imnem mehrtaͤgigen Besuche beehren wird. 4.28 Ihre Majestaͤt sich nach Baden⸗Baden zu
adt soll — 1— 8 en — um dort wahrend etwa vierzehn Tagen Nach⸗
u halten.
Vonn, 3. Aug. (Koͤln. Z.) Heute Morgens um 11 Uhr 1 fand in der großen Aula der Rheinischen Friedrich „Wilhelms⸗ Universitaät die Trauerfeier fuͤr unseren hochseligen Köͤnig 8 Außer mehreren vornehmen Gaͤsten, unter welchen sich auch e. Koͤnigl. Hoheit der Erb⸗Großherzog von Mecklenburg⸗Sirelitz be⸗ fand, welcher immer noch gern bei uns und unter seinen 95 ligen Lehrern verweilt, hatten sich der Koͤnigl. Geheime Ober⸗ Regierungsrath und Universitäts⸗Kurator, Herr von Rehsues, und die saͤmmtlichen Herren Professoren und Dozenten, der Herr svetor magnilicus an ihrer Spitze, im Senats⸗Saale versammelt. Nachdem das Publikum durch den einen Eingang in die Aula eingelassen war, trat der Zug, die Lehrer nach den . geordnet, zu der anderen Thuͤre ein. Der Herr niver⸗ sitaͤts⸗Kurator, die Gaͤste und die Mitglieder 884 Lorps nahmen die fuͤr sie bestimmten Sitze ein. Waͤhrend dieser Vorbereitungen wurde ein eigens fuͤr den Zweck 8 ter, von dem akademischen Musik Direktor, Herrn + rofessor aecasr tenstein, komponirter und dirigirter Trauermarsch aufgefuͤhrt. Die Aula war angemessen und der Feier wuͤrdig dekorirt. Die Fen⸗ ster waren geblendet; kuͤnstliches Licht erleuchtete den Saal. In die Mitte spendete ein großer Bronze⸗Kronleuchter seyn mystisches Licht. Auf einem mit lebendigen Schlingpflanzen umzogenen Po⸗ stamente stand die bekränzte bronzene Buͤste des Hochseligen Koͤ⸗ sie zu beiden Seiten, und Becken mit großen lodernden Flammen, auf Dreifuͤßen von antiker Form, waren seitlich vor ihr hinge⸗ * stellt. Die Buͤhne war schwarz bis zur Gallerie hinauf drapirt; in der Mitte dieser Draperie prangte hoch uͤber dem Redner⸗ Size das gröͤßere Koͤnigliche Wappen mit seinen Wappenhaltern. Die Koͤniglichen Familien⸗Wappen waren zu beiden Seiten des Behanges ebenfalls in der Hoͤhe angebracht, und rings im Saale herum in aͤhnlicher Weise die Wappen der Provinzen. Mit oen Zeichen der Trauer waren alle Wappen⸗Schilder versehen. Ne⸗ den der Buͤhne stand an jeder Seite derselben ein stattlicher Cy⸗ pressen⸗Baum. Die Eingaͤnge des Saales waren schwarz drapirr. Nach vollendetem Trauer⸗Marsch hielt Herr Konsistorial⸗Direktor, Prof. D. Augusti, die Gedächtnißrede. Die feierlichste Stille herrschte im Saale, und wohl war es zu erkennen, daß jeder An⸗ wesende die Bedeutung der Feier tief in seinem Innersten em⸗ pfand. Der Redner erklärt, daß er nicht im Stande sey, den hoch⸗ „pligen Koͤnig als Feldherrn und Kriegshelden, oder als Regenten und Politiker zu schildern, sondern daß er sich hieruͤber auf das einstimmige Zeugniß des In⸗ und Auslandes berufe. Selbst uͤber den glaͤnzenden Schutz, welchen Wissenschaft und Kunst unter seiner Regierung fanden, wird nur Einiges bemerkt, weil es da der Worte nicht bedarf, wo Thatsachen sprechen. Dagegen wird mit besonderer Liebe bei den Eigenschaften und Tugenden ver⸗ weist, wodurch das Privat⸗ und Familien⸗Leben Friedrich Wil⸗ helm's III. ausgezeichnet war; und als der Glanzpunkt seiner Tugenden wird bru esbünlche Seschedenbest und die damit verbundene Reli⸗ giositaͤt in einigen charakteristischen Zuͤgen angegeben. Der Schmerz sso schloß der Redner) uͤber den Verlust eines solchen Koͤnigs ist erecht, muß aber durch den Gedanken, daß ihn die Vorsehung as schöͤnste Ziel des irdischen Daseins erreichen ließ, gemildert werden. Der beste Trost aber liegt in der Gewißheit, daß sein erhabener Sohn und Nachfolger, wie er verheißen, in den We⸗ en seines vollendeten Vaters wandeln werde. Bon ihm wird esagt, daß alle Preußen schon so viele Beweise seiner Weisheit Gerechtigkeit und Froͤmmiakeit haben, daß sie, waͤre ihnen die Wahl gegeben, keinen Andern, als ihn zu ihrem Haupte waͤhlen wuͤrden. Es wird noch besonders darauf aufmertsam gemacht, daß die Rhein⸗Universttät zu den schoͤnsten Hoffnungen von der Huld und Gnade ihres neuen Beschuͤtzero berechtige sey, daß sie erst in diesen Tagen einen so erfreulichen Beweis eines beson⸗ deren Wohlwollens erhalten habe. Den Schluß machte die in Musik und Gesang gelungene usfuͤhrung der Trauer⸗Cantate von Reichardt, ebensalls von Herrn Professor Breitenstein dirigirt. Gegen 1 Uhr Mittags endigte die Trauerfeier.
8 8
88 vor der Rednerbuͤhne. Zwei schoͤne Palmenbaͤume beschatteten
8 8
sching erst möglich geworden war, sondern auch
Sch. 75 ¾ G. — 5 % Span Aul. 4 1¼. 4 ⅛.
Wissenschaft, Kunst und Literatur. 8
iel Berlin. Am 3. August starb allhier, 86 Jahr alt, Danie Friedrich Sotzmann, e. Kriegsrath und Geograph g *½ demie der Wissenschaften, geboren in Spandau; ein Mann, um die Geographie und die seines Vaterlandes insbesondere ein ei⸗ bendes Verdienst erworben hat, so sehr auch die Gestalt dieser 22 schaft seidem verändert und verbessert und das Früͤhere —— 128 2 Hintergrund zurück gedrängt worden ist. Zuerst der architektonischen Lau
v 1 ich sen 2 in Pots⸗ bahn sich widmend, war er bei Friedrich’'s lI. großen Bauten in Po
82* thätia. Seine Uebung in der Plan⸗Zeichnung, seine Virtuosität in der Schön⸗ und Fein⸗Schreibekunst, neben der er sich das Schrift⸗ stechen in. Kupfer zu eigen gemacht hatte, führte ihn auf das Fach der
geographischen Mappirung, worin er sich die weitere, auch auf das
Wissenschaftliche gerichtete Ausbildung sediglich durch eigenes Studium verschaffte. Ein jüngerer Zeitgene
sse Büsching's und Bode’s, 8 8e. Berlin damals die in der Erd⸗ und Himmelskunde ausgezeichnetsten Hennn.dzefat, war 8 es, der das Deutsche Landkartenwesen zuerst auf
Fuß br d zs sich mit dem der Franzosen und Engländer messen den Fuß brachte, daß es sich mnen veren änder Kenntniß,wie sedurch Bü⸗
d; ich r 1 . konnte, und nicht nur einer gri⸗ “ Pezescerunee
sj 8 X†. und spätere Ent⸗ entsprach, deren sich die Geographie durch J. Coot ¹ deckungsreisen zu erfreuen balte. Außer den Spezial⸗Karten der mei⸗
sten alten Provinzen des Preußischen Staals, mit denen er voranging
1 je s werden, gehören zu seinen größeren Arbeiten: RgFIa 788, durch welche er sich
Ko er Laö in Schwarzen Meere 1 velch die b1““ Inder Geegrapden be Akademie erwarb, die “ 8 Büsching’s Erdbeschreibung und von Nord⸗Amerika nach Ebeling Feortsetzung derselben, und die Segmente zu mehreren Erdgloben, „58 denen ciuer von 11 ½ Panser Fuß Durchmesser. Dazu kommt eine be⸗ deutende Anzahl einzelner die er von 1783 bis 18.0 theils für
besteh eils zu Hand⸗ ung b Pechentthchetm s. n. sieferꝛe. Auch an der Allgemeinen gewdegs Zeitung in Halle und den Geographischen Erhemeriden hat er 1 Rezensionen und Beiträge Antheil genommen. Am vollständigsten in seine Werke verzeichnet in Hitzig s gelehrtem Berlin. Berlin, 1826. 8. Seite 87 u. f. 1.8. er in den Ruhestan 1 und Kalkulators im Ingenteur Departement des Ober⸗Kriegs⸗Ke llegiums und nachher im Kriegs⸗Miunisterium vor. In der letzten Zeit seines Lebens ganz erblindet und auf das Zimmer beschränkt, war ihm die Gegenwart bis auf seine nächsten Angehörigen fremd geworden.
— — —— — —
Dauer der Eisenbahn⸗Fahrten am 7. August.
Abgang Seitdauer Abgang Zeitdauer von F —
— von i. NR Hellin. St. M. Potsdam. ee- bns
Um 6 ½ Uhr Morgens. —. 20
Mittags.. 43 Nachmitt. 52 Abends .. V 42
Um 8 Uhr Morgens. — 42 „ 11 „ Vormitt... — 40 „ 9 ½ » „ 2 Nachmitt.. 40 1 12 ½ „ 2 3 2 „ „ „ 40 2„ — „ 6 Abends.... 40 „ 7½ „ „ 10 „ “ 55 2 0 3 8
40
Meteorologische Beobachtungen. Morgens RNachmittogs Abends Nach einmaliger
1840. V 6 Uhr. 2 Uhr. 10 Uhr. Beobachtung.
7. August. — —
Luftbrucc. 337 92 „Por. 337,59“„Par. 337, 29 Par.Quellwärme 8,5 9 R.
12 20 R. 7,1 ° R. +. 12 1° R*. Flußwarme 16 20 N. 8. 2 23⸗ N. 8 8,0 ° R. Bodenwaͤrme 15,0⁰0 R. 81 vCt. 74 vCt. 82 vCt. Auesdünttung 0,031“ Rh. trübe. trübe. trüͤbe. Niederschlag 0,028“ Rh. Wind. W. NW. NW. Warmewechfel +. 18,0° Wolkenzug.-.. — NW. — - 101 8. Tagesmittel⸗ 337,60“ par. + 13,8 0 R. +. 8,7 rECt. NW.
Luftwärme Thaupunkt Dunstsättigung
— —
v14“4*“n“ 8 Amsterdam, A. August. Schuld 51. 5 % do. 99. Kanz-Bill. 22 %. Passive. —. Ausg. —. Zinsl. —. Preuss. 127. Oenuterr. Met. 1031 /ü Antwerpen, 3. August.
Ziusl. 6. Neue Anl. 21 h⁄2. ⁄⁄.
Frankfurt a. M., 5. August.
Oesterr. 5 % Met. 1063⁄1. 1006 ¼. à0,% 101 Br. 2 ⁄½ % 59 ⁄ Br. 19 % 25 ⅜ Br. Bank-Actien 2090. 2088. Bartial-Obl. 160 Br Loose zu 500 Fl. 142 ¾ Br. Loose zu 100 Fl. —. Preuss. Prüm. do. 40, % Aul. 103 ½ Br. Poln. Loose 70 ½ Br. 2 ½ % Holl. 505⁄16. 50 ¼⁴
88 Niederl wirkl. 5 % Span. 21 Prüm. Sch. —.
Pr. Enal. 0 bl. 30.] 4
Prüm. Hch.d. Seeb.— 706
84 Flbinger do. 22 100 d Schulbüchern, Reisebeschreibungen,
O’stpr. Pfandbr. 2
Neben diesen Beschäftigungen stand er seit 1787, bis versetzt wurde, dem Amte eines Secretairs und
Augsburg..
Sevilla, Oper in 2 Akten.
Die Herberge im Walde. Posse mit Gesang in
sten.
St. Germain 620 Br. Verzsailles rech- ur. Munchen-Augsb. 95 Br. Köln-Aachen
Eisenbahn-Actien. tes Uter 90 Br. do. linkes 350 Br. Stratsburg-Basel 390 Br. Leipzig-Dresden 104 ½¶ Br. 9⁴4 ½ Br. 8 Hamburg, 6. August. Rank-Act. 1750. Engl. Russ. 108 ⁄¼. w ondon, 1. Jugust. 1
3 % Cons. 90. 31 ½ % do (neue) 981⁄2. Span. 24 ¼. Port. 31 ⁄2. ColumbL. —. Ioll. 2 ½ 0% 51 1. Loud. Birmingh. Eisenb. —. Paris 3. Augast z 5 % Rente fin cour. 113. 65. 3 ⁄% Rente fin cour. 81. 65. 5 % Neapl. fin cour. 99. 40. 5 % Span. Rente 25 ¼ . Passive 6.
3 % Port. 20⁄2. 8 8 Wien, 3. August. 8 8 % Met. 1093¾. 42 % 101 ½ 3 % —. 2 ½ % — Bank-Actien 1808. Aul. de 1824 145 ⁄½. de 1829 132.
1 % —
Börse.
Berliner 1 ettel. 3
4 Den 8. August 1850 . Imtticher Fonds- und geld-Courgs-2. K Pr. UCour. *
,8 Uriet. Geld. 9
St.-Schuld-Sch.] 4 194q 103 ½ 103 m-—-—
Conp. und ZL.ia- Sch. d. K. u. N.—
dchierne. Brl. Ptasd. Ewenbe: 5 824 do. do. Prior. Aet. 14 ⁄ 104 % Mgd. Lpr-Eisent— 111514 do. do. Prior. Aet. 4 b
10314 1 10 2¾
Cur. 8 hn .3 Kurmk. Sehnldv. 8 ½ 162374
Fevnik. Seknldv. 24] 103114 Herl. Staqe-Obl. 4 103 ⁄ — Hauz. do. in Th. — — Weztp. Pfandbr. 3 Urofehs. Pos. do. 4 195 ½ 102 Pomm. do. 3½ 101½ Kur.- w.Nenw..do. 28 10³⁷14 E 103 ¾
Schlesisechr do. 292
1
— 210 ½
“ Golcmün —
— 87/12
2* 3 z Ur. Cour. 1 Thl. 2u 30 Sgr.
Brief. Seld.
[39 1329 ¼ 1388 8½ 188 % 1482⁄¼
Gold al mareo Neue Dakaten Frledrichsd'or And. zen à 5 Th! Diseonta —
nechsel-Cours.
.. 250 Fl. Kurz 2 Mt. Kurz 2 Mt. 3 Mt. 2 Mt. 2 Mt. 2 Me 2 Mt. 8 Tage 2 Mt. 2 Woch.
Amsterdam .. . . do. . 250 Fi. HHamburg do. Londou Paris Wien in 20 Xr.
Breslan Leipzig W. 2. Frankfurt a. M. Petersburg
Koͤnigliche Schausplele. Sonntag, 9. Aug. Im Opernhause: Die Jungfrau von Orleans, romantische Tragoͤdie in 5 Abth., von Schiller. (Frt. Ch. v Hagn: Johanna. Herr Hendrichs: Lionel.) Montaa, 10. Aug. Im Schauspielhause: Richard Savage,
oder: Der Sohn einer Mutter, Trauerspiel in 5 Abeh., von K. Gutzkow.
11. Aug. Im Opernhause: Der Barbier von Musik von Rossini. (Mlle. Sche⸗
best: Rosine, als Gastrolle.)
Dienstag,
Koönigsstaäͤdtisches Theater. 8 Sonntag, 9. Aug. Zampa, oder: Die Marmorbraut. Oper in 3 Akten. Musik von Herold. (Herr von Kaler: Dantel Ca⸗ puzzi.) 8“ 10. Aug. Doctor Faust's Zauberkaͤppchen, oder: b „ Akten. Reise auf gemeinschaftliche Ko⸗ Posse in 5 Akten, von L. Angely. (Herr Beckmann: Li⸗ borius.) Vorher: Der Besuch auf dem Lande. (Die letzten 2 Akte von Iffland's Lustspiel: Die Hagestolzen.) Mirtwoch, 12. Aug. Marino Faliero. Oper in 3 Akten.
Musik von Donizetti. Perantworilicher Redacteur Arnold Gedruckt bei A. W. Hapyn.
Dienstag, 11. Aug. Die
2* —
d. J.
Bekanntmachung.
Das im Laubaner Kreise gelegene, landschaftlich auf dem Rechtsnachtheil hierdurch aufgefordert, daß, wennsman beim Konditor Rio
27,378 Thlr. 20 sgr. 10 pf. abgeschätzte Gut Harthz sich Erben der Verstorbenen nicht aufgeben sollten, mit Kaufmann A. Remus in Posen.
mit Scholzendorf, Goldbach und Carlsberg soll in ter- der Erbschaft den Rechten nach wird verfahren werden. a-——“ Datum Greifswald, den 30. Juli 1840.
aine den 10. Oktober d. J., Vormittags um 11 Uhr,
auf dem Schlosse hierselbst meistbietend verkauft wer⸗ Königl. Preuß. Hofgericht vo
den. Die Tare, der Hvpothekenschein und die Kauf⸗ (L. S.)
er Anzeiger fuͤr die Preußis 8 Morgens 10 Uhr,
vor dem Königl. Hofgericht bei Vermeidung der am Bromberg 6 Meilen entfernt, ist
3. November c. zu erkennenden Präktusion und bei aus freier Hand zu verkaufen. zu Bromberg
Das adelige Rittergut Izdebno,
8 2
n Ponmern und Rügen. Möller, Praeses.
Bedingungen können in der hiesigen Konkurs⸗Registras — —— tur eingesehen werden. Ingleich werden Behufs der
—
Wahrnehmung ihrer Gerechtsame hierdurch öffentlich Meversieck in cura
vorgeladen: Sophia
a) die Nachkommen des Johann Hartwig August Machenick befindet 1
sie 1 augeschl agen, wodurch die Erben der am 5. Febr. d. J. u Hartha eingetragenen Fideikommiß⸗Kapitals hierselbst verstorbenen Johanna Sophia geborenen Hastide verehelichten Machenick, namemtlich deren, alle übrigen unbekannten Anwäürter des gedachten dem Vernehmen nach vor längerer Zeit nach Schlesten 3
egangener Ehemann, der Uhrmacher Wilhelm Jona⸗ler, Linden Nr. 19, ist zu haben: sbesan 8 v. d. Heyde, Polizei⸗Untersuchungs⸗Ord⸗
nung, oder Vorschriften über das Verfahren der Polizeibehörden, bezüglich auf die Ermittelung der
2 2 2 9 2 Fhr 3 3 Verbrechen 822 ön 58 Thle. Neue Auflage. schon 1837 erschienene eiste Band dieses wichtigen Wer⸗ 1839. Magdeburg, Heinrichsbofen. 4 Thir. tes zu erfreuen gebabt hatte, bat der Verleger dennoch In Nr. 22 der n 5 amera e 1 1839, wird dies Werk wie folgt beurtheilt: fann, daß die leider wohl manchmal begründete Furcht „Das vorliegende Werk erscheint hier in einer zwei⸗das Werk werde nicht vollständig geliefert 8en za ten, bis auf die neueste Zeit fortgeführten Ausgave sein die Ursache dieses spärlichen Absatzes sevn dürfte. und würde eben dadurch seine praktische Brauchbarkeit Denn wenn solche Werke, über die ein Verleger wahr⸗ bekunden, wenn solche nicht bereits binlänglich bekaunt sich nicht erst Lob zu sprechen hat, von dem betreffen⸗ wäre. Man sindet hier in sostematischer Anoronung den Publikum auch unbeachtet bleiben sellen, dann alle das polizeiliche Untersuchungs⸗Ve fahren betreffende weiß er wirklich kaum mehr, was er noch zu unter⸗
v. Uechtritz wegen des für sie Kubr. II. L it. b. von 13,326 Thlr. 20 sgr.;
Fideikommisses; * c) die Frau Johanna Henriette Eleonore v. Gers⸗ than Machenick,
dorf, später verehel. v. Posern, moo deren Erben; Wilhelm Machenick, der sich angeblich nach Liefland vbegeben, falls dieselben noch am Leben, so wie alle Gländiger der genaunten Verstorbenen resp. aufgefor⸗ dert und schuldig erkannt werden, spätestens am 22. März 8 510 h) der Apellationsgerichts⸗Rath Nehrhoff v. Hold erberg; im hiesigen Niedergericht, die Gläubiger bei dem im⸗ Zeitung,
plorantischen Curatore hereditatis gegen Empfang eines — Anmeldungsscheins, im Fall eines Widerspruchs aber renzelschen Erben. J im hiesigen Niedergericht, ihre etwanigen
usprüche und Forderungen gebührend anzugeben.
Actum Lübeck im Niedergericht, den 14. März 1840.
d) der Partikulier Georg Heinrich Meusel; e) die Geschwister Petersen; 1) die Hauptmann v. Schwemmlerschen Erben;
g) der Kaufmann Roch; 1841
des f. J.
i) der Kanonikus Noack; k) der Carl Oscar Hadra, und 1) die Kaufmann . Glogau, den 6. März 1840.
Königl. Ober⸗Landesgericht. I. Senat.
Auf Jmploriren Herrn 1 ber ditatis der verstorbenen Johanna geborenen Hastäde (Hasdete) verehelichten „99. 1 sich allbier ein öffentliches Proktama Desselben Werbes II. Dand,
Dris. Gotthard Hinrich
gr. Svo.
gr. S8vo. Preis: 2 ¾ Thlr.
und beider Sohn Martin Frledrich
Zvo. vraejud ei, praeclusi die Erben
In tidem
Wibel, Dr.
*
11““
der neulich zu Grimmen verstorbenen Witwe des ehe⸗ maligen Pastors Messerschmidt zu Gülzow, — Wilhel⸗ mine
sprüche und Forderungen zu haben vermeinen, werden
olgenden Termine, als am 1. und 22. September oder am 13. Oktober
“ 1 Die Einlosung der bis Alle diejenigen, welche aus irgend einem Rechts⸗ preußischen Pfandbriefs⸗
runde als Erben oder Gläubiger an den Nachlaß 20. August bis 2. September Vormitt« von g big slizeibeamten, namentlichin den Provinzial⸗ 8 bease, a Shadten Sund auf dem Lande, werden sich
12 Uhr in der neuen Schönhauser Straße à b 11e, dieser zweckmäßig gearbeiteten Anleitung
Die Aprocentigen Coupons müssen von den 2 pro⸗ eb. Wenzel, — die dem Vernehmen nach zu scentigen geschieden und beide mit den nach de⸗ e. WREEEeiIenen. Wesenberg in Mecklenburg⸗Strelitz gebürtig ist, — Au⸗ 1a8 Sen zu erdnenden Verzeichnissen versehen sevn.
erlin, den 6. sa deren Anmeldung und Beglaubigung in einem der Der Kommerzieurath und Ostpreußische General⸗Land⸗
Zins⸗Coupons geschieht vom nach mit W
August 1840.
schafts⸗Agent. F. W. Behrendt.
von Nakel 4, von zu jeder Jahreszeit Bedingungen erfährt
Fab A TCSEAAnArmanaae.
Literarische Anzeigen.
S. Mittler in Berlin is: erschienen:
Mitscherlich's Lehrbuch der Chemie.
II. Band. Iste Abtheilung. (Zweite Auflage.) Preis: 1½¾ Thlr.
n allen Buchhandlungen, Berlin bei F. Dümm⸗
oder auch nur entfernt darauf Bezug habende Verord⸗ nehmen wagen soll.
Johannis d. fälli nungen, und zwar, was sehr zu loben, dem Inhalte 3 ehis d. J. ffaigen Sg 1 eglassung aller unnützen Zusätze. Die Po⸗
Neueste Compositionen von “ Jbe11““ “ Drei Duette, f. Gesg. m. Begltg. d. Pfte. Op. 30.
n „ chen Staaten. compl. 1 Thlr. Einzeln: mir ꝛc.“ Prs. 15 sgr. im Hochland ꝛc.“ [5 sgr. lern laut erschallt 8 ꝛc.“ 10 sgr. Maurisches Ständchen, f. eine tiefe St. m. Begl.
Nr. 1. „O komm zu Nr. 2. „Mein Her in Nr. 3. „In den P 9⸗ und beim
d. Pfte. Prs. 10 sgr. Verlag von Bechtold u. Hartje, Jügerstr. Nr. 49.
Wichtige medizinische Werke welche so eben im Verlag von Friedrich Fleischer in Leipzig erschienen (in Berlin zu haben bei Wilh.
Besser, Behrenstr. 44): Johann Mason Good, M. D. das Studium der Medizin. Nach der von Samuel Cooper besorgten vierten Auflage übersetzt und herausgegeben von Dr. Ludwig Calmann. Vier Bände. 172 Bogen des engsten Druckes. Preis 15 Thlr. Ungeachtet des nur geringen Absatzes, den sich der
2te Abtheilung.
ewagt, es vollständig zu liefern, weil er nur glauben
„Dr. J. C. Wilbrand, Großheriogl. Pess. Geh. Rath u. Professor,
Zweite, durchaus nen bearbeitete Auflage. gr. 8vo. Velinp. völlig neues Werk zu betrachten.
“
9
die Physiologie des Menschen.
..“ Ist, gegen die erste Auflage gehalten, fast als ein
“ n a l t. Frankr. Paris. Ueber die Abberufung Gutzot's. — Die Blätter
über die Orient. Angeleg. — Entlassung des Spanischen Gesandten. Großbr. u.
rl. Oberb. Oriental. Frage. — Zustand Irlands. — Unterh. Amendement zur Irländ. Muniz. Bill. — Unterstützung neuer Poln. Flüchtlinge verweigert. — Hume’s Klagen. — Lond. e Verhalten in der oriental. Frage. — Das neue Span.
inisterium. — Erklärung der Oesterr. Regierung über den Aua⸗ drupel⸗Traktat.
Niederl. Amsterdam. Widerlegung der Nachricht von Unruhen
im Luxemburgischen.
Belg. Brüfsel. Die Europäischen Verhältnisse.
Dan. Kiel. Reise des Königs.
Schweiz. Neuchatel. Ankunft des Königs von Württemberg.
Italien. Rom. Nachdrucks⸗Angelegenheit. ort. Cortes⸗Verhandl. — Ministerlums⸗Frage⸗
Tarkei. Konst. Abreise Sami⸗Bei's. — Amtliche Art. der Türk. Zeitung. — Außerordentliche Gesandtschaft nach Berlin. — Exlli⸗ rung der in Konst. befindlichen Unterthanen des Königs Otto. — desegung 8 Paschas von Rhodus. — Gewaltthätigkeiten gegen
China. Zustand der Dinge in Macao. Pge Magdeburg. Eisenbahn. 8 Wifs., K. u. L. Berlin. Geograpische Gesellschaft.
Amtliche Nachrichten. Kerronik des Tages. Se. Königl. Hoheit der Prinz August sst
hiier eingetroffen.
8 Ausstellung von Werken lebender Kunstler in den Saäͤlen des Königlichen Akademie⸗Gebaͤudes vom 20. September bis zum 15. November d. J.
Die diesjaͤhrige große Ausstellung von Werken lebender Kuͤnstler, die 32ste der seit 1786 von der Koͤnigl. Akademie der Kuͤnste veranstalteten, wird am 20. September eroͤffnet werden. Die Akademie ladet einheimische und auswaͤrtige geehrte Kuͤnst⸗
ler ergebenst ein, dieselbe mit ihren Kunstwerken zu bereichern, bei deren Uebersendung, die bis zum 10. September d. J. 9 t seyn muß, sie um gefaͤllige Beachtung der bestehenden 8 ersucht, welche sie hierdurch zur oͤffentlichen Kenntniß 1) Nur von den Kuͤnstlern oder auf deren spezielle Veranlas⸗ sung angemeldete Werke werden ausgestellt, was auch dann
8₰ wenn dieselben nicht mehr im Besitz ihrer Urheber
ind; indem weder die Echtheit der Arbeiten, noch die Be⸗ stimmung derselben fuͤr die Ausstellung zweifelhaft seyn darf.
) Um in das zu druckende Verzeichniß aufgenommen zu wer⸗
den, muͤssen die Anzeigen vor dem 27. August d. J. eingegangen seyn, außer Namen und Wohnort des Kuͤnstlers die Anzahl und den Inhalt der einzusendend Kunstwerke nebst der Bemerkung enthalten, ob dieselb kauflich sind oder nicht. Mehrere Gegenstaͤnde, Bild nisse, Landschaften, Zeichnungen u. s. w. koͤnne nur dann unter einer Nummer zusammengefaß werden, wenn sie in einem gemeinschaftlicher Rahmen befindlich sind, indem sonst die richtige “ sich nicht verbuͤrgen laͤßt. ur Bequemlichkeit des Publikums und zur Erleichterung der Geschaͤftsfuͤhrung werden die Einsender ersucht, jedes Werk an einer sichtbaren Stelle mit dem Namen des Kuͤnst⸗ lers durch Anheftung einer Karte zu bezeichnen, und bei Gegenstäaͤnden, wo eine Verwechselung moͤglich ist, als Pro⸗ spekten, Landschaften und dergl., den Inhalt der Darstel⸗ lung auf der Ruͤckseite der Bilder kurz zu benennen. Kunstwerke, welche in Berlin bereits oͤffentlich ausgestellt waren, anonyme Arbeiten, Kopieen aller Art (mit Aus⸗ nahme der Zeichnungen fuͤr den Kupferstich), Quodlibets, in Papier geschnitzte Sachen, Stickereien nach Stickmu⸗ stern, Arbeiten von Haaren, Leder, Papier maché u. dergl., so wie aus der Ferne kommende Malereien, Zeichnungen ꝛc. unter Glas werden nicht zur Ausstellung angenommen. Vor Beendigung der Ausstellung kann Niemand einen ausgestellten Gegenstand zuruͤck erhalten. Eine von der Akademie Far die Kunst⸗Ausstellung zu er⸗ nennende Kommission ist fuͤr die Beobachtung dieser Vor⸗ schriften verantwortlich, von denen nur der akademische Se⸗ nat Ausnahmen gestatten kann. Auswaͤrtige Kuͤnstler, welche nicht Mitglieder der unter⸗ zeichneten Koͤniglichen Akademie oder Professoren an einer Kunstschule oder besonders aufgefordert sind, haben die Kosten des Transports ihrer Arbeiten elbst zu tragen und zur Ablieferung und Empfangnahme erselben der Aka⸗ demie einen Beauftragten namhaft zu machen, welchem jede diesfaͤllige Besorgung und Korrespondenz, so wie die Vermittelung des Verkaufs der Kunstwerke, wenn dieser beabsichtigt wird, uͤberlassen bleiben muß. Fuͤr Gegenstände, welche durch Schuld der Absender, selbst wenn diese sich in den Eingangs dieses Paragraphen ausgenommenen Faͤl⸗ len befaͤnden, erst nach dem 10. September bei der Akade⸗ mie eintreffen, werden keine Transport⸗Kosten ver⸗
uͤtigt. Lnolsch wird wegen haͤufig vorgekommener Irrungen dar⸗ auf aufmerksam gemacht, daß die ebenfalls in Berlin be⸗ findliche Central⸗Verwaltung des allgemeinen Preußischen Kunst⸗Vereins mit der Akademie in Betreff dieser Ausstel⸗ lung in keiner Verbindung steht, weshalb die Adressen der fuͤr * Kunst⸗Ausstellung bestimmten Gegenstaͤnde nur an
„ die Koͤnigliche Akademie der Kuͤnste gestellt werden muͤssen. — Berlin, den 8. August 1840. Direktorium und Senat der Koͤniglichen Akademie der Kuͤnste. Dr. G. Schadow, Drektor.
Angekommen: Se. Excellenz der General⸗Lieutenant, Chef der Gendarmerie und Kommandant von Berlin, von Loe⸗ bell, aus der Rhein⸗Provinz.
Der außerordentliche Gesandte und bevollmaͤchtigte Mini⸗ ster am Kaiserl. Russischen Hofe, von Liebermann, von Dresden.
Frankreich.
Paris, 4. Aug. Das Journal des Déöbats meldet: „Man versichert, daß Herr Guizot, der Franzoͤsische Botschafter in London, sich . des Aufenthalts Sr. Majestaͤt im Schlosse von Eu dorthin begeben wird. Seine Ankunft wird mit der des Conseils⸗Praͤsidenten zusammentreffen.“ Unter den obwal⸗ tenden Verhaͤltnissen ist man der Ansicht, daß, wenn Herr Gui⸗ zot sich aus England entferne, er nicht wieder dorthin zuruͤckkeh⸗ ren werde, bis die freundschaftlichen Beziehungen zwischen beiden Regierungen wiederhergestellt seyn wuͤrden. Diese Vermuthung glaubt ein in Rouen erscheinendes Blatt, welches dieses Geruͤcht zuerst brachte, jetzt positiv bestaͤtigen zu koͤnnen. Es sagt: „Wir erhalten die Bestaͤtigung der von uns schon mitgetheilten Nach⸗ richt von der Zuruͤckberufung des Herrn Guizot. Diese Zuruͤ berufung ist positiv unterzeichnet worden. Wenn einige Verzoͤ rung in der Ausfuͤhrung dieser Maßregel eingetreten ist, so g chah dies deshalb, weil die Erklaͤrungen des Herrn Bulwer, di nkuͤndigung der sofortigen Ankunft Lord Granville's in Paris und die Hoffnung, daß Lord Palmerston durch die Opposition welche, wie man glaubte, dessen Verfahren erregen muͤßte, e schuͤttert werden wuͤrde, einen solchen Aufschub erheischten.“
Morgen tritt der Koͤnig seine Reise nach dem Schlosse von Eu an. Der Conseil⸗Praͤsident wird uͤbermorgen Paris verlassen. Er wird nur drei Tage zu Eu verweilen, da die Wichtigkeit der Um⸗ staͤnde ihm nicht gestattet, sich fuͤr laͤngere Zeit von Paris zu ent⸗ fernen. Der Conseils⸗Praͤsident wird sich jedoch spaͤter noch ein⸗ „ Eu begeben, bevor der Koͤnig diese Residenz wieder verlaͤßt.
Das von einem Journale verbreitete Geruͤcht von der nahe bevorstehenden Zusammenberufung der Kammern veranlaßte an der Boͤrse heute anfangs ein Sinken der 3proc. Rente auf Fl. 15; spaͤter jedoch hob sich der Cours wieder auf 8K1I. 55. Man schien besorgt wegen der Nachrichten, die morgen aus London eintreffen werden, da jetzt erst die von dem Franzoͤsischen Ministe⸗ rium angeordnete Aushebung von 10,000 Matrosen aus den dis⸗ ponibeln Klassen dort bekannt geworden.
Drei Beamte des Ministeriums der auswaͤrtigen Angele⸗ enheiten sind vor einigen Tagen mit Depeschen nach Berlin und
ien abgereist. Es heißt, 182 Thiers werde, vor der Ergrei⸗ fung außerordentlicher Maßregeln, die Antwort beider Kabinette auf die ihnen zugesandten Noten abwarten.
Der Herzog und die Herzogin von Nemours sollten in die⸗ sen Tagen nach Berlin abreisen; allein jetzt heißt es, die Reise sey bis zu einer friedlicheren Wendung der politischen Angelegen⸗ heiten ausgesetzt worden.
Ein Journal will wissen, alle Russische Offiziere, die sich in Paris befinden, haͤtten den Befehl erhalten, sofort Frankreich zu verlassen und sich zu ihren Regimentern zu verfuͤgen.
Der Messager enthält einen Artikel, welcher zunaͤchst an die Unterdruͤckung der Unruhen in Syrien anknuͤpft und die Re⸗ sultate derselben erwaͤgt. Er bemerkte, daß die Diversion gegen Mehmed Ali, auf welche man hier gerechnet habe, nun vereitelt sey, und daß dieser die freie Verfuͤgung aller seiner Kraͤfte be⸗ halte, um allen etwaigen Angriffen zu begegnen. Sodann faͤhrt er fort: „Dem sey wie ihm wolle. An der energischen und pro⸗ testirenden Haltung, welche Frankreich durch seine Wuͤrde und sein Interesse anferlegt wurde, darf nichts geaͤndert werden, und wir glauben, daß wir die ernste Bedeutung der obwaltenden Umstuände uns nicht verheimlichen duͤrfen.“ Nachdem er hierauf noch auf die bisherige Maͤßigung der Juli⸗Revolution und die Unterpfänder, welche sie durch ihre Friedensliebe gegeben, schließt der Messager mit folgenden Worten: „Bemerken wir noch, daß, nachdem die Juli⸗Revolution 10 Jahre hindurch so viel Buͤrgschaften ihrer Maͤßigung und ihrer friedfertigen Gesinnung gegeben, nicht zu fuͤrchten ist, daß sie sich ploͤtzlich blindlings in die Bahn der 1g stuͤrzen werde. Wenn den begon⸗ nenen Demonstrationen Folge gegeben werden soll, so wird die Regierung dafuͤr sorgen, daß das gute Recht und zwar das
ute Rechte in seiner ganzen Ausdehnung auf Seiten ihrer Ent⸗ schlteßungen bleibe. Man kann ohne Uebelstand abwarten, daß das Mauß einer Beleidigung vollgehaͤuft werde, wenn man die Macht und den Willen hat, sie zu raͤchen.“ Da dieser Artikel dem Ministerium zugeschrieben wird, so zieht der Commerce daraus den Schluß, daß es mit der vielgeruͤhmten Energie des Herrn Thiers und seinem kriegerischen Muthe u Ende sey, und daß er sich zum Ruͤckzuge anschicke. „Wie!“ sagt dieses Blatt, „Herr Thiers hat so laut Allarm geschlagen, hat so viele bedeu tungsvolle Demonstrationen begonnen, und jetzt zweifelt er noch, ob denselben Folge gegeben werden soll? Was wird Curopa, was wird die Weit zu dieser plöͤtzlichen Unentschlossenheit sagen!“
Die Prefse und der Constitutionnel melden, es sey das Geruͤcht verbreitet, daß die Kammern zum 25. September zu⸗ sammen berufen werden wuͤrden.
Der Constitutionnel hofft, Unruhen in Syrien eine Aenderung
daß die Unterdruͤckung der in die Sprache der Engli⸗
schen Journale bringen werde. „In der That,“ sagt er, „ver⸗ eitelt dies Ereigniß die Combinationen Lord Palmerston's. Das insurgirte Syrien sollte den Demonstrationen der verbuͤndeten Maͤchte als Stuͤtzpunkt dienen. Wo wird man diesen jetzt su chen? Auf welche direkte Weise wird man Mehmed Ali jetzt angreifen? Wird man Rußland beauftragen, Mehmed Ali zur Vernunft zu bringen, und Syrien der Herrschaft der Pforte zu unterwerfen? Rußland verlangt nichts besseres. Das ist es aber wohl nicht, was Lord Palmerston gewollt hat; gewiß ist es das nicht, was das Englische Volk will. Die orientalische Frage hat nun seit einem Jahre schon verschiedene Phasen durch⸗ laufen. Befremdend waͤre es aber doch wirklich, wenn Lord Pal merston's und Lord Ponsonby's Manoͤver zu der Russischen In tervention fuͤhrten, welche alle Kabinette im vergangenen Jahre um jeden .e hindern wollten.“ 8 Das Journal des Doebats sagt: „Die in dem Londoner Traktat aufgestellte Frage sey nicht die, welche Gebiets⸗Vergröͤße⸗ rung man dem Pascha von Aegypten zugestehe, und welche Zwangs⸗Maßregeln man gegen ihn anwenden wolle, sondern hier handle es sich um eine groͤßere und ernstere Frage, naͤmlich ob Frankreich einen Bundesgenossen in Europa habe, oder ob es nur noch auf sich selbst, auf seine eigenen Kraͤfte und seinen Muth zaͤhlen solle.“ 8 Das Capitole macht darauf aufmerksam, daß jedes Eng⸗ lische Schiff im untern Raume mit Paixhansschen Kanonen versehen sey, die den Franzoͤsischen Schiffen gänzlich fehlen und die diesen daher, im Falle eines Gefechtes, sehr verderblich wer
den muͤßten.
Der Courrier de Bordeaux meldet: „Sogleich nach Eingang der Nachricht vom Abschluß des Quadrupel⸗Vertrag wurde eine Note an die Hoͤfe von London, Wien, Berlin und Petersburg geschickt, in welcher erklaͤrt wurde, daß, so wie Dꝛuß land eine Armee nach Klein⸗Asien marschiren ließe, sogkeich 200,000 Mann an den Rhein ruͤcken wuͤrden, und daß, wenn die Englische Flotte Mehmed Ali angreife, Frankreich sogleich
seine Flotte verstaͤrken und fuͤr den Pascha Partei nehmen wuͤrde
Man erwartet jetzt Antwort. Es ist die Rede, 30,000 Mann aus Algier zuruͤckkommen zu lassen. Man wird provisorisch die Occupation so viel als moͤglich beschraänken und den Marschall Valée zuruͤckrufen, da man seine Kenntnisse in Frankreich be⸗ nutzen will.”
„Die Augsburger Allg. Ztg.“, sagt der Constitution⸗ nel, meldete kuͤrzlich, daß unser Botschafter in London von dem Abschlusse des Quadrupel⸗Vertrages unvorbereitet uͤberrascht wor⸗ den sey. Diese Thatsache ist unrichtig, und es ist wichtig, sie laut zu widerlegen; Herr Guizot ist nicht uͤberrascht worden; er hatte nie gehofft, Lord Palmerston zu seiner Meinung zu bekeh⸗ ren. Er hat im Gegentheil seine 872g; stets von der Ten⸗ denz des Englischen Ministeriums benachrichtigt, und nichts von dem, was vorging und vorbereitet wurde, ist ihm entschluͤpft. Man muß nicht vermischen, was sehr verschieden ist; die Fran⸗ zoͤsische Regierung beklagt sich nämlich nur daruͤber, nicht fruͤhe offiziell benachrichtigt worden zu seyn; sie ist aber weit davon entfernt, die Rolle eines Hintergangenen annehmen zu wollen welches dem Stolz des Lord Palmerston ohne Zweifel schmeicheln wuͤrde. Der Franzoͤsischen Regierung haben nie genaue Nach⸗ richten gefehlt. Es geziemte ihr aber, nicht zu glauben, daß man bis zum Ende warten köͤnne, ohne sie zu benachrichtigen.“
Die Revue des deux Mondes enthaͤlt einen Aufsatz, der, wie man glaubt, aus der Feder des Herrn Thiers geflossen ist (nicht der gestrige Auszug, welcher der vierzehntaͤgigen Ueber⸗ sicht dieser Zeitschrift entlehnt war), und der mit folgenden Wor ten endet: „Frankreich hat sich getrennt und es hat wohl daran gethan. Sein Kabinet hat recht gehandelt, und wird die Mei⸗ nung Frankreichs und der Welt fuͤr sich haben. Frankreich wird sich ruͤsten, und wenn wir unsere Macht auf den vollstaͤndigen Kriegsfuß bringen muͤßten, wuͤrden die Kammern zusammenbe, rufen werden. Das Kabinet haͤlt die Zusammenberufungs⸗Or⸗ donnanz bereit; unterdessen wird das Material in Stand gesetzt. So vorbereitet, wird Frankreich warten. Wenn die Maͤchte Maßregeln treffen, welche Frankreich nicht zugeben kann, so wird es die Welt zu Zeugen seines Betragens, seiner Rechtlichkeit und der Reinheit seiner Absichten anrufen; es wird seine Fahnen seg⸗ nen lassen von dem Gotte, der die Fahnen von Fleuris und Austerlitz segnete. Es wird die Waffen ergreifen fuͤr die Civilisation, denn die Civilisation an den Ufern des Nils haßt man, wie die an den Ufern der Seine. Mit einer gerechten Sache und dem Schwerte Frankreichs darf man den Sieg hoffen, denn man ha 30 Jahre lang gesiegt. Wenn die angewendeten Mittel nicht der Art sind, daß Frankreich das Recht oder das Interesse habe, sie zu hindern, so wird es beobachten. Und was wird die Fol davon seyn? Ein Resultat, wegen dessen es nicht der Naß werth war, sich so großen Gefahren auszusetzen, denn der Vice Koͤnig wird immer die Insurrection in Syrien bemeistern, etwa fruͤher oder etwas spaͤter. Und was wird man dann versuchen? Man wird zum Ausgangspunkte zuruͤckkehren, d. h. zu der Lage welche das Franzoͤsische Kabinet folgendermaßen bestimmt hat „„Unzulaͤngliche oder gefährliche Mittel, in Bezug auf den Vice König; daher die Nothwendigkeit, mit ihm auf billige und ver nuͤnftige Grundlagen zu unterhandeln.““% Wenn die Grundlagen aber billig und 1 sind, so wird Frankreich deren Annahme bewirken. Wuͤnschen wir aber, daß der Vice⸗Koͤnig die Insur genten besiege, bewaffnen wir uns, aber mit Ruhe. Schmaͤhen wir nicht die Englische Nation, welche die Politik ihres Ministers noch nicht ratifizirt, schmähen wir nicht den Minister, denn wir wuͤrden am Ende dadurch die Nation verwunden, welche er ver⸗ tritt; waffnen wir uns und warten wir. Ein Wort, ein entschei⸗ dendes Wort müuͤssen wir Europa sagen, mit Ruhe, aber mit fe⸗ ster Entschlossenheit: Wenn gewisse Gränzen uͤberschritten werden, so ist der Krieg da, der Krieg auf Tod und Leben, der Krieg, welches Ministerium auch an der Spitze stehen moͤge. Wenn un⸗ ter solchen Umstaͤnden das Ministerium vom 1. März schwach seyn koͤnnte, so wuͤrde es gestuͤrzt werden. Wuͤrde es, weil es nicht schwach seyn wollte, sich zuruͤckziehen muͤssen, so ex