sbrli star Sprien zu seyn pflegte, während der Dauer Anegch, 1s nshan, uss nmn 2 Rufünde stattgefunden haben; die Britische Regierung würde sich daher jedenfalls sehr lässig gezeigt baben, wenn jene Aufstände wirklich von ihr ausgegangen wären.“ Biscount Ingestrie legte Zeugniß ab für die Haͤrte, mit welcher Mehmed Ali seine Herrschaft in seinen Besitzungen aue⸗ üͤbt; er bezeichnete sie als die erdruͤckendste Despotie, welche es uf deim Erdboden gebe. Von ihm befragt, zu weschem Zwecke die Admiralitit die 2000 Matrosen zu verwenden gedenke, und oy noch mehr Schiffe ausgeruͤstet werden sollten, antwortet: Lord John Russell, das zu Ansange des Jahres mehr Schiffe aus⸗ gerüstet gewesen seyen, als die Zahl der im Dienste befindlichen Matrosen erlaubt hatte, daß die Regierung daher damals den Entschluß gefaßt habe, einige Schiffe abtakeln zu lassen, und auch die Zahl der Matreosen noch mehr zu verringern, falls nicht Er⸗ cignisse einwaͤten, welche eine Vermehrung derselben nothwendig machten. Diese Ereigznisse seyen jetzt eingetreten, und die Mint⸗ ster machten daher den jetzigen Antrag, um in den Stand gesetzt zu werden, dieselbe 8 von Schiffen, welche bis jetzt ausge⸗ rastet gewesen, zu erhalten. Nach einigen Vemerkungen uͤber die verhütnißm ßige Stärke der Französischen und der Englischen Flotte in der Levante, wobei unter Anderem Sir Charles Adam, einer der Lords der Admiralitit, erklaͤrte, daß die Eng⸗ lischen Schiffe z'var nicht so groß wie die Französischen, aber voll⸗ kommen so gut bemannt seyen, und daß sie mehr Geschuͤtze zum Bombenvwerfen am Bord hätten, als jene, wurden die 2000. Mann ohne Weiteres bewilligt, so wie auch die fuͤr den Unter⸗ halt dersel en erforderlichen 101,718 Pfd. St. Das Haus be⸗ willigte darauf eine Reihe vermischter Ausgaben, unter Anderem 2530 Pfd. zum Ankauf von Gemäͤlden fuͤr die National⸗Gallerie und 35 2,710 Pfd. zur Bestreitung besonderer Ausgaben in Ka⸗ nada. Nach einigen Bemerkunzen uͤber die Art der Ver⸗ wendung wurden demnächst 173,442 Pfd. fuͤr die Ausga⸗ ben der Expedition nach China zugestanden. Ebenfalls ohne Abstimmung wurden 30,000 Pfd. fuͤr den Volks⸗Unterricht in Großbritanien waͤhrend des laufenden Jahres bewilligt, doch ließen es sich die Tories nicht nehmen, einige Bemerkungen uͤber diesen Gegenstand zu machen, der bekanntlich wiederholt Anfech⸗ tunzen von ihnen erfahren hat, weil der aus Mitgliedern des Geheimenrathes bestehenden Unterrichts⸗Kommission, mit Aus⸗ schluß der Bischoͤfe, die Disposttion uͤber die Verwendung der Summe uͤbertragen ist. Erst neuerdings ist bekanntlich in dieser Beziehung eine Uebereinkunfe zwischen dem Erzbischof von Carn⸗ terbury und dem Praͤsidenten des Geheimenrathes, dem Marquis von Lansdowne, getroffen worden, welche den Bischoͤfen besonders in Betreff der Schul⸗Inspection einige, wenn auch nicht gerade wesentliche, Konzessionen zugesteht. Herr Goulburn, von der Tory⸗Partei, erklaͤrte bei der Diskusston uͤber den Be⸗ willigungs⸗Antrag, daß er, ungeachtet dieser Konzessionen sich doch nicht damit zufrieden geben koͤnne, eine aus Laien bestehende Kom⸗ mission an die Spitze des Unterrichtswesens gestellt zu sehen. Herr Langdale, ein Reformer, benutzte die Gelegenheit, um darauf aufmerksam zu machen, wie nothwendig es sey, daß et⸗ was fuͤr den Unterricht der katholischen Irlaͤnder in London ge⸗ schehe, deren Zahl er auf 100,000 angab. Eine der letzten Be⸗ willigungen war die von 5418 Psd. fuͤr die Londoner Universstät. Eine wenig interessante lange Diskussion verantaßte der Antrag des Herrn Duncombe auf eine Adresse an die Königin wegen Frei⸗ gebung des John Thorogood, eines Dissenters, der wegen Nicht⸗ zahlung von 5 Pfd. 6 Pence. Kirchensteuern (die Dissenters ha⸗ ben bekanntlich schon lange Widerstand gegen diese Abgabe fuͤr die herrschende Kirche erhoben) seit dem 16. Januar 1839 im Grafschafts⸗Gefaͤngnisse zu Esser gefangen sitzt. Lord John Rus⸗ sell widersetzte sich dem Antrage schon aus dem Grunde, weil der Krone die Machtbesugniß fehle, den Gefangenen freizulassen; er erklärte indeß zugleich, daß, seiner Ansicht nach, diejenigen Kirchspiels⸗Behoͤrden, welche befugt seyen, die Freilassung anzu⸗ ordnen, sehr weise handeln wuͤrden, wenn sie eine solche Verfo⸗ gung traͤfen, da, so wenig Sympathie dieser Versuch, die Auf⸗ hebung der Kirchensteuer zu veranlassen, bis jetzt gesunden habe, doch endlich das Mitleid mit einem ehrenwerthen Manne, wie dieser Thorogood sey, leicht zu energischen Demonstrationen Ver⸗ anlassung geben koͤnnte. Sir Robert Peel prach sich ebenfalls dafuͤr aus, daß man den Mann freilassen muͤsse, jedoch nur, weil er wirklich aus gewissenhafter Ueberzeugung von der Unrechtmaͤ⸗ igkeit der Abgabe dieselbe verweigert habe und jedenfalls durch die lange Haft genugsam gestraft sey; nichtsdestoweniger sprach er die Ansicht aus, daß wegen aͤhnlicher Auflehnungen nach wie vor auf dieselde Weise verfahren werden muͤsse. Am Schlusse der Diskussion nahm Herr Duncombe seinen Antrag zuruͤck.
London, 25. Juli. Ihre Majfestaͤt und Prinz Albrecht sind mit dem Herzoge und der Herzogin von Nemours gestern Nachmittags von Windsor wieder nach London zuruͤckgekehrt. Es heißt, daß die Koͤnigin und ihr Gemahl am 14. August sich nach Brighton begeben werden, so daß es scheint, als glaube man bis dahin mit den Paͤrlaments Geschaͤfton sertig seyn zu koͤnnen. 3 Dieser Tage hat Pater Mathew in Irland wieder einen Aufzug von 4000 Theetotalisten veranstaltet. Sogar Lahme und Blinde waren hingesteoͤmt, indem sie hofften, daß der Pater sie von ihren Uebeln heilen koͤnne. Die Feierlichkeit begann mit einer Messe, zu welcher hohe Eintrittsgelder bezahlt wurden. Die Truppen waren nicht im Srande, die Haufen in Ordnung zu halten, und Abtheilungen derselben zogen trotz der neuen Pro⸗ clamation mit Musik und Fahnen, ja sogar in Uniformen, in die Stadt Castletown ein. Kurz, der angebliche Mäͤßigkeits⸗ Verein scheint einen drohenden politischen Charakter anzunehmen.
Ueber die murhmaßlichen Wirkungen der Uebereinkunft, auf welche Lord Palmerston in Betreff der Orientalischen Angelegen⸗ heiten, der Morning Post zufolge, eingegangen seyn soll, außert sich dieses Blatt solgendermaßen: „Der Erfolg der beab⸗ sichtigten Maßregein ist nur von der Insurrection in Syrien zu erwarten. Dorthin ist die Englische Flotte unter Segel gegan⸗ gen, dort werden aber zu gleicher Zeit die Franzoͤsische und die Aegyptische Flotte, mit Landungs⸗Truppen am Bord, eintreffen. Der Abzug dieser Truppen hat die in der Nähe von Alexandrien versammelte, zum Einfall in des Sul ans Gebiet disponible Streitmacht vermindert, andererseits aber hat der Pascha auch, wie sich zeigt, klar begriffen, wo der Entscheidungskampf um sein Reich ausgesochten werden muß, und er hat demnach alle seine Truppen aus Arabien und seinen uͤbrigen Eroberungen an sich gezogen. Das Soiel, welches Frankreich jetzt zu spielen hat, kiegt klar vor Augen. Es hat nur den Pascha zu entschiedenem Widerstande zu ermuthigen. Dann kömmt es zu den Zwangs⸗ Maßregeln, bei d nen England nichts thun kann, als seine Flotte zum Bombardement der Seestaͤdte Aegyptens und zur Wegnahme der Aegyptischen Flotte zu verwenden, wenn anders die Franzoͤ⸗ sische Fotte sich dazu hergiebt, den theilnahmlosen Zuschauer ka⸗ bei zu spielen; wir hoͤren aber, daß Herr Thiers vor einiger Zeit den Repraͤsfentanten der Großmaͤchte auf das bestimmteste erklärt dat, man wuͤrde niemals in größerem Irrihum seyn als
8
wenn man die Meinung hegte, Frankreich werde seine physischen Kraͤfte ruhen lassen und nur moralische Mittel zur Anwendung bringen, wie sich die Dinge auch gestalten moͤchten. Doch dem sey wie ihm wolle, wirksamc Zwangsmittel besinden sich nur in Rußlands Haͤnden. Die Truppen des Pascha's moͤgen vielleicht beim ersten Angriffe abermals ecine Nistbi⸗Schlacht liefern und ewinnen, dann aber wird die in Bereitschaft gehaltene Russische Pon⸗ den eroberten Kanal hinab nach Konstantinopel gleiten. ie Thorheit unserer auswaͤrtigen Politik wird dann ihren hoͤch⸗ sten Gipfel und ihr Endziel erreicht haben, und besitzt die aoͤffent⸗ liche Meinung in England noch einige Krast, so werden Lord Palmerstons und seine Kollegen sinken, um nie wieder hervor⸗ zutauchen. Aber sie werden eine Erbschaft unverbesserlichen Un⸗ heils hinterlassen.“ 2
Der ministerielle Globe sagt in einem Artikel uͤber den Auf⸗ stand in Sprien unter Anderem: „Es ist oft vorgekommen, daß Maͤnner von niedriger Geburt und ohne Erziehung durch ihre natuͤrlichen Anlagen, durch die Kraft ihres Geistes, durch einen Verein gluͤcklicher Uimstaͤnde, durch Aufruhr, Trug, Raͤnke und Gewalt sich zur Macht emporgeschwungen haben. Da solchen Maͤnnern aber die Ansichten und Gefuͤhle, welche sie allein zu der hohen Stellung befähigen konnten, zu der sie sich erhoben hatten, nicht durch ihre fruͤhere Erzichung eingefloͤßt waren, so mißbrauchten sie fast immer die Gewalt, welche sie erlangt hat⸗ ten. Und gerade durch dieselben Eigenschaften und Anlagen des Geistes, welche sie zu Empoͤrern gegen ihre rechtmaͤßigen Herr⸗ scher machten, wurden sie auch Tyrannen und Unterdruͤcker des Volks, das sie zu regieren hatten. Am Ende aber brach der Bogen, der zu scharf angespannt wurde. Verzweif ung gab den Unterdruͤckten einen Muth, welchen die Tyrannei schon gebrechen — haben glaubte, und der Bau der Ungerechtigkeit, welcher ein Werk von Jahren war, stuͤrzte in wenigen Monaten in Truͤm⸗ mer. Wir sind geneigt, zu glauben, daß Mehmed Ali jetzt cin solches Loos erwartet, wenn er nicht Klugheit genug besitzt, durch zeitige Unterwerfung unter seinen Herrn die Gesahr zu vermeiden.“ In der Morning Chroniecle liest man in derselben Beziehung .-1-2, „Die Franzoͤsischen Journale bezuͤchtigen die Englän⸗ der der Veranlassung und Naͤhrunz des Aufstandes in Syrien. Sie sind alle darin einstimmig, Ibraham Pascha's Regiment so milde und die Bergbewohner des Libanon so geduleig zu finden, daß ein Aufstand der Letzteren gegen den Ersteren nur durch Be⸗ treiben Lord Palmerston’'s denkbar sey. Unser Minister der Aus⸗ waͤrtigen Angelegenheiten ist dem Franzoͤsischem Journalismus in den Tod verhaßt. Kein widriger Unfall kann im Orient sich begeben, den man ihm nicht Schuld gaͤbe. Und doch lesen wir in einem achtbaren Franzoͤsischen Blatte, daß Frankreich stets ein Patron der Maroniten und der christlichen Bevoͤlkerung in den Syrischen Bergen gewesen seyv. Wenn dies wahr ist, so erklärt sich, weshalb der Franzoͤsische Konsul in Damaskus so streng ge⸗ gen die armen Juden war. Unsere Nachbarn sollten aber in der That uns mit solchen widersinnigen Anklagen verschonen. Sie sollten wahrheitsgemaͤß eingestehen, daß der Aufstand in Syrien durch die Haͤrte und Verhaßtheit der Aegyptischen Beherrschung entstanden ist, und daß die Englische und Franzoͤsische Flotte nach Syriens Kuͤsten abgesegelt seyen, nicht um den Aufstand zu naͤh⸗ ren oder zu schuͤtzen, sondern um zu erfahren, wie die Sachen stehen, und um die Tuͤrken und Aegyn ter zu verhindern, diesen Anlaß zu einem Friedensbruche zu benutzen.“ b
Bei der diesjaͤhrigen Zusammenkunft des Koͤniglichen land⸗ wirthschaftlichen Vereins, die zu Cambridge stat fand, und an welcher gegen drirtehalbraufond Menschen Theil nahmen, sprach Sir R. Peel besonders uͤber die Untrennbarkeit der Aurikultur⸗ und Fabrik⸗Interessen und aͤußerte seine Freude daruͤber, daß die naͤchste Versammlung dieses Vereins gerade an dem Haupt⸗ Muͤndungsort der Britischen Manufakturen, naͤmlich in Liver⸗ pool, gehalten werden solle, so daß das Handels⸗ Interesse und das landwirthschaftliche einander Auge in Auge gegenuͤbertreten wüͤrden; „denn“, sagte ec, „die Fabriken koͤnnen nicht bluͤhen, ohne einen gedeihlichen Einfluß uͤber den Ackerbau auszugießen, und der Ackerbau kann nicht abnehmen, ohne die Fabriken mir in seinen Verfall zu verwickeln. Zugleich wird das Aufeichten unserer landwirthschaftlichen Fahne an jener Kuͤste, Schottiland so nahe und Irland gegenuͤber, auch diesen beiden Laͤndern ein er⸗ freuliches Schauspiel darbieten; sie wird Schottland verkuͤndigen, mit welchem Erfolg England dessen Beispiel nachgeahmt hat, und wird Ir⸗ land auffordern, auf gleiche Weise das unsere nachzuahmen.“ Auch der Gesandte der Vereinigten Staaten, Herr Steventoen, wohnte dieser Versammlung bei. Er brruͤhrte in seiner Rede besonders die zwischen England und Amerika obschwebende Granz⸗ frage und druͤckte seine Hoffnung aus, dieselbe friedlich beigelegt zu sehen. „Unser Jahrhundert“, sagte er, „ist zum Gluͤck fuͤr die Menschheit kein kriegerisches mehr. Lange voruͤber sind die Zeiten, wo Feindseligkeit der natuͤrliche Zustand des Menschen und Friede nur ein schwieriges und gesaͤhruches Experiment war. Heute sind, Gott sey Dank, der Soldat und sein Schwert nicht mehr die einzige Sicherheit der Voͤlker. Der Lehrer, nicht der Krieger steht im Felde. Sittliche Macht ist an die Stelle der physischen getreten, und die Herrscher der Welt werden bald be⸗ greifen müssen, daß sie sich zum Schutz für ihre Throne weniger nach Heeren und Generalen, als nach tugendhaften, aufgetlarten Maͤnnern umzusehen habden.“
Die Ostindische Regierung hat beschlossen, daß alle Briese der Offiziere und Gemeinen, welche an der Expedition gegen China Theil nehmen, portrofrei besorgt werden sollten.
Die Spanischen Effekten haben sich, trotz der Nachricht von der Entlassung Eespartero’s, besser gehalten, als man erwar⸗ ten konnte.
Nach dem Globe besorgt man in der City, daß in Folge der Entlassung Espartero's die fuͤdlichen Provinzen Spaniens in Bewegung gerathen wuͤrden; die Einwohner derselben sollen ganz zu Gunsten der exaltirten Partei gestimmt und der Regierung der Moderados abgeneigt seyn.
Ein Provinzial⸗Blatt behauptet, Don Carlos und Dem Mi⸗ guel wuͤrden zu Grantham auf dem Landsitze des Marquis von Granby erwartet.
Dlle. Taglioni wurde hier noch zu einigen Vorstellungen er⸗ waret; allein ihr Vater schreibt aus Paris, sie werde durch Ver⸗ haltnisse, von denen die Zukunft seiner Tochter abhaͤnge, laͤngere Zeit daselbst aufgehalten werden.
Die verschiedenen Kirchspiele Dublins veranstalten Versamm⸗ lungen, um O'Connells Plan, die Aufhebunz der Union betref⸗ fend, zu unterstuͤtzen; bis jetzt hat er jedoch bei noch keiner Per⸗ son von einiger Bedeutunz in dieser Hinsicht interstuͤtzung gefunden.
Berichte aus Neu⸗Seeland vom 26. Maͤrz lauten nicht ganz güͤnstia. Die Buschklepper machten das Land unsicher, und die Tabacks⸗Aerndte war uͤberall mißrathen. 11
Schweden und Norwegen. Stockholm, 24. Juli. Der Koͤnig hat kuͤrzlich von dem
Kaiser von Rußland ein Paar große außerordentlich schöne und
werthvolle Vasen von gruͤnem Malachit mit Ornamenten ren reich vergoldeter Bronze zum Geschenk enhalten.
schenk, naͤmlich zwei große, prachtvoll gearbeitete Vaßen von Se vres⸗Porzellan, die besonders auch durch ihre Malereien von he⸗ hem Kunstwerthe sind.
estellt. in Salon in den Zimern Ihrer Mazjestaͤt der Koͤnigin auf dem Schlosse aufgestellt.
Der Minister der auswirtigen Angelegenheiten, Freiherr Stjerneld, gab am 2isten zu Ehren des hier anwesenden Koͤnigl. Preußischen Generals der Kavallerir, von Borstell; ein großes Diner, zu welchem die meisten Mitglieder des diplomatischen
demselben Tage Vormittags hatte Se. Koͤnigl. Heheit der Kron⸗ prinz mit dem General von Borstell die Kafernen und Ctablisse⸗ ments der Garde⸗Regimenter zu Fuß und zu Pferd und der Ar⸗ tillerie besucht. Heute hat der Kronprinz vor dem General von Borstell ein großes Manoͤver auf dem Ladugardsgaͤrd ausfuͤhren
Station der Koͤniglichen Flotte besucht. Mittags war bet Ihren Majestaͤten auf dem Schlosse Rosendahl ein großes Diner, zu
Deutschen Kriege von 1815—11 unter dem Befehl des Gene⸗
gedient hatte.
ist am 2isten d. M. har wieder eingetreoffen.
1789 zu Abo promovirte, ist nach Finnland abgereist. Ain naͤchsten Sonntage wird hier das alljährliche „Bellmans⸗ Fest“ mit besonderer Selennitaͤt gefeiert werden, weil es zugleich
Abend auf der Ruͤckreise aus Deutschland hier an, und begab sich sogleich an Bord der Fregatte „Aurora““. Eine Ehrenwache des Lauenburgischen Jäͤger⸗Corps mit Musik empfing den Prin⸗ zen bei seiner Ankunft an der Schiffbruͤcke.
Holtenau in Augenschein genommen hatte, sind heute Nachmettag die Brigg „Nestor”“ Unter Segel gegangen. Itzehoe, 27. Juli. In der sechsten Sitzung
Adresse von dem Berichterstatter, Obergerichts⸗Adrokar von Prar⸗ gen, verlesen. Sie lautet folgendermaßen:
Herr! Die Stände⸗Versammlung des Herzegthums Helstein, zum er⸗
Rechte auszuüben, welche das allgemeine (
gesetzliches Organ des Laudee die Gefühle der Ehrfüͤrcht und unwarn⸗ delbaren Treue ausspricht, mit denen die Versammlung Ew. Köuigl. Majestät, dem angestammten Fürsten ihre Huldiaung darbringt. —
zust eines Fürsten tief empsunden, den Biederkeit und Herzenegüte, so vie väterliche Liebe zi seinem Volke und die denselben gegebenen Wehlthaten einen unvergänglichen Namen in den Tasein der Eeschichte sichern. War es dem verewigten Käünige ten, durch die zusöreerst eingeführten Prerinziale Stände Velk für die peluische Mündiakeit verzutereten: so lönnen wir es als ein Werk der allgütigen Versehung betrachten, daß zur Serge für die Emwigelung und Ausbildung der dem Lande ver⸗ iehbenen Insttutienen in Ew. Künigk. Majestät ein Herrscher auf den Tbron berufen ward, dessen allbefannte bebe Einsichten und erhabene “ wie dessen rastlofe Thätialet und unermüdlicher Eifer aAe das öeffeutliche Wobl uns eine Bäraschaft darbieten, daß dem wah⸗ ren Interesse des Landes und den Arferderungen der Zut die erfer⸗ derliche Becücks chtigunz nicht febten werde. Schen die Känuigl. Ur⸗ tunde rveom 3. Tezember v. J. [pricht die No hwer digkeit einer Ver⸗ hesserung der Verwaltung aus, und hoffen weir zurersichtlich, daß es Ew. Ninil. Majestät gelingen werde, baldigst die Aenderungen ein⸗ treten zu kassen, welche unumgdnglich nvetbwendig sind. um die Verwa⸗ Uung zu vercinsachen, den Geschäftszang zu beschlennigen und die Erfüllung der Königlichen Absicht zu sichern. — Tanlbar gnertennend die vielfache Be⸗ rüctsschtigung, we che unser Rath ke der Erlassung der Gesetze, die im Jahre 1838 von der Regierung vorgelezt worden, gefunden, anerkennend gleichfalls, daß die Gesetze nicht gegeben worden, deren Erlassung die Ve sammlung hat widerrathen müssen, sorechen wir insbesendere unse⸗ ren Daut dafür aus, daß auch schen während unferer jetzigen Sitzung durch den Kommissarxius Ew. Königl. Mazestat erk ärt worden, wie die in Folge der neuen Zollerdnung vermehrieun Zoll⸗Intraden zum Besten der Herzogthümer verwandt werden sollen. Ve srauensvoll begen wir zugleich die Hoffnung, daß die früheren Auträge der Versammlung SHero Iqq 9 1 7 7. d . deren Pewilligung Allergnäoigst jugesichert worden, nach Beendigung der berens angeerdneten Verarbeiten, baldigst gewährt werden. — Nach den uns gewerdenen Mitheilungen wird ein vellständiges und zufrie⸗ denstellendes Budget füͤr das nächstkommende Jahr verfaßt werden lön⸗ nen, und hegt das Land die Erwartung, daß die von Ew. Köänigl. Majestät befohlenen Maßregeln zur Orduung der Finanz⸗Verwaltung namentlich die Ausarveitung des Emwurfs cincs Peustons⸗Gesetzes. die Veschräͤntung der Gratificati uen und die angeekeneten Er varun⸗ gen in den verschiedenen Zweigen der Verwaltung, auch eine wirkliche Verminderung der Ausgaben, welche allein eine wesentliche Verbesse⸗ runz des Finanz⸗Zust endes begründet, herbeiführen werden und daß diese schen durch den nächsten Rechenschafts⸗Vericht der Finanz⸗Ver⸗ waltung zur Kunde des Landes gelange. Die Anerlennung, welche die dringenden Verstellungen der früheren Stände⸗Versammlungen, in Be⸗ treff des Finanzwesens gefunden, giebt uns die Ueberzeugung, daß Ew Känigliche Majestät in der Begutachtung des iu entwersenden Bud⸗ gcels und der damit verbundenen g esetzlichen Auerdnungen durch die Stände, eins der wesentlichen Mittel finden werden, um eine fortschrei⸗ tende Verbesserung der Finauz⸗Verwaltung zu unterstüren und ver der Wiederkehr eines Zustandes zu sich ern, wie solcher in den Anrtägen der früheren Stände⸗Versammlungen daraclegt worden ist. Ew Künia⸗ liche Majestät haben, nachdem die Directien der Natienat Bauk es ab⸗ gelehnt, die von der Versammlung beantragte Reviston der Verhältnisse des Bank⸗Instituls zur Naticnal Bank eintreten zu lassen, befoblen daß zur Einsicht der Versammlung die Nach ichten und Auffl irungen vergelegt werden, welche auf die angebrachten Beschwerden der Stände sich beziehen, und werden wir den Mittheilungen heerüber, wse über 8 5 8 . n 4 4 8 48 8 die Amsprüche der Herzoathümer an die Natie ⸗Bank überhaupt, u eh behesbes aus de athämen Nattenal⸗Bank überhanpt, und haehs en 442 . welche die Finanzen der Natienal⸗ 3 2 2ad geleistet und zugesichert haben, entgegensehen;
einer folgenden Versammlung vorbebaltend, ferr 8 - 8 fernere Anträge zur Gel⸗ tendmachung der Rechte der Herzogthüömer Ew. Königl. Majesiät aller⸗
lassen und dann mit demfelben die im hiesigen Hafen befindleche welchem außer dem genannten Preußischen General auch der
Der seit laͤngerer Zeit auf Urlaub von hier entfernt gewesene Kaiserl. Oesterreichische Gesandte am hiesitcen Hofe, Graf Woyna,
das Saͤkular⸗Fest des beruͤhmten Schwedischen Dich ters Karl ael Bell
Juli. Der Großfuͤrst Konstantin kam gestern
Nachdem derselbe am Schleswig⸗Holsteinschen Kanal die Schl use und Bruͤcke zu
die Fregatte „Aurora“, die Korpette „Fuͤrst von Warschau’ und
nischen Staͤnde⸗Versammlung wurde der rekteftzirte Entwurf der
„Allerdurchlauchtigster, Greßmächtigster, Allergnädigster Känig und
Mit Ew. KEnigl. Mojestät hat das Land im vorigen Jabre den Ver⸗
vorbeha!⸗ sein
Auch der KCe, nig der Franzosen sandte unserm Monarchen ein aäͤhnliches Ge⸗
Als Sinnbilder der Tapferkeit und der 8 Kraft sind darauf die Genien des Mars und der Bellona dar-⸗ Saͤmmtliche Vasen sind jetzt in dem sogenannten Roe,.
Corps, so wie die G afen Brahe und Loͤwenhielm und der Ge⸗ 8 neral Freiherr Cederstroͤm eingeladen waren. Am 22sten war ein aͤhnliches Diner bei dem Reichs⸗Marschall Grafen Brahe. An
Graf Wedel⸗Goͤdens aus Hannover eingeladen war, welcher im
ra's von Borstell und unter dem Ober⸗Befehl unseres Koöͤnigs
Der Bibliothekar der Universitat Upsala, Professor Schröder, hat sich nach Hesingfors begeben, um die Gluͤckwuͤnsche der Schwee⸗ dischen Universitaͤt zu der zweiten Sakular⸗Feier der Finnlaͤndischen Hochschule zu uͤberbringen. Auch Bischef Franzen, der im Jahre
9
7 8 9712 82 ¹ 9 2 . 2 1 stenmale auf Ew. Königl. Majestät Beseht Lusammenderufen. um die
— . esetz vom 28. Mai 1831 dem Lande ertheilt, geuügt nur dem Drange des Herzens, weun sie als
8
die Prüfuang
ennalaft venaleßen. da die für die diesjährige Diät bewilligte Zeit 2 fte, jene für die Herzogthümer so überaus wichti⸗
gen Ansvcrüͤche zum Gegenstande unserer Verhandlung zu machen. — Mit dem Straf⸗(zesetzsuch, dessen Ausarbeitung Ew. Koenigl. Majestät befehlen haben, steht in der engsten Verbindung die nothwendige, in Felge des staltgehabten Brandes unrerzüglich vorzunehmende Einrich⸗ sung der Straf⸗Anstalten, und dürfen wir mit Zuversicht erwarten, daß ver einer destnitiven Beschlußnahme die verschiedenen Vorschläge wegen der nothwendigen Aenderungen und Verbesserungen der Straf⸗ Anstalten nehst vollständigem Kosten⸗Anschlage der Stände⸗Versmm⸗ lung zur Prüfung vorgelegt werden. Ew. Königl. Majestat baben der mit der Ausarbeitung des Straf⸗Gesetzbuches beauftragten Kem⸗ missien den Auftrag ertheilt, darauf binjnwirfen, daß die Kriminal⸗ Gesetzgehung für die Herzegthämer und das Käuigreich möglichst über⸗ einstimme. So wenig wir das Wünschenswerthe einer möglichst glei⸗ chen Straf. Gesetzebung verkennen, so wird doch nur ein den neueren Deutschen Straf Gesetz ebungen sich auschließendes Straf⸗Gesetzbuch den Verhältnissen und dem Kultur⸗Zustande des Herzogthum Heolstein angemessen sevn fönnen. — Mit Bedauern haben wir vernommen, daß * a der Ecoörternngen, welche der Erlassung des allgemeinen Gesetzes vom 28. Mai 1831 verangegangen sind, Ew. Königl. Majestät zi der Eressnung bewegen hat, welche über den ven uns zur Aller⸗ höchsten Genchmigung vorgelegten Entwurf einer Städte⸗Ordnung für das Hersoathum Helstein uns mitaectbheilt ist Wir werden uns beeilen, die Metiheilung E.w. Königt. Majestät zum Ge enstande der sergfäl⸗ igsten Erwägung zu machen, zu der unsere Plicht gegen unseren Lan⸗ desberrn und gegen das Land, weiches wir vertreten, uns um so mehr veranlassen muß, als bei einer Institntten, weiche bestimmt ist, das Band des Vertrauens zwischen Fürst und Voik immer fester zu knüpfen, die Versammlung es nur für ihre beiligste P licht halten kann, bei Deu⸗ tungen der Uekunde, welche die Provinzia!⸗Stände einfübrte, ihre An⸗
sichten effen und frei ihrem wahrbeitsliebenden Fürsten verzulegen. Die Versammlung wird deshatb auch über die Rechte der Prorin⸗
FSb 3
Gebiet in Verbindung setzt, so
zial⸗Stünde zur Beschlußnahme über die Kommunal⸗Angelegenbei⸗ ien in jedem Herzagthum ogs Resultat ihrer abermaligen Erwägung Ew. Königl. Majestät demnächst allerunterthänigst vorzutragen sich er⸗ lanben. Ew. Köunigl. Majestit haben gerubt, mebrere Gesetze ent⸗ werfen und uns vorlegen zu lassen, die eben so umfassend als wichtig und darauf berechnet sind, Verbesserungen einzufuhren und tief gefühl⸗ ten Uebelständen abzubeifen. Dies dankbar anerkennend, werden wir uns bemüben, möglichst dem Zweck zu genügen, zu dem Ew. Majestät erbabener Vorgänger in der Regiernng die Provinzialstände ins Leben rief, um die Königl. Gesetz⸗Entwürfe der sorgfältigsten Erwägung zu unterziehen, so wie Bitten und Wünsche, die das Wehl des Herzeg⸗ thums betreffen, zu den Stufen des Threnes Ep. Königl. Majestät niederzulegen. — Gott erhalte lange König Christian den Achten dem Lande und seinen getreuen Unterthanen. Itzehoe, den 23. Juli 1820. Emw. Königl. Mgjestät allerunterthänigste, treugehoarsamste Verfammlung der Provinziatstände des Herzegthums Holstein. G. L. Balemann. Prasident. L. P. W. von Prangen, Berichterstalter des Ausschusses.“
. Deutsche Bundesstaaten.
Bamberg, 23. Juli. (A. Z.) Die Nachrichten von Verei⸗ nig ing der Sachsen⸗Weimarschen Regierung mit den Regierun⸗ gen von Meiningen und Gotha⸗Koburg zum Behuf der Anlegung eines Central⸗Eisenbahn⸗Systems, wodurch das oͤstliche mit dem westlichen und das noͤrdliche mit dem suͤdlichen Deutschland ver⸗ bunden werden soll, bestäͤtigen sich. Man ruͤhmt besonders den
ifer, womit der Herzog von Koburg diese große Angelegenheit unterstäͤtzt. Es soll bereits ausgemacht seyn, daß Abgeordnete der drei Regierungen in den ersten Tagen des Monats August in Meiningen zusammentreten. Man versichert, uͤber den Haupt⸗ punkt — daß naͤmli h die drei Regierungen in dieser Sache sich vereinigen, und sich wechselseitig verbindlich machen, darin nur gemeinschaftlich zu handeln — sey man bereits so qut als ein⸗ verstanden. Auch haͤtten sie zum Voraus ihre Geneigtheit, diese großar ige Unternehmung durch die Garantie eines Minimum⸗ Ertrags zu unterstuͤtzen, sich wechselseitig mitgetheilt. Es ist kei⸗ nem Z veifel unter vorsen, daß bei dem sehr bedeutenden Waa⸗ ren⸗Transport zvischen Main und Weser und z ischen Werra und Saale diee Eisenbahnen einen schoͤnen Rein⸗Ertrag ver⸗
sorechen, und daß, wenn von Seiten der Staaten nur 3 oder
3 ½ pECr. MinimumEexrrag garantirt werden, die dazu erforder⸗
lichen Fonds sihneil sich finden wuͤrden. Fuͤr uns und fuͤr ganz
Bayern ist dies ein hoͤchst erfreuliches Ereigniß. Denn wem
auch der Verkehr z vischen Nuͤrnberg nund dem Main an undz
fuͤr sich schon eine Eisenbahn aust azen duͤrfte, so wird ein Baye risches Eisenbahn System doch erst durch die Verbindung mit den mittleren und noͤrdlichen Deutschland ermöglickkt. Diese Verbin dung aber kann durch keine Bahn auf z veckmaͤßigere Weise rea lisirt werden, als durch die von Bamderg nach dem Itzgrund, von da nach dem Werragrund bis Eisenach, wo sie einerseit mit der Bahn nach Kassel, andererseits mit der nach Halle und
Leipzig uͤber Gotha, Ersurt, Weimar und Naumburg zusam⸗
menlaufen wuͤcee. Mit dieser Route ist die uͤber So und
Altenburg nach Leipzig nicht in Vergleichung zu stellen. Denn
wenn die letztere uns einzig und allein mit dem Elbe⸗ bringt uns die erstere einer⸗
seits mit Kassel und dadurch mit dem ganzen Gebiet der Weser unnd der Nordsee, sodann vermittelst Fortsetzung der westoͤstlichen
Bahn von Kassel durch Westphalen mit Koͤln, dem Niederrhein, Belgien, Holland, ganz Nord⸗Frankreich und England, anderer⸗ seits aber auch mit ganz Thuͤringen, Sachsen, dem oͤstlichen Preu⸗ ßen und der Ostsee in direkte Eisenbahn⸗Communication. Von Bayerischer Seite duͤrfte man den Vorschritten der Herzoglichen Saͤchsischen Regierungen um so bereitwilliger entgegenkommen, als dem Main⸗Donau⸗Kanal dadurch sehr guͤnstige Aussichten eroffnet werden. Die Realisirung der neu eroöͤffneten Subscrip⸗ ton auf die Bahn von Nuͤrnberg nach der noͤrdlichen Reichs⸗
Graͤnze aber kann jetzt keinem Zweifel mehr unterliegen. Kommt
deas Thuͤringische Central⸗Eisenbahn⸗System in
der ange⸗
faͤhrten Weise zur angefuͤhrten Weise zur Ausfuͤhrung, so
gehoͤrt die Bahn von Naͤrnberg nach der noͤrdlichen Reichs⸗
Graͤnze zu den vortheilhaftesten in Deutschland, und ihre Actien
1
*
Methode werden vom Ur.
duͤrften noch in diesem Jahre bedeutend steigen. Dazu kommt, daß jetzt eben auch in England und Frankreich alle Eisenbahn⸗ Actien sehr in die Höhe gegangen sind.
— — Leipzig, 27. Juli. Der als Kuͤnstler ruͤhmlich be⸗ kannte Aoelt, Besitzer eines geographischen und lithographischen Instituts hier, hat kuͤrzlich das 1ste Heft des Atlasses sämmtli⸗ cher Eisenbahnen von ganz Deutschland incl. Preußens und Oesterreichs veroͤffentlicht, worin die Karten der Leipzig⸗Dresde⸗ ner, der Leipzig. Magdeburger und der Berlin⸗Anhalt⸗Coͤthener Eienbahn, mit vorzüglichem Fleiße gearbeitet und ausgefuͤhrt, enthalten sind.
Die Operationen des nach 5 Dieffenbachschen 8 Franke hier mit eben so viel Umsicht als Gluͤck .5.“ . 88 1 Ir neueste (2te) Bericht der Koͤnigl. Saͤchsischen konzessio⸗ 8 Frten Gesellschen Warteschul⸗ und Beschaͤftigungs⸗Anstalt suͤr 88 . Bemwer, Druss von E. Heinrich in Dresden) ist ein erfreulicher gieichzeine d dem jetzigen Streben, der Armuth aufzuhelfen und sesen 8 9 Erziehung und Bildung zu besoͤrdern. Es ist zu wuͤn⸗ Pen, daß der Plan dieser Anstalt allgemeiner bekannt werde.
Die nasse Witterung in den letzten Tagen ist der begonne⸗ nen Getraide⸗Aerndte sehr hinderlich, wenn schon der Obstreife soͤrderlich gewesen. Dennoch wird bu einiger Soanenhitze die Aerndte sehr ergiebig ausfallen. 1
Nach der neuesten ofßziellen Bckanntmachung beträaͤat die Einnahme von der Leipzig⸗Dresdener Lisenbahn bei einer Perso⸗ nen⸗Frequenz von 10,308 7760 Rehlr. 10 Gr. und einem Guͤ⸗ ter⸗Transport von 2116 Rthlre. 21 Ge, im Ganzen 9877 Rehlr. 7 Gr. Die Actien sind zu 101 pCt. angeboten und die Mag⸗ deburg⸗Leipziger zu 111 ½ pCt. gesucht Das Interesse an den Dampfwagen⸗Fahrten ist nicht im Abnehmen, wovon die neuer⸗ dings veranstalteten mehrfachen Etra⸗fahrten Zeuzniß sind.
Karlsruhe, 21. Juli. (Schwiͤb. M.) Am 29. August soll die Eisenbahn von Mannheim nah Heidelberg croͤffnet wer⸗ den. Die zu 120,600 Fl. veranschlagt Ehenbahn von hier nach Knielingen ist neuerdings wieder auf Hemmnisse gestoßen, indem man sich, dem Vernehmen nach, uͤbe« den Endpunkt bis jetzt noch nicht vereinigt hat. — Die großch Peost⸗, Wirths⸗, Bade⸗ und Zoll Gebaͤude auf der Maximiltane⸗Au werden mit naͤch stem Fruͤhlahre begonnen. — Die Aerndte sat in hiesiger Gegend mit Gerste und Korn bereits freudiz begonnen, und allgemein lobt man Qualitaͤt und Auantität. Auch sie Reben stehen allenthal⸗ ben, wo sie nicht durch Hagel etwas gelitten haben, sehr schoͤn.
8 Kassel, 27. Juli. (Kass. Z.) In der Sitzung der Staͤnde⸗Versammlung vem 25sten refchirte Herr von Trott üͤber den Gesetz⸗Entwurs, die authentische Interpretation des §. 28 der Gemeinde Ordnung betreffend. Man trat dem Antrage auf An⸗ nahme des Gesetzes bei. Herr von Beumbach 1.1. berichtete uͤber die Einfuͤhrung der Althessischen Grundsteuer in den uͤbrigen Lan⸗ destheilen, mit dem Antrage, die Regierung um andere Vorlage zu ersuchen. Die Landtags⸗Kommissoon gab zur sofortigen Be⸗ rathung nicht ihre Einwilligung. Herr Pohl berichtete noch zu dem Gesetz⸗Cntwurf uͤber den Bezug der Feldruͤgebusen, welches mit einer Redactions⸗Veraͤnderung genehmigt und die Sitzung hierauf geschlossen wurde. 8
Gesgeireiscch.
Wien, 23. Juli. (Nuͤrnb. Korr.) Das neue Stempel⸗ Patent ist Allerhoͤchsten Orts nun sanctionirt, aber nech nicht publizirt worden. Man hat in Betreff dieer Steuer mehr Ruͤck⸗ sicht auf das Erträaͤgniß der kleinen Stempel genoemmen, welches auch das bei weitem groͤßere ist, und die hohen Stempel, welche jetzt bis zu 1000 Fl. C. M. hinaufreichten, so weit abgeschafft, daß der höͤchste nun 70 Fl. C. M. nicht 11““
Wien, 25. Juli. das Ableben des Generals der Kapallerie, Grafen von Crenne⸗ ville, erledigte Capitain⸗Lieutenante⸗Stelle bei der ersten Arcieren⸗ Leib⸗Garde, dem Ober⸗Lieutenant derselben, Feldmarschall Lieute⸗ nant Baron Watlet, die dadurch erledigte Ober⸗Lieutenants⸗ Stelle dem Unter⸗Lieutenant derselben Garde, Feldmarschall⸗Lieu⸗ tenant Freiherrn von Fuͤrstenwaͤrther, und die dadurch erledigte Unter⸗Lieutenants⸗Stelle, dem Felèmarschall Lieutenant und Mi⸗ litair-Kommandanten zu Troppau, Baron Mengen, verliehen.
Schweiz.
Schaffhausen. Auch von Wien aus wird in der All⸗ gemeinen Zeitung der Nachricht wldersprochen, daß die Herrn Jarcke und Philtps hierhergekommen⸗ sehen, und den A tistes Hurter auf semer Reise zu begleiten.
Baselland. (Bas. Z.) Nachdem am 9. Juli der Salz⸗ Prozeß des Herrn Merian dergestalt vom Bezirks⸗Gericht zu Arlesheim zu dessen Gunsten entschteden worden, daß der von Seiten der Regierung auf seine Salzquelle gelegte Arrest aufge⸗ hoben und die Gegenpartei in die Kosten verfällt wurde, so wird nun dieses Urtheil sowohl in formeller, als materieller Hinsicht als nicht rechtskraͤftig angegriffen. Einmal soll dem Herrn Be⸗ zirks⸗Statthalter als Vertreter der Regierung nicht die uͤbliche dreimalige Vorladung zugekommen, sondern gleich beim ersten Nichterscheinen desselben abgeurtheilt worden seyn; zweitens sey „Arrest“ genannt, was einfaches poltzelliches Verbot sey; drittens habe ein Untergericht hier durch einen Federzug das dem Saate seit Jahrhunderten zustehende Recht des Salz⸗Regales aufgeho⸗ ben, nachdem die oberste Behoͤrde zweimal seierlich ausgesprochen, es duͤrfe waͤhrend 70 Jahren von Niemand als von Herrn Glenck Salz gegraben werden.
Kerli1 2e d5. “ 8
Mailand, 22. Juli. Am 17ten d. M. um 7 ¼ Uhr Morgens wurde hier auf der Sternwarte eine heftige Detona⸗ tion in der Luft wahrgenemmen. Spater erfuhr man, daß man in demelben Augenblicke zu Locate am Himmel eine große Feuer⸗ kugel gesehen, die ihre Richtung von Nordost nach Suͤden nahm und sich hernach in zwei Halften theilte, deren jede die Form einer Rakete hatte. An anderen Orten haite man zu derselben Zeit in gleicher Richtung drei leuchtende Koͤrper von weißlicher Farbe wahrgenommen, und zwar waren dieselben nach etwa einer halben Minute von ecinem ganz aͤhnlichen Tone begleitet, wie man ihn hier gehoͤrt. Man hat solche Nachrichten bereits aus Orten erhalten, die 20 bis 30 Meilen von Mailand entfernt sind, und die Sternwarte erwartet deren noch mehrere zur Auf⸗ klaärung des merkwuͤrdigen Phaͤnomens. 8 “
Spanien.
Barcelona, 18. Juli. Der hiesige Constitucional, das Organ der exaltirten Partei, enthaͤlt in seinem gestrigen Blatte solgenden Artikel: „Der Erhalter des Thrones Jabella’'s und der Regentschaft Christinen's hat sich nicht einer Handlung beige⸗ sellen wollen, die ein Verbrechen gegen die Nation ist. Der Vertheidiger der oͤffentlichen Freiheiten hat in den Augen des Volks nichts von seinem Zauber verloren, und wenn die Kuͤhnheit der Minister so weit gehen sollte, daß sie die Entlassung dieses unbe⸗ siegbaren Heros annehmen, so werden sein Degen und sein Name, so wie die Schwerter der Gefährten seines Ruhmes und seiner Gefahren hinreichend seyn, um die Freiheit zu schuͤtzen. Die Minister sollten indeß nicht vergessen, welche Folgen die beruͤchtigten Ordonnanzen des Herrn von Poligna: im Jahre 1830 hatten; sie sollten wissen, daß wenn auch in Spanien, in diesem fuͤr die Vertheidigung der Gesetze bewaffneten Lande, der von der Unschuld eingenom⸗ mene Thron nicht umgestuͤrzt werden kann, dennoch daselbst wichtige Ereignisse eintreten koͤnnen, die, wenngleich in ihren Re⸗ sultaten heilzam fuͤr die Sache der Freiheit, dennoch nothwendig von Katastrophen begleitet seyn muͤssen, die uns, bei dem bloßen Gedanken, zittern machen. Was wollen wir? Das Fundamen⸗ tat⸗Gesetz retten; das ist der Ruf von 800,000 Menschen, die den Herzog von Viroria mit einem Loorbeerkranze schmuͤckten und
seine Armee festlich empfingen. Der Augenblick ist gekommen, wo der Thron sich durch seine eigene Tugend retten kann, intem er sich fuͤr das Volk erklärt.“
In der heutigen Nummer desselben Blattes liest man: „Die Zeit ist allmuͤchtig im Entlarven. Die Welt wird jetzt be⸗ urtheilen koͤnnen, ob die heuchlerische und servile Partei, die eine eben so seige als treulose Wuth gegen den unbesiegbaren Herzog von Vitoria entfalret, die wahrhafte Verbuͤndete der Karlisten ist oder nicht, und ob sie jetzt noch die Frechheit haben kann, die liberale Partei wegen des furchtbaren Elends anzuklagen, das auf nufer unglückliches Lard gehaͤuft worden ist, auf unser Vater⸗ land, das, durch Verrath und Infamie dem Den Carles zu Beute dargeboten und nur durch Espartero und seine tapfere Ar⸗ mee vom Untergange gerettet, abermals durch einen im Finstern schleichenden und dem Feinde der National⸗Unabhaͤngigkeit ver kauften Klub in eine drohende Gesahr gestuͤtzt wurde. Was hat der Herzogvon Vitoria gethan, um diese schaͤndliche Undankbarkeit zu verdienen, die er erfaͤhrt? Wir wollen nicht von den großen Diensten, die er dem Lande geleistet, oder von seinen zahlreichen und ruhm⸗ vollen Siegen sprechen, sondern nur erwaͤhnen, daß er vorzu schlagen hat, die constitutionelle Armee auf einem impeosantern Fuß zu erhalten, bis das Repraͤsentativ⸗System befestigt, der Friede dauernd gesichert und die Nation dadurch in den Stand gesetzt ist, den ihr unter den uͤbrigen Maͤchten gebuͤhrenden Rang einzunehmen. War es etwa besser, die tapferen Krieger, die mit ihrem Blute den Triumph der constütutionellen Sache er⸗ kauft haben, dem Hunger, dem Clend und der Verfolgung preiszugeben? Wir wissen in der That nicht, was den ehrenwerthen Herzog mehr schmerzen muß, ob die Herausforderungen einer im Finstern schleichenden Coterie, oder der demuͤthigende Veraleich zwischen einem mit Lorbeern gekroͤnten Gencral und einem Percz de Castro.“ — Weuterhin heißt es: „Wir erfahren aus sicherer Auelle, daß Se. Cxcellenz der Herzog von Vitoria sich mit allen ihm zu Gebote stehenden Mitteln der Sanctionirung des Muni⸗ zipal⸗Gesetzes widersetzt hat; allein seine Anstrengungen waren ver⸗ gebens, er wurde besiegt durch Personen, die weit weniger Be⸗ we se ihrer Anhaͤnglichkeit an das constitutionelle System gegeben haben. Der Herzog hat deshalb seine Entlassung genommen und seine saͤmmilichen Aemter und Wuͤrden niedergelegt und als ein⸗ zige Belohnung fuͤr alle seine Dienste nur um die Erlaubniß ge⸗ beten, sich in seine Heimath begeben zu duͤrfen. Was soll aus Spanien werden, wenn diese Entlassung angenommen wird? Welches Schicksal erwartet die tapfere und treꝛue Armee? Wir hoffen, den Inhalt des Entlassungs⸗Gesuchs unseren Lesern mit⸗ theilen zu können. Es ist dies ein zu kostbares Dokument, um es der Geschichte vorzuenthalten. Wir hoͤren auch, daß dieses
“ 8 ESreigniß den edlen Herzog so ergriffen hat, daß er krank gewor Se. Majestät der Kaiser haben die durch
den ist.“ In einer Nachschrift sagt dies Blatt: „In diesem Augenblick, wo der Druck unseres Blattes beginnen soll, wissen wir noch nicht, ob die Entlassung des Herzogs von Vitoria an genommen ist oder nicht. Der Inhalt seines Entlassunge⸗Gesuchs, dessen Bekanntmachung das Publikum mit der lebhaftesten Un⸗ geduld erwartet, muß die Koͤnigin in mehr als einer Hinsicht zu ernsten Betrachtungen angeregt haben und es wundert uns daher gar nicht, daß sie noch nichts entschieden hat. Es wird behauptet, dies Entlassungsgesuch Espartero's emnhalte nichts weiter, als den bereits vor laͤngerer Zeit geußerten Wunsch, sich nach Beendigung des Buͤrgerkrieges ins Peivatleben zuruͤck⸗ zuziehen, von der Sanctionirung des Munizipal⸗Gesetzes sey darin
gar nicht die Rede. Wir wissen nicht, ob diejenigen, die derglei⸗ Geruͤchte verbreiten, sich uͤber den Herzog lustig machen, oder das Vols täuschen wollen. Wir köͤnnen unmoöͤglich glauben, daß der Herzog sein Gesuch um Emtlassung nicht motivirt haben sollte.“ “ 8g 82 “
Athen, 12. Juli. (A. Z) Der nach Konstantinopel be⸗ stimmte Geschaͤfts traͤger Christides, bisher Gouverneur auf Syra, ist noch nicht auf seinen Posten abgegangen; es heißt, daß eine Partet lieber den Staatsrath Trikupis dorthin zu senden wuͤnscht. Herr Trikupis hat aber mit seiner Familie eine Reise nach den Inseln angetreten, und scheint daher selbst diesen Bestrebungen ganz fremd zu seyn. 1
Das hier aktreditirte diplematische Corps hat sich fast ganz zerstreut; die Gesandten von Frankreich, Preußen und Bayvern sind auf Urlaub, und der Russische Gesandte wird die heißen Monate auf Aegina zubringen. Fuͤr jetzt ist der Letztere nach Syra gereist, um mit Herrn von Butenieff, der auf der Reise Jtalien dort curchpassiren wird, eine Zusammenkunft zu aben.
In literarischer Beziehung ist die interessanteste Neuigkeit die Apologie des Professors Pharmakides, der kurz vor der Ent⸗ deckung der philorthexen Gesellschaft von dem gewesenen Minister Glarakis seines Postens als Secretair der heiligen Synode ploöͤtze⸗ lich enihoben wurde. Die Schrift deckt die fremden Umtriebe in den hiesigen kirchlichen Angelegenheiten auf.
— Der Griechische Courier vom 2. Juli meldet, daß die Raͤuberbanden vernichtet seyen und die oͤffentliche Ruhe auf allen Punkten zuruͤckkehre. Am 20. Juni üͤberreichte der Tuͤrke⸗ sche Minister⸗Resident, Herr Musurus, dem Koͤnige Otto sein Beglaubigungs⸗Schreiben; Se. Majestaät nahmen ihn sehr gnädig auf und luden ihn zur Koͤniglichen Tafel ein. Die Verhältnisse der Ottomanischen und der Griechischen Regierung gestalten sich immer enger und freundschaftlicher.
Tuͤrkei.
Konstantinopel, 7. Jull. (A. 3) Chosrew Pascha, ter 8 vor kurzem abgesetzte Groß⸗Wesir, ist ploͤtzlich verschwunden und Niemand weiß die Ursache oder näͤheren Umstaͤnde anzugeden.
Aegvypten.
Alexandrien, 6⸗Juli. (Oesterr. Lloyd.) Dieer Tage trafen hier neue Tuͤrkische Goldmuͤnzen mit dem Gepräge des Sulrans ein; da dieselben jedoch nur cinen inneren Gedalt ror 12 Piastern haben, so hat der Pascha ihren Umlauf zu dem ne⸗ minellen Werthe von 20 Piastern dei Strase verbotcn.
Kahira, 26. Juni. Die fast unerwartet schnelle Rückkede des als Natursorscher reisenden Herzegs Paul Wildelm ven Wuͤrttemberg in unsere Hauptstadt dat um so mehr die diesigen Europäer freudig üderrascht, als der Herzeg im vellsten Sinne des Wortes seinen Zweck erreicht hat. Mit Judel sammelten sich um ihn die Gelehrten aller Nationen in Kadira, um ihm Gluͤck zu wuͤnschen zum ruͤbmlichen Erfolge seines kuͤhnen Unternedmene⸗ Außer Mehmed Alt hat Niemand so schnell und so vüstig die Retse von Kahira fast dis zum zehnten Grade nördücher Breite gcmoche⸗ Wer die Entbehrungen, Leiden und Gefahren einer soichen Rerse kennt, der wird um so mehr erstaunen, wenn wir beifügen, daß der Her⸗ zag die reichste Sammlung an naturhistorischen und cidno⸗ schen Gegenständen mit sich fuͤhrt, die je aus dem ren