz vorzüglich wünschenswerth ist, daß jedweder Kanal ihnen of⸗ fen erhalten werde, und daß man, wo nur irgend ein Markt entdeckt werden kann, sich alle Mühe gebe, denselben zu benutzen und zu er⸗ weitern. Es ist wahr, daß die Stadt Krakau in diplsmatischer Hin⸗ sicht, als freie Stadt einen eigentbämlichen Charakter hat. Aber Ham⸗ burg und Frautfurt sind anch freie Städte, und doch bat England Konsuin an beiden Orten. Man hat zwar auf die Jenischen Inseln bingewiesen, diese Republik ist aber durch einen besonderen Trattat nuter Großbritaniens Schutz gestellt. Wenn es einer befonderen Sti⸗ vntation bedurfte, damit England eine Garuison auf die Jouischen In⸗ An legen und andere Länder hindern konnte, ohne Einwilligung der Britischen Regierung Konsuln dorthin zu senden, so solgt daraus ganz patürlich, daß in Ermangelung einer solchen besenderen Stipulation jebe Macht befugt ist, in Handels⸗Beziehnugen mit Krakan zu treten ad Konsular⸗Agenten daselbst zu ernennen. Doch indemt ich dies sage, wünsche ich mich gegen die Meinung zu verwahren, als ob ich Absichten hegte, die unserem friedlichen Verhältuiß zu den drei Schutz⸗ müchten Krakau's widerstrebten. 34 kann es nicht vergessen, daß 4. unscre Verbündete in einem großen Kriege waren, an dessen Schluß die Unabhängigkeit jenes Staats garantirt wurde. Ich will diese Ge⸗ legeuhcit nicht zu irgend einer bitteren Hindentung auf die große Macht benntzen, deren Lage besonders dazu angethan ist, sie dem Vorwurf anszusetzen, daß sie Uebergriffe im Sinn Fabe. In Preußen sehe ich Bieles, was meine Bewundenung erheischt, und mit Oesterreich haben mir riele Punkte gemeinsamen Interesses; kaum daß ich einen finden

auu, in Bezug auf welchen die großen und wichtigen Juteressen beider

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änder in Kellisien kommen könnten. Ich sage es mit Hinsicht auf diese greoßen Mäͤchte, wie ich es mit Hinsicht auf das Ministerium er⸗ klärte, daß dies feine Parteifrage ist, und daß ich sie bloß um ihrer inneren Wichtigkeit wellen und nicht ehne langes Bedenken hier zur Sprache gebracht habe“

Herr Jally Knight gab als die Wuͤnsche der Bevoͤlke⸗ rung von Krakaul an, daß eine Konferenz der fuͤnf Maͤchte, welche die Unabhängigkeit desselben garantirt, in Krakau ein⸗ gesetzt werde, daß sie die garantirte Verfassung wiederherstelle, und daß die Regierungen von England und Frankreich ebenso, wie die drei an Krakau angraͤnzenden Maͤchte beglaubigte Re⸗ praͤsentanten dort haben möchten. Lord Palmerston’'s Antwort lautete außerdem, was davon schon mitgetheilt worden, folgender⸗ maßen:

„Was die Kandels⸗Interessen betrifst, so glaube ich, daß der sehr ehrenwerthe Herr diesen Theil der Sache sehr überschögt hat. Er be⸗ banptet, daß Krakan in kommerzieller Hinsicht von großer Wichtigkeit für England sev. In politischer Hinsicht stimme ich mit dem schr eh⸗ renwerthen Herrn überein, daß nichts daraunf ankemmt, eb der Fleck, auf den ein Prinzip anzuwenden, greß eder klein ist; die Grundsätze müssen dieselben bleiben, und bei ihnen wird die Regierung auch be⸗ harren; aber Handels⸗Interessen sind Thalsachen, und wenn ich Kra⸗ kan mit Hinsicht auf unsere Handels⸗Verbältnisse betrachte, so kann ce mir nicht sehr wichtig für England erscheinen, denn ich glaube, daß die Bevölkerung des Krakauer Gebiets nicht über 110,000 Scelen beträgt. Was seine Verbindung mit anderen Theilen des Kontinents betrifft, so glaube ich, daß die Zeit vorbei ist, wo es für unseren Handel von

roßer Bedeutung war. Es handelt sich hier nicht von Krakan allein, —— davon, ob die Ereignisse, welche dort startgefunden, nicht nur unseren Verkehr mit Krakau, sondern mit Deutschland vermindert ha⸗ ben. Ich will auf die Anssuhr aus England rerweisen. Das Hans weiß, daß die Ausfuhr nach Deutschland nicht von der Art ist, um sie genau sendern und sagen zu lEnnen, wie wiel daren nach jedem ein⸗ zelnen Theile des Innern geht; die Rechnungen werden daher nur mit Hinsicht auf Deutschland im Allgemeinen geführt. Nun belief sich der ganze Werth unserer Aussuhr nach Preußen, Deutschland und Holland im Jahhre 1835 auf 7,839,000 Pfd.; im Jahre 1836 war der Werth derselden 7,132,000, also eine geringe Abnahme; im Jahre 1837 betrug er 8,069,000 und im Jahre 1838 belief er sich auf 8,692.900 Pfd. Welchen Einfluß also auch der Zustand Krakan's auf unsere setzigen Verhältnisse gehabt haben mag, so viel ist klar, daß in unserem Handel mit Deutschland im Allgemeinen keine Verminderung, sondern eine beträchtliche Vermehrung Faungefanten hat. Ich crwähne dies bloß deshalb, damit das Haus sich nicht durch die Darstellungen irre⸗ führen lasse, welche von der kommerziellen Bedentung dieser Sache ge⸗ macht worden sind. Was die Besetzung der Stadt Krakan betrifft, so wird man sich erinnern, daß dieselbe zwar von den drei Mächtch an⸗ geordnet, aber hauptsächlich von Oesterreich ausgeführt wurde. Krakau hat jetzt und bereits seit längerer Zeit eine Oesterreichische Garnisen. Die Britische Regierung hat von Zeit zu Zeit die drei Mächte und na⸗ mentlich Oesterreich aufgefordert, die Garnisen zurückzuzichen, die nur temporair sich daselbst befinden sollte; auch haben die Regierun⸗ gen jener drei Mächte und namentlich die Oesterreichische der Britischen wiederholt die Versicherung gegeben, daß die Garnisen ent⸗ fernt werden solle, sehald die Krafauer Miliz reorganisirt und gewisse Unterhandlungen boendigt sern wuüͤrden. Ia, die Oesterreichische Re⸗ gierung, aus deren Truppen die Earnisen besteht, hat die ausdrüctliche Versicherung gegeben, daß sie keinesweges die Absicht habe, Krakau dauernd zu besetzen, und daß die Garnison sehr bald werde zurückge⸗ ogen werden. Die Minister Ihrer Majestät hahben vor kurzem ihren

unsch, daß jenes Versprechen erfüllt werden möchte, wiederhelt, und wischen Oesterreich und der Britischen Regierung handelt es sich alse hierbei nur um eine Zeitfrage. Ich kann dem Hause die Versicherung geben, daß das Ministerium den Gegenstand, insofern er das Aufhören der militairischen Besetzung Krakau'’'s betrifft, nicht aus den Augen verloren und denselben auf die angemessenste Weise, nämlich durch freundschaftliche Unterhandlungen, zu erledigen gesüucht. Wenn man mich nun fragt, wann der Zweck jener Unterhandlungen crreicht werden wird, oder welches die Absichien der Minister in dieser Be⸗ ziehung seyen, so glaube ich, daß meine Erfahrung hinsichtlich der Art, wie die ehrenwerthen Mitglieder gegenüber meine unglücdliche Versicherung, einen Britischen Kensul sfür Krakau ernennen zu wellen, aufnahmen, mich rechtfertigen wird, wenn ich mich bestimmt weigere, auf seolche Fragen eine Antwort zu gehen, die mich ähnlichen und, wie ich Uüberzeugt bin, unverantwortlichen Angriffen aussetzen lönnte. Ich habe allerdings gesagt, daß das Ministerinm die Absicht habe, einen Konful nach Krakau zu senden, aber nicht, wie der ehreunwerthe Herr sagt, daß dies in vier Wechen geschehen sellte. Absicht, als sie bekannt wurde, den Argwohn der drei Mächte, nicht sowohl wegen der Ernennung eines Britischen Konsuls überhaupt, als vielmehr wegen des politischen Charalters, den andere Parteien je⸗ ner Ernennung unterlegen lönnten, und während der laängere Zeit dauernden Mittheilungen an die drei Mächte über diesen Gegenstand war es nicht möglich, ihren Argwohn in Bezug auf die Ernenung eines Konsuls zu zerstreuen. Ich muß daher, wie es bereits bei früb e⸗ ren Gelegenheiten geschehen ist, erklären, daß es eben so sehr eine Frage der Klugbeit war, wie eine Frage, bei der es sich um den Charaller, die Ehre und Würde Englands handelte, ob die Regicrurg ihre Absicht zur Ausführung bringen sallte. Was zunächst die Bevölkerung von Krakau betrifft, so kennte die Ab⸗ sendung eines Konsuls nach Lesc Stadt in ihren Gemütbern leicht die Erwartung erregen, als solle ihnen auch fernerer Beistand gewährt werden, was wehl aus der Sprache hätte geschlessen werden können, welche diejenigen führten, die das Ministerium ven der Nothwendigkei⸗ eines solchen Schrittes überzeugen wollten; jene Bevölkerung fonnte sich dadurch am Ende verleiten lassen, sich auf diese oder jene Weise zu kompromittiren und ibre frühere Lage noch zu verschlimmern. Fer⸗

ner, wenn die drei Mächte entschlossen gewesen wären, Alles aufzubic⸗

ten, um zu verhindern, daß ein Britischer Konsul derthin läme, so würde ihnen nichts leichter gewesen seyn, als durch ihren Einfluß die Krakauer Regierung zu veranlassen, daß sie die Annahme eines soschen Beamten verweigere; und ich denke, das Haus wird mir wehl darin beistimmen, daß eine Macht wie Großbritanien weder diejenigen, welche Beistand von ihr erwarten, noch irgend eine Person, die zu ihrem Be⸗ amten ernannt worden wärt, in eine solche Lage nicht versetzen durfte. Ich glaube daher, das Haus wird der Meinung seyn, daß wir gethan haben, was das Klügste und Geziemendste war, und was, weit ent⸗ feent, für dieses große Land chrenrührig zu seyn, vielmehr mit wahrer Rücksicht auf Englands Ehre und Würde geschehen ist. Ich gebe u, daß die Art, wie Kaafau als unabhängiger Staat ken⸗ stituirt ist, diese Stadt nicht nur 328 Annahme von Konsutn, sendern auch von diplomatischen Agenten berechtigt, wenn es dergleichen aus⸗ tauschen weollte; aber der Vergleich, den der sehr ehrenwerthe Herr mit Hinsicht auf die Jonischen Inseln und die freien Städte Teutschlands gemacht bat, scheint mir unhaltbar. Frankfurt läßt sich in keiner Weise mit Krakau vergleichen. Dort haben wir allerdings einen Reprasen⸗ tanten, aber aller Wahrscheinlichkeit nach würde ein solcher nicht da⸗ selbst seyn, wenn es nicht den Sitz des Bundestages wäre, bei wecchem natürlich ein Britischer Bevollmächtigter beglaubigt seyn muß. Er ist jedech ein bloßer Titular⸗Beamter, bezieht kein Gehalt, und seine Func⸗ tionen beziehen sich bloß auf die Geschäfte, die durch Persenen veran⸗ laßt werden, welche in dem Charakter als Reisende in den Bereich sei⸗ ner Operatienen kemmen. Was Hamburg aubelangt, so ist der dortige General⸗Kensul auch Geschäftsträger, und er befindet sich daselbst nicht bloß mit Hinsicht auf jene Stadt, sondern mit Hinsicht auf die Hansc⸗ städte, unter welchen Hamburg vermöge seiner Lage Feine höchst wichtige Stellung einnimmt. Ich babe nun so kurz als möglich darzuthun ge⸗ sucht, was an sich sehr einfach ist und in sehr engen Gränzen liegt, und ich kann dem Hause noch die Versicherung geben, daß die Regierung lebhaften Antheil an Allem nimmt, was die Bevölkerung Krakau's —,J lens betrifft. Unmöglich fann es Jemand in diesem Hause geben, der nicht das größte Mitgesühl für die Leiden der unglücklichen Polen empfin⸗ den sollle. Ich kann eem Hause die Versicherung geben, und zwar nicht nur für die gegenwärtigen

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Indeß erregle diese geben über das, was das Ministerium beabsichtige.

inister, sondern auch für die, welche

auf uns folgen werden, daß die Englische Regicrung es nie unterlassen wird, so oft sie es vermag, durch ihren Einfluß das Lees jener Un⸗ glücklichen zu mildern, die ven uns allen beklaagt werden. Aber es ist ein großer Irrtbum, zu glanben, dies müsse nicht durch Ueberredung, sondern durch Gewalt erlangt werden, indem man rechts und links drehte und sich tretziger Werte bedicnte, die wir nicht durch Handlun⸗ gen zu unterstützen im Stande wären. Ohnec eine ungeziemende Mei⸗ nung über das, was in einem anderen Lande vorgegangen ist, ausspre⸗ chen zu wellen, kann ich dech dem Hause nicht ralhen, dem Beispiele der Französischen Kammern zu solgen; denn ich glaube nicht, daß die Legislatur eines greßen Landes ihre Ehre oder Würde dadurch ver⸗ mehrt, daß sie jährlich in ihre Pretekelle heftige Beschlüsse ausnimmt, die sie nicht auszuführen im Stande ist.“

Sir R. Peel raͤumte ein, daß die Besetzung Krakau’'s durch die drei Maͤchte ihre Rechtsertigung in den fruͤheren polt⸗ tischen Umstaäͤnden finde, aber zugleich sprach er in Betracht des Gewichts der im Unterhause sich kund gebenden offentlichen Mei⸗ nung, ohne dabci die noͤthige Ruͤcksicht und Discretien uͤberschrei⸗ ten zu wellen, die Heffnung aus, daß jetzt die Zeit gekemmen sey, wo die drei Machte, mit denen er England in den innig⸗ sten Freundschafts⸗Verhaͤltnissen verbleiben zu sehen wuͤnschte, sich uͤberzeugt fuͤhlen wuͤrden, daß die Ruͤckkehr zu den im Jahre 1815 getreffenen Anordnungen im allgemeinen Interesse Euro⸗ pa's und im Interesse der Aufrechterhaltung jener wahrhaft kon⸗ servativen Prinzipien liege, welche zu beschuüͤtzen, wie er glaube, ihr großer Zweck sey, und daß Krakau in den Besitz jener Un⸗ abhaͤngigkeit und Frechelt, die ihm in dem genannten Jahre ga⸗ rantirt worden, wieder eingesetzt werden müͤsse; diese krei

Maͤchte muͤßten, da ihre eigne Unabhaͤngigkeit mit der Auf⸗

gewiß fuͤhlen,

wie wichtig es sey, alle Staaten, kleine sowohl wie große, wieder⸗

und vielleicht sey mit Hinsicht auf die kleinen

Staaten die moralische Verpflichtung nech gröͤßer, als mit H 9 8

rechterhaltung Krakau's in Verbindung stehe, herzustellen,

sicht auf die greoßen; sobald daher die jetzige voruͤbergehent

Nothwendigkeit aufgehoͤrt haͤtte, wuͤrden sie sicherlich die unbe⸗ dingte Nothwendigkeit einsehen, Krakau alle die Macht wiederzu⸗ geben, auf die es Anspruch habe; sie wuͤrden bedenken, wie sehr

man in Europa zu Gunsten dieser sreien Staͤdte, zu Gunsten

Franksurts, Luͤbecks und Hamburgs eingenemmen sey, deren

Rechte nicht hintangesetzt werden duͤrften; und in Betracht der Diskussionen, die in Frankreich stattgefunden, und der Moͤglich⸗ keit, daß ploͤtzlich heftige Leidenschaften zum Auebruch kemmen koͤnnten, die jetzt schlafend und verborgen in Europa laͤgen, heffe er, daß auch eben so sehr die Ruͤcksichten der Klugheit, wie der Gerechtigkeit, sie das Einschreiten Englands sewohl wie Frank⸗ reichs erwarten lassen und sie daher bewegen wuͤrden, fuͤr sich selbst den Ruhm der Wiederherstellung Krakau's in die ihm zu⸗ kommenden Rechte in Anspruch zu nehmen, welches bei weitem die erfreulichste Art der Erledigung dieser Sache seyn wuͤrde. „Ueber einige Argumente des edlen Lords“, suhr Sir R. Peel fort, „bin ich cin wenig erstaunt. Was zuerst die Handels⸗Verbindun⸗ gen Englands mit Krakau betrifft, so gebe ich zu, daß die politische Frage ven größerer Wichtigleit war, als die Frage, welche sich au unsere Handels⸗Verhältnisse bezog; allein zu gleicher Zeit muß ich sagen, daß England als Handelsstaat nicht ohne Eisersucht zuschen kann, wenn die Rechte großer Städte, die durch ceinen scierlichen Traltat für un⸗ abhängig erklärt wurden und mit anderen Ländern einen sraien Handel zu treiben berechtigt sind, verletzt werden. Der Beweis des edlen Lords, daß der jchige Zustand der Dinge uns keinen Nachtheil cebracht habe halte ich suͤr schr ungenügend. Er sagt, die Aussuhr nach Deutschland habe zugenemmen. Was beweist das? Angenemmen, ces hat eine allge⸗ meine Zunahme in unserer Ausfuhr nach Deutichland stattgesunden, will denn der edle Lord dies als einen Beweis ansehen, daß unsere Handels⸗Rechte in Bezug auf Krakan nicht verictzt, eder als einen Beweis, daß unsere Handele⸗Interefsen mit Hinsicht auf jene Stadt nicht beeintréchtigt worden siudt Es mag sern, daß durch eine seindliche Besetzung ven Cadir un⸗ sere rligemeinen Handele⸗Interessen in Spanien nicht berührt würden;

aber würde unsere Ausfuhr nicht größer sern, wenn dieselbe auf dem

gewühnlichen Woge, sewehl noch Cadir, als nach dem übrigen Spanicn, stattfände? Dafselbe läst sch natürlich auch auf Kralan anwenden, und chgleich es wahr sern mag, daß die Aussuhr nach Deutschland zu⸗

genommen hat, so würde die Zynnahme dech nech größer sern, wenn

Krakau zu den Orten gehbrte, wehin wir Waaren ansführen lEnnen. Der edse Lerd sagt, er müsse es in Zuknnft ahlehnen, Ausschlüsse zu Dari ber wird sich weohl Nicmand heschweren; aber ich muß belennen, daß ich gewünscht, er hätte stets nach diesem Prinzip gchandelt, denn nach meiner Ansicht muß seine Erllärung in Besug auf die Ernennung cines Keon⸗ suls in Krakau die allgemeine Meinung über das Nutzleose irgend einer Versicherung ren seiner Seite in Betreff der künstigen Absichten des Ministeriums nur bestärken. Der edle Lerd hat ver vier Jahren erklärt, daß es seine Absicht sey, einen Konsul nach Krakau zu senden, und ecs gelang ihm, durch diese zufriedenstellende Versicherung diejeni⸗ gen Mitglieder des Unterhauses, die einen feindseligen Antrag einge⸗ bracht hatten, zur Zurücknahme desse ben zu bewegen; allein jetzt sagt der edle Lord, er habe gute Gründe, nicht jener Erklärung gemäß zu hindeln. Ich bezweisle gar nicht, daß die Regicrung vellständige Auf⸗ schlüsse über diese Angelegenbeit besitt, aber dann muß ich dech sagen, daß sie in ihren Mittheilungen an das Haus sehr knickerig zu Werke gegangen ist. Ich bellage mich jetzt nicht darüber, daß der edle Lord sch meigert, seiner früheren Erklärung gemäß zu handeln, daß er jett von seinem früheren Entschlusse abweicht; was ich aber beklage, ist, daß er eine solche Erklärung abgegeben hat, ehne die Folgen vorher⸗ zusehen, weil bei dem damaligen Zustande Peolens und der damaligen Lage des Unterbauses eine solche Erklärung zu den wichtigsten Resultaten fübren fonnte. Das bleße Aussprechen seines Entschlusses hatte gewiß dieselben Fel⸗ gen, die wie deredle Lerd sagt, die Ausführung desselben hätte baben sönnen. Ohne Zweifel wird die Bevälkerung von Krakan und ven Polen über⸗ haupt, als sie die Britische Regierung auf eine sast beralssordernde Weise, den drei Mächten gegenüber, von der beabsichtigten Absendung eines Kensuls nach Krakau sprechen hörte, daraus den Schluß gezegen haben, daß die Regierung und das Voll Greßbritaniens die Ansprüdhe Pelens für unwiderstehlich hielten, und daß deshalb dieser Schritt ge⸗ tbhan werden selle. Nun muß ich aber dem edien Lord sagen, daͤß, meiner Ansicht nach, gerade jene Erklärung die Zeit weiter hinansge⸗ rüct hat, wo ein Konsul von Seiten Englands dätte dorthin gesandt werden können, denn es war wohl natürlich, daß die drei Mächte, als sie ersuhren, daß ein Britischer Minister im Parlament erflärt habe, es solle ein Konsul nach Krakau gesandt werden, dieser Maßregel sich zu nmidersetzen beschlessen. Hätte dagegen der edle Lerd, chne vorber öffentlich et⸗ was davon verlauten zu lassen, den drei Mächsten die Absicht Großbritantens, einen Konsul dorthin zu schicken, mitgetheilt, so glanbe ich gewist, daß es hm gelungen seyn würde, seinen Konsul in Krakau mit Zustimmung der drei Mächte anzustellen, und daß die Anerdnung, die jetzt bloß möglich ist, schen längst wirklich ausgesührt seyn würde. Dech wie dem auch seyn mag, ich beffe sest, daß wir Krafau nicht nur hald ge⸗ räumt und seine Unabhängigkeit wiederhergestellt, sendern auch einen Englischen Konsut dort eingesetzt schen werden. Ich wuͤnsche dies ernst⸗ lich, denn wenn die drei Koutinental⸗Mächte, diese drei Stützen für die Aufrechterhaltung konservativer Grundsätze, wie sie dort und hier ge⸗ nannt werden, dieses Verfahren einschlagen, so werden sie, meiner An⸗ sicht nach, nicht bloß ibrer eigenen Würde gemäß handeln, sondern auch einen Keim der Zwietracht ausretten, der in seinem Wachsthum für die allagcmeine Rühe Eurepa's gefahrbringend werden könnte.“

Nach Sir R. Peel sprachen noch die Herren Hume und Colquhoun, Lord Elliot und Sir H. Verney uͤber diese Sache. Lord Elliot forderte die Mitglieder der ministeriellen Seite her⸗ aus, die Rede Sir R. Peel's zu widerlegen, worauf Sir H. Verney antwortete, daß sie diccmal gewiß alle mit de

sehr ehrenwerthen Baronet uͤbereinstimmten. Schließlich fragte

Sir Stratford Canning den Minister noch, ob die Bretische

Regierung eine Adresse und eine Denkschrift von den Einwohnern

8 8 5 8 Krakau's empfangen habe, was von Lord Palmeston bejaht mwmwurde, mit dem Bemerken, daß diese Dokumente vor einigen Monaten in Eugland eingegangen seyen.

Unterhaus. Sitzung vom 15. Juli. Die vom Ober⸗ hause in der Kanadischen Bill vorgenommenen Abaͤnderungen wurden vom Unterhause ohne Abstimmung genehmigt. An der Tagesordnung waren sodann die Ausschuß⸗Verhandlungen uͤber Herrn Kelly's Bill zur Beschraͤnkung der Todesstrafe. Der General⸗Prokurator ersuchte zwar den Uleheber dieser Maß⸗ regel, fuͤr jetzt davon abzustehen, um so mehr, da seine Bill sich nur auf England bezoͤge und das Gesetz in Schottland und Ir⸗ land unveräaͤndert ließe; aber Herr Kelly erwiederte, daß er es als eine Pflichtversaͤumniß betrachten wuͤrde, wenn er in den Ausschub der Bill bis zur naüchsten Session willigen wollt . Das Haus verwandelte sich daher in den Ausschuß. Der Klausel,

welche die Todesstrase fuͤr die Brandstifrung auf Koͤniglichen

Schiffen oder Zerstoͤrung derselben und des dazu gehoͤrigen Eigen⸗ thums aufheben sollte, widersetzte sich Lord J. Russell, und sie wurde mit 40 gegen 30 Stimmen verworfen, Dagegen wurde die Klausel, wonach das Verbrechen der Nothzucht nicht mehr mit dem Tode bestraft werden soll, der sich Lord J. Russell eben⸗ falls widersetzte, indem er die Todesstrafe wenigstens fuͤr einige der schwersten Faͤlle dieses Verbrechen; beibehalten wissen wollte, mit 50 gegen 25 Stimmen angenommen. Die uͤbrigen Klau⸗ seln gingen ohne Abstimmung durch, und der Bericht uͤber die Bill soll am naͤchsten Mittwoch abgestattet werden. Herr Foy

Maule, der Unter⸗Staats⸗Secretair des Innern, erklaͤrte aber, daß er noch eine Abstimmung uͤber die ganze Maßregel veranlas⸗ sen werde. Mehrere Mitglieder forderten Herrn Kelly auf, noch einzelne Abaͤnderungen in seiner Maßregel vorzunehmen, er wollte aber darein nicht willigen und sprach die Erwartung aus, daß die Bill im Oberhause keinen bedeutenden Widerstand finden

Unterhaus. Sitzung vom 16. Juli. In dieser Siz⸗ zung kam nichts von besonderem Interesse vor. Die Bill uͤber die fuͤr die Geistlichkeit in Kanada vorbehaltenen Laͤndereien pas⸗

te pro forma den Ausschuß; die eigentlichen Berathungen uͤber

ie einzelnen Klauseln derselben sollen erst am Montag stattsin⸗ den. er Kanzler der Schatzkammer erhielt die Erlaubniß zur Einbringung einer Bill, wodurch die Ruͤckzahlung gewisser Summen regulirt werden soll, welche England dem Gouverneur und der Compagnie der Irlaͤndischen Bank schuldig ist. Er er⸗ klarte zugleich, daß er fuͤr jetzt nicht die Absicht habe, eine Ver⸗ anderung in Bezug auf den Freibrief jener Bank zu beantraen, da er erst den Bericht der zur Untersuchung des ganzen Bank⸗

wesens niedergesetzten Kommission abwarten wolle.

London, 17. Juli. Allem Anschein nach duͤrfte die Stel⸗ lung des Ministeriums jetzt mindestens bis zur naͤchsten Parla⸗ ments⸗Session wieder gesichert seyn. Daß Lord Stanley seine Irländische Registrirungs⸗Bill zuruͤckgenommen und der Herzog von Wellington, obgleich er sich so entschieden gegen die Kana⸗ dische Bill erklaͤrt, doch nach Durchsetzung einiger unwesentlicher Amendements zu derselben ihre Annahme nicht hat hindern wol⸗ len, gilt der Reform⸗Partei als ein untruͤglicher Beweis von dem unter den Konservativen vorherrschenden Gefuͤhl ihrer Unzuläͤng⸗ lichkeit, sobald es sich um die Bildung und Aufrechterhaltung eines Ministeriums aus ihren Reihen handle. Mit Hinsicht auf jene Amendements des Herzogs von Wellington zu der Kana⸗ dischen Bill wird auch jetzt noch von einem Tory⸗ Blatte selbst die Berichtigung mitgetheilt, daß dasjenige, welches sich auf den

Zeitpunkt bezieht, wann die neue Verfassung von Kanada in Kraft tre⸗ ten soll, nicht den Sinn habe, als duͤrfe diese Verfassung erst 15 Mo⸗

nate nach Sanctionirung der Bill eingefuͤhrtwerden, sondern nur, daß der General⸗Gouverneur die Einfuͤhrung so lange aufschieben koͤnne, wenn er es mit den Verhaͤltnissen der Kolonie nicht ver⸗ einbar finde, sie eher in Wirksamkeit zu setzen. Nach dem mini⸗ steriellen Vorschlage naͤmlich sollte dieselbe spatestens 6 Monate nach Genehmigung der Bill in Kraft treten. Das Ministerium hat sich daher auch diesem Amendement im Unterhause nicht weiter widersetzt, da ja die fruͤhere Einfuͤhrung der neuen Constitution hiernach immer von dem Gouverneur abhaͤngig bleibt und Herr Poulett Thomson, der jetzt diesen Posten bekleidet, sich an die Bedenken der Tories wohl wenig kehren wird. Eben so ist man der Meinung, daß das Ministerium sich dies mal bemuͤ⸗ hen werde, die Irlaͤndische Munizipal⸗Bäll mit den Amendements des Oberhauses im Unterhause durchzubringen, weil es, wenn ihm auch durch die Erledigung dieser Maßregel ein Agitatione⸗Stoff gegen die Tories abgehe, doch andererseits von der neuen Irlaͤndischen Munizipal⸗Verfassung einigen Einfluß auf die Parlamentswahlen in Irsand, also Zuwachs fuͤr seine Partei im Unterhause erwarte und uͤberdies auch befuͤrchten muͤsse, daß durch zu lange Hinhal⸗ tung dieser Maßregel das Interesse der Englischen Reformer fuͤr die Sache am Ende erkalten koͤnnte. Welche Mittel die Mi⸗ nister aber sonst zu finden hoffen, um sich in der naͤchsten Par⸗ laments⸗Session zu halten, da ihnen dies schon in der jetzigen schwer genug geworden ist, und ob sie aus neuen Wahlen sich neue Staͤrke versprechen duͤrfen, das wird die Zukunft lehren. Nach den einzelnen Parlamentswahlen der letzten Zeit zu urthei⸗

len, duͤrfte eine Aufloͤsung des Parlaments eher unguͤnstige als

guͤnstige Folgen fuͤr das Melbournesche Ministerium haben.

Die Entscheidung des Oxfordschen Prozesses ist fuͤr die Zei⸗

tungen der beiden Hauptparteien wie er ein Anlaß, sich ei er 28 2 3 ) einander zu befehden. Die ministerielle Presse scheint mit dem Verdikt n 1.J;z Ler-he, e zufrieden, als sie den mittelbaren reizung Tories gern das Attentat auf die Koͤnigin zu⸗ geschoben haͤtre. Die Tory⸗Blaͤtter dagegen sprechen ihre Ent⸗ rüͤstung daruͤber aus, daß ihre Gegner aus bloßer Parteisucht lieber eine solche mit Bewußtseyn und hochverraͤtherischer Absicht veruͤbte That fuͤr moͤglich halten, als dieselbe fuͤr die Handlung eines Een her cs- den tollen Streich eines Aberwitzi⸗ gen gelten lassen wollten, denn den letztern Fall, daß naͤmlich Orford die Pestolen nicht scharf gelazen und 8e aus Seaseen Muthwillen abgeschossen, haͤlt die Tory⸗Presse fuͤr das Wahr⸗ scheinlichste, und sie meint, daß auch die Jury wohl diese Ueber⸗ zeugung getheilt haͤtte. Dann wuͤrde es aber freilich von letzte⸗ rer sehr unrecht gewesen seyn, die That dadurch gleichsam u entschuldigen, daß sie Oxford im Augenblick der Veruͤdu r wahnsinnig erklaͤrte und ihn dadurch von der verdiente 1n ng befreite, denn seine Einsperr es Ir verdienten Zuͤchtigung 2 seine perrung in ein Irrenh b

als die einem so frevelhaften Spiel angemesus, wird schwerlich nen bönnen. gemessene Strafe erschei⸗

ach Verichten aus Jamalka v 1— us om 9.

e gt waren, aus Unzufrie eit ihre Arhor.⸗ Mac zeschafttgt waren, aus Unzufriedenheit ihre Arheßt perlassen, ohne

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vorher davon Anzeige zu machen, und sich nach der Stadt Fal⸗ mouth begeben, wo aber die Magistrats⸗Personen sogleich die noͤthigen Maßregeln trafen, um sie nach der Plantage zuruͤckzu⸗ senden; Herr Ward, ein Baptisten⸗Missionair, wollte Buͤrgschaft fuͤr sie stellen, dies wurde aber nicht angenommen; der Poͤbel zeigte zwar einige Neigung zu Tumult, und es flogen Steine umher, die Arbeiter wurden sedoch unter militairischer Bedeckung wieder zu ihrem Dienstherrn zuruͤckgebracht. Die Aufregung war ziemlich groß, doch hatte die Sache im Ganzen kein sehr gefahrliches Ansehen. Belgien. 2 n

Bruͤssel, 14. Juli. Man spricht viel von verschiedenen Veraͤnderungen in unserm diplomatischen Corps; doch beschrankt sich Alles auf bloße Geruͤchte. Herr Delalaing wird, wie es heißt, seine Stelle als Botschafter am Madrider Hofe dem Ba⸗ ron von Stassart, der Graf d'Hultremont die seinige am Paͤpst⸗ lichen Hofe an Herrn Dumortier, und Herr de Rykere die sei⸗ nige am Danischen Hofe an Herrn Dusardin abtreten. Zu⸗ folge anderer Geruͤchte waͤre Baron von Stassart zum Gouverneur der Provinz Ostflandern ernannt, was jedoch der „Independant“ in Abrede stelle.

Mit der neuen Anleihe von 82 Millionen Fr. will es doch so leicht nicht vorwaͤrts gehen, wie man sich vorstellte, und meh⸗ rere Banquiers haben sich ganz davon zuruͤckgezogen. Das Haus Rothschild well sich nur dann derselben unterziehen, wenn die Regierung gewisse Vortheile einraͤumen wollte. Dagegen zeigt sich ein bedeutender Eifer fuͤr die Unternehmung der Transartlan⸗ tischen Schifffahrt, und es haben sich schon vier Compagnicen, worunter eine fremde, dazu angeboten.

Die Streitsrage uͤber den neuen Justiz⸗Palast ist vergange⸗ nen Sonnabend dahin entschieden woroen, daß er bleiben soll, wo er jetzt ist.

Das Großherzogthum Luxemburg ist vom Bisthum Namur getrennt worden und soll unter ein eigenes apostolisches Vikariat gestellt werden. 8

Schweden und Norwegen. Stockholm, 12. Juli. Der Kabinets⸗Seccretair Sterky ist zum Legations⸗Secretair bei der diesseitigen Gesandischaft in Ber⸗ lin ernannt worden.

8 Deutsche Bundesstaaten.

8 58 5 Ps Dresden, 10. Juli. (Leipz. Z.) Se. Mafesteͤt der Koͤ⸗ nig geruhten vorgestern dem Koͤniglich Preußischen Gesandten, Wirklichen Geheimen Rath von Jordan, eine Partikular⸗Audienz

uns zunäͤchst gelegenen: Die Taunus⸗Eisenbahn gewinnt dadurch mehr an Einnahme a˙8 an besserer Einrichtung, die noch sehr vermißt wird. Man braucht uͤber zwei Stunden von hier nach Wiesbaden, eine Strecke, die fuͤglich in 1 ½ Stunden sollte zuruͤckgelegt werden. Der Bundes Praͤsidial Gesandte, Graf von Muͤnch⸗Belling⸗ hausen, ist am 15ten d. M. hier wieder eingetreoffen.

Wien, 15. Juli. Fuͤrsten⸗Primas von Ungarn, Joseph von Kopacsy, zum Praͤlaten des Koͤntal. Ungarischen St. Stephan⸗Ordens ernannt.

Saͤcularfeier der Buchdruckerkunst begangen. Buchdruckern, Literaten, Kuͤnstlern und Mitgliedern der dortigen Lesegesellschaft veranstaltete am 24. Juni ein Festmahl, bei wel⸗

zu ertheilen, und das von ihm üͤberreichte neue Beglaubigungs⸗ Schreiben in Empfang zu nehmen. 8 S Die Gesammtzahl der in Leipzig Studirenden betraͤgt bis zum 1. Juli dieses Jahres 911, naͤmlich 675 Inläinder und 268 Aus⸗ von selbigen gehoͤren 267 zur theologischen, 366 zur juristischen, 220 zur medizinischen und 88 zur philosophischen Fakultaͤt. dgefsegsg

Hannover, 18. Juli. (Hannov. Z.) In der Fisten Sitzung der Ersten Kammer wurden auf Vortrag aus der Konferenz wegen der Geschaͤfts⸗Ordnung fuͤr die allgemeine Staͤnde⸗Versammlung die Konferenz Vorschläͤge (die meisten ein⸗ stimmig, einige mit nicht erheblichem Widerspruche), angenom⸗

men, zu den §§. 7, 11, 12, 23, 2 ⁄, 28, 29, 31, 32, 34, 35, 38. Wegen der zu den §§. 33, 34 und 02 verbliebenen Diffe⸗ renzen wird ein Beschluß Behufs Ausgleichung derselben erst nach der zu erwartenden Erklaͤrung zweiterk Kammer uͤber die Konfe⸗ renz⸗Vorschlaͤge zu nehmen seyn.

Karlsruhe, 15. Juli. (Karlsr. Z.) Seine Koͤnigliche Hoheit der Großherzog haben heute um 12 ½ Uhr die Deputa⸗ tion der ersten Kammer der Staͤnde, und um 12 Uhr die De⸗ putation der zweiten Kammer in feierlicher Audienz empfan⸗ gen und Hoͤchstsich die von den Staͤnden waͤhrend des jetzigen

Landtags berahenen und angenommenen Gesetz⸗Entwuͤrfe Und Adressen uͤberreichen lassen. . tionen die gnäͤdigste Anerkennung des bei den Berathungen uͤber die Regierungsvorlagen bezeigten Eifers und Umsicht ausgedruͤckt und insbesondere auf die Adressen wegen der Fortsetzung des Ei⸗ senbahnbaues und wegen Zustimmung zu den mit dem Hexrrn Fuͤrsten von Leiningen abgeschlossenen Uebereinkuͤnften hinzugefuͤgt: „Ich theile lebhaft den Wunsch beider Kammern, daß die be⸗ gonnene Unternehmung des Baues der Eisenbahn thaͤtig fortge⸗ setzt werde, um die Vortheile zu sichern, die man sich von der Ausfahrung derselben mit so vielem Grunde verspricht. Immer⸗ hin wird hierbei der Zustand unserer Finanzen beachtet werden muͤssen. Die Zustimmung der beiden Kammern zu den von mei⸗ ner Regierung mit dem Herrn Fuͤrsten von Leiningen abgeschlos⸗ senen Uebereinkuͤnften giebt mir die Gewaͤhrschaft, daß die Erfuͤl⸗ lung des Artikels 14 der Deutschen Bundes⸗Akte auf eine dem Imnteresse des Großherzogthums angemessene Weise ihre Erledi⸗ digung erhalten, und damit jeder Zweifel uͤber dessen Anwendung beseitigt werde.“ Spaͤter hatten saͤmmtliche Mitglieder der ersten und zweiten Kammer die Ehre, von Sr. Koͤnigl. Hoheit in gro⸗ ßer Cour empfangen zu werden. Karlsruhe, 15. Juli. (Schw. M.) Heute fand die Be⸗ gebung des Badischen Staate⸗Anleihens im Betrage von 5 Mil⸗ lionen Gulden auf dem Großherzogl. Finanz⸗Ministerium hierselbst statt. Die Konkurrenten trennten oder vielmehr vereinigten sich in zwei Theile, wovon auf der einen Seite die Herren Roth⸗ schild, Haber, Goll und Soͤhne, auf der andern Seite die Her⸗ ren Kusel, Ladenburg und Hohenemser standen. Da nach dem Anlehens⸗Gesetz Angebote Unter 50 Fl. fuͤr das Loos nicht zu⸗ sig waren, zugleich aber das Anlehen demjenigen zugeschlagen werden mußte, der fuͤr das Loos den hoͤchsten Preis anbietet, so wird erklaͤrlich, wie die Angebote moͤglichst nieder gehalten wur⸗

Höchstodieselben haben den Deputa⸗

den, und zwar betrug das Angebot des Herrn Kusel und Theil⸗ haber 50 Fl. 3 Kr., jenes des Herrn Rothschild und Theilneh⸗ mer 50 Fl. 6 Kr., welchen letzteren also die Begebung des An⸗

88 sogleich zugeschlagen wurde.

Frankfurt a. M., 18§. Juli. lange keine Zeit an hiesigen Lokal⸗Ereignissen, als die jetzige. Noch immer beschaͤftigt man sich mit den Nachtraͤgen zur V Guttenbergs, Feier. So werden morgen zum erstenmale die sämmtlichen Fahnen der Gewerke und Innungen, welche am 27. Juni den Zug schmuͤckten, oͤffentlicher Beschauung ausuestellt. Die Subscription zur Realistrung des von dem Bildhauer Lau⸗ nitz; modellirten Denkmals nimmt raschen Fortgang. Maͤn glaubt mit Zuversicht, die noͤthige Summe von 30,000 Fl. zusammen zubringen. Das rechte Sommerwetter, wie es die Taunus⸗Ba⸗ der sordern, hat sich noch immer nicht eingestellt, wentgstens nicht festgestellt. Dennoch sind die Badeorte uͤberfuͤllt, namentlich die

Wiesbaden, Homburg und Soden

Oesterreich. Se. Majestaͤt der Kailser haben den

In Ungarn hat außer Preßburg auch Agram die vierte Ein Verein von

chem dem Erfinder und seiner Kunst unter zahlreichen Böͤller⸗ schuͤssen jubelnde Lebehechs cusgebracht wurden. Es wurde eine humoristische Tischrede gehalten, und ein mit typograp hischer Ele⸗ ganz ausgestattetes Gelegenheitsgedicht abgelesen, dann Abends bei festlicher Beleuchtung des Schauspielhauses Johannes Guten⸗ berg von Birch⸗Pfeifer gegeben.

Wien, 15. Juli. Der Gouverneur der Lombardei, Graf von Hartig, ist von einer Urlaubsreise durch Frankreich und England hier eingetroffen und heute Morgens nach einem kurzen Aufenthalte nach Mailand abgereist. Der bekannte Freund des Klerus in der Franzoͤsischen Pairs⸗Kammer, der Verfasser des Lebens der heiligen Elisaberh, Graf von Montalembert, wird in den naͤchsten Tagen hier ankommen. Der Graf ist auf einer Reise nach dem Orient begriffen und gedenkt das heilige Land zu besuchen; er wird von seiner Gemahlin, einer Tochter des Grafen Merode,

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Konstantinopel, 1. Juli. (A. Z.) Die Pforte hat er⸗ klaͤrt, sie werde an den von den Englaͤndern anzuwendenden Coör⸗ citiv⸗Maaßregeln gegen Mehmed Ali keinen Antheil nehmen. Der Abgesandte Mehmed Ali's, Sami Bey, soll ein besonderer Guͤnstling Mehmed All's seyn, ein verschlagener Mann, der zwar ein Freund des Reis Efendi's Reschid Paschäa's, ihm aber an Geistesgaben und Schlauheit bei weitem uͤberlegen ist. Sam Bey soll auch mit der Sultanin Mutter in den intimsten Ver⸗ hältnissen stehen. 3

Graf von Koͤnigsmarck hat den Tod Sr. Majestaät des Kö⸗ nigs von Preußen der Pforte vorlaͤufig brexi mann notisizirt. Der Sultan schickte sogleich den ersten Dragoman in das Preu ßische Gesandtschafts Hotel, um dort sein Beileid zu bezeugen.

Ueber Beirut sind hier die widersprechendsten Geruͤchte in Umlauf. Waͤhrend einige behaupten, diese wichtige Seestadt sey bereits in die Haͤnde der Insurgenten gesallen, wollen andere wissen, daß die Insurgenten zwar in die Stadt gedrungen seyen und viele Bewohner sich ihnen angeschlossen haben, nach einem furchtbaren Gemetzel aber wieder daraus geworfen worden seyen. Auf jeden Fall scheint die Lage Syriens nie so gefahrdrohend fuͤr Mehmed Ali gewesen zu seyn, als sie es in diesem Augenblick ist.

Der Englaͤnder Ainsworth, welcher eine Reise nach Kurd 8 stan unternommen hat, sendete von Mosul aus eine Beschreibung seiner Reise bis an letzteren Ort. In dieser Beschreibung findet sich eine auf die Aegyptischen Befestigungen im Taurus bezuͤg liche bemerkenswerthe Stelle. Nachdem er die sehr unbedeuten⸗ den Tuͤrkischen Befestigungen und das Land umher beschrieben, faͤhrt er fort: „Die von Mehmed Ali in diesen Paͤssen angelegte Befestigungen sind weit bedeutender, als man gewoͤhnlich sich einbildet, und stat bloße Festungslinien zu seyn, von dene aus man in ein feindliches Land vordringen kann, zeigt ih dauerhafter Bau, die Sorgfalt, Geschicklichkeit und der Auf⸗ wand, womit sie angelegt sind, daß man sie als eine bleibende Graͤnzlinie betrachten muß. Sie sind ganz verschieden von allem dem, was man in des Sultans Gebiet sieht, selbst bei Varna und Silistria, und geeignet, einen im Krieg weit erfahrenern Feind, als die Tuͤrken aufzuhalten, da sie, was die Ausfuͤhrung betrifft, den Festungswerken im noͤrdlichen Frankreich gleich⸗ kommen.“ 8

In dieser Woche ist der Prozeß gegen Nafiz, Pascha von Adrianopel, geschlossen und das Uetheil uͤber die in seiner Ver⸗ waltung von dem Pascha begangenen Unregelmaͤßigkeiten gefällt worden. Die Strafe fiel gnaͤdig aus, denn Nafiz Pascha ward einfach destituirt und ihm die Decoration abgenemmen. Sein kuͤnstiges Exil soll Kiutahiah seyn, wohin der Pascha sich noch diese Weoche begeben duͤrfte. Der uͤberreiche Nafiz hat umsonst alle Mittel in Bewegung gesetzt, um ceine guͤnstige Sentenz zu erwirken, was den Richtern bei dem hier herrschenden Bestechunge⸗ System zur Ehre gereicht.

Der Russische Botschafter, Herr von Buteneeff, ist nech nicht abgereist, gedenkt aber in einigen Tagen Konstnntinopel zu verlassen. Er ist Willens, die Sommer⸗Saison an irgend einem Italiänischen Badcorte zuzubringen.

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Aegypten. 8 Alexandrien, 26. Juni. Mehmed Ali hatte nach Empfang des Fermans des Sultans, worin ihn derselbe die Geburt einer Tochter anzeigt, dreitaͤgige Festlichkeiten angeordnet, wobei das Fort und die beiden Flotten dreimal des Tages, zur Zeit des Morgen⸗, Mittag⸗ und Abend⸗Gebetes, mit ihrem Geschuͤtz salu⸗ tirten. Naͤchstdem wurde der Basar illuminirt, und vor dem Palaste des Vice⸗Koͤnigs fand ein großes Feuerwerk statt. 8 In Syrien dauert der Aufstand fort; sedoch wird versichert, daß einzelne Staͤmme bereits die Waffen niedergelegt haben. Man meldet von Beirut unterm 18. Juni, es seyen dort alle

Anzeichen vorhanden, daß beim Eintreffen Abbas Pascha's mit frischen Streitkraͤften die Rebellen sich unterwerfen werden. Heute sind wieder 4000 Albanesen, welche kaum aus Kahira hier

angelangt waren, nach Beirut eingeschifft worden. Man schloͤgt die Anzahl der neuerlich nach Syrien beordereen Truppen auf etwa 40,000 Mann an, wozu dann noch die ziemlich starke Armee Ibrahim Pascha's kommt, die,

3 wie man aus ziemlich sicherer Quelle vernimmt, nicht gegen die Unfruchtbarer war Rebellen verwendet werden soll, da man von Seiten der Aegyr⸗ tischen Verwaltung die feste Ueberzeugung hegt, daß die erstge⸗ nannten Truppen hinlänglich sind, um die Ordnung im Lande herzustellen. Mehmed Ali versichert, daß dieser Aufstand nur von den böͤswil⸗ ligen Intriguen der Maroniten selbst herruͤhren koͤnne, und sie haben ihren Vice⸗Konsuln in Syrien aufgetragen, ihr Moͤglichstes zur Wiederherstellung der Ordnung aufzubieten und fuͤr jene Rebel⸗ sen, welche die Waffen niederlegen weollen, ihren Einfluß geltend zu machen, um ihnen Pardon auszuwirken. 1 Abbas Pascha ertheilten Verhaltungs⸗Befehle sind in gleichem Sinne abgefaßt; auch hat der Vice⸗Koͤnig ihn eigens beauftragt,

Die Repraͤsentanten der Europäͤischen Maͤchte haben

Die dem General